DE4306338C1 - Verfahren zur Bestimmung der biologischen Funktion und/oder Charakterisierung von DNA und RNA Sequenzen von Organismen - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der biologischen Funktion und/oder Charakterisierung von DNA und RNA Sequenzen von OrganismenInfo
- Publication number
- DE4306338C1 DE4306338C1 DE19934306338 DE4306338A DE4306338C1 DE 4306338 C1 DE4306338 C1 DE 4306338C1 DE 19934306338 DE19934306338 DE 19934306338 DE 4306338 A DE4306338 A DE 4306338A DE 4306338 C1 DE4306338 C1 DE 4306338C1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- pairs
- class
- dna
- sequence
- rna
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Expired - Fee Related
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C12—BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
- C12N—MICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
- C12N15/00—Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
- C12N15/09—Recombinant DNA-technology
- C12N15/10—Processes for the isolation, preparation or purification of DNA or RNA
- C12N15/1034—Isolating an individual clone by screening libraries
- C12N15/1089—Design, preparation, screening or analysis of libraries using computer algorithms
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Engineering & Computer Science (AREA)
- Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Genetics & Genomics (AREA)
- General Engineering & Computer Science (AREA)
- Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
- Wood Science & Technology (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Biomedical Technology (AREA)
- Zoology (AREA)
- Biotechnology (AREA)
- Analytical Chemistry (AREA)
- Molecular Biology (AREA)
- Plant Pathology (AREA)
- Physics & Mathematics (AREA)
- Microbiology (AREA)
- Bioinformatics & Computational Biology (AREA)
- Biophysics (AREA)
- Biochemistry (AREA)
- General Health & Medical Sciences (AREA)
- Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
- Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)
Description
Verfahren zur Bestimmung der Funktion und/oder Charakterisierung von Nukle
insäure-Fragmenten von Genomen verschiedener Organismen aus der Reihenfolge
der Basen in ihren DNA- oder RNA-Sequenzen.
Die Erfindung betrifft das in den Ansprüchen
1 bis 4 angegebene Verfahren zur Bestimmung
der biologischen Funktion und/oder Charakterisierung
von DNA- und RNA-Sequenzen von Organismen.
Wichtige technische Gebiete, zu denen die Erfindung gehört, sind:
- - Analyse von DNA und RNA, die genetische Verfahrenstechnik betreffen;
- - Aufklärung der biologischen Funktion bzw. Charakterisierung von DNA und RNA komplette Einheiten oder Fragmente (kurz auch Sequenzen genannt), deren Basen-Reihenfolge bekannt ist;
- - physikalische und/oder informationstheoretische Analyse von DNA und RNA;
- - Identifikation und/oder Lokalisierung von Genen in neu sequenzierter DNA;
- - Identifikation und/oder Lokalisierung von Exons und Introns in neu sequen zierter DNA;
- - Herstellung neuer und/oder Ergänzung vorhandener, Datenbanken, die DNA- und RNA-Sequenzen von Organismen enthalten.
Diese Auflistung ist nicht vollständig; vgl. auch die Ausführungen zum "Stand der
Technik" und zum "zugrundeliegenden technischen Problem" weiter unten.
Zum Stand der Technik, die für das Verständnis und technische Relevanz der
Erfindung von Wichtigkeit ist, sei folgendes angeführt:
Während der letzten zehn bis zwanzig Jahre ist es - durch eine beträchtliche
Anzahl von Erfindungen und Entdeckungen - ermöglicht worden, die Sequenzierung
(d. h., die Bestimmung der Reihenfolge der Basen) von DNA zu automatisieren. Als
Folge davon ist eine immens große Menge von DNA- (und RNA-) Sequenzen heute
bekannt. Diese Daten sind in Datenbanken zusammengefaßt; als Beispiele seien
die Datenbanken EMBL (European Molecular Biology Laboratory) und GenBank
genannt. Diese Datenbanken werden ständig aktualisiert, und somit wächst auch ihr
Umfang kontinuierlich. Solche Datenbanken, die sowohl für die Forschung als auch
für die Biotechnologie absolut unverzichtbar sind, sind kommerziell erhältlich.
Diese Entwicklung ist kürzlich sogar beschleunigt worden, und zwar durch den
Start des multinationalen "Human Genome Project" (öfters mit HUGO abgekürzt).
