DE60215057T2

DE60215057T2 - Steuerbarer Verschluss mit variablem Querschnitt

Info

Publication number: DE60215057T2
Application number: DE60215057T
Authority: DE
Inventors: Piero Perlo; Gianfranco Innocenti; Stefano Alacqua
Original assignee: Centro Ricerche Fiat SCpA
Current assignee: Centro Ricerche Fiat SCpA
Priority date: 2001-03-23
Filing date: 2002-03-19
Publication date: 2007-02-08
Anticipated expiration: 2022-03-20
Also published as: US6939332B2; US20020138052A1; DE60200964T2; EP1243235B1; DE60215057D1; ITTO20010274A0; DE60200964D1; EP1472989A2; EP1243235A1; ITTO20010274A1; EP1472989B1; EP1472989A3

Description

Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine gesteuerte Verschlussvorrichtung, die von einer behinderten Person getragen wird, wie im Oberbegriff des Anspruchs 1 dargelegt. Beispiele von Vorrichtungen dieser Art sind aus der EP-A-0 348 114, der US-A-3,802,418, der US-A-3,548,828 und der GB-A-2 334 315 bekannt. Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung der oben genannten Art herzustellen, die relativ einfach, funktional, klein und kostengünstig ist.
Im Hinblick auf das Lösen dieser Aufgabe bezieht sich die vorliegende Erfindung auf eine Verschlussvorrichtung, die die Merkmale des Anspruchs 1 umfasst.
Die Vorrichtung entsprechend der Erfindung kann einen Sensor des Entleerungsstimulus oder alternativ einen Sensor für den Materialfluss in dem zuvor genannten Rohrabschnitt sowie eine elektronische Steuerungsvorrichtung aufweisen, die geeignet ist, die von den Sensoren ausgegebenen elektrischen Signale zu verarbeiten und dementsprechend das Öffnen und das Schließen der Verschlussvorrichtung mithilfe der genannten Betätigungsmittel zu steuern.
Die Vorrichtung kann ein batteriebetriebenes elektrisches Fernversorgungssystem aufweisen, das z.B. vom Benutzer im Gürtel getragen werden kann, oder alternativ ein Zuführsystem der Art mit Minibatterien.
Bei der Erfindung sind die Betätigungsmittel der Verschlussvorrichtung der Art mit Formgedächtnis. Formgedächtnis-Betätigungsmittel nutzen die Eigenschaft einiger Materialen aus, typischerweise Nickel- und Titaniumlegierungen, die der Kontraktion unterworfen sind, wenn sie auf eine Übergangstemperatur erwärmt werden. Diese Betätiger sind dadurch gekennzeichnet, dass sie sehr klein sind, eine sehr niedrige Versorgungsspannung benötigen und sehr zuverlässig und effizient sind.
Die Verschlussvorrichtung, die Teil der Vorrichtung entsprechend der Erfindung ist, kann auch von Hand aktiviert werden, und zwar mit einer Kabelsteuerung und bevorzugt mit einer Radiofrequenzsteuerung. Eine zusätzliche Vorrichtung mit einem peristaltischen Effekt kann auch vorgesehen werden, die geeignet ist, um eine Wellenbetätigungssteuerung zu erzeugen, die entlang des Rohrabschnitts verläuft.
Die Strukturen der Anordnung der Verschlussvorrichtung können in jedem Fall jeglicher Art sein. Eine alternative Ausführungsform besteht aus einem zylindrischen Abschnitt des Rohrs, dessen Grundflächen in entgegengesetzten Richtungen rotiert werden, um so eine Verdrehung des genannten Rohrabschnitts zu erzeugen, was eine Blockierung verursacht. Dieses Ergebnis wird mithilfe von Formgedächtnisdrähten erhalten.
Eine andere Ausführungsform der Verschlussvorrichtung umfasst eine Anschlussstruktur oder eine expandierbare Ringstruktur.
Weitere Eigenschaften und Vorteile der Erfindung sollen in der folgenden Beschreibung mit Bezug auf die beigefügten Zeichnungen offensichtlich werden, die lediglich als nicht beschränkendes Beispiel bereitgestellt sind:
1 zeigt ein Blockdiagramm des Steuerungssystems der Vorrichtung entsprechend der Erfindung;
2, 3 zeigen eine erste Ausführungsform der Verschlussvorrichtung entsprechend der Erfindung in zwei verschiedenen Betriebszuständen,
4 zeigt eine andere Anordnung der Verschlussvorrichtung entsprechend der Erfindung,
5, 6 zeigen zwei mögliche Ausführungsformen von peristaltischen Vorrichtungen, die entsprechend der Erfindung einsetzbar sind, und
7, 8 zeigen eine weitere Ausführungsform der Verschlussvorrichtung entsprechend der Erfindung in zwei verschiedenen Betriebszuständen.
4 der beigefügten Zeichnungen zeigt ein Ausführungsbeispiel der Vorrichtung entsprechend der Erfindung umfassend einen Rohrabschnitt 1, der dazu bestimmt ist, mit dem Rektum einer behinderten Person verbunden zu werden. Der Rohrabschnitt 1 ist bevorzugt auf lösbare Weise mit einem ausdehnbaren Beutel 2 verbunden, bevorzugt der entsorgbaren Art, der dazu bestimmt ist, den Kot zu sammeln, und zwar mittels einer Verschlussvorrichtung 3, die von einem Formgedächtnis-Betätigungsmittel gesteuert wird, welches von dem von einem oder mehreren Sensoren 5 ausgegebenen Signal aktiviert wird, die der Wand des Rohres 1 zu Zwecken des Anzeigens des Codes zugeordnet sind. 4 zeigt die Verschlussvorrichtung 3 in einer geeigneten Position, wenn diese Vorrichtung von Hand aktiviert wird. Der Verschluss 3 kann trotzdem am Abschnitt H angebracht werden, in welchem Fall er mithilfe des Betätigungsmittels 4 (1) auf das von der Sensorvorrichtung 5 ausgesandte Signal hin gesteuert wird, wobei diese z.B. der bereits beschriebenen Art ist, die aus in der Wand des Rohrs 1 enthaltenen Elektroden besteht, die geeignet sind, um einen Entleerungsstimulus oder alternativ einen Materialfluss durch das Rohr zu erfassen.
Entsprechend der Erfindung wird die Verschlussvorrichtung von einem Formgedächtnis-Betätigungsmittel gesteuert.
Die 2, 3 zeigen im geschlossenen Zustand und im offenen Zustand einen Verschluss, der aus einer expandierbaren ringförmigen Membran besteht, die zum Öffnen von Formgedächtnis-Zugstäben gesteuert wird.
5 und 6 zeigen zwei alternative Ausführungsformen von Vorrichtung mit peristaltischem Effekt, die in der Lage sind, eine entlang des Rohrs laufende Wellenbetätigungssteuerung zu erzeugen, um das Voranschreiten von Abfallmaterial im Rohr zu begünstigen. Im Fall der 5 sind Formgedächtnisringe vorgesehen, die nacheinander durch den Durchtritt eines elektrischen Stroms erwärmt werden, sodass sie sich nacheinander zusammenziehen. In 6 werden die Ringe von einem Spiraldraht ersetzt, dessen aufeinander folgende Abschnitte nacheinander erhitzt werden.
Zuletzt zeigen 7 und 8 eine alternative Ausführungsform des Verschlusses, bei dem ein zylindrischer Abschnitt des Rohrs an den Enden Grundflächen (Basen) aufweist, die in entgegengesetzte Richtungen gedreht werden, um eine Verdrehung zu erzeugen, die das Blockieren des Rohrs bestimmt. Diese Verformung kann mithilfe von Formgedächtnisdrähten erhalten werden.
Mit Bezug auf 4 weist der Rohrabschnitt 4, der mit dem Rektum der behinderten Person verbunden ist, einen Abschnitt aus permeablem, porösem Material auf, um die Transpiration zu erlauben.

