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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
zur Kompensation der chromatischen Dispersion in optischen Systemen
mit gechirpten Bragg-Gittern gemäß dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
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Aus der Veröffentlichung von J.A.J. Fells
et al.: Twin Fiber Grating Tunable Dispersion Compensator, IEEE
Photonics Technology Letters, Vol. 13, No. 9., S. 984 ff., September
2001, ist eine Anordnung zur Kompensation der chromatischen Dispersion
beschrieben, bei der zwei Faser-Bragg-Gitter mittels eines 4-Port-Zirkulators
kaskadiert sind. Der optische Zirkulator leitet das Licht dabei
in einer Richtung von einem Port zum anderen. Von den beiden Faser-Bragg-Gittern weist das
eine einen quadratischen Chirp mit positiver Krümmung und das andere einen
quadratischen Chirp mit negativer Krümmung auf. Die Einstellung
einer gewünschten
Gesamtdispersion erfolgt über
mechanische Spannungen, die mittels Piezo-Aktuatoren in auf die
Faser-Bragg-Gitter aufgebracht werden. Ein nicht-linearer (quadratischer)
Chirp ist notwendig, um bei der Steuerung mittels mechanischer Spannungen überhaupt
eine Dispersionsänderung
zu erreichen.
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Die bekannte Anordnung zur Dispersionskompensation
ist nachteilig relativ kompliziert aufgebaut und kostenintensiv
in der Herstellung. Sie besteht aus zahlreichen Einzelteilen, die
aufwendig und gesondert verarbeitet werden müssen. Die Realisierung eines
quadratischen intrinsischen Chirps in den Faser-Bragg-Gittern ist
technisch schwierig und aufwendig. Auch sind 4-Port-Zirkulatoren
relativ teure optische Bauelemente.
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Die Veröffentlichung von B.J. Eggleton
et al.: Electrically Tunable Power Efficient Dispersion Compensating
Fiber Bragg Grating, IEEE Photonics Technology Letter, Vol. 11,
No. 7, S, 854 ff, Juli 1999, beschreibt eine Anordnung zur Dispersionskompensation
mit einem Faser-Bragg-Gitter, das von einem Metallmantel umgeben
ist, dessen Dicke über
der Länge variiert.
Durch Einprägen
eines Stroms in den Metallmantel wird ein Temperaturgradient auf
das Faser-Bragg-Gitter aufgebracht, der den Chirp des Faser-Bragg-Gitters
und damit die Dispersion verändert.
Auch diese Ausführung
erfordert einen aufwendigen und kostenintensiven Herstellungsprozess,
bei dem der Fasermantel entfernt und der Metalmantel mit variierender
Dicke aufgebracht werden muss.
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Aus der
DE 195 38 017 A1 und aus
der
JP 200235170 A sind
integriert optische Bauelemente mit Wellenleitern bekannt, die gechirpte
Bragg-Gitter zur Dispersionskompensation einsetzen.
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Der vorliegenden Erfindung liegt
die Aufgabe zu Grunde, eine Vorrichtung zur adaptiven Kompensation
der chromatischen Dispersion in optischen Systemen mit gechirpten
Bragg-Gittern zur Verfügung
zu stellen, die einfach und kostengünstig herstellbar ist.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Vorrichtung zur Kompensation der chromatischen Dispersion in optischen
Systemen mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Vorteilhafte und bevorzugte
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Danach zeichnet sich die erfindungsgemäße Lösung dadurch
aus, dass die Vorrichtung als integriert-optische Wellenleiterstruktur
ausgebildet ist, bei der zwei Bragg-Gitter mit entgegengesetztem intrinsischen
Chirp in nacheinander zu durchlaufende integriert-optische Wellenleiter
eingeschrieben sind, wobei die Bragg-Gitter einen linearen intrinsischen Chirp
aufweisen und die Mittel zum Einstellen des Chirps der Bragg-Gitter
jeweils einen linearen Temperaturgradienten auf die Bragg-Gitter
aufbringen, über
dessen Veränderung
der Chirp der Bragg-Gitter einstellbar
ist. Es wird hierdurch eine integrierte Lösung bereitgestellt, die aus
nur einer Struktur besteht und nicht aus Einzelteilen, die gesondert
gehandhabt und aufeinander abgestimmt werden müssen. Gleichzeitig ist es in
relativ einfacher Weise möglich, etwa
durch Belichtung mit W-Licht die Bragg-Gitter unmittelbar in die
Wellenleiterstrukturen der integriert-optischen Komponente einzuschreiben.
