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Gebiet der
Erfindung
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Mit
der vorliegenden Erfindung wird eine Vorrichtung zum sicheren Auftragen
eines Cyanoacrylat-Klebstoffs auf Hautverletzungen bereitgestellt.
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Hintergrund
der Erfindung
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Die
Wundverschlusstechnologie entwickelt sich kontinuierlich hin zu
nahtfreien Alternativen, wie beispielsweise Klammern, chirurgische
Bänder
und neuerdings auch Gewebeklebstoffe, die als effektive Wundverschlussverfahren
schnell Bekanntheit und Akzeptanz gefunden haben. Zwei unterschiedliche
Formen von Gewebeklebstoffen zum Wundverschluss sind ausgiebig untersucht
worden: Cyanoacrylat-Gewebeklebstoffe und
Fibrinverschlussstoffe. Fibrinverschlussstoffe sind aufgrund der
geringen Zugkraft des Fibrinpolymers, der langen Herstellungszeit
und aufgrund des Risikos der Übertragung
von Viren nicht akzeptiert worden. Hingegen werden die Cyanoacrylate
als überragende
Klebstoffe für
den Wundverschluss anerkannt, und erleben kontinuierliche Modifizierungen
zur Verbesserung der Technologie.
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Eine
gemeinsame Eigenschaft aller Cyanoacrylate ist die Fähigkeit,
in Gegenwart von Wasser zu binden und zu polymerisieren, und zwischen
zwei Seiten einer Wunde eine Bindung zu schaffen, um sie in Position
zu halten. Wenn das Cyanoacrylat für den Wundverschluss eingesetzt
wird, polymerisiert es in Gegenwart von Wassermolekülen auf
der Hautoberfläche,
wodurch eine Brücke
und eine Bindung gebildet wird, die das Gewebe zur Wundheilung zusammenhält. Das
polymerisierte Material bröckelt
dann langsam und immer mehr ab, nachdem die Hautgewebe in dieser
Position gehalten wurden. Die Schwierigkeiten und Gefahren, die
mit der Verwendung von Cyanoacrylaten verbunden sind, sind hinreichend
bekannt. Das Eindringen von Cyanoacrylaten in die Wunde fördert Infektionen
und Fremdkörper reaktionen.
Cyanoacrylate sind ferner toxisch und können aufgrund einer Hypersensitivität gegenüber Cyanoacrylaten
selber oder gegenüber
Formaldehyd, einem der Ausgangsmaterialien zur Herstellung von Cyanoacrylat-Klebstoffen,
Nebenwirkungen hervorrufen.
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Die
ersten Cyanoacrylate, die als Gewebe-Klebstoffe eingesetzt wurden,
schlossen kurzkettige Cyanoacrylate mit ein, die im Allgemeinen
als Super GluesTM bezeichnet werden, und
waren mit schweren akuten und chronischen Entzündungsreaktionen verbunden.
Nachfolgend fanden längerkettige
Cyanoacrylate, einschließlich
Butyl- und Octylcyanoacrylate Akzeptanz. Während Butylcyanoacrylate einen
wirksamen Verschluss einfacher oberflächlicher Verletzungen und Schnitte
bewirken, so sind sie dennoch toxisch, wenn sie in den Bereich von
Gefäßen gelangen,
und zeigen eine niedrige Zugkraft und eine hohe Brüchigkeit.
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Octylcyanoacrylate
erwiesen sich als die besten Klebstoffe für den Wundverschluss, da sie
eine größere Zugkraft
als die Butylcyanoacrylate aufweisen und sind bemerkenswerterweise
nicht toxisch, wenn sie für
den Wundverschluss eingesetzt werden, können jedoch toxisch sein, wenn
sie in die Wunde eindringen. Octylcyanoacrylat wurde von der FDA
zur Verwendung als Gewebeklebstoff zugelassen. Nichtsdestotrotz
sind mit dessen Verwendung Probleme verbunden, einschließlich eines
höheren
Auftretens von Wundinfektionen, im Vergleich zum Nähen als
Wundverschlussverfahren. Ferner fördern das Blut und Körperflüssigkeiten
eine vorzeitige Polymerisierung des Cyanoacrylats, was zu einer
unansehnlichen plastifizierten Masse mit sehr niedriger Hautbindung
führt.
Ferner ist es schwierig, den Klebstoff außerhalb der Wunde zu halten.
Die Polymerisierungsreaktion ist exotherm, weshalb die generierte
Hitze zu einem Unbehagen des Patienten führen kann. Octylcyanoacelate
können
eine niedrige Viskosität
besitzen, wodurch sie in ungewünschte
Bereiche oder in die Wunde fließen
können.
So können
beispielsweise Cyanoacrylate, die ins Auge verlaufen, zu einer Tarsorrhapie
(Lidverschluss) oder zu einer Hornhautverletzung führen.
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Zusammenfassende
Darstellung der Erfindung
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Im
Stand der Technik besteht beim Wundverschluss ein Bedürfnis für eine Vorrichtung
und ein Verfahren zum Auftragen eines Klebstoffes, das einfacher
gehandhabt werden kann und mit dem Wunden besser abgeheilt werden
können,
und mit dem verhindert werden kann, dass der Klebstoff in die Wunde
verläuft
oder nachteilig in das Auge, die Nase, den Mund oder andere Gebiete.
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Gemäß der Erfindung
wird eine Vorrichtung zum Annähern
einer Wunde wie in Anspruch 1 definiert bereitgestellt. Die Vorrichtung
weist eine elastische Folie und eine Öffnung auf, wobei die Öffnung eine
derartige hinreichende Größe aufweist,
dass sie eine Hautwunde umgibt und einen die Wunde umgebenden Hautrand
dann freigibt, wenn die elastische Folie in ausgedehnter Form auf
die Haut platziert wird, und wobei ein Abschnitt der elastischen
Folie, der an die Öffnung
angrenzt, und der gegenüber
einer Stelle der elastischen Folie liegt, die auf die Haut platziert
werden soll, eine Substanz zum Wundverschluss einschließt, die
keine straffe Bindung mit einem wundverschließenden Klebstoff bildet.
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Die
elastische Folie kann ein Elastomer, eine Vinylfolie oder eine Urethanfolie
mit einschließen.
Der Abschnitt der elastischen Folie, der an die Öffnung angrenzt, und der gegenüber einer
Stelle der elastischen Folie liegt, die auf die Haut platziert werden
soll, kann ein Vinyl oder ein Urethan mit einschließen. Der
Abschnitt der elastischen Folie, der auf die Haut platziert werden
soll, kann einen unterstützenden
Klebstoff aufweisen, wie beispielsweise einen druckempfindlichen
Klebstoff, wie beispielsweise Butylacrylat. Der wundverschließende Klebstoff
ist ein Cyanoacrylat.
