-
Die
WO 95/22623 betrifft ein Verfahren zum Nachweisen einer Zielnukleinsäuresequenz
in einer Probe. Es wird wirksam die Tatsache verwendet, dass eine
Sonde, die derart gestaltet ist, dass sie in der Anwesenheit einer
Zielsequenz zirkularisiert bzw. sich ringförmig schließt, veranlasst werden kann,
sich um den Ziel enthaltenden Nukleinsäurestrang, zum Beispiel eine
DNA, zu schließen,
so dass sich die zyklische Sonde einlagert und dadurch wirksam mit
der nachzuweisenden Zielnukleinsäure
verbunden wird. Aufgrund der helikalen Natur von doppelsträngigen Nukleinsäuren wenden
sich zirkularisierte Sonden um den Zielstrang, und verbinden topologisch
Sonden, um auf Moleküle
durch Katemerisierung abzuzielen. Die WO 95/22623 offenbart nicht
die Verwendung einer zirkularisierenden Sonde, um einen erzwungenen
offenen Promotorkomplex zu bilden, um die Transkriptionsinitiation
zu fördern.
-
Padlock
Sonden, die Oligonukleotide zirkularisieren, können ein Mittel bereitstellen,
um sehr große Zahlen
von DNA oder RNA Sequenzen nachzuweisen, zu unterscheiden, zu quantifizieren
und auch zu lokalisieren. Hierfür
entwickelten Banér
et al. Verfahren, die eine Kombination von High Throughput, Sensitivität und Spezifität des Nachweises
bieten. Eine Padlock Sonde kann durch eine Ligase in einen Ring
verwandelt werden, aber die Ligation wird inhibiert, wenn die Enden
der Sonde mit ihrem Ziel eine Fehlpaarung aufweisen und die Sonde
linear bleibt. Ein direkter Nachweis einer reagierten Sonde, als
Katemer an eine Zielsequenz angelagert, ist möglich, und die Sichtbarmachung
der gebundenen Sonde steht zur Verfügung (Banér et al. (2001) Current Opinion
in Biotechnology 12:11–15).
Jedoch offenbaren Banér
et al. nicht die Zirkularisierung von Sonden, um einen erzwungenen
offenen Promotorkomplex zu bilden, um die transkriptionelle Initiation
zu fördern
und dadurch die Transkription einer Nukleinsäuresequenz zu steigern.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Diese
Erfindung stellt Verfahren zum Quantifizieren und Beschreiben der
Transfektionskinetiken bereit. Es wird auch ein Verfahren zur Bildung
eines permanenten und transienten erzwungenen offenen Komplexes
in supercoiled DNA bereitgestellt, die als starke transkriptionelle
Promotoren wirken.
-
In
einem Aspekt wird die Wirkung irgendeines Expressionselements auf
die Transfektion gemessen durch (i) Transfizieren einer Wirtszelle
mit mehreren subgesättigten
Konzentrationen eines Vektors umfassend das Expressionselement;
(ii) Messen der Aktivität
eines Reporter Proteins; (iii) Messen der Expression desselben Reporter
Proteins unter denselben Transfektionsbedingungen, wobei ein Vektor
in identische Wirtszellen transfiziert wurde, der defizient bezüglich des
untersuchten Expressionselements ist; und (iv) Vergleichen der Expressionsmengen
unter Verwendung einer inversen Plot Transformation.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Exprimieren
eines Proteins bereit, das aus den Schritten (i) Annealing bzw.
Anlagern eines Oligonukleotids an eine supercoiled DNA, das komplementär ist zu
einer DNA Sequenz oberhalb der Protein kodierenden Sequenz; (ii)
Transfizieren der resultierenden supercoiled DNA in eine Wirtszelle;
(iii) Kultivieren der Wirtszelle unter Bedingungen, welche die Expression
des Proteins fördern,
besteht.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist die supercoiled DNA ein Expressionsvektor. Bevorzugte Expressionsvektoren
enthalten einen transkriptionellen Promotor, der funktionell mit
einer Protein kodierenden Sequenz verbunden ist. Vorzugsweise bildet
das Oligonukleotid einen Heteroduplex mit der supercoiled DNA. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das Oligonukleotid komplementär zu einer natürlich vorkommenden
oder künstlich
eingeführten
Promotorsequenz. Das Oligonukteotid besteht aus mindestens 10 Nukleotiden,
vorzugsweise mindestens 20 Nukleotiden, weiter bevorzugt mindestens
30 Nukleotiden, am meisten bevorzugt mindestens 40 Nukleotiden oder
sogar mindestens 50 Nukleotiden.
