-
ERFINDUNGSGEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft thermisch abstimmbare Faserbauelemente
und insbesondere thermisch abstimmbare Elemente, die folgendes umfassen:
eine Länge
einer optischen Faser und eine Mikrokapillarröhre, die die optische Faser
vollständig umgibt,
wobei das Bauelement eine Erwärmungseinrichtung
umfaßt,
wobei die Erwärmungseinrichtung durch
die Mikrokapillarröhre
gebildet wird, die aus einem elektrischen Widerstandsmaterial besteht
und die Erwärmungseinrichtung
selber bildet.
-
ALLGEMEINER
STAND DER TECHNIK
-
Optische
Fasern enthalten innerhalb ihrer Strukturen eine Vielzahl von Bauelementen,
die für den
ordnungsgemäßen Betrieb
von die Fasern verwendenden Systemen höchst wichtig sind. Zu solchen
Bauelementen, die dafür
ausgelegt sind, eintretendes Licht zu verarbeiten, zählen optische
Gitter und Längen
spezieller Fasern wie etwa dispersionskompensierende Faser und seltenerddotierte
verstärkende
Faser. Bei vielen Anwendungen ist es wünschenswert, ausgewählte Charakteristiken
der Faserbauelemente abzustimmen. Die Abstimmung durch das Einwirken
von Wärme
ist insbesondere für Fasergitterbauelemente
besonders zweckmäßig.
-
Faseroptische
Gitter sind wichtige Elemente zum selektiven Steuern spezifischer
Wellenlängen des
Lichts innerhalb optischer Systeme. Ein optisches Gitter umfaßt in der
Regel einen Körper
aus Material und mehrere, im wesentlichen gleichmäßig beabstandete
optische Gitterelemente, wie etwa Indexstörungen, Schlitze oder Nuten.
Zu solchen Gittern zählen
Bragg-Gitter und langperiodische Gitter. Die Fähigkeit, diese Gitter dynamisch
zu modifizieren, würde
sehr nützlich
sein.
-
Ein
typisches Bragg-Gitter umfaßt
eine Länge
aus einem optischen Wellenleiter, wie etwa eine optische Faser,
mit mehreren Störungen
beim Brechungsindex. Diese Störungen
reflektieren selektiv Licht der Wellenlänge λ gleich dem doppelten Abstand Λ zwischen
aufeinanderfolgenden Störungen mal
dem effektiven Brechungsindex, d.h. λ = 2neffΛ, wobei λ die Wellenlänge im Vakuum
und neff der effektive Brechungsindex der
sich ausbreitenden Mode ist. Die übrigen Wellenlängen passieren
im wesentlichen ungehindert. Bragg-Gitter haben in einer Vielzahl
von Anwendungen Einsatz gefunden, einschließlich Filtern, Einfügen und
Herausnehmen von Signalkanälen,
Stabilisierung von Halbleiterlasern, Reflexion der Faserverstärkerpumpenergie
und Kompensation der Wellenleiterdispersion.
-
Ein
langperiodisches Gitter koppelt optische Leistung zwischen zwei
sich gleich ausbreitenden Moden mit sehr schwachen Rückreflexionen.
Es umfaßt
in der Regel eine Länge
eines optischen Wellenleiters, bei dem die Brechungsindexstörungen mit
einem periodischen Abstand Λ' beabstandet sind,
der im Vergleich zur Wellenlänge λ des übertragenen Lichts
groß ist.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Bragg-Gittern
verwenden langperiodische Gitter einen periodischen Abstand Λ', der in der Regel
mindestens 10mal größer ist
als die übertragene
Wellenlänge,
das heißt Λ' ≥ 10λ. In der Regel liegt Λ' im Bereich 15–1500 Mikrometer,
und die Breite einer Störung
liegt im Bereich 1/5Λ' bis 4/5Λ'. Bei einigen Anwendungen
wie etwa gechirpten Gittern kann der Abstand Λ' entlang der Länge des Gitters variieren.
-
Langperiodische
Gitter sind besonders nützlich
in optischen Kommunikationssystemen zum Ausgleichen des Verstärkergewinns
bei verschiedenen Wellenlängen.
Siehe beispielsweise das am 4. Juli 1995 an A. M. Vengsarkar erteilte
US-Patent Nr. 5,430,817.
-
Viele
potenzielle Anwendungen erfordern optische Gitter mit Charakteristiken,
die sich abstimmen lassen. Abstimmbare Bragg-Gitter können eine dynamische
Steuerung dessen gestatten, welche Wellenlänge durch das Gitter hindurchtreten
wird und welche reflektiert oder abgelenkt wird. Ein abstimmbares
gechirptes Bragg-Gitter
kann eine dynamische Dispersionskompensation gestatten. Und ein
abstimmbares langperiodisches Gitter kann eine dynamische Gewinnkompensation
bereitstellen.
