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Gebiet der Technik
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur Steuerung der Öffnung
einer Notevakuierungstür
eines Luftfahrzeugs. Sie betrifft auch eine Notevakuierungsvorrichtung
eines Luftfahrzeugs, die mit einer solchen Öffnungssteuerung ausgestattet
ist. Unter Notevakuierungstür
versteht man eine Tür
des Luftfahrzeugs, die dazu vorgesehen ist, die Passagiere des Luftfahrzeugs
bei einem Zwischenfall oder Unfall aus dem Flugzeug zu befördern. Eine
Evakuierungstür
kann auch bei normaler Verwendung für das Einsteigen oder Aussteigen
von Passagieren und/oder von Mitgliedern der Besatzung des Luftfahrzeugs
dienen.
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Die
Erfindung kann bei verschiedenen Luftfahrzeugtypen, zivilen oder
militärischen,
Anwendung finden, und insbesondere bei Flugzeugen zum Passagiertransport.
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Stand der Technik
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Die
Eingänge/Ausgänge von
Luftfahrzeugen sind allgemein von einem Rahmen begrenzt, der mit dem
Rumpf verbunden ist, und nehmen eine mit dem Rahmen durch Gelenkverbindung
verbundene Tür auf.
Die Gelenkverbindung legt die Bewegungsstrecke der Tür fest,
wenn sie zwischen einer geschlossenen und einer offenen Position
bewegt wird. Die Gelenkverbindung gestattet auch die Steuerung der Ausrichtung
der Tür
bei deren Bewegung.
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Die
Eingänge/Ausgänge sind
auch mit Verriegelungsmitteln der Tür am Rahmen versehen. Die Verriegelungsmittel,
die dazu vorgesehen sind, die geschlossene Position der Türen zu gewährleisten, werden
allgemein manuell durch die Besatzung oder von dem Bodenpersonal
der Flughäfen
betätigt.
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Schließlich sind
die Tür
und der Rahmen mit Anschlägen versehen,
die beim Schließen
in Kontakt miteinander kommen. Ein Druckbeaufschlagung im Innern
des Luftfahrzeugs trägt
dazu bei, die Anschläge
an den Anschlagflächen,
die ihnen zugeordnet sind, in Kontakt zu halten.
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Die
Eingänge/Ausgänge der
Luftfahrzeuge können
als Notausgänge
für eine
Notevakuierung verwendet werden. Sie sind zu diesem Zweck mit Evakuierungsstrukturen
wie z.B. einer aufblasbaren Rutsche versehen. Die Rutschen können an
Stellen gelagert werden, die in den Rumpf oder das Tragwerk des
Flugzeugs eingebracht sind. Es ist jedoch üblicher, ein Behältnis für die Rutschen
vorzusehen, und zwar direkt in den Eingangs-/Ausgangstüren, die im
Fall einer Notevakuierung zu benutzen sind. Wenn die Tür geschlossen
ist, bringt nach dem Einsteigen der Passagiere das Bordpersonal
ein System an, welches eine mechanische Verbindung der Rutsche, die
sich in der Tür
befindet, zu deren Schwelle ermöglicht,
d.h., zu dem feststehenden Rahmen.
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Im
Fall eines normalen Öffnens
der Tür
wird das mechanische Verbindungssystem der Rutsche mit dem Türrahmen
entkoppelt, und die Tür
kann ohne Ausfahren bzw. Entfalten der Rutsche geöffnet werden.
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Hingegen
wird im Fall des Öffnens
der Tür bei
einer Notevakuierungsprozedur die Rutsche automatisch nach außen ausgefahren.
Die Entfaltung bzw. das Ausfahren findet beispielsweise durch Aufblasen
mit zu diesem Zweck vorgesehenen Aufblasmitteln statt.