-
In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Exprimieren
eines Proteins bereit, das die Schritte (ii) Annealing bzw. Anlagerung
einer linearen einzelsträngigen
DNA an die supercoiled DNA; (ii) Ligieren des 3' Endes an die lineare DNA an das 5' Ende; (iii) Transfizieren
der resultierenden supercoiled DNA in eine Wirtszelle; und (iv)
Kultivieren der Wirtszelle unter Bedingungen, welche die Expression
des Proteins fördern,
umfasst.
-
In
bevorzugten Ausführungsformen
ist jedes des 3' Endes
und des 5' Endes
der linearen DNA komplementär
zu mindestens 5 Nukleotiden der supercoiled DNA, weiter bevorzugt
ist jedes komplementär
zu mindestens 10 Nukleotiden, noch weiter bevorzugt mindestens 15
Nukleotiden, am meisten bevorzugt mindestens 20 Nukleotiden oder
sogar 30 Nukleotiden. Vorzugsweise sind die Regionen der Komplementarität kontinuierlich
und sind innerhalb einer Promotorregion enthalten.
-
Unter "Expressionselement" wird irgendein Merkmal
oder eine Sequenz eines DNA Moleküls verstanden, das die Transkription
oder Translation einer Nukleinsäuresequenz
beeinflusst. Beispiele von Expressionselementen schließen Promotoren,
Enhancer, Repressoren und Introns ein. Expressionselemente, die
unter Verwendung dieser Erfindung bewertet werden können, schließen auch
Proteinelemente, wie transkriptionelle oder translationale Enzyme,
zum Beispiel Polymerasen oder Transkriptionsfaktoren ein.
-
Unter "Festlegung der Expression" wird die Wahrscheinlichkeit
der Transkriptionsinitiation" verstanden.
Die Festlegung der Expression wird nummerisch durch den Km quantifiziert.
-
Unter "funktionell verbunden" wird verstanden,
dass ein Nukleinsäuremolekül und eine
oder mehrere regulatorische Sequenzen (z.B. ein Promotor) derart
miteinander verbunden sind, um Expression und/oder Sekretion des
Produkts (d.h. eines Polypeptids) von dem Nukleinsäuremolekül zu erlauben,
wenn die geeigneten Moleküle
an die regulatorischen Sequenzen gebunden sind.
-
Unter
einem "Promotor" wird eine Nukleinsäuresequenz
verstanden, die ausreichend ist, um die Transkription eines kovalent
gebundenen Nukleinsäuremoleküls zu steuern.
-
Kurzbeschreibung
der Figuren
-
1 ist
ein Graph einer Reportergen Expression als eine Funktion der Plasmid
DNA Konzentration, die in dem Transfektionsverfahren verwendet wurde.
-
2 ist
eine Reihe von Graphen, welche die β-gal enzymatische Aktivität und mRNA
Mengen in RD Zellen nach Transfektion mit verschiedenen Mengen an
Vektor DNA zeigen.
-
3 ist eine Reihe von Graphen, die zeigen,
dass der Transfektionsvorgang der Steady State kinetischen Analyse
zugänglich
ist.
-
4 ist
eine Reihe von Graphen, welche die β-gal Aktivität nach Transfektion unter subsättigenden Bedingungen
in RD Zellen vergleichen. β-gal
steht unter der Kontrolle entweder des HCMV, SCMV oder HCMVm Promotors.
-
5 ist
ein Graph, der die β-gal
Aktivität
in RD Zellen nach Transfektion mit Vektoren mit entweder einem HCMV
oder SCMV Promotor vergleicht. Einzelne Konstrukt Transfektionen
werden mit gemischten Transfektionen verglichen.
-
6 ist ein Graph, der die Wirkungen von
Einschluss oder Deletion des Enhancer Elements des Efα Promotors
vergleicht.
-
7 ist ein Graph, der die Wirkungen des
HCMV und Pmin Promotors auf die β-gal
Expression in RD Zellen nach Transfektion unter subsättigenden
Bedingungen vergleicht.
-
8 ist ein Graph, der die Wirkungen des
HCMV und RSV Promotors auf die β-gal Expression in
RD Zellen nach Transfektion unter Verwendung von subsättigenden
Bedingungen vergleicht.
-
9 ist
eine schematische offene Komplexbildung unter normalen und erzwungenen
Bedingungen.
-
10 ist
ein Schema, das die natürliche "Atmung" von supercoiled
DNA und eine Strategie für
die Bildung eines offenen Komplexes durch Bilden eines Heteroduplex
innerhalb des Supercoils, zeigt.
