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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Gebiet der
Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung betrifft die Bestimmung des Nutzens einer
Thrombolysetherapie für
einen Patienten mit akutem ischämischem
Schlaganfall und insbesondere Verfahren und Geräte zur Durchführung dieser
Bestimmung.
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Hintergrund
des Standes der Technik
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Ischämische Schlaganfälle sind
die dritthäufigste
Todesursache nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Krebs. Allein
in den Vereinigten Staaten erleiden jedes Jahr 750.000 Patienten
einen Schlaganfall und ein Drittel dieser Fälle bleibt permanent behindert.
Schlaganfälle
sind somit eine der führenden
Ursachen für
Behinderung.
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Die
Lebensfähigkeit
des Gehirngewebes hängt
von der zerebralen Durchblutung ab. Bei einem Schlaganfall wird
ein Teil des Gehirngewebes, die sogenannte ischämische Läsion, aufgrund eines Arterienverschlusses
(Blutgerinnsel) nicht ausreichend mit Blut versorgt. Die ischämische Läsion enthält zwei
Teile: den Infarkt und die Penumbra. Der Infarkt umfasst Gehirngewebe,
in dem die Durchblutung so drastisch verringert ist, dass sich die
Gehirnzellen nicht mehr erholen. Die Penumbra umgibt den Infarkt
und entspricht der Übergangszone,
in der Gehirnzellen zwar gefährdet,
aber noch nicht irreversibel geschädigt sind.
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Einer
der größten Unterschiede
zwischen Penumbra und Infarkt betrifft die Autoregulierung der Gehirndurchblutung.
Komplexe Autoregulierungsprozesse stellen sowohl die Anpassung der
zerebralen Durchblutung an die lokale Neuronenaktivität als auch die
Stabilität
der zerebralen Durchblutung trotz Schwankungen des systemischen
arteriellen Drucks sicher. Die Autoregulierung der Gehirngefäße gestattet
insbesondere die Gefäßerweiterung
bei einer Tendenz des systemischen Drucks zum Absinken, um eine
konstante zerebrale Durchblutung aufrechtzuerhalten. Diese Gefäßerweiterung
führt wiederum
zu einem erhöhten
zerebralen Blutvolumen, zumindest in der Penumbra, die noch gerettet
werden kann. In infarzierter grauer Gehirnsubstanz sind die Autoregulierungsmechanismen
verändert
und die zerebrale Durchblutung und das zerebrale Blutvolumen sind
verringert.
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Kurz
nach Auftreten eines zerebralen Arterienverschlusses kommt es zur
reversiblen Hemmung oder zu einer Penumbra im Bereich des Gehirngewebes,
das normalerweise von der betroffenen Arterie mit Blut versorgt
wird. Mit der Zeit wird die Penumbra aber fortschreitend durch einen
nicht behebbaren Infarkt ersetzt. Wie schnell dies geschieht, hängt vom
kollateralen Blutkreislauf ab.
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Eine
Thrombolysetherapie mit Arzneimitteln zur Auflösung von Blutgerinnseln wurde
zur Rettung von ischämischem,
aber lebensfähigem
Gehirngewebe eingeführt.
Die Anwendung dieser Therapie hängt
vom Zeitintervall zwischen dem Einsetzen der Symptome und den nativen
Gehirnbefunden im CT ab.
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Wenn
die Thrombolysetherapie aber an einem Patienten eingesetzt wird,
bei dem umfangreiche Oligämie
im Bereich der verschlossenen Gehirnarterie vorliegt und die Penumbra
begrenzt ist, hat sie nur wenig oder überhaupt keinen Nutzen und
erhöht
sogar das Risiko für
intrakranielle Blutungen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung befasst sich demnach mit allen Bedenken wie
oben aufgeführt
und stellt ein Gerät
zur Bestimmung des Nutzens der Thrombolysetherapie bei einem Patienten
mit akutem ischämischem Schlaganfall
bereit. Das Verfahren ist von den derzeit bei Perfusions-CT-Aufnahmen
verwendeten Verfahren unabhängig.
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Bei
der Anwendung von CT-Aufnahmen zur Untersuchung der Durchblutung
liefert die vorliegende Erfindung ein wertvolles Instrument für die frühe Versorgung
von Patienten mit akutem Schlaganfall bei deren Untersuchung bei
der Einweisung ins Krankenhaus und bei der Wahl, ob sie eine Thrombolysetherapie
erhalten sollen oder nicht.
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Insbesondere
liefern Perfusions-CTs eine Übersichtskarte
der zerebralen Durchblutung, des zerebralen Blutvolumens und Übersichtskarten
der mittleren Transitzeit. Mit einem vorbestimmten Algorithmus wird der
ischämische
Gehirnbereich (Penumbra + Infarkt) bestimmt und auf der Karte vermerkt.
Nach Bestimmung der Penumbra- und Infarktkarten werden sie auch
zur Berechnung eines potenziellen Rekuperationsquotienten (PRR)
verwendet, das feststellt, ob ein Patient mit akutem Schlaganfall
für eine
Thrombolysetherapie in Frage kommt.
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Die
vorliegende Erfindung bestimmt die Größe und die Lokalisation des
Infarkts und der Penumbra und erzeugt ein visuelles Bild (Karte)
des Ergebnisses. Diese Infarkt- und Penumbrabilder werden aus den Messungen
der zerebralen Durchblutung (CBF) und dem zerebralen Blutvolumen
(CBV) eines Perfusions-CTs berechnet.
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Aus
US-A-5833947 ist ein MRT-Gerät
zur Erzeugung eines Penumbrabilds des Gehirns eines Patienten mit
akutem Schlaganfall bekannt.
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Die
ischämische
Läsion
(Penumbra + Infarkt) wird festgestellt, wenn die Messungen der zerebralen Durchblutung
um einen vorbestimmten Betrag niedriger liegen als die normale zerebrale
Durchblutung eines nicht betroffenen, entsprechenden Gehirnabschnitts.
Innerhalb der ischämischen
Läsion
entspricht der Infarkt Bereichen, in denen das zerebrale Blutvolumen
kleiner ist als eine vorbestimmte Menge, und die Penumbra entspricht
Bereichen, in denen das zerebrale Blutvolumen größer ist als diese vorbestimmte
Menge.
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Die
vorliegende Erfindung kann auch zur Untersuchung des Ausmaßes des
berechneten Infarkts und der Penumbra in Relation zueinander verwendet
werden, so dass ein Index berechnet werden kann, der beispielsweise
als potenzieller Rekuperationsquotient (PRR) (oder Lausanne-Schlaganfall-Index
oder Wintermark-Schlaganfall-Index)
bezeichnet wird. Dieser Index kann mit adäquaten Schwellwerten verwendet
werden, um festzustellen, ob ein Patient mit einem akuten Schlaganfall
für die
Thrombolysetherapie in Frage kommt oder nicht.
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Die
vorliegende Erfindung wird in den unabhängigen Ansprüchen definiert.
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Ferner
umfasst ein Verfahren zur Erzeugung eines Penumbra- und Infarktbilds
des Gehirns eines Patienten mit akutem Schlaganfall die Messung
der zerebralen Durchblutung und des zerebralen Blutvolumens des
Gehirns eines Patienten mit akutem Schlaganfall, und die Bestimmung
der ischämischen
Bereiche des Gehirns wird beschrieben. Die ischämischen Bereiche des Gehirns
werden festgestellt, wo die Messungen der zerebralen Durchblutung
um einen vorbestimmten ersten Wert niedriger liegen als die normale
zerebrale Durchblutung eines nicht betroffenen, entsprechenden Abschnitts
des Gehirns. Das Verfahren umfasst auch die Erzeugung einer Penumbra-
oder Infarktkarte mit den Penumbra-Bereichen der ischämischen
Bereiche des Gehirns unter Verwendung der Messungen des zerebralen
Blutvolumens, wo die Penumbra-Bereiche ischämischen Bereichen des Gehirns
mit einem zerebralen Blutvolumen entsprechen, das größer ist
als der vorbestimmte zweite Wert. Das mit dem oben erwähnten Verfahren
erzeugte Bild kann auch Infarktbereiche der ischämischen Bereiche des Gehirns
enthalten, was eine Penumbra-Infarkt-Karte des Gehirns ergibt. Die
Infarktbereiche entsprechen ischämischen
Bereichen des Gehirns, wo das zerebrale Blutvolumen kleiner ist
als der vorbestimmte zweite Wert.
