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Hintergrund
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Ein
Bohrabfallrückeinspritzvorgang
(CRI) beinhaltet das Sammeln und den Transport der Bohrabfallstoffe
(im Allgemeinen als Bohrklein bezeichnet) von einer Festkörperüberwachungseinrichtung
auf einer Bohranlage zu einer Verschlammungseinheit. Die Verschlammungseinheit
zermahlt die Bohrabfälle (bei
Bedarf) in kleine Partikel im Beisein eines Fluids, um einen Schlamm
zu erzeugen. Der Schlamm wird daraufhin zur Aufbereitung zu einem
Schlammlagerbehälter
gefördert.
Der Aufbereitungsprozess beeinflusst die Fließfähigkeit des Schlamms und ergibt
einen „aufbereiteten
Schlamm". Der aufbereitete Schlamm
wird durch eine ringförmige
Verschalung mit hohem Druck in einen Abfallschacht gepumpt, nämlich in
unter der Oberfläche
befindliche Frakturen in der Formation (gewöhnlich als Abfallformation
bezeichnet). Der aufbereitete Schlamm wird oft mit Unterbrechungen
in Schüben
in die Abfallbohrungen eingespritzt. Der Schubprozess beinhaltet üblicherweise
Einspritzen des ungefähr
gleichen Volumens des aufbereiteten Schlamms und daraufhin nach
jedem Einspritzvorgang eine Warteperiode für eine bestimmte Zeitspanne
(z. B. Einschusszeit). Jeder Einspritzschub kann in Abhängigkeit
des Schubvolumens und der Einspritzrate von ein paar Stunden bis zu
mehreren Tagen oder sogar länger
dauern.
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Der
Schubprozess (d. h. Einspritzen des aufbereiteten Schlamms in die
Abfallformation und die Warteperiode nach dem Einspritzen) ermöglicht es den
Frakturen, sich zu verschließen,
und baut den aufgebauten Druck in der Abfallformation ab. Der Druck
in der Abfallformation steigt jedoch aufgrund der Präsenz der
eingespritzten Festkörper
(d. h. Festkörper,
die in dem Bohrabfallschlamm vorhanden sind) und fördert dadurch
die Entstehung neuer Frakturen in nachfolgenden Einspritzschüben. Die neuen
Frakturen sind normalerweise nicht zu den Azimuten der vorher vorhandenen
Frakturen ausgerichtet.
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In
Bohrabfallrückeinspritzvorgängen in
großem
Umfang muss die Abgabe des Abfalls in die Umwelt verhindert werden
und die Eindämmung
des Abfalls sichergestellt werden, um strenge öffentliche Vorschriften zu
erfüllen.
Wichtige Faktoren zum Eindämmen,
die innerhalb des Ablaufs der Arbeitsvorgänge beachtet werden, umfassen
Folgendes: Die Lage des eingespritzten Abfalls und die Mechanismen
der Aufbewahrung; die Kapazität
eines Einspritzschachtes oder einer Ringkammer; inwiefern die Einspritzung
in der aktuellen Zone oder in einer anderen Zone fortgesetzt werden
soll, inwiefern ein weiterer Abfallschacht gebohrt werden sollte
und die erforderlichen Arbeitsparameter, die für eine geeignete Eindämmung des
Abfalls notwendig sind.
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Modellierung
der Bohrabfallrückeinspritzvorgänge und
Vorbestimmung des Ausmaßes
des Abfallschachts sind zum Adressieren dieser Eindämmungsfaktoren
und zum Absichern der sicheren und gesetzeskonformen Eindämmung des
Abfallschachts erforderlich. Zudem ist Modellierung und Vorbestimmung
der Frakturentstehung erforderlich, um den Einfluss des Bohrabfallrückeinspritzvorgangs auf
zukünftige
Bohrungen, wie den erforderlichen Schachtabstand, den Druckanstieg
der Formation, usw. zu untersuchen. Ein genaues Verständnis der Mechanismen
der Aufbewahrung in Bohrabfallrückeinspritzvorgängen ist
ein Schlüsselfaktor
zum Vorbestimmen der möglichen
Ausbreitung des eingespritzten eingedämmten Schlamms und zur Vorbestimmung
der Abfallkapazität
eines Einspritzschachts.
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Ein
Verfahren, die Mechanismen der Aufbewahrung zu bestimmen, besteht
darin, die Frakturentstehung zu modellieren. Fraktursimulationen
verwenden üblicherweise
einen deterministischen Ansatz. Im Speziellen ist in der Fraktursimulation
für eine
bestimmte Eingabenreihe nur ein Ergebnis möglich. Zum Beispiel kann die
Modellierung der Formation Informationen darüber bereitstellen, inwiefern eine
vorgegebene Schubeinspritzung eine bestehende Fraktur, die in vorangehenden
Einspritzungen entstanden ist, öffnen
wird oder eine neue Fraktur entsteht. Inwiefern eine neue Fraktur
durch eine vorgegebene Schubeinspritzung entsteht und die Lage/Orientierung
der neuen Fraktur hängt
von den Wechseln in den lokalen Spannungen, der zu Anfang anstehenden
Spannungsbedingung und der Formati onsstärke ab. Eine der erforderlichen
Bedingungen zum Erzeugen einer neuen Fraktur mittels einer neuen
Schubeinspritzung ist, dass die Einschusszeit zwischen den Schüben lang
genug ist, dass sich die vorherigen Frakturen verschließen. Zum
Beispiel tritt eine einzelne Fraktur bevorzugt in Schieferformationen
mit einer geringen Permeabilität
auf, wenn die Einschusszeit zwischen den Schüben kurz ist.
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Sobald
die erforderliche Einschusszeit für den Verschluss der Fraktur
in der Fraktursimulation berechnet ist, kann in einer nachfolgenden
Einspritzung eines Schubs eine neue Fraktur entstehen, wenn die
Bedingungen das Entstehen einer neuen Fraktur gegenüber der
Wiederöffnung
einer bestehenden Fraktur begünstigen.