-
Thermisch
abstimmbare Gitterbauelemente steuern die Charakteristiken der Gitter
durch das Einwirken von Wärme,
um den Brechungsindex und somit die optische Weglänge zwischen
aufeinanderfolgenden Störungen
zu ändern.
Eine auftauchende Klasse von abstimmbaren Faserbauelementen verwendet
herkömmliche,
im Kern befindliche Fasergitter und Dünnfilmwiderstandserwärmungselemente mit
gleichmäßigen, verjüngten oder
periodisch variierenden Dicken, die in Einzel- oder mehrschichtigen Geometrien
auf der Faseroberfläche
ausgebildet sind. Durch diese Filme fließender Strom bewirkt eine Ohmsche
Erwärmung
mit Geschwindigkeiten, die vom elektrischen Strom und dem örtlichen
Widerstand der Beschichtung abhängen.
Die durch diese Erwärmung
induzierten Temperaturänderungen
verändern
die Eigenschaft von Gittern im Kern der Faser. Eine gleichförmige Erwärmung eines
Bragg-Fasergitters bewirkt beispielsweise eine proportionale Verschiebung
der Resonanzwellenlänge
zu der Temperaturänderung.
Diese Verschiebung ist in erster Linie auf die intrinsische Abhängigkeit
des Brechungsindexes von Glas von der Temperatur zurückzuführen. Eine
durch die Wärmeausdehnung
verursachte Verlängerung
der Faser induziert ebenfalls kleinere Verschiebungen.
-
Indem
mikrostrukturierte verteilte Erwärmungseinrichtungen
mit Widerständen
verwendet werden, die entlang der Länge des Fasergitters variieren
(in der Regel 2–10
cm lang), ist es möglich,
einfache oder komplexe räumliche
Variationen in der Periodizität
des Gitters zu induzieren und dynamisch zu verstellen (d.h. Chirps).
Integrierte Erwärmungseinrichtungen
mit Dicken, die invers von der Position entlang der Faser abhängen, weisen
Widerstände auf,
die linear mit der Position variieren. Eine von diesen Filmen erzeugte
Erwärmung
liefert bis auf eine gute Annäherung
einen abstimmbaren linearen Chirp. Im Reflexionsmodus können Bragg-Gitter
mit diesem Design für
die dynamische Kompensation der Dispersion pro Kanal in Lichtwellenkommunikationssystemen
mit hohen Bitraten verwendet werden. Diese Einrichtungen sind kompakt,
leistungseffizient, kosteneffektiv und lassen sich einfach bauen.
-
In
vielen existierenden und zukünftigen
Anwendungen wird es erforderlich sein, lineare Chirps und Chirps
höherer
Ordnung unabhängig
herzustellen und zu steuern und die Mittenposition des Reflexionsbands
zu verstellen. Diese Funktionalität kann mit mehreren unabhängigen Erwärmungseinrichtungen
realisiert werden, die Temperaturgradienten mit verschiedenen Funktionsformen
erzeugen. Diese Erwärmungseinrichtungen
sind mit Geometrien ausgelegt, die einen „Basissatz" zum Definieren und Abstimmen des gewünschten
Bereichs von Temperaturprofilen liefern. Wir haben diesen Ansatz
bereits in einem einfachen System demonstriert, das eine gleichförmige und
eine verjüngte
Erwärmungseinrichtung enthält, die
in einer mehrschichtigen Geometrie auf der Faseroberfläche abgeschieden
sind. Die metallischen Erwärmungseinrichtungen
waren in diesem Fall elektrisch voneinander durch einen Dünnfilm aus SiO2 isoliert, der durch plasmaunterstützte chemische
Dampfabscheidung abgeschieden wurde. Eine koordinierte Steuerung
der Erwärmungseinrichtungen
gestattete beispielsweise eine Verstellung der Chirprate ohne Verschieben
der Mittenposition.
-
Während man
mit dieser mehrschichtigen Geometrie die erforderliche Funktionalität erreicht, erfordert
sie die Abscheidung von mehreren robusten Dünnschichten auf einem stark
gekrümmten
Objekt. Es kann eine Herausforderung darstellen, diese Beschichtungen
zuverlässig
aus Materialien herzustellen, die mit den relativ hohen Arbeitstemperaturen (z.B.
300°C dieser
Bauelemente) kompatibel sind, und zwar ohne teure Abscheidungswerkzeuge.