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Das
Reglement der Zertifizierungsbehörden legt
fest, dass die gesamte Evakuierung eines Luftfahrzeugs in 90 Sekunden
bei der Hälfte
der in Betrieb befindlichen Türen
und Notausgänge
erfolgen muss. Diese Zeitspanne beginnt, wenn ein Evakuierungssignal
(Leuchtanzeige, Tonsignal, ...) gesendet wird, und endet mit der
Ankunft der Passagiere und des Bordpersonals am Boden vollständig. Sie
umfasst also das Öffnen
der Türen,
das Aufblasen der Rutschen, die Evakuierung der Passagiere, die Überprüfung durch
das Bordpersonal, dass alle Passagiere die Maschine verlassen haben,
und die Evakuierung des Bordpersonals. Die unterschiedlichen Schritte sind
umso schwieriger in der zugeteilten Zeit umzusetzen, als die unweigerliche
Zeit des Zögerns der
Passagiere vor den Rutschen und des von den Passagieren zurückgelegten
Wegs, um die Notausgänge
zu erreichen, berücksichtigt
werden muss.
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Da
die zur Evakuierung der gesamten Passagiere und des Bordpersonals
zugestandene Zeitspanne sehr kurz ist, ist es wichtig, in einem
Minimum an Zeit die Arbeitsgänge
auszuführen,
die nicht der Intervention des Menschen unterworfen sind, d.h. insbesondere
das Öffnen
der Tür
und das Aufblasen der Rutschen. Zu diesem Zweck ersetzt bei einem Unfall
oder Zwischenfall eine Notöffnungsvorrichtung der
Tür die
in einer normalen Situation benutzte Vorrichtung. Wenn das Bordpersonal
die Tür
entriegelt, um sie zu öffnen,
bringt die Notöffnungsvorrichtung automatisch
eine sehr starke Krafteinwirkung auf die Tür auf, die ein rasches Öffnen der
Tür ohne
Eingriff des Menschen ermöglicht,
und die die äußeren Belastungen
vermindert, welche den Öffnungsvorgang behindern
können.
Im allgemeinen wird in einem Zylinder, der über einen Kolben die Tür abrupt ändert, ein
starker Druck geliefert. Parallel initiiert der Entriegelungsvorgang
der Tür
die Entfaltung bzw. das Ausfahren und das Aufblasen der Rutsche.
Typischerweise darf die Dauer dieser Arbeitsgänge (Öffnen der Tür und Entfaltung/Aufblasen
der Rutsche) 10 Sekunden nicht überschreiten.
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Die
Flugzeugkonstrukteure versuchen bei den automatischen Öffnungsvorgängen der
Tür und des
Entfaltens/Aufblasens der Rutsche Zeit zu gewinnen. Diese Arbeitsgänge sind
tatsächlichen
die einzigen, die optimiert werden können. Es ist also eine konstante
Zielsetzung, die Öffnungsgeschwindigkeiten
der Tür
und die Geschwindigkeit der Entfaltung/des Aufblasens der Rutsche
zu beschleunigen.
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Ein
Sicherheitsproblem stellt sich jedoch, wenn die für die Öffnung der
Tür bereitgestellte
Zeit nicht ausreicht, um das vollständige Entfalten bzw. Ausfahren
der Rutsche zu garantieren.
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Das
Dokument EP-0741073 wird zur Veranschaulichung eines technischen
Hintergrunds zitiert. Es beschreibt eine Dämpfungsvorrichtung beim Öffnen und
Schließen
einer Bord-Zugangstür. Das Dokument
bezieht sich jedoch nicht auf das Öffnen und Schließen der
Tür unter
normalen Nutzungsbedingungen, d.h. für das Einsteigen und Aussteigen
der Passagiere. Die beschriebene Vorrichtung ermöglicht es, zu vermeiden, dass
ein starker Druck, der auf unvorhergesehene Weise auf die Tür einwirkt
(beispielsweise ein Windstoß),
die Tür
nicht gegen den Rumpf schlägt
(Risiko eines Stoßes
oder der Beeinträchtigung
bzw. Verletzung des Rumpfes oder eines der Mechanismen der Tür selbst)
oder eines Mitglieds des Kabinenpersonals (beispielsweise ein im Türrahmen
eingeklemmter Arm). Die Vorrichtung, die in dem oben genannten Dokument
beschrieben ist, weist als einzige Zielsetzung auf, auf eine unvorhergesehene äußere Krafteinwirkung
zu reagieren, welche die normalen Nutzungsbedingungen der Tür modifizieren
könnte.