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Eine
Karte des Gehirns eines Schlaganfallpatienten umfasst Penumbra-Bereiche,
die Bereichen des Gehirns mit einem zerebralen Blutvolumen, das
größer ist
als ein vorbestimmter Wert, entsprechen. Die Karte umfasst auch
Infarktbereiche, die Bereichen des Gehirns entsprechen, in denen
das zerebrale Blutvolumen kleiner ist als der vorbestimmte Wert.
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Ein
Gerät zur
Erzeugung eines Penumbra- und Infarktbilds des Gehirns eines Patienten
mit akutem Schlaganfall umfasst ein Messmittel für Messungen der zerebralen
Durchblutung und des zerebralen Blutvolumens des Gehirns eines Patienten
mit akutem Schlaganfall, und ein Bestimmungsmittel zum Bestimmen
der ischämischen
Bereiche des Gehirns. Die ischämischen
Bereiche werden festgestellt, wo die Messungen der zerebralen Durchblutung
niedriger liegen als ein vorbestimmter erster Wert. Das Gerät enthält ferner
ein Kartenmittel zum Erzeugen eines Penumbra- und Infarktbilds mit
den Penumbra-Bereichen der ischämischen
Bereiche des Gehirns unter Verwendung der Messungen. Die Penumbra-Bereiche
entsprechen Bereichen des Gehirns mit einem zerebralen Blutvolumen,
das größer ist
als der vorbestimmte zweite Wert. Die Infarktbereiche entsprechen
Bereichen des Gehirns mit einem zerebralen Blutvolumen, das kleiner
ist als der vorbestimmte zweite Wert.
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Ein
computergestütztes
Verfahren zur Erzeugung eines Penumbra- und Infarktbilds des Gehirns
eines Patienten mit akutem Schlaganfall umfasst das Speichern einer
Vielzahl von Messdaten, die der zerebralen Durchblutung und dem
zerebralen Blutvolumen der pathologischen Hemisphäre des Gehirns
eines Patienten mit akutem Schlaganfall entsprechen, in einer ersten
Datenbank, das Verarbeiten der Messdaten zur Bestimmung von ischämischen
Bereichen des Gehirns durch Abfragen der Datenbank nach Messdaten,
die der zerebralen Durchblutung, die kleiner ist als ein erster
Wert, entsprechen, wobei ein Ergebnis der Abfrage als ischämische Daten
in der Datenbank gespeichert wird. Das Verfahren umfasst ferner
das Verarbeiten der ischämischen
Daten zur Bestimmung der Penumbra-Bereiche der ischämischen
Bereiche, wobei Penumbra-Bereiche den ischämischen Daten entsprechen,
bei denen das zerebrale Blutvolumen größer ist als der zweite Wert und
ischämische
Daten, die den Penumbra-Bereichen entsprechen, als Penumbra-Daten
gespeichert werden. Mit diesem Verfahren können Infarktbereiche im Penumbra- und Infarktbild
aufgenommen werden, wobei die Infarktbereiche ischämischen
Daten entsprechen, bei denen das zerebrale Blutvolumen kleiner ist
als der zweite Wert, und ischämische
Daten, die den Infarktbereichen entsprechen, als Infarktdaten in
der Datenbank gespeichert werden.
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Ein
medizinisches Diagnosegerät
zur Bestimmung des Nutzens einer Thrombolysetherapie bei einem Schlaganfallpatienten
umfasst ein Speichermittel zum Speichern einer Vielzahl von Messdaten,
die der zerebralen Durchblutung und dem zerebralen Blutvolumen der
pathologischen Hemisphäre
des Gehirns eines Patienten mit akutem Schlaganfall entsprechen,
in einer ersten Datenbank, Verarbeitungsmittel für:
das Verarbeiten der
Messdaten zur Bestimmung von ischämischen Bereichen des Gehirns
durch Abfragen der Datenbank nach Messdaten, die der zerebralen
Durchblutung, die kleiner ist als ein erster Wert, entsprechen, wobei
ein Ergebnis der Abfrage als ischämische Daten in der Datenbank
gespeichert wird,
das Verarbeiten der ischämischen Daten zur Bestimmung
der Infarktbereiche und Penumbra-Bereiche der ischämischen
Bereiche, wobei Infarktbereiche ischämischen Daten entsprechen,
bei denen das zerebrale Blutvolumen kleiner ist als der zweite Wert
und Penumbra-Bereiche den ischämischen
Daten entsprechen, wo das zerebrale Blutvolumen größer ist
als der zweite Wert. Ischämische
Daten, die den Infarktbereichen entsprechen, werden als Infarktdaten
in der Datenbank gespeichert, und ischämische Daten, die den Penumbra-Bereichen entsprechen,
werden als Penumbra-Daten gespeichert,
und Verarbeiten der
Infarktdaten und der Penumbra-Daten zur Bestimmung eines Quotienten,
dass die Penumbra-Größe die gesamte
Infarktgröße und die
Penumbra-Größe umfasst.
Wenn der Quotient größer ist
als ein vorbestimmter dritter Wert, kommt der Schlaganfallpatient
für eine
Thrombolysetherapie in Frage.
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Von
einem Computer lesbare Medien mit darin gespeicherter Datenstruktur,
einschließlich
einem ersten Feld mit Messdaten entsprechend der zerebralen Durchblutung
und dem zerebralen Blutvolumen der pathologischen Hemisphäre des Gehirns
eines Patienten mit akutem Schlaganfall, einem zweiten Feld mit
den ischämischen
Daten entsprechend den ischämischen
Bereichen des Gehirns, einem dritten Feld mit den Infarktdaten entsprechend
den Infarktbereichen des Gehirns, einem vierten Feld umfassend die
Penumbra-Daten entsprechend
den Penumbra-Bereichen des Gehirns und einem fünften Feld mit den Quotientendaten,
umfassend einen Quotienten der Penumbra-Größe zur gesamten Infarktgröße und der
Penumbra-Größe.
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Die
vorliegende Erfindung liefert bevorzugte Schwellwerte, um auf Grundlage
der Infarkt- und Penumbra-Karten, die anhand von Karten der zerebralen
Durchblutung und des zerebralen Blutvolumens eines Perfusions-CTs
bestimmt wurden, festzustellen, ob ein Patient mit einem akuten
Schlaganfall für
eine Thrombolysetherapie in Frage kommt.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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1a–f zeigen die Progression des Infarkts über die
Penumbra bei anhaltendem zerebralem Arterienverschluss.
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2a–f zeigen die Erholung der Penumbra bei
zerebraler arterieller Rekanalisierung.
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3 zeigt
den Zusammenhang zwischen dem Perfusions-CT bei Einweisung und der Größe, im verzögerten diffusionsgewichteten
MRT, der ischämischen
Bereiche bei Patienten mit akutem Schlaganfall ohne arterielle Rekanalisierung.
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4 zeigt
die Korrelation zwischen dem Perfusions-CT bei Einweisung und der
Größe, im verzögerten diffusionsgewichteten
MRT, der ischämischen
Bereiche bei Patienten mit akutem Schlaganfall mit arterieller Rekanalisierung.
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5 zeigt
die Korrelation zwischen NIHSS bei Einweisung und der kombinierten
Infarkt/Penumbra-Größe auf dem
Perfusions-CT bei Einweisung.
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6 zeigt
die Korrelation zwischen dem PRR und der NIHSS Besserung bei Patienten
mit akutem Schlaganfall mit arterieller Rekanalisierung.
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7 zeigt
ein erfindungsgemäßes medizinisches
Diagnosegerät.
