DE60212108T2 - Selektiver Schutz für Ringtopologien - Google Patents

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DE60212108T2
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Description

  • Gebiet der Erfindung
  • Die vorliegende Erfindung betrifft allgemein Netzwerk-Kommunikationssysteme und Protokolle, insbesondere Verfahren zum Ausfallschutz in paketvermittelten Netzwerken.
  • Hintergrund der Erfindung
  • Netzwerk-Ringtopologien gewinnen mehr und mehr Popularität, insbesondere bei Internet-Protokoll-(IP)Netzwerken. Solche Netzwerke machen es möglich, dass Träger eine große Bandbreite in kosteneffektiver Weise für Benutzer anbieten, da jeder Knoten innerhalb des Netzwerks lediglich zwei Schnittstellen haben muss, anstatt eine separate Schnittstelle für jeden der übrigen Knoten in einem maschenähnlichen Netzwerk zu besitzen. Ringnetzwerke eignen sich auch für ein rasches Umleiten im Fall eines Netzwerk-Ausfalls, da zwei alternative Routen – im Uhrzeigersinn und im Gegenuhrzeigersinn – grundsätzlich zur Verfügung stehen, um zwei Knoten an dem Ring miteinander zu verbinden.
  • Ein Nachteil der herkömmlichen Ring-Implementierungen, so zum Beispiel SO-NET/SDH besteht darin, dass eine der Richtungen als aktiver Ring bezeichnet wird, während die andere Richtung als Ausfallschutz bedarfsweise bereitsteht. In anderen Worten: Zu jeder gegebenen Zeit senden und empfangen sämtliche in dem Ring befindlichen Knoten Daten nur in der aktiven Richtung. Deshalb wird üblicherweise die Hälfte der verfügbaren Bandbreite in diesen Ringen für den Ausfallschutz reserviert und steht unter normalen Betriebsbedingungen nicht als nutzbar zur Verfügung. Einige in jüngerer Zeit entwickelten bidirektionalen Protokolle sorgen für eine effizientere Bandbreitennutzung dadurch, dass sie die Möglichkeit bieten, Daten zwischen einem beliebigen Knotenpaar in beliebige Richtung entlang dem Ring zu transferieren und gleichzeitig einen raschen Schutz ge gen Ausfälle ermöglichen. Die zwei einander entgegengesetzten Verkehrsrichtungen werden üblicherweise als Innenring und Außenring bezeichnet. Allerdings versteht sich, dass im Zusammenhang mit der vorliegenden Patentanmeldung und in den Ansprüchen die Begriffe "innen" und "außen" sowie "im Uhrzeigersinn" und "im Gegenuhrzeigersinn" beliebig verwendet werden, um zu unterscheiden zwischen den zwei entgegengesetzten Richtungen des Paketstroms in einem Ringnetzwerk. Gewählt sind diese Ausdrücke lediglich zu Anschauungszwecken, sie beinhalten nicht notwendigerweise irgendeine Relation bezüglich der baulichen Eigenschaften des Netzwerks.
  • Das führende bidirektionale Protokoll für Hochgeschwindigkeits-Paketringe ist das Resilient Packet Rings (RPR) Protocol, bei dem es sich um das Verfahren handelt, welches durch die IEEE-Norm 802.17 definiert ist. Das Netzwerkebenen-Routing über RPR ist beispielsweise beschrieben von Jogalekar et al., in "IP over Resilient Packet Rings" (Internet Draft Draft-Jogalekar-Iporpr-00) und von Herrera et al. In "A Framework for IP over Packet Transport Rings" (Internet Draft Draftletf-Ipoptr-Framework-00). Eine vorgeschlagene Lösung für die Media Access Control (MAC – Protokollschicht 2) in bidirektionalen Ringnetzwerken ist das Spatial Reuse Protocol (SRP), welches von Tsiang et al. beschrieben ist in Request for Comments (RFC) 2892 der Internet Engineering Task Force (IETF). Beziehbar sind diese Schriften über www. ietf.org.
  • Die Verwendung von Protokollen wie diesen ermöglicht, dass jeder Knoten innerhalb eines Ringnetzwerks direkt mit sämtlichen übrigen Knoten über entweder den inneren oder den äußeren Ring kommunizieren können, wobei die passenden Media-Access-Control-(MAC)-Adressen der Knoten benutzt werden. Jedes über einen der Ringe gesendete Paket trägt einen Header, der den Zielknoten angibt. Der Zielknoten erkennt seine Adresse in dem Header und holt das Paket von dem Ring. Sämtliche übrigen Knoten lassen das Paket transparent über den Ring weiterlaufen.
  • Kommt es zu einem Ausfall in einer Verbindung auf einem bidirektionalen Ringnetzwerk, so müssen Pakete, die zum Durchlaufen der ausgefallenen Verbindung auf einem der Ringe vorgesehen sind, rasch umgeleitet werden, sodass sie ihr Ziel über den anderen Ring erreichen. Dieses Umleiten ist in der Technik als "Schutz" (Protection) bekannt. Zu diesem Zweck gibt es zwei Schemata: Das "Wrapping", hier auch als Umlenken bezeichnet und das "Steering", hier als Lenken bezeichnet. Bei dem Wrapping handelt es sich um ein bei SRP-Ringen angewendetes Verfahren, bei dem ein Rückschleifen des Paketstroms an den der ausgefallenen Verbindung benachbarten Knoten erfolgt. Damit werden Pakete, die die ausgefallene Verbindung auf dem Innenring erreicht haben, zurückgeleitet, sodass sie über den Außenring zu ihrer Zieladresse gelangen und umgekehrt. Auf diese Weise erfolgt ein Schutz in einfacher Weise durch die Knoten, die der ausgefallenen Verbindung benachbart sind. Bei dem Steering-Schutz hingegen wird jeder der Knoten über die ausgefallene Verbindung informiert. Jeder Knoten steuert dann seinen gesamten Verkehr entsprechend über den Ring, der die gewünschte Zieladresse erreicht, ohne dass ein Weg über die ausgefallene Verbindung führt.