Die Gesamtkosten dieses Projektes, das die Sequenzierung des gesamten menschli
chen Genoms zum Ziel hat, wurden bekanntlich mit drei Milliarden (3 · 10⁹) US-Dollar
abgeschätzt. (An diesem Projekt beteiligen sich sowohl Forschungsanstalten als auch
industrielle Einrichtungen). Die dadurch erwartete riesige Datenmenge (ungefähr 2,9
Milliarden Basen) - in Zusammenhang mit den bisherigen arbeitsintensiven und
kostspieligen Analysen kleiner DNA-Fragmente - lassen schon jetzt die potenti
elle wirtschaftliche Bedeutung eines Verfahrens, wie das im Teil "Patentansprüche"
beschriebene, deutlich erkennbar werden.
Es hat schon mehrere - meistens erfolglose - Versuche gegeben, aus der Kennt
nis der Sequenz eines DNA- oder RNA-Fragments Schlüsse über seine biologische
Funktion zu ziehen. Als Beispiele seien hier drei der neuesten - soweit dem Antrag
steller bekannt - diesbezüglichen Publikationen genannt:
C.-K. Peng et al., Nature, Vol. 356, Seiten 168-170 (1992);
R. F. Voss, Physical Review Letters Vol. 68, Seiten 3805-3808 (1992);
W. Li, Europhysics Letters Vol. 17, Seiten 655-660 (1992).
C.-K. Peng et al., Nature, Vol. 356, Seiten 168-170 (1992);
R. F. Voss, Physical Review Letters Vol. 68, Seiten 3805-3808 (1992);
W. Li, Europhysics Letters Vol. 17, Seiten 655-660 (1992).
Die in diesen Publikationen dargestellten Methoden zur Analyse der DNA basieren
auf der Verteilung der einzelnen Basen (A, C, G und T), oder der Verteilung von
Purinen (A und G) gegenüber Pyrimidinen (C und T), in der jeweils betrachteten
Sequenz. Eine aufgestellte Behauptung dabei war, daß man Unterschiede zwischen
Intron-enthaltenden und Intron-freien Sequenzen festgestellt hat (vgl. die Publika
tionen von Peng et al. und Li). Dies könnte natürlich von immenser Wichtigkeit
sein, z. B. bei der routinemäßigen Analyse von DNA. Neueste Publikationen weisen
jedoch zweifelsfrei nach, daß diese Behauptung irrtümlich ist; vgl. z. B.
V. V. Prabhu und J.-M. Claverie, Nature Vol. 359, Seite 782 (1992),
C. A. Chatzidimitriou-Dreismann und D. Larhammar, Nature Vol. 361, Seiten 212-
213 (1993).
Voss dagegen behauptet, daß er Unterschiede zwischen DNA′s verschiedener evolu
tionärer Kategorien von Organismen feststellen kann. Leider sind die festgestellten
Unterschiede zwischen einzelnen DNA-Sequenzen beträchtlich größer als diejenigen
zwischen Kategorien von Organismen; somit ist der Befund von Voss ohne prakti
sche Relevanz, d. h. nur von "akademischem" Interesse.
Der in den Patentansprüchen angegebenen Erfindung liegt das technische Pro
blem zugrunde, Informationen zu der biologischen Funktion (oder den Funktionen)
bzw. zur Charakterisierung von DNA- und RNA-Sequenzen aus der Kenntnis der
Reihenfolge der Basen in diesen Sequenzen zu gewinnen, und hiermit die Kosten und
den Zeitaufwand der schon bekannten Gen-analytischen Verfahren zu erniedrigen.
Das zugrundegelegte technische Problem wird durch die in den Patentansprüchen
aufgeführten Merkmale (genauer: durch die in den kennzeichnenden Teilen der Pa
tentansprüche aufgeführten Verfahrensschritte) gelöst. Der Gegenstand der vorlie
genden Erfindung (bzw. die Lehre zum technischen Handeln, bzw. der Erfindungs
gedanke) besteht aus dieser Lösung.
An dieser Stelle könnten die folgenden ergänzenden Bemerkungen angebracht sein.