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Ein
Verfahren zum Verschließen
einer Wunde wird offenbart, wobei das Verfahren die folgenden Schritte
mit einschließt:
Bereitstellen einer Vorrichtung zum Annähern einer Wunde, wobei die
Vorrichtung eine elastische Folie und eine Öffnung aufweist; Ausübung einer
Dehnung auf die elastische Folie, wodurch die Öffnung auf eine derartige hinreichende
Größe vergrößert wird,
dass sie eine Hautwun de umgibt und einer. die Wunde umgebenden Hautrand
freilegen kann; Aufdrücken
der elastischen Folie unter Spannung auf die Haut, um eine Bindung
zu der Haut zu bilden, so dass die Öffnung die Hautwunde umgibt
und einen Hautrand, der die Wunde umgibt, freigibt; und Entlasten
der Zugspannung auf die elastische Folie, wobei die Wunde angenähert wird.
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Das
Verfahren kann ferner den Schritt der Bereinigung der angenäherten Wunde
mit einschließen,
das Spülen
der angenäherten
Wunde, das Desinfizieren der angenäherten Wunde oder das Verschließen der
angenäherten
Wunde. Wenn das Verfahren den weiteren Schritt des Verschließens der
angenäherten
Wunde mit einschließt,
kann der Schritt das Nähen
der angenäherten
Wunde, das Klammern der angenäherten
Wunde oder das Auftragen eines wundverschließenden Klebstoffes auf die
angenäherte
Wunde mit einschließen.
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Das
Verfahren schließt
ferner den Schritt des Entfernens der Vorrichtung zum Annähern einer
Wunde von der Haut mit ein, wobei dieser Schritt nach dem Schritt
des Verschließens
der angenäherten
Wunde durchgeführt
wird. Die elastische Folie kann eine Urethanfolie mit einschließen, und
der Schritt des Verschließens der
angenäherten
Wunde schließt
das Auftragen eines Cyanoacrylat-Klebstoffes auf die angenäherte Wunde mit
ein.
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Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
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1 zeigt
ein Diagramm, auf welchem eine Hautverletzung gezeigt ist, und die
Position eines Gewebeklebstoffes bezüglich den verschiedenen Hautschichten,
einschließlich
dem Stratum corneum, der Zellschicht, der Schicht mit dickem Collagen
und dem subkutanen Fett.
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2 zeigt
ein Diagramm, in dem gezeigt ist, wie sich ein Klebstoff typischerweise
mit der äußersten Schicht
des Stratum corneum ablöst.
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3 zeigt Darstellungen, die die Verwendung
der Vorrichtung zum Annähern
einer Wunde darstellen. 3a zeigt
die Vorrichtung und die Öffnung
in der Vorrichtung. 3b zeigt die Vorrichtung, wenn
sie unter Spannung gedehnt wird, um die Öffnung zu vergrößern. 3c zeigt
die Vorrichtung nach Auftragen der gedehnten Vorrichtung auf die
Wunde und nach Entlasten der Spannung, wodurch die Wunde angenähert wird. 3d zeigt
die Vorrichtung nach Auftragen eines Klebstoffes auf die angenäherte Wunde.
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Detaillierte
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
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Einführung
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Die
folgende Beschreibung und Beispiele zeigen eine bevorzugte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung im Detail. Der Fachmann wird erkennen,
dass es viele Variationen und Modifikationen der Erfindung gibt,
die von deren Rahmen umfasst sind. Dementsprechend soll die Beschreibung
einer bevorzugten Ausführung
nicht den Rahmen der vorliegenden Erfindung beschränken.
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Mit
der minimal-invasiven Chirurgie (minimally invasive surgery, MIS)
konnte das Leiden von Patienten gesenkt werden. Medizinische Cyanoacrylat-Klebstoffe
wurden zur wirksamen Heilung von Wunden, die während eines solchen chirurgischen
Eingriffs erlangt wurden, erfolgreich behandelt, ebenso wie zum
Verschließen
anderer Wunden, wie beispielsweise Verletzungen.
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Eine
Vorrichtung zur Verwendung beim Auftragen eines medizinischen Cyanoacrylat-Klebstoffes
auf die Haut wird bereitgestellt, um eine Wunde oder Verletzung
zu schließen.
Die Vorrichtung schließt
einen Film aus einem elastischen Material mit ein, der mit einer Öffnung versehen
ist. Die Öffnung
besitzt typischerweise die Form eines Schlitzes in dem elastischen
Material, obgleich bestimmte Ausführungsformen der Öffnung eine
unterschiedliche Form annehmen können,
beispielsweise einen Kreis, Rechteck oder Quadrat, Ellipse, linsenförmig oder Ähnliches.
Der Film kann gedehnt werden, auf den Hautbereich, der die Wunde
umgibt, aufgetragen und anschließend die Spannung entfernt
werden, wodurch die Wunde angenähert
wird. Anschließend
wird ein Klebstoff auf die angenäherte
Wunde aufgetragen. Die Oberflächen
des Filmmaterials, das die Wunde auf der Seite des Films gegenüber der
Haut umgibt, schließen
vorzugsweise ein Material mit ein, das keine starke Bindung mit
dem Klebstoff bildet, um das Entfernen des Films nach Auftragen
des Klebstoffs zu erleichtern.
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Cyanoacrylat-Klebstoffe
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Die
Klebstoffe sind Polymere von 2-cyanoacrylestern, die gemeinhin als
Cyanoacrylate bezeichnet werden. Cyanoacrylate sind harte Glasharze,
die eine hervorragende Adhäsion
an Oberflächen
mit hoher Energie zeigen, wie beispielsweise Haut, die jedoch mit
Materialien mit niedriger Energie keine starke Bindung bilden, wie
beispielsweise Polyolefine, Polytetrafluorethylen (unter der Bezeichnung
TeflonTM vermarktet) und Polyvinylchlorid
(gemeinhin als Vinyl bezeichnet). Cyanoacrylatpolymere bilden sich
spontan, wenn ihre flüssigen
Monomere zwischen zwei eng anliegende Oberflächen gebracht werden. Die hervorragenden
adhäsiven Eigenschaften
der Cyanoacrylatpolymere ergeben sich aus den Elektronen-abziehenden
Eigenschaften der Gruppen, die in der Nähe der polymerisierbaren Doppelbindung
liegen, was die extrem hohe Reaktivität oder Aushärtungsrate begründet, und
aus deren polarer Natur, wodurch die Polymere zäh an viele verschiedene Substrate
anheften können.
