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Die
vorliegende Erfindung betrifft neue Thiophenverbindungen und davon
abgeleitete Polythiophene.
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Aufgrund
ihrer interessanten elektrischen und/oder optischen Eigenschaften
sind Polythiophene Gegenstand ausführlicher Untersuchungen gewesen.
Durch chemische oder elektrochemische Oxidation oder Reduktion werden
Polythiophene elektrisch leitfähig
gemacht. Die maximal erreichbare elektrische Leitfähigkeit
richtet sich nach deren chemischer Zusammensetzung, der Stereoregularität der Polymerisation
der Thiophenmonomere in der Polythiophenkette und deren n-Konjugationslängen. Solche
Stereoregularitätsprobleme
treten nicht auf bei Polymerisation nicht-substituierter Thiophene
oder in 3- und 4-Stellung mit identischen Gruppen substituierter
Thiophene.
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In
EP-A 257 573 wird ein intrinsisch elektrisch leitendes Polymer offenbart,
bei dem durch Verknüpfung in
2-Stellung und/oder 5-Stellung folgende Struktureinheiten im angegebenen
statistischen Mittel miteinander verbunden sind:
60 bis 100
Gew.-% Struktureinheiten, die sich von mindestens einem Monomer
der Formel (1) ableiten:
worin R
1 eine
C
1-C
2-Alkoxygruppe
oder -O(CH
2CH
2O)
nCH
3 mit n = 1 bis
4 und R
2 ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
12-Alkylgruppe,
eine C
1-C
12-Alkoxygruppe oder
-O(CH
2CH
2O)
nCH
3 mit n = 1 bis
4 bedeuten oder R
1 und R
2 zusammen
-O(CH
2)
m-CH
2- oder -O(CH
2)
m-O-, worin m = 1 bis 12 ist, darstellen,
0
bis 40 Gew.-% Struktureinheiten, die sich von mindestens einem Monomer
der Formel (2) ableiten:
worin R
4 und
R
5 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, ein Halogenatom, eine C
1-C
12-Alkylgruppe oder
eine Arylgruppe bedeuten oder zusammen mit den sie verbindenden
C-Atomen einen aromatischen Ring bilden, R
3 und
R
6 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom bedeuten oder R
3 zusammen
mit R
4 und den sie verbindenden C-Atomen
oder R
5 zusammen mit R
6 und
den sie verbindenden C-Atomen jeweils einen aromatischen Ring bilden,
und X ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, eine =NH-Gruppe, eine
=N-Alkylgruppe oder eine =N-Arylgruppe
bedeutet,
0 bis 40 Gew.-% Struktureinheiten, die sich von mindestens
einem Monomer der Formel (3) ableiten:
worin R
7,
R
8, R
9 und R
10 unabhängig
voneinander ein Wasserstoffatom, eine C
1-C
12-Alkylgruppe, eine C
1-C
12-Alkoxygruppe oder eine Arylgruppe bedeuten,
Y und Z unabhängig
voneinander ein Sauerstoffatom, ein Schwefelatom, eine =NH-Gruppe,
eine =N-Alkylgruppe oder eine =N-Arylgruppe bedeuten, und R
11 eine Arylengruppe, eine Heteroarylengruppe
oder ein konjugiertes System der Formel (CH=CH)
o,
worin o 1, 2 oder 3 ist, bedeutet, und
0 bis 40 Gew.-% Struktureinheiten,
die sich von mindestens einem Monomer der Formel (4) ableiten:
worin R
12 und
R
13 unabhängig voneinander ein Wasserstoffatom,
ein Halogenatom, eine C
1-C
12-Alkylgruppe, eine
C
1-C
12-Alkoxygruppe,
eine C
1-C
4-Alkylaminogruppe
oder eine C
1-C
4-Acylaminogruppe
bedeuten, R
14 ein Halogenatom, eine C
1-C
12-Alkylgruppe,
eine C
1-C
12-Alkoxygruppe,
eine C
1-C
4-Alkylaminogruppe
oder eine C
1-C
4-Acylaminogruppe
bedeutet und X die oben angegebene Bedeutung hat, wobei das Polymer
in der oxidierten Form in dipolar aprotischen Lösungsmitteln bei 25°C völlig löslich ist
und Lösungen
mit einem Gehalt von zumindest 0,1 g des Polymers in 100 ml Lösungsmittel
bei 25°C
erhalten werden.
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In
EP-A 339 340 wird ein Polythiophen offenbart, das aus Struktureinheiten
folgender Formel aufgebaut ist
worin A einen gegebenenfalls
substituierten C
1-C
4-Alkylenrest
bedeutet, sowie seine Herstellung durch Oxidationspolymerisation
des entsprechenden Thiophens, wobei Poly(3,4-ethylendioxythiophen),
Poly[3,4-(1'-methyl)-ethylendioxythiophen],
Poly[3,4-(1'-n-hexyl)-ethylendioxythiophen)
und Poly[3,4-(1'-n-decyl)-ethylendioxythiophen]
als Beispiele erwähnt
werden. B. Sankaran und J. R. Reynolds beschrieben 1995 in „Polymer
Material Science and Engineering",
Band 72, Seiten 319–320,
die Synthese von 3,4-(1'-n-Octyl)-ethylendioxythiophen,
3,4-(1'-n-Tetradecyl)-ethylendioxythiophen
und deren entsprechenden Homopolymeren und D. M. Welsh et al. beschrieben
1997 in „Polymer
Preprints", Band
38(2), Seite 320, acrylat- und glymesubstituiertes 3,4-(1'-Hydroxymethyl)-ethylendioxythiophen).