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Abriss der Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung und ein Verfahren
zur Steuerung der Notöffnung
einer Tür
eines Luftfahrzeugs vorzuschlagen, sowie eine Notevakuierungsvorrichtung,
die nicht die oben erwähnten
Einschränkungen
aufweist.
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Eine
Aufgabe besteht insbesondere darin, eine Notöffnung der Eingangs-/Ausgangstüren zu ermöglichen,
die besonders schnell vor sich geht.
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Eine
weitere Aufgabe besteht darin, ein vollständiges Öffnen der Tür vor dem Entfalten bzw. Ausfahren
einer mit dem in Betracht kommenden Eingang/Ausgang verbundenen
Evakuierungsstruktur zu vermeiden.
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Eine
weitere Aufgabe ist schließlich,
das Öffnen
der Tür
bis zum vollständigen
Ausfahren bzw. Entfalten der Evakuierungsstruktur nicht zu verzögern.
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Um
diese Aufgaben zu erfüllen,
ist der Gegenstand der Erfindung im einzelnen eine Vorrichtung zum
Steuern der Notöffnung
einer Luftfahrzeugtür
mit:
- – mindestens
einem Element zum Auslösen
der Notöffnung,
- – mindestens
einem Betätiger
der Tür,
und
- – Mitteln
zur Energieversorgung des Betätigers, die
auf das Auslöseelement
ansprechen.
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Gemäß der Erfindung
umfasst die Vorrichtung außerdem
Mittel zur Modifikation der von den Mitteln zur Energieversorgung
des Betätigers
gelieferten Energie, um ein langsameres Öffnen der Tür in einer Anfangsphase des Öffnens und
ein schnelleres Öffnen
in mindestens einer nachfolgenden Öffnungsphase zu steuern. Die
folgende Beschreibung bezieht sich zwar auf ein einzelnes Auslöseelement
eines solchen Betätigers,
die Vorrichtung der Erfindung ist jedoch so aufzufassen, dass sie
auch mehrere manuelle oder automatische Auslöseelemente aufweisen kann,
ebenso wie mehrere Betätiger.
Im Fall von mehreren Betätigern
können
diese sukzessive oder sequentiell auf zusammenwirkende Weise funktionieren.
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Obwohl
in jeder Phase die dem Betätiger
gelieferte Energie bzw. Leistung ausreicht, um das Öffnen der
Tür zu
gestatten, ist die dem Betätiger
gelieferte Energie in der Anfangsphase geringer als in der (oder
den) nachfolgenden Phase(n). In der Anfangsphase ist die Energie
dazu vorgesehen, ein relativ langsames Öffnen zu bewirken.
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Das
langsame anfängliche Öffnen ermöglicht bei
gleichzeitiger Auslösung
der Öffnung
der Tür und
der Entfaltung bzw. dem Ausfahren einer Evakuierungsstruktur, die
vollständige Öffnung der
Tür zu verschieben,
und damit Zeit für
die Entfaltung der Evakuierungsstruktur zu gewinnen. Die langsame Öffnungsphase
der Tür
wird insofern als anfänglich bezeichnet,
als die Tür
am Ende dieser Phase nicht vollständig geöffnet ist. Diese Eigenschaft
vermeidet es, dass ein erregter Passagier das Luftfahrzeug vor der
vollständigen
Entfaltung der Evakuierungsstruktur verlässt.
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Während der
oder den auf das Öffnen
der Tür
folgende(n) Phase(n) wird dem Betätiger eine größere Energie
geliefert, so dass er den Öffnungsvorgang
der Tür
rasch weiterführen
und abschließen kann.
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In
einer speziellen Ausführungsform
der Steuervor richtung kann diese eine Zeitfolgeschaltung aufweisen,
um das Liefern einer ersten Energie an den Betätiger während der Anfangsphase und
einer zweiten, höheren
Energie als der ersten in der Endphase zu steuern.
