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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine verbesserte endoprothetische
Vorrichtung zur Einführung
in ein Gefäß und zur
Verabreichung einer therapeutischen Verbindung.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Zur
Behandlung von Problemen, wie Stenosen, Verengungen oder Aneurysmen
in einem Gefäß werden
als Stents bekannte endoprothetische Vorrichtungen im Innern des
Gefäßes angeordnet
oder implantiert. Typischerweise werden diese Vorrichtungen in ein
Gefäß implantiert,
um kollabierende, teilweise okkludierte, geschwächte oder erweiterte Gefäße zu verstärken. Stents
können
auch in die Harnröhre,
den Harnleiter, den Gallengang oder jedes Körpergefäß, das verengt oder geschwächt ist,
implantiert werden.
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Auf
dem Fachgebiet sind Stents beschrieben, die aus unterschiedlichen
Materialien, einschließlich
Metallen, Legierungen und Kunststoffen, gefertigt und zu verschiedensten
geometrischen Gebilden geformt sind. Gewöhnlich werden zwei Arten von
Stents verwendet. Federartige oder selbstexpandierende Stents, die
typischerweise aus Metallen oder Legierungen gebildet sind, werden
mit einem Rückhalteelement
oder einer Hülle über dem
Stent in das Zielgefäß eingeschoben,
um die Ausdehnung des Stents bis zur Positionierung an der Zielstelle
zu verhindern. Die andere Art von Stent erfordert einen Stimulus,
um den Stent nach der Positionierung am Zielgefäß zu expandieren. Meistens
ist dieser Stimulus eine Radialkraft oder ein Druck, die bzw. der durch
Aufblasen eines Ballons auf einem Katheter angelegt wird. Stents,
die auf andere Stimuli, wie z.B. Wärme reagieren, sind ebenfalls
bekannt, und diese Stents bestehen gewöhnlich aus einem Material mit Formgedächtnis,
entweder einer Legierung oder einem Polymer.
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Es
ist oft erwünscht,
an der Zielstelle ein Medikament zu verabreichen, wobei der Stent
auch als Trägergerüst für die therapeutische
Verbindung dient. Zahlreiche Lösungen
sind vorgeschlagen worden, und bei Metallstents ist eine vorgeschlagene Methode die
direkte Beschichtung der Stentdrähte mit
einem Polymer, welches das therapeutische Mittel enthält. Diese
Methode leidet unter mehreren Schwierigkeiten einschließlich Rißbildung
des Polymers bei der Expansion des Stents während der Entfaltung. Da die
Stentdrähte
eine begrenzte Oberfläche
aufweisen und da der gesamte Polymerüberzug dünn sein sollte, so dass er
den Querschnitt des Stents nicht wesentlich erhöht, ist die Polymermenge, die
aufgebracht werden kann, begrenzt. Deshalb ist ein weiterer Nachteil
bei polymerbeschichteten Stents zur Medikamentenabgabe eine begrenzte Trägerkapazität für Medikamente.
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Eine
andere Methode, um die Abgabe eines Medikaments in Kombination mit
einem Stent zu gewährleisten,
ist das Vorsehen einer Hülle,
die den Stent umgibt und das therapeutische Mittel enthält. (
US 5,383,928 ;
US 5,453,090 ). Solche Hüllen werden
typischerweise mittels eines Hämostaten
oder eines anderen Klemm-Mechanismus an dem Stent befestigt, was
den Nachteil einer Vergrößerung des Katheterquerschnitts,
einer Verringerung der Flexibilität und Lenkbarkeit hat.
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Das
Hauptproblem ist jedoch, dass Stents eine Proliferation vaskulärer glatter
Muskelzellen induzieren, was innerhalb weniger Monate zu einer erheblichen
Restenose führt.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Folglich
ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung die Bereitstellung eines
Stents, der die oben erwähnten
Probleme überwindet.
Es ist nun überraschenderweise
festgestellt worden, dass die durch Stents hervorgerufene Proliferation
vaskulärer
glatter Muskelzellen vermindert werden kann, wenn der Stent eine
Pyrimido-Pyrimidin-Verbindung
enthält.
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Dipyridamol
{2,6-Bis(diethanolamino)-4,8-dipiperidino-pyrimido[5,4-d]pyrimidin},
eng verwandte substituierte Pyrimido-Pyrimidine und ihre Herstellung
sind z.B. im US-Patent 3,031,450 beschrieben. Weitere verwandte
substituierte Pyrimido-Pyrimidine und ihre Herstellung sind z.B.
in der
GB 1,051,218 beschrieben,
unter anderem die Verbindung Mopidamol {2,6-Bis(diethanolamino)-4-piperidinopyrimido[5,4-d]pyrimidin}.
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Dipyridamol
wurde als Koronarvasodilatator in den frühen 1960er Jahren einge führt. Wohlbekannt sind
auch seine plättchenaggregationshemmenden Eigenschaften
aufgrund der Hemmung der Adenosin-Aufnahme. In der Folge wurde in
einer Untersuchung der arteriellen Durchblutung des Gehirns in einem
Kaninchen-Modell nachgewiesen, dass Dipyridamol die Thrombusbildung
verringert. Diese Untersuchungen führten zu seiner Verwendung
als Antithrombotikum; es wurde bald zur Therapie der Wahl für Anwendungen
wie Schlaganfallvorbeugung, Aufrechterhaltung der Durchgängigkeit
bei Koronarbypass und Klappenersatz sowie für die Behandlung vor einer
Koronarangioplastie.
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Die
europäische
Patentanmeldung
EP 0 543 653 schlägt die Verwendung
von Dipyridamol zur Herstellung einer Formulierung vor, die zur
lokalen Abgabe an proliferative Zellen geeignet ist. Es gibt keinerlei
Hinweis auf dipyridamolhaltige Stents.
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Es
ist bekannt, dass Mopidamol antithrombotische und zusätzlich antimetastatische
Eigenschaften besitzt.