Nach gültiger Rechtslage braucht der Erfinder keine wissenschaftlich stichhaltige
Erklärung für die Funktionsweise seiner Erfindung zu geben, insbesondere braucht er
nicht die diesbezüglichen physikalischen oder chemischen Ursachen darzulegen. We
gen dem - nach Meinung des Erfinders - hohen Neuheitsgrad der dem Erfindungs
gedanken zugrundeliegenden Lehre, sollten doch einige diesbezügliche physikalische
Grundlagen, die als Erläuterung der Erfindung für den Fachmann von gewissem In
teresse sein könnten, kurz erwähnt werden:
- (A) Üblicherweise wird die DNA-Struktur dadurch bestimmt, daß man die Kerne der beteiligten Atome als klassische Partikeln betrachtet und nur die Elektronen quan tenmechanisch behandelt.(Dies ist die sogenannte Born-Oppenheimer Näherung). Neuere Untersuchungen zeigten jedoch, daß Protonen (bzw. H Atome), wegen ihrer kleinen Masse, unter gewissen Bedingungen auch Quanteneigenschaften vorweisen; siehe, z. B., C. A. Chatzidimitriou-Dreismann, Advances in Chemical Physics, Vol. 80, Seiten 201-314 (1991). Solche Effekte wurden inzwischen in Wasser, wäßrigen Lösungen und organischen Kristallen untersucht und nachgewiesen.
- (B) Weitere Untersuchungen ergaben, daß die Protonen der H-Bindungen in Watson- Crick-Basenpaaren, die die zwei Stränge der DNA-Doppelhelix zusammenhalten, un ter gewissen Umständen ähnlich geartete Quanteneffekte zeigen können.
- (C) Weiterführende Untersuchungen (noch nicht veröffentlicht) ergaben, daß die die sen Effekten zugrundeliegende quantenmechanische Theorie sich weiter entwickeln läßt, mit dem Ziel, Quanteneffekte zwischen Protonen der H-Bindungen entlang der Achse der DNA-Doppelhelix (in der biologisch aktiven B-Form) erstmalig vorauszu sagen.
- (D) Ein neues Resultat (noch nicht veröffentlicht) dieser Forschungsarbeiten ist, ver einfacht formuliert, daß die in den Patentansprüchen definierten Klassen K1 solche Paare benachbarter Basen enthalten, die einen hohen Grad an Quanteninterferenz zwi schen einigen Protonen der H-Bindungen aufweisen (und zwar zwischen denjenigen, welche nahe der DNA-Achse an der großen Furche positioniert sind), wohingegen die zu den Klassen K2 gehörenden Paare diese Quanten-Eigenschaft in kleinerem Maße oder gar nicht besitzen. (Die hier genannten Paare benachbarter Basen befinden sich an ein und demselben DNA-Strang und sollten deswegen nicht mit Watson-Crick- Basenpaaren verwechselt werden). In moderner Terminologie kann man sagen, daß der betrachtete Effekt "Quantenkorrelationen zwischen Protonen" repräsentiert.
Die Art und Weise, in der der Gegenstand der Erfindung gewerblich anwend
bar ist, ergibt sich offensichtlich aus den obigen Ausführungen zum Stand der Tech
nik und zum zugrundeliegenden technischen Problem, aus den folgenden Angaben zu
vorteilhaften Wirkungen der Erfindung, sowie auch aus den Ausführungsbeispielen.
Es folgt die Beschreibung einiger Ausführungsbeispiele.
Das erste Beispiel betrifft die Analyse der DNA-Sequenz des Sendai-Virus (Da
tenbank: EMBL; Identifikationszeichen: ID=SNDZSTR; Sequenzlänge: N=15384;
weiteres Charakteristikum: "complete coding sequence").
Durch das im Patentanspruch 1 beschriebene Verfahren (Merkmale c und d, samt
aller Untermerkmale) wird daraus die numerische Sequenz S* eindeutig erzeugt. Eine
einfache numerische Methode (Merkmal e) ist durch die Korrelationsfunktion gege
ben, die im wesentlichen folgendermaßen definiert ist:
Meistens wird daraus der "konstante Untergrund" C*(∞) subtrahiert, was wohl
der Anschaulichkeit dient. Üblich - aber keineswegs notwendig - ist auch die
Normierung auf die Varianz σ² der Elemente von S*, sodaß man endgültig für die
Korrelationsfunktion C(l) schreiben kann
l ist der Abstand zwischen zwei (beliebigen) Elementen der Sequenz S* und somit
auch der Abstand zwischen den entsprechenden Paaren benachbarter Basen der ur
sprünglichen DNA-Sequenz. Der aktuelle Wert der Funktion (C(l) ist bekanntlich
das übliche Maß für die Stärke der (möglicherweise existierenden) Korrelation der
entsprechenden Elemente (bzw. Paaren von Basen).