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Die
Zeitfolgeschaltung kann beispielsweise eine elektrischen Folgeschaltung
sein. Sie kann auch eine Spannungslösungsfeder aufweisen, die von dem
Entriegelungselement lösbar
ist und mit einem Entspannungsdämpfer
gekoppelt ist. Die Folgeschaltung ist mit den Mitteln zum Modifizieren
der an den Betätiger
gelieferten Energie verbunden.
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Bei
hier nicht im Detail beschriebenen Varianten können die Öffnungsphasen auch bis zu einer Stufe
der Entfaltung der Passagier-Evakuierungsstruktur servogesteuert
sein.
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Die
Energieversorgungsmittel können
beispielsweise von elektrischer, hydraulischer oder pneumatischer
Art sein. Sie sind dabei Betätigern
in Form von elektrischen, hydraulischen oder pneumatischen Zylindern
zugeordnet.
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In
einer vorteilhaften Ausführungsform
der Erfindung, die nachstehend beschrieben wird, sind die Energieversorgungsmittel
pneumatische Mittel, und genauer gesagt, Mittel mit unter Druck
stehendem Gas.
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Sie
umfassen beispielsweise eine erste und eine zweite Druckgasquelle,
wobei die erste Druckgasquelle einen niedrigeren Druck als die zweite Druckgasquelle
aufweist. Die Mittel zum Modifizieren der an den Betätiger gelieferten
Energie umfassen einen Verteiler, um nacheinander den Betätiger mit
der ersten und dann mit der zweiten Druckgasquelle zu verbinden.
Die Druckgasquellen können
Reservoirs von Druckluft oder Sauerstoff umfassen.
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Die
Versorgung des Betätigers
durch die erste Druckgasquelle entspricht der anfänglichen,
langsamen Öffnungsphase,
während
die Versorgung des Betätigers
durch die zweite Druckgasquelle beispielsweise einer zweiten, raschen
und vollständigen Öffnungsphase
der Tür
entspricht. Gemäß einer
Ausführungsvariante
der Vorrichtung können
die Versorgungsmittel auch eine einzige Druckgasquelle umfassen.
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In
diesem Fall weisen die Mittel zum Modifizieren der an den Betätiger gelieferten
Energie ein Dosierungsventil eines Gasstroms zwischen der Druckgasquelle
und dem Betätiger
auf.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Notevakuierungsvorrichtung
eines Luftfahrzeugs, mit:
- – einer Ausgangstür des Luftfahrzeugs,
- – mindestens
einer Passagier-Evakuierungsstruktur, die in der Umgebung der Tür entfaltet
bzw. ausgefahren werden kann, und
- – einer
Vorrichtung zum Steuern der Notöffnung der
Tür, wie
sie oben beschrieben sind.
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Unter
Evakuierungsstruktur versteht man jede Vorrichtung, die im Notfall
entfaltet bzw. ausgefahren werden kann, um die Evakuierung von Passagieren
und des Bordpersonals zu erleichtern. Insbesondere kann die Evakuierungsstruktur
eine oder mehrere aufblasbare Rutsche(n) und/oder Strukturen aufweisen,
die als Boot dienen können.
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Vorteilhafterweise
ist das Auslöseelement der
Notöffnung
mit Mitteln zur Entfaltung bzw. zum Ausfahren der Passagier-Evakuierungsstruktur
gekoppelt.
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Schließlich bezieht
sich die Erfindung auf ein automatisches Notöffnungsverfahren der Tür eines Luftfahrzeugs.
Gemäß dem Verfahren
wird die Tür
einer ersten Beanspruchung bzw. Krafteinwirkung in einer anfänglichen Öffnungsphase
und einer zweiten Krafteinwirkung, die höher ist als die erste Krafteinwirkung,
in einer anschließenden Öffnungsphase
der Tür
ausgesetzt.