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In
einer Erscheinungsform beinhaltet die Erfindung eine verbesserte
endoprothetische Vorrichtung zur Arzneimittelzuführung zum Einsetzen an einer
vaskulären
Stelle mittels Katheterpositionierung an dieser Stelle, umfassend:
- (a) ein strukturelles Bauteil, in dessen obere und/oder
untere Oberfläche
eine oder mehrere Mikrovertiefungen eingraviert sind und/oder auf dem
ein Polymerbauteil getragen wird, zur Co-Expansion mit dem Polymerbauteil
aus einem kontrahierten Zustand in einen expandierten Zustand, wenn
die Vorrichtung dem Stimulus ausgesetzt wird,
- (b) gegebenenfalls ein Polymerbauteil, das in der Lage ist,
sich aus einem kontrahierten Zustand in einen stabilen expandierten
Zustand auszudehnen, wenn das Polymerbauteil einem ausgewählten Stimulus
ausgesetzt wird,
wobei die Vorrichtung mit dem strukturellen
und dem optionalen Polymerbauteil in ihren kontrahierten Zuständen durch
einen Katheter ausgesetzt werden kann und angepasst ist, um in einem
Gefäß an der vaskulären Zielstelle
durch radialen Druck gegen die Gefäßwand gehalten zu werden, mit
dem strukturellen und dem optionalen Polymerbauteil in ihren expandierten
Zuständen;
und
worin die Mikrovertiefungen des strukturellen Bauteils
und/oder das Polymerbauteil eine pharmazeutische Zusammensetzung
umfassen, die einen oder mehrere Wirkstoffe enthält, die ausgewählt sind
aus der Gruppe, bestehend aus Mitteln, um die exzes sive Proliferation
von Gefäßwandzellen
zu inhibieren oder wenigstens zu reduzieren, Mitteln zur Verstärkung der
stromabwärtigen
Perfusion von Gewebe, Mitteln zur Förderung und/oder Verbesserung
der Neubildung von Kapillaren, Mitteln, entworfen zur Modulation
der Menge oder Aktivität
von Gerinnungsfaktoren, Mitteln zum Reduzieren der Menge der Thrombin- und/oder
Fibrin-Bildung, darin eingebettet zur Freigabe aus dem Bauteil,
wenn dieses sich in seinem expandierten Zustand befindet, wobei
die Verbesserung darin liegt, dass die pharmazeutische Zusammensetzung
mindestens eine Pyrimido-Pyrimidin-Verbindung umfasst, ausgewählt aus
Dipyridamol, Mopidamol und den pharmazeutisch akzeptablen Salzen
davon, gegebenenfalls in Kombination mit einem oder mehreren anderen
antithrombotischen Mitteln, Mitteln zur Verbesserung der Fibrinolyse,
Mitteln, um in einer reversiblen oder irreversiblen Art und Weise
lokal die Zellproliferation zu hemmen, einem Gentransferprotein,
einem Metalloprotease-Inhibitor, einem
Statin, einem antifungalen Antibiotikum, wie Rapamycin, einem ACE-Inhibitor, einem
Angiotensin-II-Antagonisten, einem ADP-Rezeptorinhibitor, einem
Ca-Antagonisten und/oder einem Fettsenkungsmittel.
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Die
Vorrichtung kann ein Polymerbauteil mit Formgedächtnis umfassen, das sich aus
einem kontrahierten Zustand in einen stabilen, radial expandierten
Zustand ausdehnen kann, wenn das Polymerbauteil einem ausgewählten Stimulus
ausgesetzt wird.
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In
einer Ausführungsform
besteht das Polymerbauteil aus einem Formgedächtnispolymer, das auf einen
thermischen Stimulus bei einer Temperatur von etwa 25°C bis 100°C reagiert.
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Das
Polymerbauteil ist mit dem strukturellen Bauteil koextensiv, oder
das Polymerbauteil umhüllt bei
anderen Ausführungsformen
das strukturelle Bauteil und wirkt in seinem kontrahierten Zustand
dahingehend, dass es das strukturelle Bauteil in seinem kontrahierten
Zustand hält.
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In
einer Ausführungsform
ist das thermoresponsive Polymerbauteil aus einem Memory-Polymer
gebildet, das einen thermisch aktivierten Polymerzustandsübergang
aufweist, der ein Schmelzpunkt des Polymers, ein Glasübergang
des Polymers, ein Flüssigkristallübergang,
oder ein lokaler molekularer Übergang
ist. Ein solches Polymer kann ein acrylathaltiges oder ein methacrylathaltiges
Polymer sein.
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In
einer anderen Ausführungsform
dehnt sich das strukturelle Bauteil als Reaktion auf einen Wärmestimulus
oder eine Radialkraft aus. Vorzugsweise besteht ein solches strukturelles
Bauteil aus einem Metall oder einer Legierung wie Nitinol, rostfreiem
Stahl, Titan, Tantal, Kobalt, Platin und Iridium.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
besteht das strukturelle Bauteil aus einer Formgedächtnislegierung
zur radialen Expansion bei einer kritischen Temperatur durch Aktivierung
eines durch Wärme
wiederherstellbaren im Formgedächtnis
gespeicherten Durchmessers und wird die Vorrichtung bis zur kritischen
Temperatur erwärmt.
In einer anderen bevorzugten Ausführungsform besteht das strukturelle
Bauteil aus einem wärmeaktivierten
Formgedächtnispolymer.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform besteht das strukturelle
Bauteil aus einem Metall und wurde für die Selbstexpansion entworfen.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
können
die Wirkstoffe gleichzeitig oder in einer festgelegten Reihenfolge
und mit verschiedenen Elutionscharakteristika eluiert werden.
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Vorzugsweise
kann Dipyridamol oder ein pharmazeutisch akzeptables Salz davon
allein in einer Einzelzubereitung oder in Kombination mit anderen
Antithrombotika zur Reduktion der stentinduzierten Proliferation
vaskulärer
glatter Muskelzellen verwendet werden. Am meisten bevorzugt ist
die Verwendung von Dipyridamol in Gegenwart eines Lösungsvermittlers,
vorzugsweise einer organischen Säure
oder eines Derivats davon, insbesondere Weinsäure oder Cyclohexandicarbonsäureanhydrid (CHD).
Am meisten bevorzugt ist eine Zusammensetzung, die 1 Gewichtsteil
Dipyridamol und 0,1 bis 50, vorzugsweise 0,5 bis 10, insbesondere
0,8 bis 5 Gewichtsteile Weinsäure
oder Cyclohexandicarbonsäureanhydrid
enthält.