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Die Mittel zum Einstellen des Chirps
der Bragg-Gitter, die den bereits vorhandenen, fest eingeschriebenen
intrinsischen Chirp der Bragg-Gitter verändern, bringen jeweils einen
Temperaturgradienten auf die Bragg-Gitter auf. Über die Veränderung des Temperaturgradienten
ist der Chirp der Bragg-Gitter einstellbar. Die Bragg-Gitter werden
dabei mit einem linearen Temperaturgradienten beaufschlagt. Ein
solcher ist relativ einfach herstellbar. Außerdem ist in Verbindung mit
dem linearen intrinsischen Chirp der Gitter in vorteilhafter Weise
eine lineare Änderung
und Einstellung der chromatischen Dispersion möglich.
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Durch Verwendung zweier kaskadierter Bragg-Gitter
mit entgegengesetztem intrinsischen Chirp und damit entgegengesetzter
Dispersion kann eine chromatische Gesamtdispersion um den Dispersions-Nullpunkt
herum eingestellt werden. Durch Veränderung des Chirps der Bragg-Gitter kann ausgehend
von einer solchen Dispersion von Null die Gesamtdispersion auf einen
gewünschten
positiven oder negativen Wert eingestellt werden.
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Dabei erfolgt bevorzugt eine symmetrische Steuerung
der chromatischen Dispersion, zum einen um einen möglichst
großen Steuerbereich
zu erreichen, zum anderen um die Absolutwerte der Dispersion klein
zu halten. Letzteres ist notwendig, da die Polarisations-Moden-Dispersion
mit der chromatischen Dispersion skaliert und so klein wie möglich sein
sollte.
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Ein beispielhafter Einsatz der erfindungsgemässen Vorrichtung
liegt in der Kompensation einer vor allem auf Temperaturschwankungen
zurückzuführenden
Restdispersion vor Einkopplung eines über einen an sich dispersionskompensierten
Lichtwellenleiter übertragenen
optischen Signals in eine Empfangseinheit. Insbesondere bei hohen
Bitraten von beispielsweise 40 Gbit/s kann die auftretende Restdispersion
nicht vernachlässigt
werden.
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Grundsätzlich ist ein intrinischer
Chirp zur Bereitstellung einer gewissen Mindestbandbreite des Bragg-Gitters
erforderlich. Die Verwendung eines linearen intrinsischen Chirps
weist den Vorteil einer relativ einfachen Herstellung auf. „Linearer
Chirp" bedeutet
dabei, dass die optischen Weglänge
zwischen den Gitterpunkten des Bragg-Gitters linear mit der Gitterlänge zu-
oder abnimmt.
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Die Bereitstellung eines intrinsischen
Chirps kann auf verschiedene Arten erfolgen. In einer ersten Variante
wird die räumliche
Periode der Brechzahlschwankung über
der Gitterlänge
verändert.
Ein zweites Verfahren sieht vor, die optische Weglänge einer
Brechzahlperiode nicht räumlich
zu verändern, sondern
durch Variation des mittleren Brechungsindex über der Gitterlänge. Bei
einer dritten Variante wird durch eine Änderung der Querschnittsgeometrie des
Wellenleiters die effektive Brechzahl eingestellt. Die beiden letztgenannten
Verfahren sind dabei besonders vorteilhaft, da die Periode der Brechzahlschwankung über der
Gitterlänge
konstant ist, das Gitter als räumlich
ungechirpt ist, und die notwendige Phasenmaske zum Einschreiben
einer Variation des Brechungsindex einfach herzustellen ist.
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Dementsprechend ist in einer bevorzugten Ausgestaltung
vorgesehen, dass die Gitterstruktur der Bragg-Gitter unter Verwendung
einer Phasenmaske und durch Bestrahlung mit UV-Licht in die entsprechenden
integriert-optischen Wellenleiter eingeschrieben wird.
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In einer weiteren Ausgestaltung der
Erfindung sind die Bragg-Gitter durch jeweils identische Gitterstrukturen
in zwei parallel verlaufenden integriert-optischen Wellenleitern
gebildet. Die parallel verlaufenden Wellenleiter sind dabei bevorzugt
jeweils durch zwei benachbarte Tore eines Richtkopplers miteinander
verbunden. Dies kann in einfacher Weise realisiert werden.