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Chemie der
Cyanoacrylat-Monomere
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Einige
der gebräuchlicheren
Cyanoacrylat-Monomere schließen
Ethyl-, Methyl-, Isopropyl-, Allyl-, n-butyl-, Isobutyl-, Methoxyethyl-,
Ethoxyethyl-, und Octylester mit ein, sind jedoch nicht hierauf
beschränkt. Cyanoacrylat-Klebstoffe
werden weltweit durch verschiedene Firmen hergestellt und vertrieben,
einschließlich Loctite,
einer Henkel-Firma aus Rocky Hill, CT, SAFE-T-LOC International
Corporation aus Lombard, IL, SUR-LOK Corporation aus Walworth, WI
und Elmers Products aus Co lumbus, OH, der Hersteller des bekannten
Krazy GlueTM. Aufgrund der Fähigkeit
der Cyanoacrylate, schnell auszuhärten und an Haut zu binden,
sind sie besonders gut zum Einsatz als medizinische Klebstoffe geeignet.
Cyanoacrylat-Klebstoffe, die zur Verwendung als medizinische Klebstoffe
geeignet sind, schließen
Octyl-2-cyanoacrylat mit ein, das unter der Bezeichnung DermabondTM als topischer Hautklebstoff durch Ethicon,
Inc., einer Johnson & Johnson-Firma
aus Somerville, NJ, vertrieben wird, und Butylcyanoacrylat, das
als VetbondTM von World Precision Instruments,
Inc. aus Sarasota, FL vertrieben wird.
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2-cyanoacrylat-Ester-Monomere
sind sämtlich
dünne,
wasserklare Flüssigkeiten
mit Viskositäten
von 1–3
mPa. Nur wenige der vielen Ester, die hergestellt und charakterisiert
wurden, sind von bedeutendem kommerziellen Interesse. Methyl- und
Ethylcyanoacrylate werden üblicherweise
für industrielle
Klebstoffe verwendet. Cyanoacrylat-Klebstoffe für medizinische und veterinärmedizinische
Verwendungen schließen
allgemein die längerkettigen
Alkyl-Cyanoacrylate mit ein, einschließlich den Butyl-Octyl-Estern.
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Die
Grundmonomere sind im Allgemeinen für eine herkömmliche Verwendung zu dünn und werden daher
im Allgemeinen mit Stabilisatoren, Verdickungsmitteln und Eigenschafts-modifizierenden
Zusatzstoffen formuliert. Die Viskosität solcher Cyanoacrylat-Klebstoffe
kann im Bereich von derjenigen des Grundmonomers reichen, bis zu
thixotropen Gelen. Die Alkylester sind durch scharfe, lacrimogene,
leicht süßliche Gerüche charakterisiert,
wohingegen Alkoxyalkylester nahezu geruchsfrei, aber weniger effektive
Klebstoffe sind.
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Bildung der
Bindung
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Flüssige Cyanoacrylat-Monomere
polymerisieren beinahe sofort durch einen anionischen Mechanismus,
wenn sie mit irgendeiner schwach basischen oder alkalischen Oberfläche in Kontakt
gebracht werden. Sogar die Gegenwart einer schwach basischen Substanz
wie beispielsweise absorbierte Oberflächenfeuchtigkeit reicht aus, um
die Aushärtungsreaktion
zu starten. Die Aushärtungsreaktion
schreitet so lange fort, bis sämtliche
verfügbaren
Monomere reagiert haben, oder bis sie durch eine saure Substanz
beendigt wird. Die Fixierzeit für
Cyanoacrylat vollzieht sich innerhalb weniger Sekunden auf stark
katalytischen Oberflächen,
wie beispielsweise Haut, bis hin zu mehreren Minuten auf nicht katalytischen
Oberflächen.
Oberflächenbeschleuniger
oder Additive, die die Aushärtungsrate
unterstützen,
können
zur Absenkung der Fixierzeit auf nicht-katalytischen Oberflächen eingesetzt
werden. Jedoch sind solche Beschleuniger und Additive aufgrund der
katalytischen Natur der Hautoberfläche im Allgemeinen nicht beim
Einsatz bei der Hautbindung bevorzugt. Die grundlegende Polymerisierungsreaktion
schließt
die folgenden Initiations-, Fortführungs- und Beendigungsschritte
mit ein:
Cyanoacrylat-Klebstoff-Formulierungen
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Cyanoacrylat-Klebstoffe
sind in N-methylpyrrolidon, N,N-dimethylformamid und Nitromethan
löslich. Ausgehärtete Cyanoacrylate
sind harte, klare und glasige thermoplastische Harze mit hoher Reißfestigkeit, tendieren
jedoch dazu, zu bröckeln
und besitzen eine niedrige bis mittlere Schlag- und Abziehfestigkeit.
Elastomere Materialien können
in Cyanoacrylat-Klebstoff-Formulierungen gelöst werden, um einen ausgehärteten Klebstoff
mit größerer Flexibilität und Fähigkeit
zu erreichen. Die län gerkettigen
Alkylester besitzen im Allgemeinen längere Aushärtungsraten, eine reduzierte
Zug- und Zugscherspannung und Härte,
im Vergleich zu den kürzerkettigen
Alkylestern. Die längerkettigen
Alkylester besitzen im Vergleich zu den kürzerkettigen Alkylestern auch
reduzierte Glas-Übergangstemperaturen
(Tg) und Klebstoff-Bindungs-Wirkungstemperaturen.
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Obwohl
die Alkylcyanoacrylatester die üblichsten
Cyanoacrylat-Klebstoffe sind, kann es bei bestimmten Ausführungsformen
bevorzugt sein, einen Cyanoacrylatester-Klebstoff einzusetzen, der
kein Alkylester ist. So können
beispielsweise Allylester, die durch Freie-Radikale-Mechanismen über die
Allylgruppe vernetzen können,
bei Anwendungen eingesetzt werden, bei denen ein erhöhter thermaler
Widerstand erwünscht
ist. Alkoxyalkylester können
bei solchen Anwendungen eingesetzt werden, bei welchen ein verminderter
Geruch erwünscht
ist, und bei welchen eine leicht reduzierte Klebstoff-Eigenschaft
akzeptierbar ist.
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Cyanoacrylat-Klebstoffe
werden durch die Knoevenagel-Kondensationsreaktion hergestellt,
bei welcher das korrespondierende Alkylcyanoacetat mit Formaldehyd
in Gegenwart eines basischen Katalysators reagiert, um ein Polymer
mit niedrigem Molekulargewicht zu bilden. Die Polymerschlämme werden
angesäuert und
das Wasser entfernt. Das Polymer wird gelöst und bei einer hohen Temperatur
in einer geeigneten Stabilisierungskombination redestilliert, um
eine vorzeitige Repolymerisierung zu verhindern. Dabei werden starke protonische
oder Lewis-Säuren
normalerweise in Kombination mit geringen Mengen an Freien-Radikal-Stabilisatoren
verwendet.
