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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine härtbare Zusammensetzung, die
ein Epoxidharz und eine photopolymerisierbare Verbindung enthält, und ein
Verfahren zur Herstellung von Prepregs.
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Es
ist bekannt, dass Epoxidharzmischungen mit zwei Härtemitteln
unterschiedlicher Reaktivität zur
Herstellung von Prepregs mit langer Haltbarkeit verwendet werden
können,
wobei die Bildung des B-Zustands (Umsetzung mit dem Härtemittel)
bei Raumtemperatur oder Temperaturen < 60°C
bewirkt wird. Das Härten
der Prepregs (Bildung des C-Zustands)
wird durch Umsetzung mit dem wärmeaktivierbaren
Härtemittel
(latentes Härtemittel)
bei Temperaturen > 80°C bewirkt.
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Gemäß dem US-Patent
4,608,300 werden Prepregs, die eine begrenzte Haltbarkeit haben
aber vollständig
unterhalb 120°C
gehärtet
werden können, durch
Imprägnieren
von Fasermaterialien mit flüssigen,
lösungsmittelfreien
Epoxidharzsystemen, die eine Mischung von spezifischen aliphatischen
oder cycloaliphatischen Aminen enthalten, erhalten.
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Im
Falle von hochreaktiven Harzen wird die Bildung des B-Zustands bei niedrigen
Temperaturen bewirkt, in der Regel zwischen Raumtemperatur und 40°C. Bei diesen
Temperaturen ist die Viskosität
der Harzmischung oftmals relativ hoch, was zu Problemen bei der
Imprägnierung
des Fasermaterials führt.
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Man
hat nun herausgefunden, dass spezifische Epoxidharz/Acrylat-Zusammensetzungen
eine hohe Reaktivität
und eine niedrige Imprägnierungsviskosität haben.
Die daraus hergestellten Prepregs haben bei Raumtemperatur eine
lange Haltbarkeit und können
in einer kurzen Zeit bei 100-130°C
gehärtet
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Zusammensetzung, die
- (a) ein flüssiges
Epoxidharz,
- (b) ein aliphatisches oder cycloaliphatisches primäres Monoamin
und/oder ein aliphatisches oder cycloaliphatisches disekundäres Diamin,
- (c) ein latentes Härtemittel
für das
Epoxidharz (a), welches nicht reagiert, bis Temperaturen oberhalb 70°C erreicht
sind (gemessen mittels DSC bei einer Aufheizgeschwindigkeit von
10°C/min),
- (d) eine photopolymerisierbare Verbindung und
- (e) einen Photoinitiator
enthält, wobei das Verhältnis der
Anzahl der Äquivalente
der Epoxidgruppen zu der der photopolymerisierbaren Gruppen 1:0.01
bis 1:0.7 ist.
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Im
Prinzip können
alle Epoxidharze, die in der Epoxidharztechnologie üblich und
bei Raumtemperatur flüssig
sind, als Komponente (a) verwendet werden. Es ist ebenfalls möglich, eine
Mischung von Epoxidharzen zu verwenden, wobei die Mischung bei Raumtemperatur
flüssig
ist. Im Rahmen der vorliegenden Erfindung bedeutet Raumtemperatur
eine Temperatur von 20 bis 25°C.
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Beispiele
für Epoxidharze
sind:
- I) Polyglycidyl- und Poly(β-methylglycidyl)ester, die
durch Umsetzen einer Verbindung mit mindestens zwei Carboxylgruppen
im Molekül
und Epichlorhydrin bzw. β-Methylepichlorhydrin.
Die Umsetzung erfolgt zweckdienlicherweise in Gegenwart von Basen.
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Aliphatische
Polycarbonsäuren
können
als die Verbindung mit mindestens zwei Carboxylgruppen im Molekül verwendet
werden. Beispiele dieser Polycarbonsäuren sind Oxalsäure, Succinsäure, Glutarsäure, Adipinsäure, Pimelinsäure, Suberinsäure, Azelainsäure oder
dimerisierte oder trimerisierte Linolsäure.
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Cycloaliphatische
Polycarbonsäure,
wie zum Beispiel Tetrahydrophthalsäure, 4-Methyltetrahydrophthalsäure, Hexahydrophthalsäure oder
4-Methylhexahydrophthalsäure
können
jedoch ebenfalls verwendet werden.
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Des
Weiteren können
aromatische Polycarbonsäuren,
wie zum Beispiel Phthalsäure,
Isophthalsäure
oder Terephthalsäure,
verwendet werden.
- II) Polyglycidyl- oder Poly(β-methylglycidyl)ether, die
durch Umsetzen einer Verbindung mit mindestens zwei freien alkoholischen
Hydroxylgruppen und/oder phenolischen Hydroxylgruppen mit Epichlorhydrin
oder β-Methylepichlorhydrin
unter alkalischen Bedingungen oder in Gegenwart eines sauren Katalysators
mit anschließender
Behandlung mit Alkali erhältlich
sind.
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Die
Glycidylether dieses Typs leiten sich zum Beispiel von acyclischen
Alkoholen, zum Beispiel von Ethylenglykol, Diethylenglykol oder
höheren
Poly(oxyethylen)glykolen, Propan-1,2-diol oder Poly(oxypropylen)glykolen,
Propan-1,3-diol,
Butan-1,4-diol, Poly(oxytetramethylen)glykolen, Pentan-1,5-diol, Hexan-1,6-diol,
Hexan-2,4,6-triol, Glycerol, 1,1,1-Trimethylolpropan, Pentaerythritol oder Sorbitol
und von Polyepichlorhydrinen ab. Weitere Glycidylether dieses Typs
leiten sich von cycloaliphatischen Alkoholen, wie zum Beispiel 1,4-Cyclohexandimethanol,
Bis(4-hydroxycyclohexyl)methan
oder 2,2-Bis(4-hydroxycyclohexyl)propan
oder von Alkoholen, die aromatische Gruppen und/oder weitere funktionelle
Gruppen enthalten, wie zum Beispiel N,N-Bis(2-hydroxyethyl)anilin
oder p,p'-Bis(2-hydroxyethylamino)diphenylmethan,
ab.
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Die
Glycidylether können
ebenfalls auf mononuklearen Phenolen, wie zum Beispiel Resorcinol oder
Hydrochinon, oder auf polynuklearen Phenolen, wie zum Beispiel Bis(4-hydroxyphenyl)methan, 4,4'-Dihydroxybiphenyl,
Bis(4-hydroxyphenyl)sulfon, 1,1,2,2-Tetrakis-(4-hydroxyphenyl)ethan, 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)propan
oder 2,2-Bis(3,5-dibrom-4-hydroxyphenyl)propan,
basieren.
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Weitere
geeignete Hydroxyverbindungen für die
Herstellung von Glycidylethern sind Novolake, die durch Kondensation
von Aldehyden, wie zum Beispiel Formaldehyd, Acetaldehyd, Chloral
oder Furfuraldehyd, mit Phenolen oder Bisphenolen, die unsubstituiert
oder durch Chloratome oder C1-C9 Alkylgruppen
substituiert sind, wie zum Beispiel Phenol, 4-Chlorphenol, 2-Methylphenol oder
4-tert-Butylphenol, erhältlich
sind.
- III) Poly-(N-glycidyl)-Verbindungen,
die durch Dehydrochlorierung der Reaktionsprodukte von Epichlorhydrin
mit Aminen, die mindestens zwei Aminwasserstoffatome enthalten,
erhältlich
sind. Diese Amine sind zum Beispiel Anilin, n-Butylamin, Bis(4-aminophenyl)methan,
m-Xylylendiamin
oder Bis (4-Methylaminophenyl)methan.
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Die
Poly-(N-glycidyl)-Verbindungen beinhalten jedoch ebenfalls Triglycidylisocyanurat,
N,N'-Diglycidylderivate
von Cycloalkylenharnstoffen, wie zum Beispiel Ethylenharnstoff oder
1,3-Propylenharnstoff, und Diglycidylderivate von Hydantoinen, wie
zum Beispiel 5,5-Dimethylhydantoin.
- IV) Poly-(S-glycidyl)verbindungen,
zum Beispiel Di-S-glycidylderivate,
welche sich von Dithiolen, wie zum Beispiel Ethan-1,2-dithiol oder Bis(4-mercaptomethylphenyl)ether,
ableiten.
- V) Cycloaliphatische Epoxidharze, wie zum Beispiel Bis(2,3-epoxidcyclopentyl)ether,
2,3-Epoxidcyclopentylglycidylether, 1,2-Bis(2,3-epoxidcyclopentyloxy)ethan
oder 3,4-Epoxidcyclohexylmethyl-3',4'-epoxidcyclohexancarboxylat.
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Es
ist jedoch ebenfalls möglich
Epoxidharze zu verwenden, bei denen die 1,2-Epoxidgruppen an verschiedene
Heteroatome oder funktionale Gruppen gebunden sind; diese Verbindungen
beinhalten zum Beispiel das N,N,O-Triglycidylderivat von 4-Aminophenol, den
Glycidylether-glycidylester von Salicylsäure, N-Glycidyl-N'-(2-glycidyloxypropyl)-5,5-dimethylhydantoin
oder 2-Glycidyloxy-1,3-bis(5,5-dimethyl-1-glycidylhydantoin-3-yl)propan.
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Bisphenoldiglycidylether
oder ein Epoxidnovolak wird bevorzugt als Komponente (a) verwendet.
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Bisphenol-A-diglycidylether
oder Epoxidcresolnovolake sind besonders bevorzugt.
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Die
primären
Monoamine und disekundären Diamine,
die als Komponente (b) geeignet sind, sind bekannt und einige von
ihnen sind kommerziell erhältlich.
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Geeignete
primäre
Monoamine sind zum Beispiel Benzylamin, Cyclohexylamin, Ethanolamin, 2-Ethylhexylamin,
2-Butoxyethylamin,
2-(2-Hydroxyethoxy)ethylamin, n-Octylamin, 2-Phenylethylamin, 3-Isopropoxypropylamin,
3-Amino-2,2-dimethylpropan-1-ol,
3-(2-Ethylhexyloxy)propylamin oder 2-(2-Aminoethoxy)ethanol.
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Bevorzugte
primäre
Monoamine sind Benzylamin, n-Octylamin, 2-Phenylethylamin, 3-(2-Ethylhexoxy)propylamin
und 2-(2-Aminoethoxy)ethanol.
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Beispiele
von disekundären
Diaminen sind Piperazin, N,N'-Dicyclohexyl-1,6-hexamethylendiamin
und N,N'-Bis(β-cyanoethyl)-1,6-hexamethylendiamin.
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Im
Prinzip kann jede Verbindung, die für diesen Zweck bekannt ist
und mit der Definition gemäß der Erfindung übereinstimmt,
als latentes Härtemittel (c)
verwendet werden, d.h. jede Verbindung, die in Bezug auf das Epoxidharz
unterhalb der definierten Grenztemperatur von 70°C (gemessen mittels DSC bei
einer Heizgeschwindigkeit von 10°C/min)
inert ist, die aber schnell über
Vernetzung mit dem Harz reagiert, sobald diese Grenztemperatur überschritten wird.
Die Grenztemperatur der gemäß der Erfindung verwendeten
latenten Härtemittel
ist bevorzugt mindestens 85°C,
insbesondere mindestens 100°C.
Diese Verbindungen sind gut bekannt und ebenfalls kommerziell erhältlich.
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Beispiele
von latenten Härtemitteln
sind Dicyandiamid, Cyanoguanidine, wie zum Beispiel die Verbindungen,
die in
US 4,859,761 oder
EP-A 306 451 beschrieben sind, aromatische Amine, wie zum Beispiel
4,4'- oder 3,3'-Diaminodiphenylsulfon, oder Guanidine,
wie zum Beispiel 1-o-Tolylbiguanid,
oder modifizierte Polyamine, wie zum Beispiel Ancamine
® 2014
S (Anchor Chemical UK Limited, Manchester).
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Andere
geeignete latente Härtemittel
sind N-Acylimidazole, wie zum Beispiel 1-(2',4',6'-Trimethylbenzoyl)-2-phenylimidazol oder
1-Benzoyl-2-isopropylimidazol. Diese Verbindungen werden zum Beispiel
in
US 4,436,892 ,
US 4,587,311 oder im Japanischen
Patent 743,212 beschrieben.
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Weitere
geeignete Härtemittel
sind Metallsalzkomplexe von Imidazolen, wie zum Beispiel in
US 3,678,007 oder
US 3,677,978 beschrieben,
Carbonsäurehydrazide,
wie zum Beispiel Adipinsäuredihydrazid,
Isophthalsäuredihydrazid
oder Anthranilsäurehydrazid,
Triazinderivate, wie zum Beispiel 2-Phenyl-4,6-diamino-s-triazin
(Benzoguanamin) oder 2-Lauryl-4,6-diamino-s-triazin
(Lauroguanamin) und Melamin und seine Derivate. Die letztgenannten Verbindungen
sind zum Beispiel in
US 3,030,247 beschrieben.
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Andere
geeignete latente Härtemittel
sind N-Cyanoacylamidverbindungen,
wie zum Beispiel N,N'-Dicyanoadipamid.
Diese Verbindungen sind zum Beispiel in
US 4,529,821 ,
US 4,550,203 und
US 4,618,712 beschrieben.
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Weitere
geeignete latente Härtemittel
sind die Acylthiopropylphenole, die in
US 4,694,096 beschrieben sind, und
die Harnstoffderivate, die in
US 3,386,955 offenbart
sind, wie zum Beispiel Toluol-2,4-bis(N,N-dimethylcarbamid).
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Weitere
geeignete latente Härtemittel
sind ebenfalls Imidazole, wie zum Beispiel Imidazol, 2-Ethylimidazol,
2-Phenylimidazol,
1-Methylimidazol, 1-Cyanoethyl-2-ethyl-4-methylimidazol oder 2-Ethyl-4-methylimidazol.
Weitere geeignete latente Härtemittel
sind ebenfalls tertiäre
Amine, wie zum Beispiel Benzyldimethylamin oder 2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol.
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Bevorzugte
latente Härtemittel
sind Diaminodiphenylsulfon, Dicyandiamin, Phenylimidazol und 2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol.
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Wenn
angebracht, können
die Mischungen gemäß der Erfindung
ebenfalls Beschleuniger für
die Vernetzungsreaktion mit dem latenten Härtemittel enthalten. Geeignete
Beschleuniger sind zum Beispiel Harnstoffderivate, wie zum Beispiel
N,N-Dimethyl-N'-(3-chlor-4-methylphenyl)harnstoff
(Chlortoluron), N,N-Dimethyl-N'-(4-chlorphenyl)harnstoff
(Monuron) oder N,N-Dimethyl-N'-(3,4-dichlorphenyl)harnstoff
(Diuron), 2,4-Bis(N',N'-dimethylureido)toluol oder
1,4-Bis(N',N'-dimethylureido)benzol. Die Verwendung
dieser Verbindungen wird zum Beispiel in der oben genannten
US 4,283,520 beschrieben.
Geeignete Beschleuniger sind zum Beispiel ebenfalls die in
GB 1,192,790 beschriebenen
Harnstoffderivate.
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Andere
geeignete Beschleuniger sind Imidazole, wie zum Beispiel Imidazol,
2-Ethylimidazol, 2-Phenylimidazol, 1-Methylimidazol, 1-Cyanoethyl-2-ethyl-4-methylimidazol
oder 2-Ethyl-4-methylimidazol.
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Weitere
geeignete Beschleuniger sind ebenfalls tertiäre Amine, ihre Salze oder quartären Ammoniumverbindungen,
wie zum Beispiel Benzyldimethylamin, 2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol, 4-Aminopyridin,
Tripentylammoniumphenolat, Tetramethylammoniumchlorid oder Benzyltributylammoniumbromid
oder -chlorid; oder Alkalimetallalkoholate, wie zum Beispiel Natriumalkoholate
von 2,4-Dihydroxy-3-hydroxymethylpentan.
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Andere
geeignete Beschleuniger sind die Mischkristalle einer Stickstoffbase
und eines Phenol/Aldehydharzes, wie in EP-A 200 678 beschrieben,
und die Mannich-Basen von polymeren Phenolen, wie in EP-A 351 365
offenbart.
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Bevorzugte
Beschleuniger sind Imidazole und Harnstoffderivate.
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Geeignete
photopolymerisierbare Verbindungen (d) sind insbesondere Acrylsäureester
und Methacrylsäureester,
zum Beispiel die Verbindungen, die im US Patent Nr. 4,666,954 genannt
sind. Bevorzugte Komponenten (d) sind Ethylenglykoldimethacrylat,
1,4-Butandioldimethacrylat, 2-Hydroxyethylmethacrylat,
2-Hydroxypropylmethacrylat, 2-Ethoxyethylmethacrylat,
1,1,1-Trimethylolpropantrimethacrylat, Pentaerythrityltetraacrylat
und Dipentaerythritylpentacrylat.
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In
den Zusammensetzungen gemäß der Erfindung
können
alle Arten von Photoinitiatoren, die freie Radikale bei geeigneter
Bestrahlung bilden, verwendet werden. Typische bekannte Photoinitiatoren sind
Benzoine, wie zum Beispiel Benzoin, oder Benzoinether, zum Beispiel
Benzoinmethylether, Benzoinethylether, Benzoinisopropylether oder Benzoinphenylether,
und Benzoinacetat, Acetophenone, wie zum Beispiel Acetophenon, 2,2-Dimethoxyacetophenon
und 1,1-Dichloracetophenon,
Benzil, Benzilketale, wie zum Beispiel Benzildimethylketal and Benzildiethylketal,
Anthrachinone, wie zum Beispiel 2-Methylanthrachinon, 2-Ethylanthrachinon,
2-tert-Butylanthrachinon, 1-Chloranthrachinon und 2-Amylanthrachinon,
Triphenylphosphin, Benzoylphosphinoxide, wie zum Beispiel 2,4,6-Trimethylbenzoyldiphenylphosphinoxid
(Luzirin® TPO),
Benzophenone, wie zum Beispiel Benzophenon und 4,4-Bis(N,N'-dimethylamino)benzophenon,
Xanthone und Thioxanthone, Acridinderivative, Phenazinderivative,
Chinoxalinderivative, 1-Phenyl-1,2-propandion-2-O-benzoyloxim, 2-Methyl-1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholinopropan-1-on,
1-Aminophenylketone oder 1-Hydroxyphenylketone,
wie zum Beispiel 1-Hydroxycyclohexylphenylketon,
Phenyl-1-hydroxyisopropylketon und 4-Isopropylphenyl-1-hydroxyisopropylketon.
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Eine
andere Klasse von Photoinitiatoren, die gewöhnlich verwendet wird, wenn
Argonionenlaser verwendet werden, sind die Benzilketale, wie zum Beispiel
Benzildimethylketal.
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Bevorzugte
Photoinitiatoren (e) sind Isopropylthioxanthon und 2-Methyl-1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholinopropan-1-on.
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Die
Photoinitiatoren werden in wirksamen Mengen verwendet, d.h. in Mengen
von ungefähr 0.01-10.0
Gew.-%, insbesondere 0.1-5.0 Gew.-%, basierend auf der Gesamtmenge
der Mischung. Die Verhältnisse
der Komponenten der Mischungen gemäß der Erfindung können beträchtlich
variieren, abhängig
von der spezifischen Zusammensetzung. Geeignete Mengen des latenten
Härtemittels
liegen zum Beispiel im Bereich von ungefähr 3- 60, bevorzugt ungefähr 6-30 Gew.-Teile pro 100
Gew.-Teile des Epoxidharzes.
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Zusammensetzungen
gemäß der Erfindung, die
0.25-0.75, insbesondere 0.40-0.60 Aminhydrogenäquivalente der Komponente (b)
pro Epoxidäquivalent
des Epoxidharzes enthalten, sind bevorzugt.
