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Technisches
Gebiet der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Datenübertragung
in einem Kommunikationssystem. Des Weiteren betrifft die Erfindung
einen Empfänger
zum Verarbeiten empfangener Daten, die in einem Kommunikationssystem übertragen
werden.
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Allgemeiner
Stand der Technik
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In
einem Kommunikationssystem mit einem Schichtprotokollstapel handhabt
eine Protokollschicht oft Datagramme, sogenannte Protokolldateneinheiten
(Protocol Data Units – PDUs),
in einer sortierten Weise, zum Beispiel durch Zuweisen einer laufenden
Nummer zu diesen Datagrammen. Viele Sicherungsschichtmechanismen
basieren grundsätzlich
auf der Annahme, dass Datagramme in der Empfangsentität in der
gleichen Reihenfolge empfangen werden, in der sie durch die Sendeentität versendet
wurden. Zwischen den Schichten der Entitäten findet eine logische Kommunikation
der Protokolle statt. In diesem Zusammenhang bedeutet das, dass das
Sendeprotokoll die Daten dieses Protokolls an die Empfangsprotokollentität sendet.
Die Entitäten können zum
Beispiel in einem Nutzergerät
oder in einem beliebigen Netzwerkknoten implementiert sein, wie
einer Funknetzsteuerung (Radio Network Controller – RNC) oder
einer Funkbasisstation des Kommunikationssystems.
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Im
folgenden Beispiel einer Sicherungsschicht werden die Funknetzsteuerung
RLC sowie die Kommunikation in der RLC zwischen einer empfangenden
RLC-Entität
und einer sendenden RLC-Entität
gezeigt. Im Folgenden werden diese Entitäten als RLC-Empfänger und
RLC-Sender bezeichnet. Eine detaillierte Beschreibung dieses Protokolls
findet sich in der 3GPP-Spezifikation "3G TS 25.322, version 4, Universal Mobile
Telecommunication System (UMTS). RLC specification". Diese RLC ist in
dem UMTS-System implementiert, das auf dem WCDMA als einem Vielfachzugriffsverfahren
basiert, weshalb man es oft als WCDMA-RLC-Protokoll bezeichnet.
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In
das WCDMA-RLC-Protokoll sind zwei Beispiele von Mechanismen zur
Datenübertragung
aufgenommen.
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Der
erste Mechanismus arbeitet im sogenannten bestätigten Modus (Acknowledged
Mode – AM).
Hier werden die Übertragungsfehler
durch Anwenden des automatischen Wiederholungsanforderungsmechanismus' (Automatic Repeat
reQuest – ARQ)
behoben. Die Übertragungsfehler
werden detektiert, indem man nach Lücken in den laufenden Nummern
der empfangenen PDUs auf der Empfängerseite sucht. Die Anforderungen
nach einer Neuübertragung
fehlerhafter Pakete werden mit STATUS-Meldungen oder STATUS-Berichten
kenntlich gemacht, die durch ein Ereignis wie das Ablaufen eines
Timers im Empfänger
oder eine Anforderung vom Sender in Form einer STATUS-Auslösemeldung ausgelöst werden
können.
Wenn zum Beispiel die PDUs 3, 4 und 7 empfangen werden, so wird
automatisch angenommen, dass die PDUs 5 und 6 infolge von Übertragungsfehlern
verloren gegangen sind. Die Reaktion des RLC-Empfängers im
bestätigten Modus
besteht darin, die Neuübertragungen
der mutmaßlich
verloren gegangenen PDUs anzufordern. Dies kann durch Versenden
eines STATUS-Berichts erreicht werden, der 3, 4 und 7 bestätigt und
die Neuübertragung
von 5 und 6 anfordert. Wenn jedoch die PDUs 5 und 6 alle korrekt übertragen
wurden und nur durch die Verbindung umgeordnet wurden, so arbeitet
das Protokoll nicht korrekt, weil unnötige Neuübertragungen ausgeführt werden
sollen.
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Der
zweite Mechanismus zur Datenübertragung
arbeitet im unbestätigten
Modus (Unacknowledged Mode – UM).
Das bedeutet, dass keine Fehlerbehebung in der Sicherungsschicht ausgeführt wird
und eine der Reihenfolge entsprechende Übermittlung an eine höhere Schicht
erfolgt. In diesem Fall verwirft die Empfangsprotokollentität alle PDUs mit
einer laufenden Nummer kleiner als die nächste erwartete PDU n. Die
nächste
erwartete laufende Nummer n wird in "3G TS 25.322, version 4, Universal Mobile
Telecommunication System (UMTS). RLC specification" in der Statusvariable
VR(H) gespeichert. Wenn eine PDU mit einer laufenden Nummer x empfangen
wird, wobei x höher
als n ist, so wird n auf n = x + 1 gesetzt. Wenn im unbestätigten Modus
UM umgeordnete Pakete empfangen werden, so führt dies zu einem Verlust der
korrekt übertragenen
Pakete. Wenn zum Beispiel die PDUs 3, 4, 5, 5 und 7 als 7, 3, 4,
5 und 6 empfangen werden, so werden alle PDUs 3, 4, 5 und 6 verworfen,
weil die nächste
erwartete PDU nach 7 die 8 ist.
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In
Harris, I. M. und Mitarbeiter, "Analytical Model
for Radio Link Protocol for IS-95 CDMA Systems", VTC 2000-Spring, 2000 IEEE 51st,
wird ein Mechanismus für
eine der Reihenfolge entsprechende Übermittlung von RLP-Daten zur
oberen Schicht offenbart. Wenn ein RLP-Datenpaket außerhalb
der Reihenfolge an den RLP-Empfänger übermittelt
wird, so wird unverzüglich
ein Umordnungsverfahren begonnen, indem ein NACK-Datenpaket an den
Sender zurückgesendet
wird, um eine Neuübertragung
des verlorenen Datenpaketes anzufordern. Zusätzlich zu der Initiierung des
Umordnungsverfahrens wird ein NACK-Timer gestartet, der den korrekten
Empfang des verlorenen Datenpaketes überwacht. Wenn dieser Timer
abläuft,
so wird eine weitere NACK versendet, um die Neuübertragung des verlorenen Datenpaketes
zu garantieren. Darum wird bei dieser Lösung die außerhalb der Reihenfolge erfolgende Übermittlung
sofort als Paketverlust eingestuft, obgleich es passieren könnte, dass
das Datenpaket aufgrund einer Verbindungsstörung später eintrifft, die Paket-Neuübertragung
für das
später
empfangene Paket jedoch bereits begonnen wurde.
