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Diese
Erfindung bezieht sich auf Steuer- oder Regel-Vorrichtungen und
-Verfahren für
Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombinationen.
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Unter „Traktor" wird irgendein Fahrzeug
verstanden, das in der Lage ist, ein mit dem Boden oder Erdreich
in Eingriff kommendes Arbeitsgerät
zum Zweck der Bearbeitung des Bodens oder des Erdreichs oder von
Gegenständen
(beispielsweise Erntematerial, Futtermittel, Schalentiere) zu verarbeiten, die
auf oder in dem Boden oder Erdreich liegen.
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Typischerweise
ist ein Traktor ein Fahrzeug mit Vierrad-Antrieb, das eine Anhängekupplung
zum Anbringen eines Arbeitsgerätes
hinter dem Fahrzeug aufweist. Es ist weiterhin gut bekannt, dass
Traktoren Arbeitsgeräte,
wie zum Beispiel Furchenpressen, schieben.
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Eine
typische Konfiguration eines Traktors schließt eine Fahrerkabine, die an
der Rückseite
des Fahrzeuges befestigt ist, und ein am vorderen Ende befestigtes
Motor- und Getriebe-System ein. Es ist jedoch auch bekannt ein Mehrzweck-Fahrzeug zu schaffen,
das als ein Traktor wirken kann und eine am vorderen Ende befestigte
Kabine und darunter liegende Motor- und Getriebe-Systeme unterhalb
einer Ladefläche
aufweist.
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Andere
Formen von Traktoren schließen Zweirad-,
Zweirad-getriebene Geräte
und mit Gleisketten versehene Fahrzeuge ein, die zum Ziehen oder
Schieben von Arbeitsgeräten
angekoppelt werden können.
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Die
Erfindung bezieht sich auf alle derartige Traktoren und umfasst
diese innerhalb ihres Schutzumfanges.
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Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombinationen
werden in weitem Umfang in verschiedenen Prozessen in der Landwirtschaft
verwendet. Eine der üblichsten dieser
Prozesse ist das Pflügen,
bei dem ein Pflug hinter einem Traktor geschleppt wird. Traktoren können jedoch
auch für
eine große
Vielzahl von anderen Operationen verwendet werden, wie zum Beispiel Sprühen, Furchenpressen,
Eggen, Rechen, Sähen und
eine Anzahl von spezialisierten Operationen, wie sie beispielsweise
in Weingärten
und Nassgebieten auftreten, in denen speziellen mit dem Boden in
Eingriff kommende Arbeitsgeräte
verwendet werden.
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Entsprechend
schließt
der Begriff „Arbeitsgerät", wie er hier verwendet
wird, ohne Beschränkung
hierauf Pflüge,
Eggen, Furchenpressen, Rechen, Sähmaschinen
und tatsächlich
jeden Gegenstand ein, der an einem Traktor angebracht oder von diesem
betätigt
werden kann und der die Wirkung hat, dass er den Energiebedarf des
Traktors aufgrund des Eingriffs des Arbeitsgerätes mit dem Boden oder Erdreich
oder mit darauf oder darin befindlichen Objekten vergrößert.
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Eine
elektronische Steuerung von Teilsystemen von Traktoren wird mehr
und mehr üblich.
Beispielsweise beschreibt die EP-A-0 838 141 ein integriertes Steuersystem
für Traktoren
(das mit der Marke „TICS" bezeichnet wird,
die Gegenstand einer Gemeinschaftsmarken-Registrierung 1532696 ist),
mit dessen Hilfe ein programmierter Mikroprozessor (oder eine Serie
von Mikroprozessoren) die Arbeitsgeschwindigkeit eines Traktors
beispielsweise bei Pflug-Arbeiten dadurch zu einem Maximum gemacht wird,
dass die Arbeitsgeräte-Zugkraft
gegen ein eingeschwungenes Bezugsmodell verglichen wird und bei
dem Arbeitsgeräte-Arbeitsbreiten- und
Getriebeübersetzungsverhältnis-Einstellungen
durchgeführt werden,
um eine maximale Arbeitsgeschwindigkeit aufrechtzuerhalten, während gleichzeitig
eine vorgegebene Arbeitsgeräte-Arbeits-Tiefe
aufrechterhalten wird.
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Es
gibt vier einfach zu identifizierende Teilsysteme einer Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination, die
unter der Steuerung einer Anordnung arbeiten, wie der oben erwähnten TICS.
Die Teilsysteme beeinflussen die Betriebsleistung der Kombination.
Diese sind wie folgt:
- – der Traktor-Motor;
- – das
Traktor-Getriebe
- – das
Arbeitsgerät;
und
- – die
Reifen-/Boden-Grenzfläche.
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Wie
dies in der EP-A-0 838 141 beschrieben wurde, hat es sich in der
Praxis als unmöglich
erwiesen, eine Traktor-/Arbeitsgeräte-Steuerung unter Verwendung
eines dynamischen Bezugs-Modells erfolgreich auszuführen. Die
Anordnung nach der EP-A-0 838 141 schließt daher ein stetiges Bezugs-Modell
ein.
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Bei
der Verwendung eines derartigen Modells ist es erforderlich, dass
die Steuer-Software
genau erzeugte Daten über
den Einfluss von Variablen auf das Verhalten und/oder die Betriebsleistung
der Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
verarbeitet.
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Es
ist sehr einfach möglich,
Echtzeit-Daten über
das Motor-Drehmoment und die Motor-Regler-Einstellung über die
Verwendung von Sensoren zu gewinnen. Eine geeignete Form eines Motor-Drehmoment-Sensors
ist beispielsweise in der EP-A-0 741 286 beschrieben.
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Es
ist weiterhin eine einfache Angelegenheit, unter Verwendung bekannter
Wandler das ausgewählte
Getriebe-Übersetzungsverhältnis festzustellen
und ein diesem entsprechendes Signal zur Verwendung durch die Steuer-Software
zu erzeugen.
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Eine
Vorhersage der horizontal wirkenden Last, die sich aus dem Eingriff
des Arbeitsgerätes
mit dem Boden (oder mit Gegenständen,
wie erwähnt)
ist ebenfalls möglich.
Das in der EP-A-0 838 141 beschriebene Verfahren schließt für diesem
Zweck eine Abschätzung
des vorherrschenden Bodenfestigkeits-Wertes (oder eines Äquivalents
hiervon im Fall des Eingriffs des Arbeitsgerätes mit einem anderen Medium
als dem Erdreich) während
der Kalibrierung der Vorrichtung ein, die in der Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
enthalten ist.
