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Zündspule für Brennkraftmaschinen Die Erfindung bezieht sich auf eine
Zündspule für Brennkraftmaschinen, bei welcher die sekundäre Wicklung einen pyramidenförmigen
Querschnitt besitzt'und auf der primären Wicklung angeordnet ist. Es ist bei derartigen
Einrichtungen bekannt, einen aus Lamellen bestehenden Kern zu benutzen, der durch
die primär Wicklung hindurchgeht, wobei die Anordnung derart getroffen ist, daß
der größere Teil der Sekundärwicklung das Gebiet des magnetischen Kreises umgibt,
welches die größte magnetische Flußdichte aufweist.
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Es ist bereits vorkeschlagen worden, die Enden der Kernlamellen, welche
über jedes Ende der Primärwicklung.hinausragen, derart um die Sekundärwicklung zurückzubiegen,
daß ein bogenförmiger Eisenweg um die Wicklung entsteht. Bei dieser bekannten Anordnung
wird aber weder Rücksicht auf eine besondere Anordnung des Isoliermaterials der
Sekundärspule noch auf die Entstehung von Lufträumen zwischen den Lamellenenden
zu beiden Seiten der Spule genommen. Es ist außerdem nicht neu, an einem Ende die
Kernlamellen um die Wicklung vollkommen herumzubiegen und einen Luftspalt zwischen
dem anderen in der Wicklung befindlichen Ende der Lamellen stehenzulassen. Auch
bei dieser Zündspule ist es nicht möglich, das Isolationsmaterial zwischen den einzelnen
Lagen der Spulenwicklung besonders vorteilhaft anzuordnen, wie es weiter unten beschrieben
wird.
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Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die Kernlamellen so auszubilden,
daß sie die Wicklungen der Spulen außen bis auf einen in der Mitte der Spule liegenden
Teil umgeben. Die Kernlamellen werden aber in diesem Falle nicht umgebogen, sondern
die Lamellen sind mit entsprechenden Vorsprüngen aus dem ebenen Blech gestanzt.
Es ist auch an sich nicht neu, das Isoliermaterial für die Sekundärwicklung so anzuordnen,
daß ein fortlaufend stärker werdender Isolationsquerschnitt geschaffen wird.
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Das Wesen vorliegender Erfindung liegt nun in einer besonderen Vereinigung
der obenerwähnten bekannten Einzelheiten, und zwar wie folgt.
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Die Enden der Kernlamellen, welche über jedes Ende der Primärwicklung
hinausragen, sind um die Sekundärwicklung so zurückgebogen, daß ein bogenförmiger
Eisenweg, die Wicklung umgebend, entsteht. Außerdem ist die Länge jeder Lamelle
derart, daß ein an sich bekannter Luftraum zwischen den zurückgebogenen Lamellenenden
geschaffen wird an
einer Stelle, die mit der Mitte der Spule zusammenfällt.
Ferner überlappt das zwischen den aufeinanderfolgenden Lagen der Sekundärwicklung
befindliche Isoliermaterial die Enden jeder Lage dieser Wicklung um einen Betrag,
der bei jeder folgenden Lage größer wird, wodurch ein fortlaufend stärker werdender
Isolationsquerschnitt an den Kanten der aufeinanderfolgenden Wicklungslagen geschafften
wird.
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Durch die Vereinigung dieser im wesentlichen bekannten Einzelheiten
wird eine Zündspule geschaffen, die einen hohen Wirkungsgrad besitzt, sehr leicht
herzustellen ist und außerdem eine sehr gedrängte Bauart aufweist. Der zwischen
den abgebogenen Enden der Kernlamellen und dem Kernsteg verbleibende Raum wird voll
und ganz ausgenutzt, um eine wirkungsvolle Isolation der Spule zu bewirken. Durch
die zurückgebogenen Kernlamellen wird der aus den einzelnen Isolationsschichten
bestehende Block festgehalten und schützend umgeben.
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Die Zündspule gemäß vorliegender Erfindung findet im besonderen für
Brennkraftmaschinen Verwendung, die als Antrieb für Motorfahrzeuge dienen. Die Zündspule
kann in einem verhältnismäßig kleinen Gehäuse untergebracht werden, wobei die Einzelteile
der Spule so zueinander gelagert sind, daß sie keineswegs durch die ständigen Erschütterungen
beeinflußt werden.