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Es
ist von Vorteil, einen Gewebespiegel aufrechtzuerhalten, der einem
Dipyridamol- oder Mopidamol-Plasmaspiegel von etwa 0,2 bis 5 μmol/l, vorzugsweise
von etwa 0,4 bis 5 μmol/l,
speziell von etwa 0,5 bis 2 μmol/l
oder insbesondere von etwa 0,8 bis 1,5 μmol/l entspricht. Dies kann
erreicht werden durch direkte Beladung des Polymerbauteils des Stents
mit Dipyridamol retard, instant oder den parenteralen Formulierungen
auf dem Markt, wobei die Retard-Formulierungen bevorzugt werden,
zum Beispiel jene, die unter dem Handelsnamen Persantin
® erhältlich sind,
oder, zur Kombinationstherapie mit niedrigdosierter ASS, die Verwendung
jener Formulierungen, die unter dem Handelsnamen Asasantin
® oder
Aggrenox
® erhältlich sind.
Dipyridamol-Retardformulierungen
sind auch in der EP-A-0 032 562 offenbart, Instant- Formulierungen sind
in der EP-A-0 068 191 offenbart und Kombinationen von ASS mit Dipyridamol
sind in der EP-A-0 257 344 offenbart. Im Falle von Mopidamol können ebenfalls
orale Retard-, Instant- oder parenterale Formulierungen verwendet werden,
z.B. jene, die in der
GB 1,051,218 oder
der EP-A-0 108 898 offenbart sind, wobei Retardformulierungen bevorzugt
werden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
kann das Wirkstoffdepot des Stents gemäß der vorliegenden Erfindung
mit Dipyridamol und/oder einem zusätzlichen Wirkstoff in vivo
wiederbeladen werden, um Darmgewebespiegel mit minimalen Abweichungen
auf konstanter Höhe
zu halten. Vorzugsweise können
solche Stents mit Wirkstoff(en) wiederbeladen werden, wobei das
Polymerbauteil Hydrogele umfasst.
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Zusätzlich zum
implantierten Stent kann Dipyridamol oder Mopidamol in einer täglichen
Dosis von 50 bis 900 mg, vorzugsweise 100 bis 480 mg, meistbevorzugt
150 bis 400 mg verabreicht werden. Für eine Langzeitbehandlung ist
es von Vorteil, wiederholte Dosen, wie etwa eine Dosis von 25 mg
Dipyridamol retard, oder irgendeiner anderen Formulierung mit sofortiger
Freisetzung drei- oder viermal täglich
zu verabreichen. Zur parenteralen Verabreichung könnte Dipyridamol
in einer Dosis von 0,5 bis 5 mg/kg Körpergewicht, vorzugsweise 1
bis 3,5 mg/kg Körpergewicht
während
24 Stunden gegeben werden.
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Dipyridamol
oder Mopidamol in Kombination mit niedrigdosierter ASS können oral
in einer täglichen
Dosis von 10 bis 50 mg ASS zusammen mit 100 bis 600 mg Dipyridamol
oder Mopidamol, vorzugsweise 160 bis 480 mg Dipyridamol oder Mopidamol, zum
Beispiel in einem Gewichtsverhältnis
zwischen 1 zu 5 und 1 zu 12, meistbevorzugt einem Gewichtsverhältnis von
1 zu 8, zum Beispiel 50 mg ASS zusammen mit 400 mg Dipyridamol oder
Mopidamol, verabreicht werden.
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Weitere
antithrombotische Verbindungen können
in dem Stent mit der 0,1 bis 100fachen, vorzugsweise 0,3 bis 30fachen,
meistbevorzugt 0,3 bis 10fachen klinisch beschriebenen Dosis (z.B.
Rote Liste® 1999;
Fradafiban, Lefradafiban: EP-A-0 483 667), zusammen mit einer täglichen
Dosis von 50 bis 900 mg, vorzugsweise 100 bis 480 mg, meistbevorzugt
150 bis 400 mg Dipyridamol oder Mopidamol enthalten sein.
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Zur
Kombinationsbehandlung mittels Dipyridamol oder Mopidamol zusammen
mit ACE-Hemmern würde
sich jeder auf dem Fachgebiet bekannte ACE-Hemmer eignen, z.B. Benazepril,
Captopril, Ceronapril, Enalapril, Fosinopril, Imidapril, Lisinopril, Moexipril,
Quinapril, Ramipril, Trandolapril oder Perindopril, wobei Dosierungen
zur Anwendung kommen, die den auf dem Fachgebiet bekannten entsprechen,
zum Beispiel, wie sie in Rote Liste® 1999, Editio
Cantor Verlag Aulendorf beschrieben sind.
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Zur
Kombinationsbehandlung mittels Dipyridamol oder Mopidamol zusammen
mit Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten würde sich jeder auf dem Fachgebiet
bekannte Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonist eignen, z.B. die Sartane,
wie Candesartan, Eprosartan, Irbesartan, Losartan, Telmisartan, Valsartan,
Olmesartan oder Tasosartan, wobei Dosierungen zur Anwendung kommen,
die den auf dem Fachgebiet bekannten entsprechen, zum Beispiel, wie
sie in Rote Liste® 1999, Editio Cantor Verlag
Aulendorf beschrieben sind.
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Zur
Kombinationsbehandlung mittels Dipyridamol oder Mopidamol zusammen
mit Ca-Antagonisten würde
sich jeder auf dem Fachgebiet bekannte Ca-Antagonist eignen, z.B.
Nifedipin, Nitrendipin, Nisoldipin, Nilvadipin, Isradipin, Felodipin
oder Lacidipin, wobei Dosierungen zur Anwendung kommen, die den
auf dem Fachgebiet bekannten entsprechen, zum Beispiel, wie sie
in Rote Liste® 1999,
Editio Cantor Verlag Aulendorf beschrieben sind.
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Zur
Kombinationsbehandlung mittels Dipyridamol oder Mopidamol zusammen
mit Statinen würde
sich jedes auf dem Fachgebiet bekannte Statin eignen, z.B. Lovastatin,
Simvastatin, Pravastatin, Fluvastatin, Atorvastatin oder Cerivastatin,
wobei Dosierungen zur Anwendung kommen, die den auf dem Fachgebiet
bekannten entsprechen, zum Beispiel, wie sie in Rote Liste® 1999,
Editio Cantor Verlag Aulendorf beschrieben sind.