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Bisher
hat es jedoch keinen Vorschlag für
die Lieferung einer Echtzeit-Information über die Wirkung der vorherrschenden
Reifen-/Boden-Schnittstelle auf das Betriebsverhalten einer Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
gegeben. Wenn ein mit Rädern
versehener Traktor ein Arbeitsgerät entweder durch Schleppen
oder Schieben des Arbeitsgerätes antreibt,
tritt ein gewisses Ausmaß eines
sogenannten „Radschlupfes" auf. Der Radschlupf,
der als ein Prozentwert ausgedrückt
wird, ändert
sich in Abhängigkeit
von mehreren Faktoren, unter Einschluss von Folgendem:
- – den
Traktionsbedingungen, die ihrerseits von:
- – dem
Bodentyp und der Dichte abhängen;
- – den
Boden-Feuchtigkeits-Bedingungen; und
- – dem
Vorhandensein von beispielsweise Erntematerial-Rückständen auf der Bodenoberfläche abhängen; und
- – Fahrzeug-Faktoren
unter Einschluss von Folgendem:
- – der
Reifengröße;
- – dem
Reifenzustand;
- – der
Verwendung von Ballast (Gewichtsverteilung) des Traktors; und
- – ob
der Traktor ein Zweirad-Antriebs-(2WD-) oder Vierrad-Antriebs-(4WD-)Fahrzeug ist.
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Die
Größe der Reifen
und deren Zustand (was die Fläche
der Reifen-Oberfläche
in Kontakt mit dem Boden) bestimmt, ändern sich in der Praxis beispielsweise
während
einer Pflüge-Vorganges
nicht. In ähnlicher
Weise ist die Verwendung von Ballast auf dem Fahrzeug, zumindest
in Nordeuropa, mit großer Wahrscheinlichkeit
während
beispielsweise eines Pflüge-Vorganges
unveränderlich.
Dies ergibt sich daraus, dass in Nordeuropa der einzige Faktor,
der wahrscheinlich Änderungen
in der Fahrzeug-Ballast-Verteilung hervorruft, der graduelle Verbrauch des
Treibstoffs in den Tanks des Traktors ist. Diese Massenänderung
ist verglichen mit der Masse des Traktors von vernachlässigbarer
Bedeutung.
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In
Nordamerika ist es bekannt, Stickstoffammoniak während Bodenauflockerungs-Operationen zu injizieren.
Das Stickstoffammoniak wird typischerweise in einem Tank an der
Vorderseite des Traktors gespeichert. Eine Verringerung des Pegels
an Stickstoffammoniak während
der Bodenbearbeitung kann (in Abhängigkeit von der Masse des
abgegebenen Stickstoffammoniaks) eine merkliche Auswirkung auf die
Ballast-Verteilung des Traktors haben.
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Für eine vorgegebene
Traktor- und Arbeitsgeräte-Kombination
ist es möglich,
eine sogenannte „Schlupf-Zug-" Kurve abzuleiten,
die eine Kurve des prozentualen Radschlupfes (y-Achse) gegenüber der horizontal
wirkenden Kraft ist (die als Zugwiderstandskraft in kN bezeichnet
wird, wenn der Traktor ein Arbeitsgerät zieht), die sich aus dem
Eingriff des Arbeitsgerätes
ergibt (x-Achse). Der Ausdruck „Schlupf-Zug" wird selbst dann
verwendet, wenn der Traktor zum Schieben statt zum Schleppen eines
Arbeitsgerätes
angeordnet ist.
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In
der Vergangenheit wurde die Möglichkeit von Änderungen
der Schlupf-Zug-Charakteristik
in weitem Umfang in der Software ignoriert, die für die Vorhersage
der Betriebsleistung einer Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination verantwortlich
ist. Stattdessen war es in der Praxis üblich, einfach eine eindimensionale
Nachschlage-Tabelle
zu verwenden, die in einem Speicher gespeichert war, der einen Teil
der Steuer-Vorrichtung bildete, und die eine idealisierte Schlupf-Zug-Kurve
der Verwendung einer Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination in einem „sandigen lehmigen
stoppeligen" (SLS-)Boden
darstellt.
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Diese
Lösung
war allgemein aus den folgenden Gründen annehmbar:
- – die
SLS Schlupf-Zug-Kurve ist ziemlich konservativ. Die Zugkraft, die
bei einem vorgegebenen Schlupf-Wert (für die gleiche Reifengröße und Fahzeugmasse)
erzeugt werden kann, hängt
von der von Natur aus vorliegenden Bodenfestigkeit und der Reibungs-Eigenschaft
der Oberfläche
ab. Entsprechend ist, obwohl sandiger Boden ähnliche Schlupf-Zug-Charakteristiken über einen
weiten Bereich von Feuchtegehalten liefert (bis seine Tragfähigkeit
schließlich
verringert ist), ein lehmhaltiger Boden von Natur aus fester und
kann daher eine größere Traktion
ergeben. Der Bereich von Feuchtegehalten, über den dies erreicht werden
kann, ist jedoch schmaler, wobei eine zunehmende Feuchtigkeit einen
schnellen Anstieg des Radschlupfes hervorruft. Entsprechend liefert
in der Mehrzahl der Feldbedingungen, unter denen ein Pflügen in Betracht
kommt, die SLS-Kurve einen annehmbaren Schätzwert (oder möglicherweise
eine Unterschätzung)
der Zugwerte zurück, die
bei irgendeinem vorgegebenen Schlupf erzeugt werden können.
- – Zusätzlich ist
ein Reifen-Boden-Traktions-System ein relativ stabiles fehlertolerantes
System bei dem Schlupf-Werten, bei denen TICS versucht, mit einer
maximalen Feld-Effizienz zu arbeiten (11–14% Schlupf). Zu bestimmten
Zeiten (bei trockenen, guten Traktions-Bedingungen), kann die Traktions-Grenzfläche unterbelastet
zu sein scheinen (8–10%
Schlupf), doch ist dies in vielen Fällen ein Ergebnis eines Kompromisses zwischen
der verfügbaren
Motorleistung, der durch das Arbeitsgerät hervorgerufenen Widerstandskraft
und der Fahrzeug-Ballastverteilung und Reifengröße.