In der ersten Zeichnung (Fig. 1) ist die hierdurch berechnete Korrelationsfunktion
des Sendai Virus für die ersten 150 Werte des Abstandes l dargestellt. Es ist so
fort ersichtlich, daß C(l) eine periodische Oszillation der Periode 3 aufweist. Diese
überraschende Periodizität hat eine sehr lange Reichweite: sie ist bis zum Abstand
l=1500 sofort und klar ersichtlich.
Das zweite Beispiel betrifft die DNA-Sequenz des Lambda Phagen (Datenbank:
EMBL; Identifikationszeichen: ID=LAMBDA; Sequenzlänge: N=48502; weiteres
Charakteristikum: "complete genome").
In der zweiten Zeichnung (Fig. 2) ist die zugehörige Korrelationsfunktion C(l) dar
gestellt, welche nach den im ersten Beispiel dargestellten Schritten völlig analog
berechnet wurde. Auch hier ist die periodische Oszillation der Periode 3 klar er
sichtlich. Weitere Rechnungen zeigen, daß hier jedoch diese Periodizität ungefähr
bei l=600 zerfällt.
Das dritte Beispiel betrifft die DNA-Sequenz eines menschlichen Intron-Fragments
(Datenbank: EMBL; Identifikationszeichen: ID=HSHBEG; Sequenzlänge: N=
11128; weiteres Charakteristikum: "from intergenic region of globin genes").
Die berechnete Korrelationsfunktion C(l) (siehe Fig. 3) zeigt, daß es im vorliegenden
Fall die in den anderen zwei Beispielen ersichtliche Periodizität nicht gibt. (Weitere
Rechnungen haben weiterhin gezeigt, daß die Korrelationsfunktion zu dieser DNA-
Sequenz keine einfach strukturierte Periodizität oder Muster aufweist).
Umfangreiche weitere Untersuchungen (noch nicht veröffentlicht) haben zweifels
frei gezeigt, daß solche Periodizitäten (bzw. Oszillationen) der Korrelationsfunktion
für viele eukariontische und fast alle prokariontischen Protein-kodierende Genome
charakteristisch sind. (Vermutlich existiert ein - noch nicht bekannter - intrin
sischer Zusammenhang mit dem bekannten genetischen Code der Translation, was
jedoch für die Anwendung des Verfahrens ohne Belang ist). Weiterhin hat sich ge
zeigt, daß sowohl die Reichweite der durch die Korrelationsfunktion C(l) quantitativ
erfaßten Korrelationen, als auch die durch die Größe von C(l) quantitativ erfaßte
Korrelationsstärke, zwischen den verschiedenen Organismen signifikant variieren.
Die in den obigen Patentansprüchen genannten verschiedenen Klassen K1 (siehe
Merkmale c.1, f, g und h) repräsentieren verschiedene mögliche Varianten für die
oben erwähnten Quantenkorrelationen zwischen den beteiligten Protonen. Die Un
tersuchung der biologischen Relevanz dieser Varianten (bezüglich verschiedener Arten
von DNA) ist völlig analog der in den drei Beispielen dargestellten Vorgehensweise
durchführbar.
Zur weiteren Ausgestaltung der Erfindung sei folgendes erwähnt:
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist durch die obigen Beispiele demon
striert. Hier sei ausdrücklich darauf hingewiesen, daß die in den Beispielen benutzte
Korrelationsfunktion zwar eine einfache, jedoch nur eine aus vielen möglichen ma
thematischen Analysemethoden darstellt (vgl. Merkmal e der Patentansprüche).
Weitere geeignete numerische Methoden werden vom Erfinder zur Zeit untersucht.