-
11 ist
ein Schema, das den molekularen Mechanismus für die Heteroduplex Bildung
in einem DNA Supercoil zeigt.
-
12 ist
ein Schema, das die Strategie zeigt, die für das Design von Oligonukleotiden
verwendet wurde, die für
Heteroduplex Bildung nützlich
sind.
-
13 ist
ein Graph, der die β-gal
Aktivität
in RD Zellen zeigt, die unter subsättigenden Bedingungen transfiziert
wurden, wobei der Vektor mit einem synthetischen Oligonukleotid
vor der Transfektion inkubiert wurde.
-
14 ist ein Graph, der die β-gal Aktivität in RD
Zellen vergleicht, die unter subsättigenden Bedingungen transfiziert
wurden, wobei der Vektor mit synthetischen Oligonukleotiden von
verschiedenen Längen und
Spezifitäten
inkubiert wurde.
-
15 zeigt
eine elektrophoretische Trennung von Vektor DNA nach Inkubation
und enzymatischer Ligation mit einem 32P-markierten "Padlock" Oligonukleotid.
Die linke Figur ist eine Fotografie des Gels, das mit Ethidiumbromid
gefärbt
wurde. Die rechte Figur ist ein Autoradiogramm desselben Gels.
-
Detaillierte
Beschreibung
-
Die
Transfektion von DNA in Zellen ist der erste Schritt in der Analyse
von Gen Expression. Die quantitative Analyse von Gen Expression
macht es notwendig, dass die Unterschiede in der Transfektionseffizienz nicht
die vergleichende Analyse von Expressionselementen beeinflusst.
Die vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Analysieren der
relativen Expression von Transfektionskonstrukten. Die Verfahren
beruhen auf unserer Entdeckung, dass Transfektion ein sättigbarer
Vorgang ist, und dass das Expressionsprofil eines Reporter Konstrukts
der Steady State kinetischen Analyse zugänglich ist.
-
In
einem zweiten Aspekt der Erfindung, unter Verwendung der analytischen
Verfahren, haben wir die Gen Promotoren durch strukturelle anstelle
von Sequenzkriterien erneut definiert. Beruhend auf der Entdeckung
der strukturellen Eigenschaften von Promotoren, stellen wir eine
Strategie für
die Bildung von "Super Promotoren" bereit, die signifikant
stärker
sind als die nativen Promotoren, auf denen sie beruhen. Zusätzlich kann
diese Strategie verwendet werden, um eine funktionelle Promotorstelle
an genetischen Stellen zu bilden, die keines der Expressionselemente
kodieren.
-
Transfektionskinetiken
-
Die
Expression von verschiedenen genetischen Elementen kann unter Verwendung
der Standard kinetischen Konstanten, Vmax und
Km, beschrieben werden. Der Km ist
eine Messung der Festlegung der Expression eines genetischen Elements.
Der Vmax ist eine Messung des relativen
Expressionspotenzials des Elements, bei unbestimmten (nicht begrenzten)
Konzentrationen von Matrizen DNA. Km und
Vmax kosegregieren nicht mit denselben DNA
Sequenzen. Deshalb ist es möglich,
artifizielle Promotoren unter Verwendung von Elementen mit niedrigem
Km und hohem Vmax zu
bilden.
-
Die
Zellkultur Transfektion führt
typischerweise zu der zellulären
Aufnahme von Hunderten von DNA Molekülen pro Zelle; ein Vorgang,
der gesättigt
werden kann.
-
Bei
Transfektionssättigung
erreichen die Protein Expressionsmengen ein Plateau, so dass weitere
Anstiege von transfizierter DNA nicht zu proportionalen Anstiegen
in der Gen Expression führen.
Folglich müssen bedeutende
und akkurate Messungen der relativen Expressionsmengen bei subsaturierenden
Konzentrationen aufgenommen werden. Die subsättigenden Konzentrationen sind
oft um Größenordnungen
kleiner als jene, die für
in vitro Transfektionen verwendet werden, und sie können geeigneter
für in
vivo Anwendungen sein.
-
Wir
haben einen Matrix Transfektionsassay erfunden, der Protein Expression
in dem linearen Bereich der Transfektion als eine wahre Messung
der Unterschiede unter Expressionselementen misst. Der Assay erlaubt
die Unterscheidung von Wirkungen der Transfektionseffizienz. Unter
Verwendung dieses Assays haben wir entdeckt, dass: (1) die Transfektion
sättigbar
ist; (2) die Sättigung
der Transfektion bei einem posttranskriptionellen Schritt stattfindet;
und (3) die Kotransfektion kein verlässlicher Indikator von Transfektionseffizienz
ist, wenn sie unter sättigenden
Bedingungen durchgeführt
wird.
