DE60204459T2 - Biomembranmimetische oberflächenbeschichtungen - Google Patents

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Description

  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Die vorliegende Erfindung betrifft künstliche biokompatible Oberflächen. Genauer ausgedrückt, betrifft sie Oberflächen, die Phospholipid-Monolayer-Strukturen bei Menschen nachahmen.
  • Es ist eine große Vielzahl medizinischer Bauteile zum Einsetzen in den menschlichen Körper entwickelt worden, um dort Teile des menschlichen Blutkreislaufsystems auszubilden (z.B. Gefäßtransplantate; Herzklappen) und/oder um an Stellen positioniert zu werden, die mit menschlichem Blut in Kontakt kommen (Leitungen in Herz-Lungen-Maschinen). Jedoch können Gerinnsel, Pfropfbildungen und andere Probleme entstehen, wenn derartige Oberflächen nicht speziell ausgestaltet sind, um solche Probleme zu minimieren (z.B. dadurch, dass man sie biomimetisch macht). Bei einigen Anwendungen kann dies sogar zu einem erhöhten Risiko für Schlaganfall führen.
  • Biomimetische Oberflächen sind auch von Interesse in Verbindung mit Proteinchromatographie, dem Tragen einer biologischen Probe, der Enzym-Immobilisierung und der DNA-Oberflächen-Informatik. Sie sind auch von Interesse für die Erforschung biologischer Mechanismen.
  • Es sind einige künstliche Leitungen mit Oberflächen hergestellt worden, die ausgebildet werden, indem man durch Microcasting Formabdrücke natürlich vorkommender Oberflächen erstellt (siehe z.B. US-Patent 5,380,589). Jedoch ist diese Formabdrucktechnik recht kostspielig und für bestimmte Anwendungen ungeeignet.
  • Es ist auch vorgeschlagen worden, biokompatible Polymerketten unter Verwendung einer Siliciumbrücke auf ein Trägermaterial zu überfragen, um eine biokompatible Oberfläche auszubilden (siehe Z. Yang et al., 15 Langmuir 8405-8411 (1999) und Z. Yang et al., 9 Adv. Mater. 426-429 (1997)). Jedoch ist es unwahrscheinlich, dass dieser Ansatz bei bestimmten in vivo-Anwendungen, die eine lang andauernde Stabilität und Haltbarkeit erfordern, nützlich ist.
  • Es hat auch eine gewisse Diskussion über die kovalente Anbindung von Phospholipiden an eine Silikatgel-Oberfläche für chromatographische Anwendungen gegeben (siehe C. Pidgeon et al., 176 Anal. Biochem. 36 (1989)).
  • In Z. Yang et al., 15 Langmuir 1731-1737 (1999) wurde vorgeschlagen, Biomembranen nachahmende Oberflächen durch auf der Selbstanordnung von Phospholipiden basierende Monolayer (Einfachschichten) zu bilden. Jedoch beruhte die von uns vorgeschlagene Verknüpfung auf Silizium. Dies machte die Struktur für bestimmte in vivo-Anwendungen ungeeignet.
  • Es hat ebenfalls eine Diskussion über die Verwendung von Thiolverknüpfungen zwischen einigen Verbindungen und feststehenden Oberflächen gegeben (siehe z.B. R. Nuzzo et al., 105 J. Am. Chem. Soc. 4481 (1983); T. Li et al., 106 J. Am. Chem. Soc. 6107 (1984) und K. Prime et al., 252 Science 1164 (1991)). Jedoch erfüllten die Verbindungen die biomimetischen Ansprüche in jedem der Fälle nicht hinreichend.
  • L. Coyle et al., Chem. Mater. (1989), 1(6), 606-610, offenbaren chemisorbierte Phospholipid-Monolayer auf Gold-Oberflächen.
  • Es besteht somit ein Bedarf nach biomimetischen Oberflächen, die mit dem menschlichen Körper kompatibel und dabei für lange Zeit stabil und haltbar sind.
  • KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Ein Aspekt der Erfindung stellt eine Verbindung mit der folgenden Einheit bereit:
    Figure 00020001
    wobei R1, R2 und R3 jeweils einzeln aus der Gruppe bestehend aus CH3 und H ausgewählt sind;
    wobei n 10 bis 24 ist;
    wobei es sich bei R4 um Alkyl mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen handelt;
    wobei n' 10 bis 24 ist; und
    wobei M aus Au und Ag ausgewählt wird.
  • Bei einer bevorzugten Form sind sowohl n als auch n' 12, ist M Au, sind R1, R2 und R3 jeweils CH3 und ist R4 CH2CH2.
  • Bei einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren bereit, um solche Verbindungen herzustellen. Dabei erfolgt das Umsetzen einer Verbindung mit der folgenden Einheit:
    Figure 00030001
    mit H2N-R4-SH und danach kovalentes Binden des Produktes an M;
    wobei R1, R2 und R3 jeweils einzeln aus der Gruppe bestehend aus CH3 und H ausgewählt sind;
    wobei es sich bei R4 um Alkyl mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen handelt;
    wobei n 10 bis 24 ist;
    wobei n' 10 bis 24 ist; und
    wobei M aus Au und Ag ausgewählt wird.
  • Ein wiederum anderer Aspekt der Erfindung stellt eine Verbindung mit der folgenden Formel bereit:
    Figure 00030002
    wobei R1, R2 und R3 jeweils einzeln aus der Gruppe bestehend aus CH3 und H ausgewählt sind;
    wobei es sich bei R4 um Alkyl mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen handelt;
    wobei n 10 bis 24 ist; und
    wobei n' 10 bis 24 ist.
  • Bei einer bevorzugten Form sind sowohl n als auch n' 12, sind R1, R2 und R3 jeweils CH3 und ist R4 CH2CH2.
  • Es gibt ein natürlich vorkommendes Phospholipid in vielen Blutbahnen. Wir haben einen Weg entwickelt, um diesen Typ von Phospholipid stabil an ein dauerhaftes Trägermaterial (z.B. goldbeschichtetes Glas) zu binden. Die resultierende Anordnung stellt eine wohlgeordnete Einfachschicht von exponiertem Phospholipid dar, die einer Schicht des natürlich vorkommenden Materials stark ähnelt.
  • Die Vorteile der vorliegenden Erfindung bestehen darin, dass sie biomimetische Oberflächen bereitstellt, die effizient hergestellt werden können, und die mit dem menschlichen Körper hochgradig kompatibel erscheinen. Weiterhin scheinen solche Strukturen in hohem Maße dauerhaft und stabil zu sein. Es ist ebenso ein Vorteil, effiziente Verfahren zur Herstellung solcher Verbindungen und Strukturen sowie die für diese Zwecke nützlichen Zwischenprodukte bereitzustellen.
  • Diese und andere Vorteile der vorliegenden Erfindung werden nach dem Studium der folgenden genauen Beschreibung und der Ansprüche ersichtlich werden.
  • BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
  • 1 ist eine schematische Darstellung einer Synthese von mit Thiol verknüpften Phospholipiden der vorliegenden Erfindung; und
  • 2 zeigt in einem Monolayer angeordnete Phospholipide.
  • DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
  • Allgemeine Übersicht
  • Für eine bevorzugte Ausführungsform haben wir eine Phospholipid-Einfachschicht auf einer dünnen Goldoberfläche hergestellt. Die Schicht ist stabil gebunden und ähnelt (sowohl hinsichtlich der Struktur als auch der Funktionalität) der äußeren Halbfläche einer natürlich vorkommenden Phospholipid-Doppelschichtmembran.
  • Wir haben ein Thiol-terminiertes Phospholipid aus einem Carboxylat-terminierten Phospholipid synthetisiert und dann durch Chemisorption des Thiol-terminierten Phospholipids an Goldträgern eine Biomembran-ähnliche Oberfläche auf Gold aufgebaut.
  • Wir haben dann bestätigt, dass diese durch Selbstzusammenbau gebildete Phospholipid-Einfachschicht eine dichte Packung und eine gute Anordnung auf der Goldoberfläche besaß.
  • Bei dem natürlich vorkommenden System werden Proteine in eine Lipid-Doppelschicht eingebettet, die aus zwei schwach aneinander gekoppelten Phospholipid-Einfachschichten besteht. Wir haben daher Lipase-Proteinmoleküle und BSA-Proteinmoleküle an diese Strukturen adsorbiert. Die adsorbierten Lipasemoleküle behielten ihre native Konformation und verteilten sich gleichmäßig auf der Oberfläche.