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Die
Entfaltung der Evakuierungsstruktur kann zwar während einer auf die Anfangsphase
folgenden Öffnungsphase
abgeschlossen werden, die Dauer der Anfangsphase ist aber vorzugsweise
so festgelegt, dass sie länger
oder gleich der Dauer der Entfaltung bzw. des Ausfahrens der Evakuierungsstruktur
ist. Als Beispiel kann die Dauer der anfänglichen Öffnungsphase der Tür und des
Entfaltens bzw. Ausfahrens der Tür
in der Größenordnung
von 6 Sekunden liegen, und die einer auf die Öffnung folgenden Phase kann
4 Sekunden betragen.
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Weitere
Eigenschaften und Vorteile der Erfindung gehen aus der folgenden
Beschreibung unter Bezugnahme auf die Figuren der beigefügten Zeichnungen
hervor. Diese Beschreibung dient lediglich der Veranschaulichung
und ist nicht-einschränkend.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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Es
zeigen:
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1 auf
schematische Weise eine Vorrichtung zum Steuern der Öffnung einer
Tür eines
Luftfahrzeugs gemäß der Erfindung,
sowie eine Evakuierungsvorrichtung, mit der sie ausgerüstet ist,
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2 auf
detailliertere Weise eine spezielle Ausführungsform der Steuervorrichtung
der 1,
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3 auf
schematische Weise eine weitere Vorrichtung zum Steuern der Öffnung einer
Luftfahrzeugtür,
ebenfalls gemäß der Erfindung,
wobei sie mit einer Evakuierungsvorrichtung ausgerüstet ist, und
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4 auf
detailliertere Weise eine spezielle Ausführungsform der Steuervorrichtung
der 3.
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Detaillierte Beschreibung
von Ausführungsformen der
Erfindung
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In
der folgenden Beschreibung werden identische, ähnliche oder äquivalente
Teile der verschiedenen Figuren durch die gleichen Bezugsziffer
bezeichnet, um die Bezugnahme zwischen den Figuren zu erleichtern. Übrigens
sind auch aus Klarheitsgründen
in den Figuren nicht alle Elemente in einem einheitlichen Maßstab dargestellt.
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Die 1 zeigt
eine Notevakuierungsvorrichtung mit einer Tür 2. Es handelt sich
um eine Bord-Zugangstür,
welche das Einsteigen oder Aussteigen von Passagieren bei Normalnutzung
ermöglicht.
Der Türdurchgang,
der beispielsweise in Nähe des
Tragwerks des Luftfahrzeugs gelegen ist, bildet ebenfalls einen
Notausgang für
eine Notevakuierung von Passagieren aus dem Luftfahrzeug.
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In
dem unteren Teil der Tür 2 befindet
sich eine Passagier-Evakuierungsstruktur, wie z.B. eine Rutsche 4.
Wie symbolisch in 1 dargestellt ist, ist die Rutsche einstückig mit
dem Rumpf 5 des Luftfahrzeugs vor dem Abheben gestaltet.
Sie kann insbesondere mit der Türschwelle
einstückig
gemacht bzw. fest verbunden werden. Dies erfolgt durch Armierung
eines Verbindungsmechanismus L, der von dem Bordpersonal betätigt wird.
Der Verbindungsmechanismus ist symbolisch durch einen einfachen Strich
dargestellt. Am Ende des Flugs, wenn keine Notevakuierungsprozedur
erfolgt ist, wird der Verbindungsmechanismus entkoppelt, und die
Rutsche verbleibt in ihrem Sitz 4 unten an der Tür 2.
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Im
Fall einer Notevakuierung hingegen wird der Verbindungsmechanismus
zwischen Rutsche und Rumpf nicht entkoppelt. Die Rutsche bleibt
so mit dem Rumpf bei ihrer Entfaltung bzw. ihrem Ausfahren einstückig bzw.
fest verbunden.
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Die
Bezugsziffer 10 der 1 bezeichnet
einen Hebel, der ein Auslöseelement
der Notöffnung der
Tür 2 bildet.