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Trotz
der allgemeinen Annehmbarkeit der einzigen SLS-Schlupf-Zugkraft-Kurve, wie sie erläutert wurde,
hat sich die Notwendigkeit einer größeren Robustheit der Steuerung
ergeben. Diese Notwendigkeit hat sich hauptsächlich aus Folgendem ergeben:
- – der
Verwendung von Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombinationen, die nicht
genau zu dem SLS-Boden passen, auf dem die gespeicherte SLS-Schlupf-Zugkraft-Kurve beruht;
und
- – der
Verwendung einer fehlangepassten Traktor- und Arbeitsgeräte-Kombination.
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Gemäß einem
ersten Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung wird ein Verfahren
gemäß Anspruch
1 geschaffen. Das Verfahren nach Anspruch 1 ist zur Verwendung mit
einer Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
geeignet, bei der ein oder mehrere Merkmale des Arbeitsgerätes einstellbar
sind, um die in Horizontalrichtung wirkende Last (Zugkraft) zu ändern, die
auf den Traktor einwirkt.
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Das
Verfahren nach Anspruch 1 verbessert weiterhin in vorteilhafter
Weise die Robustheit und Genauigkeit der Steuerung der Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination.
Vorzugsweise schließt
das Verfahren die Auswahl eines Übersetzungsverhältnisses ein,
von dem bekannt ist, dass es für
die Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
und für
die in Betracht gezogene Aufgabe geeignet ist.
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Ein
erfahrener Traktor-Fahrer weiß,
dass bei der Ausführung
bestimmter Aufgaben lediglich ein begrenzter Bereich von Traktor-Übersetzungsverhältnissen
geeignet ist. Das Verfahren umfasst in vorteilhafter Weise innerhalb
seines Grundgedankens die Auswahl des Übersetzungsverhältnisses,
das aus der Gruppe von geeigneten Übersetzungsverhältnissen
für die
betreffende Aufgabe ausgewählt ist.
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Vorzugsweise
ist die vorgegebene Motor-Regler-Einstellung die Einstellung, die
einer maximalen Drehzahl des Traktor-Motors bei dem ausgewählten Übersetzungsverhältniss entspricht.
Dieses Merkmal des Verfahrens ergibt in vorteilhafter Weise eine
zweckmäßige Bezugswert-Einstellung,
obwohl andere Regler-Einstellungen ausgewählt werden können, wenn
dies erwünscht
ist.
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Vorzugsweise
schließt
der Schritt des Einstellens von ein oder mehreren Einstellungen
des Arbeitsgerätes
bei seiner Ausführung
die Vergrößerung der
Arbeitstiefe eines Arbeitsgerätes
mit einstellbarer Arbeitstiefe ein. Ein derartiger Schritt vergrößert bei wiederholter
Ausführung
aufeinanderfolgend die auf die Traktor-/Arbeitsgeräte-Anhängekupplung
ausgeübte
Zugkraft, was es ermöglicht,
dass das Kalibrierverfahren über
einen Bereich von Belastungen ausgeführt wird.
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Zusätzlich oder
alternativ kann der Schritt des Einstellens von ein oder mehreren
Einstellungen des Arbeitsgerätes
die Vergrößerung der
Breite eines hinsichtlich seiner Breite einstellbaren Arbeitsgerätes einschließen. Dieser
Schritt vergrößert bei
seiner wiederholten Ausführung
ebenfalls sequenziell die Belastung des Traktors.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
wird die Arbeitsgeräte-Arbeitstiefe
auf einen vorgegebenen Wert eingestellt, bevor die Einstellung der
Arbeitsbreite beginnt. Diese bevorzugte Reihenfolge der Verfahrensschritte ist
vorteilhaft, weil es unter manchen Bodenbedingungen und bei manchen
Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombinationen
möglich
ist, durch die Einstellung der Arbeitstiefe allein eine Größe des Radschlupfes zu
erreichen, der den normalen Arbeitsbereich übersteigt. Unter solchen Bedingungen
besteht kein Bedarf an einer zusätzlichen
Vergrößerung der
Arbeitsbreite des Arbeitsgerätes,
um den vollen Bereich von Test-Belastungen für die Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
zu schaffen. Dies ist vorzuziehen, weil Traktor-Betreiber es im
allgemeinen vorziehen, eine konstante Furchenbreite beim Pflügen eines Feldes
aufrecht zu erhalten.
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Dennoch
ist es innerhalb des Schutzumfanges der Erfindung möglich, eine
weitere Einstellung der Arbeitsgeräte-Arbeitstiefe nach dem Beginn
der Einstellung der Arbeitsgeräte-Breite
zu ermöglichen. Diese
Möglichkeit
erlaubt vielfältige
Optionen zur Vergrößerung des
Traktor-Radschlupfes auf einen vorgegebenen Schwellenwert. Vorzugsweise
ist der vorgegebene Radschlupf-Schwellenwert 28%. Sobald die horizontal
auf den Traktor einwirkende Last ausreichend ist, arbeitet durch
die Ausführung
des Verfahrens der Erfindung zum Bewirken dieses Ausmaßes an Radschlupf
der Traktor weit außerhalb
seines normalen effizienten Bereiches. Derzeit besteht daher kein
Bedarf an der Gewinnung weiterer Daten, nachdem ein Radschlupf-Wert
von 28% erreicht wurde.
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Zweckmäßigerweise
schließt
der Schritt (vii) des Vergleichs der gespeicherten Werte mit den
Bezugsdaten die folgenden Teilschritte ein:
- (vii)
(a) Bestimmen, aus den genannten gespeicherten Werten, eines Bezugswertes
der horizontal wirkenden Last, der einem vorgegebenen Bezugs-Radschlupf-Wert entspricht;
und
- (vii) (b) Umsetzen des Bezugswertes der horizontal wirkenden
Last auf eine Serie von Bezugsdaten, um die Auswahl eines Satzes
der Bezugsdaten zu ermöglichen.
Spezieller
gesagt schließt
der Teilschritt (vii) (a) den weiteren folgenden Teilschritt ein:
- (vii) (c) Bestimmen des Wertes der horizontal wirkenden Last
bei dem Bezugs-Radschlupf-Wert durch Interpolation zwischen zwei
oder mehreren der Werte, die in einer Speichereinrichtung gespeichert
sind.