S. C. Ng et al. beschrieben 1997 in „Journal of Materials Science
Letters", Band 16,
Seiten 809–811,
die Synthese von 3,4-(1'-Allyloxymethyl)-ethylendioxythiophen, 3,4-(1'-Glycidoxymethylethylen)-dioxythiophen und
3,4-(1'-ω-Hydroxyhexyloxymethyl)-ethylendioxythiophen, 3,4-(2'-Allyloxymethylpropylen)-dioxythiophen,
3,4-(2'-Glycidoxymethyl)-propylendioxythiophen
und 3,4-(2'-ω-Hydroxyhexyloxymethyl)-propylendioxythiophen
und deren entsprechenden Homopolymeren. O. Stephan et al. beschrieben
1998 in „Journal
of Electoanalytical Chemistry",
Band 443, Seiten 217–226,
die Synthese von 3,4-(1'-ω-Sulfobutyloxymethyl)-ethylendioxythiophen
und dessen entsprechendem Homopolymer. P. Scottland et al. beschrieben
1998 in „J.
Chim. Phys.", Band
95, Seiten 1258–1261,
die Synthese von
3,4-(1'-n-Hexyloxymethyl)-ethylendioxythiophen,
3,4-(1'-n-Octyloxymethyl)-ethylendioxythiophen,
3,4-(1'-n-Decyloxymethyl)-ethylendioxythiophen,
3,4-(1'-n-Dodecyloxymethyl)-ethylendioxythiophen,
3,4-(1'-n-Tetradecyloxymethyl)-ethylendioxythiophen, 3,4-(1'-n-Hexadecyloxymethyl)-ethylendioxythiophen
und deren entsprechenden Homopolymeren. In „Electochemistry Communications", Band 2, Seiten
72–76,
beschrieben S. Akoudad et al. 2000 die Synthese von 3,4-(1'-(Polyoxyethylenoxymethylethylen)-dioxythiophen
und dem entsprechenden Homopolymer.
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D.
M. Welsh et al. beschrieben 1999 in „Polymer Preprints", Band 40(2), Seite
1206, die Synthese von 3,4-(2',2'-Dimethyl)-propylendioxythiophen
und 3,4-(2',2'-Diethyl)-propylendioxythiophen
durch eine Umetherungsreaktion und von davon abgeleitete Polymere.
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L.
J. Kloeppner et al. beschrieben 1999 in „Polymer Preprints", Band 40(2), Seite
792, ebenfalls die Synthese von 3,4-(2',2'-Diethyl)-propylendioxythiophen,
3,4-(2',2'-Dibutyl)-propylendioxythiophen
und 3,4-(2',2'-Dioctyl)-propylendioxythiophen
durch eine Umetherungsreaktion und von davon abgeleiteten Polymeren.
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M.
Lemaire et al. beschrieben 1988 in „Journal of the Chemical Society
Chemical Communications", Seite
658, die Polymerisation der chiralen Thiophene: (S)(+)- und (R)(–)-2-Phenylbutylether
von 3-propylthiophen. M. M. Bouman et al. beschrieben 1995 die Polymerisation
von Poly{3-[2-((S)-2-methylbutoxy)-ethyl]-thiophen}. Ferner beschrieben
G. Bidam, S. Guillerez und V. Sorokin 1996 in „Advanced Materials", Band 8, Seiten
157–160,
die Herstellung von regioregulärem
Poly[3-(S-3',7'-dimethyloctyl)-thiophen].
Sie zeigten, dass durch Ferneinbettung der sterischen Gruppe zur
Hauptkette die Konjugation verhältnismäßig intakt
bleibt und dieses Polymer infolge präziser Lösungsmittelvariation merkliche
konformative Änderungen
aufweist.
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B.
Groenendaal, G. Zotti und F. Jonas beschrieben 2001 in „Synthetic
Metals", Band 118(1–3), Seiten 105–109, die
Leitfähigkeit
von elektrochemisch polymerisiertem 3,4-(1'-Methyl)-ethylendioxy thiophen, 3,4-(1'-n-Hexylethylen)-dioxythiophen,
3,4-(1'-n-Decyl)-ethylendioxythiophen
und 3,4-(1'-n-Tetradecyl)-ethylendioxythiophen
und stellten fest, dass in 1'-Stellung
durch n-Alkylgruppen mit höchstens
10 Kohlenstoffatomen substituierte(s) Poly(3,4-ethylendioxythiophen)e
eine niedrigere elektrische Leitfähigkeit aufweist (aufweisen)
als die von Poly(3,4-ethylendioxythiophen). Im Vergleich zu Poly(3,4-ethylendioxythiophen)
weist durch eine n-C14H29-Gruppe
substituiertes Poly(3,4-ethylendioxythiophen) einen 30%igen Anstieg
der elektrischen Leitfähigkeit
auf einen Wert zwischen 650 und 850 S/cm auf.
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Die
bisher hergestellten und untersuchten leitfähigen Polymere beinhalten den
allgemeinen Nachteil, dass ihre Leitfähigkeit für gewisse Anwendungen noch
immer nicht ausreicht, ihre Durchlässigkeit für sichtbares Licht nicht hoch
genug ist und/oder sie nicht verarbeitbar sind.
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Aufgaben der
vorliegenden Erfindung
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es demgemäß, 3,4-Alkylendioxythiophene
bereitzustellen, die durch Polymerisation Poly(3,4-alkylendioxythiophen)e
ergeben, das (die) durch Oxidation oder Reduktion eine hohe elektrische
Leitfähigkeit
und eine hohe Durchlässigkeit
für sichtbares
Licht aufweist (aufweisen) und/oder gut verarbeitbar ist (sind).
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Weitere
Aufgaben und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der
nachstehenden Beschreibung ersichtlich.