  • Versuch
  • A. Materialien
  • Monomyristoyl-Lysolecithin (Lyso-PC) und 1-Myristoyl-2-12-[(7-nitro-2-1,3-benzoxadiazol-4-yl)amino]dodecanoyl-sn-glycero-3-phosphoethanolamin (NBD-PE) in einer CHCl3-Lösung wurde bei Avanti Polar Lipids, Inc. (Alabaster, Alabama) erworben, und Dilauroyl-Phosphatidylcholin (DLPC) wurde bei Sigma erworben.
  • Pseudomonas cepacia-Lipase (Amano LPL-200S) wurde bei der Amano Pharmaceutical Co. (Nagoya, Japan) erworben.
  • Dicyclohexylcarbodiimid (DCC), 1,12-Dodecandicarbonsäure, 4,N,N-Dimethylaminopyridin (DMAP), Carbonyldiimidazol (CDI), 2-Aminoethanthiol-Hydrochlorid, 1-Hydroxybenzotriazol (HOBT), N,N-Diisopropylethylamin (DIEA), 1-[3-(Dimethylamino)propyl]3-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid (EDC) und alle wasserfreien Lösungsmittel wurden bei der Aldrich Chemical Co. erworben.
  • Das bei dem Versuch verwendete Wasser wurde über ein Milli-Q-System von Millipore Co. gereinigt, wobei der anfängliche spezifische Widerstand besser als 17 MΩ/cm war.
  • B. Synthese von 1-Myristoyl-2-ω-carboxylmyristoyl-sn-3-glycerophosphocholin (DMPC-COOH)
  • Das DMPC-COOH wurde synthetisiert, indem man dem Verfahren von C. Pidgeon et al., 176 Anal. Biochem. 36 (1989) unter geringfügigen Änderungen folgte. Kurz dargestellt wurden 10 g (0,038 Mol) an 1,12-Dodecandicarbonsäure in 200 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran (THF) in einem trockenen 500 ml Rundbodenkolben bei 40°C gelöst, und 8,1 g (39 mmol) DCC wurden in 20 ml wasserfreiem THF in einem trockenen Becher gelöst.
  • Die DCC-Lösung wurde tropfenweise mittels einer Pipette zu dem Reaktionskolben hinzugegeben während mit trockenem Stickstoff gespült wurde, und es resultierte eine weiße Suspension. Der Reaktionskolben wurde dann unter Stickstoff verschlossen und das Rühren bei Raumtemperatur für 15 Stunden fortgesetzt. Es wurden dann 500 ml Aceton hinzugegeben, gefolgt von Filtrieren durch einen gesinterten Glastrichter. Das Filtrat war leicht wolkig und wurde über Nacht im Kühlschrank gelagert. Die wolkige Lösung wurde wiederum filtriert, und das feste Produkt wurde gesammelt und unter Vakuum (<10–4 Torr) getrocknet.
  • Als Ergebnis wurden 3,5 g (~40% Ausbeute) des zyklischen Dodecandicarbonsäure-Anhydrids erhalten. Das Produkt wurde auf Disäureverunreinigungen hin überprüft, die als vernachlässigbar ermittelt wurden. Es wurden dann 1,0 g an Monomyristoyl-Lysolecithin (2,1 mmol), 1,7 g (7,0 mmol) an Dodecandicarbonsäureanhydrid und 0,26 g (2,1 mmol) an DMAP zu 60 ml wasserfreiem Chloroform in einem flammengetrockneten Kolben hinzugegeben. Der Reaktionskolben wurde unter Stickstoff verschlossen und das Rühren im Dunkeln bei Raumtemperatur für 48 Stunden fortgesetzt. Das Chloroform wurde mittels Rotorverdampfung entfernt, und es wurden 20 ml Methanol hinzugegeben, um die Lecithine zu lösen.