Diese Situation kann aus lokalen Spannungen und Druckänderungen
in den Poren und den Formationscharakteristiken bestimmt werden.
Die Position und die Orientierung der neuen Fraktur hängt auch
von der Anisotropie der Spannungen ab. Zum Beispiel sind die Frakturen
in geringen Abständen
angeordnet, wenn eine starke Anisotropie der Spannungen vorliegt.
Wenn jedoch keine Anisotropie der Spannungen vorliegt, sind die Frakturen
weit verbreitet. Wie diese Frakturen beabstandet sind und die Veränderungen
in Form und Ausdehnung während
des Verlaufs der Einspritzung kann ein Hauptfaktor sein, der die
Abfallkapazität
eines Abfallschachts bestimmt.
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In
der Datenbank SPE SOCIETY OF PETROLEUM EINGINEERS; 2. Oktober 2002 (2002-10-02),
R. G. KECK: "Drill
Cuttings Injection: A review of Major Operations and Technical Issues" XP002332042 ist
ein allgemeiner Überblick
der Problematik im Betrieb und in der Technik der Bohrabfallrückeinspritzung
in einen Abfallschacht veröffentlicht. Im
Speziellen handelt die Veröffentlichung
von Bohrabfallrückeinspritzvorgängen sowohl
für klein
als auch für
groß angelegte
Einspritzsysteme. Darüber hinaus
präsentiert
die Veröffentlichung
die Problematik der hydraulischen Frakturentstehung und neue Theorien
der Einspritzzonenmechanik, die für Abfallaufbewahrung entwickelt
wurden. Zusätzlich
sind Ergebnisse der Laborstudien gezeigt, die zunächst die Existenz
multipler Frakturen anzeigte und abschließend in einer großen Ortsstudie
mit aufwändigen
Diagnosewerkzeugen für
die Einspritzung nachwies.
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Zusammenfassung
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Im
Allgemeinen betrifft die Erfindung einerseits ein risikobasiertes
Verfahren zum Ermitteln der Verteilungsdaten eines Abfallgebietsparameters
in einem Bohrabfalleinspritzprozess, umfassend die Durchführung einer
Fraktursimulation unter Verwendung eines ortspezifischen Wertes,
um ein Frakturergebnis zu erhalten, die Ermittlung einer Wahrscheinlichkeit
der Entstehung einer neuen Fraktur unter der Verwendung des Frakturergebnisses
und eines Wahrscheinlichkeitsmodells, Durchführung einer Vielzahl der Fraktursimulationen
unter Verwendung der Wahrscheinlichkeit und einer mit der Wahrscheinlichkeit
in Zusammenhang stehenden Verteilung, um eine Abfallgebietsinformation
zu erhalten, und Extrahieren der Verteilungsdaten eines Abfallgebietsparameters
aus der Abfallgebietsinformation.
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Im
Allgemeinen betrifft die Erfindung andererseits ein Computersystem
zum Ermitteln der Verteilungsdaten eines Abfallgebietsparameters
in einem Bohrabfalleinspritzprozess, umfassend eine Wahrscheinlichkeitskomponente,
die so konfiguriert ist, dass sie unter Verwendung eines Frakturergebnisses
und eines Wahrscheinlichkeitsmodells eine Wahrscheinlichkeit der
Entstehung einer neuen Fraktur erhalten kann, ein Integrationsmodul,
das so konfiguriert ist, dass es unter der Verwendung der Wahrscheinlichkeit
wenigstens einen Eingabeparameter für eine Fraktursimulation generieren
kann, und das des Weiteren derart gestaltet ist, dass es in Zusammenhang
mit wenigstens einem Abfallgebietsparameter stehende Verteilungsdaten
aus der Abfallgebietsinformation extrahieren kann; und eine Fraktursimulationskomponente,
die derart gestaltet ist, dass sie die Fraktursimulation durchführen kann,
um unter der Verwendung des wenigstens einen Eingabeparameters die
Abfallgebietsinformationen zu generieren.
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Weitere
Aufgaben der Erfindung werden aus der nachfolgenden Beschreibung
und den beigefügten
Ansprüchen
offensichtlich.
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Kurzbeschreibung der Figuren
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1 zeigt
ein System gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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2, 3 und 4 zeigen
Flussdiagramme gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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5 zeigt
ein Frequenzhistogramm gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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6 zeigt
ein Ergebnis einer Sensitivitätsstudie
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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7 zeigt
ein Computersystem gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung.
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Ausführliche Beschreibung
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Im
Folgenden werden spezifische Ausführungsformen der Erfindung
anhand der beigefügten Figuren
detailliert beschrieben. Gleiche Elemente in den verschiedenen Figuren
sind einheitlich mit den gleichen Bezugsziffern gekennzeichnet.
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In
der folgenden detaillierten Beschreibung der Erfindung werden zahlreiche
spezifische Details ausgeführt,
um ein umfassendes Verständnis
der Erfindung zu ermöglichen.
Jedoch wird denen, die mit der Technik vertraut sind, offensichtlich
sein, dass die Erfindung ohne diese spezifischen Details betrieben werden
kann. In anderen Beispielen wurden allgemein bekannte Merkmale nicht
genauer beschrieben, damit die Erfindung klar zu erkennen ist.
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Bevor
ein Gebietsentwicklungsbohrprogramm begonnen wird, ist gewöhnlich ein
Bohrabfallverwaltungsplan erforderlich. Zu diesem Zeitpunkt sind
gewöhnlich
jedoch nur wenige geologische Informationen verfügbar. Daher müssen Unsicherheiten
verbunden mit den unsicheren und nicht verfügbaren Formationsdaten quantitativ
in der Machbarkeit der Bohrabfalleinspritzung und der Konstruktionsbeurteilung
abgeschätzt
werden, um die Qualitätssicherung
der Bohrabfalleinspritzprozesse zu verbessern. Dementsprechend schaffen
Ausführungsformen
der Erfindung ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Integrieren
von Ergebnissen aus Simulationspaketen mittels eines risikobasierten
Ansatzes.