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8 zeigt
ein Blockschaltbild mit dem Überblick über das
in 7 gezeigte medizinische Diagnosegerät.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Nur
zum Zwecke der Veranschaulichung handelt es sich bei der in Verbindung
mit der vorliegenden Erfindung beschriebenen Bilddarstellungstechnik
um die Perfusions-Computertomographie (Perfusions-CT). Ein Fachmann
weiß,
dass auch andere bildgebende Techniken zur Darstellung der zerebralen
Durchblutung und des zerebralen Blutvolumens des Gehirns im Rahmen
des Umfangs der vorliegenden Erfindung verwendet werden können. Diese
anderen bildgebenden Techniken sind die Positronenemissionstomographie
(PET), die Einzel-Photonen-Computeremissionstomographie
(SPECT); das stabile Xenon-CT und Perfusions-MRT.
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Computertomographie
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In 7 ist
ein Röntgencomputertomographie-System
(CT-System) 2 zur Darstellung tomographischer Bilder eines
Patienten (beispielsweise Perfusions-CT-Bilder des Gehirns eines
Patienten) gezeigt. Das System enthält eine Haupt-Röntgen-CT-Komponente 4 und
eine Steuereinheit 6. Die Steuereinheit kann auch als Datenverarbeitungseinheit
zur Verarbeitung von Bilddaten oder dergleichen, die mit dem System
erhalten wurden, verwendet werden.
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Das
CT-System ist mit einem Patientenständer 8 versehen, der
auf seiner Oberseite mit einem beweglichen Tisch zum Platzieren
eines Patienten 10 darauf, damit der Patient in die von
den Pfeilen A und B angezeigten Richtungen bewegt werden kann, und
einem Gerüst 12 ausgestattet
ist, das eine zylindrische Öffnung 14 aufweist.
Das Gerüst
ist mit einer Röntgenröhre angeordnet,
die sich in einer von Pfeil p gezeigten Richtung um die zylindrische Öffnung bewegt,
und mit einem Detektor, der aus einer Vielzahl von Detektorelementen besteht,
die auf dem Umfang um die Öffnung
herum angeordnet sind.
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In 8 enthält die Steuereinheit 6 einen
Computer 6a, der als Steuereinheit und Verarbeitungseinheit fungiert.
Der Computer wird zur Steuerung des Betriebs des Haupt-Röntgen-CT-Systems
verwendet. Der Computer verarbeitet ferner die Bildelementdaten
zur Erzeugung eines tomograpischen Bilds eines Bereichs des Patienten,
der von dem im Gerüst
angeordneten Detektor festgestellt wurde, um beispielsweise das
tomographische Bild zu erstellen.
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Der
Computer ist ferner mit einer Bedienungskonsole 6b verbunden,
die eine Maus und eine Tastatur, ein externes Speichergerät, wie z.
B. eine magnetischoptische Disketteneinheit 6c, und eine
Anzeigeeinheit 6d, wie z. B. eine Farb-Elektronenstrahlröhre (CRT),
ein Flachbildschirm oder eine Druckvorrichtung, enthält.
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Das
Gerüst
enthält
eine Röntgenröhre 16 und
einen Detektor 18. Diese Elemente sind zum Betrieb jeweils
mit dem Computer/der Steuereinheit verbunden. Wenn der Detektor
die Röntgenstrahlen
auf einer der Röntgenröhre gegenüberliegenden
Seite eines Patienten detektiert, wird die Information an den Computer
der Steuereinheit weitergeleitet, damit ein CT-Bild erzeugt werden
kann.
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Ein
Perfusions-CT ist eine moderne Bilddarstellungstechnik, die eine
Methode des Standes der Technik in Form einer Software verwendet,
die die genaue quantitative Messung der zerebralen Durchblutung (CBF),
der mittleren Transitzeit (MMT) und des zerebralen Blutvolumens
(CBV) des Gehirngewebes gestattet.
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Zur
Messung der zerebralen Durchblutung und des zerebralen Blutvolumens
wird die Bedienungskonsole praktisch so benutzt, dass ein Mauszeiger,
der auf dem Bildschirm einer Anzeigeeinheit angezeigt wird und mit
der Maus bewegt wird, so manipuliert wird, dass er auf eine gegebene
Anzeige auf dem Bildschirm klickt, damit der in der Anzeige angezeigte
Prozess durchgeführt
werden kann. Das CT-Bild wird von Bildelementdaten repräsentiert,
die vom Haupt-Röntgen-CT-System
mithilfe des Computers erhalten werden, und es wird in Farbe oder
monochromatisch auf der Anzeigeeinheit angezeigt. Das Bild kann
darüber
hinaus auch mit einer Druckvorrichtung ausgedruckt werden.
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Untersuchungen
mit Perfusions-CT gestatten die genaue quantitative Untersuchung
der zerebralen Durchblutung und des zerebralen Blutvolumens. Sie
ermöglichen
die Definition des Hirninfarkts und der Penumbra gemäß der vorliegenden
Erfindung und sie sind bei Patienten mit akutem Schlaganfall leicht
durchzuführen,
da nur eine sequentielle Akquisition von zerebralen CT-Aufnahmen
auf einem axialen Modus während der
intravenösen
Verabreichung von Jod-Kontrastmaterial notwendig ist. Sie sind gut
verträglich
und nicht zeitraubend.
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Demnach
werden ischämische
Bereiche des Gehirns festgestellt, in denen die Messung der regionalen
zerebralen Durchblutung weniger als ungefähr 90%, insbesondere weniger
als ungefähr
75% und besonders bevorzugt weniger als ungefähr 60%, der Durchblutung in
einem nicht betroffenen entsprechenden Abschnitt des Gehirns beträgt.
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Eine
Penumbra-Karte mit den Penumbra-Bereichen der ischämischen
Bereiche des Gehirns entspricht ischämischen Bereichen des Gehirns
mit einem zerebralen Blutvolumen zwischen ca. 2 cc/100 g Gehirngewebe
und ca. 4 cc/100 g Gehirngewebe.
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Die
Daten aus einem Perfusions-CT umfassen Kontrastverstärkungsprofile,
die mit jedem Pixel eines CT-Bilds erhalten werden, und sie stehen
im linearen Zusammenhang mit den Zeit/Konzentrations-Kurven des Kontrastmittels.
Die Analyse dieser Kurven erfolgt nach dem zentralen Größenprinzip,
das zu einem genauen Ergebnis für
niedrige Injektionsgeschwindigkeiten des Jod-Kontrastmittels führt.
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Die
CBV-Karte wird von einer quantitativen Schätzung eines partiellen Mittelungseffekts
abgeleitet, der in einem Bezugspixel in der Mitte des großen superioren
Sagittalvenensinus völlig
fehlt.
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Die
Karten mit der Impulsfunktion und die relevante mittlere Transitzeit
(MTT) werden als Ergebnis einer Dekonvolution der parenchymalen
Zeit/Konzentrations-Kurven über eine
Referenzarterienkurve erhalten.
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Schließlich führt eine
Kombination aus zerebralem Blutvolumen und MTT bei jedem Pixel jeder
Bildkarte zu einem CBF-Wert.
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In
einem bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung wird anhand
der CBF- und CBV-Karten eine Karte der Penumbra- und Infarktbereiche
des betroffenen Gehirngewebes erstellt.
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Demnach
bestimmt die relative Größe zwischen
der Penumbra, im Vergleich mit den Gesamtbereichen der Penumbra
und des Infarkts, im Allgemeinen, ob es bei Patienten mit einem
akuten Schlaganfall durch eine Thrombolysetherapie zu einer Besserung
kommen wird. Bei Patienten mit einer hohen relativen Penumbra-Größe (im Vergleich
mit dem gesamten ischämischen
Bereich), führt
die Rekanalisierung der verschlossenen Zerebralarterie zu einer
stärken
klinischen Besserung.