  • Nach der Filtration wurden 300 ml Aceton zu der Methanollösung hinzugegeben. Die Lösung wurde über Nacht im Kühlschrank gelagert, und das Produkt wurde durch Filtration gesammelt und dann unter Vakuum getrocknet. Schließlich wurden 1,15 g (~75% Ausbeute) an DMPB-COOH erhalten. Das Produkt wurde mittels1H-NMR (300 Mhz, CDCl3) geprüft:
    δ : 5,20 (m, 1H), 4,33 (br, 2H), 4,10 (br, 2H), 3,95 (t, 2H), 3,77 (br, 2H), 3,34 (s, 9H), 2,27 (t, 6H), 1,05-1,35 (br, 42H), 0,87 (t, 3H);
    die Massenspektroskopie ergab für das molekulare Ion M + 1 = 709.
  • C. Synthese von 1-Myristoyl-2-ω-N-ethanthiolformamidomyristoyl-sn-3-glycerophosphocholin (DMPC-CONHCH2CH2SH)
  • Das DMPC-CONHCH2CH2SH wurde hergestellt, indem man unter geringfügigen Modifikationen der Verknüpfungsprozedur von D. Seebach et al., 79 Helv. Chim. Acta 913 (1996) und M. Bodanszky et al., The Practice of Peptide Synthesis, 119 Springer-Verlag, Berlin (1994) folgte. Kurz dargestellt, wurden 400 mg (0,57 mmol) an 1-Myristoyl-2-ωcarboxylmyristoyl-sn-3-glycerophosphocholin (DMPC-COOH), 0,193 g (1,70 mmol) an 2-Aminoethanthiol-Hydrochlorid, 0,076 g (0,57 mmol) an 1-Hydroxybenzotriazol (HOBT) und 0,2 ml (1,16 mmol) an N,N-Diisopropylethylamin (DIEA) in 15 ml wasserfreiem Methylendichlorid in einem trockenen 50 ml Rundbodenkolben gelöst, die Lösung wurde gerührt und in einem Eis-Wasser-Bad abgekühlt, während 0,139 g (0,73 mmol) an 1-[3-(Dimethylamino)propyl]-3-ethylcarbodiimid-Hydrochlorid (EDC) in 5 ml zugegeben wurden und der Reaktionskolben unter Stickstoff versiegelt wurde.
  • Man setzt das Rühren für 30 Minuten bei 0°C und für weitere 48 Stunden bei Raumtemperatur fort. Das Reaktionsgemisch wurde dann dreimal mit 20 ml an 1,0 N HCl-Lösung gewaschen, um alles nicht umgesetzte Ethanthiol und DIEA zu entfernen, wonach es dann dreimal mit 5% NaHCO3-Lösung gewaschen wurde. Die organische Phase wurde gesammelt und das Lösungsmittel wurde durch Rotationsverdampfung unter reduziertem Druck bei Raumtemperatur entfernt. Das Produkt wurde im Vakuum getrocknet. Als Ergebnis wurden 150 mg an DMPC-CONHCH2CH2SH erhalten. Das Produkt wurde mittels 1H-NMR (300 Mhz, CD3Cl/CD3OD) geprüft. δ : 5,20 (m, 1H), 4,33 (br, 2H), 4,10 (br, 2H), 3,95 (t, 2H), 3,77 (br, 2H), 3,5-3,4 (m, 2H), 3,34 (s, 9H), 2,66 (t, 2H), 2,27 (t, 6H), 1,05-1,35 (br, 42H), 0,87 (t, 3H).
  • D. Herstellung des Goldträgers
  • Das Gold wurde in einer Filmschicht abgelagert, indem es in einer thermischen Metallverdampfungsvorrichtung im Vakuum bei 2 × 10–6 Torr durch Sputtern auf die Oberfläche des Glasobjektträgers aufgebracht wurde. Die Geschwindigkeit der Goldverdampfung und die Filmdicke wurden mittels eines Quarz-Resonanzsensors kontrolliert. Die Bedingungen der Goldfilmherstellung waren eine Verdampfungsrate von 10 Å/s und eine Anheftungszeit von 60 Minuten, um eine Goldfilmdicke von 470 Å zu erreichen.