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Bevorzugt weist die erfindungsgemässe Vorrichtung
des weiteren zwei Richtkoppler, insbesondere 3dB-Richtkoppler mit jeweils vier Toren
auf, wobei
- – ein erstes Tor des ersten
Richtkopplers mit einem Eingangswellenleiter verbunden ist,
- – ein
zweites und ein drittes Tor des ersten Richtkopplers mit den beiden
Wellenleitern des ersten Bragg-Gitters verbunden sind,
- – ein
viertes Tor des ersten Richtkopplers mit einem ersten Tor des zweiten
Richtkopplers verbunden ist,
- – ein
zweites und ein drittes Tor des zweiten Richtkopplers mit den beiden
Wellenleitern des zweiten Bragg-Gitters verbunden sind, und
- – ein
viertes Tor des zweiten Richtkopplers mit einem Ausgangswellenleiter
gekoppelt ist.
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Eine solche Anordnung stellt eine
kompakte integriertoptische Komponente zur Einstellung und Steuerung
der chromatischen Dispersion dar.
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Die Mittel zum Einstellen des Chirps
der Bragg-Gitter weisen in einer bevorzugten Ausgestaltung elektrische
Heizelemente auf, die beispielsweise durch eine unterschiedliche
Ansteuerung einen Temperaturgradienten erzeugen. Alternativ wird
ein einzelnes Heizelement, insbesondere ein Heizstreifen verwendet,
dessen stromleitende Querschnittsfläche über seiner Länge variiert.
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Die Erfindung wird nachfolgend unter
Bezugnahme auf die Figur der einzigen Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
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1 zeigt
eine integriert-optische Filterkomponente mit einer Wellenleiterstruktur,
die integriert-optisch auf ein Substrat aufgebracht ist. Die Wellenleiterstruktur
besteht aus einem Eingangswellenleiter 1, einem ersten
3dB-Richtkoppler 2,
einem ersten Bragg-Gitter 3, einem zweiten Bragg-Gitter 4, einem
zweiten 3dB-Richtkoppler 5 und einem Ausgangswellenleiter 6.
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Die Bragg-Gitter 3, 4 bestehen
jeweils aus zwei parallelen Wellenleitern 31, 32, 41, 42.
Die beiden parallelen Wellenleiter 31, 32, 41, 42 jedes Bragg-Gitters 3, 4 weisen
dabei eine identische Gitterstruktur auf. Die Bragg-Gitter 3, 4 besitzen
einen intrinsischen Chirp, das heißt die optische Weglänge zwischen
zwei Gitterpunkten ändert
sich mit der Gitterlänge.
Hierdurch wird eine Mindestbandbreite der Gitter 3, 4 bereitgestellt,
die ohne Chirp nur Licht einer einzigen Wellenlänge reflektieren würden.
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Im vorliegenden Ausführungsbeispiel
ist der intrinsische Chirp linear ausgebildet, das heißt die optische
Weglänge
nimmt zwischen zwei Gitterpunkten 33, 34, 43, 44 des
Bragg-Gitters 3, 4 linear
zu bzw. ab. Dabei ist von Bedeutung, dass die beiden Bragg-Gitter 3, 4 einen
entgegengesetzten intrinsischen Chirp aufweisen, wie in der Figur
angedeutet ist.
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Die beiden 3dB-Richtkoppler 2,
5 weisen jeweils vier Tore 2a, 2b, 2c, 2d, 5a, 5b, 5c, 5d auf.
Der Eingangswellenleiter 1 ist mit dem einen Tor 2a des ersten
3dB-Richtkopplers 2 verbunden. Die beiden diesem Tor gegenüberliegenden
Tore 2b, 2d sind mit den beiden parallelen Wellenleitern 31, 32 des
ersten Bragg-Gitters 3 verbunden. Das verbleibende Tor 2c des 3dB-Richtkopplers
ist mit dem einen Tor 5b des zweiten 3dB-Richtkopplers 5 verbunden.