Wenn der Hebel 10 betätigt
wird, wird eine Steuervorrichtung zum automatisch Öffnen der Tür 2 ausgelöst. Die
Tatsache, dass der Hebel 10 betätigt wird, bewirkt auch die
Auslösung
der Entfaltung bzw. des Ausfahrens der Evakuierungsstruktur, nämlich der
Rutsche 4.
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Die
Notöffnungsvorrichtung
der Tür
umfasst im wesentlichen einen Betätiger 8, Energieversorgungsmittel 14, 16 des
Betätigers
sowie Mittel 20 zum Modifizieren der dem Betätiger gelieferten
Energie.
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Die
Bezugsziffer 18 bezeichnet eine Zeitfolgeschaltung, die
zum Steuern der Mittel 20 zum Modifizieren der gelieferten
Energie vorgesehen ist.
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In
dem durch die 1 veranschaulichten Beispiel
umfassen die Versorgungsmittel zwei Energieversorgungsquellen. Die
erste Quelle 14 für
eine schwächere
Energieversorgung und eine Quelle 16 für eine stärkere Energieversorgung. Das
Modifikationsmittel 20 ist vorgesehen, um die erste Versorgungsquelle 14 mit
dem Betätiger 8 in
einer anfänglichen Öffnungsphase
zu verbinden, um ein langsames Öffnen
der Tür 2 vorzunehmen.
Anschließend verbindet
nach einer von der Zeitfolgeschaltung 18 festgelegten Zeit
das Modifikationsmittel 20 die zweite Quelle 16 mit
dem Betätiger 8 für ein rasches Öffnen der
Tür.
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Die
nachstehend beschriebene 2 veranschaulicht eine spezielle
Ausführungsform
der Notöffnungsvorrichtung
der
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1,
bei der das Öffnen
der Tür
pneumatisch erfolgt. Die ersten und zweiten Energieversorgungsquellen 14 und 16 sind
Druckgasbehälter,
beispielsweise Druckluftbehälter.
Analog zu der 1 sind die Behälter auch
mit den Bezugsziffern 14 und 16 bezeichnet. Der
Druck des in dem ersten Behälter 14 enthaltenen
Gases ist geringer als der des in dem zweiten Behälter 16 enthaltenen
Gases.
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Wenn
der Hebel 10 betätigt
wird, wie durch einen Pfeil angedeutet ist, so löst dies die Bewegung eines
von einer Feder 51 gespannten Stichels bzw. Dorns 50 aus.
Der Dorn 50 durchstößt eine
Membran 52 eines Perkussionsgehäuses. Die Membran 52 trennt
eine erste Kammer 54 des Perkussionsgehäuses von einer zweiten Kammer 56.
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Dieser
Aspekt wird zwar noch im weiteren Verlauf der Beschreibung behandelt,
es ist jedoch anzumerken, dass die erste Kammer 54 ein
Gas unter Druck enthält,
welches dem ersten Behälter 14 geliefert
wird. Dieses Gas breitet sich in der zweiten Kammer 56 bei
Durchbrechen der Membran 52 aus.
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Die
Bewegung des Stichels führt
auch zum Öffnen
eines Ventils 57, welches die zweite Kammer 56 mit
einer dritten Kammer 58, die mit dem Betätiger 8 der
Tür verbunden
ist, in Verbindung setzt. Der Betätiger 8 ist hier ein
pneumatischer Zylinder. Dieser Zylinder umfasst einen Kolben, der
von dem druckbeaufschlagten, von dem ersten Behälter kommenden Gas bewegt wird.
Das dem Zylinder gelieferte Druckgas durchströmt die erste, zweite und dritte
Kammer des Perkussionsgehäuses.
Gespeist von dem druckbeaufschlagten Gas des ersten Behälters 14 beginnt der
Zylinder den langsamen Öffnungsvorgang
der Tür.
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Die
Betätigung
des Hebels 10 bewirkt auch das Auslösen der Zeitfolgeschaltung 18.
Diese umfasst einen von einer Feder 66 gespannten Kolben 60.