Außerdem
erfordern diese Designs mehrere Verarbeitungsschritte.
-
Es
besteht dementsprechend ein Bedarf nach alternativen Erwärmungseinrichtungsdesigns, die
mehrfache Abscheidungen auf stark gekrümmten Fasern vermeiden, aber
gleichzeitig alle Vorteile der mehrschichtigen Dünnfilmbauelemente beibehalten.
-
WO-A-01
53 880 betrifft ein abstimmbares optisches Bauelement und eine geschlitzte
Erwärmungseinrichtung,
die ein faseroptisches Bauelement mit optischen Eigenschaften enthält, die
mit der Temperatur variieren.
-
Aus
EP-A-0 997 764 ist ein Wellenleitergitter in Wärmekontakt mit einem elektrisch
steuerbaren wärmewandelnden
Körper
bekannt. Der wärmewandelnde
Körper
kann Wärme
auf der Faser erzeugen, um entlang des Gitters einen Temperaturgradienten auszubilden.
-
Rogers
et al., Applied Optics, Band 39, 2000, S. 5109, beschreibt eine
Analyse der Wärmeströmung in
einer Art von abstimmbarem faseroptischen Gitter, das Dünnfilmwiderstandserwärmungseinrichtungen
verwendet, die auf die Oberfläche
der Faser mikrostrukturiert sind.
-
Aus
EP-A-1 139 149 ist ein Wellenleitergitter in Wärmekontakt mit einer oder mehreren
Widerstandsfilmbeschichtungen bekannt. Eine Beschichtung erstreckt
sich entlang der Länge
des Gitters, und ihr örtlicher
Widerstand variiert entlang der Länge des Gitters.
-
Aus
GB-A-2 184 859 ist ein thermisch abstimmbares faseroptisches Dämpfungsglied
bekannt, das eine Länge
einer optischen Faser mit einer Doppelkonusverjüngung umfaßt, das umfangsmäßig von
einer ungeschlitzten Mikrokapillarröhre mit einem elektrischen
Widerstandserwärmungselement
umgeben ist, das als ein Dünnfilm
auf der Mikrokapillarröhre
ausgebildet ist. Die Merkmale des Obergriffs von Anspruch 1 sind
aus diesem Dokument bekannt.
-
KURZE DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Ein
thermisch abstimmbares faseroptisches Bauelement gemäß der Erfindung
ist wie in Anspruch 1 dargelegt. Bevorzugte Formen sind in den abhängigen Ansprüchen dargelegt.
-
KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
Ein
umfassenderes Verständnis
des Charakters, der Vorteile und verschiedener zusätzlicher Merkmale
der Erfindung ergibt sich bei Betrachtung der Bauelemente, die nunmehr
in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen beschrieben werden.
Es zeigen:
-
1 einen
schematischen Querschnitt durch ein abstimmbares Faserbauelement
innerhalb einer mikrokapillaren Erwärmungseinrichtung;
-
2 ein
abstimmbares Faserbauelement unter Verwendung einer mikrokapillaren
Erwärmungseinrichtung
und mit einer Dünnfilmerwärmungseinrichtung
auf dem Gitter;
-
3 einen
schematischen Querschnitt durch ein abstimmbares Faserbauelement
unter Verwendung einer mikrokapillaren Erwärmungseinrichtung und mit mehreren
verschachtelten Dünnfilmerwärmungseinrichtungen;
-
4 ein
abstimmbares Faserbauelement unter Verwendung einer mikrokapillaren
Erwärmungseinrichtung
mit mehreren winkelmäßig beabstandeten
Dünnfilmerwärmungseinrichtungen;
-
5A schematisch
einen Glastrichter, der sich zum Einfädeln von Faserbauelementen
in Mikrokapillaren eignet;
-
5B schematisch
eine trennbare Mikrokapillare, um die Plazierung eines Faserbauelements zu
erleichtern;
-
6A und 6B graphisch
die Dispersion von experimentellen Einzel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelementen
der in 1 gezeigten Art;
-
7 graphisch
die Wellenlängenverschiebung
als Funktion der Heizleistung für
ein experimentelles Einzel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelement;
-
8 graphisch
Reflexionsgradspektren von experimentellen Doppel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelementen
der in 2 gezeigten Art und
-
9 typische
Gruppenverzögerungen
von einem Doppel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelement.