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Klebstoffe,
die aus den 2-cyanoacrylestern gebildet werden, enthalten typischerweise
Stabilisatoren oder Verdickungsmittel, und können außerdem Aushärter, Farbstoffe und andere
spezielle Additive enthalten, die die Eigenschaften unterstützen. Sowohl
anionische als auch Freie-Radikal-Stabilisatoren werden benötigt, da
das Monomer durch beide Mechanismen polymerisieren wird. Obwohl
der anionische Polymerisations-Mechanismus, wie oben dargestellt,
die überwiegende
Reaktion darstellt, wird das Monomer bei einer verlängerten
Exposition gegenüber
Hitze oder Licht einer Freien-Radikal-Polymerisation unterzogen
werden. Um die brauchbare Haltbarkeit von Cyanoacrylat-Klebstoff-Formulierungen
zu verlängern,
werden Freie-Radikal-Stabilisatoren
wie beispielsweise Quinone oder sterisch gehinderte Phenole üblicherweise
zu den Formulierungen hinzugefügt.
Anionische Inhibitoren, wie beispielsweise Stickstoffoxid, können ebenfalls
hinzugefügt
werden. Solche anionischen Inhibitoren ändern die Viskosität und Polymerisationsrate,
wodurch das Risiko eines nachteiligen Verschüttens minimiert und die Auftragung
erleichtert wird.
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Sowohl
die flüssigen
als auch die ausgehärteten
Cyanoacrylate unterstützen
Verbrennungen, und aus der direkten Hinzufügung von katalytischen Substanzen,
wie beispielsweise Wasser, Alkohole und Basen, wie beispielsweise
Amine, Ammoniak oder Beizen, oder aus der Verunreinigung mit Oberflächenaktivatoren
können
stark exotherme Polymerisationen auftreten.
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Cyanoacrylat-Klebstoffe
für medizinische
Zwecke
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Cyanoacrylat-Klebstoffe
binden aufgrund der Gegenwart von Feuchtigkeit und Proteinen in
der Haut schnell an die Haut. Octylcyanoacrylate sind die am weitesten
verbreiteten Cyanoacrylat-Klebstoffe zum Verschließen von
Gewebe. Octylcyanoacrylate binden viermal stärker und weniger toxisch an
Gewebe als Butylacrylate. Jedoch sind manchmal Butylacrylate zum
Verschließen
von tieferen Verletzungen bevorzugt, da sie leichter abgebaut werden
und durch das Gewebe schneller absorbiert werden als Octylcyanoacrylat.
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Die
2-cyanoacrylester besitzen einen scharfen, stechenden Geruch und
sind lacrimogen, sogar bei sehr niedrigen Konzentrationen. Diese
Ester können
für die
Nase, den Rachen und das Auge bei Konzentrationen von bereits 3
ppm irritierend sein. Daher ist bei einem Einsatz der Klebstoffe
eine gute Belüftung äußerst wichtig,
und der Kontakt mit dem Auge oder anderen empfindlichen Körperteilen
muss vermieden werden, wenn Cyanoacrylat-Klebstoffe zum Wundverschluss
eingesetzt werden. Die ausgehärteten
2-cyanoacrylesterpolymere sind relativ nicht-toxisch, was sie für medizinische
Zwecke geeignet macht. Während
leichte Hautirritationen beobachtet werden können, gibt es keine Erkenntnisse
einer Sensitivierung oder Absorption der Cyanoacrylat-Klebstoffe
durch die Haut.
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Vorrichtung
zum Annähern
einer Wunde und Verfahren zum Verschluss von Hautwunden
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Cyanoacrylat-Klebstoffe
können
in Verbindung mit einer Vorrichtung zum Gewebeverschluss eingesetzt
werden, die zweckdienlicherweise eine feste Annäherung von Hautwundrändern ermöglicht,
und die Körperflüssigkeiten
(beispielsweise Tränen,
Schweiß,
Blut) davon abhält,
die Wunde zu kontaminieren. Die Vorrichtung schließt einen
gedehnten Film mit ein, wobei eine Seite an die Haut anhaftet, die
zum Umgeben der Wunde aufgetragen wird. Wenn die Vorrichtung in
einem gedehnten Zustand aufgetragen und anschließend die Spannung entfernt
wird, kontrolliert die Vorrichtung die Wunde, wodurch die Wundränder zusammengehalten
werden. Der Film bildet einen Damm, der Körperflüssigkeiten davon abhält, die
Wunde zu kontaminieren, und hindert ferner den Cyanoacrylat-Klebstoff
daran, in kritische Strukturen in der Nähe der Wunde, beispielsweise
in das Auge, die Nase oder den Mund einzudringen.
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Es
wird eine Vorrichtung bereitgestellt, mit der die Annäherung einer
Wunde und der Schutz vor Kontaminationen oder dem unerwünschten
Ausbreiten von klebenden Stoffen erzielt wird. Die Vorrichtung zum
Annähern
einer Wunde schließt
ein elastisches Material mit ein, das mit einer Öffnung versehen ist. Die Öffnung weist
eine hinreichende Größe und Form
auf, derart, dass – wenn
das elastische Material unter Spannung gedehnt und auf die Haut
platziert wird – die Öffnung die
anzunähernde
Wunde umgibt. Nachdem das elastische Material derart auf der Haut
platziert ist, dass die Öffnung
die anzunähernde
Wunde umgibt, wird die Spannung weggenommen, und das elastische
Material zieht sich zusammen. Wenn sich das elastische Material
zusammenzieht, wird die Wunde angenähert. Nachdem die Annäherung erreicht
ist, kann die Wunde einer Behandlung unterzogen werden, einschließlich einer
Wundausschneidung, Spülung,
Desinfektion, Wundabdichtung oder -verschluss, und Ähnlichem,
ist jedoch nicht hierauf beschränkt.
Der Wundverschluss kann durch den Einsatz von Klebstoffen, durch
Nähen,
Klammern, Gewebe-Laserverschweißung oder
anderen akzeptierten Verfahren erreicht werden, die dem Fachmann
bekannt sind.