Die diesem Tor 5b gegenüberliegenden
beiden Tore 5a, 5c des zweiten 3dB-Richtkopplers 5 sind
mit den beiden parallelen Wellenleitern 41, 42 des
zweiten Bragg-Gitters 4 verbunden. Das verbleibende Tor 5d des
zweiten Richtkopplers 5 ist mit dem Ausgangswellenleiter 6 verbunden.
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Zusätzlich sind schematisch durch
ein Temperaturdiagramm angedeutete elektrische Heizelemente vorgesehen,
die jeweils auf die Bragg-Gitter 3, 4 aufgebracht
sind und dabei einen einstellbaren Temperaturgradienten an den Bragg-Gittern 3, 4 bereitstellen.
Dabei kann beispielsweise vorgesehen sein, dass jedes der Bragg-Gitter 3, 4 über seine
Länge mit
vielen kleinen Heizelementen versehen ist, die unterschiedlich ansteuerbar
sind und auf diese Weise einen Temperaturgradienten erzeugen. Alternativ kann
vorgesehen sein, dass pro Gitter 3, 4 nur ein Heizelement
verwendet wird, beispielsweise ein Heizstreifen, dessen stromleitender
Querschnitt über seiner
Länge variiert.
Damit variiert auch der Widerstand des Heizelementes über seine
Länge,
so dass ein eingespeister konstanter Strom einen Temperaturgradienten
erzeugt. In der Draufsicht würde
dieser letztgenannten Ausführung
einem im Wesentlichen dreieckigen Heizstreifen entsprechen.
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Die Funktionsweise der integriert-optischen Filterkomponente
ist derart, dass ein in den Eingangswellenleiter 1 eingekoppeltes
Signal zunächst zum
Tor 2a des ersten 3dB-Richtkopplers 2 geführt wird.
Von dort wird die Signalleistung gleichmäßig auf die beiden Tore 2b, 2d des
Richtkopplers 3 verteilt, wobei zwischen den Toren 2b, 2d eine
Phasendifferenz von 90° entsteht.
Die beiden um 90° phasenverschobenen
Signale werden in die jeweiligen Wellenleiter 31, 32 des
ersten Bragg-Gitters 3 eingekoppelt, in jeweils gleicher
Weise reflektiert und dabei mit einer gewissen Dispersion beaufschlagt.
Die Dispersion entsteht dadurch, dass die einzelnen Frequenzanteile
eines betrachteten Lichtsignales in dem Bragg-Gitter 3 in
Abhängigkeit
von ihrer Frequenz früher
oder später
reflektiert werden, so dass sich die Phasenbeziehung der einzelnen
Frequenzanteile ändert
und dementsprechend eine Dispersion auftritt. Das Bragg-Gitter weist
dabei aufgrund des intrinsischen Chirps eine Bandbreite auf, die
ausreichend groß ist,
um sämtliche
Frequenzanteile des Eingangssignals reflektieren zu können. Beispielsweise ist
eine Bandbreite von 0,6 nm bzw. 75GHz vorgesehen.
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Das vom Bragg-Gitter 3 reflektierte
Signal gelangt nun wiederum zu den Toren 2b, 2d des
ersten 3dB-Richtkopplers 2, durchläuft den Richtkoppler 2 erneut
und wird dann durch eine weitere Phasendrehung vollständig über das
Tor 2c des ersten Richtkopplers 2 in das Eingangstor 5b des
zweiten 3dB-Richtkopplers 5 geführt. Das
Signal wird nun an die beiden Tore 5a, 5c des
zweiten Richtkopplers 5 und von diesen wiederum mit einer
Phasendifferenz von 90° in
das zweite Bragg-Gitter eingekoppelt, wobei jeweils ein Signal in
den entsprechenden Lichtwellenleiter 41, 42 des
Bragg-Gitters 4 eingekoppelt wird. Das Signal wird in dem
zweiten Bragg-Gitter
reflektiert und erneut mit einer Dispersion beaufschlagt. Dabei
ist zu beachten, dass das zweite Bragg-Gitter 4 einen gegenüber dem
ersten Bragg-Gitter 3 entgegengesetzten intrinsischen Chirp
aufweist. Dies bedeutet, dass das Signal eine Dispersion mit einem entgegengesetzten
Vorzeichen erhält.
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Das erneut zu den Toren 5a, 5c des
Richtkopplers 5 gelangte Signal durchläuft nun den zweiten Richtkoppler 5 und
wird vollständig über das
Tor 5d aus dem zweiten Richtkoppler aus- und von diesem in den Ausgangswellenleiter 6 eingekoppelt.