-
Beispiel 1 – Messung
der Transfektionskinetiken
-
Die
Transfektionen wurden unter Verwendung von kationischer Lipid (Lipofectamin)
komplexierter DNA in humanen Rhabdomyosarkom (RD) Zellen durchgeführt. Die
Mengen an transfiziertem Reportergen Plasmid in den Transfektionsgemischen
reichten von 50 ng bis 2,5 μg/Transfektion.
Die Gesamtmenge an DNA pro Transfektion wurde konstant bei 2,5 μg durch Zugabe
eines promotorlosen Kontroll Plasmids zu jeder Transfektionsreaktion
gehalten.
-
Eine
Vielzahl von Reporter Plasmiden wurde verwendet. Die Plasmide wurden
gestaltet, um β-Galactosidase
oder humane segregierte alkalische Phosphatase (SEAP) zu exprimieren,
und sie enthielten verschiedene Promotorelemente einschließlich dem
HCMV, SCMV, HCMVm(gfi) und den Elongationsfaktor Alpha (minimale
und vollständige)
Promotoren. Zusätzlich
wurden Intron enthaltende und Intron lose Vektoren verglichen.
-
Enzym
Expressionsanalyse: Die Beta-Galactosidase (β-gal) Aktivität wurde
in den Lysaten von transfizierten Zellen unter Verwendung eines
kolorimetrischen kinetischen Enzym Assays gemessen und gegenüber gesamtzellulärem Protein
normalisiert. Die SEAB Aktivität
wurde in den Medien von transfizierten Zellen gemessen. Die Expression
ist als die initiale Geschwindigkeit der Reaktion für jede getestete
DNA Konzentration aufgetragen. Die anfängliche Geschwindigkeit der
enzymatischen Reaktionen ist direkt proportional zu der Menge des
anwesenden Enzyms. Die enzymatischen Assays wurden nach 1, 2 und
4 Tagen nach der Transfektion durchgeführt. Alle Vektoren, unabhängig vom
Zelltyp, führten
zu Transfektionssättigung.
Die Sättigung fand
bei Expressionsvektormengen im Bereich von 200 ng–1 μg pro 6–7 × 105 Zellen statt. Die Sättigung variierte in Abhängigkeit
von dem spezifischen Vektorkonstrukt und dem Zeitpunkt, der nach
der Transfektion analysiert wurde.
-
RNA
Analyse: Gesamt RNA wurde aus Zellen unter Verwendung des StrataPrep
Total RNA Miniprep Kit (Stratagene) isoliert. Drei Mikrogramm Gesamt
RNA wurde auf einem 1,2% Agarose-Formaldehyd Gel aufgetrennt, auf
Zeta-Sonden Membran (Bio-Rad) transferiert und mit β-gal Sequenzen
als Sonde inkubiert. Nach der anfänglichen Hybridisierung wurde
die Membran gestrippt und hinsichtlich Actin RNA mit Sonde inkubiert. Die
Sonden waren 32P-markiert unter Verwendung
von zufällig
geprimter Synthese. Die resultierenden Signale wurden sichtbar gemacht
und durch Phosphorimager Analyse quantifiziert. Die relativen RNA
Werte wurden durch Normalisieren der β-gal RNA gegenüber Actin
RNA erhalten.
-
Experiment#1:
Die 2 zeigt repräsentative
Ergebnisse von β-gal
enzymatischer Aktivität
und mRNA Menge, als eine Funktion der Vektor DNA Konzentration.
Die Ergebnisse wurden doppelt durchgeführt. Es wurde gefunden, dass
die β-gal Expression linear
bis zu 1 μg
transfiziertes Reporter Plasmid ist, danach waren die Expressionsmengen
gesättigt.
Die β-gal
RNA Mengen waren linear über
den gesamten Bereich der verwendeten DNA Konzentration. Die Replikate
zeigten weniger als 5% Variation. Zusammengenommen zeigen diese
Daten, dass Sättigung
auf einer posttranskriptionellen Stufe stattfindet.
-
Subsättigende
Konzentrationen von β-gal
Vektor DNA wurden verwendet, um andere kinetische Eigenschaften
des Transkriptionssystems zu untersuchen. Die 3 zeigt,
dass die β-gal
Aktivität
linear, unter subsättigenden
Bedingungen ansteigt, wobei die Zeit nach der Transfektion (A und
B) mit der Zelldichte (C) ansteigt.
