DE602005003936T2 - Bordeigener verstärker für mitteilungen in eisenbahnzugskommunikationssystemen - Google Patents

Bordeigener verstärker für mitteilungen in eisenbahnzugskommunikationssystemen Download PDF

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Description

  • Diese Patentanmeldung beansprucht die Priorität der provisorischen US-Patentanmeldung Nr. 60/565,591, eingereicht am 26. April 2004.
  • GEBIET DER ERFINDUNG
  • Diese Erfindung bezieht sich allgemein auf Kommunikationssysteme für Eisenbahnzüge und speziell auf einen bordeigenen Repeater (Nachrichtenverstärker) für Eisenbahnzugkommunikationssysteme zur Verwendung in einem Zug mit verteiltem Antrieb, umfassend eine führende Lok und eine oder mehrere nachfolgende Loks.
  • HINTERGRUND DER ERFINDUNG
  • Der Zug mit verteiltem Antrieb liefert die Antriebskraft und den Bremsvorgang einer führenden Lok (oder führenden Einheit) und einer oder mehrerer nachfolgenden Loks (oder nachfolgenden Einheiten), die von der führenden Einheit des Zuges beabstandet sind. In einer Konfiguration umfasst ein Zug mit verteiltem Antrieb eine führende Lok an einem Kopfende des Zuges, eine nachfolgende Lok an einem Ende des Zuges (EOT-Position) und eine oder mehrere mittlere Loks, die zwischen dem Kopfende und dem Ende des Zuges angeordnet sind. Der Zug mit verteiltem Antrieb kann für lange Züge wünschenswert sein, um die Handhabung und die Leistung des Zuges zu verbessern und insbesondere für Züge, die in bergigem Gebiet unterwegs sind.
  • In einem Zug mit verteiltem Antrieb liefert jede führende und jede nachfolgende Lok die Antriebskraft und den Brems vorgang für den Zug. Die Antriebs- und Bremsbefehlsmeldungen werden von einem Zugführer in der führenden Lok ausgegeben und über ein Funkfrequenzkommunikationssystem (wie z. B. das LOCOTROL® Kommunikationssystem für Züge mit verteiltem Antrieb aus dem Stand der Technik, das von der General Electric Company aus Schenectady, New York erhältlich ist), das eine Funkfrequenzverbindung (Kanal) und Empfangs- und Sendegeräte in der führenden Einheit und den nachfolgenden Einheiten umfasst, an die nachfolgenden Loks geliefert. Die empfangenden nachfolgenden Loks antworten auf diese Befehle, um eine Antriebskraft oder Bremskraft in den Zug einzuleiten und teilen der führenden Einheit mit, dass sie den Befehl empfangen und ausgeführt haben. Die führende Einheit sendet auch andere Meldungen an die entfernten Einheiten, umfassend Statusanforderungsmeldungen. Die nachfolgende Einheit antwortet, indem sie eine Statusantwortmeldung zurück an die führende Einheit sendet.
  • Bei einem Zug mit zwei oder mehreren direkt gekoppelten nachfolgenden Loks funktionieren die gekoppelten Loks übereinstimmend durch Steuersignale, die über ihre verbundenen MU-Linien (MU – multiple unit – Mehrfacheinheit) übertragen wurden. Eine der Loks wird mit Bezug auf das verteilte Kommunikationssystem für Züge mit verteiltem Antrieb als eine nachfolgende Steuereinheit bezeichnet. Lediglich die nachfolgende Steuereinheit ist konfiguriert, um die von der führenden Einheit übertragenen Befehle zu empfangen und der führenden Einheit mit entsprechenden Antwortmeldungen zu antworten.
  • Einer der kritischsten Aspekte der Zugführung ist die vorausschauende und erfolgreiche Bedienung des Druckluftbremssystems. Das Druckluftbremssystem umfasst Lokbremsen in je der Lok (umfassend die führende Lok und alle nachfolgenden Loks) und Wagenbremsen in jedem Wagen. Die Lokbremsen der führenden Einheit werden von dem Lokomotivführer in Reaktion auf eine Position eines Hebels der Lokbremse gesteuert, und die Wagenbremsen werden in Reaktion auf eine Position eines Hebels einer selbsttätigen Bremse gesteuert. Die Lokbremsen können auch durch den Hebel der selbsttätigen Bremse gesteuert werden.
  • Der Hebel der selbsttätigen Bremse oder die Steuereinrichtung steuert einen Druck in einer fluidführenden Bremsleitung, die sich über die Länge des Zuges erstreckt und in Fluidkommunikation mit einem Wagenbremssystem steht, um die Wagenbremsen in jedem Wagen in Reaktion auf eine Druckveränderung in der Bremsleitung anzuwenden oder zu lösen. Im Besonderen reagiert ein Steuerventil (das typischerweise eine Anzahl Ventile und miteinander verbundene Leitungen umfasst) in jedem Wagen auf Veränderungen in dem Bremsleitungsfluiddruck mit dem Anziehen der Bremsen (in Reaktion auf eine Abnahme in dem Bremsleitungsfluiddruck) oder mit dem Lösen der Bremsen (in Reaktion auf einen Anstieg in dem Bremsleitungsfluiddruck). Das Fluid in der Bremsleitung umfasst herkömmlich Druckluft. Die Handsteuerung des Hebels der selbsttätigen Bremse in der führenden Lok löst einen Druckabfall in der führenden Einheit aus, der sich entlang der Bremsleitung bis zu dem Ende des Zuges ausbreitet. Das Steuerventil in jedem Wagen erfasst den Druckabfall und liefert in Reaktion darauf Druckluft von einem örtlichen Wagenreservoir an die Radbremszylinder, die wiederum Bremsschuhe gegen die Wagenräder drücken. Das Wagenreservoir wird mit Luft aufgefüllt, die in den bremsfreien Bedienintervallen aus der Bremsleitung entnommen wird.
  • Ein Lösen der Bremse wird ebenfalls von dem die führende Lok führenden Lokführer durch Steuern des Hebels der selbsttätigen Bremse befohlen, um einen Druckanstieg in der Bremsleitung zu bewirken. Der Druckanstieg wird in den Wagen erfasst und in Reaktion darauf werden die Bremsschuhe von den Wagenrädern gelöst.
  • In einem Zug mit verteiltem Antrieb befiehlt neben dem Regulieren des Bremsleitungsdrucks, um die Anwendung oder das Lösen der Wagenbremsen zu bewirken, die führende Einheit die Anwendungen und das Lösen der Bremsen der nachfolgenden Einheiten durch Senden eines entsprechenden Signals an die nachfolgenden Einheiten über den Kommunikationskanal. Wie nachstehend weiter beschrieben, wirken die Bremsenanwendungen und das Lösen der Bremsen entlang der Länge des Zuges aufgrund der Teilnahme von sowohl der führenden Einheit als auch der nachfolgenden Einheiten schneller. Mit einigen Begrenzungen, wie sie zur Aufrechterhaltung der Zugsteuerung erforderlich sind, kann in einem Zug mit verteiltem Antrieb ein Bremsbefehl oder ein Lösen der Bremsen auch von der führenden oder den nachfolgenden Loks befohlen werden.