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Im
Allgemeinen betreffen die Ausführungsformen
der Erfindung Verfahren und Vorrichtungen zum Bestimmen der Betriebsparameter
einer Bohrabfallrückeinspritzung.
Genauer betrachtet betrifft die Erfindung Verfahren und Vorrichtungen
zur Anwendung eines Wahrscheinlichkeitsansatzes, um einen oder mehrere
geologische Parameter und Betriebsparameter für die Bohrabfallrückeinspritzung
zu bestimmen. In einer Ausführungsform
beinhaltet der probablistische Ansatz die Verwendung des Verfahrens
der Monte-Carlo-Simulation in Verbindung mit einem deterministischen
Fraktursimulator, um eine risikobasierte Verteilung der Betriebsparameter
zu erzeugen. Die resultierende Verteilung der Betriebsparameter
bietet eine Möglichkeit,
die in einer Abfallformation innewohnenden Unsicherheiten und Betriebsparameter
abzuschätzen.
Diese Abschätzung
könnte
danach dazu verwendet werden, Entscheidungen wie z. B. wo Abfallbohrlöcher positioniert
werden sollten, wie viele Abfallbohrlöcher benötigt werden und die verschiedenen
Betriebsparameter, die an dem speziellen Abfallbohrloch (an den
speziellen Abfallbohrlöchern)
angewendet werden sollen, abzuwägen.
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1 zeigt
ein System gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. Im Speziellen zeigt 1 eine Ausführungsform,
die die verschiedenen Komponenten innerhalb des Systems genau angibt.
Wie in 1 gezeigt, umfasst das System eine Datenerfassungs-(DAQ)
und Auswertekomponente (100), eine Fraktursimulationskomponente
(102), eine Wahrscheinlichkeitskomponente (104),
eine Integrationskomponente (106) und eine Wissensdatenbankkomponente
(108). Alle Komponenten sind nachfolgend beschrieben.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung entspricht die Datenerfassungskomponente (100)
sowohl Software- (z. B. Softwarepakete zur Datenevaluierung) als
auch Hardwarekomponenten (z. B. Bohrlochwerkzeuge), die zum Sammeln
der ortsspezifischen Daten (z. B. Daten der Abfallformation, in die
die Bohrschächte
für die
Bohrabfallrückeinspritzung
angeordnet werden sollen) verwendet werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung können
die ortsspezifischen Daten Formationsparameter, die aus den Informationen
der Bohrlochvermessung und den Tests des Bohrlochs, sowie Tests
im Bohrkern usw. erhalten werden, beinhalten, sind jedoch nicht auf
diese beschränkt.
Die ortsspezifischen Ausgangsdaten (d. h. Daten, die vor dem Erhalt
von Empfehlungen über
weitere zu sammelnde ortsspezifische Daten ermittelt wurden (nachfolgend
diskutiert)), werden zum Erzeugen einer allgemeinen Schichtenfolge
der Formation verwendet. Im Speziellen stellen die ortsspezifischen
Ausgangsdaten Informationen über
die relevanten Zonen (z. B. Sand, Schiefer, usw.) in der Abfallformation
bereit. Die ortsspezifischen Daten werden als Eingabe für die Fraktursimulationskomponente
(102) verwendet. Zusätzlich
beinhaltet die Datenerfassungskomponente (100) die Funktionalität (in Form
von Software-, Hardwarekomponenten oder beidem), zusätzliche
ortsspezifische Informationen zu erhalten, nachdem die Bohrabfallrückeinspritzung
begonnen hat.
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Wie
oben beschrieben, erhält
die Fraktionssimulationskomponente (102) die ortsspezifischen Daten
als eine Eingabe der Datenerfassungskomponente (100). Zusätzlich kann
die Fraktursimulationskomponente (102) eine Funktionalität beinhalten,
die es einem Benutzer ermöglicht,
zusätzliche
Informationen über
den Bohrabfallrückeinspritzprozess,
der am Einsatzort eingeplant ist, einzugeben. Z. B. kann der Benutzer
als Eingabe die Anzahl der Barrel Bohrabfälle, die in jedem Schub eingespritzt
werden, den Zeitabstand zwischen den Schüben (d. h. die Einschusszeit),
die Formation und die rheologischen Eigenschaften des Schlamms usw.
einschließen.
In einer Ausführungsform
der Erfindung sind Verfahren zum Ermitteln realistischer Eingaben
für die
genannten Parameter in der Wissensdatenbank (108) (nachfolgend
beschrieben) definiert. Diejenigen, die mit der Technik vertraut
sind, werden zudem schätzen, dass
definierte Werte der individuellen Eingabeparameter eine spezielle
Verteilung aufweisen können
(z. B. normal, dreieckig, gleichförmig, logarithmisch normal,
usw.). Der Bereich der Werte und die Verteilung kann aus der Wissensdatenbank
(108) (nachfolgend beschrieben) ermittelt werden.
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Die
Fraktursimulationskomponente (102) kann die vorgenannten
Informationen zum Simulieren des Bohrabfallrückeinspritzprozesses für einen Schub,
inklusive der Einschusszeit, verwenden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird ein geomechanisches hydraulisches Frakturmodell verwendet,
um die maximal möglichen
Frakturdimensionen abzuleiten und die Entwicklung geeigneter Bohrabfallrückeinspritz-Betriebsparameter
zu unterstützen.
In einer Ausführungsform
der Erfindung kann die hydraulische Frakturentstehung, die durch die
Bohrabfallrückeinspritzung
entsteht, unter Verwendung eines Systems wie TerraFRACTM (TerraFRAC
ist eine Schutzmarke der TerraTek, Inc.) simuliert werden. Diejenigen,
die mit der Technik vertraut sind, werden schätzen, dass jedes geomechanische Modell
verwendet werden kann, um den Effekt der Bohrabfallrückeinspritzung
auf die Abfallformation zu modellieren. Die Fraktursimulationskomponente (102)
empfängt
zudem Eingabeparameter von der Integrationskomponente (104)
(nachfolgend beschrieben).