  • Die WO-07/4318-A1 zeigt ein Verfahren zur Wegeschutzumschaltung in Ringnetzwerken mit einem Wrap-Mechanismus. Das Wrapping ist vorteilhaft wegen seiner Geschwindigkeit und Einfachheit, da lediglich die Knoten, die den Ausfall erkennen, die Schutzfunktion ausführen müssen. Es ist nicht einmal notwendig, die anderen Knoten über den vorhandenen Ausfall zu informieren. Ein Nachteil des Wrappings besteht darin, dass geschützte Pakete einen viel längeren Weg zum Erreichen der Ziele zurücklegen müssen. Die Verfügbarkeit von Netzwerkressourcen wird ebenfalls reduziert, da geschützte mindestens einmal durch sämtliche Segmente des Netzwerks laufen, häufig zweimal. Wenn außerdem die Störung beseitigt ist und das Wrapping beendet wird, besteht die Wahrscheinlichkeit, dass einige Pakete ihre Ziele nicht in der richtigen Reihenfolge erreichen, da sie jetzt möglicherweise auch über ihren ursprünglichen Weg laufen, der viel kürzer ist als der Umlenkweg, der für frühere Pakete benutzt wird. Im Ergebnis ist das Wrapping problematisch als Schutzmechanismus für Echtzeitverkehr, so zum Beispiel Sprache oder Video, die empfindlich für Jitter und Paket-Fehlordnung sind.
  • Echtzeit-Verkehr wird deshalb besser vom Steering (Lenken) gehandhabt, ungeachtet der erhöhten Komplexität dieses Verfahrens. Da das Steering erfordert, dass sämtliche Knoten informiert werden und den Fehlerschutz implementieren, ist seine In-Gang-Setzung naturgemäß langsamer als beim Wrapping. Die Knoten müssen durch ein geeignetes Schutzprotokoll derart miteinander verknüpft werden, dass sie einander über Ausfallzustände informieren können. Ein Fehlermeldungspaket, welches von einem Knoten gemäß dem Protokoll gesendet wird, muss den gesamten Ring durchlaufen, sodass sämtliche übrigen Knoten aktualisiert werden. Pakete, die zwischen dem Zeitpunkt des Auftretens der Störung und der Einleitung des Steering übertragen werden, gehen im Allgemeinen verloren. In einigen Datenanwendungen kann der Verlust auch nur eines einzigen Pakets dazu führen, dass der gesamte Rahmen oder Block von Daten verloren geht. Deshalb sollten Paketverluste auf Grund der Schutzfunktion auf einem Minimum gehalten werden.
  • Es ist also ersichtlich, dass das Wrapping im Allgemeinen das bessere Schutzschema für Blockdatenanwendungen ist, hingegen des Steering für den Echtzeitverkehr überlegen ist. Da moderne Paketnetzwerke typischerweise beide Verkehrstypen unterstützen, liefert weder das Wrapping noch das Steering eine optimale Lösung. Beim SRP, wie es in der oben beschriebenen RFC 2892 (Abschnitt 3.4) beschrieben ist, werden zwei Schemata kombiniert, indem zunächst das Wrapping und anschließend der Steering-Verkehr im Anschluss an eine Störung durchgeführt werden. In diesem Fall allerdings wird der Echtzeitverkehr zweimal unterbrochen: Zum ersten Mal, wenn die Störung auftritt und das Wrapping beginnt und anschließend, wenn dass Steering-Verfahren übernimmt, da der "Lenkweg" kürzer ist als der "Umlenkweg". Aus diesem Grund besteht immer noch Bedarf an einer Schutzlösung, welche die Bedürfnisse sowohl von Blockdaten- als auch von Echtzeit-Betrieb erfüllt.
  • Offenbarung der Erfindung
  • Es ist ein Ziel der vorliegenden Erfindung, verbesserte Schutzverfahren sowie Geräte zum Implementieren derartiger Verfahren für den Einsatz in Ringnetzwerken anzugeben.
  • Es ist ein weiteres Ziel einiger Aspekte der vorliegenden Erfindung, Schutzverfahren anzugeben, die sich für unterschiedliche Arten von Verkehr gleichzeitig optimieren lassen.
  • In bevorzugten Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung ist ein bidirektionales Ringnetzwerk derart ausgestaltet, dass beim Auftreten einer Störung in einer der Netzwerkverbindungen gewisse Klassen von Paketen umgelenkt ("gewrappt") werden, während andere nicht so behandelt werden. Vorzugsweise werden Datendienste, die nicht empfindlich sind für Verzögerungen und Paket-Fehlordnungen vertragen, umgelenkt, um die Anzahl von Paketverlusten auf Grund der Störung zu minimieren, während Echtzeitdienste, die für Jitter und Fehlordnung empfindlich sind, nicht umgelenkt werden. Am meisten bevorzugt erfolgt das Lenken (Steering) für Echtzeitdienste, während Verzögerungs-unempfindliche Datendienste umgelenkt werden. Alternativ können die Datendienste auch gelenkt werden, nachdem eine Anfangs-Umlenkzeitspanne verstrichen ist, während der das Steering aufgebaut wird. Als weitere Alternative werden gewisse Dienste umgelenkt und dann optional anschließend gelenkt, während andere Dienste einfach unberücksichtigt bleiben, um sicherzugehen, dass genügend Bandbreite auf dem Netzwerk zur Verfügung steht für einen geschützten Verkehr hoher Priorität unter Ausfallbedingungen.