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Im
Folgenden werden einige Aspekte des UMTS-Netzwerks im Hinblick auf
die vorliegende Erfindung beschrieben.
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Ein
Nutzergerät
(User Equipment – UE)
eines Mobilfunknutzers kommuniziert über eine Funkschnittstelle,
die sogenannte Uu-Schnittstelle, mit einem Knoten B, bei dem es
sich um eine Basisstation handelt. Dieser Knoten B ist über die
Schnittstelle Iub mit einer Funknetzsteuerung RNC verbunden, die über die
Schnittstelle Iu mit einem entsprechenden Knoten in dem Kernnetzwerk
kommuniziert.
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Die
Netzwerkknoten enthalten Protokollstapel, die aus Protokollschichten
bestehen, die mit der entsprechenden Protokollschicht des Peer-kommunizierenden
Knotens kommunizieren. Eine solche Protokollarchitektur ist in 2 gezeigt. 2 zeigt
einen Protokollstapel eines UE, der eine Bitübertragungsschicht PHY, eine
Medienzugriffssteuerungsschicht (Medium Access Control – MAC),
eine Funkverbindungssteuerungsschicht (Radio Link Control – RLC) und
eine Paketdatenkonvergenzprotokollschicht (Packet Data Convergence
Protocol – PDCP) enthält. Die
Schichten, die sich über
dem PDCP befinden, werden im Folgenden nicht beschrieben. Das UE
ist mit dem Knoten B verbunden, der mit der RNC kommuniziert. Die
Pfeile mit ARQ bezeichnen die logische Verbindung der entsprechenden
Protokollschichten, wodurch die Verbindungen den ARQ-Mechanismus
anwenden. Zum Beispiel wird zwischen dem Knoten B und dem UE ein
ARQ-Mechanismus
in die logische Verbindung zwischen den MAC-Schichten integriert. Zwischen dem UE
und der RNC wird er in die logische Kommunikation zwischen den RLC-Protokollen
integriert.
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Im
Folgenden werden einige der Protokolle auf der Senderseite, wie
zum Beispiel das UE, eingehender beschrieben.
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Das
PDCP wird zur IP-Header-Kompression benutzt. Die RLC stellt Mechanismen
für einen
aufgebauten Ruf bereit, wie zum Beispiel Puffer, Segmentierung sowie
Neuübertragung
von inkorrekt empfangenen Datenpaketen. Die MAC-Schicht ist für das Abbilden
der logischen Kanäle
auf die Transportkanäle
verantwortlich, was Multiplexieren und Abbilden der logischen Kanäle auf Transportkanäle sowie
das Umschalten zwischen den verfügbaren
Transportkanälen
umfasst. Des Weiteren führt
die MAC-Schicht eine Adressierung gemeinsamer Kanäle aus.
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Das
UMTS unterscheidet zwischen verschiedenen logischen Kanälen entsprechend
den transportierten Informationen, wie Nutzer- oder Steuerinformationen.
Die Nutzerinformationen werden über Verkehrskanäle transportiert,
die in dedizierte Verkehrskanäle
(Dedicated Traffic Channels – DTCH) und
gemeinsame Verkehrskanäle
(Common Traffic Channels – CTCH)
unterteilt sind. Ein DTCH wird einem einzelnen Nutzergerät zugewiesen.
Im Gegensatz dazu wird ein CTCH einer Gruppe von Nutzern zugewiesen.
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Außer den
logischen Kanälen
hat das UMTS noch Transportkanäle,
die zwischen der MAC-Schicht und der Bitübertragungsschicht definiert
sind. Die Transportkanäle
definieren die Art und Weise des Informationstransports, zum Beispiel,
welche Codierung zu verwenden ist. Unter den Transportkanälen wird
zwischen den exklusiv zugewiesenen Kanälen, den sogenannten dedizierten
Kanälen (Dedicated
Channels – DCH),
und den sogenannten gemeinsamen Kanälen (Common Channels – CCH) unterschieden.
Die DCH-Kanäle
werden sowohl in Aufwärtsstrecken-
als auch in Abwärtsstrecken-Richtung
verwendet. Ein DCH wird einem Nutzer exklusiv für eine Übertragung zugewiesen, und
die Stabilität dieses
Kanals wird während
einer Übertragung
permanent kontrolliert, um eine Qualität der Funkübertragung so konstant wie
möglich
zu garantieren. Das heißt,
es findet während
der Übertragung
eine exklusive Zuweisung der Funkressourcen an einen Nutzer statt.
Im Gegensatz dazu werden die Funkressourcen – soweit es die CCH-Kanäle betrifft – von den verschiedenen
Nutzern gemeinsam genutzt.
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Bei
Verwendung des sogenannten gemeinsam genutzten Abwärtsstrecken-Kanals
(Downlink Shared Channel – DSCH)
können
die Nutzerdaten zusätzlich
auf einem exklusiv dedizierten Kanal – dem DCH – übertragen werden.
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Wie
in 2 dargestellt, gibt es im Knoten B einen MAC-HSDPA (High Speed
Downlink Packet Access – Hochgeschwindigkeits-Abwärtsstrecken-Paketzugriff).
Dieses Konzept dient dem Zweck der Erhöhung der Funkverbindungsleistung,
weil gerade die Funkverbindung sehr empfindlich auf Fehler reagiert.
Das MAC-HSDPA-Konzept ermöglicht
auch höhere
Datenraten, zum Beispiel mittels einer neuen Modulation in der Bitübertragungsschicht
und mittels einer Hybrid-ARQ zwischen einer Mobilstation und einer
Basisstation.
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Auf
der Grundlage der gegebenen Hintergrundinformationen wird im Folgenden
das Umordnen von Datenpaketen in der RLC-Schicht eingehender beschrieben.
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Es
gibt Fälle,
wo eine zugrundeliegende Funkverbindung zu einer Umordnung von korrekt übertragenen
Paketen führt.
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Im
Fall einer parallelen Übertragung
von Daten auf zwei Kanälen,
zum Beispiel auf einem DSCH und einem DCH, kann die Datenübertragung
unterschiedlich lange dauern. Der Grund können zum Beispiel das unterschiedliche Übertragungszeitintervall (Transmission
Time Interval – TTI)
auf jedem Kanal oder das Bilden einer zusätzlichen MRC-Warteschlange oder
die unterschiedlichen Datenraten sein. Folglich können Daten
auf einer Verbindungsleitung Daten auf der anderen Verbindungsleitung überholen.