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Der Einbau der Zündspule in ein aus dielektrischem Material bestehendes
Gehäuse ist in leichter und einfacher Weise möglich, indem nämlich die zurückgebogenen
Teile der Lamellen sich in eine entsprechende zylindrische Ausnehmung des Gehäuses
hineinlegen.
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Die Erfindung ist auf den Zeichnungen beispielsweise dargestellt,
und zwar zeigt Fig. i das Schaltungsschema einer Zündeinrichtung für einen Achtzylindermotor.
Fig. 2 ist die Außenansicht der Zündspule gemäß der Erfindung.
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Fig. 3 ist ein Schnitt in Linie 3-3 der Fig. 2.
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Fig. 4 ist ein Schnitt in Linie 4-4 der Fig. 2 Fig. 5 ist ein Schnitt
in Linie 5-5 der Fig. 4.
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Fig.6 zeigt in vergrößertem Maßstabe die Anordnung, nach welcher der
sekundäre Stromkreis der Spule gewickelt wird.
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Bevor auf die Einzelheiten der Vorrichtung eingegangen wird, sei erwähnt,
daß diese Spule ähnlich wie die üblichen Spulen ausgebildet ist insofern, als en
offener L#agrnetkreis vorhanden ist und eine Primärwicklung von verhältnismäßig
wenigen Windungen zusammen mit einer Sekundärwicklung mit vielen Windungen angeordnet
ist. Die Primärwicklung ist in Reihe geschaltet mit der üblichen Zündbatterie und
mit den Verteilerkontakten, während ein Kondensator parallel zu den Schaltkontakten
liegt. Die sekundäre Wicklung ist durch den üblichen Verteilerrotor mit den Zündkerzen
verbunden.
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Die Arbeitsweise der Spule ist derart, daß der Strom von der Batterie
die Bildung eines magnetischen Kreises verursacht, dessen schneller Abfall entsprechend
den bekannten physikalischen Gesetzen bei der Öffnung der Schaltkontakte eine elektromotorische
Kraft erzeugt, die groß genug ist, um eine Potentialdifferenz herzustellen und um
dadurch in den Zündkerzen die Funken zu erzeugen. Die Stärke des magnetischen Feldes,
die Hysteresis und die Wirbelstromverluste in dem Kern sowie die Anordnung der Sekundärwicklung
in dem Feld und die in der sekundären Wicklung verteilte Kapazität sind Faktoren,
welche die gesamte zur Verfügung stehende Energie wesentlich begrenzen. Eine Abweichung
von der üblichen Spulenkonstruktion, wodurch eine Erhöhung im Wirkungsgrad erreicht
wird, ist die Anordnung der sekundären Wicklung in dem magnetischen Kreis. Diese
Wicklung liegt in der Region der höchsten Flußdichte. Die besondere Form dieser
sekundären Wicklung gewährleistet, daß die Mehrzahl ihrer Windungen an der Stelle
der höchsten Flußdichte in dem magnetischen Kreis untergebracht werden können. Eine
unmittelbare Folge dieser besonderen Anordnung ist, daß eine Spule mit einer sekundären
Wicklung von äußerst niedriger Impedanz geschaffen wird. Daraus ergibt sich wieder
eine Leistung, die hoch genug ist, um die gewünschten Erfolge zu sichern.
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Im folgenden wird der besondere Aufbau der Zündspule beschrieben.
Mit 1o ist der drehbare Verteiler bezeichnet, der durch den Motor angetrieben wird,
für welchen die Zündspule Verwendung findet. Ein Paar Unterbrecherkontakte i i wird
geöffnet und kann bei der Drehung der Nockenscheibe 1o wieder geschlossen werden.
Diese Kontaktstellen liegen in dem primären Stromkreis zusammen mit einem konstanten
Widerstand 12, dem Zündschalter 13, der Batterie 14 und einer Primärwicklung 15
der Zündspule. Ein Kondensator 16 ist parallel zu den Unterbrecherkontakten 1i in
der üblichen Weise geschaltet. Das eine Ende der Sekundärwicklung 17 in der Spule
ist mit dem einen Ende der Primärwicklung 15 verbunden. Beide Wicklungsenden sind
über die Batterie geerdet, während das andere Ende der Sekundärwicklung an ein drehbares
Element 18 angeschlossen ist, welches synchron mit der Nockenscheibe 1o angetrieben
wird. Der in der Sekundärwicklung erzeugte Hochspannungsstrom
wird
durch den Rotor 18 auf die verschiedenen Zündkerzen des Motors in der üblichen Weise
verteilt. Die eigentliche Spule jedoch besteht nur aus der Primär- und der Sekundärwicklung
mit einem lamellierten Kern, um einen magnetischen Kreis herzustellen, welcher die
Spule umgibt.