  • Bei einigen bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird dieses selektive Wrapping implementiert durch Hinzufügen eines Flags zu jedem Paket, welches angibt, ob das Paket umgelenkt wird oder nicht. Nachdem ein Knoten eine Störung in einer benachbarten Verbindung festgestellt hat, prüft er das Flag in jedem Paket, welches er empfängt, um zu entscheiden, ob das Paket umgelenkt, durchgelassen oder abgelegt (verworfen) wird. Ob für eine gegebene Klasse von Paketen das Wrap-Flag gesetzt oder zurückgesetzt werden soll, wird typischerweise durch den Sendeknoten abhängig vom Typ des betroffenen Dienstes (zum Beispiel Daten oder Echtzeit) bestimmt. Alternativ oder zusätzlich kann das Flag-Setzen abhängen von der Identität des Benutzers, der das Paket sendet oder von weiteren Faktoren, die durch einen System-Operator eingestellt werden. Bei weiteren Ausführungsformen wird alternativ das Wrapping-Flag nicht verwendet und statt dessen entscheiden Knoten darüber, welche Pakete umzulenken sind an Hand weiterer Information, die von den Paketen mitgeführt wird, so zum Beispiel die Quell- oder Zieladresse oder der Protokoll-Typ.
  • Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine einfache, flexible Lösung des Problems des Schutzes von Ringnetzwerken mit gemischtem Verkehr. Wie oben bereits angemerkt, ergibt weder das Umlenken noch das Lenken, noch das Umlenken mit anschließendem Lenken, wie es durch das SRP vorgesehen wird, eine optimale Lösung für sämtliche Verkehrstypen in derartigen Netzwerken.
  • Erfindungsgemäß wird ein Verfahren für den Ausfallschutz in einem bidirektionalen Ringnetzwerk geschaffen, in welchem gleichzeitig sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn über das Netzwerk Paketverkehr übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass es aufweist:
    Senden eines ersten und eines zweiten Stroms von Paketen über das bidirektionale Ringnetzwerk, wobei der erste Strom als ein Wrapping-Strom und der zweite Strom als ein Nicht-Wrapping-Strom definiert ist; wenn ein Knoten in dem Netzwerk feststellt, dass ein Segment des Netzwerks in der Nähe des Knotens ausgefallen ist, Umlenken der Pakete in dem ersten Strom an dem Knoten zwischen der Uhrzeiger- und der Gegenuhrzeiger-Richtung, um das ausgefallene Segment zu vermeiden, während die Pakete im zweiten Strom nicht umgelenkt werden.
  • Die Pakete in dem zweiten Strom, die den Knoten erreichen, können entweder durchgelassen oder abgelegt werden.
  • Zusätzlich kann das Verfahren das Lenken der Pakete in dem zweiten Strom in Uhrzeigerrichtung oder in Gegenuhrzeigerrichtung beinhalten, um unter Vermeidung des ausgefallenen Segments ein Ziel des zweiten Stroms zu erreichen. Vorzugsweise beinhaltet das Lenken der Pakete in dem zweiten Strom das Senden einer Ausfallmeldung von dem die ausgefallenen Segmente erkennenden Strom an einem Quellenknoten des zweiten Stroms, außerdem das Einleiten des Lenkens der Pakete in dem zweiten Strom ansprechen auf die Meldung. Vorzugsweise beinhaltet das Verfahren, dass beim Einleiten des Lenkens der Pakete in dem zweiten Strom das Lenken der Pakete auch in dem ersten Strom eingeleitet und das Umlenken der Pakete unterbunden wird.
  • Zusätzlich kann das Verfahren das Senden einer Ausfallmeldung von dem die ausgefallenen Segmente erkennenden Knoten an andere Knoten in dem Netzwerk enthalten, und, nachdem die anderen Knoten die Meldung empfangen haben, das Lenken der Pakete in dem ersten Strom in Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeigerrichtung, um ein Ziel des ersten Stroms zu erreichen, wobei das ausgefallene Segment vermieden wird und Beenden des Umlenkens der Pakete.
  • Typischerweise werden die Pakete im zweiten Strom abgelegt, solange der Ausfall anhält.
  • Vorzugsweise beinhaltet das Senden des ersten und des zweiten Stroms das Setzen eines Wrapping-Flags in den Paketen innerhalb des ersten Stroms, während des Wrapping-Flag in den Paketen im zweiten Strom zurückgesetzt wird, wobei das Wrapping der Pakete beinhaltet, die umzulenkenden Pakete ansprechend auf das Wrapping-Flag zu bestimmen.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform beinhaltet das Senden des zweiten Stroms einen Echtzeitdienst, während das Senden des ersten Stroms die Bereitstellung eines Datenübertragungsdienstes beinhaltet, der wesentlich toleranter ist für Verzögerungsschwankungen und Fehlordnungen in der Lieferung der Pakete, als dies der Echtzeitdienst ist. Typischerweise beinhaltet der Echtzeitdienst einen paketierten Sprachdienst und/oder eine paketierten Videodienst.
  • Außerdem wird durch die vorliegende Erfindung ein Kommunikationssystem geschaffen welches beinhaltet:
    Ein Kommunikationsmedium, eine Mehrzahl von Kommunikationsknoten, die von dem Kommunikationsmedium derart untereinander gekoppelt sind, dass ein Ringnetzwerk gebildet wird, über das die Knoten konfiguriert sind zum Senden von Verkehr zu anderen Knoten sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn, dadurch gekennzeichnet, dass der Verkehr einen ersten Strom von Paketen, definiert als ein Wrapping-Strom, und einen zweiten Strom der Pakete, definiert als Nicht-Wrapping-Strom, aufweist, dass die Knoten so ausgebildet sind, dass, wenn ein gegebener Knoten von den Knoten innerhalb des Netzwerks erkennt, dass ein Segment des Netzwerks in der Nähe des gegeben Knotens ausgefallen ist, die Pakete in dem ersten Strom an dem gegebenen Knoten umlenkt zwischen Uhrzeigersinn und Gegenuhrzeigersinn, um das ausgefallene Segment zu vermeiden, während die Pakete in dem zweiten Strom nicht umgelenkt werden.