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Aufgrund des entgegengesetzten intrinsischen
Chirp und damit einer entgegengesetzten Dispersion heben sich die
Dispersionen der beiden Bragg-Gitter auf. Die Gesamtdispersion der
Anordnung ist somit Null. Aufgrund der elektrischen Heizelemente
bzw. des durch diese erzeugten Temperaturgradienten kann der Chirp
der einzelnen Gitter 3, 4 jedoch verändert werden.
Je nachdem, welches der beiden Bragg-Gitter 3, 4 angesteuert
wird, kann die Gesamtdispersion entweder positiv oder negativ eingestellt
und auf diese Weise eine im ankommenden Signal bereits vorhandene
Dispersion ausgeglichen und auf Null geregelt werden.
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Eine Temperaturänderung erfolgt an den beiden
Bragg-Gittern 3, 4 in symmetrischer Weise, das heißt eine
Temperaturerhöhung
an dem einen Bragg-Gitter geht mit einer Temperaturherabsetzung an
dem anderen Bragg-Gitter einher. Aufgrund der dabei beibehaltenen
Symmetrie ist eine solche Ausgestaltung zu bevorzugen. Auch kann
die Gesamt-Heizleistung
konstant gehalten werden. Grundsätzlich
ist es jedoch auch möglich,
zur Änderung
der Gesamtdispersion nur eines der Bragg-Gitter 3, 4 mit einem
Temperaturgradienten zu versehen.
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Die integriert-optische Filterkomponente weist
bevorzugt Wellenleiter auf der Materialbasis von SiO2 auf,
welche auf einem Siliziumsubstrat Si sitzen. Alternativ können auch
andere Materialien wie InP, SOI oder Materialien auf Polymerbasis
verwendet werden. Bei der Materialbasis von SiO2 auf
Si sind die Wellenleiterstrukturen die Bereiche innerhalb des SiO2, die Germanium-dotiert sind (SiO2·GeO2). Diese Germaniumdotierung erhöht die Brechzahl
in dem entsprechenden Bereich und definiert so den Wellenleiter.
Der Wellenleiter weist dabei bevorzugt einen einfach herzustellenden
quadratischen Querschnitt auf.
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Der lineare intrinsische Chirp der
Bragg-Gitter kann auf verschiedene Art und Weise erzeugt werden.
Zur Erzeugung eines linearen intrinsischen Chirp ist es erforderlich,
eine unterschiedliche optische Weglänge zwischen unterschiedlichen
Gitterpunkten des Bragg-Gitters bereitzustellen. Da die optische
Weglänge
gleich dem Produkt der räumlichen Weglänge mit
dem mittleren Brechungsindex ist, besteht eine erste Möglichkeit
hierzu darin, die räumliche
Periode der Brechzahlschwankung über
der Gitterlänge
zu verändern.
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Eine andere Möglichkeit zur Erzeugung eines
linearen intrinsischen Chirps besteht darin, die optische Weglänge einer
Brechzahlperiode nicht räumlich
zu verändern,
sondern durch Variierung des mittleren Brechungsindex über der
Gitterlänge.
Dies kann beispielsweise über
den Effekt erfolgen, dass sich bei der oben genannten Dotierung
die Brechzahl von Germanium-dotiertem Quarz bei Bestrahlung mit UV-Licht
erhöht.
Die periodischen Brechzahlschwankungen werden nun erzeugt, indem
der Wellenleiter unter Verwendung einer Phasenmaske mit UV-Licht bestrahlt
wird.
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Eine dritte Variante schließlich sieht
vor, über der
Gitterlänge
die Querschnittsgeometrie des Wellenleiters und damit ebenfalls
die effektive Brechzahl zu ändern.
Bei Einsetzen der beiden letztgenannten Möglichkeiten kann mit Vorteil
in einfacher Weise die Periode der Brechzahlschwankung über der
Gitterlänge
konstant gehalten werden, das heißt das Gitter ist räumlich ungechirpt.
Die notwendige Phasenmaske kann einfach hergestellt werden.