Der Kolben 60 ist mit einer Spritzdüse 62 versehen und
trennt die beiden Kammern 64, 65 der Folgeschaltung.
Ein Fluid, das unkomprimierbar in den Kammern 64, 65 enthalten
ist, muss die Spritzdüse 62 von
der Kammer 64 zur Kammer 65 durchströmen, um
die Verschiebung des Kolbens zu gestatten.
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In
einer Ruheposition, die in 2 dargestellt
ist, verhindert ein an dem mit der Stange 72 des Kolbens 60 einstückigen Kragen 70 anliegender
Riegel 68 die Entspannung der Feder. Wenn der Hebel 10 betätigt wird,
drückt
eine Rolle 74 auf eine Rampe 76 und zieht den
Riegel 68 zurück.
Die Feder 66 bewirkt hierbei eine Verschiebung des Kolbens 60.
Die Verschiebung des Kolbens erfolgt mit einer Geschwindigkeit,
die im wesentlichen von dem Durchströmen des Fluids über die
Spritzdüse 62,
d.h. von dem Durchmesser der Spritzdüse, vorgegeben ist. Die Spritzdüse 62 bildet
mit dem Kolben und den Kammern 64, 65 einen Entspannungsdämpfer der Feder 66.
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Bei
seiner Verschiebung führt
der Kolben die Kolbenstange 72 mit, welche einen Verteilungsschieber 80 bewegt.
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Der
Verteilungsschieber 80 bildet einen Teil der Mittel 20 zum
Modifizieren der an den Betätiger der
Tür gelieferten
Energie. Der Schieber 80, der in einem Verteiler 82 gleitet,
wird von einer Verbindungsposition mit dem ersten Druckgasbehälter 14 zu
einer Verbindungsposition mit dem zweiten Druckgasbehälter 16 bewegt.
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Genauer
gesagt wird der Schieber 80, der eine erste Position einnimmt,
in der er einen Durchgang des von dem ersten Behälter 14 kommenden Gases
freigibt und einen Durchgang des von dem zweiten Behälter 16 kommenden
Gases versperrt, zu einer Position hin verschoben, in der er einen
Durchgang von aus dem zweiten Behälter 16 kommenden Gas
freigibt und einen Durchgang von aus dem ersten Behälter kommenden
Gas versperrt.
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Nach
der Verschiebung des Verteilungsschiebers wird eine zweite Öffnungsphase
der Tür durchgeführt. Das
unter starkem Druck stehende Gas des zweiten Behälters durchströmt das zweite Perkussionsgehäuse und
wird auf den Zylinder 8 aufgebracht. Dies führt zu einem
raschen Öffnen
der Tür.
Vorzugsweise wird die Zeitschaltung, d.h. insbesondere der Durchmesser
der Spritzdüse 62 derart eingestellt,
dass ein ausreichendes Entfalten bzw. Ausfahren der Rutsche zwischen
dem Augenblick, in dem der Hebel 10 betätigt wird, und dem Augenblick, in
dem der zweite Druckgasbehälter 16 mit
dem Zylinder verbunden wird, ermöglicht
wird.
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Eine
weitere Möglichkeit
der Ausführung
einer erfindungsgemäßen Evakuierungsvorrichtung
ist durch die 3 veranschaulicht.
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3 stellt
eine große
Anzahl von Teilen dar, die identisch zu denjenigen der 1 sind.
Die Beschreibung dieser Teile entfällt folglich.
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Im
Unterschied zu der 1 umfasst die Notöffnungsvorrichtung 6 der 3 nur
eine Energieversorgungsquelle. Diese ist mit der Bezugsziffer 15 bezeichnet.
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Das
Mittel 20 zum Modifizieren der an den Betätiger 8 gelieferten
Energie ist kein Mittel mehr, das ein einfaches Umschalten zwischen
zwei Quellen ermöglicht,
sondern ein Mittel, das eine Einstellung bzw. Anpassung der gelieferten
Energie durch die einzige Quelle 15 gestattet. Die Anpassung
kann graduell zwischen unterschiedlichen Werten erfolgen und so
unterschiedlichen Öffnungsphasen
der Tür entsprechen.