  • Zusätzlich ist gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung eine Kommunikationsvorrichtung vorgesehen für den Betrieb als Knoten in einem Ringnetzwerk, über den Verkehr sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Gerät aufweist:
    Einen Verkehrsbearbeitungsblock, ausgebildet zum Vorbereiten ausgehender Datenpakete zur Übertragung über das Ringnetzwerk derart, dass die Pakete entweder zu einem ersten Strom von Paketen, definiert als ein Wrapping-Strom oder zu einem zweiten Strom von Paketen, definiert als ein Nicht-Wrapping-Strom, gehören; einen Medienzugangssteuerblock (MAC-Block), der eine Schnittstelle in Bezug auf den Verkehrsverarbeitungsblock bildet und dazu ausgebildet ist, mit dem Netzwerk gekoppelt zu werden, um die abgehenden Datenpakete zu senden und über das Ringnetzwerk ankommende Pakete zu empfangen, beides sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn, und weiterhin dazu ausgebildet ist, einen Ausfall eines Segments des Netzwerks in der Nähe des Geräts zu erkennen, um ansprechend auf den Ausfall die zu dem ersten Strom gehörigen Pakete umzulenken zwischen Uhrzeigersinn und Gegenuhrzeigersinn, um das ausgefallene Segment zu vermeiden, ohne die Pakete in dem zweiten Strom umzulenken.
  • Die vorliegende Erfindung wird umfassender verstanden an Hand der nachfolgenden detaillierten Beschreibung ihrer bevorzugten Ausführungsformen, gelesen in Verbindung mit den Zeichnungen. Es zeigen:
  • Kurze Beschreibung der Zeichnungen
  • 1 ein Blockdiagramm, welches schematisch ein bidirektionales Ringnetzwerk gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zeigt;
  • 2 ein Blockdiagramm, welches schematisch Einzelheiten eines Knotens innerhalb des in 1 gezeigten Netzwerks gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zeigt;
  • 3A und 3B Blockdiagramme, die schematisch Schutzmechanismen veranschaulichen, die in dem Netzwerk nach 1 implementiert sind und auf eine Verbindungsausfall gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ansprechen; und
  • 4 und 5 Flussdiagramme, die schematisch verfahren für den Ausfallschutz in einem Ringnetzwerk gemäß der vorliegenden Erfindung einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung veranschaulichen.
  • Detaillierte Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen
  • 1 ist ein Blockdiagramm, welches schematisch ein Paket-Ringnetzwerk 20 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung zeigt. Das Netzwerk 20 enthält mit N1 bis N6 bezeichnete Knoten 22, die untereinander über ein bidirektionales Kommunikationsmedium, beispielsweise in Form von optischen Fasern oder Leitungsdrähten verbunden sind. Typischerweise enthalten die Knoten eine Vermittlungseinrichtung und fungieren als entweder Zugangspunkte oder Gateways zu anderen Netzwerken (Aggregationspunkten). Die Kommunikationsmedien in dem Netzwerk 22 sind so konfiguriert, dass sie einen Außenring 24 definieren, über den Pakete zwischen den Knoten in Uhrzeigerrichtung transportiert werden und einen Innenring 26 definieren, über den die Pakete in Gegenuhrzeigersinn transportiert werden. Wie oben angemerkt wurde, sind allerdings die Bezeichnungen "innen", "außen", "Uhrzeigersinn" und "Gegenuhrzeigersinn" beliebig und dienen lediglich zu Zwecken der Vereinfachung und Klarheit der Erläuterung. Außerdem sind die Bezeichnung und die Anzahl von Knoten innerhalb des Netzwerks 20 lediglich beispielhaft gewählt, tatsächlich kann das Netzwerk mit gleichen Merkmalen eine größere oder geringere Anzahl von Knoten enthalten.
  • 2 ist ein Blockdiagramm, welches schematisch Einzelheiten eines der Knoten 22 im Netzwerk 20 gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung darstellt. Der Knoten 22 enthält einen Block 33 für Medienzugangssteuerung (MAC), angeschlossen für das Senden und das Empfangen von Daten über beide Ringe 24 und 26. Der Block 33 ist verantwortlich für die Ring-Verwaltung und für MAC-Ebenen-Funktionen beim Abfangen von Paketen aus, die an den Knoten 22 auf dem einen oder dem anderen Ring adressiert sind, während der gesamte übrige Verkehr entlang dem Ring zum nächsten Knoten durchgelassen wird. Vorzugsweise arbeitet der Block 33 gemäß dem RPR-Protokoll, welches oben im Kapitel Hintergrund der Erfindung beschrieben wurde oder gemäß einem anderen ähnlichen bidirektionalen Protokoll. Das Grund-Ringprotokoll wird erweitert durch ein Schutzprotokoll, welches für selektives Wrapping gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sorgt, wie im Folgenden detailliert erläutert werden wird.
  • Wenn der MAC-Block 33 ein an den eigenen Knoten 22 adressiertes Paket abfängt, liefert er das Paket zu einem Verkehrsverarbeitungsblock 34 des Knotens. Der Block 34 ist verantwortlich für die Funktionen auf Netzwerkebene, so zum Beispiel die IP-Verarbeitung und für optional weitere Funktionen höherer Ebene, so zum Beispiel Dienstequalität (QoS; Quality of Service) und Netzwerksicherheit. In einem als Zugangsknoten fungierenden Knoten beispielsweise ist der Block 34 typischerweise verantwortlich für das Zustellen von Paketen zu Benutzern, die mit dem Netzwerk 20 über den Knoten verbunden sind und für das Empfangen von Paketen von diesen Benutzern zwecks Übertragung über das Netzwerk 20.