-
Es
versteht sich, daß diese
Zeichnungen die Konzepte der Erfindung veranschaulichen sollen und mit
Ausnahme der graphischen Darstellungen nicht maßstabsgetreu sind.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG
-
Unter
Bezugnahme auf die Zeichnungen veranschaulicht 1 ein
thermisch abstimmbares Faserbauelement 9, das eine Länge optischer
Faser 10 einschließlich
einem Faserbauelement 11 (hier ein optisches Gitter, das
aus einer Sequenz von Indexstörungen 12 besteht)
umfaßt.
Das Bauelement 11 ist innerhalb einer elektrisch steuerbaren
mikrokapillaren Erwärmungseinrichtung 23 angeordnet,
die in der Regel eine Mikrokapillarröhre 23A und eine Widerstandsfilmerwärmungseinrichtung 23B auf
der Außenfläche der
Röhre über dem
Bauelement umfaßt. Unter
Mikrokapillarröhre
wird eine Röhre
mit einem größten effektiven
Außendurchmesser
von unter etwa 2 mm verstanden. (Der effektive Durchmesser einer
nicht kreisförmigen
Mikrokapillare ist der Durchmesser eines Kreises mit vergleichbarem
Flächeninhalt.)
Eine derartige Röhre
ist vorteilhaft, weil ihre kleine Oberfläche für eine effiziente Erwärmung wenig
Wärme verliert
und ihre kleine thermische Masse ein schnelles Verhalten gestattet.
Die Filmerwärmungseinrichtung 23B kann
entlang der Länge
des Gitters einen gleichförmigen
Widerstand oder alternativ einen örtlichen Widerstand, der entlang
der Länge
des Gitters variiert, aufweisen. Der örtliche Widerstand kann variiert
werden, indem seine Dicke oder Zusammensetzung variiert wird. Leitungen 24 und 25 können für elektrischen
Kontakt mit einer Stromquelle 26 sorgen, um Strom durch
die Filmerwärmungseinrichtung 23B entlang
der Länge
des Gitters zu schicken.
-
Die
Mikrokapillare ist in der Regel aus einem elektrisch nicht leitenden
Material wie etwa Glas oder einem temperaturbeständigen Polymer wie etwa Polymid.
Es kann jedoch, wie in der Erfindung ein Widerstandsmaterial sein,
und eine Widerstandsmikrokapillare kann an eine Stromquelle angeschlossen werden,
um das Widerstandsmaterial der Mikrokapillare als eine Erwärmungseinrichtung
zu verwenden. Die Mikrokapillare weist in der Regel einen kreisförmigen Querschnitt
auf, aber nicht kreisförmige
Querschnitte wie etwa quadratische oder rechteckige Röhren können ebenfalls
verwendet werden. Typische Mikrokapillaren sind steif. Flexible
Polymermikrokapillaren können
aber verwendet werden und sind gegenüber Bruch widerstandsfähiger.
-
Das
faseroptische Bauelement 11 ist hier als ein optisches
Gitter dargestellt. Es kann sich bei ihm jedoch um jedes faseroptische
Bauelement handeln, dessen relevante Charakteristiken als Funktion
der Temperatur variieren. Es kann sich bei ihm beispielsweise um
eine Länge
einer Spezialfaser wie etwa eine dispersionskompensierende Faser
oder seltenerddotierte Faser handeln.
-
2 zeigt
ein Bauelement ähnlich
dem von 1, außer, daß die Faser 10 auch
eine Widerstandsfilmerwärmungseinrichtung 13 auf
der Außenfläche aufweist.
Der Film 13 kann entlang der Länge des Gitters einen gleichförmigen Widerstand
oder einen Widerstand, der entlang der Länge des Gitters variiert, aufweisen.
Leitungen 14 und 15 sorgen für elektrischen Kontakt mit
einer nicht gezeigten Stromquelle, um Strom durch den Film 13 zu
schicken.
-
3 zeigt
ein Bauelement ähnlich
dem von 1, außer, daß mehrere (hier drei) verschachtelte Mikrokapillarerwärmungseinrichtungen 23B, 33B und 43B vorliegen.
Jede der Erwärmungseinrichtungen
kann entlang der Gitterlänge
gleiche oder andere Widerstandsprofile aufweisen. Vorteilhafterweise sind
die Widerstandsprofile so gewählt,
daß sie
einen Satz bilden, der entlang des Bauelements 11 gewünschte Temperaturprofile
erzeugen kann. Beispielsweise kann die Erwärmungseinrichtung 23B einen
gleichförmigen
Widerstand entlang ihrer Länge aufweisen,
Erwärmungseinrichtung 33B kann
einen monoton zunehmenden Widerstand aufweisen, und Erwärmungseinrichtung 43B kann
ein periodisches oder abnehmendes Widerstandsprofil aufweisen. Die Steuerung
jeweiliger Stromquellen für
jede Erwärmungseinrichtung
(nicht gezeigt) gestattet die Festlegung einer großen Vielfalt
von Temperaturprofilen entlang des Gitters 11.