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Elastisches
Material
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Die
Wundannäherungsvorrichtung
gemäß bevorzugten
Ausführungsformen
schließt
einen elastischen Film, dehnbares gewebtes oder nicht gewebtes Gewebe,
oder irgendein anderes geeignetes dehnbares Material ein, das gedehnt
und anschließend
um die Wunde gelegt werden kann. Geeignete elastische Materialien sind
vorzugsweise in jede Richtung dehnbar. Jedoch kann es in bestimmten
Ausführungsformen
bevorzugt oder akzeptierbar sein, ein dehnbares Material einzusetzen,
das nur in eine Richtung dehnbar ist, wie beispielsweise in längliche
Richtung dehnbar. Geeignete dehnbare Materialien können im
Allgemeinen mit einer gemessenen maximalen Ausdehnung von mindestens
ungefähr
30 % ihrer entspannten Länge
gedehnt werden, vorzugsweise von mindestens ca. 40 oder 50 % ihrer
entspannten Länge,
noch bevorzugter mit mindestens ungefähr 60 %, 70 %, 80 % oder 90
% ihrer entspannten Länge,
und am bevorzugtesten von mindestens ungefähr 100 %, 150 %, 200 %, 250
%, 300 %, 400 %, 500 % oder mehr ihrer entspannten Länge. Jedoch kann
es in bestimmten Ausführungsformen
wünschenswert
sein, ein Material einzusetzen, das mit einer gemessenen Maximalausdehnung
von weniger als ungefähr
30 % seiner entspannten Länge
gedehnt werden kann.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
schließt
das elastische Material einen oder mehrere Elastomerfilme mit ein.
Elastomere sind Polymere, die elastische Eigenschaften besitzen.
Bevorzugte Elastomere schließen
natürliche
und synthetische Gummis mit ein, wie beispielsweise Styrol-Butadien-Gummis,
Butylgummis, Acrylnitril-Butadien-Gummis, Polysulfidgummis, Latex,
Neopren, Polyurethane, Polyacrylatelastomere, Silikon-Elastomere,
Fluorelastomere, Polyolefine, wie beispielsweise Ethylen-Propylen-Elastomere
und Polyvinylchloride, sind jedoch nicht hierauf beschränkt. Ein
einzelnes Elastomer kann eingesetzt werden, oder aber eine Mischung
oder Kom binationen aus zwei oder mehreren Elastomeren. Im Allgemeinen
ist es bevorzugt, dass das elastomere Material eine Längenausdehnung
von ungefähr
100 % bei 2800 psi (19,3 MPa) besitzt. Jedoch kann in bestimmten
Ausführungsformen
ein elastomeres Material bevorzugt sein, das eine 100%ige Längenausdehnung
bei mehr oder weniger als 2800 psi aufweist.
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Andere
geeignete elastische Materialien schließen elastische dehnbare Gewebe
mit ein. Solche Gewebe können
gewebte oder nicht gewebte Fasern des Elastomermaterials, wie oben
beschrieben, mit einschließen.
Ein Beispiel einer geeigneten Faser, die in elastischen, dehnbaren
Geweben eingesetzt werden kann, ist LycraTM,
eine dehnbare Faser aus leichtgewichtigem Urethan. LycraTM kann von DuPont Corp. aus Wilmington,
DE bezogen werden.
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Feste
Folien aus elastomerem Material sind im Allgemeinen bevorzugt.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
weist das elastische Material Polyvinylchlorid (im Allgemeinen als
Vinyl bezeichnet) oder Polyurethanfilme auf. Ein Polyurethanmaterial,
das zum Einsatz bei bevorzugten Ausführungsformen geeignet ist,
wird unter dem Handelsnamen DuBan® Cohesive
Elastic Bandage von Dumex USA aus Marietta, Georgia vertrieben.
DuBan ist ein latexfreier zusammenhängender elastischer Verband,
der mit sich selber verklebt, jedoch nicht mit der Haut oder Haar.
Es legt sich an Körperkonturen
an, während
gleichzeitig eine kontrollierte Kompression ermöglicht wird, und ist leichtgewichtig
und wasserabstoßend.
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Andere
Materialien, die zum Einsatz bei verschiedenen bevorzugten Ausführungsformen
geeignet sein können,
sind von CT Biomaterials, einer Abteilung der CardioTech International,
Inc. aus Wyburn, MA, kommerziell erhältlich. Diese Materialien werden
unter den Handelsnamen ChronoFlex® C,
ChronoFlex® AR, ChronoThane® P
und ChronoPreneTM vertrieben.
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ChronoFlex
® C
stellt eine Familie aus aromatischen biologisch härtbaren
thermoplastischen Polycarbonat-Polyurethan-Elastomere dar, die von
CT Biomaterials, einer Abteilung der CardioTech International, Inc. aus
Wyburn, MA, entwickelt wurden. Typische Eigenschaften der ChronoFlex
® C-Materialien
mit unterschiedlichen Härten
sind in der nachstehenden Tabelle 1 wiedergegeben. Tabelle
1 Physikalische
Eigenschaften der ChronoFlex
® C-Polymere
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ChronoFlex
® AR
ist ein segmentiertes, aromatisches, Polycarbonat-basiertes Polyurethan-Elastomer mit
Lösungsqualität. Die Filme,
die aus ChronoFlex
® AR hergestellt sind,
bestehen sämtliche
Anforderungen oder übererfüllen diese,
die in der USP-Klasse VI Biokompatibilitätstests spezifiziert sind.
Typische physikalische Eigenschaften der ChronoFlex
®-AR-Filme
sind in der nachstehenden Tabelle 2 wiedergegeben. Tabelle
2 Physikalische
Eigenschaften der ChronoFlex
®-AR-Polymere
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ChronoThane
TM P ist eine Familie aromatischer Äther-basierter
Polyurethan-Elastomere.
Es besitzt einen niedrigen Reibungskoeffizienten, eine niedrige
Extrahierbarkeit, ist ferner in seinen Dimensionen stabil, kann
durch Gamma-Strahlung sterilisiert werden, ist chemisch inaktiv
und biologisch beständig,
und kann leicht thermoplastisch verarbeitet werden. Typische physikalische
Eigenschaften von ChronoThane P-80 A sind in der nachstehenden Tabelle
3 wiedergegeben. Tabelle
3 Physikalische
Eigenschaften von ChronoThane
® P-Polymere
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ChronoPrene
TM basiert auf olefinischem Styrol-Gummi
und hydriertem Isopren. ChronoPrene
TM enthält Polypropylen
als Verstärkungsmittel
und Mineralöl
als Weichmacher und Verarbeitungshilfe. Die physikalischen Eigenschaften
von ChronoThane
® P-Polymeren
sind in der nachstehenden Tabelle wiedergegeben. Tabelle
4 Physikalische
Eigenschaften von ChronoThane
® P-Polymeren
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Während Vinyl-
oder Polyurethanfilme für
bestimmte Ausführungsformen
bevorzugt sind, können
andere geeignete elastische Materialien für andere Ausführungsformen
bevorzugt sein. Solche elastischen Materialien sind im Stand der
Technik hinreichend bekannt.