Der DSCH kann entweder ein gewöhnlicher DSCH
oder der Hochgeschwindigkeits-DSCH von HSDPA sein.
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Das
Problem unterschiedlicher Datenübertragungen
auf verschiedenen Kanälen
ist in Bezug auf 1 gezeigt. In 1 sind
ein UE und eine RNC gezeigt. In beiden Entitäten befindet sich eine Funkressourcensteuerung
(Radio Resource Controller – RRC),
um die RLC-Verbindungen zu steuern. In Bezug auf 1 gibt
es drei logische RLC-Verbindungen,
die in der RNC in der MAC-Schicht auf den Transportkanal abgebildet
werden. In dem UE bildet die MAC-Schicht
die von den Transportkanälen
empfangenen Daten auf logische Kanäle der RLC-Schicht ab. 1 zeigt
zwei verschiedene MAC-Instanzen: die MAC-d und die MAC-c/sh. Zu den
Zuständigkeiten
der MAC-d gehört
unter anderem die Verwaltung des Abbildens der RLC-Frames, PDUs,
auf den dedizierten Kanälen
DCH. Die MAC-c/sh ist für
das Abbilden auf Kanälen
zuständig, wie
zum Beispiel den dedizierten gemeinsam genutzten Kanälen DSCH
oder FACH. In dem UE erfolgt in der MAC-c/sh das Abbilden der auf
dem DSCH empfangenen Datenpakete auf logische Kanäle, und
in der MAC-d erfolgt das Abbilden der Daten, die auf dem DCH empfangen
wurden, die anschließend
an die RLC übermittelt
werden. Die zwei Pfeile zeigen die verschiedenen Wege, auf denen
die Datenpakete von einem RLC-Puffer aus versendet werden. Ein Teil
der Datenpakete wird über
den DCH übertragen, und
der andere Teil wird über
den DSCH übertragen. In
Bezug auf 1 hat der Pfad auf dem DSCH
eine zusätzliche
Warteschlangenverzögerung
in der MAC-c/sh. Außerdem
kann er noch ein anderes TTI haben. Folglich können sich die Übertragungszeiten über den
DSCH und den DCH unterscheiden. Darum treffen die Datenpakete zu
unterschiedlichen Zeiten im Empfänger
ein. Dies führt
zur Umordnung der gesendeten Reihenfolge im Empfänger.
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Ein
weiteres Beispiel, das die Ursache des Veränderns der Reihenfolge der
Datenpakete zeigt, ist der in den HSDPA integrierte ARQ-Mechanismus, wie
in der oben beschriebenen 2 gezeigt.
Der ARQ-Mechanismus zwischen den MAC-Schichten wurde entwickelt, um die Fehlerrate
an der Funk schnittstelle zu verringern. Außerdem ist immer noch der ARQ-Mechanismus
in die RLC-Kommunikation integriert. Das Problem ist, dass beide
ARQ-Mechanismen miteinander konkurrieren. Das bedeutet, dass im
Fall des Verlustes eines Datenpaketes in der Funkverbindung der
HSDPA-ARQ Neuübertragungen
vornimmt. Infolge der ausgeführten
Neuübertragung
werden die Datenpakete korrekt, aber verzögert an den Empfänger übermittelt.
Dies kann zur Neuordnung der Datenpakete in der RLC-Schicht führen. Derweil
hat die RLC in der RNC bereits die Neuübertragung der fehlenden Datenpakete
im Fall des bestätigten
Modus' ausgelöst. Dies
führt zu
den fälschlicherweise
ausgeführten
Neuübertragungen. Im
Fall des unbestätigten
Modus' werden die
außerhalb
der Reihenfolge empfangenen Datenpakete verworfen.
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Die
Reaktion des RLC-Empfängers
mit einem zugrundeliegenden HSDPA ist in Bezug auf 3 gezeigt
. Die x-Achse zeigt die Zeit, und die y-Achse zeigt die laufende
Nummer des Paketes, das in dem Empfänger in der RLC-Schicht empfangen
wird. Zum Beispiel wurden bei 3030 die PDUs mit den laufenden Nummern
1016 bis 1019 empfangen, und bei 3035 wurden die PDUs 1008 bis 1015 empfangen.
Als Reaktion auf den Empfang der PDU mit der laufenden Nummer 1033
veranlasst die RLC eine unnötige
Neuübertragung
der acht PDUs 1024 bis 1031 im bestätigten Modus. Die Neuübertragung wird
aufgrund des gesetzten Pool-Bits veranlasst, was das Versenden eines
STATUS-Berichtes an den Sender erzwingt, und weil der Empfänger die
Lücke in
den empfangenen PDUs erkennt; das heißt, er erkennt, dass die PDUs
1024 bis 1031 noch nicht empfangen wurden. Mit dem Versenden des
STATUS-Berichts
wird die Neuübertragung
der fehlenden PDUs angefordert. Aufgrund der Neuübertragungen in der MAC-HSDPA-Schicht werden die
fehlenden PDUs verzögert
empfangen, und zwar zu den Zeitpunkten 3045 und 3050. Ungeachtet
dessen werden sie aufgrund der angeforderten Neuübertragung auch unnötigerweise
zu den Zeitpunkten 3180 und 3185 empfangen.
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Im
unbestätigten
Modus würden
die PDUs 1008–1015
und die PDUs 1024–1031
im RLC-Empfänger
unnötigerweise
verworfen werden, weil sie in dem RLC-Empfänger außerhalb der Reihenfolge empfangen
werden.
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Wenn
die oben beschriebenen zwei Fälle miteinander
kombiniert werden, das heißt,
im Fall eines Verbindungsprotokolls, das auf der Annahme basiert,
dass Daten über
die Verbindung in der gleichen Reihenfolge gesendet und empfangen
werden, wie die WCDMA-RLC, und im Fall einer Verbindung, die die
Pakete möglicherweise
umordnen muss, wie WCDMA-HSDPA und DCH/DSCH, so führt dies
sogar zur Fehlfunktion des Verbindungsprotokolls und somit zu einer
ineffizienten Ausnutzung der Verbindung infolge der fälschlichen
Neuübertragungen.
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Kurzdarstellung
und Beschreibung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Lösung für eine effiziente
Datenübertragung
bereitzustellen. Insbesondere ist es die Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, fälschliche
Neuübertragungen
zu vermeiden.