Zur Ausgestaltung der Erfindung gehört auch die Erweiterung ihres Anwendungs
bereiches. Diesbezüglich sei die Veränderung der Bindungsstärke eines Proteins an
einem DNA-Fragment beim Vorliegen verschiedener Mutationen dieses Fragments
erwähnt. Laufende Untersuchungen zeigen, daß die Analyse der DNA-Mutanten an
hand der oben genannten Klassen K1 bei der Bestimmung der optimal bindenden
DNA brauchbare Resultate liefern kann. Diese Anwendungsmöglichkeit wäre für die
Entwicklung neuer Medikamente (das sogenannte Drug Design) von Interesse.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß die
für die biologische Analyse (Untersuchung, Charakterisierung) großer Mengen von
neu sequenzierter DNA (oder RNA) erforderlichen langwierigen Arbeitsvorgänge ver
einfacht werden, der dazu gehörige Zeitaufwand reduziert wird, und dadurch auch die
dazu gehörigen Kosten erniedrigt werden. Diesbezüglich sei auf das oben erwähnte
Human Genome Project (HUGO) hingewiesen, in dessen Rahmen menschliche DNA
sequenziert wird, die, wie bekannt, ungefähr aus 90% Introns besteht. Nun sind
die pharmazeutischen und die biotechnologischen Industrien größtenteils an Protein
kodierenden DNA-Teilen interessiert, und nicht an Introns. Es ist also offensichtlich,
daß ein Verfahren - wie das durch die vorliegende Erfindung angegebene - zur Lokalisierung
der Introns und/oder der Exons im vorliegenden Fall von beträchtlichem
gewerblichem Interesse sein kann. Dasselbe gilt für die Lokalisierung auch anderer
biologisch interessanter DNA-Teile, wie z. B. Promotor-Regionen, Bindungsstellen
spezieller Proteine, etc. Ergänzend sei bemerkt, daß gewisse numerische Analysen
von DNA-Sequenzen (wie z. B. sogenannte Homologie-Vergleiche) schon heute eine
ziemlich verbreitete Anwendung in der biotechnologischen und pharmazeutischen
Forschung finden. Da die entsprechenden Rechenanlagen bei den diesbezüglichen
Firmen bzw. Einrichtungen schon vorhanden sind, läßt sich das durch die vorliegende
Erfindung vorgeschlagene Verfahren (mit seinen verschiedenen Varianten) ohne ho
hen Kostenaufwand zur Anwendung bringen.
Claims (5)
1. Verfahren zur Bestimmung der biologischen Funktion und/oder Charakterisie
rung von DNA- und RNA-Sequenzen von Organismen, wobei die Reihenfolge
der Basen der jeweils betrachteten Sequenz durch
- a) eins der üblichen molekularbiologischen Verfahren bestimmt wird, oder
- b) aus Datenbanken und/oder einschlägigen Publikationen zu entnehmen ist,
gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
- c) alle möglichen 16 Paare benachbarter Basen, im folgenden abgekürzt mit
XY bezeichnet (wobei die Reihenfolge der Basen der üblichen Konven
tion 5′-(Base X)-(Base Y)-3′ entspricht), werden in den folgenden zwei
Klassen eingeteilt:
- c.1) zur Klasse K1 gehören die möglichen XY-Paare AG, CT, CA, CG, TA und TG,
- c.2) zur Klasse K2 gehören alle übrigen möglichen XY-Paare, d. h. GA, TC, AC, GC, TA, GT, AA, CC, GG und TT;
- d) zu jeder jeweils betrachteten Sequenz, genannt S, der Länge N (d. h., die
Sequenz enthält N Basen) wird eine neue numerische Sequenz, genannt
S*, der Länge (N-1) erzeugt durch die Ersetzung jedes Paares XY
- d.1) durch die Zahl 1 (oder durch eine andere Zahl oder ein anderes geeignetes Symbol) falls XY der Klasse K1 angehört,
- d.2) durch die Zahl 0 (oder durch eine andere Zahl oder ein anderes geeignetes Symbol, das sich jedoch von dem unter d.1 genannten unterscheiden muß) falls XY der Klasse K2 angehört;
- e) die nach Verfahrensschritten c und d eindeutig erzeugte numerische Se quenz S* wird einer oder mehrerer der üblichen numerischen Methoden der Signal- bzw. Meßreihenanalyse unterworfen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- f) die im Verfahrensschritt c.1 genannte Klasse K1 neu definiert wird und jetzt die möglichen XY-Paare AG, CT, CA, CG und TG enthält, die im Verfahrensschritt c.2 genannte Klasse K2 alle übrigen möglichen XY-Paare enthält, und die übrigen Verfahrensschritte des kenn zeichnenden Teils unverändert bleiben.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- g) die im Verfahrensschritt c.1 genannte Klasse K1 neu definiert wird und jetzt die möglichen XY-Paare CA, CG, TA und TG enthält, die im Verfahrensschritt c.2 genannte Klasse K2 alle übrigen möglichen XY-Paare enthält, und die übrigen Verfahrensschritte des kenn zeichnenden Teils unverändert bleiben.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