-
4 veranschaulicht
ein weiteres Bauelement ähnlich 1,
außer,
daß mehrere
(hier zwei) mikrokapillare Filmerwärmungseinrichtungen 53B und 63B vorliegen,
die winkelmäßig beabstandet sind.
Jede der Erwärmungseinrichtungen 53B, 63B kann
sich entlang der Länge
des Gitters erstrecken, obwohl eine oder mehrere sich möglicherweise
nicht gleich mit dem Bauelement 11 zu erstrecken brauchen.
Die Erwärmungseinrichtungen
können
eine gleichförmige
Dicke aufweisen oder ihre Dicke kann entlang der Länge variieren.
Sie können
das gleiche Dickeprofil mit der Entfernung oder verschiedene Dickeprofile
aufweisen. Die Leitungen 124, 125 und 224, 225 sorgen
für elektrischen
Kontakt zu diskreten Stromquellen.
-
Die
Bauelemente lassen sich nun unter Betrachtung der folgenden spezifischen
Beispiele klarer verstehen.
-
BEISPIEL
-
A. Allgemeines Design,
Mikrokapillarröhren
und Werkzeuge zum Einfädeln
-
Es
wurden Bauelemente konstruiert, wobei konventionelle faserinterne
Gitter, dünne
Metallfilme und Glasmikrokapillarröhren verwendet wurden. In allen
Fällen
wiesen die Gitter ein intrinsisches lineares Chirp auf und wurden
unter Verwendung von holographisch erzeugten Phasenmasken und herkömmlichen
Vorgehensweisen in eine standardmäßige Telekommunikationsfaser
(Lucent 5D-Faser) geschrieben. Um einen stabilen Betrieb dieser
Gitter bei Temperaturen von bis zu ~150°C sicherzustellen, wurden die
Gitter 20 Sekunden lang bei 400°C
getempert. Ein Bauelement war ein Mikrokapillarenbauelement ähnlich dem
in 2 dargestellten. In diesem Fall wurden metallische
Filmerwärmungseinrichtungen
an der Faser und der äußeren Oberfläche der
Kapillare ausgebildet. Die Charakteristiken der Filme sind unten
beschrieben. Mikrokapillaren mit Innendurch messern (ID) von 140 μm wurden
gewählt, weil
sie gut zu einer standardmäßigen ungemantelten
optischen Einmoden-5D-Faser
(125 μm
Durchmesser) paßten.
Mikrokapillaren mit IDs von 280 μm wurden
ebenfalls verwendet, weil sie gut zu ummantelten Fasern paßten.
-
Die
Mikrokapillaren weisen so, wie sie vom Hersteller bezogen werden,
auf ihren äußeren Oberflächen dünne Polyimidbeschichtungen
(10–20 μm dick) auf.
Zuerst wurden diese Beschichtungen mit einer Butanflamme abgebrannt.
Die ausgezogenen Kapillaren wurden mit Methanol gespült und in
etwa 15 cm lange Stücke
geschnitten. Über
unten beschriebene Prozesse wurden die dünnen metallischen Erwärmungseinrichtungen
ausgebildet. Eine optische Faser (mit oder ohne Polymermantel) wurde mit
einem in 5A dargestellten einfachen Glastrichter
in die metallbeschichteten Kapillaren gefädelt. Dieser Trichter 50 ist
ein zylindrisches Glasstück
mit einem mittigen axialen Luftloch 52, dessen Durchmesser
ständig
und symmetrisch von einem relativ großen Wert (~2 mm) an den Enden
zu einem relativ kleinen Wert (~0,2 mm) in der Mitte variiert. Der
schmalste Teil der hier verwendeten Trichter wiesen Durchmesser
auf, die nur geringfügig
größer waren
als die Durchmesser einer optischen Faser mit oder ohne Mantel.
Um eine Faser 10 in eine Mikrokapillare 23A einzufädeln, werden
die Faser und die Kapillare in entgegengesetzte Enden des Trichters eingeführt. Die
Mikrokapillare erreicht an der Stelle einen Stoppunkt, wo ihr Außendurchmesser
(OD) gleich dem lokalen Innendurchmesser des Trichters ist. Die
Fasern 10, die in den Trichter 50 von der entgegengesetzten
Seite aus eintritt, wird von dem Trichter auf natürliche Weise
auf die Mitte der Bohrung der Kapillare ausgerichtet. Durch Schieben
der Faser durch den Trichter wird sie deshalb schnell und leicht
in die Mikrokapillare eingefädelt.