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Kurze Darstellung
der vorliegenden Erfindung
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Man
hat unerwartet gefunden, dass Poly(3,4-ethylendioxythiophen)e, in
dem (denen) die Ethylengruppe stereoselektiv durch eine Gruppe substituiert
ist, d. h. ein chirales Zentrum an der C2-C5-Alkylenbrücke aufweist,
im Vergleich zu Polymeren, die mittels eines racemischen Gemisches
von deren enantiomeren Monomeren hergestellt sind, eine verbesserte
elektrische Leitfähigkeit
in oxidierter Form aufweist (aufweisen). Beispielhaft bei der Polymerisation
des chiralen 2-n-Decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxins wird,
vielmehr als bei einem Gemisch der d- und l-Formen von 2-Hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin,
ein Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit um einen Faktor 9 gemessen,
wobei die 2001 von Groenendaal et al. in „Synthetic Metals", Band 118(1–3), Seiten
105–109,
beschriebenen Polymerisations- und Messtechniken angewandt werden.
Diese elektrische Leitfähigkeit
ist ebenfalls um nahezu einen Faktor 2,8 höher als die von Poly(3,4-ethylendioxythiophen)
unter Verwendung der gleichen Polymerisations- und Messtechniken.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
durch eine Thiophenverbindung der Formel (I):
in der bedeuten
A eine
C
2-C
5-Alkylenbrücke und
R eine stereoselektiv substituierte, lineare oder verzweigte C
2-C
24-Alkyl-, C
3-C
18-Cycloalkyl-,
C
1-C
18-Alkoxy- oder Polyethylenoxidgruppe,
die gegebenenfalls durch mindestens einen Substituenten aus der
Gruppe bestehend aus einer Alkohol-, Amid-, Ether-, Ester- oder
Sulfonatgruppe substituiert ist, oder eine gegebenenfalls substituierte
Arylgruppe mit mindestens einem an der C
2-C
5-Alkylenbrücke substituierten chiralen
Zentrum.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
weiterhin durch ein vom obengenannten Thiophen der Formel (I) abgeleitetes
Poly(3,4-alkylendioxythiophen).
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
weiterhin durch ein Verfahren zur Polymerisation des obengenannten
Thiophens.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
weiterhin durch eine Dispersion, die ein vom obengenannten Thiophen
der Formel (I) abgeleitetes Poly(3,4-alkylendioxythiophen) enthält.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
weiterhin durch eine Druckpaste, die ein vom obengenannten Thiophen
der Formel (I) abgeleitetes Poly(3,4-alkylendioxythiophen) enthält.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
weiterhin durch Verwendung einer ein vom obengenannten Thiophen
der Formel (I) abgeleitetes Poly(3,4-alkylendioxythiophen) enthaltenden
Dispersion zur Beschichtung eines Gegenstands wie einer Glasplatte,
einer Kunststofffolie, Papier usw.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
weiterhin durch eine elektrisch leitfähige Schicht, die ein vom obengenannten
Thiophen der Formel (I) abgeleitetes Poly(3,4-alkylendioxythiophen)
enthält.
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Gelöst werden
die erfindungsgemäßen Aufgaben
weiterhin durch eine antistatische Schicht, die ein vom obengenannten
Thiophen der Formel (I) abgeleitetes Poly(3,4-alkylendioxythiophen)
enthält.
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Ausführliche
Beschreibung der vorliegenden Erfindung
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1 ist
eine schematische Darstellung der zur elektrochemischen Polymerisation
der chiralen Thiophenverbindungen der Formel (I) eingesetzten drei
Elektrodenzellen. Zwei 100 μm
starke und 3 mm breite Platinbänder
werden durch einen 20 μm
starken MylarTM-Abstandshalter getrennt
gehalten und sind in Epoxyharz in einem Glasrohr mit einem Durchmesser
zwischen 5 und 8 mm eingebettet.
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Definitionen
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Es
soll bemerkt werden, dass die in der Beschreibung und den Ansprüchen der
vorliegenden Erfindung benutzten Einzahlformen „ein", eine", „eines", „einer" und „einem" auch die Mehrzahl
umfassen, wenn nicht im Kontext deutlich etwas anders vermerkt wird.
So umfasst beispielhaft eine Verweisung auf „ein Thiophen der Formel (I)" ebenfalls mehr als
ein solches Thiophen und umfasst eine Verweisung auf die Polymerisation "eines Thiophens der
Formel (I)" ebenfalls
die Copolymerisation mehrerer solcher Thiophene.
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Der
Begriff „C1-C5-Alkylengruppe" bedeutet eine Oxymethylenoxy-,
1,2-Dioxyethylen-, 1,3-Dioxypropylen-, 1,4-Dioxybuten- oder 1,5-Dioxypentengruppe.
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Der
Begriff „Alkyl" umfasst alle möglichen
Varianten für
jede Anzahl von Kohlenstoffatomen in der Alkylgruppe, d. h. für drei Kohlenstoffatome:
n-Propyl und Isopropyl, für
vier Kohlenstoffatome: n-Butyl, Isobutyl und tert.-Butyl, für fünf Kohlenstoffatome:
n-Pentyl, 1,1-Dimethylpropyl, 2,2-Dimethylpropyl und 2-Methylbutyl usw.
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Ein
chirales Zentrum ist ein Atom, z. B. ein Kohlenstoffatom, das an
vier unterschiedliche Gruppen gebunden ist. Ein Molekül, das ein
chirales Zentrum enthält,
lässt sich
nicht auf dessen Spiegelbild abbilden und wird Chiralität aufweisen,
wobei Chiralität
als die Händigkeit
eines asymmetrischen Moleküls
bezeichnet wird. Bei Abtrennung in reinem Zustand werden solche
Moleküle
in der Regel eine mit einem Polarimeter ermittelbare Drehung von
polarisiertem Licht aufweisen.