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Die
in der Simulation der Bohrabfallrückeinspritzung ermittelten
Ergebnisse werden nachfolgend als Eingabe in der Wahrscheinlichkeitskomponente
(104) verwendet. In einer Ausführungsform der Erfindung beinhaltet
die Wahrscheinlichkeitskomponente (104) die Funktion, die
Wahrscheinlichkeit einer neuen Frakturöffnung in einer nachfolgenden Einspritzung
unter der Verwendung der Ergebnisse der Fraktursimulation zu ermitteln.
In einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer neuen
Fraktur auf einer Per-Zonenbasis
ermittelt. Des Weiteren werden in einer Ausführungsform der Erfindung die
Wahrscheinlichkeiten, die mit einer speziellen Zone verknüpft sind, unter
Verwendung der Wissensdatenbankkomponente (108) (nachfolgend
beschrieben) bestimmt. Eine Ausführungsform
der Arbeitsweise der Wahrscheinlichkeitskomponente wird nachfolgend
anhand 3 beschrieben.
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Die
Wahrscheinlichkeit, eine neue Fraktur zu erzeugen, wird danach als
Eingabe für
die Integrationskomponente (106) verwendet. In einer Ausführungsform
der Erfindung beinhaltet die Integrationskomponente (106)
die Funktion, die Anzahl der Frakturen zu ermitteln, die nach einer
vorgegebenen Anzahl der Bohrabfallrückeinspritzvorgänge erzeugt wurden,
die maximale Frakturausdehnung, wo neue Frakturen ausgelöst werden,
wie viel Bohrabfallrückeinspritzung
in die Formation eingepumpt werden kann, usw.. Auf diese Information
wird sich in der Beschreibung zusammenfassend mittels der Abfallgebietsinformation
bezogen. Die Abfallgebietsinformation kann als ein Bereich ausgedrückt werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung wird die Abfallgebietsinformation unter der Verwendung eines
Verfahrens der Monte-Carlo-Simulation zusammen mit den Wahrscheinlichkeiten,
die aus der Wahrscheinlichkeitskomponente (104) und der
Fraktursimulationskomponente (102) ermittelt wurden, bestimmt.
Eine Ausführungsform
des Monte-Carlo-Verfahrens wird nachfolgend in 4 beschrieben.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden, sobald die Abfallgebietsinformation ermittelt wurde,
verschiedene Typen numerischer Analysen durchgeführt, um die Verteilungen verschiedener
Abfallgebiets- und Betriebsparameter zu ermitteln. Z. B. können Informationen über die
Streuung der halben Frakturlänge,
die Streuung des Einspritzdruckes, die Streuung des Einspritzdruckanstiegs,
die Streuung der Kapazität
des Bohrlochs, die Streuung der Anzahl der Abfallbohrschächte, die
erforderlich sein könnten,
usw., aus der Abfallgebietsinformation ermittelt werden. Ein Beispiel
für die
Informationen, die aus der Abfallgebietsinformation gewonnen wurden, ist
in 5 (nachfolgend beschrieben) gezeigt. Zusätzlich können numerische
Analysen der Abfallgebietsinformation verwendet werden, um die Sensitivität eines
speziellen Abfallgebiets- oder Betriebsparameters (z. B. die Frakturlänge) in
Bezug zu verschiedenen Eingabeparametern (z. B. die Druckhöhe, in der
der Bohrabfall in die Formation gedrängt wird (leck-off), Schubgröße, Einspritzrate,
Elastizitätsmodul,
usw.) zu bestimmen. Ein Beispiel einer Sensitivitätsstudie
ist in 6 gezeigt (nachfolgend beschrieben).
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In
Fortsetzung zu 1, können in einer Ausführungsform
der Erfindung die Abfallgebiets- und Betriebsparameter, ermittelt
durch numerische Analysen der Abfallgebietsinformation, anhand verschiedener
Kriterien verglichen werden (z. B. erfüllt das Abfallgebiet öffentliche
Vorschriften, Betriebs- und Eingrenzungsanfor derungen, usw.), um
festzustellen, inwiefern das Abfallgebiet die Kriterien erfüllt. Wenn
das Abfallgebiet die Kriterien erfüllt, kann die Integrationskomponente
(106) zusammen mit den Informationen aus der Wissensdatenbank
(108) (z. B. Wissen betreffend die besten Anwendungen,
usw.) dazu benutzt werden, einen oder mehrere Betriebsparameter
(d. h. Schubgröße, die
Zeit zwischen den Einspritzungen, die Partikelgröße und Anforderungen an die
Rheologie des Schlamms, das Volumen der Bohrabfälle, die in die Formation eingespritzt
werden, usw.) zu erzeugen. Zusätzlich
können
Informationen, die in Sensitivitätsstudien
ermittelt wurden, dazu verwendet werden, dass empfohlen wird, dass zusätzliche
ortstsspezifische Informationen ermittelt werden, um das Verständnis der
Abfallformation zu verbessern.
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Wenn
das Abfallgebiet die Kriterien nicht erfüllt, kann jedoch in einer Ausführungsform
der Erfindung die Integrationskomponente (106) die Funktion beinhalten,
dem Nutzer vorzuschlagen, zusätzliche ortsspezifische
Daten (über
das Modul der Datenerfassungskomponente (100)) zu ermitteln,
oder dem Benutzer vorzuschlagen, einen oder mehrere Eingangswert(e)
(z. B. Zonenauswahl, Betriebsparameter, usw.) für die Fraktursimulationskomponente (102)
zu ändern.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Wissensdatenbank ein Speicher eines oder mehrerer
der folgenden Daten: ortsspezifische Daten, Daten über die
besten Anwendungen, Verteilungen der Eingabeparameter, Informationen
bezüglich
der Wahrscheinlichkeit, eine neue Fraktur in einer bestimmten Zone
zu erzeugen, auf Basis des Zustands der Formation (z. B. hat eine
vorangehende Bohrabfallrückeinspritzung
eine Fraktur erzeugt, die nachfolgend verschlossen wurde, hat eine
vorangehende Bohrabfallrückeinspritzung
eine Fraktur erzeugt, die nachfolgend verschlossen wurde, und ist
dabei eine zu einem Druckanstieg führende Verstopfung (Screen-out)
vor dem Verschluss der Fraktur aufgetreten usw.). Die Wissensdatenbankkomponente (108)
kann zudem die Funktion beinhalten, die Wahrscheinlichkeiten zu
ermitteln, die mit der Entstehung neuer Frakturen in der nachfolgenden
Einspritzung verbunden sind.