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Die
Erfindung ist in einem Verfahren und einem Empfänger gemäß den Ansprüchen 1 bzw. 14 verkörpert. Vorteilhafte
Ausführungsformen
sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Der
Grundgedanke für
den Zweck des Ermöglichens
einer effizienten Datenübertragung
in einem Kommunikationssystem mit einer Empfangsentität und einer
Sendeentität,
wobei die Sendeentität die
Daten für
die Übertragung
als eine geordnete Reihenfolge von Datenpaketen bereitstellt, besteht
im Verzögern
des Auslösens
eines Umordnungsverfahrens zum Bereitstellen der Reihenfolge in
einem Empfänger
mittels eines Verzögerungsparameters für den Fall,
dass die Empfängerentität ein Datenpaket
empfängt,
das sich außer halb
der Reihenfolge befindet. Die Herstellung der Reihenfolge der Datenpakete,
die während
der Dauer der Verzögerung
eintreffen, wird mittels eines Steuerparameters gesteuert.
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Der
Vorteil der Erfindung besteht darin, dass die Empfangsentität unempfindlich
gegen eine Umordnung der Verbindung gemacht wird. Für WCDMA vermeidet
dies destruktive Interaktionen zwischen der RLC und dem MAC-HSDPA
im Fall einer Übertragung über HSDPA.
Des Weiteren gestattet dies für den
WCDMA die Verwendung des DSCH in Kombination mit dem zugehörigen DCH.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist der Verzögerungsparameter
ein Timer, der für
jedes Datenpaket gestartet wird, das außerhalb der Reihenfolge eintrifft,
und das Auslösen
des Umordnungsverfahrens zum Bereitstellen der Reihenfolge im Empfänger wird
um die Dauer des Timers verzögert.
Außerdem
ist es auch möglich,
zum Beispiel einen Ereigniszähler
als einen Verzögerungsparameter
zu integrieren.
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Mit
dem Verzögerungsparameter
wie dem Timer wird das Verwerfen der Datenpakete, die außerhalb
der Reihenfolge empfangen wurden, verzögert. Dies ist vorzugsweise
dann anzuwenden, wenn eine Datenübertragung
in einem unbestätigten
Modus ausgeführt
wird.
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Im
bestätigten
Modus einer Datenübertragung
ist es von Vorteil, eine Anforderung für eine Neuübertragung fehlender Datenpakete
durch den Timer zu verzögern.
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Es
ist bevorzugt, die Neuübertragung
der fehlenden Datenpakete nach Ablauf des Timers anzufordern. Mit
dieser Lösung
ist garantiert, dass während
der Dauer des Timers keine Neuübertragung der
Datenpakete erfolgt, die eventuell in diesem Zeitintervall eintreffen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Timer angehalten, bevor der Timer abläuft, wenn beim Empfang eines
Datenpaketes die Reihenfolge hergestellt ist. In dieser Ausführungsform
wird der unerwünschte
Effekt vermieden, dass die Sendeentität bis zum Ablauf des Timers
auf eine Bestätigung
von der Empfangsentität
wartet, dass Datenpakete korrekt empfangen wurden.
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In
einer weiteren Ausführungsform
ist der Steuerparameter wenigstens eins Statusvariable, die zum
Verfolgen des Umordnungsverfahrens verwendet wird. Die Statusvariable
wird vorzugsweise verwendet, wenn die Umordnung der Datenpakete
häufig
erfolgt und darum die Nutzung eines Timers unzureichend ist.
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Diese
Statusvariable wird auf die größte laufende
Nummer des empfangenen Datenpaketes eingestellt, wenn beim Empfang
eines Datenpaketes, das sich außerhalb
der Reihenfolge befindet, der Timer nicht läuft. Während der Dauer des Timers
wird diese Statusvariable nicht aktualisiert. Dies vereinfacht die
Verwaltung der Statusvariable.
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Vorzugsweise
wird bei Empfang eines Datenpaketes und im Fall, dass der Timer
läuft,
die Statusvariable aktualisiert, so dass die Zustandsvariable die
Datenpakete, bis zu denen sich die Datenpakete in der Reihenfolge
befinden, ab dem Zeitpunkt, an dem der Timer gestartet wurde, anzeigt.
Mit dieser Lösung
wird eine präzisere
Verfolgung der Umordnung erreicht.
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Die
Statusvariable kann zum Beispiel im bestätigten Modus verwendet werden,
um eine Statusberichtsmeldung zu erzeugen, um den Empfang der Datenpakete
bis zu der Statusvariable zu bestätigen. Diese Statusberichtsmeldung
wird an den Sender gesandt, um die korrekt empfangenen Datenpakete zu
bestätigen,
so dass der Empfänger
diese Datenpakete aus dem Puffer löschen kann. Diese Status berichtsmeldung
kann auch die Datenpakete berichten, die bis zur Erzeugung der Statusberichtsmeldung
nicht empfangen wurden, so dass eine Neuübertragung dieser Datenpakete
ausgelöst
wird.
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Der
Statusbericht kann gesendet werden, nachdem der Timer abgelaufen
ist oder nachdem der Timer angehalten wurde. Der Statusbericht kann auch
während
der Dauer des Timers gesendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird die Statusvariable für
die Übermittlung
der Datenpakete, die sich in der korrekten Reihenfolge befinden, an
eine Protokollschicht verwendet, die sich oberhalb der Protokollschicht
befindet, in der die Reihenfolge hergestellt wurde. Diese Ausführungsform
ist im bestätigten
und im unbestätigten
Modus anzuwenden. Wenn im Fall des unbestätigten Modus' die Reihenfolge
nicht während
der Dauer des Verzögerungstimers
hergestellt wird, so werden die empfangenen Datenpakete verworfen.
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Die
Erfindung betrifft des Weiteren einen Empfänger, der dafür geeignet
ist, eine Datenübertragung
in einem Kommunikationssystem auszuführen, das eine Empfangsentität, die in
den Empfänger integriert
ist, und eine Sendeentität
aufweist, wobei die Sendeentität
die Daten für
die Übertragung
als eine geordnete Reihenfolge von Datenpaketen bereitstellt. Die
Empfangsentität
hat einen Verzögerungsparameter
zum Verzögern
des Auslösens
eines Umordnungsverfahrens zum Bereitstellen der Reihenfolge im
Empfänger
bei Empfang eines Datenpaketes, das sich außerhalb der Reihenfolge befindet, und
wobei die Empfangsentität
einen Steuerparameter zum Steuern eines Herstellens der Reihenfolge der
Datenpakete hat, die während
der Dauer der Verzögerung
eintreffen.
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Im
Folgenden wird die Erfindung im Detail beschrieben.