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Der
Begriff „racemisches
Gemisch aus d- und 1-Verbindungen" bedeutet, dass die Verbindung eine optisch
aktive Gruppe enthält
und das präzise
Gemisch aus d- und 1-Enantiomeren statistisch ermittelt ist.
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Eine
Triflatgruppe ist eine Trifluormethylsulfonatgruppe.
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Eine
Mesylatgruppe ist eine Methylsulfonylgruppe.
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Eine
Sharpless-Epoxidierung ist eine asymmetrische Epoxidierung, wie
1986 von A. Pfenninger in „Synthesis", Seiten 89–116, beschrieben.
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Die
Bezeichnung „wässrig" im Sinne der vorliegenden
Erfindung deutet auf Gemische, die zumindest 60 Vol.-% Wasser, vorzugsweise
zumindest 80 Vol.-% Wasser, und gegebenenfalls mit Wasser mischbare
organische Lösungsmittel
wie Alkohole, z. B. Methanol, Ethanol, 2-Propanol, Butanol, Isoamylalkohol,
Octanol, Cetylalkohol usw., Glycole, z. B. Ethylenglycol, Glycerin,
N-Methylpyrrolidon, Methoxypropanol, und Ketone, z. B. 2-Propanon,
2-Butanon usw. enthalten.
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Thiophenverbindungen der
Formel (I)
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Nach
einer ersten erfindungsgemäßen Ausführungsform
enthalten die Thiophenverbindungen der Formel (I) eine R-Gruppe,
in der R eine C4-C20-Alkylgruppe
ist.
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Nach
einer zweiten erfindungsgemäßen Ausführungsform
enthalten die Thiophenverbindungen der Formel (I) eine R-Gruppe,
in der R eine C6-C18-Alkylgruppe
ist.
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Nach
einer dritten erfindungsgemäßen Ausführungsform
enthalten die Thiophenverbindungen der Formel (I) eine R-Gruppe,
in der R eine C6-C14-Alkylgruppe
ist.
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Nach
einer vierten erfindungsgemäßen Ausführungsform
enthalten die Thiophenverbindungen der Formel (I) eine R-Gruppe,
wobei die R-Gruppe
einen Ether-, einen Ester- oder einen Amidsubstituenten enthält oder
zumindest einer der Substituenten aus der Gruppe bestehend aus einer
Sulfonat-, Phosphonat-, Halogen- und Hydroxylgruppe ausgewählt ist.
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Für die Herstellung
erfindungsgemäßer Thiophenverbindungen
der Formel (I) eignen sich bekannte Verfahren wie die in
DE 38 04 522 und in HOUBEN-WEYL,
Band VI/3, Teil 3, Seiten 171–173
(1971), beschriebene Umetherungsreaktion, bei der ein Thiophen-Derivat
wie 3,4-Dimethoxythiophen verwendet wird, oder die 1994 in „Electrochimica
Acta", Band 39,
Seiten 1345–1347,
beschriebene doppelte Williamson-Reaktion, bei der ein Thiophen-Derivat
wie der Dimethylester von 3,4-Dihydroxythiophen-2,5-dicarbonsäure verwendet
wird. Reagenzien für
die Herstellung der Thiophen-Derivate der Formel (I) sind chirale
Moleküle
der Formel (II):
in der bedeuten: R
1 und R
2 unabhängig voneinander
OH, Halogen, einen Mesylat-Substituenten, einen Triflat-Substituenten,
einen Tosylat-Substituenten oder einen anderen Sulfonat-Substituenten,
R
3 eine stereoselektiv substituierte, geradlinige
oder verzweigte, gegebenenfalls substituierte C
2-C
18-Alkylgruppe, C
3-C
18-Cycloalkylgruppe, C
1-C
18-Alkoxygruppe oder Polyethylenoxidgruppe
(gegebenenfalls mit zumindest einem Substituenten aus der Gruppe
bestehend aus einer Alkohol-, Amid-, Ether-, Ester- und Sulfonatgruppe)
oder eine gegebenenfalls substituierte Arylgruppe und m eine Zahl
von 0 bis 3.
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Für die Herstellung
chiraler Moleküle
der allgemeinen Formel (II) eignen sich in der organischen Chemie
bekannte Standardverfahren wie z. B. asymmetrische Dihydroxylierung
oder Halogenierung von Olefinen, z. B. substituiertem Ethen, Propen,
1- oder 2-Buten, 1,2-Dimethyl-3-buten-2,3,1-penten,
1-Hexen, 1-Octen, 1-Decen, eine asymmetrische Ringöffnung von
Epoxiden, und eine asymmetrische Epoxidierung, z. B. eine Sharpless-Epoxidierung
und anschließende
Dihydroxylierung. Sie können
ebenfalls durch Komplexierung eines Enantiomers mit einem chiralen
Molekül
aus racemischen Gemischen von Enantiomeren abgespaltet werden. Verschiedene
Verbindungen sind ebenfalls im Handel erhältlich, z. B. (S)-(+)-1,2-Propandiol
und (S)-(+)-1,2-Dodecandiol.
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Von Thiophenverbindungen
der Formel (I) abgeleitete(s) Poly(3,4-alkylendioxythiophen)e
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Eine
fünfte
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein von einer Thiophenverbindung
der Formel (I) abgeleitetes Poly(3,4-alkylendioxythiophen).
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Eine
sechste Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Poly(3,4-alkylendioxythiophen)
aus der Gruppe bestehend aus
Poly{chiral-2-hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin},
Poly{chiral-2-octyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}
und
Poly{chiral-2-decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}.
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Eine
siebente Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist ein Poly(3,4-alkylendioxythiophen)
aus der Gruppe bestehend aus:
Poly{chiral-2-hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin},
Poly{chiral-2-octyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}
und
Poly{chiral-2-decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin},
Poly{chiral-2-dodecyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin},
Poly{chiral-2-tetradecyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin},
Poly{chiral-2-hexadecyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}
und
Poly{chiral-2-octadecyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}.