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Das
zusätzliche
in dem Polymerbauteil eingebettete Medikament ist zum Beispiel ein
Antikoagulans, ein Proliferationshemmer, ein Vasodilatator, ein
Nitrat, ein Antioxidans, ein Antisense-Oligonucleotid, ein Plättchenhemmer
oder ein Gerinnsel auflösendes
Enzym. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Medikament das Antikoagulans Heparin.
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In
einer Ausführungsform
wird das Polymerbauteil auf dem strukturellen Bauteil getragen und
ist darauf mit einem Klebstoff befestigt. Der Klebstoff kann zum
Beispiel ein Biopolymer, wie ein Protein oder ein Peptid, sein.
Der Klebstoff kann auch aus einem synthetischen Polymer hergestellt
sein, das in Wasser anquillt oder löslich ist, und beispielhafte
Polymere werden nachstehend angeführt. In einer bevorzugten Ausfüh rungsform
ist der Klebstoff aus Heparin hergestellt.
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Diese
und weitere Ziele und Merkmale der Erfindung werden beim Lesen der
folgenden ausführlichen
Beschreibung der Erfindung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen
deutlicher werden.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
einen Querschnitt einer Strebe einer endoprothetischen Vorrichtung
gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung dar, wo das strukturelle Bauteil (1) von
dem dipyridamolhaltigen Polymerbauteil (2) umhüllt ist,
das mit einem zweiten optionalen Polymerbauteil (3) beschichtet
sein kann, das eine Beeinflussung der Freisetzungseigenschaften
der Wirkstoffe gestattet.
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2 stellt
ein Beispiel für
ein 2-dimensionales Geflecht einer endoprothetischen Vorrichtung
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung dar, bei dem zickzackförmige Streben (11)
durch zusätzliche Streben
(12) vernetzt sind. Die von (11) und (12)
gebildete Zelle (4) ermöglicht
es zu vermeiden, dass Seitenzweige des Gefäßes von dem Stent verschlossen
werden.
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3 stellt
eine endoprothetische Vorrichtung gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung dar, wo das 2-dimensionale Geflecht aus Streben einen
zylinderförmigen
Stent (100) bildet, dessen Oberfläche teilweise mit zusätzlichen
Ringen (202), (203) überzogen ist, die zusätzliche
Wirkstoffe enthalten. An der Röhre
(100) kann ein weiterer Ring (201) befestigt sein.
Die Ringe selbst können
aus Maschen bestehen, welche es ermöglichen, dass mehrere von ihnen übereinander
angeordnet sind, ohne Seitenzweige oder Gabelungen des Gefäßes zu blockieren.
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4 stellt
einen Querschnitt einer Strebe einer endoprothetischen Vorrichtung
gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung dar, wo das strukturelle Bauteil (1) entlang
der Strebe mit Mikrovertiefungen oder Rillen graviert ist, die Wirkstoff
wie Dipyridamol oder andere enthalten. Verschiedene Mikrovertiefungen
(Taschen) (6) können
verschiedene Medikamente sowie verschiedene Beschichtungen enthalten,
um eine Freisetzung mit unterschiedlichen Pharmakokinetiken zu ermöglichen,
die von einer optionalen Polymerschicht (5) überzogen
sein können, welche
eine Beeinflussung der Freisetzungseigenschaften der Wirkstoffe
gestattet.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
endoprothetische Vorrichtung der vorliegenden Erfindung, die hier
auch als Stent bezeichnet wird, ist dafür entworfen, mittels eines
Katheters an einer Gefäßzielstelle
eingesetzt zu werden. Wie beschrieben werden wird, ist der sich
selbst zurückhaltende
Niedrigprofil-Stent für
die Expansion als Reaktion auf einen Stimulus und für die Verabreichung
einer therapeutischen Verbindung zur Freisetzung an der Zielstelle
konzipiert.
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In
ihrer allgemeinsten Erscheinungform besteht die Vorrichtung aus
einem strukturellen Bauteil mit eingravierten Mikrovertiefungen
und/oder einem optionalen Polymerbauteil. Die beiden Bauteile sind für die Co-Expansion
entworfen, wobei in einer Ausführungsform
die Bauteile koextensiv sind und in einer anderen Ausführungsform
das Polymerbauteil das strukturelle Bauteil umhüllt. Jede dieser Ausführungsformen
wird nachstehend ausführlich
beschrieben werden.
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In
einer ersten Ausführungsform
der Vorrichtung wird ein strukturelles Bauteil von dem Polymerbauteil
umhüllt.
Die Vorrichtung ist allgemein von röhrenförmiger oder zylindrischer Gestalt.
Ein strukturelles Bauteil verleiht der Vorrichtung mechanische Festigkeit
und trägt,
was von Bedeutung ist, auf seinen Außenflächen entweder und/oder ein
Polymerbauteil. Gemäß dieser
ersten Ausführungsform
umhüllt und/oder
umgibt das Polymerbauteil das strukturelle Bauteil.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
umfasst das Polymerbauteil zwei oder mehr Lagen aus verschiedenen
Polymeren mit verschiedenen Elutionseigenschaften auf einem strukturellen
Bauteil.
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In
einer zweiten Ausführungsform
der Vorrichtung ist ein strukturelles Bauteil mit Mikrovertiefungen
graviert. Die Vorrichtung ist allgemein von röhrenförmiger oder zylindrischer Gestalt.
Ein strukturelles Bauteil verleiht der Vorrichtung mechanische Festigkeit
und trägt,
was von Bedeutung ist, auf seinen Außenflächen die besagten Mikrovertiefungen.
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Die
Mikrovertiefungen werden auf dem strukturellen Bauteil zum Beispiel
durch Laserätztechniken
eingraviert, wie nachstehend noch beschrieben wird. Wie nachstehend
ausführlich
beschrieben, werden die Mikrovertiefungen mit einer pharmazeuti schen
Zusammensetzung gefüllt,
die z.B. Dipyridamol umfasst, und werden mit einem Polymerüberzug abgedeckt,
anschließend
wird die Vorrichtung expandiert, indem zum Beispiel das strukturelle
Bauteil einem Wärmestimulus
ausgesetzt wird, um einen Materialübergang zur Wiederherstellung
eines im Formgedächtnis
gespeicherten Zustands auszulösen, oder
durch eine Radialkraft, wie sie durch Aufblasen eines Ballons auf
einem Katheter erzeugt wird.