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Die
Wundannäherungsvorrichtung
kann eine einzelne Schicht elastischen Materials aufweisen, oder aber
zwei oder mehrere Schichten an elastischem Material, die miteinander
verbunden sind. Die Schichten des elastischen Materials können das
gleiche Material einschließen
wie beispielsweise verschiedene Schichten von Vinylfilmen. Ein derartiger
Aufbau sorgt für
Flexibilität
bei der Herstellung von Vorrichtung zu Wundannäherung in einem breiten Dickenbereich,
und zwar unter Verwendung von einer einzelnen Filmdicke als Ausgangsmaterial.
Alternativ kann das elastische Material zwei unterschiedliche Materialien
mit einschließen,
wie beispielsweise eine Schicht eines Vinylfilms, der mit einem
dehnbaren gewobenen oder nicht gewobenen Gewebe verbunden ist. Ein
derartiger Aufbau kann dem elastischen Material eine größere strukturelle
Integrität verleihen,
wodurch ein nachteiliges Vergrößern der Öffnung durch
ein Scheren verhindert oder minimiert wird, wenn auf die Vorrichtung
zur Wundannäherung
eine Spannung angelegt wird.
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Das
elastische Material kann – falls
notwendig – mit
einer oder mehreren Beschichtungen versehen sein. Derartige Beschichtungen
können
die Bindungsbildung zwischen der Haut und der Vorrichtung zur Wundannäherung unterstützen, oder
können
das unerwünschte
Anhaften von Materialien, wie beispielsweise Klebstoffe, an die
Vorrichtung zur Wundannäherung
verhindern.
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Druckempfindliche
Klebstoffe
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Um
sicherzustellen, dass die Haut, die die Wunde umgibt, an das elastische
Material fixiert bleibt, nachdem das Dehnen des elastischen Materials
entspannt wird, ist es bevorzugt, dass die Seite des elastischen
Materials, die zu der Haut zu liegen kommt, einen geeigneten Klebstoff
enthält.
Obwohl jeder Klebstoff, der zur Bildung einer Bindung mit der Haut
geeignet ist, eingesetzt werden kann, ist allgemein die Verwendung eines
druckempfindlichen Klebstoffes bevorzugt. Druckempfindliche Klebstoffe
werden im Allgemeinen als Klebstoffe definiert, die an ein Substrat
anhaften, wenn ein leichter Druck ausgeübt wird, die jedoch keine Reste
zurücklassen,
wenn sie entfernt werden. Druckempfindliche Klebstoffe schließen Lösungsmittel-in-Lösung-Klebstoffe
mit ein, Schmelzklebstoffe, wässrige
Emulsionsklebstoffe, glättbare
Klebstoffe sowie Klebstoffe, die durch Strahlung aushärtbar sind,
sind jedoch nicht hierauf beschränkt.
Lösungsklebstoffe
sind aufgrund deren einfachen Handhabung und Vielseitigkeit bei
den meisten Verwendungen bevorzugt. Schmelzklebstoffe basieren typischerweise
auf Harz-klebrig gemachten Blockcopolymeren. Wässrige Emulsionsklebstoffe
schließen
diejenigen mit ein, die unter Verwendung von Acrylcopolymeren, Butadienstyrolcopolymeren
und natürlichem
Gummilatex hergestellt wurden. Klebstoffe, die durch Strahlung aushärtbar sind,
bestehen typischerweise aus Acryloligomeren und Monomeren, die nach
Exposition gegenüber
ultraviolettem Licht zur Bildung eines druckempfindlichen Klebstoffes
aushärten.
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Die
am häufigsten
verwendeten Elastomere bei druckempfindlichen Klebstoffen schließen natürliche Gummis
ein, ferner Styrol-Butadienlatex, Polyisobutylen, Butylgummis, Acryle
und Silikone. Bei bevorzugten Ausführungsformen werden druckempfindliche
Klebstoffe basierend auf Acrylpolymer oder Silikon eingesetzt. Acrylpolymere
besitzen im Allgemeinen einen niedrigen Allergenitätsgrad,
können
sauber von der Haut entfernt werden, besitzen kaum einen Geruch
und weisen niedrige mechanische und chemische Irritationsraten auf.
Druckempfindliche Klebstoffe aus Silikon mit medizinischer Qualität werden
aufgrund deren Biokompatibilität
bevorzugt.
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Zu
den Faktoren, die die Eignung druckempfindlicher Klebstoffe für die Verwendung
bei Wundverschlussvorrichtungen bevorzugter Ausführungsformen beeinflussen,
zählen
das Fehlen von hautreizenden Inhaltsstoffen, ausreichende kohäsive Stärke, und
zwar derart, dass der Klebstoff sauber von der Haut entfernt werden
kann, die Fähigkeit,
die Bewegung der Haut zu unterstützen,
ohne die Haut im Übermaß mechanisch zu
reizen sowie eine gute Resistenz gegenüber Körperflüssigkeiten.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
weist der druckempfindliche Klebstoff ein Butylacrylat auf. Derartige
Klebstoffe werden in dem wie oben beschriebenen DuBan® Cohesive
Elastic Bandage als druckempfindlicher Klebstoff eingesetzt. Während druckempfindliche
Klebstoffe mit Butylacrylat im Allgemeinen für viele Anwendungen bevorzugt
sind, kann jeder druckempfindliche Klebstoff, der zum Binden von
Haut geeignet ist, eingesetzt werden. Derartige druckempfindliche
Klebstoffe sind im Stand der Technik hinreichend bekannt.
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann der Abschnitt der Wundverschlussvorrichtung, die in Kontakt
mit der Haut steht, eine hinreichende Bindung (beispielsweise durch
Reibung) mit der Haut bilden, so dass ein Klebstoff, wie beispielsweise
ein druckempfindlicher Klebstoff, nicht notwendig ist. Nichtsdestotrotz
ist zur Vereinfachung der Verwendung und zur Absicherung, dass die
Haut in einer fixierten Position bleibt, nachdem die Dehnung entspannt
wird, im Allgemeinen bevorzugt, dass ein druckempfindlicher Klebstoff
verwendet wird.