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1 zeigt
eine Protokollarchitektur einer RNC und eines UE sowie Datenübertragungspfade über DCH
und DSCH.
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2 zeigt
eine Architektur eines HSDPA mit zwei konkurrierenden Neuübertragungsprotokollen.
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3 zeigt
eine RLC-Spur für
MAC-HSDPA.
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4 zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung durch Anwenden des Timers T_reorder.
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5 zeigt
eine Ausführungsform
der Erfindung durch Anwenden des Timers T_reorder und eines Timerstoppereignisses.
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6 zeigt
die Operationen für
Algorithmus A.
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7 zeigt
die Operationen für
Algorithmus B.
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8 zeigt
die Operationen für
Algorithmus C.
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Der
Grundgedanke der vorliegenden Erfindung besteht in der Verzögerung aller
Mechanismen in der Sicherungsschicht, die mit einem in einer Reihenfolge
geordneten Empfang bis zu einem bestimmten Zeitpunkt arbeiten, was
es ermöglicht,
alle umgeordneten Pakete zu empfangen und in die Versandreihenfolge
zurückzubringen.
Diese Umordnungsverzögerung
muss so gering wie möglich
sein, aber nicht geringer als die Umordnungstiefe der Verbindung,
bei der es sich um das Intervall zwischen den umgeordneten ankommenden
Datenpaketen handelt. Des Weiteren erfolgt das Herstellen der Versandreihenfolge
der Datenpakete auf der Empfängerseite
mit Hilfe eines Steuerparameters.
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Im
Folgenden werden zwei Ausführungsformen
der Erfindung vorgestellt.
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In
der ersten Ausführungsform
ist ein Umordnungsverzögerungstimer
T_reorder enthalten, um die Reaktion des RLC-Empfängers beim
Senden eines STATUS-Berichts zu verzögern, was auch die Neuübertragungen
auslöst.
Diese Ausführungsform wird
in Bezug auf 4 beschrieben. Sie zeigt einen RLC-Empfänger, eine
RLC und eine Verbindung zu der integrierten MAC-HSDPA-Schicht, Link (MAC-HSDPA).
Auf der linken Seite ist die Reihenfolge der übertragenen PDUs gezeigt, wobei
die PDUs 3 und 4 nicht korrekt übertragen
werden. Die Pfeile stellen die Empfangsreihenfolge im RLC-Empfänger in
Abhängigkeit
von der Zeit dar. Das heißt,
zuerst werden die PDUs 5 und 6 empfangen, gefolgt von den PDUs 1
und 2 und so weiter. Auf der rechten Seite ist die Dauer des Umordnungsverzögerungstimers T_reorder
gezeigt. Der Umordnungsverzögerungstimer
wird für
jede PDU gestartet, die außerhalb
der Reihenfolge eintrifft. In Bezug auf 4 wird der T-Umordnungstimer
durch den Empfang der PDUs mit den Nummern 5 und 6 gestartet, weil
eigentlich die PDUs 1 und 2 erwartet werden. Mit dem Starten des
T_reorder wird die Reaktion des RLC-Empfängers verzögert, bis keine Pakete mehr
umgeordnet werden. In diesem Fall heißt das, bis die maximale Verzögerung erreicht
ist, die mit dem Ablaufen des eingestellten T_reorder-Timers registriert
wird.
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Im
unbestätigten
Modus wird der T_reorder-Timer für
eine PDU gestartet, die außerhalb
der Reihenfolge eintrifft. Das Verwerfen von fehlenden PDUs mit
laufenden Nummern, die kleiner als die empfangene PDU ist, wird
verzögert,
bis T_reorder abgelaufen ist. Folglich wird die Übermittlung der Datenpakete
zu der höheren
Schicht verzögert.
Natürlich
können
auch mehrere Timer gestartet werden.
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Im
Fall des bestätigten
Modus' AM wird das Auslösen der
Neuübertragung
verzögert.
Ein STATUS-Bericht, der die Anforderung für fehlende PDUs enthält, wird
an den Sender geschickt, und dies löst die Neuübertragung aus. Diese Anforderung
hat die Form einer negativen Bestätigung (Negative Acknowledgement – NACK)
für die
fehlenden PDUs. Falls eine PDU außerhalb der Reihenfolge empfangen
wird, wird ein STATUS-Bericht, der NACKs enthält, in einem Puffer abgelegt,
und T_reorder wird gestartet. Während
der STATUS-Bericht
gepuffert wird, wird er aktualisiert, wenn PDUs empfangen werden, die
die Lücken
in der Sequenz der PDUs füllen.
Des Weiteren können
PDUs, die innerhalb der Reihenfolge empfangen werden, nachdem die
höchste
PDU in dem STATUS-Bericht bestätigt
ist, dem STATUS-Bericht hinzugefügt
werden. Nachdem T_reorder abgelaufen ist, wird der STATUS-Bericht
aus dem Puffer entfernt und übertragen.
Wenn der T_reorder abgelaufen ist, sind die STATUS-Auslöser zu verifizieren, um
eine entsprechende Antwortmeldung an den Sender zu senden.
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Um
eine kleinstmögliche
Reaktionszeit des Verbindungsprotokolls zu erreichen, ist die Umordnungsverzögerung vorzugsweise
zu stoppen, wenn alle ausstehenden PDUs empfangen wurden und die Versandreihenfolge
wiederhergestellt wurde. Dies kann durch Anhalten der Dauer des
T_reorder-Timers erreicht werden, wenn das Umordnen beendet ist.
Diese Ausführungsform
ist in 5 gezeigt. Die Struktur in 5 ähnelt der
von 4. Der Unterschied ist, dass die PDUs 3 und 4 über die
Verbindung übertragen
werden. Durch das Empfangen der PDUs 5 und 6 bemerkt der RLC-Empfänger, dass
sie außerhalb
der Reihenfolge sind, und der T_reorder-Timer wird gestartet. Nach
dem Empfang der PDUs 3 und 4 wird die Reihenfolge 1, 2, 3, 4, 5, 6,
7, 8 wiederhergestellt, so dass der T_reorder-Timer angehalten wird.
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Obgleich
das oben angesprochene Schema die unerwünschten Effekte der Paketumordnung
verringert, kann aufgezeigt werden, dass diese Effekte nicht vollständig vermieden
werden. Wenn die Umordnung der Datenpakete regelmäßig stattfindet,
so führt
dies zu großen
Verzögerungen
beim Antworten an den Sender. Wenn jedoch das Umordnen der Pakete
selten geschieht, so kann das oben angesprochene Schema durchaus
ausreichend sein.