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Es
ist weiterhin vorteilhaft, wenn die Bezugsdaten eine Vielzahl von
Kurven für
den charakteristischen Radschlupf/die charakteristische horizontal wirkende
Kraft-(Schlupf-Zug-Kurven)
sind, und dass der Schritt (viii) der Auswahl eines Satzes von Bezugsdaten
den folgenden Teilschritt einschließt:
- (viii)
(a) Auswahl einer der genannten Kurven durch Identifizieren der
Kurve aus der Vielzahl, die am genauesten dem Bezugswert der horizontal wirkenden
Last bei dem Bezugs-Radschlupf-Wert angenähert ist.
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Diese
Merkmale ermöglichen
in vorteilhafter Weise eine geradlinige Manipulation der aufgezeichneten
Daten und ihrem Vergleich mit vorher vorhandenen Schlupf-Zug-Kurven. Die Verwendung
einer Vielzahl von Schlupf-Zug-Kurven vergrößert stark die Genauigkeit
des Modells verglichen mit der Anordnung nach dem Stand der Technik,
die lediglich eine einzige derartige Kurve verwendet hat.
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Mit
aller Wahrscheinlichkeit liegt der Bezugswert der horizontal wirkenden
Last bei dem Bezugs-Radschlupf-Wert, der bei einer bevorzugte Ausführungsform
ein Radschlupf von 25% ist, nicht exakt auf einer der Schlupf-Zug-Kurven.
Daher schließt das
Verfahren der Erfindung vorzugsweise die Addition von positiven
und negativen Toleranzen zu jeweiligen Werten ein, die durch die
Bezugs-Kurven bei dem Bezugs-Radschlupf-Wert dargestellt sind. Dies heißt mit anderen
Worten, dass das Verfahren effektiv eine „Verbreiterung" der Kurven zumindest
an dem Bezugs-Radschlupf-Wert
einschließt,
sodass irgendein vorgegebener Bezugswert der horizontal wirkenden
Last bei dem Bezugs-Radschlupf-Wert eine der Kurven schneidet.
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Um
eine Robustheit dieser Technik sicherzustellen, ist der Modulus
der positiven Toleranz, die zu jedem derartigen Bezugswert hinzu
addiert wird, größer als
der Modulus der negativen Toleranz, die hinzu addiert wird, sein.
Aus diesem Grunde ist es weiterhin wünschenswert, dass die Summe
des Modulus der positiven Toleranz, die zu einer ersten dieser Bezugs-Kurven
hinzugefügt
wird, und der Modulus der negativen Toleranz, die zu der nächsten aufeinanderfolgenden
Bezugs-Kurve entlang einer Linie hinzu addiert wird, die den Bezugs-Radschlupf-Wert darstellt, gleich
dem Abstand entlang der Linie ist, durch den die ersten und zweiten
Bezugs-Kurven voneinander getrennt sind.
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Die
vorstehenden Merkmale stellen sicher, dass die „Verbreiterung" der Bezugs-Schlupf-Zug-Kurve
ausreichend ist, damit irgendein Bezugswert der horizontal wirkenden
Last, der während
der Ausführung
des Verfahrens wahrscheinlich aufgezeichnet wird, eine der Kurven schneidet.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist das Verhältnis
des Modulus der positiven Toleranz zu dem Modulus der negativen
Toleranz 3:2.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
des Verfahrens gemäß der Erfindung
werden die Bezugs-Kurven als eine zweidimensionale Nachschlage-Tabelle
in einem Speicher gespeichert.
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Das
Verfahren der Erfindung schließt
weiterhin die folgenden optionalen Schritte ein:
- – Feststellen,
ob während
des Schrittes (i) die Traktor-Motordrehzahl kleiner als ein vorgegebenes
Minimum ist; und
- – Feststellen,
ob während
des Schrittes (i) der Traktor-Radschlupf ein vorgegebenes anfängliches
Radschlupf-Maximum übersteigt.
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In
jedem Fall ist es möglich,
als ein Ergebnis einer derartigen Detektion erforderlichenfalls
eine weitere Steuerwirkung einzuleiten. Beispielsweise ist es für das Verfahren
möglich,
die Übertragung
einer Mitteilung an ein in der Kabine angeordnetes Anzeigegerät dahingehend
einzuschließen,
dass ein Abwürgen
des Motors unmittelbar bevorsteht, und zwar aufgrund dessen, dass
der Kalibrierlauf in einem zu hohen Getriebe-Übersetzungsverhältniss versucht wird,
oder aus einem anderen Grund; oder eine Mitteilung, die anzeigt,
dass die Zugwiderstandsbelastung, die durch das Arbeitsgerät hervorgerufen
wird, ein zu hohes Ausmaß an
Radschlupf hervorruft, als dass die Kalibrierung in sinnvoller Weise
ausgeführt werden
könnte.
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Gemäß einem
zweiten Gesichtspunkt der Erfindung wird ein Verfahren zur Steuerung
oder Regelung einer Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination geschaffen,
das die folgende Schritte einschließt:
- (i)
Ausführen
eines Verfahrens, wie es hier definiert ist; und
- (ii) Ausführen
eines Steuer- oder Regelvorganges unter Verwendung des resultierenden
ausgewählten
Satzes von Bezugsdaten.
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Der
Steuer- oder Regelvorgang kann beispielsweise den Betrieb eines
Software-Programms von
der Art einschließen,
wie es in der EP-A-0 838 141 beschrieben ist, wobei der resultierende
ausgewählte
Satz von Bezugsdaten als Eingang hierfür verwendet wird.
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Gemäß einem
dritten Gesichtspunkt der Erfindung wird eine Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination geschaffen,
wie sie im beigefügten
Anspruch 20 definiert ist.
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Optionale
Merkmale der Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
sind in den beigefügten
Ansprüchen
22 bis 25 definiert. Die Ansprüche
24 und 25 geben Einzelheiten vorteilhafter Anordnungen für die Speicherung
der Bezugsdaten in einer Weise an, die für die Implementierung der Verfahren
der hier definierten Erfindung geeignet ist.
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Es
folgt nunmehr eine Beschreibung der bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung in Form eines nicht beschränkenden Beispiels, wobei auf
die beigefügten
Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
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1 eine
schematische Darstellung einer Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination gemäß der Erfindung
ist;
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2 ein
Ablaufdiagramm ist, das die Schritte eines ersten Gesichtspunktes
des Verfahrens der Erfindung zeigt;
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3 eine
Technik gemäß der Erfindung
zur Verbreiterung von gespeicherten Bezugs-Schlupf-Zug-Kurven derart
zeigt, dass sichergestellt ist, dass sie sich mit aufgezeichneten
Lastwerten schneiden; und
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4 grafisch
eine Technik gemäß der Erfindung
für die
Auswahl einer Bezugs-Schlupf-Zug-Kurve zur Verwendung in einem nachfolgend
ausgeführten
Steuer- oder Regelverfahren zeigt.
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In
den Zeichnungen ist ein landwirtschaftlicher Traktor oder Ackerschlepper
gezeigt, der mit der Bezugsziffer 10 bezeichnet ist. Wie
dies bei heute verwendeten derartigen Fahrzeugen üblich ist,
hat der Traktor 10 eine Anzahl von angetriebenen, mit dem
Boden in Eingriff kommenden Bauteilen in Form von vorderen 11 und
hinteren 12 Paaren von angetriebenen Rädern, obwohl, wie dies erwähnt wurde, auch
andere Arten von Traktoren, unter Einschluss derjenigen, die keine
vier angetriebenen Räder und/oder
eine am hinteren Ende befestigte Fahrerkabine einschließen, innerhalb
des Schutzumfanges der Erfindung liegen. Als Beispiel einer anderen
Art von Traktoren sind Fahrzeuge bekannt, bei denen eines oder beide
Paare von angetriebenen Rädern durch
Sätze von
Gleisketten ersetzt sind. Derartige Traktoren liegen innerhalb des
Schutzumfanges der Erfindung. Der Traktor 10 weist weiterhin
einen (in den Zeichnungen nicht gezeigten) Motor, ein Getriebe-System
unter Einschluss eines Getriebe-Gehäuses, eines Verteilergetriebe-Gehäuses und
geeigneter Differenzial-Getriebe für die angetriebenen Räder; eine
Fahrerkabine 13 und eine Dreipunkt-Anhängekupplung 15 an
dem hinteren Ende des Fahrzeuges zwischen den Hinterrädern zur
Anbringung eines einstellbaren Arbeitsgerätes auf, das bei der dargestellten
Ausführungsform
ein Pflug 60 ist.
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Somit
kann die Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination 10 so
betrachtet werden, als ob sie eine Anzahl von steuerbaren Teilsystemen
umfasst, von denen jedes die Betriebsleistung des Traktors in Abhängigkeit
von den vorherrschenden Bedingungen beeinflusst. Die Teilsysteme
schließen
den Motor (auf eine von zwei Arten einstellbar, das heißt mit Hilfe
einer Drosselklappen-Einstellung, oder mit Hilfe einer Motorregler-Einstellung,
in Abhängigkeit
von dem Motortyp); das Getriebe (einstellbar aufgrund der Auswahl
von Übersetzungsverhältnissen);
die Dreipunkt-Anhängekupplung 15;
und den Pflug 60 ein, der in einer nachfolgend beschriebenen
Weise durch die Einstellung von einem oder mehreren Stellgliedern
einstellbar ist.
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Die
Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination 10 schließt eine
Vielzahl von nachgeführten
oder Slave-Steuer-Einrichtungen für die Teilsysteme in Form von
Mikroprozessoren 40, 41, 42, 43 und 48 ein.
Ein externes hydraulisches Steuer-Teilsystem 40 steuert die
Strömung
von Hydraulikflüssigkeit
an die Stellglieder, die außerhalb
des Traktors angeordnet sind, und die Hydraulikleistung von dem
an Bord des Traktors befindlichen Hydraulikkreis abnehmen.
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Bestimmte
Parameter der Motor-Betriebsleistung werden mit Hilfe eines Motor-Management-Systems
gesteuert, das einen Mikroprozessor 41 einschließt, der
die Motor-Betriebsleistung in Abhängigkeit von den Drosselklappen-
oder Motorregler-Einstellungen
optimiert, die entweder von dem Traktor-Fahrer unter Verwendung
geeigneter Steuer-Bauteile, die schematisch bei 21 angegeben
sind, oder von einer programmierbaren Steuer-Einrichtung eingegeben
werden, die als ein weiterer Mikroprozessor gebildet ist, der ebenfalls
schematisch durch die Bezugsziffer 21 bezeichnet ist (und
mit weiteren Einzelheiten in der EP-A-0 838 141 beschrieben ist), der
sich in der Kabine des Fahrzeuges nach 1 befindet.
Das Motor-Management-System
arbeitet durch die Einstellung verschiedener Parameter, wie zum
Beispiel des Dosiervolumens eines Treibstoff-Einspritzsystems, der
Zeitsteuerung des Treibstoff-Einspritzsystems, des Ladedruckes eines
Turboladers (falls vorhanden), des Öffnens von Motor-Ventilen und
des Öffnens
von Teilen des Fahrzeugs-Abgassystems über in geeigneter Weise mit Leistung
versorgte Stellglieder, wie zum Beispiel Elektromagnete.
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Der
Traktor 10 schließt
ein halbautomatisches Getriebesystem ein, bei dem das ausgewählte Übersetzungsverhältnis durch
eine Slave-Steuer-Einrichtung in der Form eines Mikroprozessors 42 bestimmt
wird, der auf eine oder mehrere Magentspulen wirkt, um Zahnradsätze des
Getriebes und/oder Zahnräder
des Übertragungsgetriebes
einzukuppeln und auszukuppeln, und zwar in Abhängigkeit von den Einstellungen
einer Vielzahl von Gangschalthebeln in der Fahrerkabine 13 oder
in Abhängigkeit
von Signalen von dem Mikroprozessor 21.
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Die
Ausführungsform
nach 1 schließt
einen Anhängekupplungs-Mikroprozessor 43 und
einen Pflug-Steuer-Mikroprozessor 48 ein. Der Mikroprozessor
(Slave-Steuer-Einrichtung) 43 steuert die Positionen (das
heißt
die Höhen)
der Elemente der Arbeitsgeräte-(Dreipunkt-)Anhängekupplung 15.
Der Mikroprozessor 43 steuert wiederum eine Anzahl von Stellgliedern,
wie zum Beispiel die Magnetspulen, in Abhängigkeit von den Einstellungen
von Steuerhebeln usw. in der Fahrerkabine 13, in Abhängigkeit
von Signalen, die von einem weiteren Mikroprozessor 21 empfangen
werden, oder während
der Ausführung des
Verfahrens der EP-A-0 838 141, in Abhängigkeit von seiner eigenen
Programmierung.