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Aus den Fig. 2, 3 und q. ist-ersichtlich, daß ein zweiteiliges Gehäuse
vorgesehen ist, welches vorzugsweise aus Kunstharz gegossen oder gepreßt ist und
dessen untere Hälfte mit i9 bezeichnet ist. Dieses Gehäuse hat eine napffärmige
Gestalt, und es wird etwas unterhalb der oberen Begrenzungskante der unteren Gehäusehälftt
ein ringförmiger Absatz gebildet. In der Mitte des Gehäuses sitzt ein Montageflansch
2i, während eine Klemme 22 zum Ableiten der Hochspannungsleistung in den nach unten
gezogenen Bodenteil des Gehäuses i9 eingebettet ist. Zum Verschluß des Gehäuses
ist ein schalenförmiger Deckel 23
vorgesehen, der sich in den Rand des Gehäuses
i 9 hineinlegt; wobei zwischen Gehäuse und Deckel eine Dichtung :24 gelegt wird,
um einen Wasser- und luftdichten Abschluß der im Gehäuse untergebrachten Spule zu
erzielen. Der Deckel 23 wird durch ein Paar Niete 25, wie die Fig. 5 zeigt,
zum Gehäuse festgelegt.
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Aus der Fig. q. ist ersichtlich, daß der Eisenkern der' Spulenanordnung
aus einer Anzahl flacher; streifenförmiger Lamellen 26 besteht, die die kreisrunde
Öffnung des Gehäuses i9 diametral überqueren und die in zwei Teilen gruppiert sind,
wobei beide Teile dieser Gruppe in der Umfangsrichtung, jedoch im entgegengesetzten
Richtungssinne zueinander, abgebogen sind, so weit, daß sie beinahe wieder zusammenstoßen.
Es wird auf diese Weise ein in der Umfangsrichtung verlaufender magnetischer Kreis
geschaffen, der ein Paar diametral einander gegenüberliegende Zwischenräume oder
Lufträume aufweist. Jeder Teil dieses Kreises ist durch einen magnetischen Kern,
der sich diametral zwischen den Kreisen erstreckt, verbunden. Der zuletzt genannte
Kernteil läuft senkrecht zu einer Linie, durch welche die beiden Lufträume miteinander
verbunden werden können. Die Lage der Lufträume ist für die Wirkungsweise der Spule
wichtig, wie weiter unten ausgeführt wird. Es sei erwähnt, daß die abgebogenen Teile
dieser Lamellen 26 einen Kreisring bilden, der in den Rand des Gehäuses i9 eingesetzt
ist und sich auf der Schulter 2o abstützt. Der D ckel 23 wird unmittelbar gegen
die Lamellen geklemmt, so daß diese innerhalb der Umhüllung, welche durch das Gehäuse
i9 und den Deckel 23 gebildet wird, festgehalten werden.
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Den mittleren Teil der Lamellen 26 umgibt ein aus dielektrischem Baustoff
hergestelltes Rohr 27, auf welches die Primärwicklung 50 aufgewickelt ist. Diese
Wicklung und das Rohr erstrecken sich über den vollen Durchmesser des Kernes. Ein
zweites, etwas kür= zeres, aus dielektrischem Baustoff hergestelltes Rohr 28 ist
über die Primärwicklung 15
geschoben. Es befindet sich auf diesem Rohr die
Sekundärwicklung 17 der Spule. Aus den Abb. 4. und 6 ist zu erkennen, daß die inneren
Lagen dieser Wicklung ungefähr 2/3 Länge der Primärwicklung einnehmen und daß sie
sich im wesentlichen über die volle Länge des Rohres 28 erstrecken. Jede darauffolgende
Lage dieser Sekundärwicklung ist etwas kürzer als die darunterliegende Wicklungslage,
so daß ein radialer Schnitt durch irgendeinen Teil der Spule zeigt, daß der Draht
in Form einer abgeflachten Pyramide gewickelt ist. Wenn erforderlich, kann der Draht
in Gruppen von Lagen von gleicher Länge aufgewickelt -werden; es ist jedoch nur
wichtig, daß die allgemeine Form,der Spule, wie oben beschrieben, erhalten bleibt.