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Im Folgenden wird ein konkretes Ausführungsbeispiel
einer integriert-optischen Wellenleiterstruktur zur Dispersionskompensation
gemäß 1 beschrieben. Dabei haben
die beiden Bragg-Gitter 3, 4 jeweils eine Länge von
35mm. Das erste Bragg-Gitter 3 weist einen linearen intrinsischen
Chirp von +0,46nm/cm auf. Das zweite Bragg-Gitter 4 weist einen linearen
intrinsischen Chirp von – 0,46nm/cm auf.
Das bedeutet, dass beim ersten Bragg-Gitter die Bragg-Wellenlänge über der
Gitterlänge
um +0,46nm/cm variiert. Die periodische Brechzahlschwankung hat
einen Wert von Δn
= 4 × 10–
9.
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Die Amplitude der Brechzahlschwankung wird über der
Gitterlänge
mit einer tank-förmigen Fensterfunktion
multipliziert (Apodisierung), um Nebenzipfel im Amplitudengang und
Ripple im Verlauf der Gruppenlaufzeit zu unterdrücken, wie an sich beispielsweise
aus der Veröffentlichung
von J.A.J. Fells et al.: Twin Fiber Grating Tunable Dispersion Compensator,
IEEE Photonics Technology Letters, Vol. 13, No. 9., September 2001,
S.984 ff bekannt ist.
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Die räumliche Periode der Brechzahlschwankung
beträgt
am Gitteranfang Λ =
534.63nm und ändert
sich linear über
der Länge.
Auf die Bragg-Gitter 3, 4 werden jeweils lineare
Temperaturgradienten, wie durch das Temperaturdiagramm der Figur
angedeutet, aufgebracht, wobei der Temperaturgradient derart ist,
dass sich die Temperatur in Richtung der größeren Bragg-Wellenlänge erhöht. Dies
führt dazu,
dass der Chirp der Gitter mit der Temperatur erhöht und der Betrag der Dispersion
gesenkt wird. Die maximal aufgebrachte Temperaturdifferenz beträgt ΔT = 80K.
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Die Steuerung der integriert-optischen
Wellenleiterkomponente erfolgt gegenläufig. Im Ausgangs- oder Nullzustand
ist die Gesamtdispersion der Komponente gleich Null, das heißt der Temperaturgradient
ist bei beiden Bragg-Gittern 3, 4 gleich groß und nimmt
dabei bevorzugt den halben Maximalwert an. Um die Dispersion zu
erhöhen,
wird der Temperaturgradient des ersten Bragg-Gitters 3 erhöht und der
des zweiten Bragg-Gitters 4 gesenkt.
Zu einer Verringerung der Dispersion wird der jeweilige Temperaturgradient
in umgekehrter Weise verändert. Durch
diese Art der Steuerung ist die Leistungsaufnahme der Komponente
konstant, was einen einfachen Betrieb ermöglicht.
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Des Weiteren ist auch der Group-Delay-Ripple
der Komponente in etwa konstant. Ein Group-Delay-Ripple entsteht
automatisch bei Verwendung eines Bragg-Gitters. Der Ripple jedes
einzelnen Bragg-Gitters variiert näherungsweise linear mit der
Dispersion. Der Ripple der Gittter-Kaskade ist die Summe der Einzel-Ripple.
Da die Gitter gegenläufig
angesteuert werden, bleibt der Gesamt-Ripple vorteilhafterweise
konstant.
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Eine Simulation der Wellenleiterstruktur
der 1 mit den genannten
Werten mit einer Software der Firma Optiwave führt zu folgenden Werten: Die Dispersion
der Komponente ist in einem Bereich von D = –180ps/nm bis +180ps/nm einstellbar.
Das 1dB-Passband weist eine minimale Breite von 0,6nm auf. Der Group-Delay-Ripple,
gemessen von Peak-to-Peak, beträgt
etwa 3ps.
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Die Erfindung beschränkt sich
in ihrer Anwendung nicht auf die vorstehend dargestellten Ausführungsbeispiele.
Wesentlich für
die Erfindung ist allein, dass die Vorrichtung zur Dispersionskompensation
integriert optisch als Wellenleiterstruktur auf einem Substrat ausgebildet
ist, die Bragg-Gitter der Wellenleiterstruktur einen bevorzugt linearen
intrinsischen Chirp aufweisen und zur Steuerung der Dispersion der
Bragg-Gitter ein bevorzugt linearer Temperaturgradient an diese
angelegt wird.