  • Die Wagenbremsen können in zwei Modi angewendet werden, d. h. eine Betriebsbremsenanwendung oder eine Notbremsenanwendung. Bei einer Betriebsbremsenanwendung werden Bremskräfte auf den Wagen angewendet, um den Wagen zu verlangsamen oder den Zug in einer Vorwärtsposition entlang der Gleise zum Halten zu bringen. Während den Betriebsbremsenanwendungen wird der Bremsleitungsdruck langsam verringert und die Bremsen werden in Reaktion darauf allmählich angewendet. Der Zugführer steuert die Geschwindigkeit, mit der der Druck verringert wird, durch Bedienung des Steuerhebels der selbsttätigen Bremse. Eine Notbremsenanwendung ist eine Form einer Betriebsbremsenanwendung, bei der die Bremsleitung auf Nulldruck verringert wird, aber die Entleerung bei einer vorbestimmten Geschwindigkeit stattfindet, anders als bei einer nachstehend beschriebenen Notbremsenanwendung, und die Wagen entlüften die Bremsleitung während der Notbremsenanwendung nicht.
  • Eine Notbremsenanwendung befiehlt eine unmittelbare Anwendung der Wagenbremsen durch eine unmittelbare Leerung oder Entlüftung der Bremsleitung an der führenden Einheit (und den nachfolgenden Einheiten eines Zuges mit verteiltem Antrieb). Wenn ein Wagen eine vorbestimmte Druckverringerungsgeschwindigkeit erfasst, die eine Notbremsenanwendung anzeigt, entlüftet auch der Wagen die Bremsleitung, um die Ausbreitung der Bremsleitungsentleerung entlang des Zuges zu beschleunigen. Leider findet die Notbremsenanwendung nicht sofort entlang der gesamten Länge der Bremsleitung statt, da sich die Bremsleitung mehrere tausend Meter durch den Zug erstreckt. Daher werden die Bremskräfte nicht gleichmäßig in jedem Wagen angewendet, um den Zug anzuhalten.
  • Bei Zügen mit verteiltem Antrieb wird das Bremsen durchgeführt, indem die Bremsleitung sowohl an der führenden als auch an den nachfolgenden Loks entlüftet wird, wodurch die Bremsleitungsentlüftung und das Anziehen der Bremsen an jedem Wagen beschleunigt werden, insbesondere bei den Wagen, die sich am hinteren Teil des Zuges befinden. Wie anerkannt werden wird, erfordert die Bremsleitungsentlüftung lediglich an der führenden Einheit in einem herkömmlichen Zug die Ausbreitung der Bremsleitungsdruckverringerung über die Länge des Zuges, wodurch die Bremsenanwendung an den Wagen, die von der führenden Einheit entfernt sind, verlangsamt wird.
  • Bei einem Zug mit verteiltem Antrieb mit einer operativen Kommunikationsverbindung zwischen der führenden und den nachfolgenden Einheiten wird, wenn der Zugführer eine Bremsenanwendung befiehlt (z. B. eine Betriebs- oder eine Notbremsenanwendung) durch Bedienung des Steuerhebels der selbsttätigen Bremse an der führenden Einheit, die Bremsleitung entlüftet und ein Bremsenanwendungsbefehl über die Funkfrequenzkommunikationsverbindung an jede nachfolgende Einheit übertragen. In Reaktion darauf entlüftet ebenfalls jede nachfolgende Einheit die Bremsleitung. Somit folgt der Bremsvorgang an den nachfolgenden Loks dem Bremsvorgang der führenden Einheit in Reaktion auf die von dem Kommunikationssystem übertragenen Signale.
  • Ein an der führenden Einheit ausgelöstes Lösen der Bremse wird den nachfolgenden Einheiten ebenfalls über die Funkfrequenzverbindung mitgeteilt, so dass die Bremsleitung von allen Loks bis zum Nenndruck aufgefüllt wird, wodurch die Auffüllzeit der Bremsleitung verringert wird.
  • Wenn in der führenden Lok in Reaktion auf eine entdeckte Betriebsstörung eine Notbremsenanwendung durch den Zugführer ausgelöst wird, sendet das Funkfrequenzkommunikationssystem ein Notbremsensignal über die Funkfrequenzverbindung an jede der nachfolgenden Loks. In Reaktion darauf entleeren die nachfolgenden Loks die Bremsleitung. Dieses Verfahren erlaubt eine schnelle Ausführung der Notbremsenanwendung, da die Bremsleitung von allen Loks entleert wird und nicht nur der führenden Lok wie bei einem herkömmlichen Zug.
  • Die 1 und 2 stellen schematisch einen beispielhaften Zug mit verteiltem Antrieb 10 dar, der in eine durch den Pfeil 11 angezeigte Richtung fährt, wobei eine oder mehrere nachfolgende Einheiten 12A12C entweder von einer führenden Einheit 14 (1) oder von einem Steuerturm 16 (2) gesteuert werden. Eine Lok 15 wird von der führenden Einheit 14 über eine MU-Linie 17 gesteuert, die zwei Einheiten verbindet. Die Inhalte der vorliegenden Erfindung können auf den Zug mit verteiltem Antrieb 10 angewendet werden sowie auf ein Kommunikationssystem, das wie nachstehend beschrieben damit funktioniert.
  • Es sollte verstanden werden, dass der einzige Unterschied zwischen den Systemen in den 1 und 2 darin liegt, dass die Ausgabe der Befehle und Meldungen von der führenden Einheit 14 in 1 durch den Steuerturm 16 von 2 ersetzt wird und bestimmte Sperren des Systems von 1 entfernt sind. Typischerweise kommuniziert der Steuerturm 16 mit der führenden Einheit 14, die wiederum mit den nachfolgenden Einheiten 12A12C verbunden ist.
  • In einer Ausführungsform umfasst ein Kommunikationskanal des Kommunikationssystems einen einzigen halbduplexen Kommunikationskanal mit einer Bandbreite von drei Kilohertz, in dem die Meldungen und Befehle einen seriellen Binärdatenstrom umfassen, der mittels Frequenzumtastungsmodulation über eine von vier verfügbaren Trägerfrequenzen kodiert ist. Die verschiedenen Bitpositionen übertragen Informationen bezüglich der Übertragungsart (z. B. Meldung, Befehl, Alarm), die wesentliche Meldung, den Befehl oder Alarm, die Adresse der empfangenden Einheit, die Adresse der sendenden Einheit, herkömmliche Start und Stopbits und Fehlererfassungs-/Fehlerkorrekturbits. Die Einzelheiten der von dem System bereitgestellten Meldungen und Befehle und das Übertragungsformat der einzelnen Meldungen und Befehle werden im staats eigenen US-Patent Nr. 4,582,280 erläutert, das als Referenz hierin enthalten ist.
  • Der Zug mit verteiltem Antrieb 10 aus den 1 und 2 umfasst ferner eine Mehrzahl Wagen 20, die zwischen den nachfolgenden Einheiten 12A/12B und der nachfolgenden Einheit 12C (von 1) eingefügt sind. Die Anordnung der Loks 14 und 12A12C und der Wagen 20, die in den 1 und 2 dargestellt ist, ist nur beispielhaft, da die vorliegende Erfindung auch auf andere Loks/Wagen-Anordnungen angewendet werden kann. Die Wagen 20 sind mit einem Druckluftbremssystem (in den 1 und 2 nicht dargestellt) versehen, das die Wagenluftdruckbremsen in Reaktion auf einen Druckabfall in einer Bremsleitung 22 anwendet und die Luftdruckbremsen bei Druckanstieg in der Bremsleitung 22 löst. Die Bremsleitung 22 erstreckt sich über die Länge des Zuges, um die Veränderungen im Druckluftdruck zu übertragen, der von den individuellen Luftdrucksteuerungen 24 in der führenden Einheit 14 und den nachfolgenden Einheiten 12A, 12B und 12C angegeben wird.