  • Gemäß dem für das Netzwerk 20 geltenden Schutzprotokoll enthalten über das Netzwerk laufende Pakete ein Wrapping-Flag, vorzugsweise in der Form eines einzelnen Bits an einer spezifischen Stelle oder in der Nähe des Anfangs jedes Pakets. Der Verkehrsverarbeitungsblock 34 setzt oder rücksetzt vorzugsweise das Wrapping-Flag in jedem Paket, welches er auf das Netzwerk schickt. Typischerweise hängt das Setzen des Wrapping-Flags ab vom Typ des Dienstes, zu dem das Paket gehört. Zusätzlich oder alternativ kann das Setzen des Flags abhängen von der Identität eines Benutzers, der die Pakete sendet (insbesondere von der QoS-Ebene, die dem Benutzervertrag entspricht) oder von anderen Kriterien, die von dem Benutzer oder einem Verwalter des Netzwerks 20 eingerichtet sind.
  • Nunmehr auf das in 1 dargestellte Beispiel zurückkommend, sind zwei Paketströme 28 und 30 von einem Quellenknoten N1 über Zwischenknoten N6 und N5 im Zielknoten N4 über den Innenring 26 gerichtet. Für dieses Beispiel soll angenommen werden, dass der Strom 28 zu einem Datendienst gehört, der Blöcke von Daten gemäß einem Protokoll überträgt, welches relativ unempfindlich für Jitter und Paket-Fehlordnung ist, beispielsweise elektronische Post oder eine andere Datentransferanwendung gemäß TCP/IP. Der Strom 30 hingegen soll hier zu einem Echtzeitdienst gehören, beispielsweise einem IP-Sprach-(VoIP; Voice over IP) oder einem Streaming-Video-Dienst, die zwar gelegentliche Paketausfälle tolerieren können, jedoch empfindlich für Jitter und Fehlordnung sind. Das Wrapping-Flag wird in den Paketen des Stroms 28 gesetzt, wird allerdings in den Paketen des Stroms 30 zurückgesetzt. Diese beiden Ströme werden unterbrochen von einer Verbindungsstörung 32 zwischen den Knoten N5 und N6.
  • 3A und 3B zeigen schematisch, wie das Netzwerk 20 den Ausfall 32 für die beiden verschiedenen Typen von Diensten gemäß den Strömen 28 und 30 handhabt, entsprechend einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung. Obschon aus Gründen der Klarheit die 3A und 3B getrennt sind, können die Schutzmechanismen gemäß diesen beiden Figuren in der Praxis gleichzeitig arbeiten. In 3A ist zu sehen, dass der Strom 28 über den Außenring 24 an den Knoten N6 und N5 umgelenkt wird (wrapped), sodass ein Umlenk-Strom-Weg 36 definiert ist. Gleichzeitig wird der Strom 30 von dem Ring N1 auf den Außenring 24 gelenkt, wodurch ein gelenkter Stromweg 38 definiert wird. Weil der Strom 30 als Nicht-Wrapping-Strom markiert ist, werden sämtliche Pakete im Strom 30, die den Knoten N6 erreichen, bevor N1 mit dem Lenken der Pakete auf den Außenring beginnt, typischerweise verworfen. Es kann zusätzlich oder alternativ (nicht gezeigte) Ströme in dem Netzwerk 20 geben, die weder zum Wrapping (Umlenken) mit einem Flag versehen noch gelenkt werden. Die Pakete in diesen Strömen werden einfach verworfen, nachdem sie die Knoten N5 und N6 erreichen, solange der Ausfall 32 andauert. Als weitere Alternative kann der Strom 28 auf dem Pfad 36 vorübergehend umgelenkt werden, typischerweise solange, bis sämtliche Knoten im Netzwerk 20 von dem Ausfall 32 Meldung erhalten haben und für den Beginn des Lenkvorgangs bereit sind. An dieser Stelle wird der Weg 36 aufgehoben und statt dessen der Strom 28 über den Strompfad 38 geleitet.
  • Im Folgenden wir auf die 4 und 5 Bezug genommen, die Flussdiagramme zeigen, welche schematisch Verfahren für den Ausfallschutz im Netzwerk veranschaulichen und einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung entsprechen. Das Verfahren wird beispielhaft an Hand der Ströme 28 und 30 beschrieben. Es wird angenommen, dass die Pakete im Strom 28 für das Wrapping oder Umlenken (mit einem Flag) markiert sind, während die Pakete im Strom 30 nicht markiert und statt dessen gelenkt werden. 4 beschreibt das Verhalten eines Knotens benachbart zu derjenigen Verbindung, in der es zu einem Ausfall 32 gekommen ist, beispielsweise des Knotens N6, während 5 sich auf einen Knoten bezieht, der der Ursprung eines Paketstroms ist, zum Beispiel der Knoten N1. Die Erweiterung des Verfahrens auf weitere Knoten-Konfigurationen und alternative Schutzschemata, wie sie zum Beispiel oben angemerkt wurden, ist überschaubar.