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Um
das Problem der Paketumordnung vollständig zu lösen, kann das oben angesprochene Schema
verbessert werden, indem wenigstens eine weitere Statusvariable
in den Empfänger
integriert wird. Im Folgenden werden vier unterschiedliche Implementierungen
vorgeschlagen. Die Algorithmen A und B verwenden eine zusätzliche
Statusvariable. Der Algorithmus B hält den Timer auch an, wenn
alle empfangenen PDUs sich in der Reihenfolge befinden, wie es oben
beschrieben wurde. Der Algorithmus C verwendet zwei Statusvariablen.
Der Algorithmus D ist eine Vereinfachung des Algorithmus' A.
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Der
Algorithmus A wird im Folgenden in Bezug auf 6 beschrieben.
Die 6 zeigt den RLC-Empfänger, der im bestätigten Modus
arbeitet, wobei RLC AM RX in der linken Zeichnung und im unbestätigten Modus
gezeigt ist und RLC UM RX in der rechten Zeichnung gezeigt ist.
Der Unterschied zwischen den beiden Modi ist in der STATUS-Meldung
gezeigt, die in den bestätigten
Modus integriert ist. Die STATUS-Auslöser sind
links in 6 als Strich-Punkt-Pfeile gezeigt.
Diese Auslöser
können entweder
vom Sender versendet werden, oder sie können lokal im Empfänger erzeugt
werden. Der Empfänger
antwortet auf den STATUS-Auslöser
mit einem STATUS-Bericht, der die positiven Bestätigungen für die positiven empfangenen
PDUs und/oder die negativen Bestätigungen
für die
fehlenden PDUs transportiert. An der vertikalen Linie, PDU-Ankunft, ist
die Reihenfolge der empfangenen PDUs gezeigt, wobei die Zeit von
oben nach unten entlang der Linie verläuft. Das heißt, zuerst
wird die PDU 1 empfangen, und danach PDU 4. Auf der rechten Seite
der PDU-Ankunft-Linie sind die Dauer des T_reorder-Timers und der aktuelle
Wert einer Statusvariable X1 gezeigt.
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Im
Folgenden wird das Einstellen der Statusvariable X1 beschrieben.
Wann immer neue PDUs in dem RLC-Empfänger-Puffer empfangen werden, dergestalt,
dass ein Block aus in Reihenfolge befindlichen PDUs, der mit dem
aktuellen Wert X1 beginnt, gebildet wird, wird X1 auf die größte laufende
Nummer dieses Blocks eingestellt. In Bezug auf 6 ist X1
zu Beginn auf 1 eingestellt. Im nächsten Schritt wird PDU 4 empfangen,
die sich außerhalb
der Reihenfolge befindet. In diesem Fall wird der T_reorder-Timer
gestartet, und X1 wird auf die größte laufende Nummer der empfangenen
PDUs eingestellt, so dass X1 auf 4 gesetzt wird. Wenn der T_reorder-Timer
aktiv ist, so wird X1 nicht aktualisiert, wenn eine PDU mit einer
laufenden Nummer, die kleiner als der aktuelle X1-Wert ist, eintrifft.
Somit ändert
sich X1 nicht nach dem Empfang der PDUs 2 und 3; die PDUs 2 und
3 werden lediglich an die richtige Stelle in der Sequenz gesetzt.
Wenn eine PDU empfangen wird, die sich seit dem Wert von X1 in der Reihenfolge
befindet und die höher
ist als X1, so wird in diesem Moment X1 auf die höchste laufende
Nummer der bis dahin empfangenen PDUs eingestellt. Das heißt, X1 wird
zum Beispiel durch den Empfang der PDU 5 auf 5 aktualisiert. Wann
immer die Reihenfolge der PDUs in dem RLC-Empfänger-Puffer wiederhergestellt
wird, so werden alle in der Reihenfolge befindlichen PDUs ab dem
Beginn des Puffers an die höhere
Schicht übermittelt
und aus dem Empfänger-Puffer
entfernt.
-
Im
bestätigten
Modus führt
der STATUS-Auslöser
nur zu einer sofortigen Übertragung einer
STATUS-Meldung, wenn kein T_reorder aktiv ist. Wenn T_reorder aktiv
ist, so wird der empfangene STATUS-Auslöser gespeichert, und der STATUS-Bericht wird bis
zum Ablauf von T_reorder verzögert. Der
STATUS-Meldungsbericht listet laufende Nummern nur bis X1 auf. Wenn
es beim Senden der STATUS-Meldung ausstehende PDUs mit einer laufenden
Nummer höher
als X1 gibt, so wird T_reorder erneut gestartet, und X1 wird auf
die höchste
laufende Nummer der bis dahin empfangenen PDUs eingestellt.
-
Diese
höchste
Nummer kann von der VRT_H-Variable übermittelt werden, die in dem RLC-Empfänger zu
der laufenden Nummer der höchsten
empfangenen PDU plus eins weist, wie in "3G TS 25.322, version 4, Universal Mobile
Telecommunication System (UMTS). RLC specification" beschrieben. Wie
in 6 dargestellt, wird zum Zeitpunkt des Ablaufs
des ersten T_reorder-Timers eine STATUS-Meldung erzeugt. Zu diesem
Zeitpunkt hat X1 den Wert 6, was bedeutet, dass bis zu 6 alle PDUs berichtet
werden, wobei diese Information auch an den Sender gesendet wird.
Durch den Erhalt der PDU 8 wird ein neuer T_reorder-Timer gestartet,
und X1 wird auf 9 gesetzt, weil dies die höchste laufende Nummer der bis
dahin empfangenen PDUs ist. Falls eine PDU verloren geht, in 6 ist
das die PDU 11, so wird gemäß der Erfindung
das Senden des STATUS-Berichts, der die fehlende PDU mittels einer NACK
anzeigt, verzögert.
Das bedeutet, dass die NACK 11 in dem STATUS-Bericht bis zur 18
enthalten ist.
-
Im
unbestätigten
Modus werden Pakete einer höheren
Schicht im Protokollstapel an die höhere Schicht bis zu einer laufenden
Nummer übermittelt, für die sich
alle PDUs im Empfänger-Puffer
in der Reihenfolge befinden, selbst wenn der T_reorder-Timer aktiv
ist. Wenn der T_reorder-Timer abläuft, so können Pakete zu einer höheren Schicht
für laufende Nummern
bis X1 übermittelt
werden, wie es in der rechten Zeichnung in 6 gezeigt
ist.