  • E. Herstellung der mit Phospholipid verbundenen Oberfläche
  • Der Goldträger wurde in einer 1 mM Lösung von DMPC-CONHCH2CH2SH in einem gemischten Lösungsmittel aus Methylenchlorid und Methanol (2:2 v/v) für 24 Stunden eingetaucht. Der resultierende Träger wurde dann herausgenommen, mit einem gemischten Lösungsmittel aus Methylenchlorid und Methanol (2:1 v/v) gewaschen und mittels Stickstoff getrocknet.
  • F. Bindungstests
  • In unserem Versuch verwendeten wir eine BSA-Lösung (ca. 250 mg/l) in Citrat-Phosphat-Puffer von Phospholipid 7.8 und mit einer lonenstärke von 0,107 M für 1 Stunde und spülten dann für 1-2 Minuten mit Wasser.
  • Für die Lipase-Adsorption wurde die rohe Lipoprotein-Lipase LPL 200S, die ein Gemisch aus Glycin und Lipase aus Pseudomonas cepacia darstellt, zunächst mittels einer Sephadex G-25 Feingelsäule gereinigt (siehe K. Tanaka et al., Langmuir (1999)). Die prozentuale Ausbeute bei diesem Reinigungsprozess betrug typischerweise 40-50%. Dies steht in Übereinstimmung mit der Tatsache, dass das ungereinigte Lipase-Gemisch etwa 50% Gewichtsanteil an Glycin enthält. Der Träger wurde dann in der Lipase-Lösung mit einer Konzentration von 337 mg/l getränkt. Nach dem 4-stündigen Tränken wurde der Träger herausgenommen und für 5 Minuten mit Wasser gespült.
  • G. Analyse des gebundenen Proteins
  • Polarisationsmodulation-Fourier-Transformation-Infrarot-Reflexions-Adsorptions-Spektren (PM-FT-IRRAS) aus 1000 Suchläufen bei 2 cm–1 Auflösung wurden mittels eines Mattson RS-1 Spektrometers und eines Schmalband-HgCdTe-Detektors erhalten.
  • Die Dicke der Phospholipid-Einfachschicht auf dem Goldträger mit dem adsorbierten Protein wurde mittels der optischen Technik der Oberflächen-Plasmon-Resonanz bestimmt. Die Oberflächenmorphologie wurde mittels Atomkraftmikroskopie analysiert.
  • H. Ergebnisse und Diskussion
  • Es wurden Moleküle von Thiol-terminiertem Phospholipid durch Chemisorption auf eine frische polykristalline Goldoberfläche aufgebracht, indem man ein etwa 24-stündiges Eintauchen in einer 1 mM Lösung in einem Gemisch aus Methylenchlorid und Methanol im Verhältnis zwei zu eins durchführte. Beim Eintauchen des Goldträgers für eine längere Zeitspanne, wie etwa 3 und 4 Tage, wurden keine spektroskopischen Unterschiede beobachtet.
  • Um zu bestätigen, dass das Phospholipid tatsächlich über die Reaktion zwischen dem Gold und der Thiolgruppe des Phospholipids an der Goldoberfläche chemisorbiert wurde, wurde Spektroskopie als primäres Verfahren zur Überprüfung der chemischen Struktur des adsorbierten Monolayers verwendet. Nach gründlichem Spülen mit dem gemischten Lösungsmittel aus Methylenchlorid und Methanol erfolgte die Messung. Es wurde bestätigt, dass das Aminoethanthiol-Molekül über die Amid-Verknüpfung an das Ende der Acylkette von DMPC gebunden worden war. Wir beobachteten auch Peaks, die anzeigten, dass das Thiol-terminierte DMPC bereits an der Goldoberfläche adsorbiert hatte.
  • Weitere Tests zeigten, dass das Thiol-terminierte Phospholipid in einer Weise durch Chemisorption auf die Goldoberfläche aufgeschichtet worden war, die hochgradig geordnet und dicht gepackt war. Wiederum weitere Tests ergaben, dass eine gleichförmige Monolayer-Oberfläche auf der Goldoberfläche vorliegt.