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Diejenigen,
die mit der Technik vertraut sind, werden es schätzen, dass die vorangehend
erwähnten
Komponenten logische Komponenten sind, d. h. logische Softwaregruppen
und/oder Hardwarekomponenten und Werkzeuge, die die vorangehend
erwähnte
Funktionalität
durchführen.
Darüber
hinaus werden es diejenigen, die mit der Technik vertraut sind,
schätzen,
dass die individuellen Software- und/oder
Hardwaretools innerhalb der individuellen Komponenten nicht zwangsläufig miteinander
verbunden sind. Zusätzlich
ist es, obwohl die Interaktionen zwischen den verschiedenen in 1 gezeigten Komponenten
den Informationstransfer von einer Komponente zu einer anderen Komponente
darstellen, nicht erforderlich, dass die individuellen Komponenten
physisch miteinander verbunden sind. Stattdessen können die
Daten von einem Computer zu dem anderen überführt werden, indem beispielsweise
ein Benutzer einen Datenausdruck, der von einer Komponente erzeugt
wurde, erhält
und die relevanten Informationen in eine andere Komponente über eine
Schnittstelle, die mit dieser Komponente verknüpft ist, eingibt. Darüber hinaus
existieren keine Einschränkungen,
die die physische Nähe
der vorgegebenen Komponenten innerhalb des Systems betreffen.
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2 zeigt
ein Flussdiagramm gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Im Speziellen zeigt 2 ein Verfahren
zum Ermitteln der Betriebsprozesse und Vorgaben für eine Bohrabfallrückeinspritzung
an einem speziellen Ort. Zu Beginn werden die ortsspezifischen Daten,
umfassend Informationen über
die Formationsparameter (z. B. Formationsdruck, anliegende Spannungen,
Felsmechanik, Permeabilität,
usw.) ermittelt (Schritt 100). Wie oben angegeben, können die
ortsspezifischen Daten Formationscharakteristiken, lithologische
Sequenzen, Protokollaufzeichnungen, usw. enthalten. Die ortsspezifischen
Daten werden nachfolgend zum Erzeugen der Anfangseingabeparameter
für die
Fraktursimulation (Schritt 102) verwendet. In einer Ausführungsform
der Erfindung können
die Anfangseingabeparameter die Auswahl einer Schichtenfolge (Stratigraphie)
für die
Fraktursimulation, das Ermitteln einer Zielzone für die Einspritzung,
das Ermitteln des Einflusses des Formationsdrucks, das Ermitteln
der Frakturgradienten, das Ermitteln der Formationspermeabilität, usw.
enthalten, sind jedoch nicht auf diese beschränkt. In einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Anfangseingabeparameter aus den ortsspezifischen
Parametern abgeleitet. Alternativ können die Anfangseingabeparameter
zumindest teilweise aus Informationen über Orte in der Umgebung und/oder
Gebiete mit ähnlichen
Formationscharakteristiken, die in einer Wissensdatenbank gespeichert sind,
ermittelt werden.
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Fortfahrend
zu 2, werden die Anfangseingabeparameter, sobald
die Anfangseingabeparameter ermittelt wurden, in einen Fraktursimulator
eingegeben. Danach wird eine Fraktursimulation durchgeführt (Schritt 104).
In einer Ausführungsform
der Erfindung modelliert die Fraktursimulation die Einspritzung
eines Schubs einschließlich
die nachfolgende Einschusszeit. Die Ergebnisse, die durch die Fraktursimulation
ermittelt werden, können
Informationen darüber
enthalten, inwiefern die Fraktur nach der Einspritzung verschlossen
wurde (d. h. während der
Einschusszeit), Informationen darüber, inwiefern eine zu einem
Druckanstieg führende
Verstopfung (Screen-Out) während
der Einspritzung des Schlamms aufgetreten ist, usw.. Die Ergebnisse
der Fraktursimulation werden nachfolgend als Eingabe in einen wahrscheinlichkeitsbasierten
Entscheidungsbaum verwendet, um die Wahrscheinlichkeit, eine neue
Fraktur während
einer nachfolgenden Einspritzung zu erzeugen (Schritt 106),
zu bestimmen. Eine Ausführungsform
zum Bestimmen der Wahrscheinlichkeit, eine neue Fraktur während eines
nachfolgenden Einspritzvorgangs zu erzeugen, ist in 3 ausgeführt (nachfolgend
beschrieben).
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Die
Wahrscheinlichkeit, eine neue Fraktur zu erzeugen, wird danach zur
Bestimmung der Abfallgebietsinformation verwendet (Schritt 108).
Eine Ausführungsform
zur Bestimmung der Abfallgebietsinformation ist in 4 ausgeführt (nachfolgend
beschrieben). Die Abfallgebietsinformation wird nachfolgend zum
Durchführen
einer Risikobeurteilung verwendet, die auf dem Abfallgebiet basiert
(Schritt 110). In einer Ausführungsform der Erfindung beinhaltet
die Risikobeurteilung die Verwendung der Abfallgebietsinformation,
um zu ermitteln, wie die Bohrabfallrückeinspritzung den Ort beeinflussen
wird. Z. B. kann die Risikobeurteilung den Einfluss auf Bohrlöcher in
der Umgebung, geschützte
wasserführende Schichten,
usw. beinhalten. Darüber
hinaus kann die Risikobeurteilung die Ermittlung eines Wertes (typischerweise
als monetärer
Wert ausdrückbar)
eines einzelnen ortsspezifischen Wertes in Bezug auf die zunehmende
Betriebssicherheit (d. h. Reduzie rung der Unsicherheit eines oder
mehrerer Formationsparameter, usw., die als Eingabeparameter verwendet werden)
umfassen. Daher bestimmt die Risikobeurteilung die Kosten, einen
zusätzlichen
ortsspezifischen Wert zu ermitteln, im Vergleich zu den Kosten, ohne
den zusätzlichen
ortspezifischen Wert fortzufahren. Sobald die Risikobeurteilung
durchgeführt wurde,
werden die Ergebnisse anhand einer Reihe von Kriterien verglichen
(Schritt 112). Die Kriterien sind typischerweise vordefiniert
und beinhalten Kosten, Bohrparameter, öffentliche Vorschriften, usw..