  • Bei bestimmten Anwendungen ist ein bordfremder Verstärker 26, der nachstehend weiter beschrieben wird, in Funkkommunikationsabstand des Zuges 10 angeordnet, um Kommunikationssignale zwischen der führenden Einheit 14 und den nachfolgenden Einheiten 12A, 12B und 12C weiterzuleiten.
  • Die führende Einheit 14, die nachfolgenden Einheiten 12A, 12B und 12C, der bordfremde Verstärker 26 und der Steuerturm 16 sind mit einer Sende-Empfangsgerät 28 versehen, die mit einer Antenne 29 funktioniert, um die Kommunikationssignale über den Kommunikationskanal zu empfangen und zu senden. Die Sende-Empfangsgerät 28 der führenden Einheit ist mit einer führenden Station 30 verbunden, um Befehle und Meldungen von der führenden Einheit 14 zu erzeugen und an die nachfolgenden Einheiten 12A12C auszugeben und von ihnen Antwortmeldungen zu empfangen.
  • Die Befehle werden in Reaktion auf die Handsteuerung der Antriebskraft und der Bremssteuerung innerhalb der führenden Einheit 14 in der führenden Station 30 erzeugt, wie vorstehend beschrieben, oder wenn erforderlich automatisch. Jede nachfolgende Einheit 12A12C und der bordfremde Verstärker 26 umfassen eine nachfolgende Station 32, um Übertragungen der führenden Einheit 14 zu verarbeiten und auf diese zu antworten und um Antwortmeldungen und Befehle auszugeben.
  • Die vier Hauptarten der von dem Kommunikationssystem ausgeführten Funkübertragungen umfassen: (1) Verbindungsmeldungen von der führenden Einheit 14 an jede der nachfolgenden Einheiten 12A12C, die die führende Einheit 14 und die nachfolgenden Einheiten 12A12C verbinden, d. h. das Kommunikationssystem zur Verwendung durch die führende Einheit 14 und die nachfolgenden Einheiten 12A12C zu konfigurieren oder einzurichten, (2) Verbindungsantwortmeldungen, die den Empfang und die Ausführung der Verbindungsmeldung anzeigen, (3) Befehle von der führenden Einheit 14, die eine oder mehrere Funktionen (z. B. Anwendung von Antriebskraft oder Bremsung) von einer oder mehreren nachfolgenden Einheiten 12A12C steuern und (4) Status- und Alarmmeldungen, die von einer oder mehreren nachfolgenden Einheiten 12A12C übertragen werden, die die führende Einheit 14 hinsichtlich der einen oder mehreren nachfolgenden Einheiten 12A12C aktualisieren oder sie mit den notwendigen Betriebsinformationen versorgen.
  • Jede von der führenden Einheit 14 gesendete Meldung und jeder gesendete Befehl wird an alle nachfolgenden Einheiten 12A12C übertragen und umfasst einen Identifikator für die führende Einheit zur Anwendung in den nachfolgenden Einheiten 12A12C, um festzustellen, dass die sendende führende Einheit die führende Einheit desselben Zuges ist. Eine bestätigende Feststellung veranlasst die nachfolgende Einheit 12A12C, den empfangenen Befehl auszuführen.
  • Die von einer der nachfolgenden Einheiten 12A12C gesendeten Meldungen und Alarme umfassen auch die Adresse der sendenden Einheit. Als Ergebnis eines zuvor vollendeten Verbindungsvorgangs kann die empfangende Einheit, d. h. die führende oder eine andere nachfolgende Lok, bestimmen, ob sie der gedachte Empfänger für die empfangene Übertragung ist, indem sie die Identifikation der sendenden Einheit in der Meldung überprüft, und kann entsprechend antworten.
  • Diese vier Meldungsarten, umfassend die Adressinformation in jeder Meldung, gewährleisten eine sichere Übertragungsverbindung, die eine geringe Wahrscheinlichkeit der Unterbrechung durch störende Signale innerhalb einer Funkübertragungsdistanz des Zuges 10 aufweist. Die Meldungen erlauben die Steuerung der nachfolgenden Einheiten 12A12C von der führenden Einheit 14 und liefern Betriebsinformationen der nachfolgenden Einheiten an die führende Einheit 14.
  • Obwohl die meisten Befehle wie vorstehend beschrieben zur Ausführung von der führenden Einheit 14 ausgegeben und an die nachfolgenden Einheiten 12A12C übertragen werden, gibt es eine Situation, in der eine nachfolgende Einheit 12A12C Befehle an die anderen nachfolgenden Einheiten und die führende Einheit 14 ausgibt. Wenn eine nachfolgende Einheit 12A12C einen Zustand erfasst, der eine Notbremsenanwendung rechtfertigt, überträgt die nachfolgende Einheit einen Notbremsenbefehl an alle anderen Einheiten des Zuges. Der Befehl umfasst die Identifikation der führenden Lok des Zuges und wird deshalb an jeder nachfolgenden Einheit ausgeführt, als wäre der Befehl von der führenden Einheit ausgegeben worden.
  • In der gesamten Beschreibung der vorliegenden Erfindung beschreiben die Begriffe Funkverbindung, HF-Verbindung und HF-Kommunikationen sowie ähnliche Begriffe ein Verfahren zur Kommunikation zwischen zwei Verbindungen in einem Netzwerk. Es sollte verstanden werden, dass die Kommunikationsverbindung zwischen Knoten (Loks) in dem System gemäß der vorliegenden Erfindung nicht auf Funk- oder HF-Systeme oder dergleichen begrenzt ist und beabsichtigt, alle Verfahren abzudecken, durch welche Meldungen von einem Knoten zu einem andern oder zu mehreren anderen geliefert werden können, umfassend, aber nicht begrenzt auf, magnetische Systeme, akustische Systeme und optische Systeme. Gleichermaßen wird das System der vorliegenden Erfindung in Verbindung mit einer Ausführungsform beschrieben, in der Funkverbindungen (RF) zwischen Knoten verwendet werden und in der die verschiedenen Komponenten mit solchen Verbindungen kompatibel sind; allerdings beabsichtigt diese Beschreibung der gegenwärtig bevorzugten Ausführungsform nicht, die Erfindung auf diese bestimmte Ausführungsform zu begrenzen.
  • In einem Zug mit verteiltem Antrieb überträgt das Kommunikationssystem an der führenden Einheit eine Funkfrequenzmeldung (RF), die den Befehl darstellt, in Reaktion auf einen vom Bediener ausgelösten Befehl an jede nachfolgende Einheit. Solche Befehle können Drossel- oder Antriebsbefehle und Druckluftbrems-, dynamische Brems- und elektrische Bremsbefehle umfassen. Im Falle eines Druckluftbremsbefehls wird bei Erhalt der Meldung der Bremsbefehl an jeder nachfolgenden Einheit ausgeführt, um die Befehlsantwort an den Wagen zu beschleunigen, da die nachfolgenden Einheiten die Funkfrequenzmeldung empfangen, bevor sie die Druckveränderung in der Bremsleitung erfassen. Wenn zum Beispiel der Zugführer ein Bremsen befiehlt, wird die Bremsleitung an der führenden Einheit entleert und der Druckabfall breitet sich entlang der Länge des Zuges aus, bis er das Zugende erreicht. In Abhängigkeit von der Zuglänge können mehrere Sekunden vergehen, bevor der Druckabfall den letzten Eisenbahnwagen erreicht. Das Entlüften der Bremsleitung an der führenden und den nachfolgenden Loks, die letzteren in Reaktion auf die HF-Meldung, beschleunigt das Entlüften der Bremsleitung und das Anziehen der Bremsen an jedem Eisenbahnwagen, besonders bei den Eisenbahnwagen, die sich am hinteren Teil des Zuges befinden. Somit folgen die Bremsvorgänge an den nachfolgenden Loks den Bremsvorgängen der führenden Einheit in Reaktion auf die von dem Kommunikationssystem übertragenen HF-Signale.