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A. Das strukturelle Bauteil
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Das
strukturelle Bauteil der Vorrichtung ist vorzugsweise aus einem
Metall oder einer Legierung einschließlich Formgedächtnislegierungen
gebildet. Beispielhafte Metalle umfassen rostfreien Stahl, Titan,
Nickel, Tantal, Kobalt, Platin und Iridium. Beispielhafte Legierungen
umfassen Legierungen dieser Metalle, Cu-Zn-Al, Cu-Al-Ni und Formgedächtnislegierungen
von Ni-Ti-Legierungen, bekannt unter dem Namen Nitinol, Bimetal
oder Memotal.
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Am
meisten bevorzugt werden biologisch abbaubare strukturelle Bauteile,
die mit biologisch abbaubaren Polymerbauteilen mit anderen Bioabbauprofilen
kombiniert sind.
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Das
strukturelle Bauteil der Vorrichtung kann auch aus einem Polymer,
insbesondere einem Formgedächtnispolymer,
gebildet sein, und beispielhafte Polymere sind unten angeführt.
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Das
strukturelle Bauteil kann eine breite Vielfalt von Geometrien oder
Konfigurationen annehmen, wie jene, die hierin beschrieben werden,
und jene, die aus dem Stand der Technik bekannt sind. Handelsübliche Stents,
die sich zur Verwendung als strukturelles Bauteil eignen, umfassen
das Interventional Stent System von Johnson & Johnson, einen Niedrigprofil-Stent
von Arterial Vascular Engineering, den Cook-Stent von Cook Cardiology
Co., den BXTM-Stent von Cordis und den Sirolimus
(Sacrolimus) freisetzenden CypherTM-Stent
von Cordis.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
sind Mikrovertiefungen in die obere und/oder untere Oberfläche des
strukturellen Bauteils eingraviert. Diese Mikrovertiefungen enthalten eine
pharmazeutische Zusammensetzung, die Dipyridamol und/oder andere
wirksame Medikamente umfasst.
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Die
Mikrovertiefungen können
eine breite Vielfalt von Geometrien oder Konfigu rationen annehmen,
wie jene, die hierin beschrieben werden, und jene, die aus dem Stand
der Technik bekannt sind. Am meisten bevorzugt werden Mikrokanäle, die
sich über die
gesamte Oberfläche
der Strebe erstrecken, oder Mikrolöcher, die in bestimmten Mustern
auf der Oberfläche
der Strebe vorgesehen sind. Diese können mittels Laserätztechniken
in die Oberfläche
der strukturellen Bauteile eingraviert werden. In der Regel bedecken
die Mikrovertiefungen bis zu 40%, vorzugsweise 5 bis 35%, insbesondere
10 bis 20% der oberen und/oder unteren Oberfläche des strukturellen Bauteils.
Bis zu 80%, vorzugsweise 30 bis 70%, insbesondere 40 bis 60% der
Höhe des
Umfangs des strukturellen Bauteils kann graviert sein, um Mikrovertiefungen
ohne eine Destabilisierung der Strebe zu bilden.
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B. Das Polymerbauteil
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Das
Polymerbauteil kann vom Koextensions-Typ oder vom Formgedächtnis-Typ
sein. Beide Typen sind dazu geeignet, eine Trägerbasis für eine Vielzahl verschiedener
organischer und anorganischer Verbindungen bereitzustellen. Der
Träger
kann nachgefüllt
oder wiederbeladen werden, falls der Plasma- und/oder Gewebespiegel
unter einen bestimmten, gewünschten
Pegel sinkt.
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Das
Polymerbauteil der Vorrichtung ist aus einem Formgedächtnispolymer
gebildet, das so formuliert ist, dass es einen Polymer-Zustandsübergang
aufweist, der auf einen ausgewählten
Stimulus reagiert. Bei Exposition gegenüber dem Stimulus wird der Polymerübergang
ausgelöst,
und das Polymerbauteil bewegt sich aus einem kontrahierten Zustand
mit geringem Durchmesser in einen expandierten Zustand mit größerem Durchmesser.
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Formgedächtnispolymere,
die sich zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung eignen, umfassen
zum Beispiel jene, die in der US-Pat. Nr. 5,163,952 beschrieben
sind, das hierin durch Bezugnahme einbezogen ist. Das Formgedächtnispolymer ist
insbesondere ein methacrylathaltiges oder ein acrylathaltiges Polymer,
und beispielhafte Formulierungen werden nachstehend angeführt.
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Wie
oben angesprochen, ist das Formgedächtnispolymer dadurch gekennzeichnet,
dass es als Reaktion auf einen Stimulus, der einen Polymerübergang
auslöst,
einen im Formgedächtnis
gespeicherten Zustand anzunehmen versucht. Solch ein Stimulus kann sein:
(i) Absorption von Wärme
durch das Polymer, (ii) Absorption von Flüssigkeit durch das Polymer,
(iii) eine pH-Änderung
in der das Polymer berührenden
Flüssigkeit
oder (iv) Absorption von Licht.
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Polymere,
die auf Wärme
reagieren, sind solche, die bei einer kritischen Temperatur einen
thermischen Übergang
erfahren. Ein solcher thermischer Übergang kann zum Beispiel ein
Kristallschmelzpunkt entweder der Hauptkette oder einer Seitenkette
des Polymers, vorzugsweise zwischen etwa 25°C und 100°C, ein Glasübergang bei einer Temperatur zwischen
25°C und
100°C, bevorzugter
zwischen 25°C
und 80°C,
ein Flüssigkristallphasen-Temperaturübergang,
oder ein lokaler molekularer Übergang sein.
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Polymere,
die auf Flüssigkeitsaufnahme
reagieren, werden formuliert, indem in das Polymer ein hydrophiles
Material wie ein N-Vinylpyrrolidon eingebaut wird. Typischerweise
absorbiert das N-Vinylpyrrolidon bei Aussetzen einem wässerigen
Medium Wasser und quillt, was eine Expansion des Polymers bewirkt.
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Polymere,
die auf eine pH-Änderung
reagieren, werden formuliert, indem in das Polymer pH-sensitive
Materialien, wie Methacrylsäure
oder Acrylsäure,
eingebaut werden. Typischerweise quellen diese Polymere als Reaktion
auf eine Änderung
der ionischen Umgebung, um sich zwischen einem kleinen kontrahierten
Zustand und einem größeren expandierten
Zustand zu bewegen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Polymerbauteil aus einem Polymer hergestellt,
das wärmeempfindlich
ist. Typischerweise sind diese Polymere thermoplastische Polymere, die
durch die Anwendung von Wärme
und/oder Druck erweichen und eine neue Form annehmen. Diese Polymere
können
in unterschiedlichem Ausmaß vernetzt
sein, so dass das Polymer bei Wärme erweicht,
aber nicht fließt.