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Die
relativen Größen zwischen
den Infarkt- und Penumbra-Bereichen sind definiert als Index, der
hier als potenzieller Rekuperationsquotient (PRR) (d. h. Lausanne-Schlaganfallindex
oder Wintermark-Schlaganfallindex)
bezeichnet wird und durch die folgende Gleichung definiert werden
kann:
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Dieser
Index bestimmt im Allgemeinen, ob Patienten mit akutem Schlaganfall
von einer intravenösen Thrombolysetherapie
profitieren werden. Bei Patienten mit hohem PRR führt die
Rekanalisierung der verschlossenen Zerebralarterie zu einer stärkeren klinischen
Besserung. Dieser Index kann somit verwendet werden, um festzustellen,
ob ein Patient mit akutem Schlaganfall für eine Thrombolysetherapie
in Frage kommt.
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Wenn
der PRR demnach über
ca. 0,50 liegt, und insbesondere über ca. 0,65 und besonders
bevorzugt über
ca. 0,75, ist die Thrombolyse eine wirksame Therapie für Patienten
mit akutem Schlaganfall, auch wenn die Therapie mit einer gewissen
zeitlichen Verzögerung verabreicht
wird. Unterhalb dieser Werte ist die Thrombolysetherapie im Allgemeinen
nicht erfolgreich, unabhängig
von der zeitlichen Verzögerung
der Verabreichung des Protokolls. Wenn der PRR unter diesen Werten
liegt, erhöht
die Thrombolysetherapie das Risiko von Patienten mit akutem Schlaganfall
für postthrombotische
Blutungen.
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Die
vorliegende Erfindung ist somit ein wertvolles Instrument in der
frühen
Versorgung von Patienten mit akutem Schlaganfall, insbesondere bei
der Erstellung von Penumbra-Infarkt-Karten des Gehirns eines Patienten
mit akutem Schlaganfall und bei der Feststellung, ob ein Patient
in ein Thrombolyseprotokoll aufgenommen werden soll, wie in der
folgenden beispielhaften Untersuchung gezeigt.
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BEISPIEL
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Material & Methoden
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Zweiundzwanzig
(22) Erwachsene (13 Männer,
9 Frauen, durchschnittliches Alter 63, Bereich 31 bis 85 Jahre)
mit akutem ischämischem
Schlaganfall, der anhand von klinischen und nativen CT-Daten diagnostiziert
wurde, wurden untersucht. Patienten mit Creatininämie über 140 μMol/l oder
mit Allergie gegen Jod-Kontrastmittel, sowie schwangere Patientinnen,
wurden aus der Studie ausgeschlossen. Die Merkmale der Patienten,
die genaue Lokalisation des ischämischen
Schlaganfalls, Einschluss in ein Thrombolyseprotokoll und Rekanalisierung
der verschlossenen Zerebralarterie sind in der folgenden Tabelle
1 zusammengefasst:
Merkmale der zweiundzwanzig Patienten mit
akutem Schlaganfall, von denen ein Perfusions-CT bei Einweisung
ins Krankenhaus und ein verzögertes
MRT angefertigt wurde.
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Nach
dem Zerebral-CT ohne Verstärkung
zur Ausgangswerterhebung folgte unmittelbar darauf ein Perfusions-CT
als Teil der ersten Untersuchung der Patienten mit akutem Schlaganfall.
Bei 12 Patienten endete die CT-Aufnahme des Gehirns bei der Einweisung
mit einem zerebralen und zervikalen Angio-CT.
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Von
22 Patienten kamen 8 für
eine intravenöse
Thrombolysetherapie in Frage, d. h. die zeitliche Verzögerung war
adäquat,
der Umfang des Schlaganfalls umfasste weniger als ein Drittel des
MCA-Bereichs auf dem nativen Zerebral-CT und es lagen keine Kontraindikationen
vor.
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Die
Thrombolyse begann 2,7 ± 1,0
Stunden nach Einsetzen der Symptome. Bei den acht Patienten, die
mit Thrombolyse behandelt wurden, traten keine Komplikationen (insbesondere
keine Blutungen) auf. Ein Patient verstarb jedoch 15 Tage nach dem
Einsetzen der Symptome an Septikämie
nach einer Lungeninfektion.
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Nach
einer Verzögerung
von 3,3 ± 1,5
Tagen (4,0 ± 1,3
in der Thrombolysegruppe und 3,0 ± 1,6 Stunden in der Gruppe
ohne Thrombolyse; p-Wert = 0,209) wurde bei jedem der 22 Patienten
ein MRT, einschließlich
T2-und diffusionsgewichtete Reihen, sowie ein zerebrales und zervikales
Angio-MRT durchgeführt.
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Neben
der CT-Untersuchung bei Einweisung ins Krankenhaus und dem verzögerten MR
wurden zwei Patienten in dem Zeitraum zwischen den ersten beiden
Untersuchungen (2,0 ± 1,0
Tage nach dem Einsetzen der Symptome) ein zweites Mal mit Zerebral-CT
untersucht. Anhand von sequentiellen Perfusions-CT- und MRT-Untersuchungen bei
zwei dieser Patienten wurde die Entwicklung der Penumbra im Zeitverlauf
mit und ohne Rekanalisierung nachgewiesen (siehe 1 und 2).
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Die
zeitlichen Verzögerungen
zwischen dem Einsetzen der Symptome und der Einweisung in die Notaufnahme,
dem Perfusions-CT, dem Beginn der Thrombolyse und dem verzögerten MRT
wurden aufgezeichnet.
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Die
Permeabilität
der Zerebral- und Zervikalgefäße wurde
auf dem bei der Einweisung angefertigten Angio-CT und dem verzögerten Angio-MRT
untersucht.
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NIHSS,
der Barthel-Index und die modifizierte Rankin-Skala wurden bei einundzwanzig Patienten
untersucht (ein Patient in der Thrombolysegruppe starb 15 Tage nach
Einsetzen der Symptome), und zwar sowohl bei der Einweisung als
auch nach einer zeitlichen Verzögerung
von 2,2 ± 0,8
Monaten (2,5 ± 0,9
Monate in der Thrombolysegruppe und 2,1 ± 0,7 Monate in der Gruppe
ohne Thrombolyse; p = 0,298). Die Besserung im NIHSS zwischen der
Einweisung bei dieser Zeitverzögerung
wurde berechnet und als Beweis für
die Entwicklung des klinischen Zustands berücksichtigt.
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Bilddarstellungstechniken
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Die
Perfusions-CT-Untersuchungen umfassten zwei Serien im Abstand von
jeweils 5 Minuten. Jede Serie umfasste 40 aufeinanderfolgende Zerebral-CT-Schichtaufnahmen,
die während
der intravenösen
Verabreichung von Jod-Kontrastmittel
pro Sekunde im Cine-Modus aufgenommen wurden. Die gesamte Aufnahmezeit
betrug 40 Sekunden. Die Aufnahmeparameter für jede der beiden Serien waren:
80 kVP und 100 mA. Für jede
Serie wurde die CT-Aufnahme 5 Sekunden nach der intravenösen Verabreichung
von 50 ml Iohexol – Konzentration
300 mg/ml Jod – in
eine Antekubitalvene mit einem Injektor mit einer Geschwindigkeit
von 5 ml pro Sekunde begonnen. Die Verzögerung vor der Injektion des
Kontrastmittels gestattete die Aufnahme von Ausgangs-Bildern ohne Kontrastverstärkung. Eine
Multidetektor-Array-Technologie
ermöglichte
die Aufnahme von zwei benachbarten 10-mm-Schichtaufnahmen für jede Serie.
Die beiden durchgeführten
Perfusions-CT-Serien gestatteten somit die Erfassung von Daten über vier
benachbarte 10 mm große
CT-Schichtaufnahmen des Gehirns. Die vier untersuchten Gehirnabschnitte
lagen über
den Orbits, um die Linsen zu schützen,
verliefen durch die Basalkerne und darüber bis zur Vertex.
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Bei
der Erfassung von vier benachbarten 10 mm großen Schichtaufnahmen bei 80
kVp beträgt
der gemessene normalisierte und gewichtete computertomographische
Dosisindex (nCTDIw) 0,112 mGy/mAs. Unter der Annahme eines Perfusions-CT-Protokolls
von 40 aufeinanderliegenden Schichtaufnahmen, die mit einem axialen
Modus bei 100 mA erhalten wurden, und in Bezug auf die Geometrie
der abgegebenen Strahlung (beispielsweise Dosiseffizienz von 86%)
beträgt
die resultierende Strahlendosis 368 mGy. In Bezug auf den stochastischen
Effekt der Strahlungen müssen
diese berechneten Dosen auf die gesamte Größe des Gehirns verteilt werden.