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Wenn
die Kriterien erfüllt
sind, werden daraufhin Arbeitsabläufe und Empfehlungen für den Ort erzeugt
(Schritt 116). Die Arbeitsabläufe können die vorgeschlagene Partikelgröße innerhalb
des Schlamms, die Einspritzrate, die erforderliche Ausrüstung, Ablauf-
und Überwachungsprozesse,
usw., beinhalten. Die Empfehlungen können den Typ der ortspezifischen
Werte enthalten, damit während
des Bohrabfallrückeinspritzprozesses
weiterhin für
Qualitätskontrollzwecke,
usw., Daten gesammelt werden. In Fortsetzung zu 2 werden,
wenn ein Kriterium oder mehrere Kriterien nicht erfüllt sind
(Schritt 112), die Eingabeparameter (z. B. die Einspritzparameter usw.)
geändert
(Schritt 114) und die Fraktursimulation erneut durchgeführt. Dieser
Prozess wird üblicherweise
wiederholt, bis die Kriterien erfüllt sind. In einer Ausführungsform
der Erfindung können
die geänderten
Eingabeparameter Änderungen
der Einspritzzone bedeuten.
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3 zeigt
eine Ausführungsform
eines Wahrscheinlichkeitsentscheidungsbaums gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Zu Beginn wird ermittelt, inwiefern die Fraktur vor
der nächsten
Einspritzung verschlossen wurde (Schritt 130). Wie oben
beschrieben, wird diese Bestimmung auf Basis von Informationen,
die von der Fraktursimulation und Betriebsparametern erhalten wurden,
getroffen. Wenn die Fraktur nicht verschlossen ist, wird die Wahrscheinlichkeit,
eine neue Fraktur zu starten, auf Basis der Zone und des Zustands
der Abfallformation (d. h. die vorangehende Fraktur wurde nicht
verschlossen) ermittelt (Schritt 132). Alternativ wird, wenn
die Fraktur verschlossen ist, eine weitere Unterscheidung durchgeführt in Bezug
auf, inwiefern eine zu einem Druckanstieg führende Verstopfung (Screen-Out)
vor dem Verschließen
auftrat (Schritt 134).
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Wenn
vor dem Verschließen
keine zu einem Druckanstieg führende
Verstopfung (Screen-Out) auftrat, wird die Wahrscheinlichkeit des
Entstehens einer neuen Fraktur auf Basis der Zone und des Zustands
der Abfallformation (d. h., die vorangehende Fraktur wurde verschlossen,
jedoch trat keine zu einem Druckanstieg führende Verstopfung (Screen-Out)
auf) ermittelt (Schritt 136). Alternativ wird, wenn vor
dem Verschließen
eine zu einem Druckanstieg führende
Verstopfung (Screen-Out) auftrat, die Wahrscheinlichkeit, dass eine
neue Fraktur entsteht, auf Basis des Bereichs und des Zustands der
Abfallformation ermittelt (Schritt 138). Diejenigen, die
mit der Technik vertraut sind, werden es schätzen, dass die mit jedem Bereich
und Zustand der Abfallformation verknüpfte Wahrscheinlichkeit innerhalb
jedes Zweigs des Entscheidungsbaums (d. h. Schritte 130 und 134)
unterschiedlich sein kann. Z. B. kann die Wahrscheinlichkeit der
Entstehung einer neuen Fraktur in einer nachfolgenden Einspritzung
in einer Sandsteinformation (wenn die Fraktur nicht bei der vorangehenden
Einspritzung verschlossen wurde) unterschiedlich sein zu der Wahrscheinlichkeit, eine
neue Fraktur während
einer nachfolgenden Einspritzung zu erzeugen (wenn die Fraktur verschlossen
wurde und eine zu einem Druckanstieg führende Verstopfung (Screen-Out)
vor der Schließung
auftrat).
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Wir
vorangehend beschrieben, kann in einer Ausführungsform der Erfindung die
Wahrscheinlichkeit der Entstehung einer Fraktur in einer nachfolgenden
Einspritzung ermittelt werden, indem Studien mit numerischen Analysen
an den ortspezifischen Werten, die innerhalb einer Wissensdatenbank
gespeichert sind, durchgeführt
werden. In einer Ausführungsform
der Erfindung kann die numerische Analyse der ortspezifischen Daten
in der Generierung eines Wahrscheinlichkeitsmodells resultieren.