  • Das Verfahren nach Anspruch 4 wird eingeleitet, wenn der Knoten N6 einen Verbindungs-Ausfall 32 erkennt, was im Ausfall-Nachweisschritt 40 geschieht. Unmittelbar nach dem Erkennen der Störung sendet N6 ein Ausfallmeldungspaket über den Ring 24, Meldeschritt 42, um den anderen Knoten Mitteilung über den Ausfall zu machen (der Knoten N5 stellt typischerweise ebenfalls den Fehler fest und sendet dementsprechend ein Ausfallanzeigepaket über den Ring 26). Anschließend empfängt der Knoten N6 Pakete über den Ring 26, Paketempfangsschritt 24, und stellt fest, wie jedes Paket individuell zu handhaben ist. Der Knoten prüft den Paket-Header zum Feststellen, ob das Wrapping-Flag gesetzt oder zurückgesetzt ist, Flag-Prüfschritt 46. Ist das Flag gesetzt, so lenkt der Knoten N6 das Paket von dem Ring 26 um auf den Ring 24, Umlenkschritt 48. Im Fall des Stroms 28 wird das Paket auf den Pfad 36 umgelenkt. Wenn das Paket den Knoten N5 erreicht, wird das Wrapping-Flag erneut geprüft und das Paket wird dementsprechend zurück auf den Ring 26 umgelenkt, über den es schließlich den Zielknoten N4 erreicht.
  • Nach Übertragung des Ausfallanzeigepakets im Schritt 42, jedoch bevor der Knoten N1 bereit ist, den Strom 30 auf den Pfad 38 zu lenken, kann der Knoten N6 immer noch zum Strom 30 gehörige Pakete empfangen. Da das Wrapping-Flag dieser Pakete nicht gesetzt ist, lässt der Knoten N6 die Pakete einfach ohne Um lenken weiterlaufen, Nicht-Umlenk-Schritt 50. Im Ergebnis werden diese Pakete entfernt oder abgelegt.
  • Wie in 5 gezeigt ist, bereitet der Knoten N1 Pakete in den Strömen 28 und 30 für das Absenden vor, jeweils Paketvorbereitungsschritt 60. Ohne einen Ausfall im Netzwerk werden die Pakete für die Übertragung entlang einer Route über die Knoten N6 und N5 eingerichtet. Vor dem Senden der Pakete prüft N1, ob Ausfälle bekannt sind in den Verbindungen, die jeder Strom zu durchlaufen hat, Ausfallprüfschritt 52. Solange keiner der übrigen Knoten einen solchen Ausfall gemeldet hat und N1 selbst keinen Ausfall erkannt hat, werden die Pakete über die normale Route gesendet, ohne Lenkvorgang, was im normalen Übertragungsschritt 64 geschieht. Ist es zu einem Ausfall 32 gekommen, hat aber die Ausfallmeldung von N6 den Knoten N1 noch nicht erreicht, werden die Pakete immer noch über die normale Route übertragen. In diesem Fall werden die Pakete im Strom 28 von N6 umgelenkt, wie oben ausgeführt wurde, allerdings laufen die Pakete im Strom 30 im Schritt 50 über N6 durch und werden folglich entfernt.
  • Nachdem N1 die Fehlermeldung empfangen hat, beginnt der Knoten mit dem Lenken der Pakete im Strom 30 auf den Pfad 38, Lenkschritt 66. In ähnlicher Weise beginnen der Knoten N6 und die übrigen Knoten im Netzwerk 20 an diesem Punkt mit dem Lenken der von ihnen abgehenden Paketströme zu den richtigen Zielorten. Um Netzwerkressourcen einzusparen, lenken N1 und die übrigen Knoten auch umgelenkte Ströme, so zum Beispiel den Strom 28. Alternativ werden für die Zeitdauer des Ausfalls nur einige Ströme gelenkt, während andere umgelenkt oder verzögert oder abgelegt werden, um Netzwerkressourcen einzusparen.
  • Obschon hier schon bevorzugte Ausführungsbeispiele an Hand spezieller Netzwerktypen und spezieller Protokolle erläutert wurden und insbesondere an Hand von Paketnetzwerken basierend auf dem RPP-Protokoll erläutert wurden, sind die Prinzipien der Erfindung in ähnlicher Weise anwendbar bei bidirektionalen Ringnetzwerken und Protokollen anderer Typen. Man sieht also, dass die oben beschriebenen Ausführungsformen lediglich beispielhaften Charakter haben und dass die Erfindung nicht darauf beschränkt ist, was oben speziell dargestellt und beschrieben wurde. Vielmehr beinhaltet der Schutzumfang der Erfindung Kombinationen und unter Kombinationen der verschiedenen oben beschriebenen Merk male ebenso wie Abwandlungen und Modifikationen dieser Merkmale, die für den Fachmann bei der Lektüre der obigen Beschreibung erkennbar sind und im Stand der Technik nicht offenbart sind.

Claims (30)

  1. Ausfallschutzverfahren für den Schutz in einem bidirektionalen Ringnetzwerk (20), in welchem gleichzeitig sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn über das Netzwerk Paketverkehr übertragen wird, dadurch gekennzeichnet, dass es aufweist: Senden eines ersten und eines zweiten Stroms von Paketen (28, 30) über das bidirektionale Ringnetzwerk (20), wobei der erste Strom (28) als ein Wrapping-Strom (48) und der zweite Strom (30) als ein Nicht-Wrapping-Strom (50) definiert ist; wenn ein Knoten (22) in dem Netzwerk feststellt, dass ein Segment des Netzwerks in der Nähe des Knotens (22) ausgefallen ist, Umlenken der Pakete (48) in dem ersten Strom (28) an dem Knoten (22) zwischen der Uhrzeiger- und der Gegenuhrzeiger-Richtung, um das ausgefallene Segment zu vermeiden, während die Pakete im zweiten Strom (30) nicht umgelenkt werden (50).
  2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Pakete in dem zweiten Strom (30), die den Knoten (22) erreichen, abgelegt werden.