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Eine
achte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist Poly{chiral-2-n-hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}.
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Eine
neunte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist Poly{chiral-2-n-octyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}.
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Eine
zehnte Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist Poly{chiral-2-n-decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin}.
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Chemische Polymerisation
von Thiophenverbindungen der Formel (I)
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Thiophenverbindungen
der Formel (I) können
chemisch (durch Oxidation und Reduktion) polymerisiert werden. Als
Oxidationsmittel für
die Oxidationspolymerisation von Thiophenen können die für die Oxidationspolymerisation
von Pyrrol geeigneten Oxidationsmittel verwendet werden, wie sie
beispielsweise in „Journal
of the American Chemical Society",
Band 85, Seiten 454–458
(1963), und in „J.
Polymer Science",
Teil A, Polymer Chemistry, Band 26, Seiten 1287–1294 (1988), beschrieben werden.
Nach einer siebten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung verwendet man bei der Oxidationspolymerisation
preiswerte und leicht handhabbare Oxidationsmittel, z. B. Eisen-III-Salze
wie FeCl3, die Eisen-III-Salze organischer Säuren, z. B. Fe(OTs), H2O2, K2Cr2O7, Alkali- und
Ammoniumpersulfate, Alkaliperborate und Kaliumpermanganat.
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Für die Oxidationspolymerisation
von Thiophenen werden theoretisch je Mol Thiophen der Formel (I) 2,25 Äquivalente
Oxidationsmittel benötigt
(siehe z. B. J. Polym. Sc., Teil A, Polymer Chemistry, Band 26,
S. 1287 (1988)). Praktisch wird das Oxidationsmittel in einem Überschuss
von 0,1 bis 2 Äquivalenten
je polymerisierbare Einheit verwendet.
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Der
Einsatz von Persulfaten und Eisen-III-Salzen beinhaltet den wichtigen
technischen Vorteil, dass sie nicht korrosiv wirken und insbesondere
im Falle der Thiophenverbindungen der Formel (I) die Oxidationspolymerisation
so langsam erfolgt, dass die Thiophene und das Oxidationsmittel
in gelöster
Form oder als Paste zusammengebracht und auf das zu behandelnde
Substrat aufgetragen werden können.
Nach Auftrag der Lösung
oder Paste kann die Oxidationspolymerisation durch Erwärmung des
beschichteten Substrats beschleunigt werden.
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Die
Reduktionspolymerisation kann durch eine Stille-Kupplung (Organozinn)
und Suzuki-Kupplung (Organobor) vorgenommen werden, wie 2001 in „Tetrahedron
Letters", Band 42,
Seiten 155–157,
bzw. 1998 in „Macromolecules", Band 31, Seiten
2047–2056,
beschrieben, oder mit Nickelkomplexen, wie 1999 in „Bull. Chem.
Soc. Japan", Band
72, Seite 621, und 1998 in „Advanced
Materials", Band
10, Seiten 93–116,
beschrieben.
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Thiophenverbindungen
der Formel (I) können
ebenfalls mit anderen polymerisierbaren heterocyclischen Verbindungen
wie Pyrrol chemisch copolymerisiert werden.
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Elektrochemische Polymerisation
von Thiophenverbindungen der Formel (I)
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Thiophenverbindungen
der Formel (I) können
elektrochemisch polymerisiert werden. Die elektrochemische Oxidationspolymerisation
von Thiophenverbindungen der Formel (I) erfolgt bei einer Temperatur
zwischen –78°C und dem
Siedepunkt des verwendeten Lösemittels,
vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen –20°C und 60°C. Die Reaktionszeit, die je
nach Thiophen-Typ variiert, liegt in der Regel zwischen einigen
Sekunden und mehreren Stunden. Die elektrochemische Polymerisation
von Thiophenverbindungen ist 1994 von Dietrich et al. in „Journal
Electroanalytical Chemistry",
Band 369, Seiten 87–92,
beschrieben worden.
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Geeignete
inerte Flüssigkeiten
zur Verwendung bei der elektrochemischen Oxidation von Thiophenverbindungen
der Formel (I) sind Wasser, Alkohole wie Methanol und Ethanol, Ketone
wie Acetophenon, halogenierte Kohlenwasserstoffe wie Methylenchlorid,
Chloroform, Tetrachlormethan und Fluorkohlenwasserstoffe, Ester
wie Ethylacetat und Butylacetat, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Toluol und Xylol, alifatische Kohlenwasserstoffe wie
Pentan, Hexan, Heptan und Cyclohexan, Nitrile wie Acetonitril und
Benzonitril, Sulfoxide wie Dimethylsulfoxid, Sulfone wie Dimethylsulfon,
Phenylmethylsulfon und Sulfolan, flüssige alifatische Amide wie
Methylacetamid, Dimethylacetamid, Dimethylformamid, Pyrrolidon,
N-Methylpyrrolidon, Caprolactam, N-Methylcaprolactam, alifatische
und gemischte alifatische und aromatische Ether wie Diethylether
und Anisol, flüssige
Harnstoffe wie Tetramethylharnstoff oder N,N-Dimethylimidazolidinon.
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Bevorzugte
Elektrolyt-Additive zur Verwendung bei der elektrochemischen Polymerisation
von Thiophenverbindungen der Formel (I) sind freie Säuren oder
die üblichen
leitfähigen
Salze, die in gewissem Maße löslich im
benutzten Lösungsmittel
sind. Besonders geeignete Elektrolyte sind Alkali-, Erdalkali- oder
gegebenenfalls alkylierte Ammonium-, Phosphonium-, Sulfonium- oder
Oxonium-Kationen in Kombination mit Perchlorat-, Tosylat-, Tetrafluorborat-
oder Hexafluorphosphonat-Anionen.