Diese Prozedur erfordert keine Mikroskope oder Präzisionsausrichtungsstufen.
-
5B veranschaulicht
einen alternativen Ansatz zum Erleichtern des Einführens der
Faser in eine trennbare Mikrokapillare. Hier wird die Mikrokapillare
axial in zwei Teile 55, 56 geteilt. Die beiden
Teile werden dann zusammen um die Länge der Faser 10 einschließlich dem
zu erwärmenden
Bauelement geklebt. Nach dem Kleben werden die erwärmenden Beschichtungen
auf die geklebte Mikrokapillare aufgebracht.
-
Bei
allen den hier beschriebenen Bauelementen weist das Gebiet der Faser,
das das Gitter enthält,
keinen Polymermantel auf. Der Mantel wurde vor dem Schreiben des
Gitters abgelöst,
und die bloße
Faser wurde nicht wieder beschichtet. Bei den 140 μm-ID-Mikrokapillaren
wurde auch der Polymermantel entlang der halben Länge der
Faser bis zum Gitter abgelöst,
so daß sie
in die Kapillare eingefädelt werden
konnte. Es wurden auch die 280 μm-ID-Mikrokapillaren
verwendet, die den Vorteil aufwiesen, daß bei ihnen der Mantel nicht
entfernt werden mußte.
In beiden Fällen
wurde die radiale Position der Faser innerhalb der Kapillare nicht
direkt gesteuert. Die Fasern kontaktierten die Innenwände der
Kapillaren an verschiedenen Stellen, die dadurch bestimmt wurden,
wie die Fasern nach den Einfädelvorgängen und den
unten beschriebenen Verkapselungsschritten ruhte.
-
B. Metallbeschichtungen
-
Dünne Metallbeschichtungen
wurden über Elektronenstrahlverdampfung
bei Basisdrücken
von ~1 × 10
Torr auf den Mikrokapillaren und den Fasern abgeschieden. Die Beschichtungen
bestanden in der Regel aus 10 nm Ti (Abscheidungsrate ~0,1 nm/s; Haftvermittler)
und zwischen 200 und 2000 nm Au (Abscheidungsrate ~0,3–0,6 nm/s).
Die Dickengradienten für
die verjüngten
Beschichtungen wurden mit einer sich bewegenden Schattenmaske erzeugt,
die an eine computergesteuerte Drehbühne gekoppelt war. In den meisten
Fällen
wurden die Metallbeschichtungen nur auf einer Seite der Mikrokapillaren abgeschieden.
-
Bei
anderen wurden zum Beschichten von beiden Seite zwei Abscheidungsläufe durchgeführt. Die
Abscheidungen erfolgten durch eine Schlitzmaske, die geringfügig schmaler
war als die Mikrokapillare, und auf sie ausgerichtet war. Die Mikrokapillare wurde
zwischen den beiden Abscheidungen um 180°C gedreht, und die Filme nach
der Abscheidung berührten
sich nicht und waren elektrisch getrennt. Die optischen Fasern wurden
nur auf einer Seite beschichtet.
-
C. Verkapselung und elektrische
Verbindungen
-
Jede
Mikrokapillare wurde innerhalb einer Quartzröhre mit einem Durchmesser von
~5 mm befestigt. Es lieferte eine gewisse Wärmeisolierung der Fasern von
ihren Umgebungen; es bot außerdem mechanische
Unterstützung
und Schutz. Die Fasern und Mikrokapillaren wurden entweder mit Silberfarbe,
Silberepoxid oder Indiumlot an zwei Paaren von vergoldeten Messinghülsen an
beiden Enden dieser Röhren
geklebt. Die optische Faser klebt an den Enden der Verkapselung
an den Hülsen.
Das innere Paar von Hülsen
ist mit den Mikrokapillaren verbunden. Drähte wurden an den beiden Sätzen von
Hülsen
angebracht, um die Verbindung mit Stromversorgungen zu erleichtern.
-
D. Optisches und elektrisches
Testen
-
Die
Bauelemente wurden mit Strom von Gleichstromversorgungen angesteuert.
In der Regel wurden die angelegten Spannungen und die Ströme gemessen,
um die Eingangsleistung zu bestimmen. Die Reflexionsgradspektren
wurden mit einem JDS Swept Wavelength System gemessen. Die Gruppenverzögerungscharakteristiken
wurden mit einem HP Chromatic Dispersion Tester bei hoher Auflösung mit einer
Modulationsfrequenz von 2 GHz ausgewertet.