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Es sei ferner erwähnt, daß jede Drahtlage in der Sekundärwicklung
17 mit einer Papierlage 29 abwechselt und daß alle diese Papierlagen die
gleiche Länge besitzen. Der Anfang der ersten Lage der Spule ist geerdet, so daß
das Potential des in der Spule induzierten Stromes anwächst mit jeder weiteren Lage.
Da aber jede weitere Lage etwas kürzer ist als die darunterliegende Wicklungslage,
die Papierlagen aber eine gleiche Länge aufweisen, wird eine Isolation von sich
ständig vergrößernder Stärke gebildet zwischen den Hochspannungslagen der Wicklung
und den abgebogenen Teilen der Kernlamellen. Wenn diese Spule zusammengebaut wird,
dann werden die Enden der Lamellen gegen die Ecken der spule gebogen, wodurch dieser
Teil, wie bei 3o dargestellt, abgeflacht wird, ohne daß dadurch eine Verringerung
der Isolation erfolgt.
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Aus dem Obigen ist ersichtlich, daß die Sekundärwicklung eine Form
annimmt, deren Zweck es ist, zu gewährleisten, daß.,der Hauptteil der Spulenwindungen
sich in dem Gebiet des magnetischen Kreises befindet, welcher die größte Flußdichte
aufweist. Die wirkungsvolle Kupplung zwischen den Wicklungen wird dadurch erhöht,
so daß eine kleinere Anzahl an sekundären Windungen für die gleiche Spannungsleistung
verwendet werden kann. Dieses Merkmal der Spule trägt wesentlich dazu bei, um die
Abmessungen der gesamten Spule möglichst klein zu halten. Die Art und Weise des
Zusammenbaues der Spule ist an sich selbstverständlich und erfordert sehr geringe
Geschicklichkeit. Es ist nur notwendig, die beiden Wicklungen herzustellen
und
dann die übereinanderliegenden Wicklungen auf das Lamellenbündel aufzuschieben.
Die Enden der Lamellen werden dann abgebogen, so daß sie die Spule umgeben, und
das gesamte Aggregat in das Gehäuse ig@ eingesetzt. Die verschiedenen Wicklungsanschlüsse
werden dann mit geeigneten Klemmen verbunden, die in das Gehäuse eingegossen sind.
Das äußere Ende der Sekundärwicklung wird an die Klemme 22 angeschlossen. Das innere
Ende der Sekundärwicklung wird mit dem einen Ende der Primärwicklung verbunden,
und beide werden durch isolierte Leitungen an die Batterie angeschlossen über einen
Widerstand 12 und einen Schalter 13. Das andere Ende der Primärwicklung wird mit
einer Spulenfeder 31 verbunden (Fig. 2), die in den Flansch 2i eingegossen
ist. Das freie Ende dieser Feder ist zugespitzt und gibt selbständig Kontakt beim
Einsetzen der Spule in die Maschine.
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Bei der dargestellten Vorrichtung ist der Kondensator 16 in einen
Hohlzylinder eingebaut. Dieser Hohlzylinder wird in dem Flansch 21 gebildet. Der
Raum ist mit einer Metallbuchse 32 ausgelegt, während eine weitere Metallbuchse
33 eingegossen ist in Verlängerung der zuerst genannten Metallbuchse, jedoch in
einem solchen Abstand zu dieser, daß die beiden Buchsen gegeneinander isoliert sind.
Die Buchse 33 wird durch eine isolierte Leitung mit der Seite der Primärwicklung
verbunden, die an den Unterbrecherarm angeschlossen ist, während die Buchse 32 durch
eine isolierte Leitung mit einer Klemme 35 in Verbindung tritt und auf diese Weise
über den ortsfesten Unterbrecherkontakt des Verteilers. geerdet wird. Der Kondensator
16, welcher so mit einer Metallumhüllung zur Anwendung kommt, wird sowohl in seiner
Lage festgehalten als auch die elektrischen Verbindungen durch einfaches Einsetzen
einer Schraube 34 in die Buchse 33 vervollständigt werden, wobei diese Schraube
gleichzeitig in das Ende des Kondensators eingreift.
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Die genaue Abmessung der Wicklungen, die Anzahl der Windungen und
anderen Einzelheiten werden nicht weiter angegeben, da die Konstruktion mannigfachen
Veränderungen unterworfen ist und da jede Spule für Hochspannungszündung dem jeweiligen
Verwendungszweck angepaßt werden muß. Die besonderen neuen Merkmale dieser Spule
wirken alle zusammen, ucn eine verbesserte Spule zu schaffen, die vorteilhaftere
Eigenschaften aufweist als die bisher bekannten Spulen. Es wird dies erreicht ungeachtet
der Spulenabmessung.