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Die
Elektrolyt-Additive werden in solcher Menge verwendet, dass während der
elektrochemischen Oxidation ein Stromwert von zumindest 0,1 mA erhalten
werden.
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Die
elektrochemische Polymerisation kann kontinuierlich oder diskontinuierlich
durchgeführt
werden. Bekannte Elektrodenmaterialien sind ITO-Glas, Edelmetall-
oder Stahlmaschen, kohlenstoffbeladene Polymere, metallisierte Isolationsschichten
und Kohlefilz.
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Die
Stromdichte während
der elektrochemischen Oxidation kann innerhalb weiter Grenzen variieren. Nach
einer elften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Stromdichte in der elektrisch
leitenden Schicht zwischen 0,0001 und 100 mA/cm2.
Nach einer zwölften
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung liegt die Stromdichte in der elektrisch
leitenden Schicht zwischen 0,01 und 40 mA/cm2.
Bei diesen Stromdichten werden Spannungen von etwa 0,1 und 50 V
erhalten.
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Thiophenverbindungen
der Formel (I) können
ebenfalls mit anderen polymerisierbaren heterocyclischen Verbindungen
wie Pyrrol elektrochemisch copolymerisiert werden.
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Dispersion, die ein von
einem Thiophen der Formel (I) abgeleitetes Poly(3,4-alkylendioxythiophen)
enthält
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Nach
einer ersten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dispersion
enthält
die Dispersion ferner ein Polyanion.
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Nach
einer zweiten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dispersion
enthält
die Dispersion ferner Poly(styrolsulfonsäure).
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Nach
einer dritten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Dispersion
ist das Dispersionsmedium ein wässriges
Dispersionsmedium.
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Polyanionverbindung
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Die
Polyanionverbindungen zur Verwendung in der erfindungsgemäßen Dispersion
sind beschrieben in EP-A 440 957. Als Beispiele sind polymere Carbonsäuren, z.
B. Polyacrylsäuren,
Polymethacrylsäuren,
oder Polymaleinsäuren
und Polysulfonsäuren,
z. B. Poly(styrolsulfonsäure),
zu nennen. Diese Polycarbonsäuren und
Polysulfonsäuren
können
ebenfalls Copolymere von Vinylcarbonsäuren und Vinylsulfonsäuren mit
anderen polymerisierbaren Monomeren sein, z. B. Acrylsäureester,
Methacrylsäureester
und Styrol.
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Industrielle
Anwendung
-
Chemisch
oder elektrochemisch hergestellte, von chiralen Thiophenverbindungen
der Formel (I) abgeleitete Polymere weisen eine hohe elektrische
Leitfähigkeit
und eine niedrige Absorption von sichtbarem Licht und hohe Absorption
von Infrarotstrahlung auf. Deshalb sind daraus hergestellte Schichten
stark elektrisch leitfähig,
sehr durchlässig
für sichtbares
Licht und wärmeschützend. Solche
Polythiophene können
auf eine Verschiedenheit harter und biegsamer Substrate angebracht
werden, z. B. Keramik, Glas und Kunststoffe, und sind besonders
geeignet für
biegsame Substrate wie Kunststofffolien. Zudem lassen sich die Substrate ohne
Verlust an elektrischer Leitfähigkeit
der Polythiophenschicht in erheblichem Maße biegen und verformen.
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Solche
Polythiophene können
deshalb in fotoelektrischen Geräten,
Batterien, Kondensatoren und organischen und anorganischen elektrolumineszierenden
Geräten,
in Schichten für
elektromagnetische Schirmung, in Wärmeschutzschichten, in Antistatikbeschichtungen
für eine
Verschiedenheit von Produkten, wozu fotografischer Film, thermografische
Aufzeichnungsmaterialien und fotothermografische Aufzeichnungsmaterialien
zählen,
in „smart
windows" (intelligenten
Fenstern), in elektrochromen Geräten,
in Sensoren für
organische und bioorganische Materialien, in Feldeffekttransistoren,
in Druckplatten, in elektrisch leitenden Harzklebemitteln und in
frei stehenden elektrisch leitenden Folien verwendet werden [siehe
ebenfalls Kapitel 10 des „Handbook
of Oligo- and Polythiophenes",
herausgegeben von D. Fichou, Wiley-VCH, Weinheim (1999)].
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Die
folgenden vergleichenden und erfindungsgemäßen Beispiele erläutern die
vorliegende Erfindung. Die in diesen Beispielen angegebenen Prozentsätze und
Verhältnisse
sind in Gewicht ausgedrückt,
wenn nichts anders vermerkt ist. Die optische Drehung der chiralen
Verbindungen wird für
drei Verhältnisse
in n-Hexan mittels eines „Optical
Activity AA10 Multi-wavelength Polarimeters" (wellenlängenselektive Polarimeter) und
einer 5 cm-Zelle mit einem Innendurchmesser von 5 mm bei 25°C und einer
Wellenlänge
von 365, 436, 540, 578 und 589 nm gemessen.
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VERGLEICHENDES BEISPIEL
1
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Synthese von chiralem
2-Methyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
-
Eine
Lösung
von 3,4-Dimethoxythiophen (5,18 g), (S)-1,2-Propandiol (3,0 g) und p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
(100 mg) in Toluol (50 ml) wird auf 95°C erhitzt, indem ein kontinuierlicher
Stickstofffluss über
die Lösung
geblasen wird. Nach 30 h wird das Reaktionsgemisch in Ethylacetat
gegossen, mit NaHCO3 gewaschen und die organische
Phase konzentriert. Durch anschließendes Filtrieren über SiO2 mit n-Hexan als Elutionsmittel wird ein
reines Produkt (3,90 g) erhalten. GC-MS : 156 (Reinheit > 99%), 1H-NMR
(CDCl3): δ 6,30 (2 × d, 2H),
4,26 (m, 1H), 4,15 (dd, 1H), 3,82 (dd, 1H), 1,35 (d, 3H) ppm, spezifische
Drehung [α]
= –46° bei 25°C und 436
nm in Hexan (c = 0,066).