-
E. Ergebnisse
-
6A stellt
typische Dispersionsdaten von einem Einzel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelement dar,
das eine verjüngte
metallische Filmerwärmungseinrichtung
auf der Faser selbst (nur auf einer Seite abgeschieden) verwendet. 6B zeigt ähnliche Daten
von einem Bauelement, das eine bloße Faser verwendet, die in
eine Mikrokapillarröhre
(280 μm
ID, 357 μm
OD) eingefädelt
ist, die eine (nur auf einer Seite abgeschiedene) metallische Dünnfilmerwärmungseinrichtung
trägt.
Die Geometrien der Metallbeschichtungen waren in beiden Fällen die
gleichen: 0,2 bis 2,0 μm
Schwankung bei der Dicke auf eine Weise, die umgekehrt von der Position
entlang der ~10 cm Länge
des Gitters abhängt.
Die Gruppenverzögerungscharakteristiken
(Linearität,
Gruppenverzögerungswelligkeit,
usw.) dieser beiden Bauelemente sind bis auf experimentelle Unsicherheiten
die gleichen. Die optischen Charakteristiken des Mikrokapillarbauelements
sind so gut wie jene von zuvor vorgeführten Faserdispersionskompensatoren.
-
Um
die relativen Leistungswirkungsgrade zu untersuchen, wurden Bauelemente
mit gleichförmigen
Beschichtungen verglichen. Die optischen Eigenschaften waren so
wie erwartet: Verschiebung ohne Verzerrungen entweder bei den Reflexionsspektren
oder bei den Gruppenverzögerungscharakteristiken. 7 zeigt
typische Wellenlängenverschiebungen
als Funktion der eingegebenen Heizleistung für Bauelemente, die Mikrokapillaren
mit IDs von 140 bzw. 280 μm
und ODs von 360 μm
bzw. 357 μm
und gleichförmige
Beschichtungen auf beiden Seiten der Kapillaren verwenden. Es wurde
beobachtet, daß (i)
diese beiden Bauelemente die gleichen Leistungswirkungsgrade aufwiesen
und (ii) die Wirkungsgrade dieser Bauelemente (~0,00145 nm/mW) nur
geringfügig
schlechter sind als Nicht-Kapillarbauelemente, die Beschichtungen
direkt auf der Faser verwenden (~0,0018 nm/MW). Die Analyse zeigt, daß die fast
identischen ODs dieser beiden Bauelemente zum größten Teil ihre ähnlichen
Leistungswirkungsgrade erklären.
Es überrascht,
daß diese
Wirkungsgrade mit denen von nur aus Faser bestehenden Bauelementen
vergleichbar sind, zwar insbesondere deshalb, weil (i) die Hinzufügung der
Kapillarröhren
die thermische Masse erheblich erhöht und (ii) die thermische
Kopplung zwischen der Erwärmungseinrichtung
und der Faser wegen des Vorliegens eines kleinen Luftspalts zwischen
den Kapillaren und den Fasern nicht ganz ideal ist.
-
2. Doppel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelemente
-
8 zeigt
die Reflexionsgradspektren eines typischen Doppel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelements
auf der Basis einer (nur auf einer Seite abgeschiedenen) verjüngten Metallbeschichtung
auf einer Faser, die in eine Mikrokapillare eingefädelt wird, die
eine gleichförmige
(auf beiden Seiten abgeschiedene) Metallbeschichtung trägt. Diese
Ergebnisse veranschaulichen die guten Charakteristiken dieses Bauelements:
die Spektren erleben keine Verzerrung, wenn Strom durch die gleichförmige Erwärmungseinrichtung
verstellt wird, und die Spektren verbreiten sich auf die erwartete
Weise, wenn Strom durch die verjüngte
Beschichtung fließt.
-
9 zeigt
typische Gruppenverzögerungen.
Das wichtige Ergebnis besteht darin, daß (mit Ausnahme der langwelligen
Seiten der Dispersion, wenn erheblicher Strom gleichzeitig durch
beide Erwärmungseinrichtungen
fließt)
die Abstimmung der durch das Fließen von Strom durch jede der
Erwärmungseinrichtungen
induzierte Gruppenverzögerungen
entkoppelt wird: das Schicken von Strom durch die gleichförmige Erwärmungseinrichtung
verschiebt die Gruppenverzögerungskurven
gleichförmig,
ohne ihre Gestalt zu verändern,
und das Schicken von Strom durch die verjüngte Erwärmungseinrichtung ändert die
Gruppenverzögerungssteigung
und die Mittenposition des Reflexionsbands auf erwartete Weise. Ähnliche
Tests mit Mikrokapillarbauelementen mit zwei Erwärmungseinrichtungen ähnlich 4 wiesen
Ergebnisse auf, die denen in 8 und 9 gezeigten
im wesentlichen ähnlich
sind.