-
Experiment#2:
Die subsättigenden
Mengen von β-gal
Reporter Plasmid (200 ng) wurden mit einer super gesättigten
Menge eines zweiten Plasmids (2,3 μg) kotransfiziert. Das zweite
Plasmid war entweder HCMV-HSVgD (exprimiert ein Proteinprodukt),
HCMV0HPVL1 (exprimiert mRNA, die transkribiert, in das Zytoplasma
transportiert aber nicht translatiert wird) oder pLUC (promotorloses
Plasmid, das nicht transkribiert wird).
-
Das β-gal Protein
und die mRNA wurden wie zuvor beschrieben gemessen und normalisiert.
Der niedrigsten Expression von Protein und RNA wurde ein willkürlicher
Wert von Eins zugewiesen, und das Verhältnis von β-gal Protein:RNA wurde verglichen.
-
Ungefähr gleiche
Mengen an mRNA wurden von dem HCMV-HSVgD und dem HCMV-HPVL1 Plasmid hergestellt,
wie durch RT-PCR gemessen wurde. Es gab keinen Unterschied in der
Menge von β-gal
Protein pro Einheit β-gal
RNA in Zellen, die mit nicht Protein kodierenden Plasmiden kotransfiziert
wurden, im Vergleich zu Zellen, die ohne ein kompetitierendes Plasmid
transfiziert wurden. Jedoch wurde in Zellen, die mit Plasmiden kotransfiziert
wurden, welche die Synthese eines Proteins steuerten, 14-18 fach
weniger β-gal
Protein pro Einheit β-gal
RNA gebildet (vergleiche pLUC oder HCMV-HPVL1 mit HCMV-HSVgD). Diese
Ergebnisse zeigen weiter, dass die Sättigung posttranslational stattfindet.
-
-
Experiment#3:
Die kinetischen Konstanten von zwei verschiedenen Promotorkonstrukten
wurden verglichen. Die 4 zeigt den inversen Auftrag
von anfänglichen
Geschwindigkeiten als eine Funktion von DNA Konzentration. Das Vmax ist von dem Y-Achsenabschnitt und das
Km von dem X-Achsenabschnitt abgeleitet. Der
HCMV Promotor, wenn er mit dem SCMV Promotor verglichen wird, zeigt
Unterschiede in den anfänglichen
Geschwindigkeitsraten. Deshalb wird vorhergesagt, dass diese zwei
Promotoren, selbst bei sättigenden Substrat
Konzentrationen, verschiedene Mengen an Aktivität (HCMV > SCMV) aufweisen. Die Ähnlichkeit der Km Werte
liegt eine ähnliche
Festlegung der Katalyse nahe.
-
Wenn
der HCMV Promotor mit der HCMVm Version verglichen wird, die eine
Mutation in der gfi Box (transkriptionelle Repressorstelle) aufweist,
weisen die zwei Promotoren signifikante Unterschiede in ihren anfänglichen
Geschwindigkeitsraten auf, aber bei sättigenden Konzentrationen von
DNA wird vorhergesagt, dass sie ähnliche
Geschwindigkeiten (Vmax) aufweisen. Die
Promotoren weisen jedoch verschiedene Km Werte
auf, wobei die Mutante eine höhere
Festlegung der Katalyse (geringerer Km)
zeigt. Die Km Unterschiede spiegeln Unterschiede
in Ereignissen wieder, die zur Transkriptionsinitiation führen, die
von Unterschieden in der Affinität
für die
Transkriptionsmaschinerie herrühren.
Die Vmax Unterschiede reflektieren in den
meisten Fällen
die Aktivität
nach Transfektion mit unbestimmten DNA Konzentrationen.
-
Experiment#4:
Die relative Aktivität
des HCMV Promotors und des SCMV Promotors in RD Zellen wurde verglichen
(5). Die Transfektion wurde im linearen Bereich
der DNA Konzentration durchgeführt,
und die Enzym Aktivitätsergebnisse wurden
hinsichtlich der Unterschiede in der Transfektionseffizienz korrigiert. Die
HCMV und SCMV β-gal
Expressionsvektoren waren in allen Aspekten zueinander identisch,
mit der Ausnahme der Promotorsequenzen.
-
Die
RD Zellen wurden mit dem HCMV β-gal
Reporter Plasmid, dem SCMV β-gal
Reporter Plasmid oder einem Gemisch der zwei Plasmide (H + SCMV)
transfiziert. Für
einzelne Plasmid Transfektionen betrugen die Reporter Plasmid DNA
Mengen 50–400
ng. Die Gesamt DNA pro Transfektion wurde konstant bei 2,5 μg durch Zugabe
eines promotorlosen Kontroll Plasmids gehalten. Für die gemischte
Plasmid Transfektion (H + SCMV) wurden gleiche Mengen jedes Plasmids
verwendet (z.B. die 50 ng Transfektion enthielt 25 ng jedes Plasmids).