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Beim Aufbau von Zündspulen müssen jedoch gewisse Erfordernisse beachtet
werden; beispielsweise sollen Zündspulen für langsam laufende Maschinen mit niedriger
Kompression eine gewisse Spannungsleistung entwickeln, während Zündspulen für hochtourige
Hochkompressionsmotore eine wesentlich höhere Spannung zu erzeugen haben, da bis
6 Atm. Druck vorhanden sind, unter welchem die Zündkerzen arbeiten. Aus diesem Grunde
muß die Spannung derartiger Spulen bis zur zwei- bis dreifachen gegenüber den üblichen
Überschlagspannungen erhöht werden, um die in dein Zündkerzenraum befindliche Luft
in der zur Verfügung stehenden begrenzten Zeit zu ionisieren. Es ist festgestellt
worden, daß eine Spannungsleistung zwischen i2 ooo und 15 ooo Volt erforderlich
ist, um eine einwandfreie Wirkung der Spule bei allen Betriebsmöglichkeiten zu gewährleisten.
'Die Zeitverzögerung, bedingt durch die Ionisation, ist besönders bemerkenswert
bei kaltem, trockenem Wetter. Eine erhöhte Leistung gemäß der Erfindung wird erreicht
nicht dadurch, daß die Spule besonders groß gemacht wird, sondern durch die neue
Magnetkernkonstruktion und durch den Aufbau der Sekundärwicklung. Es soll nicht
unbedingt behauptet werden, daß die Spule einen Wirkungsgrad von ioo°/o aufweist,
jedoch ist der Wirkungsgrad wesentlich höher als bei den bisher bekannten Spulen.
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Eine ideale Induktionsspule der oben beschriebenen Art soll eine sehr
niedrige Induktanz haben, da die Arbeitsgeschwindigkeit der Spule von der-. Induktanz
abhängig ist. Eine einzelne Spule zur Betätigung einer Achtzylindermaschine bei
q.ooo Touren pro Minute soll eine Induktanz haben, die nicht größer ist als a,oo6
bis 0,007 Henry. Die Spule soll auch einen niedrigen Widerstand in der Primärwicklung
haben. Die Stromstärke zu dem Zeitpunkt, wenn die Unterbrecherkontakte öffnen, soll
so hoch als nur irgend möglich sein, und die Feldstärke soll ein Maximum sein. Es
ist ohne weiteres zu erkennen, daß alle diese idealen Bedingungen nicht in ein und
derselben Vorrichtung vorhanden sein können. Infolge der besonderen Konstruktion
gemäß der Erfindung wird jedoch eine wesentlich vorteilhaftere Vereinigung von Einzelteilen
geschaffen, als es bisher bei Zündspulen möglich war. Z. B. wird die Induktanz der
Spule auf o,oo6 Henry verringert, dadurch, daß nur eine geringe Anzahl primärer
Windungen vorhanden sind und infolgedessen eine relativ hohe Stromstärke sich ergibt.
Die Induktanz ist gleich der Anzahl der Primärwicklungen, multipliziert mit dem
Magnetfluß, das Ganze dividiert durch die Stromstärke in Ampere, multipliziert mit
ios. Die Verwendung einer derartig geringen Anzahl an Windungen ist
durch
die besondere Kernkonstruktion möglich und durch die Anwendung der sekundären Wicklung
in dem Magnetkreis.
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Außerdem ist die Stromstärke in- dem primären Kreis dann, wenn die
Kontaktstellen geöffnet werden, relativ hoch. Dieser Strom hängt ab von dem Widerstand
der Primärwicklung, von der Batteriespannung und von der notwendigen Frequenz. Bei
hohen Frequenzen erreicht die Spannung in der Primärwicklung nicht den Wert der
Batteriespannung infolge des Widerstandes und bedingt durch die Induktanz. Der niedrige
Widerstand und die Induktanz der Primärwicklung verursachen, daß die Stromstärke
außergewöhnlich schnell ansteigt, wodurch eine hohe Stromstärke geschaffen wird,
auch dann, wenn die Frequenz sehr groß ist. Es ist aus diesem Grunde möglich, nur
eine einzige Spule bei einer hochtourigen Achtzylindermaschine zu verwenden, die
vorher zwei Spulen brauchte, und zwar je eine Spule für eine Vierzylinderseite.