Da eine Dicke von 40 mm ungefähr
einem Fünftel
der Gehirngröße entspricht,
ist die vom Gehirn absorbierte Dosis 77 mGy. Angesichts eines Gewichtungsfaktors
von 0,0023 mSv/(mGy × cm)
für das
Gehirn beträgt
die zerebrale wirksame Dosis 3,4 mSv, was der Referenzdosis für eine zerebrale
CT-Standarduntersuchung
gut entspricht (2,5 mSv).
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Das
zerebrale und zervikale Angio-CT wurde nach folgendem Protokoll
angefertigt: 120 kVP, 240 mAs; Schichtdicke 2,5 mm, Schichtaufnahmeintervall
2 mm; Steigung = 1,5 : 1; intravenöse Verabreichung von 40 ml
Jod-Kontrastmittel mit einer Geschwindigkeit von 3 ml pro Sekunde,
Erfassungsverzögerung
= 10 Sekunden. Die Datenerfassung erfolgte aus dem Ursprung der
Aortenbogen-Zweiggefäße zu Willis-Polygon.
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Nach
einer Verzögerung
von 3,3 ± 1,5,
Tagen (4,0 ± 1,3
in der Thrombolysegruppe und 3,0 ± 1,6 in der Gruppe ohne Thrombolyse;
p-Wert = 0,209) wurde von jedem der 22 Patienten eine MRT-Aufnahme
auf einem 1,51 MRT-Gerät
angefertigt. Diese MRT-Untersuchung umfasste T2-gewichtete Spinecho-Serien und diffusionsgewichtete
Serien (echoplanares Spinecho, TR = 5.000 msec, IE = 100 msec, b
= 1.000, 205 mm dicke Schichten mit einer Lücke von 1,5 mm, Matrixgröße = 128 × 128).
Das Angio-MRT wurde
mit einer „Time-of-flight"-Multislab-3-D-FLASH-Technik für zerebrale
und zervikale Gefäße durchgeführt. Für zervikale
Gefäße wurde
darüber
hinaus eine 3D-FISP-Technik während
der intravenösen
Verabreichung eines Gadolinium-Bolus verwendet.
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Datenverarbeitung
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Die
Perfusions-CT-Daten wurden mit einer Perfusions-Analysesoftware ausgewertet, um parametrische
Karten von zerebralem Blutvolumen (CBV), mittlerer Transitzeit (MTT)
und zerebraler Durchblutung (CBF) zu erstellen. Die Perfusions-CT-
und MR-Aufnahmen wurden dann in eine Arbeitsstation übertragen. Penumbra-
und Infarktkarten wurden durch Anwendung der erfindungsgemäßen Konzepte
und mithilfe der Lateralisierung der klinischen Symptome berechnet.
-
Der
ischämische
Gehirnbereich (Penumbra + Infarkt) wurde derart ausgewählt, dass
er Zerebralpixel mit einer CBF-Absenkung von mehr als 34% im Vergleich
mit der symmetrischen Region in der zerebralen Hemisphäre umfasst,
die nach der klinischen Symptomatologie als gesund bezeichnet wurde.
In diesem ausgewählten
Bereich wurde 2,5 ml pro 100 Gramm als Schwelle für die CBV-Werte gewählt. Innerhalb
des gewählten
Bereichs waren Pixel mit einem CBV über 2,5 ml pro 100 Gramm auf
die Penumbra zurückzuführen, während Pixel
mit einem CBV unter 2,5 ml pro 100 Gramm dem Infarkt zugerechnet
wurden. Die resultierenden zerebralen Penumbra- und Infarktkarten
wurden in einer prognostischen Karte zusammengefasst.
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Vier
der diffusionsgewichteten MR-Zerebralschichtaufnahmen in der diffusionsgewichteten
Reihe wurden gewählt,
weil sie den gewählten
Perfusions-CT-Schichten am nächsten
lagen, wobei bekannt war, dass die beiden Untersuchungstechniken
eine genaue Übereinstimmung
zwischen den ausgewählten
CT- und MR-Schichtaufnahmen ausschlossen.
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Der
infarzierte Gehirnbereich auf den diffusionsgewichteten MRT-Aufnahmen
wurde durch Verwendung einer Intensitätsschwelle definiert, wobei
der infarzierten Gehirnbereich einschließlich der Pixel mit einem Intensitätswert über der
Schwelle umfasst. Letztere wurde gewählt, um die kontralaterale
Hemisphäre
und choroidale Plexi aus dem Infarktbereich auszuschließen, denn
der Schlaganfall war bei allen zweiundzwanzig Patienten einseitig.
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Datenanalyse
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Die
abschließenden
Ergebnisse umfassten eine mittels Perfusions-CT erhaltene Penumbra-Karte, eine
mittels Perfusions-CT erhaltene Infarktkarte und eine diffusionsgewichtete
MR-Infarktkarte, die für
jeden der vier Schichtaufnahmen jedes der zweiundzwanzig untersuchten
Patienten angefertigt wurden. Die untersuchten diffusionsgewichteten
MR-Schichtaufnahmen wurden auf ungefähr derselben Ebene wie die
Perfusions-CT-Aufnahmen
gewählt.
Diese Schichtaufnahmen konnten nicht genau gleich sein, weil die
CT- und MRT-Untersuchungen
in einem Abstand von einigen Tagen durchgeführt wurden.
- (1)
Die mittels Perfusions-CT erhaltenen Infarkt- und Penumbra-Karten
wurden zunächst
zur Messung der Größe des vorhergesagten
Infarktbereichs in cm2 verwendet. Die Größe des definitiven
Infarktbereichs wurde auf den entsprechenden diffusionsgewichteten
MR-Schichtaufnahmen gemessen und als Goldstandard für die statistische
Analyse angesehen. Mithilfe von linearer Regressionsanalyse und
bilateralen T-Tests für gepaarte
Variablen wurde die Größe der Infarktbereiche
der mittels Perfusions-CT und diffusionsgewichteter MRT erhaltenen
Schichtaufnahmen verglichen. Signifikanz bestand bei p-Werten unter
0,05.
- (2) Die mittels Perfusions-CT erhaltenen Infarkt- und Penumbra-Karten
wurden zur Berechnung eines potenziellen Rekuperationsquotienten
(PRR) entsprechend der folgenden PRR-Gleichung berechnet:
-
Für jeden
Patienten wurde nur ein durchschnittlicher PRR aus den vier Gehirnsschichtaufnahmen
berechnet.
-
Die
Korrelation zwischen NIHSS bei Einweisung und der Größe des ischämischen
Gehirnbereichs im Ausgangs-Perfusions-CT,
die Korrelation zwischen der verzögerten NIHSS, dem Barthel-Index
und dem modifizierten Rankin-Score
sowie die Größe des Infarkts
auf dem verzögert
durchgeführten
diffusionsgewichteten MRT und die Korrelation zwischen der NIHSS
Besserung und dem PRR wurden mit linearer Regressionsanalyse untersucht.
-
Ergebnisse
-
Zeitverzögerungen
-
Die
mittlere Zeit vom Einsetzen der Symptome bis zur Einweisung in die
Notaufnahme betrug 3,9 ± 2,1
Stunden (2,0 ± 0,9
in der Thrombolysegruppe und 4,9 ± 2,8 Stunden in der Gruppe
ohne Thrombolyse; p-Wert = 0,009), während die mittlere Zeit vom
Einsetzen der Symptome bis zur Perfusions-CT-Untersuchung bei 4,6 ± 2,4 Stunden
lag (2,3 ± 1,0
in der Thrombolysegruppe und 5,9 ± 3,2 Stunden in der Gruppe
ohne Thrombolyse; p-Wert = 0,010). Die Perfusions-CT-Untersuchungen
wurden von allen 22 Patienten gut vertragen und waren nur mit einer
10-minütigen
zusätzlichen
Verzögerung
für die
zerebrale CT-Untersuchung bei der Einweisung verbunden.