-
Der
Vorteil des Algorithmus' A,
der neben dem T_reorder-Timer
außerdem
noch die Statusvariable X1 hat, ist das verzögerte Senden der STATUS-Berichte.
Der T_reorder-Timer verzögert
die STATUS-Meldung. Die X1-Variable dient dem Verfolgen der umgeordneten
Reihenfolge der Datenpakete. Dies kann dafür verwendet werden, den Empfänger zu
informieren, welche PDUs korrekt empfangen werden, damit der Sender
diese PDUs aus dem Sender-Puffer löschen kann.
-
Im
Folgenden wird der Algorithmus B in Bezug auf 7 beschrieben.
-
Der
Aufbau von 7 entspricht dem von 6.
Der Unterschied ist die Dauer des T_reorder-Timers. Dieser Timer
wird angehalten, wenn bei Empfang einer PDU alle PDUs im Empfänger-Puffer
bis zu X1 in der Reihenfolge empfangen wurden. Die STATUS-Berichte
für STATUS-Auslöser, die
während
T_reorder empfangen wurden, werden versendet, wenn T_reorder angehalten
wird. Wie in 7 gezeigt, wird der T_reorder-Timer
mit der außerhalb
der Reihenfolge empfangenen PDU 4 gestartet. Nach dem Empfang der
PDUs 3 und 2 wird der Timer angehalten, weil die Reihenfolge der
PDUs bis 4 wiederhergestellt wurde. Mit dem Anhalten des Timers
wird ein schnelleres Reagieren der Sicherungsschicht erreicht. Der
T_reorder erreicht den größten eingestellten
Zeitdauerwert, wenn eine PDU während
der Übertragung
verloren geht. Dies ist in 7 gezeigt,
indem die PDU 11 als verloren markiert ist. In diesem Fall dauert
der T_reorder die gesamte eingestellte Zeitdauer an. Allerdings
ist die Reaktion zum Informieren des Senders über die verlorenen Datenpakets
im Vergleich zum Algorithmus A schneller. Der STATUS-Bericht bis
zu 15 transportiert bereits die NACK 11, was bedeutet, dass eine
Neuübertragung
der PDU 11 benötigt
wird.
-
Im
Folgenden wird der Algorithmus C in Bezug auf 8 beschrieben.
-
Der
Algorithmus C verwaltet zwei Statusvariablen, und zwar die Statusvariable
X1 und die Statusvariable X2. Die Variable X2 verfolgt, bis zu welcher laufenden
Nummer eine Umordnung ausgeschlossen werden kann. Das heißt, dass
sich die bis zu X1 empfangenen PDUs in der Reihenfolge befinden.
Die Variable X1 berücksichtigt
den T_reorder-Timer, und sie definiert einen Differenziator zwischen
PDUs, die umgeordnet werden, und PDUs, die verloren gehen. Wenn
T_reorder gestartet wird, so wird die Statusvariable X1 auf die
höchste
laufende Nummer eingestellt, die bis dahin für diese Verbindung empfangen wurde.
Wenn eine PDU empfangen wird, so kann X2 geändert werden. Sie wird auf
die höchste
laufende Nummer eines Blocks eingestellt, der alle PDUs in der richtigen
Reihenfolge hat. Wie in 8 gezeigt, wird durch Empfangen
der PDU mit der Nummer 5 der Wert X2 auf 5 geändert, weil sich alle PDUs
bis zur 5 in der Reihenfolge befinden. Wenn der T_reorder abläuft, so
wird X2 auf die größte in der Reihenfolge
befindliche laufende Nummer eingestellt, die sich, mit X1 beginnend,
in dem Empfänger-Puffer befindet.
Wie in 8 gezeigt, wird durch das Ablaufen des Timers
X1 auf 15 gesetzt. Wenn er nicht bereits aktiv ist, wird der Timer
T_reorder gestartet, wenn eine PDU empfangen wird, die sich seit dem
Wert X2 außerhalb
der Reihenfolge befindet. In diesem Moment wird X1 auf die höchste laufende Nummer
der bis dahin empfangenen PDUs eingestellt. In 8 wird
die Variable X1 auf 18 gesetzt.
-
Der
Algorithmus C ermöglicht
das Versenden von STATUS-Berichten,
selbst wenn T_reorder aktiv ist. Jedoch werden die PDUs mit einer
laufenden Nummer, die zwischen X1 und X2 liegt, nur berichtet, wenn
T_reorder abläuft
oder abgebrochen wird.
-
Im
bestätigten
Modus kann ein STATUS-Auslöser
zu einer sofortigen Übertragung
einer STATUS-Meldung bis einschließlich X2 führen, selbst wenn T_reorder
aktiv ist. Wenn der STATUS-Auslöser
mit einer Anforderung für
einen vollständigen STATUS-Bericht
an den Empfänger
gesendet wird, so ist ein zweiter STATUS-Bericht zu übertragen,
sobald T_reorder abläuft,
der PDUs ab X2 bis VR(H) erfasst. In 8 ist X2
gleich VR(H) – 1,
das heißt
15.
-
Die
Entscheidung, ob die sofortige Übertragung
des STATUS-Berichts
auszuführen
ist oder nicht, während
T_reorder läuft,
ist ein Kompromiss zwischen Verzögerungsleistung
und Verbindungseffizienz, der die folgenden Überlegungen enthält. Wenn der
STATUS-Auslöser
nahe dem Ablauf von T_reorder erfolgt, so kann es von Vorteil sein,
mit dem STATUS-Bericht zu warten, bis T_reorder abgelaufen ist,
um die Anzahl der STATUS-Berichte zu verringern. Für die STATUS-Berichte,
die übertragen werden,
wenn T_reorder abgelaufen ist, ist die bevorzugte Option, alle PDUs
auszuschließen,
die im STATUS-Bericht berichtet wurden, während T_reorder war, um unnötige Neuübertragungen
zu vermeiden. Dies erfordert, dass die RLC teilweise STATUS-Berichte
implementiert.
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Im
unbestätigten
Modus kann ein Datenpaket einer höheren Protokollschicht immer übermittelt und
aus dem Empfänger-Puffer gelöscht werden, aber
nur bis zu X2.
-
Während T_reorder
aktiv ist, wird er angehalten, wenn sich beim Empfang einer PDU
alle PDUs in dem Empfänger-Puffer
bis zu X2 in der Reihenfolge befinden. Wenn während T_reorder STATUS-Auslöser empfangen
wurden, so werden STATUS-Berichte erzeugt und an den Sender gesendet. Es
ist bevorzugt, dass diese STATUS-Berichte keine PDUs enthalten,
die bereits während
der Aktivität
von T_reorder berichtet wurden.