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Die
Komponente (d) wird bevorzugt, bezogen auf die Menge der Komponente
(a), in solchen Mengen verwendet, so dass das Verhältnis der
Anzahl der Äquivalente
von Epoxidgruppen zu der der photopolymerisierbaren Gruppen 1:0.05
bis 1:0.5, insbesondere 1:0.1 bis 1:0.4 ist.
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Die
Mischungen gemäß der Erfindung
können
ebenfalls aus einer Lösung
verarbeitet werden, zum Beispiel im Methylethylketon, wobei sich
die Temperatur für
die Härtung
des B-Zustands und die Härtung
des C-Zustands nicht ändert.
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Wenn
gewünscht,
können
reaktive Verdünnungsmittel,
wie zum Beispiel Butandioldiglycidylether, Monoglycidylether von
isomeren höheren
Alkoholen, wie zum Beispiel Grilonit V1814® von Ems-Chemie,
oder Butylglycidylether, 2,2,4-Trimethylpentylglycidylether,
Phenylglycidylether, Cresylglycidylether oder Glycidylester, zu
den härtbaren
Mischungen zur Verringerung der Viskosität hinzugegeben werden.
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Die
Mischungen gemäß der Erfindung
können
des Weiteren als weitere herkömmliche
Additive Extender, Füllstoffe
und Verstärkungsmittel,
wie zum Beispiel Steinkohlenteer, Bitumen, Textilfaser, Glasfaser,
Borfaser, Carbonfaser, mineralisches Silikat, Glimmer, Quarzpulver,
hydriertes Aluminiumoxid, Bentonite, Wollastonit, Kaolin, Silikaaerogel
oder Metallpulver, zum Beispiel Aluminiumpulver oder Eisenpulver,
und des Weiteren Pigmente und Farbstoffe, wie zum Beispiel Ruß, Oxidfarbstoffe
und Titandioxid, nicht entflammbare Mittel, thixotrope Mittel, Flusskontrollmittel,
wie zum Beispiel Silikone, Wachse und Stearate, von denen einige
ebenfalls als Formtrennmittel verwendet werden, und Antioxidantien
und Lichtstabilisatoren enthalten.
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Die
Herstellung der Mischungen gemäß der Erfindung
kann auf herkömmliche
Art und Weise durch Mischen der Komponenten mit Hilfe von bekannten
Mischeinheiten (Rührer,
Rollen) durchgeführt
werden.
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Die
Härtung
des B-Zustands der Zusammensetzung gemäß der Erfindung wird im Allgemeinen durch
Einwirken von Licht geeigneter Wellenlänge bei Raumtemperatur oder
leicht erhöhter
Temperatur bewirkt. In der Regel ist eine Einwirkzeit von weniger als
einer Minute ausreichend.
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Es
ist jedoch ebenfalls möglich,
das Härtung des
B-Zustands thermisch zu starten, wenn geeignete thermische freie-Radikalbildner verwendet
werden.
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Die
vollständige
Vernetzung mit Formen (Härtung
des C-Zustands)
wird bevorzugt oberhalb 80°C,
zum Beispiel bei 80-200°C, insbesondere
bei ungefähr
100-180°C,
für ungefähr 20-60 Minuten bewirkt.
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Die
vernetzten Systeme haben exzellente mechanische und thermische Eigenschaften,
sogar wenn die vollständige
Härtung
nur nach einer relativ langen Lagerung (mehrere Wochen bis Monate)
der härtbaren
Mischungen oder des B-Zustands durchgeführt wird.
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Wie
erwähnt
sind die Mischungen gemäß der Erfindung
insbesondere als Imprägnierharze
für die Herstellung
von Faserverbundwerkstoffen geeignet. Die Erfindung betrifft somit
ebenfalls ein Verfahren zur Herstellung von Prepregs, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Verstärkungsmaterial
mit einer Zusammensetzung gemäß Anspruch
1 imprägniert
wird und einer aktinischen Strahlung ausgesetzt wird, bis sich das
Material durch Photopolymerisation der photopolymerisierbaren Verbindung
(d) verfestigt, um eine im wesentlichen feste Schicht zu ergeben.
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Bevorzugte
Verstärkungsmaterialien
sind Glasfaser und Kohlefaser.