-
Arterielle Rekanalisierung
oder anhaltender Arterienverschluss
-
Acht
von 12 Fällen,
bei denen ein Angio-CT bei der Einweisung durchgeführt wurde,
hatten eine verschlossene Zerebralarterie. Bei 4 Patienten war die
für den
Schlaganfall verantwortliche verschlossene Zerebralarterie bereits
zum Zeitpunkt des Angio-CT repermeabilisiert worden, was mit einer
Verbesserung des klinischen Zustands einherging.
-
Das
bei 22 Patienten der Serie verzögert
durchgeführte
Angio-MRT gestattete die Untersuchung einer potenziellen Rekanalisierung
der verschlossenen Zerebralarterie, entweder spontan oder infolge
einer Thrombolysetherapie (Tabelle 2). Bei 14 Patienten (2 Patienten
in der Thrombolysegruppe und 6 Patienten in der Gruppe ohne Thrombolyse
zeigte das Angio-MRT das Fortbestehen des arteriellen Verschlusses.
Von 8 Patienten mit einer verschlossenen Arterie im Angio-CT bei
der Einweisungzeigten 5 eine Rekanalisierung im verzögerten Angio-MRT,
während
bei 3 der Verschluss fortbestand. Die repermeabilisierte Arterie
bei 4 Patienten im Angio-CT bei der Einweisung blieb auch nach dem
verzögerten
Angio-MRT permeabel.
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Korrelation
zwischen Einweisungs- bzw. Ausgangs-Perfusions-CT und verzögertem diffusionsgewichtetem
MRT Die Perfusions-CT-Daten definierten die CBV-, MTT- und CBF-Karten.
Aus letzteren wurden Infarkt- und Penumbra-Karten bestimmt, die sich für jeden
Patienten der Serie leicht berechnen ließen.
-
Bei
Patienten mit einer anhaltend verschlossenen Zerebralarterie auf
dem verzögerten
Angio-MRT (1 und 3)
betrug die durchschnittliche Größe der kombinierten
Perfusions-CT-Infarkt- und Penumbra-Bereiche 37,8 ± 15,5 cm2,
während
der entsprechende Wert auf der diffusionsgewichteten MRT-Serie 39,7 ± 17,3
cm2 war. Zwischen diesen signifikanten korrelierten
Werten (Diffusion-MRTInfarkt = 3,659 + 0,861 × Perfusions-CTInfarkt + Penumbra; r2 = 0,918) konnte kein statistischer Unterschied
beobachtet werden.
-
Bei
allen Patienten mit einer repermeabilisierten Zerebralarterie im
verzögerten
Angio-MRT (2 und 4)
schwankte die Größe des endgültigen cerebralen
Infarktbereichs, definiert im verzögerten diffusionsgewichteten
MRT, zwischen der Größe des Gehirninfarkts.
im Ausgangs-Perfusions-CT und dem ischämischen Gesamtbereich.
-
In
beiden Fällen
zeigte die Form des Infarkts- oder Infarkt-Penumbra-Bereichs subjektiv
eine gute Übereinstimmung
zwischen dem Perfusions-CT und dem diffusionsgewichteten MRT, wie
in 1 und 2 zu sehen
ist.
-
Im
Hinblick auf den Vergleich zwischen dem Ausgangs-Perfusions-CT und dem verzögerten diffusionsgewichteten
MRT betonen die Ergebnisse den herausragenden prognostischen Wert
des Perfusions-CTs bei der Einweisung bezüglich der endgültigen Größe des Gehirninfarkts,
definiert auf den als Referenz herangezogenen diffusionsgewichteten
MRT-Reihen. Wie oben erläutert
konnte gezeigt werden, dass das diffusionsgewichtete MRT den Gehirninfarkt
genau abgrenzen kann. Zur Vermeidung von Verzerrungen im Zusammenhang
mit biphasischen Phänomenen
wurde ein diffusionsgewichtetes MRT, das 3,3 ± 1,5 Tage nach dem Schlaganfall
angefertigt worden war, als Referenz herangezogen.
-
Acht
der zweiundzwanzig Patienten mit akutem Schlaganfall hatten einen
anhaltenden Arterienverschluss. Zwei dieser Patienten wurden ohne
Erfolg thrombolytisch behandelt. Bei diesen Patienten mit anhaltendem
Arterienverschluss (4) korrelierte die Größe der kombinierten
Gehirninfarkt- und
Penumbra-Bereiche im Ausgangs-Perfusions-CT eng mit der Größe des Gehirninfarkts
im verzögerten
MRT. Es konnte kein statistischer Unterschied gefunden werden.
-
Die
im Ausgangs-Perfusions-CT definierte Penumbra entwickelte sich allmählich zum
Infarkt weiter: der gesamte zerebrale ischämische Bereich, der zunächst reversibel
war, wurde aufgrund des anhaltenden Arterienverschlusses (2) zu einem nicht zu behebenden Infarkt,
was die beobachtete Korrelation erklärt.
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Vierzehn
der 22 Patienten mit akutem Schlaganfall zeigten eine Repermeabilisation
der verschlossenen Zerebralarterie. Sechs dieser Patienten wurden
einer Thrombolysetherapie unterzogen, während bei acht die Rekanalisierung
spontan erfolgte. Bei den Patienten mit Rekanalisierung der verschlossenen
Zerebralarterie (3) schwankte die Größe des endgültigen Gehirninfarkts,
definiert auf dem verzögerten
diffusionsgewichteten MRT, stets zwischen der Größe des Gehirninfarkts im Ausgangs-Perfusions-CT
und dem gesamten ischämischen
Bereich. Insbesondere lag das Mittel bei 22,6 des Bereichs, der
durch die Größe des im
Ausgangs-Perfusions-CT definierten Gehirninfarkts definiert war,
und dem gesamten ischämischen
Bereich. Dies hängt
wahrscheinlich mit der Entwicklung des Infarkts über der Penumbra, wie im Ausgangs-Perfusions-CT definiert, bis
zur arteriellen Rekanalisierung und einer darauffolgenden Erholung
der restlichen Penumbra zusammen (1).
-
Das
Mittel von 22,6 der endgültigen
Infarktgröße weist
darauf hin, dass eine Rekanalisierung im Allgemeinen in einem frühen Stadium
im chronologischen Verlauf des Schlaganfalls eintritt.
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Korrelation zwischen dem
Perfusions-CT und dem klinischen Zustand
-
Die
NIHSS bei Einweisung nahm gleichzeitig mit der anfänglichen
Größe der kombinierten
Infarkt- und Penumbra-Bereiche im Ausgangs-Perfusions-CT zu (EinweisungNIHSS = 26.815 + 4.504 × Perfusions-CTInfarkt + Penumbra; r2 = 0,627) (5).
-
Andererseits
konnte keine signifikante Korrelation zwischen der Größe des endgültigen Gehirninfarkts, wie
im verzögerten
diffusionsgewichteten MRT definiert, und dem verzögerten NIHSS
(r2 = 0,408), dem Barthel-Index (r2 = 0,430) und dem modifizierten Rankin-Score
(r2 = 0,302) gefunden werden.
-
Schließlich war
der potenzielle Rekuperationsquotient (PRR) wie folgt verteilt.
Er wird in Tabelle 2 umfassend beschrieben:
-
Tabelle
2
Überblick über die
NIHSS-Entwicklung über
einen Zeitraum von 2,2 ± 0,8
Monaten und über
den potenziellen Rekuperationsquotienten (PRR) in der Reihe von
zweiundzwanzig Patienten
-
Bei
6 Patienten wurde keine Thrombolyse durchgeführt und das verzögerte Angio-MRT
zeigte eine noch immer verschlossene Zerebralarterie. Bei diesen
Patienten wurde eine durchschnittliche NIHSS-Besserung von 42% ± 12% beobachtet.
Der PRR lag bei 60% ± 12%.
-
Bei
8 Patienten konnte keine Thrombolyse durchgeführt werden und im verzögerten Angio-MRT
wurde eine Rekanalisierung diagnostiziert. Die durchschnittliche
NIHSS Verbesserung betrug 62% ± 20%;
der PRR war 71% ± 11%.
-
Bei
6 Patienten wurde die Thrombolyse erfolgreich durchgeführt. Bei
diesen Patienten wurde eine durchschnittliche NIHSS Verbesserung
von 74% ± 20%
beobachtet und der PRR lag bei 81% ± 16%.
-
Bei
2 Patienten wurde die Thrombolyse durchgeführt, aber eine arterielle Repermeabilisierung
war nicht möglich.
Bei diesen Patienten betrug die durchschnittliche NIHSS Verbesserung
55% ± 19%
und der PRR 69% ± 15%.
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Bei
den Patienten, die einer Thrombolyse unterzogen wurden, zeigten
diejenigen mit fortbestehendem Verschluss der Zerebralarterie eher
eine geringere NIHSS-Verbesserung von 69% ± 15% (p-Wert = 0,354). Dies
ging mit einem Trend zu einen niedrigeren PRR einher (p-Wert = 0,297).
-
Bei
Patienten mit Rekanalisierung der verschlossenen Zerebralarterie,
ob spontan oder nach Thrombolyse, fand sich eine ausgeprägte Korrelation
zwischen dem PRR und der Verbesserung der bei der Einweisung untersuchten
NIHSS und nach einer zeitlichen Verzögerung von 2,2 ± 0,8 Monaten
(NIHSS-Verbesserung = 0, 108 + 0, 863 × Perfusions-CTPRR;
r2 = 0,831; 6).
-
Bei
Patienten mit fortbestehendem Verschluss der Zerebralarterie, ob
spontan oder nach Thrombolyse, war die NIHSS-Verbesserung global
schlechter (45% ± 15%
in der Gruppe mit fortbestehendem Verschluss gegenüber 67% ± 20% in
der Gruppe mit Rekanalisierung, p-Wert = 0,059). Der PRR war in
der Gruppe mit fortbestehendem Verschluss in der Regel auch niedriger
als in der Gruppe mit Rekanalisierung (71% ± 11% gegenüber 60% ± 12%,
p-Wert = 0,005).
-
Das
Verfahren zur Berechnung der zerebralen Penumbra- und Infarktkarten aus den CBF- und CBV-Karten
aus der Datenanalyse des Perfusions-CTs hängen i) von der angegebenen
rCBF-Schwelle der Ischämie
und ii) von den fortbestehenden oder wechselnden Autoregulationsmechanismen
ab. Im Penumbra-Bereich ist das CBV höher als 2,5 ml pro 100 Gramm,
während
es im infarzierten Bereich unter 2,5 ml pro 100 Gramm liegt.
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Im
ersten Teil der Studie fand sich eine Korrelation zwischen den ischämischen
Gehirnbereichen, die mittels zweier Bilddarstellungstechniken dargestellt
wurden, nämlich
einer Referenztechnik (diffusionsgewichtetes MRT) und einer validierten
Technik (Perfusions-CT). Im zweiten Teil der Studie erfolgte eine
Untersuchung der klinischen Relevanz der bei der Einweisung von
Patienten mit akutem Schlaganfall durchgeführten Untersuchungen mit Perfusions-CT.
Als Hinweis auf den klinischen Zustand des Patienten mit akutem
Schlaganfall wurden drei klinische Scores gewählt, die NIHSS, der Barthel-Index
und die modifizierte Rankin-Skala, die
sich als relevant erwiesen. Darüber
hinaus wurde die Entwicklung von NIHSS von der Einweisung bis zu einer
Verzögerung
von 2,2 ± 0,8
Monaten untersucht.
-
Wie
in 5 gezeigt fand sich eine gute Korrelation zwischen
dem NIHSS-Score bei der Einweisung und der anfänglichen Größe der kombinierten Gehirninfarkt-
und Penumbra-Bereiche, definiert im Ausgangs-Perfusions-CT, und
andererseits fand sich eine schlechte Korrelation zwischen der Größe der Gehirninfarkts
im verzögerten
diffusionsgewichteten MRT und den verschiedenen klinischen Scores.
Die wahrscheinlichere Erklärung
für die
geringere Korrelation der Läsionsgrößen im diffusionsgewichteten
MRT und den verzögerten
klinische Scores ist, dass eine MRT-Untersuchung an Tag 3,3 ± 1,5 mit
den klinischen Scores nach 2,2 ± 0,8 Monaten verglichen wurde
und nicht mit den gleichzeitig gemessenen klinischen Scores, und
dass neurale Reparatur und Neuroplastizität eine variable Verbesserung über verschiedene
Patienten an späteren klinischen
Zeitpunkten gestatten.
-
Schließlich wurde
ein neuer Parameter bestimmt, der so genannte potenzielle Rekuperationsquotient (PRR),
der sich auf die relative Größe der Penumbra
und des Infarkts bezieht, im Hinblick auf die NIHSS-Verbesserung zwischen
der Einweisung und dem Zeitpunkt nach 2,2 ± 0,8 Monaten (siehe Tabelle
2).
-
Bei
vierzehn Patienten wurde keine Thrombolyse durchgeführt. Bei
acht dieser Patienten kam es zur spontanen Fragmentierung des Thrombus
mit Rekanalisierung der verschlossenen Zerebralarterie, was sich im
verzögerten
Angio-MRT zeigte. Bei sechs dieser Patienten trat keine Rekanalisierung
ein. In der zweiten Patientengruppe war die klinische Entwicklung
in der Regel schlechter, was sich an einem Trend zu einer geringeren
NIHSS-Verbesserung und einem niedrigeren PRR zeigte.
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Thrombolyse
wurde in acht Patienten erzielt, so dass der arterielle Thrombus
rekanalisiert werden konnte und die Penumbra bei sechs von 10 gerettet
werden konnte, was sich an einer hohen NIHSS-Verbesserung von 74% ± 20% zeigte.
Bei zwei Patienten war die Thrombolyse nicht erfolgreich, was sich
an einer NIHSS-Verbesserung von nur 55% ± 19% zeigte. Der PRR war
in der zweiten Gruppe in der Regel niedriger als in der ersten Gruppe.
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Bei
Patienten mit Rekanalisierung der verschlossenen Zerebralarterie,
ob spontan oder nach Thrombolyse, fand sich eine starke Korrelation
zwischen dem PRR und der Verbesserung des NIHSS bei Einweisung und
nach einer Verzögerung
von 2,2 ± 0,8
Monaten (7). Bei diesen Patienten gestattete
die Rekanalisierung, ob spontan oder nach Thrombolyse die Rettung
der Penumbra mit darauffolgender und proportionaler Verbesserung
des klinischen Zustands.
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Bei
Patienten mit fortbestehendem Verschluss der Zerebralarterie entwickelte
sich der Hirninfarkt mit der Zeit über die Penumbra hinaus, bis
er schließlich
die Penumbra völlig
ersetzte, was sich an einer global schlechteren NIHSS-Verbesserung
zeigte.
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Detaillierte
Beschreibung der Computertomographie-Aufnahmen
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1a–f. Progression des Infarkts über die
Penumbra bei fortbestehendem Verschluss der Zerebralarterie. 83
Jahre alter Patient mit Verdacht auf Schlaganfall in der vorderen
linken Hirnarterie. Ein CT-Aufnahme des Gehirns ohne Kontrastmittel,
die bei der Einweisung (erste Zeile) angefertigt worden war, 7 Stunden nach
Einsetzen der Symptome, zeigt eine alte Läsion frontal rechts sowie ein
leichtes Bandzeichen, linke Insula, während die empfindlichere prognostische
Karte mit dem Perfusions-CT (fünfte
Zeile) eine tiefe Ischämie der
linken MCA zeigt, wobei sich ein Infarkt (rot) im linken halbovalen
Zentrum und eine Penumbra (grün)
in der linken internen Kapsel, Insula und dem Parietaloperculum
befindet. Die mittlere Transitzeit (MTT) (zweite Zeile) und die
zerebrale Durchblutung (CBF) (dritte Zeile) sind bei Infarkt und
Penumbra erhöht
bzw. verringert, während
das zerebrale Blutvolumen (CBV) (vierte Zeile) im Infarkt verringert
und in der Penumbra unverändert oder
erhöht
ist, was auf Autoregulierungsprozesse zurückzuführen ist. b) Die maximale Intensitätsprojektion (MIP)
des bei der Einweisung aufgenommenen Angio-CT zeigt die verschlossene
linke MCA, die für
die zerebrale Ischämie
verantwortlich ist. Aufgrund der Zeitverzögerung wurde keine Thrombolyse
durchgeführt.
Eine Verschlechterung des klinischen Zustands rechtfertigte die
Durchführung
von c) einem zweiten CT 28 Stunden nach dem ersten. Das native Gehirn-CT
(erste Zeile) zeigt einen Gehirninfarkt an dem genauen Ort, der
im ersten Perfusions-CT angegeben wurde. Die prognostische Karte
des Perfusions-CT (fünfte
Zeile) zeigt einen fast vollständigen
Ersatz der Penumbra im ersten Perfusions-CT (grün) durch Infarkt (rot). d)
Das zweite Angio-CT erklärt
diese Befunde durch einen anhaltenden Verschluss der linken MCA,
e) das 6 Tage nach der Einweisung durchgeführte diffusionsgewichtete MRT
zeigt den Gehirninfarkt, der eng mit dem auf der prognostischen
Karte des zweiten Perfusions-CT beschriebenen korreliert. Der fortbestehende
Verschluss der linken MCA wurde durch f) Angio-MRT bestätigt.
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2a–f. Erholung der Penumbra bei zerebraler
arterieller Rekanalisierung. 74 Jahre alte Patientin mit Schlaganfall
in der vorderen rechten Hirnarterie, der bei der körperlichen
Untersuchung 5 Stunden nach Einsetzen der Symptome vermutet wurde.
a) Ein gleichzeitig durchgeführtes
natives Gehirn-CT (erste Zeile) zeigt eine leichte kortikomedulläre Dedifferenzierung
auf dem Kopf des rechten Nucleus caudatus, während die empfindlichere prognostische
Karte des Perfusions-CT (zweite Zeile) deutlich eine tiefe Ischämie in der rechten
MCA zeigt, wobei sich ein Infarkt (rot) auf dem Kopf des rechten
Nucleus caudatus und eine Penumbra (grün) auf der rechten inneren
Kapsel und dem Nucleus lentiformis befindet. b) Die maximale Intensitätsprojektion
(MIP) des bei der Einweisung aufgenommenen Angio-CT zeigt die verschlossene
rechte MCA, die für die
zerebrale Ischämie
verantwortlich ist. Aufgrund der Zeitverzögerung wurde keine Thrombolyse
durchgeführt.
Die spontane Entwicklung des klinischen Zustands war günstig, aber
das Auftreten eines generalisierten Krampfanfalls 7 Stunden nach
dem ersten CT rechtfertigte die Durchführung von c) einem zweiten
CT zum Ausschluss einer Reperfusionsblutung. Das native Gehirn-CT
(erste Zeile) zeigt keine Erweiterung des ischämischen Gebiets, das in a)
gezeigt ist. Die prognostische Karte des Perfusions-CT (zweite Zeile)
zeigt eine begrenzte Progression des Infarkts (rot) über die
Penumbra im ersten Perfusions-CT, während die Penumbra (grün) größtenteils
verschwunden ist. d) Das zweite Angio-CT erklärt diese Befunde durch Rekanalisierung
der rechten MCA. Diese trat einige Zeit nach dem ersten CT auf und
diese Zeitverzögerung
ermöglichte
die beobachtete Progression des Infarkts. Unmittelbar nach der Rekanalisierung
wurde die Progression des Infarkts gestoppt und das zu rettende
ischämische
Gehirngewebe der Penumbra konnte sich erholen. e) 3 Tage nach der
Einweisung zeigt das diffusionsgewichtete MRT den Rest des nicht
zu behebenden Infarkts, der eng mit dem auf der prognostischen Karte
des zweiten Perfusions-CT beschriebenen korreliert. f) Im verzögerten Angio-MRT
zeigte sich erneut die Rekanalisierung der rechten MCA.
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3.
Zusammenhang zwischen der Größe der ischämischen
Bereiche im Ausgangs-Perfusions-CT und dem verzögerten diffusionsgewichteten
MRT bei Patienten mit akutem Schlaganfall ohne arterielle Rekanalisierung.
Bei Patienten mit fortbestehendem Arterienverschluss korrelierte
die Größe des Gehirninfarkts
im verzögerten
diffusionsgewichteten MRT stark (Diffusions-MRTInfarkt
= 3,659 + 0,861 × Perfusions-CTInfarkt + Penumbra; r2 = 0,918) mit der Größe des ischämischen Gesamtbereichs im Ausgangs-Perfusions-CT und
zeigte keinen statistisch signifikanten Unterschied (p = 0,332).
Bei diesen Patienten entwickelte sich die im Ausgangs-Perfusions-CT definierte Penumbra
allmählich
zu einem Infarkt fort: der gesamte ischämische Gehirnbereich wurde
durch den anhaltenden Arterienverschluss mit der Zeit irreversibel
infarziert, was die beobachtete Verteilung erklärt.
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4.
Korrelation zwischen der Größe der ischämischen
Bereiche im Ausgangs-Perfusions-CT und dem verzögerten diffusionsgewichteten
MRT bei Patienten mit akutem Schlaganfall mit arterieller Rekanalisierung.
Bei allen Patienten mit repermeabilisierter Zerebralarterie im verzögerten Angio-MRT
lag die endgültige Größe des im
verzögerten
diffusionsgewichteten MRT definierten Zerebralinfarkts zwischen
der Größe des Gehirninfarkts
im Ausgangs-Perfusions-CT und dem ischämischen Gesamtbereich. Dies
hängt wahrscheinlich damit
zusammen, dass sich der Infarkt bis zur arteriellen Rekanalisierung über die
im Ausgangs-Perfusions-CT definierte Penumbra hinaus entwickelt
hatte, wonach sich die restliche Penumbra erholte.
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5.
Korrelation zwischen dem NIHSS bei der Einweisung und der Größe des kombinierten
Infarkt/Penumbra-Bereichs im Ausgangs-Perfusions-CT. Der NIHSS bei
der Einweisung nahm gleichzeitig mit der anfänglichen Größe der kombinierten Infarkt-
und Penumbrabereiche im Ausgangs-Perfusions-CT zu (Perfusions-CTInfarkt
= 5,953 + 0,222 × AusgangsNIHSS; r2 =
0,627). Je umfangreicher der anfängliche
ischämische
Gehirnbereich, desto schlechter der klinische Zustand, insbesondere
bei Einweisung, wenn der Masseneffekt nach einem periläsionalen Ödem vorherrscht.
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6.
Korrelation zwischen PRR und der NIHSS-Verbesserung bei Patienten mit akutem
Schlaganfall und arterieller Rekanalisierung. Bei Patienten mit
Rekanalisierung der verschlossenen Zerebralarterie fand sich eine
starke Korrelation zwischen dem PRR und der Verbesserung des Ausgangs-NIHSS
und des NIHSS nach 2,2 ± 0,8
Monaten (NIHSS-Verbesserung = 0,108 + 0,863 × Perfusions-CTPRR;
r2 = 0,831). Bei diesen Patienten kann die
Penumbra durch Rekanalisierung, ob spontan oder nach Thrombolyse,
gerettet werden, wobei es anschließend zu einer proportionalen
Verbesserung des klinischen Zustands kommt.
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Die
in der vorliegenden Anmeldung besprochenen Schwellwerte sollen die
Erfindung nicht einschränken,
sondern sie dienen lediglich als beispielhafte Werte, die im Allgemeinen
zu den oben aufgeführten
Resultaten geführt
haben. Andere Werte können
bei Umsetzung weiterer Überlegungen
den in der vorliegenden Erfindung besprochenen Variablen zugeordnet
werden.