-
Die
relative Expressionsmenge von HCMV gegenüber SCMV (2,022) ist von dem
Verhältnis
der Steigungen (1,998 ÷ 0,988)
abgeleitet. Die Unterschiede können
jedoch Variationen in den Transfektionseffizienzen anstelle von
wahren Unterschieden in relativen Expressionsmengen wiederspiegeln.
Die Variationen in der Transfektionseffizienz wurden in einer gemischten
Transfektion gemessen.
-
Wenn
keine Unterschiede in der Transfektionseffizienz zwischen den HCMV
und SCMV Präparationen existieren,
wird eine gemischte Plasmid Transfektion zu einer theoretischen
Steigung von 1,493 führen.
Die Anwesenheit von Inhibitoren oder Enhancern der Transfektion
in einer der Präparationen
würde die
theoretische Steigung ändern.
Tatsächlich
bildete die gemischte Transfektion eine geringere Steigung (1,195)
als die theoretische Steigung, was anzeigt, dass die verringerte
Expression von SCMV teilweise ein Ergebnis von Unterschieden in
der Transfektionseffizienz war. Die Menge von Repression, die durch
Transfektionsinhibition verursacht wurde, kann durch Teilen der
theoretischen Steigung durch die Steigung von H + SCMV; 1,255 in diesem
Experiment, berechnet werden. Die Expression von SCMV wird anschließend durch
Multiplizieren des experimentellen Werts (0,988) mit dem Repressionsfaktor
(1,255) korrigiert. Die wahre relative Aktivität wird anschließend durch
Dividieren der HCMV Aktivität
durch die korrigierte SCMV Aktivität bestimmt.
-
Experiment#5:
Dieselbe kinetische Analyse wurde durchgeführt, um die Wirkungen von anderen
Promotoren und anderen genetischen Elementen zu untersuchen. Die 6 zeigt die Wirkung des Enhancer Elements
auf den Elongationsfaktor Alpha Promotor EfαP, wobei Pe der minimale EF
Promotor, der native Enhancer und die kodierende Sequenz ist. Das
Px Konstrukt besteht aus dem minimalen EF Promotor und der kodierenden
Region; das native Enhancer Element ist deletiert. Der inverse Auftrag
zeigt, dass das Enhancer Element die Festlegung des Promotors zur
Transkription (steigert Km) verringert,
aber die maximale Geschwindigkeit erhöht, mit der das Gen transkribiert
wird (steigert Vmax).
-
Ein
anderes Experiment (7) vergleicht
die Kinetiken des HCMV Promotors mit dem Efα1P ohne den Enhancer (Pmin).
Der inverse Auftrag zeigt, dass der HCMV Promotor eine relativ starke
Festlegung der Transkription aufweist. Deshalb wird erwartet, dass
der HCMV Promotor bei einer niedrigen Kopienzahl aktiv ist, und
dass er unter subsättigenden
Transfektionsbedingungen verwendet werden kann.
-
Die 8 vergleicht die Kinetiken des HCMV Promotors
mit dem Rous Sarkom Virus Promotor (RSV). Beide Promotoren sind
ungefähr
gleich auf die Transkription festgelegt; jedoch wird der HCMV Promotor
zu höheren
Expressionsmengen bei irgendeiner Konzentration von transfizierter
DIVA führen.
-
Die
Experimente, die in 6–8 gezeigt sind, wurden hinsichtlich Unterschieden
in der Transfektionseffizienz kontrolliert. In allen Fällen führte das
Gemisch von zwei Plasmiden zu einer β-gal Aktivität zwischen der Aktivität, die mit
jedem Vektor alleine beobachtet wurde. Deshalb war keine Effizienzkorrektur
notwendig.
-
Beispiel 2 – Kartierung
von Promotorelementen unter Verwendung eines genetischen Ansatzes
-
Die
Sequenzelemente, die zu Km und Vmax Wirkungen beitragen, können durch
zufällige
Mutation entweder in vitro (PCR beruhend, Sequenz Shuffling, Mutagenese)
oder in vivo in Bakterien oder eukaryonten Zellen mit Plasmiden
mit einer Kopie oder multiplen Kopien oder integrierten Sequenzen
(Retroviren, zufällige
Integration, CreLox) kartiert werden. Sobald sie identifiziert sind,
können
die Sequenzelemente zusammen gespleißt werden, um den gewünschten
Promotoreffekt zu erhalten, wie einen Promotor mit einem niedrigem
Km und einem hohem Vmax.