  3. Verfahren nach Anspruch 1, umfassend das Lenken der Pakete (66) in dem zweiten Strom (30) in Uhrzeigerrichtung oder in Gegenuhrzeigerrichtung, um unter Vermeidung das ausgefallenen Segments ein Ziel des zweiten Stroms (30) zu erreichen.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, bei dem das Lenken der Pakete in dem zweiten Strom (30) das Senden einer Ausfallmeldung (62) von dem die ausgefallenen Segmente erkennenden Strom (22) an einen Quellenknoten (22) des zweiten Stroms (30) beinhaltet, außerdem das Einleiten des Lenkens der Pakete (66) in den zweiten Strom (30) ansprechend auf die Meldung.
  5. Verfahren nach Anspruch 4, bei dem, wenn das Lenken der Pakete (66) in dem zweiten Strom (30) eingeleitet ist, die Pakete (66) in dem ersten Strom (28) ebenfalls gelenkt werden, während das Umlenken der Pakete beendet wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, umfassend das Senden einer Ausfallmeldung (62) von dem die ausgefallenen Segmente erkennenden Knoten (22) an andere Knoten (22) in dem Netzwerk (20), und, nachdem die anderen Knoten (22) die Meldung empfangen haben, Lenken der Pakete (66) in dem ersten Strom (28) in Uhrzeiger- oder Gegenuhrzeiger-Richtung, um ein Ziel des ersten Stroms (28) zu erreichen, wobei das ausgefallene Segment vermieden wird, und Beenden des Umlenkens der Pakete.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, bei dem die Pakete im zweiten Strom (30) abgelegt werden, solange der Ausfall anhält.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, bei dem das Senden des ersten und des zweiten Stroms (28, 30) das Setzen eines Wrapping-Flags (46) in den Paketen innerhalb des ersten Stroms (28) umfasst, während das Wrapping-Flag (46) in den Paketen in dem zweiten Strom (30) zurückgesetzt wird, wobei das Wrapping der Pakete beinhaltet, die umzulenkenden (Wrapping) Pakete ansprechend auf das Wrapping-Flag zu bestimmen.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1–5, bei dem das Senden des zweiten Stroms (30) aufweist: Bereitstellen eines Echtzeitdienstes, während das Senden des ersten Stroms (28) beinhaltet: Bereitstellen eines Datenübertragungsdienstes, der in Bezug auf Verzögerungsschwankungen und Fehlordnung bei der Lieferung der Pakete wesentlich toleranter ist als der Echtzeitdienst.
  10. Verfahren nach Anspruch 9, bei dem der Echtzeitdienst mindestens einen paketisierten Sprachdienst und einen paketisierten Videodienst beinhaltet.
  11. Kommunikationssystem, umfassend: ein Kommunikationsmedium; eine Mehrzahl von Kommunikationsknoten (22), die von dem Kommunikationsmedium derart untereinander gekoppelt sind, dass ein Ringnetzwerk (20) gebildet wird, über das die Knoten (22) konfiguriert sind zum Senden von Verkehr zu anderen Knoten sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn, dadurch gekennzeichnet, dass der Verkehr einen ersten Strom (28) von Paketen, definiert als ein Wrapping-Strom, und einen zweiten Strom (30) der Pakete, definiert als Nicht-Wrapping-Strom, aufweist, dass die Knoten (22) so ausgebildet sind, dass, wenn ein gegebener Knoten von den Knoten innerhalb des Netzwerks erkennt, dass ein Segment des Netzwerks in der Nähe des gegeben Knotens ausgefallen ist, die Pakete in dem ersten Strom (28) an dem gegebenen Knoten umlenkt zwischen Uhrzeigersinn und Gegenuhrzeigersinn, um das ausgefallene Segment zu vermeiden, während die Pakete in dem zweiten Strom nicht umgelenkt werden.
  12. System nach Anspruch 11, bei dem der gegebene Knoten dazu ausgebildet ist, Pakete in dem zweiten Strom (22), die den gegebenen Knoten erreichen, abzulegen.
  13. System nach Anspruch 11, bei dem die Knoten weithin dazu ausgebildet sind, die Pakete in dem zweiten Strom (30) entweder in den Uhrzeigersinn oder in den Gegenuhrzeigersinn derart zu lenken, dass sie ein Ziel des zweiten Stroms unter Vermeidung des ausgefallenen Segments erreichen.
  14. System nach Anspruch 13, bei dem der gegebene Knoten dazu ausgebildet ist, eine Ausfallmeldung (62) an einen Quellenknoten des zweiten Stroms (30) unter den Knoten innerhalb des Netzwerks zu senden, welcher dazu ausgebildet ist, das Lenken (66) der Pakete in dem zweiten Strom (30) ansprechend auf die Meldung einzuleiten.
  15. System nach Anspruch 14, bei dem die Knoten weithin dazu ausgebildet sind, dann, wenn das Lenken der Pakete in dem zweiten Strom (30) eingeleitet wird, die Pakete in dem ersten Strom ebenfalls zu lenken (66), woraufhin der gegebene Knoten das Umlenken der Pakete einstellt.
  16. System nach einem der Ansprüche 11–15, bei dem der gegebenen Knoten (22) dazu ausgebildet ist, eine Fehlermeldung (62) an die anderen Knoten (22) innerhalb des Netzwerks (20) zu senden, wobei die Knoten dazu ausgebildet sind, nach Erhalt der Meldung die Pakete in dem ersten Strom (28) im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn zu lenken, damit sie ein Ziel des ersten Stroms (28) erreichen, während das ausgefallene Segment vermieden wird, woraufhin der gegebene Knoten das Umlenken der Pakete einstellt.
  17. System nach Anspruch 16, bei dem der gegebene Knoten dazu ausgebildet ist, die Pakete des zweiten Stroms (30), die den gegebenen Knoten erreichen, so lange abzulegen, wie der Ausfall fortdauert.