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Beispiel 1
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A. Herstellung der Harz/Härtemittel-Mischung
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Eine
Mischung von 3.03 g Hycar® ATBN 1300 × 21 (Aminendständiges Butadien/Acrylonitril-Copolymer;
Noveon Inc., USA), 1.86 g Phenylimidazol, 5.57 g Benzylamin, 2.78
g 1,1'-(4-Methyl-m-phenylen)bis(3,3'-dimethylharnstoff),
4.63 g Dicyandiamid und 1.16 g Benzylalkohol wird unter gelbem Licht
mittels einer Mühle
mit drei Rollen homogenisiert und dann zu einer Mischung von 41.58
g Bisphenol-A-diglycidylether (Epoxidgehalt 5.45-5.56 eq/kg), 22.39
g Bisphenol-A-diglycidylether
(Epoxidgehalt 1.9-2.0 eq/kg), 9.86 g Cresolglycidylether (Epoxidgehalt
5.3-5.7 eq/kg), 6.82 g Dipentaerythritylpentacrylat, 0.24 g 2-Methyl-1-[4- (methylthio)phenyl]-2-morpholinopropan-1-on
und 0.08 g Isopropylthioxanthon hinzugegeben.
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B. Herstellung des Prepregs
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Ein
Glasfasergewebe wird mit der Harzmischung auf einem Polypropylenfilm
bei Raumtemperatur (RT) imprägniert.
Um Luft zu entfernen, und um das Bindemittel optimal zu verteilen,
wird ein Glasstab über
das Prepreg gerollt; der Harzgehalt ist 40%. Um den B-Zustand zu
erreichen, wird das Prepreg auf beiden Seiten nacheinander für 10-40
Sekunden einer 7300 W Metal-Halogen-Quecksilberdampflampe (1500-2000
mJ/cm2) ausgesetzt. Die so erhaltenen Prepregs
sind leicht klebrig.
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Fluss
nach Lagerung des Prepregs (1 bis 3 Tage bei RT): 17-20%.
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Die
Prepregs werden dann gepresst, um ein Laminat zu ergeben (130°C/5 min).
Tg = 80°C.
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Biegefestigkeitstest
gemäß ISO 178/93:
Elastizitätsmodul
= 24700 MPa
Dehnung an der Bruchstelle = 1.44
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Beispiel 2
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A. Herstellung der Harz/Härtemittel-Mischung
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Eine
Mischung von 1.64 g Phenylimidazol, 4.92 g Benzylamin, 1 g 2,4,6-Tris(dimethylaminomethyl)phenol,
68.07 g Bisphenol-A-diglycidylether
(Epoxidgehalt 5.45-5.56 eq/kg), 20 g Cresolglycidylether (Epoxidgehalt
4.25 eq/kg), 4.1 g Dipentaerythritylpentacrylat, 0.2 g 2-Methyl-1-[4-(methylthio)phenyl]-2-morpholino-propan-1-on
und 0.07 g Isopropylthioxanthon wird unter gelbem Licht hergestellt.
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B. Herstellung des Pregpregs
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Ein
Glasfasergewebe wird mit der Harzmischung auf einem Polypropylenfilm
bei Raumtemperatur (RT) imprägniert.
Um Luft zu entfernen, und um das Bindemittel optimal zu verteilen,
wird ein Glasstab über
das Prepreg gerollt. Um den B-Zustand zu erreichen, wird das Prepreg
auf beiden Seiten nacheinander für
10-40 Sekunden einer 7300 W Metal-Halogen-Quecksilberdampflampe (1000-2000 mJ/cm2) ausgesetzt. Die so erhaltenen Prepregs
sind leicht klebrig und haben eine trockene Oberfläche nach
ungefähr
2-3 Stunden. Die Prepregs sind für mindestens
5 Tage bei RT stabil. Die Prepregs werden dann gepresst, um ein
Laminat zu ergeben (130°C/5
min).
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Biegefestigkeitstest
gemäß ISO 178/93:
Elastizitätsmodul
= 29000 MPa
Dehnung an der Bruchstelle = 3.1%