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VERGLEICHENDES BEISPIEL
2
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Synthese von racemischem
2-Methyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
-
Racemisches
2-Methyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin wird durch Umetherung
von 3,4-Dimethoxythiophen mit racemischem 1,2-Propandiol synthetisiert, wie beschrieben
im VERGLEICHENDEN BEISPIEL 1. Die Kennzeichen des Syntheseprodukts
werden mit einem GC-MS (Gaschromatograf-Massenspektrometer) und
durch 1H-NMR-Spektroskopie bestimmt. Es
ist keine optische Drehung sichtbar.
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ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
1
-
Synthese von chiralem
2-n-Decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
-
Eine
Lösung
von 3,4-Dimethoxythiophen (1,90 g), Toluol (30 ml), (S)-1,2-Dodecandiol
(2,50 g) und p-Toluolsulfonsäuremonohydrat
(100 mg) wird auf 95°C
erhitzt, indem ein kontinuierlicher N2-Fluss über die
Lösung
geblasen wird. Nach 24 h wird das Reaktionsgemisch in Ethylacetat
gegossen, mit NaHCO3 gewaschen und die organische
Phase konzentriert. Durch anschließendes Filtrieren über SiO2 mit n-Hexan/CH2Cl2 (98/2) als Elutionsmittel
wird ein reines Produkt (2,40 g) erhalten. 1H-NMR
(CDCl3): δ 6,29
(s, 2H), 4,15 (dd, 1H), 4,11 (m, 1H), 3,93 (dd, 1H), 1,67–1,20 (18H),
0,88 (t, 3H) ppm, spezifische Drehung [α] = –88° bei 25°C und 436 nm in Hexan (c = 0,066).
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VERGLEICHENDES BEISPIEL
3
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Synthese von racemischem
2-n-Decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
-
Racemisches
2-n-Decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin wird durch Umetherung
von 3,4-Dimethoxythiophen mit racemischem 1,2-Dodecandiol synthetisiert,
wie beschrieben in BEISPIEL 1. Die Kennzeichen des Syntheseprodukts
werden mit einem GC-MS (Gaschromatograf-Massenspektrometer) und
durch 1H-NMR-Spektroskopie bestimmt. Es
ist keine optische Drehung sichtbar.
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ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
2
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Synthese von chiralem
2-n-Hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
-
Chirales
2-n-Hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin wird durch Umetherung
von 3,4-Dimethoxythiophen mit (S)-1,2-Oktandiol synthetisiert und
auf eine Reinheit von 99,69% gereinigt, wie in ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL
1 beschrieben. Die Kennzeichen des Syntheseprodukts werden mit einem
GC-MS (Gaschromatograf-Massenspektrometer)
und durch 1H-NMR-Spektroskopie bestimmt.
Es wird eine spezifische Drehung von –100° bei 25°C und 436 nm in Hexan ermittelt.
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VERGLEICHENDES BEISPIEL
4
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Synthese von racemischem
2-n-Hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
-
Racemisches
2-n-Hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin wird durch Umetherung
von 3,4-Dimethoxythiophen mit racemischem 1,2-Oktandiol synthetisiert,
wie beschrieben in BEISPIEL 1. Die Kennzeichen des Syntheseprodukts
werden mit einem GC-MS (Gaschromatograf-Massenspektrometer) und
durch 1H-NMR-Spektroskopie bestimmt. Es
ist keine optische Drehung sichtbar.
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ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
3
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Synthese von chiralem
2-n-Octyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
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Chirales
2-n-Octyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin wird durch Umetherung
von 3,4-Dimethoxythiophen mit (S)-1,2-Decandiol synthetisiert und
auf eine Reinheit von 99,24% gereinigt, wie in ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL
1 beschrieben. Die Kennzeichen des Syntheseprodukts werden mit einem
GC-MS (Gaschromatograf-Massenspektrometer)
und durch 1H-NMR-Spektroskopie bestimmt.
Es wird eine spezifische Drehung von –88° bei 25°C und 436 nm in Hexan ermittelt.
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ERFINDUNGSGEMÄßES BEISPIEL
4
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Synthese von chiralem
2-n-Dodecyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
-
Chirales
2-n-Dodecyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin wird durch Umetherung
von 3,4-Dimethoxythiophen mit (S)-1,2-Tetradecandiol synthetisiert und auf
eine Reinheit von 98,01% gereinigt, wie in ERFINDUNGSGEMÄßEM BEISPIEL
1 beschrieben. Die Kennzeichen des Syntheseprodukts werden mit einem GC-MS
(Gaschromatograf-Massenspektrometer) und durch 1H-NMR-Spektroskopie
bestimmt. Es wird eine spezifische Drehung von –65° bei 25°C und 436 nm in Hexan ermittelt.
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Elektropolymerisation
der 3,4-Ethylendioxythiophen-Derivate der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 4 und der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis 4
-
Die
Elektropolymerisation erfolgt bei 25°C mittels einer Standard-Dreielektrodenzelle.
Die aktive Elektrode ist eine Platin-, Gold- oder Indium-Zinn-Oxid-Elektrode.
Die Gegenelektrode ist eine Platinelektrode. Die Bezugselektrode
ist eine Silber/0,1 M-Silberperchlorat-Elektrode
in Acetonitril (0,34 V/Standardkalomelelektrode).