-
Die
beschriebene Methodik des kinetischen Testens ist nicht auf die
Promotorbewertung beschränkt. Diese
Techniken können
verwendet werden, um die Wirkungen irgendwelcher transkriptioneller
oder translationaler Kontrollelemente zu messen, wobei Promotoren
nur ein Beispiel sind. Diese Verfahren sind auch für die Optimierung
von Transfektionsbedingungen verwendbar.
-
Beispiel 3 – Erzwungener
offener Promotorkomplex
-
Die
Funktion eines Promotors ist es, die Transkriptionsinitiation, den
geschwindigkeitsbegrenzenden Schritt der Transkription zu beeinflussen.
Der traditionelle Ansatz, die Promotorfunktionalität zu verbessern,
lief über
die Identifizierung und Optimierung von Nukleinsäuresequenzen mit gewünschten
Eigenschaften, die zu einer hohen Menge der Transkriptionsinitiation
führen.
Bis heute waren Versuche, einen unregulierten Promotor herzustellen,
nicht erfolgreich.
-
Die
Geschwindigkeit der Transkriptionsinitiation ist durch die offene
Komplexbildung begrenzt (Schmelzen der transkriptionellen Startstelle),
und sie ist abhängig
von der Promotorsequenz und den Transkriptionsfaktoren, welche die
Promotorsequenzen binden (9). Eine
Blase von nicht basengepaarter DNA gleicht der Transkriptionsblase,
die mit den offenen Promotorkomplexen assoziiert ist. Die Transkription
dieser Blasen wird im Übermaß von einhundertfach
relativ zu den vollständig
duplizierten Promotorelementen stimuliert, was nahelegt, dass das
Blockieren der vollständigen
Basenpaarung innerhalb einer Promotorsequenz offene Promotorkomplexe
bilden kann.
-
Supercoiled
DNA schlägt
einzelsträngige
DNA Schleifen aus, um Torsionsstress abzubauen. Die Schleifenbildung
ist zufällig
und dynamisch (10). Wenn die Oligonukleotid
Konzentrationen hoch im Vergleich zu den Plasmid Konzentrationen
sind, dann werden die Schleifen sich an komplementäre Oligonukleotide
anstelle des Partner Plasmid Strangs anlagern. Dies bildet einen
Heteroduplex. Weiterhin zeigt die Verwendung von Kaliumpermanganat
als Sonde, dass die Regionen der Plasmid DNA auf jeder Seite des
angelagerten Oligonukleotids nicht mit dem Partner Plasmid DNA Strang
basengepaart sind. Diese Basenpaarung ist wahrscheinlich thermodynamisch
ungünstig.
Der Heteroduplex zwischen dem Oligonukleotid und dem supercoiled
Vektor, was einen freien einzelnen Strang in dem Vektor bildet,
bildet einen offenen Promotorkomplex, der die transkriptionelle
Initiation fördert.
-
Ein
unregulierter oder "Super
Promotor" würde gebildet,
wenn der Heteroduplex für
einen unbestimmten Zeitraum stabilisiert würde. Wir haben entdeckt, dass
die Stabilisierung durch das Bilden eines Heteroduplex "Padlock" in der Promotorsequenz
verstärkt
ist. Das DNA Padlocking wird durch Inkubieren von supercoiled Plasmiden
mit einer relativ hohen Konzentration (1000-fach molarer Überschuss)
einer linearen DNA (Padlock) mit einem 5' Ende, das komplementär ist zu
dem 3' Ende der
Zielsequenz, und einem 3' Ende,
das komplementär
ist zu dem 5' Ende
der Zielsequenz, durchgeführt.
Die Regionen der Komplementarität
des 5' und 3' Endes der DNA müssen kontinuierlich
sein und sollten mindestens 10 Nukleotide lang sein. Die sich zwischenlagernde
Verbindungssequenz kann eine zufällige
Sequenz sein, die nicht komplementär zu irgendeinem Abschnitt
des Vektors ist, oder sie kann eine Sequenz sein, die für das Targeting
oder transkriptionelle Zwecke nützlich
ist. Beispiele von nützlichen,
nicht zufälligen
Sequenzen schließen
Sequenzen ein, welche die RNA Polymerasebindung fördern. Anschließend zu
dem Annealen der Vektor DNA und der Padlock DNA wird die Padlock
DNA durch chemische oder enzymatische Mittel ligiert (11).