  • Ein an der führenden Einheit ausgelöstes Lösen der Bremse wird den nachfolgenden Einheiten ebenfalls über die Funkfrequenzverbindung mitgeteilt, so dass die Bremsleitung von allen Loks bis zum Nenndruck aufgefüllt wird, wodurch die Auffüllzeit der Bremsleitung verringert wird.
  • Wenn der Zugführer an der führenden Lok eine Notbremsenanwendung auslöst, sendet das Kommunikationssystem ein Notbremsensignal über die Funkfrequenzverbindung an jede der nachfolgenden Loks. Die nachfolgenden Loks entleeren die Bremsleitung, um eine schnellere Ausführung der Notbremsen anwendung zu ermöglichen, da die Bremsleitung von allen Loks entleert wird und nicht nur von der führenden Lok wie bei einem herkömmlichen Zug.
  • Im Wesentlichen erlauben die über das Kommunikationssystem gesendeten Meldungen die Anwendung mehrerer gleichmäßiger Antriebskräfte auf die Eisenbahnwagen und verbessern die Bremsleistung, da jede Lok eine Bremsenanwendung mit der Geschwindigkeit des HF-Signals durchführen kann und nicht mit der langsameren Geschwindigkeit, mit der sich das Bremssignal der pneumatischen Bremsleitung entlang des Zuges ausbreitet.
  • Wenn der Zug mit verteiltem Antrieb in einer Umgebung arbeitet, in der jede nachfolgende Einheit voraussichtlich von der führenden Einheit gesendete Befehlsmeldungen empfängt, zum Beispiel wenn der Zug entlang einer relativ geraden Länge des Gleises ohne unmittelbare Hindernisse nach einem Funkfrequenzsignal fährt, arbeitet das Kommunikationssystem in einem normalen Modus. In diesem Modus werden keine Kommunikationsverluste, Störungen oder wiederholten Meldungen (weil die Meldung bei ihrer ersten Übertragung ihr beabsichtigtes Ziel nicht erreicht) erwartet. Die meisten in dem normalen Modus ausgegebenen Meldungen werden gemäß eines festen Meldungsprioritätsprotokoll gesteuert, nach dem jede nachfolgende Einheit in Reaktion auf eine von der führenden Einheit ausgegebene Befehlsmeldung nach einem vorbestimmten Intervall im Anschluss an die Übertragung des Befehls eine Statusmeldung überträgt. Daher wird jeder nachfolgenden Einheit ein Zeitfenster zugewiesen, das an der Übertragung der Befehlsmeldung der führenden Einheit gemessen ist und in dem jede nachfolgende Einheit ihre Meldung überträgt.
  • Ein Zeitdiagramm von 3, in dem das System für einen Eisenbahnzug beschrieben ist, der eine führende Einheit und vier nachfolgende Einheiten umfasst, stellt die Konzepte dar, die zu dem festen Meldungsprioritätsprotokoll für die normale Kommunikation gehören. Die in Verbindung mit 3 beschriebenen Konzepte können auf einen Zug angewendet werden, der mehr oder weniger als vier nachfolgende Loks umfasst.
  • Gemäß diesem Schema überträgt die führende Einheit zu einer Zeit t = 650 ms eine Befehlsmeldung (zum Beispiel einen Bremsbefehl, einen Antriebsbefehl, einen dynamischen Bremsbefehl etc.), die voraussichtlich von allen nachfolgenden Loks in dem Zug mit verteiltem Antrieb empfangen wird. Wie in 3 zu erkennen ist, wird jeder Sende- und Empfangsgerät (Funk) ein 30 ms-Einschaltintervall zugewiesen, und eine Beispiellänge für die Befehlsmeldung beträgt 193 ms. Nach Ablauf eines vorbestimmten Intervalls im Anschluss an die Übertragung von der führenden Einheit, zum Beispiel 50 ms wie in 3 angedeutet, überträgt eine erste nachfolgende Lok die Befehlsmeldung und ihre Statusmeldung zurück (zum Beispiel entlüftet die erste nachfolgende Lok die Bremsleitung in Reaktion auf den Bremsbefehl). Die Statusmeldung ist für die führende Lok gedacht, so dass der Zugführer über die Antwort der ersten nachfolgenden Einheit auf den Befehl informiert wird. Es ist ebenfalls zu beachten, dass jede nachfolgende Einheit die Befehlsmeldung und ihre Statusmeldung weitersendet, um die Wahrscheinlichkeit, dass der Befehl von allen nachfolgenden Loks empfangen wurde, zu maximieren. Die in 3 dargestellte Einschaltzeit, die Meldungsdauer etc. sind lediglich beispielhaft und können je nach Anwendung und Spezifikationen der Komponenten variieren, die das Kommunikationssystem bilden.
  • Die zweite nachfolgende Lok wiederholt die Befehlsmeldung und überträgt ihre Statusmeldung nach einer vorbestimmten Verzögerung, zum Beispiel 50 ms, im Anschluss an die Übertragung der ersten nachfolgenden Einheit. Der Vorgang der Befehlswiederholung und Statusübertragung dauert an, bis alle nachfolgenden Loks die Befehlsmeldung wiederholt und ihre entsprechende Statusmeldung übertragen haben. Ein Ende des Meldungszustands tritt ein, wenn die letzte nachfolgende Einheit ihren Status übertragen hat, wonach die führende Einheit eine andere Befehlsmeldung an die nachfolgenden Loks übertragen kann. In der Ausführungsform der 3 tritt das Ende der Meldung bei t = 2896 ms oder 2271 ms im Anschluss an die Anfangsübertragung der führenden Einheit ein.
  • Wenn die führende Einheit eine Befehlsmeldung überträgt, wird die führende Einheit solange nicht wissen, ob die Meldung von allen nachfolgenden Einheiten in dem Zug empfangen wurde, bis sie eine nachfolgende Statusmeldung von jeder nachfolgenden Einheit empfängt (wobei die Statusmeldungen den Empfang und die Ausführung der Befehlsmeldung anzeigen) oder von einer oder mehreren der nachfolgenden Einheiten keine Statusmeldung empfängt (das Fehlen einer Statusmeldung zeigt an, dass die Befehlsmeldung nicht empfangen wurde). Daher wird, um sicherzustellen, dass jede nachfolgende Einheit die Befehlsmeldungen empfängt, gemäß einer Ausführungsform des Kommunikationssystems die Meldung von jeder nachfolgenden Einheit wiederholt.
  • Es ist zu beachten, dass es möglich ist, dass eine oder mehrere nachfolgende Statusmeldungen von der führenden Einheit nicht empfangen werden können. Wenn das der Fall ist, überträgt die führende Einheit die Befehlsmeldung erneut und er wartet eine Antwortstatusmeldung von jeder nachfolgenden Einheit des Zuges. Ein Merkmal der vorliegenden Erfindung, das nachstehend beschrieben wird, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass alle Statusmeldungen von der führenden Einheit empfangen werden, wodurch die Wahrscheinlichkeit der Neuübertragung verringert wird, ohne dabei die Gesamtübertragungszeit für die Befehls- und Statusmeldungen wesentlich zu beeinträchtigen.