Die Einstellung der Energie kann auch zwischen einem Nullwert und
einem Maximalwert kontinuierlich sein.
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In
letzterem Fall entsprechen die Anfangsphase und die anschließende(n)
Phase(n) nicht einem konstanten Energiepegel, sondern Evolutionsbereichen
der dem Betätiger
gelieferten Energie.
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Die
Zeitfolgeschaltung 18 dient in diesem Ausführungsbeispiel
dazu, die Evolutionsgeschwindigkeit des dem Betätiger gelieferten Drucks zu
steuern.
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Diese
Geschwindigkeit wird vorzugsweise so eingestellt, dass das Öffnen der
Tür bei
dem Entfalten bzw. Ausfahren der Rutsche relativ langsam erfolgt,
und nach dem Entfalten bzw. Ausfahren schneller erfolgt.
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4 zeigt
eine spezielle Ausführung
eines Aspekts der Vorrichtung nach 3, bei der
das Öffnen
der Tür
pneumatisch erfolgt.
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Die 3 umfasst
eine große
Anzahl von bereits bezüglich 2 erwähnten Elementen.
Bei diesen Elementen, die mit den gleichen Bezugsziffern bezeichnet
werden, kann auf die vorangehende Beschreibung Bezug genommen werden.
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In 4 ist
zu erkennen, dass die Öffnungsvorrichtung
nur einen einzigen Druckgasbehälter 15 enthält. Dieser
Behälter
ersetzt die beiden Behälter 14 und 16 der 2.
Das in dem Behälter 15 enthaltene
Druckgas weist jedoch einen höheren
Druck als das in dem ersten Behälter 14 der
Vorrichtung der 2 enthaltene Gas auf. Mit anderen
Worten ist der Druck ausreichend, um ein rasches Öffnen der
Tür zu ermöglichen.
Der Druck des einzigen Behälters 15 der 4 ist
vorzugsweise größer oder
gleich dem Druck des zweiten Behälters 16 der 2.
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Während der
anfänglichen Öffnungsphase der
Tür nimmt
ein Ventil 81 eines Schiebers 82, der dem Verteiler
der 2 vergleichbar ist, eine Position ein, in der
es teilweise eine Durchgangsöffnung (0)
des Gases des Behälters 15 zu
den Kammern 54, 56, 58 und zu dem Zylinder 8 hin
verstärkt.
In dieser Position, und wenn die Membran 52 durchstoßen ist, wird
Gas unter einem relativ schwachen Druck für ein langsames Öffnen der
Tür zu
dem Zylinder hin geleitet. Der Druck des Gases fällt nämlich in einer Verengung ab,
die durch das teilweise Versperren des Gasdurchgangs gebildet ist.
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Anschließend wird
bei Betätigung
der Zeitfolgeschaltung 18 das Ventil 81 in eine
zweite Position verschoben, in der der Gasdurchgang vollkommen freigegeben
wird und in der das Gas unter starkem Druck auf den Zylinder 8 einwirkt.
Dies entspricht einer zweiten, raschen Öffnungsphase der Tür.
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Der Übergang
zwischen der Anfangsphase, in der der Gasdurchgang teilweise versperrt
ist, zu der Phase, in der er gänzlich
freigegeben ist, kann auf einmal oder nach und nach erfolgen. Der
graduelle Charakter kann von der Verschiebung der Stange 72 des
Kolbens der Folgeschaltung 18 und/oder durch die Form eines
Gasdurchgangs erreicht werden, der in dem Schieber 82 vorgesehen
ist, und/oder durch die Form des Ventils 81. Wenn der Übergang
zwischen einer Verengungsposition des Gasdurchgangs in dem Schieber 82 und
einer Freigabeposition unmittelbar erfolgt, wird die Verschiebung
der Stange einfach dazu genutzt, die Zeit zwischen dem Augenblick
der anfänglichen
Auslösung und
dem Augenblick, in dem die freie Gasdurchgangsposition erreicht
ist, zu regeln.