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Es ist außerdem sehr wichtig, den Magnet= kreis in einer möglichst
kurzen Zeit entstehen zu lassen. Es ist ferner noch wichtiger, daß das Abklingen
des Magnetkreises nahezu plötzlich erfolgt, um dadurch die elektromotorische Kraft
in dem Primärstromkreis nach Möglichkeit zu vergrößern, wodurch gleichzeitig eine
Erhöhung in der Leistung der sekundären Spannung erfolgt. Eine niedrige Induktanz
erleichtert wieder ein schnelles Abklingen dieses Kreises.
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Bisher wurde eine niedrige Induktanz nur bei Induktionsspulen verwendet,
welche einen offenen Magnetkreis besaßen. Bei derartigen Spulen muß die Anzahl der
Primärwicklungen fünfmal so groß sein, als !es bei einem geschlossenen Magnetkreis
erforderlich wäre. Diese Erhöhung in der Anzahl der Wicklungen bedingt unmittelbar
eine Vergrößerung des Widerstandes, so. daß die Zeiteinheit, die erforderlich ist,
um den Primärstrom herzustellen, dadurch wesentlich vergrößert wird. Es ist ersichtlich,
daß, wenn ein geschlossener Magnetstromkreis geschaffen wird, die hohe Induktanz
sowohl die Entstehung als auch das Abklingen des Kreises verlangsamt, derart, daß
die Spule nicht einwandfrei arbeitet. Umgekehrt, wenn ein offener Magnetkreis benutzt
wird, dann wird die induktive Wirkung des Kreises verringert, so daß außerordentlich
lange primäre und sekundäre Wicklungen erforderlich sind. Durch vorliegende Erfindung
wird ein Magnetkreis geschaffen, der einen Luftraum besitzt, welcher beträchtlich
größer ist als der übliche zur Verwendung kommende Luftraum, wobei die Feldstärke
etwas geringer ist als bei den üblichen Spulen. Diese verringerte induktive Wirkung
wird ausgeglichen dadurch, daß der Hauptteil der Sekundärwicklung an einer Stelle
zwischen den Enden der Spule liegt, wo die Flußdichte sich in einem Maximum befindet,
wodurch die Anzahl der tatsächlich zur Wirkung kommenden Windungen in der Sekundärwicklung
erhöht wird.
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Im Zusammenhang mit den obigen Ausführungen sei noch erwähnt, daß
Transformatoren bekannt sind, bei welchen! der Kern aus Lamellen zusammengesetzt
ist, die gegeneinander abgebogen sind. In der üblichen Weise überlappen die Enden
einander, um einen geschlossenen Magnetkreis zu bilden. Alle diese Vorrichtungen
beziehen sich jedoch nur und ausschließlich auf Transformatoren, nicht aber auf
Induktionsspulen. Obgleich Transformatoren und Induktionsspulen von der Induktion
abhängen, sind die von den beiden Einrichtungen zu lösenden Aufgaben derart verschieden,
daß Transformatoren einerseits und Induktionsspulen andererseits als voneinander
unabhängige Einrichtungen angesehen werden können. Ein Transformator arbeitet nur
mit Wechselstrom, während eine Induktionsspule nur mit Gleichstrom gespeist wird.
Ferner wird bei allen Arten von Transformatoren die magnetische Intensität durch
die Amperewicklungen pro Längeneinheit bedingt, und diese Intensität ist an allen
Stellen in dem Kreis gleich. Infolgedessen ist die Induktion nicht ein wesentlicher
Faktor bei dieser Vorrichtung, so daß die Sekundärwicklung theoretisch gleichförmig
über den gesamten Magnetkreis gewickelt werden sollte, wie es bei dem üblichen Wulstring
der Fall ist. Bei einer Induktionsspule ist die Intensität des Magnetkreises nicht
gleichförmig, sondern erreicht in der Mitte zwischen den Enden der Primärwicklung
ein Maximum; während auf diese Weise die neue Sekundärwicklung den Wirkungsgrad
der Induktionsspule erhöht, würde eine derartige Wicklung, wenn siel bei Transformatoren
Verwendung finden würde, nachteilig wirken. Die Lamellen, welche oben erwähnt sind,
zeigen außerdem, daß die beschriebene Konstruktion nur für Induktionsspulen benutzt
werden kann.