-
In
einer weiteren Ausführungsform
der Erfindung ist der Algorithmus A vereinfacht. Aus Gründen der
Vereinfachung erfolgt keine Aktualisierung der X1-Variable. Im Folgenden
wird dieser Algorithmus als Algorithmus D bezeichnet. Im Vergleich
zur 6 wird die X1-Variable eingestellt, wenn eine
außerhalb der
Reihenfolge befindliche PDU empfangen wird und wenn der T_reorder-Timer
abläuft.
Während
der Aktivierung des T_reorder erfolgt keine Aktualisierung von X1.
Der Vorteil dieser Ausführungsform
ist ein geringerer Verwaltungsaufwand für die Statusvariable. Der Nachteil
ist jedoch, dass der Sender eine stärker verzögerte Rückmeldung zu den korrekt empfangenen
PDUs vom Empfänger
erhält
und darum der Puffer auf der Senderseite seltener aktualisiert wird
als beim Algorithmus A. Nach dem Ablaufen des ersten Timers wird
der STATUS-Bericht
bis zur 4 an dem Sender gesendet. Beim Algorithmus A enthält der STATUS-Bericht
die Bestätigung
bis zur 6.
-
Die
Auswahl des richtigen Algorithmus' hat gemäß den Anforderungen der Datenübertragung
zu erfolgen. Die Algorithmen B und C haben gegenüber dem Algorithmus A den Vorteil,
dass sie schneller reagieren, weil T_reorder früher angehalten wird und die
Protokollreaktionen nicht so stark verzögert. Der Algorithmus C hat
gegenüber
dem Algorithmus B den Vorteil, dass er Protokollreaktionen für eine Teilmenge
der empfangenen PDUs ermöglicht,
auch während
T_reorder aktiv ist. Er ist darum schneller. Algorithmus C ist insbesondere
dann nützlich,
wenn er mit einer teilweisen STATUS-Berichterstattung kombiniert
wird. Der Algorithmus D ist eine vereinfachte Lösung des Problems, obgleich
er nicht so effizient ist wie die Algorithmen A bis C.
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Des
Weiteren hängt
die Auswahl des T_reorder-Timers von dem anzuwendenden Verfahren
ab. Die Timer-Einstellung von T_reorder ist ein Kompromiss zwischen
der Sicherungsschichtleistung und der Sicherungsschichteffizienz.
Wenn T_reorder größer als
die maximale Umordnungsverzögerung,
die sogenannte T_max, der Verbindung ist, so werden alle Protokollinteraktionen
infolge einer Paketumordnung beseitigt. Wenn T_reorder kleiner als
die maximale Umordnungsverzögerung
ist, so führen
alle Paketumordnungen, die länger
als T_reorder sind, zu unerwünschten
Interaktionen. Allerdings wird die Verzögerung infolge von T_reorder verkürzt.
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Die
beste Lösung
besteht darin, den T_reorder-Timer an die Anforderungen der Dienst- oder
Systemsituation anzupassen, wie zum Beispiel in Abhängigkeit
von der momentan verfügbaren
Verbindung oder von der Batterieleistung. Das heißt, es kann
entschieden werden, den T_reorder für eine Verkehrsverbindung,
die entsprechend der Verzögerung
zu optimieren ist, kleiner als T_max einzustellen. Ein anderer Wert
ist für
T_reorder im Fall einer Verbindung zu wählen, für die eine Ressourcenoptimierung
stattfinden soll. Allerdings steht die Timer-Einstellung für T_reorder
zu der maximalen Umordnungsverzögerung
T_max in Beziehung. Im Folgenden wird die Schätzung von T_max beschrieben.
-
Wenn
T_max bereits bekannt ist, so kann sie der Sicherungsschicht signalisiert
oder in der Sicherungsschicht gespeichert werden. Im Allgemeinen sollte
T_max kleiner sein als die Umlaufzeit (Round-Trip Time – RTT) der
Verbindung. Wenn T_max nicht bekannt ist, so kann sie während der Übertragung
geschätzt
werden. Unter der Annahme, dass eine Schätzung der RTT verfügbar ist,
kann T_max als das Maximum der in der Verbindung gemessenen Umordnungsverzögerungen,
die kürzer als
RTT sind, geschätzt
werden (Tmax_est).
Tmax_est = Max{Min{RTT, in der Verbindung
gemessene Umordnungsverzögerungen}}
-
Tmax_est
wird umso genauer, je länger
die Messungen ausgeführt
werden. Die Schätzungen könnten einer
Glättungsfunktion
unterzogen werden, wie zum Beispiel ein gleitender Durchschnitt.
Umordnungsverzögerungen
lassen sich auf einfache Weise als das Aktualisierungsintervall
der Statusvariable X1 in den Algorithmen A und B oder das Aktualisierungsintervall
der Statusvariable X2 im Algorithmus C erhalten. Als ein Anfangswert
für Tmax_est
könnte
ein progressiver Wert 0 sein, oder als ein konservativer Wert könnte er
RTT sein. Alle Werte in dem Intervall [0, RTT] erscheinen als eine
sinnvolle Wahl.
-
Gemäß der augenblicklichen
Situation werden die STATUS-Berichte
als eine Antwort für
einen empfangenen STATUS-Auslöser versendet.
Mit der vorliegenden Erfindung können
die STATUS-Berichte auch ohne Erwartung des STATUS-Auslösers versendet
werden.
-
Des
Weiteren wird in der Beschreibung dieser Erfindung angenommen, dass
laufende Nummern des RLC-Protokolls fortwährend für jede neue RLC-PDU zunehmen.
In Wirklichkeit gibt es eine Obergrenze für eine größte laufende Nummer, und es
wird eine Moduloperation an der Anzahl der verfügbaren laufenden Nummern ausgeführt. Im
Fall einer Implementierung der oben beschriebenen Algorithmen muss
dies berücksichtigt
werden.
-
Die
durch diese Erfindung bereitgestellte Lösung konzentriert sich auf
dem WDCDMR. Generell kann die Idee immer dann Anwendung finden,
wenn eine Umordnung von Datenpaketen unter einem Protokoll stattfindet,
das Neuübertragungen
implementiert. Durch Anwenden der Erfindung wird eine destruktive
Interaktion der Protokolle vermieden.