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Beschichtung
mit niedriger Oberflächenenergie
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Bei
bestimmten Ausführungsformen
kann die Wundannäherungsvorrichtung
zur Annäherung
einer Wunde eingesetzt werden, bevor die Wunde verschlossen wird,
und zwar unter Verwendung eines Klebstoffes, beispielsweise einem
Cyanoacrylat-Klebstoff. Bei solchen Anwendungen ist es erwünscht, dass
der Cyanoacrylat- oder ein anderer Klebstoff nur an die Haut anhaftet,
und nicht an die Wundannäherungsvorrichtung, so
dass die Wundannäherungsvorrichtung
leicht von der Haut entfernt werden kann, nachdem die Wunde geschlossen
ist.
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Cyanoacrylat-Klebstoffe
erreichen keine besonders hohen Bindungsstärken auf Polymeren mit niedriger
Oberflächenenergie.
Die Oberflächenenergie
ist ein relatives Phänomen,
so dass zur Beurteilung der Auswirkungen der Oberflächenenergie
auf die Adhäsion,
die Oberflächenenergie
einer Flüssigkeit
mit derjenigen einer festen Oberfläche verglichen werden muss.
Eine Flüssigkeit,
die eine niedrigere Oberflächenenergie
als die feste Oberfläche
besitzt, wird die feste Oberfläche
spontan benetzen. Umgekehrt, wird eine Flüssigkeit, die eine höhere Oberflächenenergie
als die feste Oberfläche
besitzt, auf der Oberfläche
Kügelchen
bilden, anstelle diese zu imprägnieren.
Imprägnieren
bezieht sich im Allgemeinen darauf, wie gut eine Flüssigkeit
fließt
und wie genau eine Oberfläche
bedeckt wird. Eine maximale Adhäsion
entwickelt sich, wenn der Klebstoff die zu bindende Oberfläche gründlich imprägniert.
Je größer die
Imprägnation
ist, desto besser ist die Oberflächenbedeckung
und desto größer sind
die anziehenden Kräfte
im Klebstoff und der festen Oberfläche. Oberflächen mit einer niedrigen Oberflächenenergie
bilden langsam Bindungen, da sie schwieriger mit dem Klebstoff zu
imprägnieren
sind.
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Polymere
mit einer niedrigen Oberflächenenergie
im Vergleich zu Cyanoacrylat-Klebstoffen sind im Stand der Technik
hinreichend bekannt, und schließen
beispielsweise Vinyle, Polyolefine, Fluorpolymere und bestimmte
Silikone mit ein. Polymere mit niedriger Oberflächenenergie, die bei bevorzugten
Ausführungsformen
geeignet sind, schließen
Polyvinylchlorid, Polypropylen, Polyethylen, Polytetrafluorethylen
mit ein, sind jedoch nicht hierauf beschränkt.
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Die
Vorrichtung zur Annäherung
einer Wunde wird in Verbindung mit einem Cyanoacrylat-Klebstoff verwendet
und das elastische Material kann aus einem Polymer mit niedriger
Oberflächenenergie
bestehen. Alternativ kann ein Abschnitt des elastischen Materials,
der an die Öffnung,
die die Wunde umgibt, angrenzt, mit einem Material mit einer niedrigen
Oberflächenenergie
beschichtet sein. Bei anderen Ausführungsformen sind eine oder
mehrere Oberflächen
des elastischen Materials vollständig
mit einem Material mit niedriger Oberflächenenergie beschichtet. Alternativ
kann ein Verbundstoff mit zwei oder mehreren Schichten unterschiedlicher
Materialien hergestellt werden, wobei eine der Schichten das elastische
Material und eine andere Schicht ein Material mit niedriger Oberflächenenergie
ist. Die zwei Schichten können
anschließend
durch irgendein geeignetes Verfahren miteinander verbunden werden,
wie beispielsweise durch Klebstoffe, beispielsweise druckempfindliche
Klebstoffe, Schmelzklebstoffe, aushärtbare Klebstoffe, durch Anwendung
von Hitze oder Druck, wie beispielsweise bei der Laminierung, durch
physikalisches Anhaften durch den Einsatz von Nähten, Stiften oder anderen
Befestigungsmitteln, oder Ähnlichem.
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Wenn
das elastische Material ein Film mit einem Material mit niedriger
Oberflächenenergie
ist, wie beispielsweise Vinyl, und wenn ein druckempfindlicher Klebstoff
eingesetzt wird, um die Wundannäherungsvorrichtung
an die Haut anzuhaften, kann es wünschenswert sein, die Oberfläche des
Films, der den druckempfindlichen Klebstoff trägt, einer Vorbehandlung oder
einem "Primen" zu unterziehen,
bevor der druckempfindliche Klebstoff aufgetragen wird, um die Bindung
des druckempfindlichen Klebstoffes an den Film zu verbessern. Alternativ
kann ein druckempfindlicher Klebstoff ausgewählt werden, der spezifisch
für den
Einsatz mit einem Material mit niedriger Oberflächenenergie formuliert wurde.
Bestimmte Acryl-basierte druckempfindliche Klebstoffe sind insbesondere
für den
Einsatz mit Materialien mit niedriger Oberflächenenergie bevorzugt.
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Andere
Beschichtungen können
bevorzugt sein, wenn keine Cyanoacrylat-Klebstoffe eingesetzt werden. Wenn solche
anderen Klebstoffe eingesetzt werden, sollte eine Beschichtung oder
ein unbeschichteter Film derart ausgewählt werden, dass der Klebstoff
keine feste Bindung mit dem Film bildet.
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Die Öffnung
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Die
Vorrichtung zum Annähern
einer Wunde ist mit zumindest einer Öffnung versehen. Eine Vorrichtung
zum Annähern
einer Wunde kann mit einer vorgeformten Öffnung versehen sein. Alternativ
kann die Öffnung
in den zusammenhängenden
Film vor einem Einsatz gebildet werden, und zwar unter Rücksicht
auf die zu verschließende
Wunde, wobei die Größe und die
Form der Öffnung
derart gebildet werden kann, dass sie zu derjenigen der Wunde passt.
In bestimmten Ausführungsformen
kann es wünschenswert
sein, mehr als eine Öffnung
vorzusehen. So können
beispielsweise zwei nebeneinanderliegende Wunden gleichzeitig miteinander
geschlossen werden, indem eine Vorrichtung zur Annäherung einer
Wunde mit zwei Öffnungen
eingesetzt wird. Alternativ, wenn die Wunde besonders lang ist,
kann es wünschenswert
sein, eine Reihe von Öffnungen
vorzusehen, die durch kleine Materialbrücken des Films getrennt sind,
oder eine größere Öffnung,
wobei die gegenüberliegenden
Seiten der Öffnung
an einer Reihe von Punkten entlang der Öffnung miteinander verbunden
sind, beispielsweise durch Nähen
oder durch geeignete Befestigungsmittel. Eine solche Ausbildungsform
ermöglicht
es, den mittleren Abschnitt einer längeren Wunde besser anzunähern, wie
wenn eine lange, ununterbrochene Öffnung bereitgestellt wird.