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Der
Mikroprozessor 48 ist bei der in 1 gezeigten
Ausführungsform
betriebsmäßig mit
Stellgliedern, beispielsweise jeweiligen Hydraulik-Stellgliedern,
zur Einstellung der Breite des Pfluges, zum Umkehren des Pfluges
an dem Ende jeder Furche (Stellglied 53) und zum Einstellen
der Pflug-Arbeitstiefe verbunden. Der Mikroprozessor 48 arbeitet
in Abhängigkeit
von Signalen, die von dem Mikroprozessor 21 empfangen werden,
von Hebeleinstellungen in der Fahrerkabine 13 oder entsprechend
seiner eigenen Programmierung. Die Pflug-Einstell-Stellglieder sind
als solche bekannt und sind optionale Merkmale der Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombinationen.
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Die 1 zeigt
weiterhin optionale Sensoren 48a, 48b und 48c (die
schematisch dargestellt sind), deren Zweck die Feststellung des
Zustandes der verschiedenen Pflug-Einstell-Stellglieder ist. Der
Sensor 48a stellt den Zustand des Pflug-Wende-Stellgliedes 43 fest
und zeigt damit die Ausrichtung des Pfluges an. Die Sensoren 48b und 48c stellen
die Arbeitstiefe beziehungsweise die Arbeitsbreite des Pfluges 60 fest.
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Die
Mikroprozessoren sind vorzugsweise miteinander über einen Fahrzeug-CAN-BUS 49 verbunden,
von dem eine Verlängerung 49a den
Mikroprozessor 48 (und Sensoren 48a–48c) über einen Knoten 49b verbindet.
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Auf
der Fahrerkabine 13 ist ein optionaler GPS-Positions-Sensor 14 befestigt,
der ebenfalls mit dem CAN-BUS und damit mit den Mikroprozessoren verbunden
ist.
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Der
Pflug 60 ist bei der dargestellten Ausführungsform ein Aufsattel-Arbeitsgerät. Die am
Arbeitsgerät
befestigten Stellglieder werden weiter unten ausführlicher
beschrieben. Unter „aufgesattelt" wird ein Arbeitsgerät verstanden,
bei dem die Arbeitstiefe seines vorderen Teils 60a durch
Einstellen der Höhe der
Traktor-Arbeitsgeräte-Anhängekupplung 15 eingestellt
wird, während
die Höhe
eines zweiten Teils 60b an der Rückseite des Teils 60a durch
ein Stellglied 51 an dem Arbeitsgerät selbst eingestellt wird.
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Die
Verwendung eines geschleppten aufgesattelten Arbeitsgerätes ist
für die
Durchführung
des Verfahrens des ersten Gesichtspunktes der Erfindung nicht unbedingt
wesentlich, die, wie dies weiter oben erwähnt wurde, zur Steuerung von
Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombinationen
unter Einschluss einer weiten Vielzahl von Arbeitsgeräten geeignet
ist, die nicht notwendiger Weise hinter dem Traktor geschleppt werden
müssen.
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Wie
dies in 1 gezeigt ist, schließt der Pflug 60 entlang
eines Teils seiner Länge
ein an einer Mittelachse befestigtes Rad 52 ein, gegenüber dessen
Position der hintere Abschnitt 60b des Pfluges 60 verschwenkbar
ist. Das Stellglied 51 arbeitet unter der Steuerung des
Mikroprozessors 40, um ein derartiges Verschwenken des
hinteren Abschnittes 60b des Pfluges in Abhängigkeit
von einem Steuer-Algorythmus zu bewirken.
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2 zeigt
in Form eines Ablaufdiagramms ein Verfahren gemäß der Erfindung zum Kalibrieren einer
Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination
entsprechend den vorherrschenden Schlupf-Zug-Bedingungen.
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Nachfolgend
zum Start der Prozedur, wie dies durch den Block 70 verdeutlicht
ist, der verschiedene Software-Initialisierungs-Subroutinen einschließt, führt der
Traktor-Fahrer die am Block 71 angegebenen Operationen
aus. Diese sind die Auswahl eines Getriebeganges von dem der Fahrer
weiß, dass
er für
den beabsichtigten Arbeitsvorgang annehmbar ist; den Beginn beispielsweise
des Pflügens,
und unter der Annahme, dass die Breite des Arbeitsgerätes, das
die ausgewählte
Aufgabe ausführt,
einstellbar ist, Verringern der Arbeitsgeräte-Breite in der erforderlichen
Weise auf den minimal möglichen
Wert.
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Nachfolgend
zeigt der Block 72 zwei Aktionen an, die bei der bevorzugten
Ausführungsform
der Erfindung zur Initialisierung der eigentlichen Kalibrierroutine
erforderlich sind. Dies sind die Beschleunigung des Motors auf die
Vollgas-Stellung, und die Aufrechterhaltung der Arbeitsgeräte-Arbeitstiefe
(in der erforderlichen Weise) auf eine Anfangseinstellung. Diese
und nachfolgende Schritte des Verfahrens der Erfindung erfolgen
bei der bevorzugten Ausführungsform
automatisch. Die auf den Block 72 folgenden Schritte bilden
die Kalibrierroutine des Verfahrens gemäß der Erfindung.
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An
dem nächsten
Block 73, entscheidet die Software nach einer Stabilisierungs-Verzögerung, die
bei der bevorzugten Ausführungsform
6 Sekunden beträgt,
ob es eine Gefahr eines Abwürgens
des Motors gibt. Dies wird durch eine Abschätzung der gemessenen Motordrehzahl
bestimmt. Wenn diese kleiner als ein vorgegebener Schwellenwert
ist (1675 U/min bei der bevorzugten Ausführungsform) so bricht die Software
ab (Blöcke 74, 76 und 77).
Der Block 74 ist ein „Motor-Überlast-" Block, der beispielsweise über die
Fahrer-Schnittstellen-Anzeige 21 eine Mitteilung dahingehend
senden könnte,
dass der Motor kurz vor dem Abwürgen
steht. Der Motor-Überlast-Schritt 74 und/oder
der Schritt 76 der Abbruch-Routine könnten bei bevorzugten Ausführungsformen
Subroutinen initialisieren, die ein Schalten des Getriebe-Übersetzungsverhältnisses und/oder
ein Anheben des Arbeitsgerätes
in der erforderlichen Weise hervorrufen könnten, um den Zustand eines
Abwürgens
des Motors zu vermeiden. Der Block 77 beendet die Prozedur.
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Unter
der Annahme, dass die Traktor-/Arbeitsgeräte-Kombination und die Bodenbedingungen derart
sind, dass keine Gefahr eines Abwürgens des Motors besteht, bestimmt
die Software als nächstes (Block 78)
ob der anfängliche
Schlupf, der sich aus dem Eingriff des Arbeitsgerätes mit
dem Boden ergibt und einen hohen Wert aufweist, innerhalb annehmbarer
Grenzen liegt. Wenn entweder der Schlupf 20% übersteigt oder die horizontal
wirkende Belastung (Zugkraft), die an dem Anhängebolzen 48a gemessen
wird, einen vorgegebenen Wert übersteigt
(beispielsweise 99 kN in der getesteten Konfiguration) so endet
die Routine durch Implementieren der Aktionen, die durch die Blöcke 79 (anfänglicher
Schlupf zu hoch), 76 (Abbruch-Routine) und 77 (End-Routine) dargestellt
sind. In anderen Ausführungsformen
der Erfindung muss die Zugkraft nicht an dem Anhängebolzen gemessen werden.
Sie kann beispielsweise an einem Schwungrad-Drehmoment-Sensor gemessen werden,
wie dies vorstehend beschrieben wurde, oder an irgendeiner anderen
Stelle.
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Der
Block 79 ist ähnlich
dem Block 64 dahingehend, dass er optional eine Fehlermitteilung
erzeugt, die über
das Gerät 21 angezeigt
wird und anzeigt, dass der an dem Traktor-Rädern auftretenden anfängliche
Schlupf einen zu hohen Wert aufweist, um die Erfassung aussagekräftiger Daten
zu ermöglichen.
Dies kann das Ergebnis davon sein, dass der Traktor-Fahrer versucht,
ein zu großes
Arbeitsgerät für den Bodenzustand
bezüglich
des Motor-Drehmomentes, des Reifentyps usw. zu schleppen. Wenn dies
der Fall ist, so gibt es eine begrenzte Anzahl von Abhilfe-Maßnahmen,
die die Software ausführen kann.
Eine dieser Maßnahmen
könnte
beispielsweise das Anheben eines Teils oder des gesamten Pfluges
mit Hilfe einer Betätigung
der Anhängekupplung 15 und
des Stellgliedes 51 beinhalten.
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Unter
der Annahme, dass die anfänglichen Schlupf-Bedingungen
innerhalb annehmbarer Grenzen liegen, bewegt sich der Traktor über das
Feld vorwärts
(Block 81) und erfasst horizontal wirkende Last-(Zugkraft
oder Zugwiderstands-) und (Rad-)Schlupfdaten. Aus den erfassten
Daten berechnet die Software den mittleren Zugwiderstand und die
mittleren Schlupf-Werte. Nach weiteren Prüfungen (Blöcke 82 und 83)
hinsichtlich der Wahrscheinlichkeit eines Abwürge-Zustandes (beispielsweise
Motordrehzahl < 1675
U/min) und hinsichtlich des Überschreitens
vorgegebener Schwellenwerte durch die Schlupf- und Zugkraf-Werte
(beispielsweise Schlupf > 28%
und Zugkraft > 99
kN) schätzt
die Software als nächstes
(Block 84) ab, ob die Arbeitsgeräte-Arbeitstiefe größer (höher) als
ein vorgegebener maximaler Grenzwert (beispielsweise 300 mm) ist.
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Der
maximale Grenzwert entspricht der niedrigsten Arbeitstiefe des Arbeitsgerätes. Unter
der Annahme, dass Raum für
eine Abwärts-Einstellung
des Arbeitsgerätes 60 verbleibt,
bewirkt die Software am Block 86 bei der bevorzugten Ausführungsform
das Absenken des vorderen Endes des Arbeitsgerätes um einen Schritt-Wert von
3%. Das Absenken kann beispielsweise durch eine Drehung der Dreipunkt-Anhängekupplungs-Schwenkwelle
zm Absenken des Arbeitsgerätes
erfolgen.
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Nach
einer weiteren kurzen Stabilisierungs-Verzögerung (beispielsweise 4 Sekunden),
die am Block 87 dargestellt ist, führt die Software-Routine dann
eine Schleife zurück
zum Block 81 aus, und von diesem Punkt aus wiederholt sich
das Verfahren, um einen weiteren Datenerfassungs-Lauf zu schaffen.
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Wenn
bei einer nachfolgenden Wiederholung die Feststellung am Block 83 anzeigt,
dass der vorherrschende Schlupf-Wert (bei der bevorzugten Ausführungsform)
28% übersteigt
und/oder die gemessene Zugkraft 99 kN übersteigt, so beendet die Software
die Kalibrier-Routine, wie dies durch die Blöcke 88, 89 und 91 angezeigt
ist. Der Block 88 schließt die optionale Übertragung
einer Mitteilung an die Fahrer-Schnittstelle 21 ein,
die einen erfolgreichen Abschluss der Kalibrierung anzeigt. Die
Blöcke 89 und 91 beenden
die Routine und führen
zu deren Verlassen.
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Wenn
andererseits nach einer oder mehreren Wiederholungen der durch die
Bezugsziffer 92 bezeichneten Schleife die Feststellung
am Block 83 anzeigt, dass die Schlupf- und/oder Zugkraft-Wert kleiner
als die bevorzugten Schwellenwerte sind, so geht die Steuer-Routine
erneut zu dem Block 84 über,
an dem eine Abschätzung
erfolgt, ob die Arbeitsgeräte-Arbeitstiefe
den vorgegebenen Maximal-Wert übersteigt.
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Wenn
die Antwort auf diese Feststellung positiv ist, so bestimmt die
Software am Block 93, ob sich das Arbeitsgerät auf seiner
maximalen Arbeitsbreite befindet (unter der Annahme, dass die Arbeitsgeräte-Breite
einstellbar ist) und/oder das hintere Ende 60b des Pfluges
noch abgesenkt werden könnte.
Wenn es nicht möglich
ist, die Arbeitsgeräte-Breite
und/oder die Pflug-Tiefe zu vergrößern, wie dies am Block 94 gezeigt
ist, so endet die Kalibrier-Routine. Der Block 94 schließt die Übertragung
einer Mitteilung über
die Schnittstelle 21 ein, um anzuzeigen, dass es unter
Verwendung der ausgewählten
Traktor- und Arbeitsgeräte-Kombination
unmöglich
ist, die gewünschte
horizontal wirkende Last zu erreichen, um den Abschluss der Kalibrier-Routine
zu ermöglichen.
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Wenn
andererseits Raum für
die Vergrößerung der
Arbeitsgeräte-Breite
(Block 98) verbleibt, so wird die Breite vergrößert, und
optional wird die Arbeitstiefe des hinteren Teils des Arbeitsgerätes weiter schrittweise
vergrößert. Nach
einer weiteren Stabilisierungs-Verzögerung von beispielsweise 6
Sekunden, was am Block 99 dargestellt ist, führt die
Software eine Schleife zurück
zum Block 81 aus, und der Datenerfassungs-Schritt erfolgt
erneut.
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Die
Software führt
iterativ eine Schleife in der angegebenen Weise aus, bis (vorzugsweise)
die Datenerfassung abgeschlossen ist.
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Zur
Vermeidung von Zweifeln ist darauf hingewiesen, dass andere Arbeitsgeräte-Betriebszustände möglich sind.
Beispielsweise muss das Arbeitsgerät weder ein in seiner Breite
einstellbarer noch ein Aufsattel-Pflug sein, wie dies gezeigt ist.
Unter derartigen Umständen
könnten
die den Block 93 bildenden Verfahrensschritte in geeigneter
Weise geändert
werden. Bei der speziellen Ausführungsform des
gezeigten aufgesattelten Pfluges ermöglicht das beschriebene Einstellverhalten
in einfacher Weise gesteuerte inkrementale Änderungen des Zugkraft-Wertes
des Arbeitsgerätes.
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Wie
dies am besten in 4 gezeigt ist, die Linien 101, 102, 103 zeigt,
die den Schnitt von drei Beispielen von Sätzen von erfassten Daten (wobei die
die Sätze
darstellenden Kurven nicht gezeigt sind) mit Bezugs-Schlupf-Zug-Kurven
zeigen, schließt
das Kalibrier-Verfahren für
irgendeinen vorgegebenen Satz von erfassten Daten eine Abschätzung ein,
welche der Vielzahl von Bezugs-Schlupf-Zug-Kurven 104, 106, 107, 108, 109 am
besten auf die Feldbedingungen anwendbar ist, die während der
Kalibrier-Routine vorherrschen.
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Die
Abschätz-Technik
beinhaltet die Feststellung des aufgezeichneten Zugkraft-(horizontal wirkenden
Last-)Wertes bei einem vorgegebenen Wert 111 des Schlupfes, der
bei der bevorzugten Ausführungsform
beispielsweise 25% beträgt.
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Wie
dies in 4 angezeigt ist, schneiden die
Schnitt-Linien (beispielsweise 101) einiger der Sätze von
aufgezeichneten Daten eine der Bezugs-Schlupf-Zug-Kurven (das heißt die Kurve 107 in dem
Beispiel) bei dem Radschlupf-Wert von 25%. Die verbleibenden Sätze von
aufgezeichneten Daten schneiden jedoch keine der Kurven bei dem Schlupf-Zug-Bezugswert
von 25%.
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Aus
diesem Grund ist es in der Praxis wünschenswert, die Schlupf-Zug-Kurven
zu verbreitern, wofür
in 3 ein Beispiel angegeben ist, derart, dass jeder
der Sätze
von aufgezeichneten Daten definitiv eine der Schlupf-Zug-Kurven
bei dem bevorzugten Radschlupf-Wert von 25% schneidet.
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Die
Verbreiterung der Schlupf-Zug-Kurven wird durch Hinzufügen von
positiven und negativen Toleranzen zu jeder Seite der Bezugskurven
bei dem Radschlupf-Wert von 25% erreicht. Die positiven Toleranzen,
die hinzugefügt
werden, sind bei der bevorzugten Ausführungsform um 50% größer als
die negativen Toleranzen, wie dies durch die Prozentwerte in 3 angezeigt
ist.
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Die
Wirkung der Verbreiterung der Schlupf-Zug-Kurven bei dem Radschlupf-Wert
von 25% besteht darin, sicherzustellen, dass jede Linie 101, 102, 103 usw.
eine und lediglich eine der Bezugskurven bei diesem Schlupf-Wert
schneidet.
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Die
gewählte
Verteilung der positiven und negativen Toleranzen ist in gewissem
Ausmaß eine Frage
der Wahl der Auslegung. Die dargestellte Ausführungsform teilt mit großer Wahrscheinlichkeit
jedem Satz von aufgezeichneten Daten eine Schlupf-Zug-Kurve zu, die
eine niedrigere anstelle einer höheren
mittleren Zugkraft-Charakteristik
hat. In dieser Hinsicht wird unter Bezugnahme auf 4 für die Linie 102,
die auf den gemeinsamen Punkt zwischen der Klammer 3 und 4 fällt, die
Bezugskurve 107 gewählt.
Die Linie 103 andererseits ist mit der Bezugskurve 108 verknüpft.
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Die
Bezugs-Schlupf-Zug-Kurven als solche können in einer von verschiedenen
Weisen erzeugt werden. Bei der bevorzugten Ausführungsform stellt die Kurve 107 tatsächliche
aufgezeichnete Schlupf-Zug-Daten dar, die einem sandigem-Ton-Lehm-Stoppel-Boden
bei einem bekannten Feuchtegehalt, usw. entsprechen. Die verbleibenden Kurven 104, 106, 108 und 109 sind
gewichtete Versionen der Kurve 107, derart, dass über den
Bereich von Schlupf-Werten die Kurven-Gradienten ähnlich sind,
dass jedoch die Gesamt-Zugkraft-Werte höher oder niedriger sind, wie
passend.
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In
Abhängigkeit
davon, welche der „verbreiterten" Schlupf-Zug-Kurven
der aufgezeichnete Satz von Daten bei dem Schlupf von 25% (oder
einem anderen Wert) schneidet, wird die ausgewählte Kurve dann als ein Bezugswert
beispielsweise in einer Steuer-Operation verwendet, wie beispielsweise dem
Betrieb eines Software-Steuerprogramms von TICS-Typ.
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Zweifelsohne
kann die Anzahl der Bezugs-Schlupf-Zug-Kurven innerhalb des Schutzumfanges
geändert
werden. Es ist weiterhin nicht notwendigerweise der Fall, dass die
Kurven einfach gewichtete Versionen des gleichen Ausdruckes sind, wie
er durch die Kurve 107 dargestellt ist. Beispielsweise
kann jede der Bezugs-Kurven aufgezeichnete anstelle von simulierten
Daten darstellen.