- h) die im Verfahrensschritt c.1 genannte Klasse K1 neu definiert wird und jetzt die möglichen XY-Paare AG, CT, GC, AA, TT, CC und GG enthält, die im Verfahrensschritt c.2 genannte Klasse K2 alle übrigen möglichen XY-Paare enthält, und die übrigen Verfahrensschritte des kenn zeichnenden Teils unverändert bleiben.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934306338 DE4306338C1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Verfahren zur Bestimmung der biologischen Funktion und/oder Charakterisierung von DNA und RNA Sequenzen von Organismen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19934306338 DE4306338C1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Verfahren zur Bestimmung der biologischen Funktion und/oder Charakterisierung von DNA und RNA Sequenzen von Organismen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE4306338C1 true DE4306338C1 (de) | 1994-02-17 |
Family
ID=6481645
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19934306338 Expired - Fee Related DE4306338C1 (de) | 1993-02-25 | 1993-02-25 | Verfahren zur Bestimmung der biologischen Funktion und/oder Charakterisierung von DNA und RNA Sequenzen von Organismen |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE4306338C1 (de) |
-
1993
- 1993-02-25 DE DE19934306338 patent/DE4306338C1/de not_active Expired - Fee Related
Non-Patent Citations (1)
Title |
---|
NICHTS ERMITTELT * |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69828392T2 (de) | Verfahren zur Herstellung eines diagnostischen Standard-Gentranskriptionsmusters | |
EP0925373B1 (de) | Verfahren zum nachweis von nukleinsäuren unter ermittlung der masse | |
EP1136822B1 (de) | Verfahren zur Identifizierung von zellspezifischen Zielstrukturen | |
DE3834636C2 (de) | ||
WO2002055721B1 (de) | Modulare transfektionssysteme auf der basis von nukleoproteinfilamenten | |
DE3724442A1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur reinigung von m-13-phagen-dna | |
DE4306338C1 (de) | Verfahren zur Bestimmung der biologischen Funktion und/oder Charakterisierung von DNA und RNA Sequenzen von Organismen | |
DE3231627C2 (de) | Elektrophoresegel auf Polysaccharidbasis und dessen Anwendung | |
WO1997049993A1 (de) | Verfahren zum direkten diagnostischen nachweis von pathogenen, genetisch bedingten punktmutationen | |
WO2009127408A1 (de) | Verfahren zur quantitativen bestimmung der kopienzahl einer vorbestimmten sequenz in einer probe | |
DE19806431C1 (de) | Neues Verfahren zur Identifikation und Charakterisierung von mRNA-Molekülen | |
DE10300743A1 (de) | Verfahren zur Identifizierung von Mikroorganismen mittels Massenspektrometrie | |
DE60116500T2 (de) | Dna/rna-einbettungsmedium und verfahren zur verwendung | |
DE60117180T2 (de) | Verfahren zur messung des aktivierungszustands von signalwegen in zellen | |
EP0075904A2 (de) | Verfahren zur Züchtung von humanen Fibroblasten und fibroblastenartigen Zellen | |
WO2001020024A2 (de) | Verfahren zum ermitteln von nuklein- und/oder aminosäuresequenzen | |
DE3152458T1 (de) | ||
DE102021005748A1 (de) | Replikasekettenreaktion (RCR) und ihre Verwendung in der Diagnose und Behandlung von viralen Erkrankungen | |
DE19957320A1 (de) | Dynamische Sequenzierung durch Hybridisierung | |
DE69333106T2 (de) | Polypeptidproduktion | |
DE102015206444B3 (de) | Verfahren zum Erkennen von Mikroorganismen | |
DE102022105391A1 (de) | Entwicklung eines α-Synuclein Amyloidtracers | |
DE102019202788A1 (de) | Verfahren zum Zählen von Zelltypen oder Zellmarkern in einer Probe, insbesondere in einer Blutprobe | |
EP1650314A1 (de) | Dynamische Bestimmung von Analyten durch Arrays auf inneren Oberflächen | |
Falge et al. | DNA-Fingerprintuntersuchungen bei 4 Ziegenrassen zur Auswertung populationsgenetischer Parameter–einschließlich bei der gefährdeten Thüringer Wald Ziege |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
8100 | Publication of the examined application without publication of unexamined application | ||
D1 | Grant (no unexamined application published) patent law 81 | ||
8322 | Nonbinding interest in granting licenses declared | ||
8364 | No opposition during term of opposition | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |