DE602006000749T2 - Nukleotidsequenz zur Detektion von TSE - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Beurteilung von TSE unter Verwendung einer Probe aus einem lebenden Organismus. Die Beurteilung beruht auf der Verwendung eines RNA-Markermoleküls in einer Vollblutprobe. Die Erfindung betrifft weiterhin den Nachweis des Markermoleküls mittels Echtzeit-PCR.
  • Allgemeiner Stand der Technik
  • Übertragbare spongiforme Enzephalopathien (TSEs) bestehen aus einer einzigartigen Gruppe von neurologischen Störungen, die sowohl beim Menschen als auch beim Tier vorkommen und die stets einen tödlichen Ausgang nehmen. TSEs sind durch lange präsymptomatische Inkubationszeiten, die sich über Monate oder Jahre erstrecken, gekennzeichnet. Hirnläsionen in Assoziation mit Ablagerungen von proteaseresistenten Proteinen sind ein Kennzeichen einer klinisch offenbaren TSE-Krankheit.
  • Bei der Variant Creutzfeldt-Jakob Disease (vCJD) handelt es sich um eine seltene neurodegenerative Erkrankung des Menschen mit tätlichem Ausgang. Die klassische Form, also CJD, präsentiert sich als subakute Demenz, die sich im Verlauf von Wochen bis mehreren Monaten entwickelt und die von pyramidalen Symptomen, extrapyramidalen Symptomen und Symptomen des Cerebellums begleitet wird. Das mittlere Todesalter beträgt 57 Jahre, die Krankheit kann jedoch im späten Teenageralter und Anfang Zwanzig auftreten. In den späteren Stadien der Krankheit liegt eine behindernde Demenz vor, die üblicherweise gemeinsam mit schwerem Myoklonus auftritt. In jüngster Zeit wurde eine Variante der CJD (vCJD) in Großbritannien und Frankreich beschrieben, die klare klinische und pathologische Merkmale aufweist und an der jüngere Menschen (Durchschnittsalter 29 Jahre im Vergleich zu 65 Jahren) erkrankt sind.
  • Wie bei CJD wird auch vCJD aufgrund der typischen schwammartigen Degeneration des Hirns und der Übertragbarkeit als TSE eingestuft. Der präsumtive infektiöse Krankheitserreger von TSE wird häufig PrPsc oder Prpres, was die krankheitsspezifische Form des Prionen-Proteins (PrP) bezeichnet, genannt. Den biologischen Eigenschaften von PrPsc in vCJD und BSE sind biologische Eigenschaften gemeinsam, so weisen sie zum Beispiel ähnliche Inkubationszeiten in verschiedenen Arten von Mäusen und Hamstern auf. TSEs sind auch bei anderen Tieren bekannt. So wurde zum Beispiel in vielen Ländern auf der ganzen Welt mit Schafproduktion in den letzen 250 Jahren Scrapie, eine Krankheit, an der Schafe und Ziegen erkranken, gefunden. Die Chronic Wasting Disease (CWD) ist eine ansteckende TSE mit tödlichem Ausgang bei Cerviden (Vertreter der Familie Hirsche und Elche).
  • Die Hypothese einer Verbindung zwischen vCJD und BSE wurde zum ersten Mal aufgrund des zeitlichen und örtlichen Zusammentreffens dieser zwei TSEs aufgestellt. Jüngeres Beweismaterial, das für eine Verbindung spricht, darunter die Identifikation von pathologischen Merkmalen mit Ähnlichkeit zu vCJD im Hirn von Makaken-Affen, die mit BSE inokuliert worden waren. Eine Verbindung zwischen vCJD und BSE wird weiterhin durch den Nachweis gestützt, daß vCJD mit einem molekularen Marker assoziiert ist, der diese Krankheit von anderen Formen von CJD unterscheidet und der einem Marker ähnlich ist, der bei BSE, das an verschiedene andere Spezies übertragen wurde, beobachtet wurde. Untersuchungen der Verteilung des Krankheitserregers im Hirn von Mäusen, die künstlich mit Gewebe von Menschen mit vCJD und Kühen mit BSE infiziert worden waren, zeigten praktisch identische Muster. Das jüngste und stärkste Beweismaterial stammt von Untersuchungen, die zeigen, daß die Übertragungscharakteristika von BSE und vCJD bei Labormäusen beinahe identisch waren, was ein starkes Anzeichen dafür ist, daß sie von demselben Erreger verursacht werden. Schlußfolgernd kann gesagt werden, daß die wahrscheinlichste Ursache für vCJD der Kontakt mit dem BSE-Erreger ist, und zwar am wahrscheinlichsten aufgrund von Kontamination durch Ernährung mit erkranktem Zentralnervensystemgewebe von Rindern.
  • Hieraus folgt, daß bei der menschlichen Nahrungskette ein dringender Bedarf an Methoden zur Beurteilung einer möglichen TSE-Infektion im lebenden Wirt besteht. Insbesondere besteht der Wunsch, TSE an lebenden Tieren im vorsymptomatischen Stadium und bevor die Tiere geschlachtet und verarbeitet werden, um in die menschliche Nahrungskette einzugehen, zu beurteilen. Eine Art, TSE zu beurteilen, wird allgemein angewendet, wenn Rinderkarkassen routinemäßig auf spongiforme Enzephalopathie des Rinds geprüft werden. Einem geschlachteten Tier wird eine Hirnprobe entnommen, und das Vorliegen von PrPsc in der Probe wird mittels eines immunologischen Tests, wie eines ELISA-Tests oder eines Western-Blots beurteilt. Bei einem anderen Ansatz betrachtet man die für die TSE-Krankheit spezifischen Veränderungen bei der Genexpression. Eine Neurodegeneration im Hirn scheint eng mit Veränderungen innerhalb der Mitglieder des Zellabwehrsystems des Zentralnervensystems gekoppelt zu sein. Insbesondere wurde gefunden, daß eine erhöhte Expression von bestimmten Genen, die für Cathepsie-Enzyme codieren, in dem Mikroglia und/oder Astrozyten mit spongiformen Enzephalopathien korreliert.
  • Sowohl bei der Mikroglia als auch bei den Astrozyten handelt es sich um Gliazellen. Gliazellen sind die Bindegewebezellen des Zentralnervensystems (ZNS), die als tragende Struktur dienen, welche die Neuronen zusammenhält und schützt. Die Astrozyten binden eine bestimmte Art von Gliazelle. Sie sind relativ groß, weisen fadenförmige (Sternform) Fortsätze auf, die mit den Neuronen und den kleinen Blutgefäßen (Kapillaren) in Verbindung stehen. Diese Fortsätze bilden einen Bestandteil der Blut-Hirn-Schranke. Diese Schranke verlangsamt oder verhindert das Durchwandern von unerwünschten Substanzen wie schädlichen Chemikalien, Krankheitserregern usw. vom Blutstrom ins Hirn. Die Astrozyten treten auch vermehrt in Regionen auf, wo die Nerven geschädigt worden sind (Astrozytose), wobei sie diese Regionen abkapseln. Die Mikrogliazellen machen ungefähr 20% der Gesamtgliapopulation im Zentralnervensystem aus. Sie sind in der weißen und grauen Gehirnsubstanz ohne wesentliche lokale Unterschiede vorhanden. Im Gegensatz zu den Astrozyten decken sie Regionen ab, die sich nicht überlappen. Sie gehören zum mononuklearen Phagozyt-System und bilden die im Hirngewebe, im Rückenmark und in der Retina vorliegenden Makrophagen. Ihre Funktion im normalen Nervenparenchym ist unbekannt. Bei verschiedenen Pathologien bilden sie jedoch einen äußerst reaktionsfähigen Sensor für Bedrohungen des Nervensystems, und wenn sie stimuliert werden, zeigen sie innerhalb von wenigen Stunden ein Aktivierungsprogramm. Die Mikroglia sind stark reaktionsfähige, mobile und multifunktionelle Immunzellen des ZNS, die bei Abwehr von Gefahren für das Nervenparenchym eine universelle Rolle spielen können. Aktivierte Mikrogliazellen werden immunkompetent, und Hirnmakrophagen, die von Mikroglia stammen, weisen Cathepsin B und L auf, wodurch sie potentiell zytotoxisch werden (Kreutzberg, G.W., Arzneimittelforschung 45 (1995) 357–360).
  • Die intrazellulären Proteinasen wie die Mitglieder der Cathepsinfamilien spielen beim Vorgang des Nervenzelltods eine Rolle. Dies ist scheinbar auch der Fall bei neurodegenerativen Krankheiten. Ein Ansteigen von Cathepsin B, L und D (lysosomale Proteinasen) und Cathepsin E (nichtlysosomale Asparaginsäureproteinase) in den Neuronen wurde im Frühstadium der Neuronendegeneration nachgewiesen. Ein erhöhter Gehalt an solchen Proteinasen wurde auch in reaktiven Gliazellen gefunden und kann an der Pathogenese von neurodegenerativen Krankheiten beteiligt sein (Nakanishi, H. und Yamamoto, K., Japanese Journal of Pharmacology 105 (1995) 1–9 [Zusammenfassung]).
  • Bezüglich der TSE-Neurodegeneration wird von Diedrich, J.F. et al., J. Virol 65 (1991) 4759–4768 berichtet, daß neuropathologische Veränderungen bei Scrapie mit einem höheren Gehalt an Cathepsin D-mRNA assoziiert sind. Die erhöhte Expression wurde durch Analyse von mRNA-Isolaten aus den Gehirnen von Mäusen, die experimentell mit Scrapie infiziert worden waren, 16 Wochen nach der Inokulation nachgewiesen. Weiterhin wurde die Überexpression der mRNAs den Astrozyten zugeordnet. Unter Verwendung eines experimentellen Scrapie-Maus-Modells und von cDNA-Expressions-Arrays gemeinsam mit quantitativer RT-PCR zeigten Brown, A.R. et al., Neuropathology and Applied Neurobiology 30 (2004) 555–567 eine erhöhte Expression von Cathepsin D in Hippocampusgewebe. Unter Verwendung von Mikroarray-Analyse der Genexpression im Maushirn nach Infektion mit zwei unterschiedlichen Scrapie-Stämmen zeigten Xiang, W. et al., J. Virology 78 (2004) 11051–11060 eine signifikante Hinaufregulation bei Cathepsin S, H, C, D und Z. In geringerem, möglicherweise unwesentlichem Ausmaß schien die Expression von Cathepsin B und L in infizierten Hirnen höher zu sein. In einem experimentellen Mausmodell für CJD-Expression fand man, daß das für Cathepsin S codierende Gen in den Mikrogliazellen des Hirns signifikant induziert war (Baker, C.A., et al. J. Virology 73 (1999) 5089–5097). Zwischen dem 88. und dem 120. Tag nach der Inokulation wurde ein Ansteigen um ungefähr das Doppelte gemessen. In einer späteren Untersuchung von Baker, C.A. et al., J. Virology 76 (2002) 10905–10913 wird berichtet, daß die „Steady-State"-Gehalte an mRNA für Cathepsin S in mit CJD infizierten Mikroglia, die aus Maushirnen isoliert worden waren, ungefähr um das Zehnfache erhöht waren. In einer weiteren Untersuchung fanden Baker, C.A. und Manuelidis, L., PNAS 100 (2003) 675–679 in von mit CJD infizierten Maushirnen isolierten Mikroglia eine verstärkte Transkription der für Cathepsin S, L und H codierenden Gene. In einer anderen Untersuchung an mit CJD infizierten Maushirnen jedoch fanden Lu, Z.Y., et al., J. Cellular Biochemistry 93 (2004) 644-652, daß die Expression von Cathepsin D und, im Widerspruch zu der obengenannten Darstellung, daß sich das Cathepsin L im Gesamtverlauf der Infektion nicht veränderte. Dandoy-Dron, F., J. Biol. Chem. 273 (1998) 7691–7697 beschreiben eine Analyse von mit Scrapie infizierten Maushirnen mittels mRNA-„Differential Display". Es wurde gefunden, daß unter anderen Iranskripten auch die Cathepsin S-mRNA bevorzugt exprimiert wurde, um zu einem verstärkten Auftreten des Transkripts im Vergleich zu den nichtinfizierten Kontrollen zu führen. Wurden Mäuse intrazerebral mit dem BSE verursachenden Erreger inokuliert, so war auch das Auftreten von Cathepsin S-mRNA im Maushirn verstärkt.
  • Bis jetzt liegen im Stand der Technik nur Daten über die erhöhte Transkription von Cathepsingenen in Hirnzellen aufgrund von TSE vor. Außerdem beschränken sich die Untersuchungen des Standes der Technik bezüglich der Markermoleküle auf künstliche Krankheitsmodelle im experimentellen Umfeld. Insbesondere wird bei diesen Modellen die Artbarriere überschritten, so werden zum Beispiel Mäuse mit dem Scrapie-Erreger aus Schafen oder mit dem vCJD-Erreger aus dem Menschen infiziert.
  • Wenn die Cathepsingenexpression als Marker für die Beurteilung von TSE dient, wird diese bei der Analyse einer Hirnprobe ja sogar einer als Probe gezogenen Unterpopulation von Hirnzellen (Mikroglia) verwendet. Die Verwendung des ganzen Hirns oder von spezifischen Hirnzellen als Probenmaterial erfordert jedoch aufwendige Arbeits- und Sicherheitsvorkehrungen beim Präparieren des Probenmaterials. So muß zum Beispiel der Schädel der Tiere von Hand geöffnet werden, und alle Objekte, die mit dem Hirnmaterial in Kontakt kommen, sind der Gefahr, mit ansteckendem Material kontaminiert zu werden, ausgesetzt.
  • Darstellung der Erfindung
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung bestand darin, ein neues Markermolekül als Mittel für die Beurteilung einer TSE-Infektion bereitzustellen, das in einer Probe untersucht werden kann, bei der es sich nicht um Hirnmaterial handelt. Vorzugsweise kann die Probe entnommen werden, bevor eine Person, die im Verdacht steht, an TSE zu leiden, gestorben ist oder, bei einem Tier, bevor dieses getötet wird.
  • Überraschenderweise haben die Erfinder entdeckt, daß das Vorhandensein einer Nukleotidsequenz, die für ein Fragment einer hypothetischen Cysteinproteinase gemäß SEQ ID NO:2 codiert, in Vollblut mit TSE-Infektion korreliert ist. Gemäß der vorliegenden Erfindung wird das Problem daher durch die Verwendung einer Nukleotidsequenz, die für ein Fragment einer hypothetischen Cysteinproteinase gemäß SEQ ID NO:2 oder für eine dazu komplementäre Nukleotidsequenz codiert, als Marker bei der Beurteilung von übertragbarer spongiformer Enzephalopathie (TSE) bei einem Rind gelöst. Weiterhin stellt die Erfindung ein Verfahren zur Beurteilung der übertragbaren spongiformen Enzephalopathie (TSE) bei einem Rind durch Nachweisen einer Ziel-RNA bereit, umfassend die folgenden nacheinander an einer vom Rind stammenden Probe durchgeführten Schritte: (a) Präparieren der RNA aus der Probe, (b) Nachweisen der Ziel-RNA in dem RNA-Präparat von Schritt (a), (c) Beurteilen von TSE in dem Rind aufgrund des Ergebnisses von Schritt (b), dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Probe aus dem Rind um Vollblut handelt und daß die Ziel-RNA für eine Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 oder ein Teilfragment davon mit 6 oder mehr aufeinanderfolgenden Aminosäuren codiert. Außerdem stellt die Erfindung aus Teilen bestehende Kits für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, die für ein Fragment der hypothetischen Cysteinproteinase nach SEQ ID NO:2 oder ein Teilfragment davon codiert, gemäß den beigelegten Ansprüchen 10–13 bereit.
  • Detaillierte Beschreibung der Erfindung
  • Aufgrund des Fortschreitens von TSE verändert sich die Expression von verschiedenen Genen in gewissen Zelltypen. Der Nachweis von solchen Veränderungen kann für die Diagnose von TSE eingesetzt werden, wodurch man eine Alternative zu Immunassays auf Prionenprotein (PrPsc) zur Verfügung stellt. Überraschenderweise haben die Erfinder beim Rind gefunden, daß das Vorliegen einer RNA-Sequenz gemäß SEQ ID NO:1 im Vollblut mit TSE-Infektion korreliert ist.
  • Ein erstes Screening von Gesamtnukleinsäuren aus Blutproben ergab ein Paar PCR-Primer gemäß SEQ ID NO:3 und SEQ ID NO:4, die es gestattet haben, eine Zielnukleinsäure mit einer Größe von ungefähr 400 Bp zu amplifizieren. Das Fragment wurde nur in Proben von Rindern, die mit BSE infiziert waren, gefunden, konnte jedoch bei nichtinfizierten Tieren nicht nachgewiesen werden. Durch Sequenzieren erhielt man die Nukleotidsequenz von SEQ ID NO:1, die 369 Bp umfaßte. Die amplifizierte Zielnukleinsäure der Bande bei ungefähr 400 Bp erwies sich in allen Proben, wo sie auftauchte, identisch. Eine computergestützte Suche nach dem längsten nichtunterbrochenen Codierungsraster ergab eine Aminosäuresequenz mit 91 Resten gemäß SEQ ID NO:2. Eine Homologiesuche ergab, daß es sich bei dieser Sequenz um ein Fragment einer neuen hypothetischen Cysteinproteinase handelt. Auf dem Aminosäuresequenzniveau weist das Fragment gemäß SEQ ID NO:2 eine gewisse Homologie mit der Vorstufe des Maus-Cathepsin O (Swissprot-Accession Q8BM88), mit der Vorstufe des Human-Cathepsin O (Swissprot-Accession P43234; Proteindatenbank beim National Center for Biotechnology Information (NCBI), Accessions-Nr. NP_001325), mit der Vorstufe des Human-Cathepsin K (Swissprot-Accession P43235) und mit der Vorstufe des Rinder-Cathepsin K (die von der mRNA gemäß NCBI Nucleotide Accession BT021052; NCBI Protein Accession AAX09069) auf. Ein Alignment der Aminosäuresequenzen ist in 3 dargestellt. Insbesondere scheint der Cysteinrest, der für das katalytische Zentrum der Cysteinproteasen typisch ist, konserviert zu sein, was die Hypothese, daß es sich bei SEQ ID NO:2 um ein Fragment einer Cysteinproteinase handelt, stützt. Nichtsdestotrotz scheint auch die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 bis jetzt einzigartig zu sein.
  • Es scheint, daß die mRNA, die für die hypothetische Cysteinproteinase codiert, mit TSE beim Rind korreliert. Eine erste Ausführungsform der Erfindung ist daher die Verwendung einer Nukleotidsequenz, die für ein Fragment einer hypothetischen Cysteinproteinase gemäß SEQ ID NO:2 oder für eine dazu komplementäre Nukleotidsequenz codiert, als Marker bei der Beurteilung von übertragbarer spongiformer Enzephalopathie (TSE) bei einem Rind.
  • Erfindungsgemäß wird bevorzugt, daß als Marker für TSE eine Nukleotidsequenz, die für ein Teilfragment von SEQ ID NO:2 umfassend 6 oder mehr Aminosäuren codiert, verwendet wird. Stärker bevorzugt ist die Verwendung der Nukleotidsequenz nach SEQ ID NO:1 oder einer dazu komplementären Nukleotidsequenz als Marker bei der Beurteilung von übertragbarer spongiformer Enzephalopathie (TSE). Noch stärker bevorzugt wird die Nukleotidsequenz als Marker für die Beurteilung von TSE bei einem Rind verwendet. Noch stärker bevorzugt weist die Nukleotidsequenz eine Größe von ungefähr 150–200 Bp auf.
  • Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist ein Verfahren zur Beurteilung der übertragbaren spongiformen Enzephalopathie (TSE) bei einem Rind durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend die folgenden nacheinander an einer vom Rind stammenden Probe durchgeführten Schritte: (a) Präparieren der RNA aus der Probe, (b) Nachweisen der Ziel-RNA in dem RNA-Präparat von Schritt (a), (c) Beurteilen von TSE in dem Säugetier aufgrund des Ergebnisses von Schritt (b), dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Probe aus dem Rind um Vollblut handelt und daß die Ziel-RNA für eine Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 oder ein Teilfragment davon mit 6 oder mehr Aminosäuren codiert. Am stärksten bevorzugt als das Teilfragment ist die Sequenz SEQ ID NO:17. Wie in 2 dargestellt ist die Ziel-RNA des Primer-Paars gemäß SEQ ID NO:3 und 4 in allen Vollblutproben von TSE-freien, d. h. nichtinfizierten Organismen nicht nachweisbar. Im Gegensatz dazu ist die Ziel-RNA in Organismen, bei denen der Verdacht besteht, daß sie an TSE leiden (TSE-Verdächtigen), oder bei Organismen, die bereits klare Symptome von TSE zeigen, nachweisbar. Es wird betont, daß die erfindungsgemäße Beurteilung von TSE nicht von Obduktionsproben wie zum Beispiel Hirnproben abhängig ist. Ganz im Gegenteil stellt die Erfindung das Mittel, TSE unter Verwendung von Vollblutproben, die leicht von lebenden Organismen entnommen werden können, zu beurteilen, bereit.
  • Die vorliegende Erfindung wird äußerst vorteilhaft für die Beurteilung von TSE bei Rindern verwendet. In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher die Vollblutprobe von einem lebenden Rind entnommen. Noch stärker bevorzugt wird die Vollblutprobe von einem Tier entnommen, das später geschlachtet und für die menschliche Nahrungskette verarbeitet werden soll. Diesbezüglich kann man das erfindungsgemäße Verfahren auch in Kombination mit einem Immuntest durchführen, bei dem infektiöses Prionenprotein (PrPsc) oder proteaseresistentes Prionenprotein (PrPres) nachgewiesen wird.
  • Vor dem Nachweisen der Ziel-RNA wird die Fraktion, die alle Nukleinsäuren (DNA und RNA) enthält, aus der Probe, bei der es sich um eine vielfältige Mischung von unterschiedlichen Bestandteilen handelt, aufgereinigt. Für die ersten Schritte werden häufig Verfahren eingesetzt, die eine Anreicherung der Nukleinsäuren ermöglichen. Um den Zellinhalt freizusetzen können die Zellen mit Enzymen oder mit Chemikalien zwecks Auflösung, Abbau oder Denaturierung der Zellwände behandelt werden. Dieser Vorgang wird üblicherweise als Lyse bezeichnet. Die erhaltene Lösung, die dieses lysierte Material enthält, wird als Lysat bezeichnet. Ein Problem, dem man häufig bei der Lyse begegnet, ist, daß andere Enzyme, die den interessierenden Bestandteil abbauen, z. B. Ribonukleasen, die RNA abbauen, mit dem interessierenden Bestandteil während der Lyse in Kontakt kommen. Diese abbauenden Enzyme können auch außerhalb der Zellen vorliegen oder können vor der Lyse räumlich getrennt in unterschiedlichen Zellkompartimenten vorhanden gewesen sein und kommen nun in Kontakt mit dem interessierenden Bestandteil. Man verwendet häufig chaotrope Agentien wie zum Beispiel Guanidiniumthiocyanat oder anionische, kationische, zwitterionische oder nichtionische Detergentien, wenn Nukleinsäuren freigesetzt werden sollen. Es ist auch vorteilhaft, Proteasen zu verwenden, die diese Enzyme oder unerwünschte Proteine rasch abbauen. Dies kann jedoch zu einem anderen Problem führen insofern als diese Substanzen oder Enzyme Reagentien oder Komponenten in Folgeschritten stören können. Proteasen (siehe Walsh, Enzymatic Reaction Mechanisms. W.H. Freeman and Company, San Francisco, Kapitel 3 (1979)), die dem gut bekannt sind, sind zum Beispiel alkalische Proteasen ( WO 98/04730 ) oder saure Proteasen ( US 5,386,024 ). Die Protease, die im Stand der Technik für die Vorbereitung von Proben für die Isolation von Nukleinsäuren häufig eingesetzt wird, ist die Proteinase K aus Tritirachium album (siehe z. B. Sambrook, J. et al., Molecular Cloning: A Laboratory Manual, Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor, New York, 1989), die um den neutralen pH-Wert herum aktiv ist und zu einer Familie von Proteasen, die als Subtilisine bekannt sind, gehört.
  • In den nächsten Schritten der Probenvorbereitung, die auf den Lyseschritt folgen, werden die Nukleinsäuren weiter angereichert. Es exisitieren mehrere Verfahren für die Extraktion von Nukleinsäuren: (A) sequenzabhängige oder biospezifische Verfahren wie zum Beispiel: Affinitätschromatographie und Hybridisierung an immobilisierte Sonden; (B) sequenzunabhängige oder chemisch-physikalische Methoden wie z. B. flüssig-flüssig-Extraktion (zum Beispiel mit Phenol/Chloroform), Fällung (zum Beispiel mit reinem Ethanol), Extraktion mit Filterpapier, Extraktion mit mizellenbildenden Agentien (zum Beispiel Cetyltrimethylammoniumbromid), Bindung an immobilsierte interkalierende Farbstoffe (zum Beispiel Acridinderivate), Absorption an Silicagel oder Diatomeenerden, sowie Absorption an magnetische Glaspartikel (MGP) oder silanorganische Partikel unter chaotropen Bedingungen. Besonders interessant für Extraktionszwecke ist die Adsorption von Nukleinsäuren an eine Glasoberfläche, obwohl andere Oberflächen ebenfalls möglich sind. Viele Vorgehensweisen für die Isolation von Nukleinsäuren aus ihrer natürlichen Umgebung sind in den letzten Jahren durch die Verwendung ihrer Bindungseigenschaft an Glasoberflächen vorgeschlagen worden. Dienen nichtmodifizierte Nukleinsäuren als Ziel, so ist eine direkte Bindung der Nukleinsäuren an ein Material mit einer Siliciumdioxidoberfläche oder Glas bevorzugt, da unter anderem die Nukleinsäuren nicht modifiziert werden müssen und sogar native Nukleinsäuren gebunden werden können. Um die Partikel von verunreinigenden Substanzen abzutrennen, können die Partikel entweder zentrifugiert werden oder es werden Flüssigkeiten durch Glasfaserfilter gegeben. Dies ist jedoch ein limitierender Schritt, der verhindert, daß das Verfahren dazu eingesetzt wird, große Probenmengen zu verarbeiten. Die Verwendung von magnetischen Partikeln, um Nukleinsäuren nach der Fällung durch Versetzen mit Salz und Ethanol zu immobilisieren, ist vorteilhafter und wird zum Beispiel bei Alderton, R.P., et al., Anal. Biochem. 201 (1992) 166–169 und WO 91/12079 beschrieben. Bei dieser Vorgehensweise werden die Nukleinsäuren gemeinsam mit den magnetischen Partikeln agglutiniert. Das Agglutinat wird von dem ursprünglichen Lösungsmittel dadurch getrennt, daß man ein magnetisches Feld anlegt und Waschschritte durchführt. Nach diesen Waschschritten werden die Nukleinsäuren in einem Tris-Puffer gelöst. Magnetisierbare teilchenförmige Adsorbentien haben sich als sehr wirksam und geeignet für die automatische Probenvorbereitung erwiesen. Für diesen Zweck werden ferrimagnetische und ferromagnetische, aber auch superparamagnetische Pigmente eingesetzt. Die am stärksten bevorzugten magnetischen Glaspartikel und Verfahren zu ihrer Verwendung sind in WO 01/37291 beschrieben.
  • Nach der Aufreinigung oder Isolation der Nukleinsäuren, darunter auch der Zielnukleinsäure, von ihren natürlichen Umgebungen können die Zielnukleinsäuren nachgewiesen werden. Vor dem Nachweis werden die Nukleinsäuren jedoch in einem zusätzlichen Schritt mit RNase freier DNase inkubiert, was gestattet, die RNAs, die sich in der Probe befunden haben, spezifisch aufzureinigen. Beispiel 2 beschreibt ein bevorzugtes Verfahren zur Probenvorbereitung unter Verwendung des MagNA Pure® LC-Geräts sowie ein Kit für die Isolation von RNA (Roche Diagnostics GmBH, Mannheim, Deutschland).
  • Es ist besonders vorteilhaft, die Ziel-RNA mittels spezifischer Amplifikation unter Verwendung von RT-PCR (RT = reverse Transkriptase; PCR = polymerase Kettenreaktion) nachzuweisen. Die Ziel-RNA wird erst revers transkribiert, wodurch eine komplementäre einzelsträngige cDNA gebildet wird. Die cDNA wiederum dient als Matrize für die DNA-Amplifikation mit geeigneten Primern. Das Amplifikationsprodukt wird auch als „Zielnukleinsäure" bezeichnet.
  • Eine sehr stark bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist daher ein Verfahren umfassend folgende an einer vom Rind stammenden Vollblutprobe durchgeführten Schritte: (a) Präparieren von RNA aus der Probe, (b) Bereitstellen eines Primer-Paars, das einen ersten und einen zweiten Primer umfaßt, wobei der erste Primer aus 12 oder mehr unmittelbar aufeinanderfolgenden Nukleotiden einer Nukleinsäure-sequenz, die für die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 codiert, besteht und wobei der zweite Primer aus 12 oder mehr unmittelbar aufeinanderfolgenden Nukleotiden einer Nukleinsäuresequenz, die zu der Nukleinsäuresequenz, die für die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 codiert, komplementär ist, besteht; (c) Amplifizieren einer Zielnukleinsäure aus dem RNA-Präparat von Schritt (a) mit den Primern von Schritt (b); (d) Nachweisen der Zielnukleinsäure von Schritt (c); (e) anschließendes Beurteilen von TSE bei dem Rind aufgrund des Ergebnisses des Nachweises von Schritt (d). Noch stärker bevorzugt wird, daß die Zielnukleinsäure mittels Polymerasekettenreaktion amplifiziert wird. Sehr vorteilhaft erfolgt daher der erfindungsgemäße Nachweis der Ziel-RNA mittels RT-PCR. Dieses Verfahren zur Amplifikation einer Zielnukleinsäure ist dem Fachmann auch gut bekannt. Während der RT-PCR wird der Ziel-RNA-Strang „revers" zu seinem DNA-Komplement transkribiert, woran sich eine Amplifikation der entstandenen DNA mittles PCR anschließt. Die Transkription eines RNA-Strangs zu seinem DNA-Komplement wird reverse Transkription (RT) genannt, und man führt sie durch Verwendung einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase (reverse Transkriptase) durch. Danach wird ein zweiter DNA-Strang durch Verwendung eines Desoxyoligonukleotid-Primers und einer DNA-abhängigen DNA-Polymerase synthetisiert. Die komplementäre DNA und ihr Antisense-Gegenstück werden dann exponentiell amplifiziert. Die exponentielle Amplifikation mittels RT-PCR gestattet ein hochempfindliches Verfahren, bei dem RNAs in sehr niedriger Kopienzahl nachgewiesen werden können.
  • In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die Zielnukleinsäure die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:1 auf oder ist ein Fragment davon. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren wird ein Primer-Paar verwendet, das aus einem ersten „forward"-Primer und einem zweiten „reverse"-Primer besteht, um SEQ ID NO:1 oder ein Fragment davon sowie von Varianten dieser Nukleotidsequenz oder von Fragmenten davon zu amplifizieren. Der erste und der zweite Primer sind Oligonukleotide mit einer bevorzugten Länge von zwischen 12 und 30 Nukleotiden, stärker bevorzugt zwischen 15 und 25 Nukleotiden. Vorzugsweise ist die Sequenz des ersten Primers eine fortlaufende Teilsequenz der Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:1. Ebenfalls bevorzugt ist die Sequenz des zweiten Primers eine fortlaufende Teilsequenz des Komplements der Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:1. Obwohl zahlreiche Möglichkeiten, solche Primer zu entwickeln, existieren, gibt es erfindungsgemäß bevorzugte Primer-Sequenzen und Kombinationen von Primern. Für die Amplifikation stammt der erste Primer vorzugsweise aus der Gruppe SEQ ID NO:3, SEQ ID NO:5, SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:9, SEQ ID NO:11 und SEQ ID NO:13; der zweite Primer stammt vorzugsweise aus der Gruppe SEQ ID NO:4, SEQ ID NO:6, SEQ ID NO:8, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:12, SEQ ID NO:14, SEQ ID NO:15 und SEQ ID NO:16. Am meisten bevorzugt wird, daß es sich bei dem ersten Primer um die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:5 und bei dem zweiten Primer um die Nukleotidsequenz gemäß der Nukleotidsequenz SEQ ID NO:6 handelt.
  • Es wird betont, daß die Begriffe „Oligonukleotid" sowie „Polynukleotid" im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung nicht nur (Desoxy)-Oligo-Ribonukleotide umfaßt, sondern alle fachbekannten DNA- oder RNA-Derivate, wie zum Beispiel Methylphosphonate, Phosphothioate, 2'-O–Alkylderivate sowie Peptidnukleinsäuren, und Analoga, die modifizierte Basen wie 7-Desazapurine umfassen. Es ist weiterhin zu bemerken, daß ein Primer-Oligo- oder -Polynukleotid dahingehend zu verstehen ist, daß es fähig ist, als Substrat für matrizenabhängige DNA- oder RNA-Polymerasen zu dienen. Aufgrund der Polymeraseaktivität kann ein Primer durch Zugabe von Nukleosidphosphaten oder Analoga davon verlängert werden. In dem Amplifikationsansatz beträgt die bevorzugte Anfangskonzentration jedes Primers vorzugsweise 0,5 μM.
  • Der Nachweis der amplifizierten Zielnukleinsäure kann auf verschiedene Art und Weise erfolgen. In einer bevorzugten erfindungsgemäßen Ausführungsform wird die amplifizierte Zielnukleinsäure mit einem Fluoreszenzsignal nachgewiesen. Es sind verschiedene Nachweisformate auf Basis von zielnukleinsäureabhängigen Fluoreszenzsignalen beschrieben worden, die ein kontinuierliches Verfolgen der Erzeugung von Amplifikationsprodukten ermöglichen (siehe Übersichtsartikel bei Wittwer et al., Biotechniques, 22, (1997) 130–138). Diese Nachweisformate beinhalten (1) bis (4), sind jedoch nicht darauf beschränkt:
    • (1) Verwendung von fluoreszierenden Verbindungen, die Doppelstrang-DNA erkennen: Da die Menge an doppelsträngigem Amplifikationsprodukt üblicherweise die ursprünglich in der zu analysierenden Probe vorhandene Nukleinsäuremenge übersteigt, können für Doppelstrang-DNA spezifische Farbstoffe eingesetzt werden, die bei Erregung mit einer geeigneten Wellenlänge eine erhöhte Fluoreszenz nur dann zeigen, wenn sie an Doppelstrang-DNA gebunden sind. Vorzugsweise können nur solche Farbstoffe eingesetzt werden, die, wie zum Beispiel SYBR® Green I (Molecular Probes) die Leistungsfähigkeit der PCR-Reaktion nicht negativ beeinflussen. In einer sehr stark bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Zielnukleinsäure durch Echtzeit-Verfolgung der Amplifikation und Bestimmen der Amplifikationsproduktmenge nach jedem Zyklus nachgewiesen. Das von dem eingebauten Farbstoff erzeugte Fluoreszenzsignal kann quantitativ bestimmt werden. Die Stärke des Signals korreliert mit der gebildeten Menge an PCR-Produkt und ermöglicht daher die quantitative Bestimmung der Zielnukleinsäure nach jedem Zyklus. In einer noch stärker bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird daher die Zielnukleinsäure durch Echtzeit-Verfolgung der Amplifikation und Bestimmen der Amplifikationsproduktmenge nach jedem Zyklus nachgewiesen.
    • (2) Verstärkter Fluoreszenzresonanz-Energietransfer (FRET) bei Hybridisierung: Für dieses Nachweisformat werden zwei Oligonukleotid-Hybridisierungssonden, die jeweils mit einem fluoreszierenden Molekülteil markiert sind, eingesetzt, die fähig sind, mit nebeneinander liegenden, jedoch nicht überlappenden, Regionen eines Strangs des Amplifikationsprodukts zu hybridisieren. Vorzugsweise ist ein Oligonukleotid am 5'-Ende markiert und das zweite Oligonukleotid ist am 3'-Ende markiert. Wenn die beiden Fluoreszenzmarker an die Ziel-DNA hybridisiert haben, stehen sie in engem Kontakt miteinander, so daß ein Fluoreszenzresonanzenergietransfer zwischen den beiden fluoreszierenden Molekülteilen stattfinden kann. Aufgrund dessen kann die Hybridisierung über die Anregung des Donatormolekülteils und anschließende Messung der Fluoreszenzemission des zweiten Akzeptormolekülteils verfolgt werden. In einer ähnlichen Ausführungsform wird nur eine fluoreszenzmarkierte Sonde verwendet, die gemeinsam mit einem entsprechend markierten Primer auch als spezifisches FREI-Paar dienen kann (Bernard et al., Anal. Biochem. 255 (1998) 101–107). In einer sehr stark bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird die Zielnukleinsäure mit FRET-Hybridisierungssonden nachgewiesen. Unabhängig von dem Nachweisformat oder dem Fluoreszenzmarker sind Hybridisierungssonden immer Polynukleotide mit Sequenzen, die mit der Sequenz der Zielnukleinsäure völlig identisch bzw. dazu genau komplementär sind. Unter den Erfindungsumfang fällt jedoch auch, daß die Sonden eine oder mehrere Fehlpaarungen enthalten, solange sie fähig sind, mit dem Amplifikationsprodukt unter geeigneten Hybridisierungsbedingungen zu hybridisieren. Es hat sich jedenfalls als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn die Sequenzidentität oder -komplementarität über einen Bereich von mindestens 10 aufeinanderfolgenden Resten 100% ist. Angesichts der Länge der amplifizierten Fragmente bei dem erfindungsgemäßen Verfahren überschreitet die Länge der Sonde nicht 40 Nukleotide, vorzugsweise nicht mehr als 30 Nukleotide. Hybridisierungssonden können jedoch 5'- oder 3'-Überhänge aufweisen, die nicht mit der Zielnukleinsäure hybridisieren.
    • (3) Hydrolysesonden, die in TaqMan®-Geräten verwendet werden. Um das Amplifikationsprodukt nachzuweisen, verwendet man eine einzelsträngige Hybridisierungssonde, die mit einem Fluoreszenzteil markiert ist, dessen Fluoreszenzemission durch einen zweiten Marker auf derselben Sonde, der als Quencher-Verbindung dienen kann, gequencht wird. Während des Annealing-Schritts der PCR-Reaktion hybridisiert die Sonde an ihre Zielsequenz, und während der Verlängerung des Primers hydrolysiert anschließend die DNA-Polymerase mit 5'-3'-Exonukleaseaktivität die Hybridisierungssonde, so daß das Fluoreszenzteil von der Quencher-Verbindung getrennt wird. Nach entsprechender Anregung kann die Fluoreszenzemission als Indikator für eine Akkumulation des Amplifikationsprodukts verfolgt werden.
    • (4) „Molecular Beacons": Ähnlich wie bei Hydrolysesonden wird ein Molecular-Beacon-Oligonukleotid mit einer fluoreszierenden Verbindung und einer Quencher-Verbindung, die aufgrund der Sekundärstruktur des Moleküls in enger Nähe zueinander vorliegen, markiert. Bei Bindung an die Ziel-DNA wird die intramolekulare Wasserstoffbrückenbindung zerstört, und die fluoreszierende Verbindung, die an einem Ende der Sonde vorliegt, wird von der Quencher-Verbindung, die am gegenüberliegenden Ende der Sonde vorliegt, getrennt (Lizardi et al., US 5,118,801 ).
  • Für den Nachweis können Hybridisierungssonden wie Hydrolysesonden oder Molecular Beacons verwendet werden. Am stärksten bevorzugt werden jedoch FRET-Hybridisierungssonden, d. h. ein Paar nebeneinander hybridisierender Sonden, bei denen bei Hybridisierung die zwei fluoreszierenden Molekülteile in enge Nähe zueinander gebracht werden, so daß ein Fluoreszenzresonanzenergietransfer (FRET) stattfinden kann. Der Begriff „FRET-Hybridisierungssonden" wird daher definiert als ein Paar Hybridisierungssonden, wobei jede Sonde eine fluoreszierende Verbindung trägt, die gemeinsam als FRET-Paar agieren können und so den Nachweis einer Nukleinsäure ermöglichen, wenn beide Sonden nebeneinander an ein Zielmolekül hybridisiert sind.
  • Sehr vorteilhaft kann der erfindungsgemäße Assay auf einem LightCycler®-Gerät (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland) durchgeführt werden, und zwar unter Einsatz eines Paars FRET-Hybridisierungssonden, die am 3'-Ende der ersten Hybridisierungssonde mit Fluorescein markiert sind und am 5'-Ende der zweiten Hybridisierungssonde mit LightCycler® Red 640 (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Deutschland) markiert sind.
  • Der Fachmann ist mit der Entwicklung von Hybridisierungssonden für den Nachweis einer Zielnukleinsäure während Echtzeit-PCR vertraut. Es existieren auch zahlreiche Hilfsmittel für diesen Zweck, wie Computersoftware. Ein Beispiel hierfür ist Roche LightCycler® Probe Design Software 2.0 (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim; Katalog Nr. 04 342 054 001) für die Entwicklung der Hybridisierungssonden HybProbe® und SimpleProbe®.
  • Im Prinzip können beliebige Arten von quantitativen Auswertungsmethoden eingesetzt werden; es hat sich jedoch als vorteilhaft erwiesen, wenn Methoden, bei denen ein externer Standard verwendet wird, eingesetzt werden. Der externe Standard selbst kann ein Plasmid oder eine linearisierte Matrize mit einer oder mehreren zu amplifizierenden Zielsequenzen sein.
  • Bei der quantitativen Bestimmung einer Nukleinsäure unter Verwendung von externen Standards muß eine Eichkurve erstellt werden. Für diese Eichkurve werden bekannte Mengen der Zielnukleinsäure amplifiziert, und die Intensität des Fluoreszenzsignals wird als Funktion der Zykluszahl bestimmt. Nach Wertung der Kinetik mittels mathematischer Anpassung wird das erste oder zweite Maximum der Ableitung berechnet. Dies gestattet eine Korrelation zwischen der ursprünglichen Zielkonzentration und der Fraktionszykluszahl eines bestimmten Maximums. Anschließend kann die Bestimmung von unbekannten Analytenkonzentrationen erfolgen.
  • Um Fehler bei der quantitativen Bestimmung, die auf unterschiedlichen Nachweisempfindlichkeiten beruhen, auszuschalten, hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, wenn dieselbe Charge Hybridisierungssonde(n) für die zu analysierende Probe und für die Kalibrierungsproben verwendet wird.
  • Weiterhin werden aus Teilen bestehende Kits zur Erleichterung der Durchführung der Erfindung betrachtet. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist daher ein aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure wie im beigelegten Anspruch 10 definiert, sowie (ii) einen interkalierenden Farbstoff. Sehr stark bevorzugt wird ein SYBR® Green-Farbstoff. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung wiederum ist ein aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure wie im beigelegten Anspruch 11 definiert, sowie (ii) eine erste und eine zweite Oligonukleotidhybridisierungssonde, die mit einer ersten bzw. einer zweiten Fluoreszenzgruppe markiert ist, wobei die beiden Oligonukleotidhybridisierungssonden zu nebeneinander liegenden, jedoch nicht überlappenden, Regionen eines Strangs der Zielnukleinsäure komplementär sind, wobei die erste Oligonukleotidhybridisierungssonde am 5'-Ende und die zweite Oligonukleotidhybridisierungssonde am 3'-Ende markiert ist, und wobei die ersten Fluoreszenzmarker fähig sind, einen Fluoreszenzresonanzenergietransfer durchzuführen. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung ist ein aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure wie im beigelegten Anspruch 12 definiert, sowie (ii) eine einzelsträngige Hybridisierungssonde, die mit einem Fluoreszenzteil markiert ist, dessen Fluoreszenzemission durch einen zweiten Marker an derselben Sonde gequencht wird, wobei die einzelsträngige Hybridisierungssonde zu einer Region eines Strangs der Zielnukleinsäure komplementär ist. Eine weitere Ausführungsform der Erfindung wiederum ist ein aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure wie im beigelegten Anspruch 13 definiert, sowie (ii) ein Molecular-Beacon-Oligonukleotid, das zu einer Region eines Strangs der Zielnukleinsäure komplementär ist, wobei das Molecular-Beacon-Oligonukleotid an entgegengesetzten Enden mit einer fluoreszierenden Verbindung und einer Quencher-Verbindung, die aufgrund der Sekundärstruktur des Molekular-Beacon-Oligonukleotids eng benachbart sind, markiert ist.
  • Die erfindungsgemäßen Kits umfassen vorzugsweise weiterhin ein Polymerase-Enzym mit der Aktivität einer RNA-abhängigen DNA-Polymerase (reverse Transkriptase), ein Polymerase-Enzym mit der Aktivität einer DNA-abhängigen DNA-Polymerase, Nukleotidtriphosphate, Puffer, ein Primer-Paar, umfassend einen ersten und einen zweiten Primer, wobei der erste Primer aus 12 oder mehr aufeinanderfolgenden Nukleotiden einer Nukleinsäuresequenz, die für die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 codiert, besteht und wobei der zweite Primer aus 12 oder mehr aufeinanderfolgenden Nukleotiden einer Nukleinsäuresequenz, die zu der für die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 codierenden Nukleinsäuresequenz komplementär ist, besteht, eine Nachweissonde oder ein sequenzunspezifisches Nachweismittel (interkalierender Farbstoff, z. B. SYBR Green) und eine positive Kontrollnukleinsäure. Der erste Primer stammt aus der Gruppe SEQ ID NO:5, SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:9, SEQ ID NO:11 und SEQ ID NO:13; der zweite Primer stammt vorzugsweise aus der Gruppe SEQ ID NO:6, SEQ ID NO:8, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:12, SEQ ID NO:14, SEQ ID NO:15 und SEQ ID NO:16. Am stärksten bevorzugt ist, daß es sich bei dem ersten Primer um die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:5 handelt und daß es sich bei dem zweiten Primer um die Nukleotidsequenz gemäß der Nukleotidsequenz von SEQ ID NO:6 handelt.
  • Die folgenden Beispiele, Sequenzbeschreibungen und Figuren dienen dem leichteren Verständnis der vorliegenden Erfindung, deren wahrer Umfang in den beigelegten Ansprüchen angegeben ist. Es ist klar, daß bei den angegebenen Vorgehensweisen Abänderungen vorgenommen werden können ohne von der Erfindung abzuweichen.
  • Beschreibung der Figuren
  • 1A Bahn 1 und 21: Größenmarker, die Fragmentgrößen sind links als Basenpaare angegeben. Bahn 2 bis 19 und 22 bis 35: Gesamtnukleinsäuren, die aus Vollblutproben von Rindern mit BSE isoliert wurden. Jede Bahn repräsentiert eine Probe von einem Einzeltier. Im oberen Teil jeder Bahn sieht man genomische DNA, die zwei deutlichen unteren Banden entsprechen 28S- und 18S-ribosomalen RNAs. Bahn 20 und 36: Isolat aus HeLa-Zellen (Kontrolle). Das Gel wurde mit SYBR Green Gel Stain (Molecular Probes) gefärbt.
  • 1B Bahn 1 und 21: Größenmarker, die Fragmentgrößen sind links als Basenpaare angegeben. Bahn 2 bis 13: Gesamtnukleinsäuren, die aus Tieren isoliert wurden, bei denen Verdacht auf BSE bestand, die jedoch postmortem negativ testeten. Bahn 14 bis 34: Gesamtnukleinsäuren, die aus Vollblutproben von BSE-negativen Rindern isoliert wurden. Jede Bahn repräsentiert eine Probe von einem Einzeltier. Im oberen Teil jeder Bahn sieht man genomische DNA, die zwei deutlichen unteren Banden entsprechen 28S- und 18S-ribosomalen RNAs. Das Gel wurde mit SYBR® Green Gel Stain (Molecular Probes) gefärbt.
  • 1C Bahn 1 und 21: Größenmarker, die Fragmentgrößen sind links als Basenpaare angegeben. Bahn 2 bis 19 und 22 bis 35: Gesamt-RNA, die aus Vollblutproben von Rindern mit BSE isoliert wurden. Jede Bahn repräsentiert eine Probe von einem Einzeltier. Die deutlichen Banden entsprechen 28S- und 18S-ribosomalen RNAs. Bahn 20 und 36: Isolat aus HeLa-Zellen (Kontrolle). Das Gel wurde mit SYBR Green Gel Stain (Molecular Probes) gefärbt.
  • 1D Bahn 1 und 21: Größenmarker, die Fragmentgrößen sind links als Basenpaare angegeben. Bahn 2 bis 13: Gesamt-RNA, die aus Tieren isoliert wurden, bei denen Verdacht auf BSE bestand, die jedoch postmortem negativ testeten. Bahn 14 bis 34: Gesamt-RNA, die aus Vollblutproben von BSE-negativen Rindern isoliert wurden. Jede Bahn repräsentiert eine Probe von einem Einzeltier. Die deutlichen Banden entsprechen 28S- und 18S-ribosomalen RNAs. Das Gel wurde mit SYBR Green Gel Stain (Molecular Probes) gefärbt.
  • 2 Agarosegel, das die Ergebnisse einer RT-PCR von Vollblutproben aus einem Satz von 16 mit BSE infizierten oder für PrPsc positiven Rindern und 10 Rindern mit einem negativen (PrPsc-negativen) Ergebnis eines post-mortem-Tests an Hirnstammgewebe zeigt. Die weißen Pfeile bedeuten PCR-Fragmente, die sequenziert wurden.
  • Eine weitere Beschreibung der Proben findet sich in Beispiel 1.
    • Bahn 1: DNA-Molekulargewichtsmarker XIII (50–750 Bp), Roche Diagnostics (Katalog Nr. 1 721 925). Mischung von Restriktionsfragmenten eines Plasmids; die Fragmentgrößen betragen 50, 100, 150, 200, 250, 500, 750 (schwarzer Pfeil), 2642 Bp (schwarzer Pfeil).
    • Bahn 2: Kontrollplasmid, es existieren drei Banden (Amplifikationsprodukte) im Gel aufgrund der hohen Konzentration von Plasmid-DNA im PCR-Ansatz.
    • Bahn 3: Wasserkontrolle (negative Kontrolle)
    • Bahn 4 bis Bahn 13: A1-Proben
    • Bahn 14: A2-g
    • Bahn 15: A2-h
    • Bahn 16: A2-a
    • Bahn 17: A2-b
    • Bahn 18: A2-c
    • Bahn 19: A2-d
    • Bahn 20: C1-a
    • Bahn 21: DNA-Molekulargewichtsmarker XIII (50–750 Bp), Roche Diagnostics (Katalog Nr. 1 721 925). Mischung von Restriktionsfragmenten eines Plasmids; die Fragmentgrößen betragen 50, 100, 150, 200, 250, 500, 750 (schwarzer Pfeil), 2642 Bp (schwarzer Pfeil).
    • Bahn 22: C1-b
    • Bahn 23: C1-c
    • Bahn 24: C1-d
    • Bahn 25: C1-e
    • Bahn 26: C1-f
    • Bahn 27 und
    • Bahn 28: B2
    • Bahn 29 und
    • Bahn 30: B1
    • Bahn 31: Mit Kontrollplasmid versetzte A1-Probe (Verdünnung 106)
    • Bahn 32: Mit Kontrollplasmid versetzte A1-Probe (Verdünnung 109)
    • Bahn 33: Mit Kontrollplasmid versetzte C1-Probe (Verdünnung 106)
    • Bahn 34: Mit Kontrollplasmid versetzte C1-Probe (Verdünnung 109)
  • 3 Alignment von Aminosäuresequenzen der Vorstufe von Human-Cathepsin K (AAX09069 (SEQ ID NO:18), P43235 (SEQ ID NO:20)), der Vorstufe von Rinder-Cathepsin K (BT021052, SEQ ID NO:19), der Vorstufe von Human-Cathepsin O (P43234 (SEQ ID NO:22), NP_001325 (SEQ ID NO:21)), der Vorstufe von Rinder-Cathepsin K (BT021052), der Vorstufe von Maus- Cathepsin O (Q8BM88, SEQ ID NO:23), SEQ ID NO:2 und dem Konzept des katalytischen Zentrums der hypothetischen Cysteinprotease (Cysmotif, SEQ ID NO:24). Das Sternchen bezeichnet die Position des Cysteinrests, die für das katalytische Zentrum in Cysteinproteasen typisch ist.
  • 4 Nukleotidsequenz-Alignment, in dem die Nukleotidsequenz, die für das Cys-motif codiert (SEQ ID NO:26), mit der entsprechenden Sequenz, die die Vorstufe des Rinder-Cathepsin K (BT021052) (SEQ ID NO:27) codiert, verglichen wird. Die Codierstränge der beiden Sequenzen wurden als Alignment mit dem Basentriplet, das für den charakteristischen Cysteinrest im Aktivitätszentrum von Cysteinproteasen codiert, dargestellt. Die Linie ganz oben in dem Sequenz-Alignment wird als SEQ ID NO:25 beschrieben.
  • 5 Ergebnisse der Echtzeit-RT-PCR von Gesamt-RNA von Vollblutproben von Rindern unter Verwendung eines LightCycler®-Geräts und des Versuchsaufbaus gemäß Beispiel 4. Die durchgezogenen Linien zeigen einzelne PCR-Versuche mit Proben von mit BSE infizierten Tieren an, während die gepunkteten Linien BSE-freie Tiere angeben. Die Figur zeigt weiterhin die in Tabelle 2 angegebenen Crossing Point Daten. Die x-Achse zeigt die mit dem LightCycler®-Gerät bestimmten Fluoreszenzwerte (F2/Back-F1) an, während die y-Achse die Anzahl der Zyklen angibt. Die Wasserkontrolle ist mit „H2O" bezeichnet.
  • Beispiel 1
  • Blutproben (Rinder)
  • Ein erster Satz Proben von Rindern mit der Bezeichnung „A1" umfaßt 10 Einzeltiere, die an einer natürlichen Infektion mit dem BSE-induzierenden Erreger litten (Feldmaterial). Durch immunologischen Nachweis von PrPsc in Hirnstamm-(obex)-Gewebe mit einem offiziell anerkannten post-mortem-Test wurde für jedes A1-Tier ein positives Testergebnis erhalten.
  • Ein weiterer Satz Blutproben mit der Bezeichnung A2 stammte von experimentell inokulierten Tieren. Diese Tiere wurden dadurch infiziert, daß man ihnen Hirnhomogenisat (100 g oder 1 g) von Rindern, die natürlich mit BSE infiziert waren, fütterte. Zwei Proben („A2-g” und „A2-h") stammten von inokulierten Tieren ohne irgendwelche BSE-Symptome. Zwei Proben („A2-a” und „A2-b") stammten von Tieren, die eindeutige BSE-Symptome zeigten. Drei Proben („A2-c” und „A2-d") stammten von Tieren, die mögliche BSE-Symptome zeigten.
  • Zwei gesunde Tiere der negativen (d. h. nichtinfizierten) Kontrollgruppe (mit der Bezeichnung „B2") wurden in der Analyse mitgeführt.
  • Ein weiterer Satz Proben (mit der Bezeichnung „B1") stammte von gesunden Tieren (Fleischrindern) vor der Schlachtung. Alle B1-Tiere wurden mittels immunologischem Nachweis von PrPsc im Gehirnstamm mit einem offiziell anerkannten post-mortem-Test auf BSE getestet.
  • Ein weiterer Satz Blutproben stammte von Rindern, bei denen der Verdacht bestand, daß sie mit BSE infiziert waren (Gruppe mit der Bezeichnung „C1"). Alle C1-Tiere wurden mittels immunologischem Nachweis von PrPsc im Gehirnstamm mit einem offiziell anerkannten post-mortem-Test auf BSE getestet. Bezüglich der klinischen BSE-Symptome war man bei einem Tier ohne schlüssiges Ergebnis, ein weiteres Tier („C1-d") zeigte eindeutige BSE-Symptome. Vier weitere C1-Proben kamen von Tieren ohne klinische BSE-Symptome.
  • Beispiel 2
  • Nukleinsäurepräparation
  • Die Extraktion von RNA aus Vollblutproben erfolgte mit dem MagNA Pure® LC-Gerät und entweder (a) dem MagNA Pure® LC mRNA-Isolationskit 1 für Blut und Blutzellen (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Applied Science Katalog-Nr. 03 004 015), (b) dem MagNA Pure® LC RNA-Isolationskit „High Performance" (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Applied Science Katalog-Nr. 03 542 394), (c) dem MagNA Pure® LC Gesamt-NA-Isolationskit- für große Volumina (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Applied Science Katalog-Nr. 03 264 793) oder (d) MagNA Pure® Gesamt-NA-Isolationskit (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Applied Science Katalog-Nr. 03 038 505). RNA und Gesamt-NA wurden gemäß den Anweisungen des Herstellers isoliert.
  • Nach der Aufreinigung wurde ein aliquoter Teil von 5 μl von jedem Präparat (entsprechend 5% des jeweiligen Gesamtpräparats) in einer Elektrophorese auf einem 0,8%igen Agarosegel laufengelassen und mit SYBR Green® I gefärbt. Die 1A, B, C und D zeigen Beispiele für Agaroseelektrophoresegele.
  • Beispiel 3
  • Vorduchmusterung auf BSE-spezifische Marker-RNAs und Analyse von mutmaßlichen Markersequenzen
  • Eine LightCycler® RT-PCR wurde mit dem LC Fast Start DNA MasterPlus SYBR Green® I Kit (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Applied Science Katalog-Nr. 03 515 869) und einem LightCycler® 1.2-Gerät nach den Anweisungen des Herstellers durchgeführt.
  • In einer ersten Durchmusterungsrunde versuchte man, BSE-spezifische RNA-Sequenzen in Vollblutproben von mit BSE infizierten Rindern und von nichtinfizierten Rindern nachzuweisen. Die amplifizierten Sequenzen wurden charakterisiert, und es wurden optimierte Primer entwickelt und geprüft. Unter einer größeren Gruppe von geprüften Primer-Paaren wurden die zwei Oligonukleotide LTR895for und LTR895rev gemäß SEQ ID NOs:3 und 4 in ersten RT-PCR-Versuchen charakterisiert.
  • Um Positivkontrollen bereitzustellen wurden die Zielsequenzen für die zwei Primer in einem Plasmidvektor („Kontrollplasmid") kloniert, und zwar in einer solchen Anordnung, daß eine PCR des Kontrollplasmids zu einem amplifizierten Fragment des Plasmids mit einer Größe von 350 Bp führte. In Kontrollversuchen wurde eine Lösung mit einer bestimmten Menge von isolierter Kontrollplasmid-DNA (Tabelle 1) verwendet. Tabelle 1 Kontrollplasmid für LTR895-Primer, Reinheit und Konzentration in wäßriger Lösung
    260 nm 280 nm 320 nm Verhältnis260/280 Konzentration in μg/ml
    0,062 0,034 0,001 1,823 61
  • Die Extinktionen bei den angegebenen Wellenlängen wurden mit einem NanoDrop ND 1000 UV/Vis-Spektrophotometer bestimmt. Die PCR-Bedingungen wurden mit dem Kontrollplasmid eingestellt, um die Primer-Konzentration und die Annealing-Temperatur zu optimieren. Zusätzlich wurde die Amplifikation bei unterschiedlichen Kontrollplasmidkonzentrationen geprüft.
  • Mit Vollblut-RNA-Präparaten von einem Satz von 16 mit BSE infizierten und 10 nichtinfizierten Rindern wurde dann eine RT-PCR-Analyse unter Verwendung des LTR895-Primer-Paars durchgeführt. Mit den erhaltenen amplifizierten DNA-Fragmenten wurden Elektrophoresen in Agarosegelen durchgeführt, und ausgewählte Banden des Elektrophoresebandenmusters wurden analysiert. 2 zeigt ein Bandenmuster, das aus der Prüfung von 16 mit BSE infizierten und 10 nichtinfizierten Rindern zusammen mit Positiv- und Negativkontrollen erhalten wurde.
  • Es wurden vier PCR-Fragmente, die bei ungefähr 400 Bp wanderten, isoliert und sequenziert. Jedes ergab die in SEQ ID NO:1 angegebene Nukleotidsequenz. Die Beobachtung, daß dieses Fragment in drei infizierten Fällen und einem Fall mit Verdacht auf klinische BSE (post-mortem BSE-negativ) auftauchte, führte zu weiterer Versuchstätigkeit, um das diagnostische Potential der Ziel-RNA-Sequenz auszuwerten.
  • Beispiel 4
  • Validierung
  • Um das Potential des 369 Bp großen RNA-Fragments gemäß SEQ ID NO:1, zwischen BSE-positiven (post-mortem) und gesunden Rindern zu unterscheiden, zu bestätigen, wurden Primer innerhalb der SEQ ID NO:1 für die Amplifikation von Teilfragmenten entwickelt. Die bevorzugten Forward-Primer waren die Primer gemäß SEQ ID NO:5, 7, 9, 11 und 13. Die bevorzugten Reverse-Primer waren die Primer gemäß SEQ ID NO:6, 8, 10, 12, 14, 15 und 16. Die Entwicklung der Primer führt zu PCR-Produkten, die kürzer als die SEQ ID NO:1 sind.
  • Die PCR wurde als RT-PCR in einem LightCycler® 1.2-Gerät durchgeführt, und zwar unter Verwendung von Gesamt-RNA, die aus Vollblutproben isoliert worden war, und des LC Fast Start DNA MasterPlus SYBR Green® I Kits (Roche Diagnostics GmbH, Mannheim, Applied Science Katalog-Nr. 03 515 869).
  • Für die jeweiligen PCR-Versuche wurden besonders bevorzugt die Primer LTR895(typeI)-1.for und LTR895(typeI)-1.rev gemäß SEQ ID NO:5 und SEQ ID NO:6 verwendet. Eine Echtzeit-PCR-Analyse mit dem Roche LightCycler® 1.2 Gerät ergab eine Unterscheidung zwischen (i) erkrankten mit BSE infizierten und (ii) gesunden Tieren: BSE-Tiere, die post mortem positiv testeten, zeigten einen Crossing Point von 33,2 (Mittelwert) im Vergleich zu einem Crossing Point von 34,9 (Mittelwert), der für gesunde Tiere erhalten wurde (Tabelle 2).
  • In einer PCR-Amplifikationsreaktion bezeichnet man den Zyklus, bei dem die Fluoreszenz, d. h. im vorliegenden Fall die Fluoreszenz des Komplexes der SYBR® Green und die amplifizierte DNA umfaßt, über die Hintergrundfluoreszenz hinausgeht, den „Crossing Point" der Probe. Der Crossing Point einer Probe erscheint als steil ansteigende Kurve auf dem Fluoreszenzdiagramm des Versuchs. Der Crossing Point ist derjenige Punkt, an dem das amplifizierte Produkt zum ersten Mal bei den Meßwerten erscheint. Der Crossing Point einer Probe hängt von der anfänglichen Konzentration der Zielnukleinsäure in der Probe ab.
  • Eine Probe mit einer niedrigen Anfangskonzentration der Zielnukleinsäure erfordert mehr Amplifikationszyklen, um den Crossing Point zu erreichen. Zu diesem Ende wurde vor der PCR-Analyse eine Standardisierung der Nukleinsäuren durchgeführt, um gleiche RNA-Mengen in jedem PCR-Ansatz zu gewährleisten. Für die Standardisierung der Nukleinsäuren wurde die Nukleinsäureausbeute von allen Proben, die in einer Echtzeit-PCR verglichen werden sollten, dadurch bestimmt, daß man die OD260nm bestimmte. Je nach der erhaltenen Nukleinsäureausbeute wurden alle Proben verdünnt, um zu identischen Nukleinsäurekonzentrationen zu gelangen. Durch die Standardisierung werden die Ergebnisse der Echtzeit-PCR von unterschiedlichen Proben vergleichbar.
  • Die für die einzelnen Proben bestimmten Crossing Points sind in Tabelle 2 dargestellt. Das Fluoreszenzdiagramm der RT-PCT-Versuche ist als 5 angegeben. Tabelle 2: Crossing Points, die bei Echtzeit-PCR-Versuchen mit dem LightCycler®-Gerät bestimmt wurden
    Probe Zustand Crossing Point
    H2O durchgeführte Negativkontrolle > 41,00
    1 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 32,49
    2 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 32,93
    3 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 33,94
    4 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 33,53
    5 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 33,94
    6 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 33,76
    7 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 31,91
    8 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 33,04
    9 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 33,12
    10 infiziert, klinische BSE-Symptome, bestätigt durch post-mortem-Test 33,78
    BSE, durchschnittlich 33,2
    11 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 35,46
    12 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 35,52
    13 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 34,07
    14 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 34,06
    15 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 36,50
    16 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 34,04
    17 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 35,50
    18 gesund, nicht infiziert, negativ in post-mortem-Test 34,19
    gesund, durchschnittlich 34,9
    SEQUENZBESCHREIBUNG
    Figure 00360001
    Figure 00370001
    Figure 00380001
    Figure 00390001
    Figure 00400001
    Figure 00410001
    Figure 00420001
    Figure 00430001
    Figure 00440001
    Figure 00450001
    Figure 00460001
    Figure 00470001
    Figure 00480001
    Figure 00490001
    Figure 00500001
  • Schlüssel zu Figuren
    • 110110
    • 5: decimal points → decimal commas

Claims (13)

  1. Verwendung einer Nukleotidsequenz, die für ein Fragment einer hypothetischen Cysteinproteinase gemäß SEQ ID NO:2 oder für eine dazu komplementäre Nukleotidsequenz codiert, als Marker bei der Beurteilung von übertragbarer spongiformer Enzephalopathie (TSE) bei einem Rind.
  2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Nukleotidsequenz, die für das Fragment einer hypothetischen Cysteinproteinase codiert, um SEQ ID NO:1 handelt.
  3. Verfahren zur Beurteilung der übertragbaren spongiformen Enzephalopathie (TSE) bei einem Rind durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend die folgenden nacheinander an einer vom Rind stammenden Probe durchgeführten Schritte: (a) Präparieren der RNA aus der Probe, (b) Nachweisen der Ziel-RNA in dem RNA-Präparat von Schritt (a), (c) Beurteilen von TSE in dem Rind aufgrund des Ergebnisses von Schritt (b), dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Probe aus dem Rind um Vollblut handelt und daß die Ziel-RNA für eine Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 oder ein Teilfragment davon mit 6 oder mehr aufeinanderfolgenden Aminosäuren codiert.
  4. Verfahren nach Anspruch 3, umfassend folgenden die an einer vom Rind stammenden Vollblutprobe durchgeführten Schritte: (a) Präparieren von RNA aus der Probe, (b) Bereitstellen eines Primer-Paars, das einen ersten und einen zweiten Primer umfaßt, wobei der erste Primer aus 12 oder mehr unmittelbar aufeinanderfolgenden Nukleotiden einer Nukleinsäuresequenz, die für die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 codiert, besteht und wobei der zweite Primer aus 12 oder mehr unmittelbar aufeinanderfolgenden Nukleotiden einer Nukleinsäuresequenz, die zu der Nukleinsäuresequenz, die für die Aminosäuresequenz gemäß SEQ ID NO:2 codiert, komplementär ist, besteht; (c) Amplifizieren einer Zielnukleinsäure aus dem RNA-Präparat von Schritt (a) mit den Primern von Schritt (b); (d) Nachweisen der Zielnukleinsäure von Schritt (c); (e) anschließendes Beurteilen von TSE bei dem Rind aufgrund des Ergebnisses des Nachweises von Schritt (d)
  5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielnukleinsäure mittels Polymerasekettenreaktion amplifiziert wird.
  6. Verfahren nach einem der Ansprüche 4 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß die amplifizierte Zielnukleinsäure mit einem Fluoreszenzsignal nachgewiesen wird.
  7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Zielnukleinsäure durch Echtzeit-Verfolgung der Amplifikation und Bestimmen der Amplifikationsproduktmenge nach jedem Zyklus nachgewiesen wird.
  8. Verfahren nach einem der Ansprüche 4–7, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Zielnukleinsäure um die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:1 oder ein Teilfragment davon handelt.
  9. Verfahren nach einem der Ansprüche 4–8, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei dem ersten Primer um die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:5 und bei dem zweiten Primer um die Nukleotidsequenz gemäß SEQ ID NO:6 handelt.
  10. Aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure, wobei es sich bei dem ersten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:5, SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:9, SEQ ID NO:11 und SEQ ID NO:13 handelt und wobei es sich bei dem zweiten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:6, SEQ ID NO:8, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:12, SEQ ID NO:14, SEQ ID NO:15 und SEQ ID NO:16 handelt, sowie (ii) einen interkalierenden Farbstoff.
  11. Aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure, wobei es sich bei dem ersten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:5, SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:9, SEQ ID NO:11 und SEQ ID NO:13 handelt und wobei es sich bei dem zweiten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:6, SEQ ID NO:8, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:12, SEQ ID NO:14, SEQ ID NO:15 und SEQ ID NO:16 handelt, sowie (ii) eine erste und eine zweite Oligonukleotidhybridisierungssonde, die mit einer ersten bzw. einer zweiten Fluoreszenzgruppe markiert ist, wobei die beiden Oligonukleotidhybridisierungssonden zu nebeneinander liegenden, jedoch nicht überlappenden, Regionen eines Strangs der Zielnukleinsäure komplementär sind, wobei die erste Oligonukleotidhybridisierungssonde am 5'-Ende und die zweite Oligonukleotidhybridisierungssonde am 3'-Ende markiert ist, und wobei die ersten Fluoreszenzmarker fähig sind, einen Fluoreszenzresonanzenergietransfer durchzuführen.
  12. Aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure, wobei es sich bei dem ersten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:5, SEQ ID NO:7, SEQ ID NO:9, SEQ ID NO:11 und SEQ ID NO:13 handelt und wobei es sich bei dem zweiten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:6, SEQ ID NO:8, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:12, SEQ ID NO:14, SEQ ID NO:15 und SEQ ID NO:16 handelt, sowie (ii) eine einzelsträngige Hybridisierungssonde, die mit einem Fluoreszenzteil markiert ist, dessen Fluoreszenzemission durch einen zweiten Marker an derselben Sonde gequencht wird, wobei die einzelsträngige Hybridisierungssonde zu einer Region eines Strangs der Zielnukleinsäure komplementär ist.
  13. Aus Teilen bestehendes Kit für die Beurteilung von TSE bei einem Säugetier durch Nachweisen einer Ziel-RNA, umfassend (i) zwei Oligonukleotid-Primer für die Amplifikation einer Zielnukleinsäure, wobei es sich bei dem ersten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:5, SEQ ID NO:7, SEQ ID:NO:9, SEQ ID NO:11 und SEQ ID NO:13 handelt und wobei es sich bei dem zweiten Primer um eine Nukleinsäuresequenz aus der Gruppe SEQ ID NO:6, SEQ ID NO:8, SEQ ID NO:10, SEQ ID NO:12, SEQ ID NO:14, SEQ ID NO:15 und SEQ ID NO:16 handelt, sowie (ii) ein Molecular-Beacon-Oligonukleotid, das zu einer Region eines Strangs der Zielnukleinsäure komplementär ist, wobei das Molecular-Beacon-Oligonukleotid an entgegengesetzten Enden mit einer fluoreszierenden Verbindung und einer Quencher-Verbindung, die aufgrund der Sekundärstruktur des Molekular-Beacon-Oligonukleotids eng benachbart sind, markiert ist.
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