Wie oben angesprochen, ist das Formgedächtnispolymer zur Verwendung
bei der Herstellung des strukturellen Bauteils der Vorrichtung vorzugsweise
ein wärmeempfindliches
Polymer und insbesondere ein methacrylathaltiges oder ein acrylathaltiges
Polymer.
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Ein
beispielhaftes methacrylathaltiges Gedächtnispolymer wird durch Mischen
der Monomere Methylmethacrylat, Polyethylenglykolmethacrylat, Butylmethacrylat
in einem 2:1,5:1-Verhältnis
hergestellt. Ein Vernetzer, wie Hexandioldimethacrylat, und ein
Thermo- oder UV-Starter, wie Benzoinmethylether oder Azobisisobutyronitril
(AIBN). Die Monomere können
zu einem Polymer für
die Extrusion in einem her kömmlichen
Extruder polymerisiert werden, um eine Länge einer röhrenförmigen Struktur oder eine flache
Bahn zu ergeben, das durch Bestrahlung mit UV-Licht, hochenergetischen
Elektronen, Gammastrahlung oder Einwirkung von Wärme vernetzt wird. Die Monomere
können
auch in einem transparenten Spinnschacht polymerisiert werden, um
eine röhrenförmige Struktur
zu bilden.
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Bei
den unten beschriebenen Versuchen, die zur Unterstützung der
vorliegenden Erfindung durchgeführt
wurden, wurden Polymerbauteile aus den Monomeren Methylmethacrylat,
Polyethylenglykolmethacrylat und Butylmethacrylat gebildet. Die
Monomere wurden mittels Hexandioldimethacrylat vernetzt, und die
Polymerisation wurde mit Darocur gestartet. Ein anderes beispielhaftes
thermoplastisches Polymer ist Polyethylenoxid, ein Heteroketten-Thermoplast
mit einem Kristallschmelzpunkt um 65°C. Polyethylenoxid kann mittels
eines multifunktionellen Acrylats oder Methacrylats, wie Triallylisocyanurat, vernetzt
werden. Thermoplastmischungen sind ebenfalls geeignete Gedächtnispolymere,
wie etwa Mischungen von Polyethylenoxid mit Methylmethacrylat, Polyethylen,
Polycaprolacton oder trans-Polyoctenamer (Vestenamer®).
In den Mischungen ist typischerweise zwischen 10-90%, vorzugsweise
30-70% Polyethylenoxid vorhanden. Die Mischungen können mittels
herkömmlicher
multifunktioneller Vernetzer vernetzt werden. Weitere bevorzugte
Polymere sind jene, die durch Kondensationspolymerisation und Freiradikal-
oder Additionspolymerisation hergestellt werden. Kondensationspolymere
sind jene, bei denen der molekularen Formel der Wiederholungseinheit
der Polymerkette gewisse Atome fehlen, die in dem Monomer vorhanden
sind, aus dem sie gebildet wurden oder zu dem sie abgebaut werden
können.
Beispielhafte Kondensationspolymere umfassen Polyester, Polyanhydrid,
Polyamid, Polyurethan, Cellulose, Polysiloxan. Radikalketten- oder
Additionspolymere sind jene, bei denen kein Verlust eines kleinen
Moleküls,
wie bei Kondensationspolymeren, erfolgt. Polymere, die durch Additionspolymerisation
gebildet werden, umfassen Polyethylen, Polymethylmethacrylat, Polyvinylchlorid
und Polyacrylnitril.
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C. Therapeutisches Mittel
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Die
endoprothetische Vorrichtung der Erfindung enthält ein oder mehrere therapeutische
Mittel zur Freisetzung an der Zielstelle, von denen wenigstens eines
Dipyri damol oder Mopidamol ist und die in den Mikrovertiefungen
enthalten und/oder in einem oder mehreren Polymerbauteilen eingebettet
sind. Die Medikamente können
in die Mikrovertiefungen gefüllt
werden, indem das strukturelle Bauteil in eine Zusammensetzung getaucht
wird, die das Medikament umfasst, und gegebenenfalls flüchtige Bestandteile
verdampft werden. Danach können
die Mikrovertiefungen durch Eintauchen des strukturellen Bauteils
in eine Zusammensetzung, die eine polymerisierbare Verbindung umfasst,
eventuelle Verdampfung flüchtiger
Bestandteile und Erwärmung
oder Bestrahlung abgedeckt werden.
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Alternativ
werden die Medikamente in das Polymerbauteil durch passive Diffusion
nach Herstellung des Bauteils oder bevorzugter durch Zugabe des
Medikaments zum Polymer vor Extrusion des Polymerbauteils oder vor
Polymerisation des Bauteils eingebracht.
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Beispielhafte
zusätzliche
Medikamente umfassen Heparin zur Verhinderung von Thrombusbildung;
einen Proliferationshemmer, wie Methotrexat; einen Vasodilatator,
wie einen Calciumkanalblocker; ein Nitrat; Plättchenhemmer, wie Ticlopidin,
Abciximab (ReoProTM), IntegrelinTM; Gerinnsel auflösende Enzyme, wie Gewebeplasminogenaktivator;
Antisense-Oligonucleotide; Prourokinase; Urokinase; Streptokinase;
Antioxidantien, wie Vitamin E und Glutathion; Finasterid (Proscar®)
zur Behandlung von benigner prostatischer Hyperplasie; Metalloproteinase, Statin,
Cyclosporin, Immunosuppressoren der zweiten und dritten Generation,
FK 540, Mittel zur östrogenvermittelten
Hemmung der Neointimabildung; stickoxidfreisetzende Verbindungen,
wie N'-Dimethylhexandiamin
und 1-Arginine; Mittel zum virusvermittelten Gentransfer; antimitogene
Faktoren und Endothelinhemmer.
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D. Konfigurationen der
Vorrichtung
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Die
Struktur- und Polymerbauteile der Vorrichtung können eine beliebige Anzahl
geometrischer Konfigurationen annehmen.