Dieses Wahrscheinlichkeitsmodell kann nachfolgend zum Ermitteln
der Wahrscheinlichkeit, eine neue Fraktur während eines nachfolgenden Einspritzprozesses auf
Basis der Einspritzzone zu öffnen,
inwiefern die Fraktur verschlossen wurde, usw., verwendet werden.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung entspricht die Abfallgebietsinformation Daten, die
sich daraus ergeben, dass die Fraktursimulation in einer speziellen
Anzahl von Durchlaufen durchgeführt
wurde. Im Allgemeinen kann die Abfallgebiets information die Anzahl
der Frakturen, die nach einer bestimmten Anzahl von Einspritzprozessen
erzeugt wurde, die maximale Frakturweite jeder der Frakturen innerhalb der
Abfallformation, usw. beinhalten, ist jedoch nicht darauf beschränkt. Es
sei beachtet, dass vor der Durchführung einer Risikobeurteilungsanalyse
der Gebietsinformationen die vorgenannten Gebietsinformationen nicht
ohne weiteres aus den unaufbereiteten Abfallgebietsinformationen
hervorgehen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung sind die Ergebnisse der Fraktursimulationen und die
Unsicherheiten der geologischen Variablen und Betriebsvariablen
in die Ermittlung der Abfallgebietsinformationen integriert. 4 zeigt
einen Prozess zum Ermitteln der Abfallgebietsinformation gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. Im Speziellen zeigt 4 eine Ausführungsform
unter der Verwendung eines Verfahrens mit einer Monte-Carlo-Simulation
in Verbindung mit einem deterministischen Fraktursimulator. Zu Beginn
wird der Verteilungstyp für
jeden unter der Verwendung einer Verteilung definierten Eingabeparameter
definiert (Schritt 150). Wie oben beschrieben, kann der
Verteilungstyp einer Normalverteilung, einer Dreiecksverteilung,
einer einheitlichen Verteilung, einer logarithmischen Normalverteilung,
usw., entsprechen. Diejenigen, die mit der Technik vertraut sind,
werden es schätzen,
dass jeder unter der Verwendung einer Verteilung definierte Eingabeparameter
eine unterschiedliche Verteilung und einen unterschiedlichen Verteilungstyp
haben kann. In einer Ausführungsform
der Erfindung ist die Wahrscheinlichkeit der Öffnung einer neuen Fraktur
während
einer nachfolgenden Bohrabfallrückeinspritzung mit
einer binomischen Verteilung verknüpft. Bezüglich der nicht unter der Verwendung
einer Verteilung definierten Eingabeparameter werden keine Annäherungen
vorgenommen. Als nächstes
wird die Anzahl der durchzuführenden
Fraktursimulationen festgelegt (Schritt 152).
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In
jedem Simulationsdurchlauf werden die folgenden Schritte durchgeführt. Zu
Anfang wird für jeden
unter der Verwendung einer Verteilung definierten Eingabeparameter
ein Wert bestimmt, indem ein Zufallszahlengenerator verwendet wird
(Schritt 154). In einer Ausführungsform der Erfindung erzeugt
der Zufallszahlengenerator eine Zufallszahl, die nachfolgend zum
Auswählen
des Wertes für
den Eingabeparameter verwendet wird, und die innerhalb der für den Eingabeparame ter
definierten Verteilung ist. Die vorangehend beschriebenen Mittel
zum Auswählen
eines Wertes für
den Eingabeparameter werden für
jeden unter der Verwendung einer Verteilung definierten Eingabeparameter
durchgeführt.
Die gleiche Zufallszahl kann zum Auswählen des Wertes jedes der vorangehend
beschriebenen Eingabeparameter verwendet werden oder es kann eine
unterschiedliche Zufallszahl verwendet werden, um den Wert jedes
der vorangehend beschriebenen Parameter auszuwählen. Diejenigen, die mit der
Technik vertraut sind, werden es schätzen, dass ein Pseudozufallszahlengenerator
anstelle eines Zufallszahlengenerators verwendet werden kann.
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Fortfahrend
mit der Diskussion der 4, werden die Werte der verbleibenden
Eingabeparameter (d. h., Eingabeparameter, die nicht als Parameter
unter der Verwendung einer Verteilung definiert sind) ermittelt
(Schritt 156). Alle Werte der Eingabeparameter, die in
den Schritten 154 und 156 ermittelt wurden, werden
darauf in einen Fraktursimulator eingegeben. Nachfolgend wird eine
Fraktursimulation durchgeführt
(Schritt 158). Die Ergebnisse der Fraktursimulation werden
nachfolgend aufgezeichnet (Schritt 160). Daraufhin wird
ermittelt, inwiefern zusätzliche
noch durchzuführende
Durchläufe
verbleiben (Schritt 162). Falls weitere Durchläufe verbleiben,
werden die Schritte 154–162 wiederholt. Alternativ
ist, wenn keine weiteren Durchläufe
verbleiben, die Sammlung der Arbeitsgebietsinformation abgeschlossen.
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Diejenigen,
die mit der Technik vertraut sind, werden es schätzen, dass das oben beschriebene Verfahren
zum Ermitteln der Arbeitsgebietsinformationen eine oder mehrere
der folgenden Annahmen beinhaltet: 1) Wenn ein neuer Schub eingespritzt wird,
können
die eingespritzten Bohrabfälle
entweder eine bestehende Fraktur wieder öffnen oder eine neue Fraktur
erzeugen; und 2) falls eine neue Fraktur entsteht, breitet sich
lediglich eine Hauptfraktur aus.
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Wie
vorangehend beschrieben, kann, nachdem alle Simulationsdurchläufe abgeschlossen
wurden, die resultierende Abfallgebietsinformation unter der Verwendung
numerischer Analysewerkzeuge analysiert werden, um aus den Abfallgebietsinformationen
die Verteilungsdaten zu gewinnen. Im Speziellen können in einer
Ausführungsform
der Erfindung die in jedem der Simulationsdurchläufe ermittelten Abfallgebietsinformationen
auf Verteilungsdaten entsprechend eines speziellen Abfallgebietsparameters aus
der Fraktursimulation analysiert werden. Die Verteilungsdaten entsprechend
einem speziellen Abfallgebietsparameter können daraufhin beispielsweise unter
der Verwendung eines Histogramms wiedergegeben werden. In einer
Ausführungsform
der Erfindung können
Abfallgebietsparameter den Anstieg des Einspritzdrucks, die Kapazität des Bohrlochs,
die Frakturlänge,
usw., umfassen.