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10–2 M-Acetonitrillösungen in
einer der 2-Alkyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin-Verbindungen
der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 4 und der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis 5 und 0,1 M-Acetonitrillösungen in
NaClO4 werden durch Anlegen einer Spannung
von 0,7–0,8
V in der in 1 gezeigten Zelle polymerisiert.
Bei der Elektropolymerisation wird eine Stromdichte von 5 mA cm–2 angewandt.
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In Situ-Messungen der
elektrischen Leitfähigkeit
der elektropolymerisierten 3,4-Ethylendioxythiophen-Derivate der
ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 4 und der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis 4
-
Die
Messungen der elektrischen Leitfähigkeit
erfolgen ohne Monomer in der gleichen Dreielektrodenzelle als diejenige,
in der die Elektropolymerisation vorgenommen wurde. Die Elektrode
für die
Messungen der Leitfähigkeit
ist eine Doppelband-Platinelektrode (0,3 cm × 0,01 cm für jedes Band) mit einem Zwischenabstand
zwischen den Bändern
von 20 μm,
wie in 1 dargestellt. Für die Beschichtung der Platinelektrode
mit Polymer wird ein mC-Wert von 80 mC angelegt, wodurch die Widerstandsbedingungen
beschränkt
gehalten werden. Die elektrische Leitfähigkeit wird durch Anlegen
einer Gleichspannung mit geringer Amplitude (in der Regel 10 mV)
zwischen den Bändern
gemessen und der dabei erhaltene Stromwert aufgezeichnet. Poly(3-methylthiophen)
(60 S/cm) wird als elektrischer Leitfähigkeitsstan-dard genommen.
Die Ergebnisse sind bei der Elektropolymerisation der 2-Alkyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin-Verbindungen
der ERFINDUNGSGEMÄßEN BEISPIELE
1 bis 4 und der VERGLEICHENDEN BEISPIELE 1 bis 4 ermittelte elektrische
Leitfähigkeitsmesswerte
und sind in Tabelle 3 zusammengesetzt.
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-
Die
Ergebnisse in Tabelle 3 zeigen, dass elektropolymerisiertes chirales
2-Methyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin die gleiche elektrische
Leitfähigkeit
wie ein elektropolymerisiertes racemisches Gemisch aus d- und 1-2-Methyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
aufweist.
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Im
Vergleich zu einem elektropolymerisierten racemischen Gemisch aus
d- und 1-2-n-Decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin aber wird
bei einem elektropolymerisierten chiralen 2-n-Decyl-2,3- dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
ein 2,7-facher Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit erhalten.
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Ferner
ist im Vergleich zu einem elektropolymerisierten racemischen Gemisch
aus d- und 1-2-n-Decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin bei einem elektropolymerisierten
chiralen 2-n-Hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b][1,4]-dioxin
ein 9-facher Anstieg der elektrischen Leitfähigkeit erhalten.
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Elektropolymerisiertes
chirales 2-n-Octyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin und chirales 2-n-Dodecyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin weisen
eine elektrische Leitfähigkeit
von 1.500 bzw. 600 S/cm auf.
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Da
diese Messungen in gleicher Weise und in der gleichen Vorrichtung
wie von Groenendaal et al. in „Synthetic
Metals", Band 118(1–3), Seiten
105–109
(2001), beschrieben erfolgen, erlauben sie einen direkten Vergleich
der Messwerte mit der von Groenendaal et al. für Poly(3,4-ethylendioxythiophen)
angegebenen elektrischen Leitfähigkeit
von 650 S cm–1.
Aus diesem Vergleich ergibt sich, dass elektropolymerisiertes chirales 2-n-Hexyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin, chirales
2-n-Octyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin und chirales 2-n-Decyl-2,3-dihydrothien-[3,4-b]-[1,4]-dioxin
einen 2,8-fachen, 2,3-fachen bzw. 2,3-fachen Anstieg im Vergleich
zu der mit Poly(3,4-ethylendioxythiophen) erhaltenen elektrischen
Leitfähigkeit
aufweisen.
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Solche
In-Situ-Messungen der elektrischen Leitfähigkeit sind ein verhältnismäßig neues
und sehr interessantes Werkzeug zur Messung der elektrischen Leitfähigkeit
von elektrochemisch polymerisierten elektrisch leitenden Polymerfolien
als Funktion des Oxidationszustandes dieser Folien. Diese Technik
beinhaltet eine Reihe von Vorteilen im Vergleich zu Standardmessungen
der elektrischen Leitfähigkeit
(2- oder 4-Punkt-Messsonde): es werden nur kleine Monomermengen
(15–50
mg) benötigt,
alle Monomere werden unter genau denselben Bedingungen polymerisiert,
die Messungen erfolgen sehr schnell, die erhaltenen Werte der elektrischen
Leitfähigkeit
werden kaum durch externe Faktoren wie Feuchtigkeit, Luft usw. beeinflusst
und zwar weil die Messungen unter inerten Bedingungen erfolgen,
und außer
der maximalen elektrischen Leitfähigkeit
wird ebenfalls Information über
den Einfluss des Oxidationszustandes auf die elektrische Leitfähigkeit erfasst.
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Die
vorliegende Erfindung kann alle beliebigen, implizit oder explizit
in der vorliegenden Erfindung beschriebenen Eigenschaften oder alle
beliebige Kombinationen dieser Eigenschaften oder jegliche Verallgemeinerung
umfassen, ungeachtet, ob sie sich auf die vorliegende Erfindung
beziehen. Aufgrund der obigen Beschreibung der vorliegenden Erfindung
dürfte
es den Fachleuten auf diesem Gebiet klar sein, dass hier innerhalb
des Schutzbereichs der vorliegenden Erfindung zahlreiche Modifikationen
möglich
sind.