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Vorzugsweise
ist das strukturelle Bauteil in der Vorrichtung ein selbstexpandierender
Stent, bei dem das strukturelle Bauteil in seinem kontrahierten Zustand
unter Spannung steht und in Abwesenheit eines Rückhalteelements in seinen Zustand
mit größerem Durchmesser
expandieren wird. Das optionale Polymerbauteil wirkt als ein Rückhalteelement
für das
strukturelle Bauteil. Das Polymerbauteil, das aus einem Formgedächtnis-Polymer
gebildet ist, hält
sich selbst zurück,
es bewahrt z.B. seinen Zustand mit kleinerem Durchmesser, bis der
Polymerübergang ausgelöst wird.
Dieses Merkmal der Vorrichtung ist günstig hinsichtlich der Beibehaltung
einer Vorrichtung mit geringem Durchmesser.
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Eine
Expansion der Vorrichtung kann erreicht werden, indem das Polymerbauteil
einem Stimulus, wie z.B. Wärme,
ausgesetzt wird, um den Polymerübergang
auszulösen.
Wenn sich das Polymerbauteil ausdehnt, wird das strukturelle Bauteil
nicht länger
zurückgehalten
und co-expandiert mit dem Polymerbauteil.
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Es
versteht sich, dass die Vorrichtung aus einer Vielzahl verschiedener
Materialien und Geometrien bestehen kann. Das strukturelle Bauteil
kann zum Beispiel entweder ein Polymer oder ein Metall sein und
die flachbandige Konfiguration kann mit Schlitzen, Öffnungen
oder Lücken
versehen sein. Des Weiteren versteht sich, dass das strukturelle Bauteil
und die Polymerbauteile verschiedene Geometrien aufweisen können.
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E. Herstellung der Vorrichtung
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Bei
der Herstellung der endoprothetischen Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung werden das optionale Polymerbauteil und die strukturellen
Bauteile jeweils für
sich hergestellt und dann zusammengebracht, um die Vorrichtung zu
bilden. Die Wahl des Materials für
jedes der Vorrichtungsbauteile hängt zum
Teil von der Konfiguration des jeweiligen Bauteils ab und davon,
ob das Polymerbauteil das strukturelle Bauteil einschließt oder
mit dem strukturellen Bauteil koextensiv ist.
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Vorzugsweise
wird das Polymerbauteil aus einem Monomergemisch hergestellt, das
durch Bestrahlung mit UV-Licht polymerisiert wird. Die resultierende
Polymerfolie oder -röhre
weist einen thermischen Übergang
zwischen etwa 35°C
und 50°C
auf, und ein Polymerbauteil wird mittels eines Präzisionsmessers
oder eines Lasers in die gewünschte
Geometrie geschnitten. Das Polymerbauteil wird durch Erwärmen des
Bauteils über
seinen thermischen Übergang
hinaus und Wickeln des Bauteils um eine Röhre oder einen Stab von geeigneter
Größe in seinen
kontrahierten Zustand mit geringem Durchmesser gebracht. Das Bauteil
wird dann abgekühlt,
um die Form zu fixieren, und von der Röhre entfernt. Das Bauteil wird
dann über
ein strukturelles Bauteil geschoben, typischerweise einen Stent
aus Metall oder einer Metalllegierung, der von marktüblichen
Quellen bezogen oder gemäß bekannten
Verfahren hergestellt wurde. Es kann zum Beispiel der Interventional System
Stent von Johnson & Johnson
mit einem geschlitzten Röhrendesign
sowie auch ein Cook-Stent von Cook Cardiology verwendet werden.
Es versteht sich, dass das Polymerbauteil statt um einen Stab oder
eine Röhre
direkt um das strukturelle Bauteil gewickelt werden kann.
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Alternativ
wird das Polymerbauteil aus einem Polymergemisch hergestellt, das
erwärmt
und in einem herkömmlichen
Extruder zur Extrusion gemischt wird, um die Streben des strukturellen
Bauteils zu beschichten oder die gewünschte Geometrie zu formen,
entweder eine zylindrische Röhre
oder einen rechteckigen Streifen. Im Beispiel wird das Polymerbauteil
aus Polyoctenylen und Polyethylenglykol hergestellt und mit Triallylisocyanurat
vernetzt. Andere Polymere, wie Polyethylen, sind ebenfalls geeignet.
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Nach
der Extrusion eines einzelnen Polymerbauteils wird das Polymerbauteil
in die geeignete Länge
geschnitten, zu einem Gitter verarbeitet und/oder über das
strukturelle Bauteil geschoben oder zusammen mit dem strukturellen
Bauteil gewickelt, je nach der Geometrie des jeweiligen Bauteils. Ein
strukturelles Bauteil mit einer flachen rechteckigen Form kann zum
Beispiel aus Nitinol hergestellt werden, das von Shape Memory Applications
(Santa Clara, Calif.) erhältlich
ist.
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Das
strukturelle Bauteil und das Polymerbauteil, welche die gleiche
Geometrie aufweisen, werden über
ihre jeweiligen Übergangstemperaturen hinaus
erwärmt
und gemeinsam um einen Stab aus rostfreiem Stahl gewickelt, der
einen Durchmesser besitzt, welcher entsprechend der gewünschten Stent-Endgröße gewählt wurde.
Die Bauteile werden abgekühlt,
während
sie in der kontrahierten Form um den Stab festgehalten werden, um
die Vorrichtung zu bilden. In dem Fall, wo das strukturelle Bauteil
und das Polymerbauteil der Vorrichtung beide aus einem Polymer gebildet
sind, kann die Vorrichtung auch ein radioopakes Material wie Gold,
rostfreier Stahl, Platin, Tantal, Bismuth, Metallsalze, wie Bariumsulfat, oder
iodhaltige Mittel, wie OmniPaque
® (Sanofi
Winthrop Pharmaceuticals), enthalten. Das radioopake Material kann
vor der Extrusion von Vorrichtungsbauteilen in das Polymer eingebracht
werden, oder es kann eine radioopake Beschichtung auf ein oder auf beide
Bauteile aufgebracht werden. Das radioopake Material bietet ein
Mittel zur Identifizierung des Ortes des Stents durch Röntgen strahlen
oder andere bildgebende Verfahren während oder nach der Stentpositionierung.
Die Herstellung eines Polymerbauteils mit Bereichen von Radioopazität, die durch
in dem Polymerbauteil dispergierte Goldpartikel geschaffen werden,
wird beschrieben in (der
US 5,674,242 ).
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F. Art und Weise der Verwendung
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Wie
oben angesprochen, wird die endoprothetische Vorrichtung der vorliegenden
Erfindung durch einen Katheter zur transluminalen Angioplastie an
einer vaskulären
Zielstelle positioniert. Der Katheter wird über einem herkömmlichen
Führungsdraht eingeführt, und
der Stent wird innerhalb der Zielstelle angeordnet, wobei zum Beispiel
fluoroskopische Bildgebung zur Anwendung kommt.
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Sobald
der Stent richtig positioniert ist, wird ein Ballon mit einer Flüssigkeit
gefüllt,
um den Polymerzustandsübergang
des Polymerbauteils zu stimulieren. Wie oben angesprochen, kann
der Polymerübergang
thermisch induziert werden, kann durch eine pH-Änderung oder Absorption einer
Flüssigkeit ausgelöst werden
oder kann durch Faseroptik lichtinduziert werden. Wird er dem Stimulus
ausgesetzt, expandiert der Stent aus seinem Zustand mit geringem Durchmesser
bis zu seinem im Formgedächtnis
gespeicherten Zustand. Ein Stent mit einem thermisch aktivierten
Polymerübergang
wird zum Beispiel zur Expansion stimuliert, indem der Katheterballon
mit einer erwärmten
Flüssigkeit,
wie etwa einem Kontrastmittel, das auf etwa 40°-100°C erwärmt wurde, gefüllt wird.
Wärme von
der Flüssigkeit
wird von dem Polymerbauteil absorbiert. Der Katheter selbst kann speziell
für die
Injektion einer erwärmten
Flüssigkeit und
für eine
bessere Wärmeübertragung
konzipiert sein. Der Katheter kann zum Beispiel ein Doppellumen
zur Rückführung der
erwärmten
Flüssigkeit
in der Ballonregion des Katheters aufweisen.
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Der
Stimulus kann auch ein pH-Stimulus oder ein Flüssigkeitsstimulus sein, wobei
eine Pufferlösung
mit einem gewählten
pH in den Ballon eingeleitet wird. Kleine Öffnungen in dem Ballon, die
vor der Anordnung des Stents um den Ballon eingearbeitet wurden,
würden
es ermöglichen,
dass die Flüssigkeit
den Stent berührt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist der Stimulus ein thermischer Stimulus, und es wird eine erwärmte Flüssigkeit
in den Ballon eingeleitet. Wärme
von der Flüssigkeit
wird kon vektiv zum Polymerstent geleitet, wodurch sich die Temperatur
des Stents bis zu seinem thermischen Übergang, wie etwa einer Glasübergangstemperatur
zwischen etwa 25°C
und 100°C,
bevorzugter zwischen 25°C
und 80°C
und meistbevorzugt zwischen 35°C und
70°C erhöht. Das
Polymerbauteil reagiert auf den Stimulus, indem es sich auf seinen
im Formgedächtnis
gespeicherten Zustand zubewegt. Das strukturelle Bauteil co-expandiert mit dem
Polymerbauteil, entweder als Reaktion auf den thermischen Stimulus,
die Radialkraft des aufgeblasenen Ballons oder durch das selbstexpandierende
Design des strukturellen Bauteils. Die Expansion der Vorrichtung dauert
an, bis die Bauteile durch die Gefäßwände beschränkt werden. Sobald der Stent
mit den Segmenten in ihrem expandierten Zustand vollständig entfaltet
ist, kann der Katheter über
dem Führungsdraht herausgezogen
und der Führungsdraht
entfernt werden.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Beispiele beschreiben ausführlich die Herstellung von
erfindungsgemäßen endoprothetischen
Vorrichtungen und sollen beispielhaft sein und keineswegs den Umfang
der Erfindung beschränken.
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Beispiel 1
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Testmodell
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- Einbau von BrdU anstelle von Thymidin in die DNA, Messung
mit Anti-BrdU-POD-Antikörper (Zellproliferations-ELISA,
BrdU; bezogen von Roche Diagnostics, Mannheim, Deutschland)
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Mittels
dieses Tests wurden die folgenden Ergebnisse erhalten, wobei die
Stents gemäß der vorliegenden
Erfindung mit Dipyridamol beladen waren:
IC50: 0,1-0,3 μm/l Dipyridamol;
Muskelzellen stimuliert mit PDGF-BB
IC50: 4-10 μm/l Dipyridamol;
mit frisch zubereitetem Medium
IC50: 1-3 μm/l Dipyridamol; Muskelzellen
ohne Stimulation
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Beispiel 2
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Ein
Stent wurde gemäß dem im
US-Patent
US 5,674,242 offenbarten
Verfahren hergestellt. Das Polymerbauteil desselben bestand aus
einer Mischung von 1 bis 10 g Dipyridamol, 1 bis 50 g Cyclohexandicarbonsäureanhydrid
und 50 bis 200 g verschiedener Methacrylatmonomeren.
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Der
Stent zeigt nach 16 Stunden Inkubation die folgenden Eigenschaften:
100%
Inhibierung der DNA-Synthese; starke Freisetzung von Dipyridamol.
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Beispiel 3
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Ein
Stent wurde gemäß dem in
US-Patent
US 5,674,242 offenbarten
Verfahren hergestellt. Das Polymerbauteil desselben bestand aus
einer Mischung von 1 bis 10 g Dipyridamol, 2 bis 10 g Weinsäure und
50 bis 200 g verschiedener Methacrylatmonomeren.
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Der
Stent zeigt nach 16 Stunden Inkubation die folgenden Eigenschaften:
96%
Inhibierung der DNA-Synthese; starke Freisetzung von Dipyridamol.
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Beispiel 4
-
Ein
Stent wurde gemäß dem in
US-Patent
US 5,674,242 offenbarten
Verfahren hergestellt. Das Polymerbauteil desselben bestand aus
einer Mischung von 1 bis 10 g Dipyridamol und 50 bis 200 g verschiedener
Methacrylatmonomeren.
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Der
Stent zeigt nach 16 Stunden Inkubation die folgenden Eigenschaften:
74%
Inhibierung der DNA-Synthese; schwache Freisetzung von Dipyridamol.