  18. System nach einem der Ansprüche 11–15, bei dem die den ersten (28) und den zweiten Strom (30) übertragenden Knoten dazu ausgebildet sind, ein Wrapping-Flag (46) in den Paketen innerhalb des ersten Stroms (28) zu setzen, während das Wrapping-Flag in den Paketen des zweiten Stroms (30) zurückgesetzt wird, wobei der gegebene Knoten dazu ausgebildet ist, die umzulenkenden Pakete (48) ansprechend auf das Wrapping-Flag zu identifizieren.
  19. System nach einem der Ansprüche 11–15, bei dem der zweite Strom (30) zu einem Echtzeitdienst gehört, während der erste Strom (28) einen Datenübertragungsdienst umfasst, der bezüglich Verzögerungsschwankungen und Fehlordnung bei der Lieferung der Pakete wesentlich toleranter ist als der Echtzeitdienst.
  20. System nach Anspruch 19, bei dem der Echtzeitdienst mindestens einen paketisierten Sprachdienst und einen paketisierten Videodienst beinhaltet.
  21. Kommunikationsgerät für den Betrieb als Knoten in einem Ringnetzwerk, über welches Verkehr sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn geleitet wird, dadurch gekennzeichnet, dass es aufweist: einen Verkehrsbearbeitungsblock (34), ausgebildet zum Vorbereiten ausgehender Datenpakete zur Übertragung über das Ringnetzwerk (20) derart, dass die Pakete entweder zu einem ersten Strom (28) von Paketen, definiert als ein Wrapping- Strom, oder zu einem zweiten Strom (30) von Paketen, definiert als ein Nicht-Wrapping-Strom, gehören; einen Medienzugangssteuerblock (MAC-Block) 33, der eine Schnittstelle in Bezug auf den Verkehrsverarbeitungsblock (34) bildet und dazu ausgebildet ist, mit dem Netzwerk (20) gekoppelt zu werden, um die abgehenden Datenpakete zu senden und über das Ringnetzwerk (20) ankommende Pakete zu empfangen, beides sowohl im Uhrzeigersinn als auch im Gegenuhrzeigersinn, und weiterhin dazu ausgebildet ist, einen Ausfall eines Segments des Netzwerks in der Nähe des Geräts zu erkennen, um ansprechend auf den Ausfall die zu dem ersten Strom (28) gehörigen Pakete umzulenken zwischen Uhrzeigersinn und Gegenuhrzeigersinn, um das ausgefallene Segment zu vermeiden, ohne die Pakete in dem zweiten Strom (30) umzulenken.
  22. Gerät nach Anspruch 21, bei dem der MAC-Block dazu ausgebildet ist, die Pakete in dem zweiten Strom, die den MAC-Block (33) nach dem Auftreten des Ausfalls erreichen, abzulegen.
  23. Gerät nach Anspruch 22, bei dem der MAC-Block (33) weiterhin dazu ausgebildet ist, die Pakete in dem zweiten Strom (30) im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn so zu lenken, dass sie ein Ziel des zweiten Stroms (30) unter Vermeidung des ausgefallenen Segments erreichen.
  24. Gerät nach Anspruch 23, bei dem der MAC-Block (33) dazu ausgebildet ist, eine Ausfallmeldung (62) über das Netzwerk zu einem Quellenknoten des zweiten Stroms (30) zu senden und so den zweiten Knoten zu veranlassen, das Lenken der Pakete in den zweiten Strom (30) ansprechend auf die Meldung einzuleiten.
  25. Gerät nach Anspruch 24, bei dem der MAC-Block (33) weiterhin dazu ausgebildet ist, dann, wenn das Lenken (66) der Pakete in dem Strom (30) eingeleitet wird, die Pakete auch in dem ersten Strom (38) zu lenken, um anschließend daran das Umlenken der Pakete einzustellen.
  26. Gerät nach einem der Ansprüche 21–25, bei dem der MAC-Block (33) dazu ausgebildet ist, eine Ausfallmeldung (62) an die übrigen Knoten in dem Netzwerk zu senden, welche dazu ausgebildet sind, nach Empfang der Meldung die Pakete in dem ersten Strom (28) im Uhrzeigersinn oder im Gegenuhrzeigersinn so zu lenken, dass sie ein Ziel des ersten Stroms (28) unter Vermeidung des ausgefallenen Segments erreichen, woraufhin der MAC-Block (33) das Umlenken der Pakete einstellt.
  27. Gerät nach Anspruch 26, bei dem der Block dazu ausgebildet ist, die Pakete in dem zweiten Strom (30), die den MAC-Block (33) erreichen, so lange abzulegen, wie der Ausfall andauert.
  28. Gerät nach einem der Ansprüche 21–25, bei dem der MAC-Block dazu ausgebildet ist, ein Wrapping-Flag (46) in den Paketen in dem ersten Strom (28) zu setzen und das Wrapping-Flag in den Paketen des zweiten Stroms (30) zurückzusetzen, und wobei der MAC-Block (33) dazu ausgebildet ist, die umzulenkenden Pakete ansprechend auf das Wrapping-Flag zu identifizieren.
  29. Gerät nach einem der Ansprüche 21–25, bei dem der zweite Strom (30) zu einem Echtzeitdienst gehört, während der erste Strom (28) einen Datenübertragungsdienst umfasst, der bezüglich Verzögerungsschwankungen und Fehlordnungen bei der Lieferung der Pakete wesentlich toleranter ist als der Echtzeitdienst.
  30. Gerät nach Anspruch 29, bei dem der Echtzeitdienst mindestens einen paketisierten Sprachdienst und einen paketisierten Videodienst umfasst.
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