  • Zusätzlich zu dem vorstehend beschriebenen festen Prioritätsprotokoll werden bestimmte Befehle, z. B. eine Notbremsenanwendung, als Befehlsmeldungen mit hoher Priorität eingestuft und gemäß einem anderen Prioritätsprotokoll als dem festen Prioritätsprotokoll übertragen. Wieder andere Befehlsmeldungen, z. B. eine Kommunikationssystemprüfung, arbeiten gemäß anderen Prioritätsprotokollen, die die Übertragung dieser Befehle und die Antwort der nachfolgenden Einheiten steuern.
  • Wenn der Zug mit verteiltem Antrieb bestimmte Gebiete oder Gleisabschnitte mit unmittelbaren natürlichen oder künstlich geschaffenen Hindernissen passiert, kann eine Sichtlinienkommunikationsverbindung zwischen den sendenden und empfangenden Einheiten unterbrochen werden. Daher können Befehle und Statusmeldungen nicht zuverlässig von der empfangenden Einheit empfangen werden, d. h. der führenden Lok für Meldungen, die von einer nachfolgenden Einheit gesendet wurde, und einer nachfolgenden Lok für Meldungen, die von der führenden Einheit gesendet wurde. Obwohl leistungsstarke, widerstandsfähige Sende-Empfangsgeräte in der Lage sind, unter bestimmten Betriebsbedingungen das Signal erfolgreich an die empfangende Einheit zu übertragen, können solche Geräte ziemlich kostenintensiv sein. Ferner kann in einigen Be triebsszenarien nicht einmal ein leistungsstarkes Sende-Empfangsgerät die Kommunikation erfolgreich durchführen, zum Beispiel wenn ein langer Zug ein gebogenes Gleissegment neben einem natürlichen Hindernis, wie einem Berg, entlang fährt, und der Kommunikationsweg zwischen der führenden Einheit und einer oder mehreren nachfolgenden Einheiten durch den Berg behindert wird. Auch wenn der Zug durch einen Tunnel fährt, sind bestimmte Sende-Empfangsgeräte nicht in der Lage, mit anderen Sende-Empfangsgeräten an Bord der Loks zu kommunizieren.
  • Zum Verbessern der Systemzuverlässigkeit umfasst eine Ausführungsform des Kommunikationssystems des Zuges mit verteiltem Antrieb den bordfremden Verstärker 26 (siehe 1) zum Empfangen von Meldungen, die von der führenden Einheit 14 gesendet wurden, und Empfangen (Weiterübertragen) der Meldung zum Empfangen durch die nachfolgenden Einheiten 12A12C. Diese Ausführungsform kann zum Beispiel entlang einer Länge des Gleises, dass durch einen Tunnel läuft, praktiziert werden. In solch einer Ausführungsform umfasst der bordfremde Verstärker 26 eine Antenne 29 (z. B. entlang der Tunnellänge angebrachte Leckwellenleitung) und das entfernte Endgerät 32 zum Empfangen und Weiterübertragen der Meldungen der führenden Einheit, die von allen nachfolgenden Einheiten 12A12C innerhalb des Ruf-Kommunikationsbereichs der Verstärkerantenne 29 empfangen werden.
  • KURZZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
  • Gemäß einer Ausführungsform umfasst die vorliegende Erfindung ein Kommunikationsverfahren für einen Eisenbahnzug, der eine führende Lok und nachfolgende Loks umfasst. Das Verfahren umfasst ferner das Übertragen einer ausgehenden Meldung der führenden Lok, bei jeder nachfolgenden Lok das Empfangen der ausgehenden Meldung der führenden Lok oder einer anderen nachfolgenden Lok und das Übertragen der ausgehenden Meldung, bis die ausgehende Meldung von der letzten nachfolgenden Lok empfangen wurde, und an der letzten nachfolgenden Lok das Übertragen einer eingehenden Meldung in Reaktion auf die ausgehende Meldung, und bei jeder nachfolgende Lok, mit Ausnahme der letzten nachfolgenden Lok, das Empfangen der eingehenden Meldung einer anderen nachfolgenden Lok und Anfügen einer örtlichen Statusmeldung und Übertragen einer modifizierten eingehenden Meldung, bis die modifizierte eingehende Meldung von der führenden Lok empfangen wurde.
  • KURZBESCHREIBUNG DER FIGUREN
  • Die vorliegende Erfindung ist leichter zu verstehen und die weiteren Vorteile und Verwendungsmöglichkeiten werden deutlicher, wenn sie im Hinblick auf die nachstehende ausführliche Beschreibung in Verbindung mit den nachstehenden Figuren gelesen wird, in denen:
  • Die 1 und 2 schematische Darstellungen eines Zuges mit verteiltem Antrieb sind, auf den die Inhalte der vorliegenden Erfindung angewendet werden können.
  • 3 ein Zeitdiagramm des normalen Meldungsprioritätsprotokolls für ein Kommunikationssystem aus dem Stand der Technik ist.
  • 4 ein Zeitdiagramm eines bordeigenen Meldungsprioritätsprotokolls gemäß der Inhalte der vorliegenden Erfindung zur Verwendung in einem Zug ist, der vier nachfolgende Einheiten umfasst.
  • 5 eine Tabelle ist, die Zeitparameter für das bordeigene Meldungsprioritätsprotokoll gemäß der Inhalte der vorliegenden Erfindung darstellt.
  • 6 ein Zeitdiagramm einer anderen Ausführungsform eines bordeigenen Meldungsprioritätsprotokolls gemäß der Inhalte der vorliegenden Erfindung zur Verwendung in einem Zug ist, der vier nachfolgende Einheiten umfasst.
  • 7 ein Zeitdiagramm eines bordeigenen Meldungsprioritätsprotokolls gemäß der Inhalte der vorliegenden Erfindung zur Verwendung in einem Zug ist, der drei nachfolgende Einheiten umfasst.
  • 8 ein Zeitdiagramm für ein bordfremdes Meldungsverstärkungssystem gemäß der Inhalte der vorliegenden Erfindung ist.
  • 9 eine Tabelle ist, die Zeitparametervergleiche für das normale Meldungsprioritätsprotokoll, das bordeigene Meldungsverstärkungsprioritätsprotokoll und das bordfremde Meldungsverstärkungsprioritätsprotokoll darstellt.
  • 10 eine schematische Darstellung eines Zuges mit verteiltem Antrieb gemäß einer anderen Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist.
  • Die 11 und 12 Flussdiagramme sind, die die Verarbeitungsschritte gemäß zweier Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung darstellen.
  • Laut allgemeiner Praxis sind die verschiedenen beschriebenen Merkmale nicht maßstabsgerecht dargestellt, aber dargestellt, um die für die Erfindung relevanten spezifischen Merkmale hervorzuheben. Bezugszeichen kennzeichnen gleiche Elemente in allen Figuren und im gesamten Text.
  • AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
  • Bevor das spezielle Verfahren und die Vorrichtung für ein Meldungsprioritätsprotokoll für ein bordeigenes Meldungsverstärkungssystem gemäß der vorliegenden Erfindung ausführlich beschrieben wird, sollte angemerkt werden, dass die vorliegende Erfindung hauptsächlich in einer neuartigen Kombination aus Hardware- und Softwareelementen in Bezug auf das Verfahren und die Einrichtung liegt. Dementsprechend sind die Hardware- und Softwareelemente in den Figuren durch herkömmliche Elemente dargestellt, die lediglich die spezifischen Einzelheiten zeigen, die zu der vorliegenden Erfindung gehören, um die Darstellung nicht mit baulichen Einzelheiten zu verdecken, die Fachleuten mithilfe der hierin dargestellten Beschreibung deutlich werden.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung, die ein Meldungsprioritätsprotokoll für ein bordeigenes Meldungsverstärkungssystem in einem Zug mit verteiltem Antrieb umfasst, wie z. B. dem Zug mit verteiltem Antrieb 10 von 1, springen die von der führenden Einheit 14 übertragenen Meldungen vom Kopfende des Zuges bis zum Ende des Zuges, da jede nachfolgende Einheit 12A12C die Meldung empfängt und weiter überträgt.
  • Ferner kann, wenn der Zug in eine Umgebung kommt, in der die führende Lok nicht erfolgreich mit jeder nachfolgenden Einheit direkt kommunizieren kann (zum Beispiel wenn der Zug in einen Tunnel einfährt), das Kommunikationssystem automatisch auf das Prioritätsprotokoll zur bordeigenen Verstärkung der Meldung (OBMR) gemäß den Inhalten der vorliegenden Erfindung ausweichen. Solch ein Ausweichen tritt zum Beispiel auf, wenn das Kommunikationssystem eine Störung von mehr als einer vorbestimmten festen Dauer, zum Beispiel einer Minute, erfährt. Wenn aktiviert, ist das OBMR-Protokoll in einer Ausführungsform für fünfzehn Minuten aktiviert, danach kehrt das Kommunikationssystem zum Betrieb des normalen Meldungsprioritätsprotokolls zurück, d. h. wie in Verbindung mit 3 beschrieben. In einer anderen Ausführungsform kann das Kommunikationssystem für dauerhaften OBMR-Betrieb konfiguriert sein oder der OBMR-Betrieb kann von dem Zugführer manuell aktiviert werden.
  • 4 stellt ein beispielhaftes OBMR-Protokoll für einen Zug dar, der eine führende Einheit und vier nachfolgende Einheiten umfasst. In diesem Modus überträgt die führende Einheit eine Befehlsmeldung (d. h. eine Meldung, die eine neue Funktion an die nachfolgenden Einheiten befiehlt oder eine Statusaktualisierungsmeldung, die die Statusinformationen der nachfolgenden Einheiten anfordert und auch den zuletzt übertragenen Befehl umfasst). Die erste nachfolgende Einheit empfängt die ausgehende Befehlsmeldung und wiederholt die Meldung für den Empfang durch die anderen nachfolgenden Einheiten des Zuges.
  • Wie in 4 dargestellt, beginnt die Übertragung der führenden Einheit bei 625 ms nach einer Zeit t = 0. Dieses Intervall ist lediglich beispielhaft und stellt ein vorbe stimmtes Minimumintervall zwischen dem Empfang einer Meldung an der führenden Einheit und der Übertragung eines späteren Befehls von der führenden Einheit dar. Beachten Sie das beispielhafte 50 ms-Verzögerungsintervall zwischen dem Ende einer Meldungsübertragung und der Neuübertragung der Meldung und ebenfalls die zugewiesene beispielhafte 30 ms-Funkeinschaltzeit (Sende-Empfangsgerät). Im Wesentlichen ist die Länge der von der führenden Einheit gesendeten Befehlsmeldungen, der von den nachfolgenden Einheiten gesendeten Meldungen und der Intervalle zwischen den Meldungsübertragungen festgelegt. Jedoch können diese Längen bei Bedarf für eine spezielle Anwendung der vorliegenden Erfindung variieren und sich bei verschiedenen Zugführern unterscheiden.
  • Im Gegensatz zu dem vorstehend beschriebenen Kommunikationsmodus überträgt die erste nachfolgende Einheit bei Empfang der ausgehenden Meldung keine Antwortstatusmeldung. Stattdessen wiederholt die erste nachfolgende Einheit (und jede weitere nachfolgende Einheit) die ausgehende Meldung, wodurch ermöglicht wird, dass sich die ausgehende Meldung entlang der Länge des Zuges verbreitet, ohne die Zeit der Statusmeldungsübertragung von jeder nachfolgenden Einheit zu überschreiten. Wie in 4 deutlich wird, überträgt jede nachfolgende Einheit die ausgehende Meldung innerhalb ihres jeweiligen vordefinierten Zeitfensters neu. Somit springt die Meldung für den Empfang durch jede nachfolgende Einheit durch den ganzen Zug. Zu diesem Zeitpunkt sind keine Statusmeldungen an die führende Lok zurückgekehrt.
  • Wenn die letzte nachfolgende Einheit (die n-te nachfolgende Einheit) die Befehlsmeldung erhält, sendet die letzte nachfolgende Einheit ihre Statusmeldung (d. h. eine eingehende Meldung) an die vorige (n-1-te) nachfolgende Einheit zurück.
  • Gemäß der herkömmlichen Praxis ist, wenn das Kommunikationssystem konfiguriert ist oder die führende und die nachfolgenden Einheiten verbunden sind, die von der führenden Einheiten am weitesten entfernte nachfolgende Einheit als die letzte nachfolgende Einheit konfiguriert, d. h. die letzte nachfolgende Einheit weiß, dass sie die letzte nachfolgende Einheit des Zuges ist. Daher antwortet die letzte nachfolgende Einheit mit ihrer Statusmeldung, wenn sie die ausgehende Meldung empfängt. Die nachfolgende Einheit drei (in dem Fall, in dem n = 4) empfängt die Statusmeldung von der nachfolgenden Einheit vier und speichert die empfangene Statusmeldung bis zu ihrem angegebenen Zeitfenster, an dem die nachfolgende Einheit drei die Statusmeldung der nachfolgenden Einheit vier wiederholt und ihre eigene Statusmeldung anfügt und beide Statusmeldungen in Richtung der führenden Einheit, d. h. an die zweite nachfolgende Einheit, überträgt. Die nachfolgende Einheit zwei empfängt die Statusmeldung von den nachfolgenden Einheiten vier und drei und überträgt deren Statusmeldungen plus ihre eigene Statusmeldung in Richtung der führenden Einheit. Der Vorgang geht weiter bis die Statusmeldung jeder nachfolgenden Einheit die führende Einheit als verbundene Meldung erreicht, die die Statusmeldung von jeder nachfolgenden Einheit umfasst.
  • Wie in 4 zu erkennen ist, tritt das ein bei t = 4377 ms oder einer vergangenen Gesamtzeit von 3752 ms vom Start der Übertragung der ausgehenden Befehlsmeldung bis zum Empfang aller Statusmeldungen an der führenden Einheit.
  • Gemäß dem Standardbetriebsvorgang des Kommunikationssystems des Zuges mit verteiltem Antrieb wird, in dem Fall, dass eine nachfolgende Einheit die ausgehende Meldung nicht empfängt, wie sie ursprünglich von der führenden Einheit über tragen wurde oder wie die Meldung von den nachfolgenden Einheiten erfolgreich wiederholt wurde, eine nichtempfangende nachfolgende Einheit keine Statusmeldung aufweisen, um sie an die führende Einheit zu melden. Die führende Einheit erwartet eine Statusmeldung von jeder nachfolgenden Einheit und kann aus den empfangenen Statusmeldungen (jede Statusmeldung der nachfolgenden Einheit umfasst einen Identifikator der nachfolgenden Einheit) ermitteln, welche nachfolgende Einheit die Befehlsmeldung nicht empfangen hat. Somit wird, wenn die führende Einheit von einer oder mehreren nachfolgenden Einheiten keine Statusmeldung empfängt, der Befehl von der führenden Einheit erneut übertragen. Gemäß einer Ausführungsform wird der Zugführer durch eine entsprechende Anzeige auf einer Anzeige der führenden Einheit darüber informiert, dass diese nachfolgende Einheit fehlt.