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5 zeigt
ein kumulatives Frequenzhistogramm gemäß einer Ausführungsform
der Erfindung. Das in 5 gezeigte Histogramm zeigt
im Speziellen, dass mit einer Sicherheit von 80,30% der Abfallschacht
Bohrabfälle,
die in Bohrprozessen von 99 bis 168 Bohrschächten erzeugt wurden, speichern
kann. Zusätzlich
gibt das Histogramm an, dass der Abfallschacht mit einer Wahrscheinlichkeit
von weniger als 10% nach dem Einbringen von Bohrabfällen von
weniger als 100 Bohrungen vollständig
gefüllt
sein wird, eine 50%-Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Abfallschacht
Bohrabfälle,
die durch das Bohren von 128 Bohrschächten entstehen, speichern
kann, und eine 90%-Wahrscheinlichkeit besteht, dass der Abfallschacht
nicht Bohrabfälle,
die aus Bohrprozessen von mehr als 168 Bohrschächten resultieren, speichern
kann. Ähnliche
Informationen können
aus den Abfallgebietsinformationen in Bezug auf den Einspritzdruckanstieg,
die Frakturlänge,
usw. extrahiert werden.
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Zusätzlich können auch
Sensitivitätsinformationen
aus den Abfallgebietsinformationen gewonnen werden. 6 zeigt
ein Ergebnis einer Sensitivitätsstudie
gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. In dieser Ausführungsform
wurde eine Sensitivitätsstudie
der Frakturlängen
durchgeführt. 6 zeigt, dass
die Frakturlänge
in dieser speziellen Abfallformation sehr sensitiv zu der Höhe des Drucks
ist, mit dem der Bohrabfall in die Formation gezwängt wird (Leck-Off).
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Diejenigen,
die mit der Technik vertraut sind, werden es schätzen, dass typischerweise zum Durchführen einer
Sensitivitätsstudie
nur ein Eingabeparameter zu einer Zeit verändert wird, wohingegen die
anderen Eingabeparameter konstant gehalten werden. Daher ist es
möglich,
dass die Schritte 154 und 156 der 4 angepasst
werden müssen, so
dass der Wert eines einzigen Eingabeparameters bestimmt/ermittelt
werden muss, wohingegen die anderen Eingabeparameter konstant bleiben.
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Wie
oben beschrieben, können
die Ergebnisse der Sensitivitätsstudie
in einer Empfehlung resultieren, zusätzliche ortspezifische Daten
für die
spezielle sensitive Eingabe des Abfallgebietsparameters (in diesem
Fall die Frakturlänge)
oder Betriebsparameter zu ermitteln. Alternativ kann eine weitere
numerische Analyse an den Abfallgebietsinformationen durchgeführt werden,
um die Beziehung zwischen dem Eingabeparameter und dem Abfallgebiets- und/oder
Betriebsparameter zu bestimmen.
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In
einer Ausführungsform
der Erfindung werden die Verteilungsdaten, die aus der Abfallgebietsinformation
extrahiert wurden, verwendet, um eine Risikobeurteilung für die spezielle
Abfallformation durchzuführen.
Im Speziellen kann die Verteilungsinformation Mittel für ein Unternehmen,
das in der Verwendung der Bohrabfallrückeinspritzung zum Entsorgen
von Abfallmaterial interessiert ist, bereitstellen, um die Unsicherheit,
die der Bohrabfallrückeinspritzung
innewohnt, zu quantifizieren und dadurch eine sachkundige Entscheidung
zu treffen, wie fortgefahren werden soll. Im Speziellen kann ein
Betrieb durch die Quantifizierung der Unsicherheit die besten und schlechtesten
Fallszenarien bezüglich
der Kosten, öffentlicher
Angelegenheiten, usw. abschätzen
und bestimmen, inwiefern die Bohrabfallrückeinspritzung das geeignete
Mittel zum Entsorgen von Abfall an dem Ort ist.
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Darüber hinaus
können
die Verteilungsdaten und Sensitivitätsdaten zum Leiten nachfolgender ortsspezifischer
Datensammlungsoperationen (z. B. Bohrlochvermessung, Bohrlochtests, Überwachung, usw.)
verwendet werden, um mehr Informationen über einen speziellen Formationsparameter
mit erheblichem Einfluss auf das Verhalten der Abfallformation bezüglich der
Bohrabfallrückeinspritzung
zu ermitteln. Zusätzlich
kann die Verteilungsinformation einen Operator mit wertvollem Einblick
in den korrekten Betrieb der Ausrüstung zur Bohrabfallrückeinspritzung
an dem Ort bereitstellen.
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Die
Erfindung kann nahezu in jeden Computertyp unabhängig von der verwendeten Plattform
implementiert werden. Z. B., wie in 7 gezeigt,
umfasst ein vernetztes Computersystem (200) einen Prozessor
(202), einen verbundenen Speicher (204), ein Speichergerät (206),
und zahlreiche weitere Elemente und Funktionen, die in heutigen
Computern üblich
sind (nicht gezeigt). Der vernetzte Computer kann zudem Eingabegeräte wie eine
Tastatur (208) und eine Maus (210) und Ausgabeeinheiten,
wie einen Monitor (212), umfassen. Das vernetzte Computersystem
(200) ist mit einem lokalen Netzwerk (LAN) oder einem Fernnetz
(z. B. dem Internet) über
einen Netzwerkschnittstellenanschluss (nicht gezeigt) verbunden.
Diejenigen, die mit der Technik vertraut sind, werden es schätzen, dass
diese Eingabe- und Ausgabegeräte
andere Formen annehmen können.
Darüber
hinaus werden diejenigen, die mit der Technik vertraut sind, erkennen,
dass ein oder mehrere Elemente des vorgenannten Computers (200)
an einer Fernwartestelle angeordnet sein können und mit den anderen Elementen über ein
Netzwerk oder einen Satellit verbunden sind.
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Während die
Erfindung in Bezug auf eine beschränkte Anzahl an Ausführungsformen
dargestellt wurde, werden diejenigen, die mit der Technik vertraut
sind und einen Nutzen aus dieser Veröffentlichung haben, erkennen,
dass andere Ausführungsformen
entwickelt werden können,
die nicht aus dem Umfang der Erfindung, die hierin beschrieben wurde, herausführen. Dementsprechend
sollte der Umfang der Erfindung ausschließlich durch die angehängten Ansprüche begrenzt
sein.