-
Somit
liefern Mikrokapillarröhren
die Basis für
eine neue Art von Design für
thermisch abgestimmte Fasergitterbauelemente. Durch ihre Verwendung
erhält
man eine einfache preiswerte Möglichkeit,
um mehrere Erwärmungseinrichtungen
zu erreichen, die zum flexiblen Abstimmen von Gittereigenschaften
unabhängig
gesteuert werden können.
Sie ermöglichen
außerdem,
daß die
Herstellung der Dünnfilmerwärmungseinrichtungen
von der der Fasergitter getrennt wird. Bauelemente, die Mikrokapillaren
verwenden, weisen Leistungswirkungsgrade und optische Eigenschaften
auf, die alle mit denen von Bauelementen vergleichbar sind, die
direkt auf der Faseroberfläche
abgeschiedene Beschichtungen verwenden. Die Bauelemente auf Mikrokapillarbasis weisen
trotz der Tatsache, daß die
Position der Achse der Faser innerhalb der Kapillare nicht präzise gesteuert
wird, gute optische Eigenschaften auf.
-
Das
Doppel-Erwärmungseinrichtungs-Mikrokapillarbauelement,
das vorgeführt
wurde, liefert die Möglichkeit
zum Verstellen der Mittenposition des Reflexionsbands, um eine Verschiebung
zu kompensieren, die durch thermisch induzierte Änderungen in der Chirprate
oder durch Änderungen
bei der Umgebungstemperatur verursacht werden kann. Diese Art von
Funktionalität
wird für
auf einzelnen Gittern basierende Dispersionskompensatoren benötigt, die eine
große
Dispersionsabstimmbarkeit aufweisen.
-
Bei
diesen Doppel-Erwärmungseinrichtungs-Bauelementen
kann die aktive Stabilisierung der Gittermittenwellenlänge dadurch
erreicht werden, daß die
gleichförmige Erwärmungseinrichtung
mit ausreichend Strom angesteuert wird, damit ihr Widerstand konstant
bleibt. Bis auf eine erste Annäherung
stellt dieser Zustand eines konstanten Widerstands sicher, daß die entlang
der Länge
des Fasergitters gemittelte Temperatur konstant bleibt. Bei diesem
Ansatz dient die Beschichtung einer doppelten Rolle als Erwärmungseinrichtung
und verteilter Temperatursensor. Diese Art von Rückkopplungssteuerung ist deshalb
attraktiv, da sie keinen separaten kalibrierten Temperatursensor
erfordert; der intrinsische spezifische Widerstand des Metalls für die Erwärmungseinrichtung ändert sich
auf lineare Weise mit der Temperatur (bei Gold ändert sich der spezifische Widerstand
um 0,3%/°C).
Bei diesem Effekt besteht ein Nachteil darin, daß durch Schicken von Strom durch
die verjüngte
Erwärmungseinrichtung
erzeugte Temperaturgradienten Gradienten des spezifischen Widerstands
in der gleichförmigen
Beschichtung erzeugen. Strom durch diese gleichförmige Beschichtung zu schicken,
wenn die verjüngte
Erwärmungseinrichtung
ebenfalls in Betrieb ist, erzeugt somit eine Eingangsleistung, die
auf eine Weise mit der Position variiert, die im allgemeinen den
existierenden Temperaturgradienten erhöht. Auf diese Weise liefert
die gleichförmige
Erwärmungseinrichtung
nicht länger eine
einfache gleichförmige
Verschiebung des Gitterspektrums, sondern erhöht das Chirpen. Dieser Effekt
ist zumindest teilweise für
das nicht ideale Verhalten verantwortlich, das die gemessenen Gruppenverzögerungen
bei langen Wellenlängen
aufweisen, wenn keine wesentlichen Ströme durch beide Erwärmungseinrichtungen
fließen.
Für das
hier beschriebene besondere Bauelement verschlechtert dennoch dieses
Verhalten nicht die optische Leistung in dem Wellenlängenbereich,
der am wichtigsten ist (das heißt
die kurzwellige Seite des Reflexionsbands). Außerdem erhält man durch die Fähigkeit
zum Abstimmen der Mittenposition des Reflexionsbands zusätzliche
Flexibilität,
um sicherzustellen, daß der WDM-Kanal
nur den linearen Teil der Gruppenverzögerung sieht.