  • Wie von Fachleuten anerkannt wird, kann eine von einer nachfolgenden Einheit übertragene Statusmeldung zusätzlich zu der vorgesehenen empfangenden nachfolgenden Einheit von nachfolgenden Einheiten empfangen werden, d. h. die vorgesehene empfangende nachfolgende Einheit ist die nachfolgende Einheit, die an die übertragende nachfolgende Einheit in Richtung der führenden Einheit des Zuges grenzt. Zum Beispiel können in dem Zug mit verteiltem Antrieb mit vier nachfolgenden Einheiten von 4 die beiden nachfolgenden Einheiten zwei und drei die von der nachfolgenden Einheit vier übertragene Statusmeldung empfangen. Die nachfolgende Einheit zwei speichert die Statusmeldung der nachfolgenden Einheit vier bis das angegebene Zeitfenster abläuft und kann die Statusmeldung der nachfolgenden Einheit vier ein zweites Mal empfangen, wenn sie von der nachfolgenden Einheit drei erneut übertragen wird. Die Fähigkeit des mehrfachen Empfangs einer Statusmeldung verbessert die Wahrscheinlichkeit, dass die führende Einheit die Statusmeldung von jeder nachfolgenden Einheit empfängt, die die Befehlsmeldung empfangen hat.
  • Denken Sie daran, dass dieser Betriebsmodus, um einen zuverlässigen Betrieb des Systems zu bieten, voraussetzt, dass die nachfolgenden Einheiten lediglich mit der angrenzenden nachfolgenden Einheit effektiv kommunizieren. Allerdings ist diese Begrenzung keine Voraussetzung für den Betrieb eines Zuges mit verteiltem Antrieb in diesem Modus.
  • 5 ist eine Tabelle, die die relativen Übertragungszeiten und Meldungsinhalte für das Meldungsprioritätsprotokoll für die bordeigene Meldungsverstärkung für einen Zug darstellt, der eine führende Lok und vier nachfolgende Loks umfasst, wie in 4 dargestellt.
  • Die Zeitverzögerungsspalte von 5 kennzeichnet die Zeitverzögerung zwischen dem Ende einer Übertragung und dem Beginn einer anderen Übertragung, z. B. 50 ms in der dargestellten Ausführungsform zwischen dem Ende der Übertragung einer ersten nachfolgenden Einheit und dem Beginn einer Übertragung einer zweiten nachfolgenden Einheit. Allerdings ist das 50 ms-Intervall ein Stufenintervall, d. h. wann immer eine nachfolgende Einheit ein Signal überträgt, wartet die nächste nachfolgende Einheit nach dem Ende der Übertragung 50 ms, bevor sie ihre Übertragung beginnt. Wenn eine nachfolgende Einheit kein Signal überträgt, dann zieht jede anschließend übertragende nachfolgende Einheit 50 ms von ihrer Übertragungszeit ab. Die Zeitverzögerungsspalte ist die Menge der Zeitverzögerung, die jede nachfolgende Einheit vor der Übertragung wartet, wenn alle vorherigen nachfolgenden Einheiten gar nicht übertragen haben. Wenn zum Beispiel die nachfolgende Einheit eins in dem ihr zugewiesenen Zeitfenster nicht überträgt, dann überträgt die nachfolgende Einheit zwei 100 ms nach dem Ende der Übertragung der führenden Einheit. Die nachfolgende Einheit drei überträgt 50 ms nach dem Ende der Übertragung der nachfolgenden Einheit zwei.
  • Gemäß einer Variante des in Verbindung mit den 4 und 5 beschriebenen OBMR-Protokolls wird, während des Zeitraums, in dem die Statusmeldungen von den nachfolgenden Einheiten in Richtung der führenden Einheit übertragen werden, die ausgehende Befehlsmeldung auch von den nachfolgenden Einheiten übertragen, um die Möglichkeit zu maximieren, dass jede nachfolgende Einheit die Befehlsmeldung empfängt. Dieses Szenario, das in 6 dargestellt ist, erhöht die Zeit zwischen der Übertragung der Befehlsmeldung von der führenden Einheit und dem Empfang der Statusmeldungen der nachfolgenden Einheiten an der führenden Einheit, mit dem Vorteil der Erhöhung der Wahrscheinlichkeit, dass jede nachfolgende Einheit die ausgehende Meldung empfängt.
  • 7 ist ein Zeitdiagramm für das Meldungsprioritätsprotokoll für den bordeigenen Meldungsverstärker für einen Zug, der eine führende Lok und drei nachfolgende Loks umfasst. Die Implementierungsprinzipien für einen Zug mit verteiltem Antrieb, der drei nachfolgende Einheiten umfasst, sind identisch mit der Implementierung für einen Zug mit verteiltem Antrieb mit vier nachfolgenden Einheiten, wie vorstehend in Verbindung mit 4 beschrieben. Wie von Fachleuten anerkannt wird, kann die in 6 dargestellte Ausführungsform, in der die nachfolgenden Einheiten die Befehlsmeldung erneut übertragen, auch auf einen Zug angewendet werden, der eine führende Einheit und drei nachfolgende Loks umfasst (o- der auf einen Zug, der eine beliebige Anzahl nachfolgender Einheiten umfasst).
  • 8 ist ein Zeitdiagramm für das normale Kommunikationszeitprotokoll, wenn es mit dem bordfremden Meldungsverstärker 26 arbeitet, der vorstehend in Verbindung mit 1 beschrieben wurde. Die führende Einheit überträgt eine Befehlsmeldung während des Zeitintervalls 200, das während des Zeitintervalls 202 von dem Meldungsverstärker 26 empfangen und erneut übertragen wird. Jede der vier nachfolgenden Einheiten empfängt die wiederholte Befehlsmeldung und antwortet mit ihrer Statusmeldung in dem ihr zugewiesenen Zeitfenster. Der Verstärker 26 empfängt die Statusmeldungen jeder nachfolgenden Einheit und überträgt sie erneut zum Empfang durch die führende Einheit 14 in dem Zeitintervall 206, nach dem das Meldungsintervall endet.
  • Eine in 8 referenzierte Dienstmeldung ist eine Meldung, die von dem Verstärker 26 an alle führenden Einheiten in dem Funkbereich des Verstärkers 26 gesendet wird und dazu führt, dass alle empfangenden führenden Einheiten die Übertragungen verzögern. Zum Beispiel verhindert die Dienstmeldung, dass eine führende Einheit, die sich außerhalb eines Tunnels befindet, gleichzeitig mit einer nachfolgenden Einheit überträgt, die sich in dem Tunnel befindet. 9 vergleicht Meldungsverzögerungszeiten des normalen Meldungsprotokolls aus dem Stand der Technik, des OBMR-Protokolls der vorliegenden Erfindung und des normalen Meldungszeitprotokolls, wenn sie mit dem bordfremden Meldungsverstärker betrieben werden.