  • Um die Interaktion zwischen Blutprotein und Lipid-SAM auf der Goldoberfläche zu untersuchen, wurde ein Adsorptionsversuch mit BSA an der Phospholipid-Einfachschicht durchgeführt. Die Dicke der Adsorptionsschicht wurde mittels Oberflächen-Plasmon-Resonanz gemessen. Die adsorbierte BSA-Dicke auf der Thiol-terminierten Phospholipid-Einfachschicht beträgt nur 7 Å. Dieses Ergebnis zeigt an, dass die Konformation der BSA-Moleküle durch die Lipid-Einfachschicht nicht wesentlich gestört wird, da die Phospholipid-Einfachschicht eine natürliche Umgebung ähnlich einer Biomembran bereitstellt. Die Adsorption von BSA an die Lipid-Einfachschicht wurde in signifikantem Maße herabgesetzt, und im Vergleich mit der Ausdehnung der BSA-Moleküle erfolgte fast keine BSA-Adsorption an einer solchen Einfachschicht.
  • Pseudomonas sp.-Lipase, ein wasserlösliches extrinsisches Protein, wurde als Studien-Kandidat ausgewählt. Lipasen neigen im allgemeinen dazu, bei Lipid/Wasser-Grenzschichten zu adsorbieren.
  • Die obige Offenbarung betrifft lediglich die bevorzugten Ausführungsformen. Beispielsweise können die Alkyl-Abschnitte der Phospholipide von unterschiedlicher Größe sein. Weiterhin kann der Träger, an den das Phospholipid gebunden wird, aus Gold/Silber-Gemischen, Silber oder einem keramikhaltigen Silizium, wie etwa Siliziumdioxid, bestehen.
  • Obwohl das bevorzugte Trägermaterial Gold ist, das durch Sputtern auf eine darunter liegende Glasoberfläche aufgebracht wurde, sind ebenso auch andere Wege zur Ausbildung der Basisschicht möglich. Somit soll die Erfindung nicht nur auf die oben offenbarten bevorzugten Ausführungsformen beschränkt sein. Stattdessen sollen die Ansprüche so betrachtet werden, dass der volle Schutzumfang der Erfindung gewertet wird.
  • Industrielle Anwendbarkeit
  • Die vorliegende Erfindung stellt biomimetische Oberflächen bereit, die nützlich für die Ausbildung von Oberflächen bei medizinischen Vorrichtungen sind.

Claims (8)

  1. Verbindung mit der folgenden Einheit:
    Figure 00110001
    wobei R1, R2 und R3 jeweils einzeln aus der Gruppe bestehend aus CH3 und H ausgewählt sind; wobei es sich bei R4 um Alkyl mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen handelt; wobei n 10 bis 24 ist; wobei n' 10 bis 24 ist; und wobei M aus Au und Ag ausgewählt wird.
  2. Verbindung gemäß Anspruch 1, wobei sowohl n als auch n' 12 sind.
  3. Verbindung gemäß Anspruch 1, wobei M Au bedeutet.
  4. Verbindung gemäß Anspruch 1, wobei es sich bei R1, R2 und R3 jeweils um CH3 handelt und bei R4 um CH2CH2 handelt.
  5. Verbindung mit der folgenden Einheit:
    Figure 00120001
    wobei R1, R2 und R3 jeweils einzeln aus der Gruppe bestehend aus CH3 und H ausgewählt sind; wobei es sich bei R4 um Alkyl mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen handelt; wobei n 10 bis 24 ist; und wobei n' 10 bis 24 ist.
  6. Verbindung gemäß Anspruch 5, wobei sowohl n als auch n' 12 sind.
  7. Verbindung gemäß Anspruch 5, wobei es sich bei R1, R2 und R3 jeweils um CH3 handelt und bei R4 um CH2CH2 handelt.
  8. Verfahren zum Herstellen einer Verbindung gemäß Anspruch 1, das folgendes umfasst: Umsetzen einer Verbindung mit der folgenden Einheit:
    Figure 00130001
    mit N2N-R4-SH und danach kovalentes Binden des Produktes an M; wobei R1, R2 und R3 jeweils einzeln aus der Gruppe bestehend aus CH3 und H ausgewählt sind; wobei es sich bei R4 um Alkyl mit weniger als 6 Kohlenstoffatomen handelt; wobei n 10 bis 24 ist; wobei n' 10 bis 24 ist; und wobei M aus Au und Ag ausgewählt wird.
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