Die Ligation des 5' und
3' Endes der Padlock
DNA bildet eine "geknotete" Struktur, wobei
die Padlock DNA um die Vektor DNA einmal pro ungefähr alle
zehn Nukleotide gewickelt wird. Der resultierende Heteroduplex ist
deshalb unbestimmt stabilisiert, bildet einen permanenten erzwungenen
offenen Komplex und sollte durch transkriptionelle Repressoren oder einen
Mangel an transkriptionellen Enhancern nicht beeinflusst werden.
-
Erfindungsgemäß ist diese
Technik nicht auf die Verwendung der zuvor identifizierten Promotorsequenzen
begrenzt. Ein permanenter erzwungener offener Komplex kann mit irgendeiner
DNA Sequenz gebildet werden, und er wirkt, um die Transkription
der nachfolgenden Sequenz zu fördern.
-
Experiment#1:
Drei Oligonukleotide (38-mere), die komplementär zu den Regionen des HCMV
Promotors sind, wurden synthetisiert (12). Das
HCMV-β-gal
Plasmid (oben beschrieben) wurde mit einem der Oligonukleotide komplexiert
und anschließend
in RD Zellen transfiziert. Wenn sie mit der β-gal Expression, die durch den
nicht modifizierten HCMV Promotor gesteuert wird, verglichen wurden,
verstärkten
alle drei Oligonukleotide signifikant die Expression nach Transfektion
unter subsättigenden
Bedingungen. Der größte Expressionsanstieg
wurde mit dem Oligonukleotid beobachtet, das komplementär sowohl
zu der CAT als auch der TATA Box war (13). Jedoch
zeigt das Ergebnis von SC003, das weder an die CAT noch an die TATA Box
bindet, dass die Anwesenheit eines offenen Komplexes in der Nähe der transkriptionellen
Startstelle zu signifikant gesteigerter Expression führt.
-
Experiment#2:
Um die strukturellen Bedürfnisse
für die
Promotoraktivität
bei einem erzwungenen offenen Komplex weiter zu definieren, wurden
neue Oligonukleotide hergestellt. SC1001 ist ein 38-mer, das mit den
CAT und TATA Boxen des HCMV-β-gal
Plasmids überlappt.
SC1002 ist ein 45-mer, das SC1001 enthält, aber sich in Richtung der
+1 Stelle erstreckt. SC1003 ist ein zufälliges 45-mer mit derselben
Nukleotidzusammensetzung wie SC1002, aber ohne Komplementarität in irgendeiner
Region des Plasmids. 14 zeigt, dass nach
Inkubation mit dem Vektor (Oligonukleotide in 1000-fach molarem Überschuss)
beide der komplementären
Oligonukleotide als starke Promotoren mit sehr niedrigen Km Werten wirken. Es wurde kein signifikanter Unterschied
in dem Vmax beobachtet. Der erzwungene offene
Komplex weist einen Km Wert von mindestens mehreren
hundertfach weniger als der native HCMV Promotor auf, was nahe legt,
dass dieses Konstrukt bei nur einigen wenigen oder sogar einer einzelnen
Kopie pro Zelle aktiv sein wird.
-
Experiment#3:
Das HCMV-β-gal
Plasmid (Konstrukt 017) und das peaShooter Plasmid (Invitrogen) wurden
auf 95°C
erhitzt, um eine gemischte Lösung
von linearer, geöffneter
(nicked) und supercoiled Plasmid DNA herzustellen. Die Plasmid DNA
wurde mit linearer Padlock DNA (32P-markiert)
inkubiert, wobei die 5' und 3' Enden zu einer kontinuierlichen
38 Nukleotidsequenz komplementär
sind, welche die CAT und TATA Box des HCMV Promotors abdeckt. Nach
dem Annealen wurde die Padlock DNA unter Verwendung einer thermostabilen
Ligase (Epicenter Inc., Wisconsin, USA) ligiert und auf einem Agarose
Gel aufgetrennt. 15 ist eine Fotografie des Agarose
Gels, das mit Ethidiumbromid gefärbt
wurde, was die Anwesenheit von allen drei Formen der DNA (supercoiled,
nicked und linear) zeigt. Ebenfalls eingeschlossen ist eine Autoradiogramm
desselben Gels, was zeigt, dass nur die supercoiled DNA in der Lage
ist, ein Padlock zu bilden. Zusätzlich
band das Padlock nicht an das Kontroll Plasmid.
-
Andere Ausführungsformen
-
Aus
der vorherigen Beschreibung ist offensichtlich, dass Variationen
und Modifikationen an der hier beschriebenen Erfindung durchgeführt werden
können,
um sie an die verschiedenen Verwendungen und Bedingungen anzupassen.
Solche Ausführungsformen
liegen innerhalb des Schutzumfangs der folgenden Patentansprüche.