Die maximale Größe einer Öffnung,
die eine hinreichende Wundannäherung
bietet, kann in Abhängigkeit
von der Natur des eingesetzten elastischen Materials abhängen. Bestimmte
elastische Materialien können
zum Verschluss kleiner Wunden bevorzugt sein, wohingegen andere
Materialien zur Annäherung
großer
Wunden bevorzugt sein können.
Im Allgemeinen sind Vinylfilme bevorzugt, da mit ihnen befriedigende
Ergebnisse für
einen breiten Bereich von Wundgrößen erzielt
werden können.
Die Vorrichtung zur Annäherung
einer Wunde wird zur Annäherung
von Wunden bis zu 3 bis 4 cm in Länge eingesetzt.
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Die Vorrichtung
zur Wundannäherung
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Die
Vorrichtung zur Wundannäherung
kann in Form einer Folie einer vorausgewählten Größe bereitgestellt werden. Alternativ
kann ein größerer Materialfilm
ausgeschnitten oder zurechtgeschnitten werden, um eine Vorrichtung
zur Wundannäherung
von einer für
die Wunde geeigneten Größe und Form
bereitzustellen. Die Vorrichtung zur Wundannäherung wird typischerweise
nach der Annäherung
und Verschließen
der Wunde von der Haut entfernt. Nichtsdestotrotz kann es in bestimmten
Ausführungsformen
bevorzugt sein, die Vorrichtung zur Annäherung einer Wunde für einen
längeren
Zeitraum an Ort und Stelle zu belassen. Bei solchen Anwendungen
kann es bevorzugt sein, einen druckempfindlichen Klebstoff auszuwählen, der
für einen
verlängerten
Kontakt mit der Haut geeignet ist, oder es kann bevorzugt sein,
in den druckempfindlichen Klebstoff ein geeignetes Medikament mit
einzuschließen,
beispielsweise ein Antibiotikum, eine entzündungshemmende Zusammensetzung
oder ein Anästhetikum.
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Wundannäherung und
-verschluss mit einem Cyanoacrylat-Klebstoff
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Die
Vorrichtung zur Wundannäherung
wird eingesetzt, um eine Wunde vor dem Verschließen mit einem Cyanoacrylat-Klebstoff
anzunähern.
In 1 ist eine Hautverletzung gezeigt, sowie die Position
eines Gewebeklebstoffs im Hinblick auf die verschiedenen Schichten
der Haut, einschließlich
dem Stratum corneum, der Zellschicht, der dicken Collagenschicht
und dem subkutanen Fett. Der Gewebeklebstoff bindet an die äußere verhornte
Hautschicht. Die Gewebebindung folgt an der Stelle A – der Grenzfläche zwischen
dem Gewebeklebstoff und dem Stratum corneum. 2 zeigt,
wie sich der Klebstoff typischerweise mit der äußersten Schicht des Stratum
corneum ablöst,
im Allgemeinen ein bis zwei Wochen nach der Auftragung des Klebstoffs.
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Um
ein schnelles Abheilen zu gewährleisten,
ist es bevorzugt, dass der Klebstoff selber nicht in die Wunde eindringt.
Um das Eindringen des Klebstoffs in die Wunde zu minimieren, wird
die Wunde durch den Einsatz der Vorrichtung zur Wundannäherung vor
dem Auftragen des Cyanoacrylat-Klebstoffes auf die Wunde angenähert. 3 zeigt den Einsatz der Vorrichtung zur
Wundannäherung
einer bevorzugten Ausführungsform
zum Verschließen
einer Wunde. 3a zeigt eine Wunde von ungefähr 2,5 cm
Länge an
den inneren Schenkel eines Schweins. 3b zeigt
eine Vorrichtung zur Annäherung
einer bevorzugten Ausführungsform, wobei
die Vorrichtung ein DuBan DuBan® Cohesive
Elastic Bandage aufweist, das mit einer Öffnung versehen ist, wobei
die Seite des Verbandes, der auf die Wunde gelegt werden soll, mit
einem Butylacrylat-druckempfindlichen Klebstoff versehen ist. Der
Film wird unter Spannung gedehnt, um die Öffnung zu vergrößern, wie in 3b gezeigt.
Jedes geeignete Verfahren kann eingesetzt werden, um die Spannung
anzuwenden, wie beispielsweise das Anfassen der Enden und deren
Auseinanderziehen, oder durch Anbringen der Vorrichtung zur Wundannäherung an
einen Apparat, mit dem eine Spannung auf den Film ausgeübt werden
kann. Der Film wird anschließend
derart auf die Haut aufgedrückt,
dass die Wunde in der Öffnung
zentriert ist, dass zwischen dem druckempfindlichen Klebstoff und
der Haut eine Bindung gebildet wird. Anschließend wird die Spannung entlastet,
und der Vinylfilm kontrahiert sich, um die Wunde anzunähern, wie
in 3c gezeigt. Die Wunde wird anschließend durch
Auftragen eines Cyanoacrylat-Klebstoffes auf die Haut, die durch
die Öffnung
exponiert wird, verschlossen, wie in 3d gezeigt.
Da Vinyl ein Material mit niedriger Oberflächenenergie im Vergleich zu
Cyanoacrylat darstellt, bindet das Cyanoacrylat an die Haut, bildet
jedoch keine wirksame Bindung mit dem Vinylfilm. Daher kann nach
Aushärten
des Cyanoacrylats der Vinylfilm von der Haut entfernt werden, ohne
die Bindung zwischen dem Cyanoacrylat und der Haut wesentlich zu
stören.
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Die
obenstehende Beschreibung offenbart mehrere Verfahren und Materialien
der vorliegenden Erfindung. Die Erfindung kann bezüglich der
Verfahren und Materialien modifiziert werden, ebenso wie Änderungen in
den Herstellungsverfahren und der Ausrüstung vorgenommen werden können. Derartige
Modifizierungen werden dem Fachmann ausgehend von dieser Offenbarung
oder bei der Durchführung
der hierin offenbarten Erfindung klar werden. Konsequenterweise
soll diese Erfindung nicht auf die hierin spezifisch offenbarten
Ausführungsformen
beschränkt
sein, son dern soll sämtliche
Modifikationen und Alternativen abdecken, die im Rahmen der Erfindung – wie in
den beigefügten
Ansprüchen
dargelegt – liegen.