Claims

Verschlussvorrichtung für das Rektum einer behinderten Person, umfassend: – einen Rohrabschnitt (1), der dazu bestimmt ist, mit dem Rektum einer behinderten Person verbunden zu werden, – eine Verschlussvorrichtung (3), die sich zwischen dem genannten Rohrabschnitt und Betätigungsmitteln (4) zur Steuerung der Verschlussvorrichtung befindet, dadurch gekennzeichnet, dass die Betätigungsmittel Formgedächtnisbetätigungsmittel jener Art sind, die ein Formgedächtnismaterial umfasst, das eine Kontraktion erfährt, wenn es durch das Fließen eines elektrischen Stromes auf eine Übergangstemperatur erhitzt wird.
Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen Sensor (5) des Entleerungsstimulus oder alternativ einen Sensor (5) des Flusses des Materials im genannten Rohrabschnitt und eine elektronische Steuervorrichtung umfasst, die geeignet ist, die von den Sensoren ausgegebenen elektrischen Signale zu verarbeiten und dementsprechend das Öffnen und das Schließen der Verschlussvorrichtung mithilfe der genannten Formgedächtnisbetätigungsmittel zu steuern.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie ein elektrisches Fernversorgungssystem, eine Batterie, die z.B. vom Benutzer am Gürtel getragen werden kann, oder alternativ ein Versorgungssystem der Art mit Minibatterien umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschluss von Hand gesteuert werden kann, z.B. mit einem Kabel oder einer Radiofrequenz-Fernbedienung.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine zusätzliche Vorrichtung mit einer peristaltischen Wirkung umfasst, die geeignet ist, eine Wellenbetätigungssteuerung zu erzeugen, die am Rohrabschnitt entlang läuft.
Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die zusätzliche Vorrichtung mit einer peristaltischen Wirkung Formgedächtnisabschnitte umfasst, die entlang des Rohrabschnitts angewendet werden und geeignet sind, sich nacheinander zu kontrahieren.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass sie einen zylindrischen Rohrabschnitt umfasst, dessen Basen mittels der Formgedächtnisbetätigungsmittel in entgegengesetzte Richtungen in Drehung versetzt werden, um eine Verdrehung des genannten Rohrabschnitts zu erzeugen, der eine Blockierung verursacht.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der genannte Rohrabschnitt eine poröse transpirierende Wandung aufweist.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor mindestens eine der Wandung des Rohrabschnitts zugeordnete Elektrode umfasst.
Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Sensor eine expandierbare ringförmige Membran umfasst, die von Formgedächtniszugstäben gesteuert wird.