  • In anderen Ausführungsformen umfasst das Kommunikationssystem der vorliegenden Erfindung ferner ein Antennen- /Funkdiversitätsmerkmal und/oder ein Signalselektionsmerkmal, die vorteilhaft sind, um die Signalübertragungswegbeeinträchtigungen zu überwinden, wie sie z. B. durch Mehrwegsignalausbreitung, Signalreflektionen und Signalstörung hervorgerufen werden (z. B. aufgrund eines an der Lok angebrachten Stromabnehmers, um elektrischen Strom von Oberleitungen an die Lok zu liefern).
  • Jeder Zugteil aus zwei Loks umfasst eine vorwärtsgerichtete Lok 250A/250B/250C und eine rückwärtsgerichtete Lok 252A/252B/252C (siehe 10), wobei jede Lok ferner einen vorwärtsgerichteten Funk 260A/260B/260C und einen rückwärtsgerichteten Funk 262A/262B/262C umfasst, wobei jeder vorwärtsgerichtete Funk in Verbindung mit einer Antenne 266A/266B/266C funktioniert und jeder rückwärtsgerichtete Funk in Verbindung mit einer Antenne 268A/268B/268C funktioniert bzw. die von anderen Loks eines Zuges 270 gesendeten Meldungen empfängt. Die Zugteilloks sind durch ein Mehrfachkabel 253A/253B/253C gekoppelt. Gemäß herkömmlichem Eisenbahnersprachgebrauch wird die vorwärtsgerichtete Lokomotive 250A/250B/250C als die „A"-Einheit bezeichnet, die die Lok 252A/252B/252C oder „B"-Einheit durch die Steuersignale steuert, die von dem Zugführer in der „A"-Einheit ausgelöst und über das Mehrfachkabel 253A/253B/253C an die „B"-Einheit geliefert werden.
  • Wenn das Kommunikationssystem aktiviert ist, ist der vorwärtsgerichtete Funk 260A/260B/260C und der rückwärtsgerichtete Funk 262A/262B/262C in jeder Lok aktiviert. Daher empfängt der Funk in jedem Zugteil die von den anderen Einheiten in dem Zug 270 übertragenen Meldungen. Sowohl der vorwärtsgerichtete Funk 260A/260B/260C als auch der rückwärtsgerichtete Funk 262A/262B/262C bestimmen die Qualitätsmetrik eines Signals (wie z. B. die Signalstärke, Bitfehlerrate oder den Empfang gültiger Daten) für jede empfangene Meldung. Die Signalqualitätsmetrik wird in einem Vergleicher/Prozessor 276A/276B/276C verglichen und die Meldung mit der besseren Signalqualitätsmetrik wird als die operative Meldung zur Verwendung in den Lokteilen ausgewählt.
  • Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Signalqualitätsmetrik für alle an dem vorwärtsgerichteten Funk 260A/260B/260C und dem rückwärtsgerichteten Funk 262A/262B/262C empfangenen Meldungen bestimmt, um die operative Meldung für diesen Zugteil auszuwählen. Zum Beispiel kann jede empfangene Funkmeldung verifiziert werden, um korrekt zu sein, indem die Meldung einem Fehlererfassungs- und Korrekturalgorithmus unterliegt, gefolgt von der Verarbeitung gemäß der vorliegenden Erfindung, um die Signalqualitätsmetrik des an jedem Funk des Zugteils empfangenen Signals zu bestimmen, aus dem die operative Meldung für das Zugteil ausgewählt wird.
  • Alternativ kann anstelle der Verarbeitung des gesamten Signals zum Bestimmen der Signalqualitätsmetrik lediglich eine erste Gruppe aus Meldungsbits analysiert werden, um die Signalqualitätsmetrik der Meldung zu bestimmen. Die Meldung mit der besseren Signalqualitätsmetrik wird als die operative Meldung für das Zugteil ausgewählt.
  • Typischerweise werden die ausgehenden Meldungen von der Antenne/dem Funk 268A/262A des führenden Zugteils übertragen und die Statusmeldungen werden von den Antennen/Funk 266B/260B und 266C/260C der nachfolgenden Einheiten übertragen. In noch einer anderen Ausführungsform wird zum Minimieren von Interferenz, die den fehlerfreien Empfang der emp fangenen Signale stört, eine der Antennen 266A/266B/266C (und der entsprechende Funk 260A/20B/260C) oder eine der Antennen 268A/268B/268C (und der entsprechende Funk 262A/262B/262C) als übertragende Antenne in Reaktion auf eine gewünschte Richtung für das übertragene Signal ausgewählt. Es ist zu beachten, dass die Antennen 266A/266B/266C nahe einem Vorderende des entsprechenden Lokteils liegen (ausgehend von einer vom Pfeil 11 angedeuteten Fahrtrichtung) und die Antennen 268A/268B/268C an einem rückwärtigen Ende des entsprechenden Lokteils angeordnet sind.
  • Der Funk 260A/260B/260C/262A/262B/262C bestimmt eine gedachte Richtung für das übertragene Signal (z. B. eingehend oder ausgehend basierend auf der Art des Signals und/oder der in dem Signal enthaltenen Information) und wählt die übertragende Antenne/Funk aus, die der gedachten empfangenden Antenne/Funk am nächsten liegt. Wenn zum Beispiel das Lokteil, das die Loks 250A und 252A umfasst, der führende Zugteil ist und eine ausgehende Meldung an das Lokteil übertragen soll, das die Loks 250B und 252B umfasst, dann wird die Antenne/Funk 268A/262A als operative Antenne ausgewählt. Dieses Merkmal kann besonders vorteilhaft sein, wenn jede Lok einen Stromabnehmer 280 umfasst, um Strom von einer Oberstromleitung (in 10 nicht dargestellt) an die Loks zu liefern. Gemäß dieser Ausführungsform wird eine Antenne (und der entsprechende Funk) ausgewählt, so dass die gewünschte Signalrichtung von dem Stromabnehmer entfernt ist. Wenn in einem weiteren Beispiel das nachfolgende Lokteil, das die Loks 250B und 252B umfasst, ein Signal an das Lokteil übertragen soll, das die Loks 250A und 252A umfasst, dann wird die Antenne/Funk 266B/260B als operative Antenne/Funk ausgewählt. 11 ist ein Flussdiagramm, das das Verfahren zum Implementieren der Signalauswahlfunktion gemäß den Inhalten der vorliegenden Erfindung darstellt. In einer Ausführungsform wird das Verfahren von 11 in einen Mikroprozessor und entsprechende Speicherelemente in den Loks des Eisenbahnzuges implementiert, zum Beispiel in die Loks 260A/260B/260C/262A/262B/262C. In solch einer Ausführungsform stellen die Schritte in 11 ein in dem Speicherelement gespeichertes und in dem Mikroprozessor laufendes Programm dar. Ein Programmcode, wenn in einem Mikroprozessor implementiert, konfiguriert den Mikroprozessor, um logische und arithmetische Operationen zu erzeugen, um die Schritte des Flussdiagramms zu verarbeiten. Die Erfindung kann auch in Form von Computerprogrammcode ausgeführt werden, der in einer der bekannten Computersprachen geschrieben ist, und Anweisungen enthält, die in greifbaren Medien wie z. B. Disketten, CD-ROMS, Festplatten, DVDs, entfernbaren Medien oder einem beliebigen anderen computerlesbaren Speichermedium ausgeführt sind. Wenn der Programmcode in einen Universal- oder Spezialrechner, der von einem Mikroprozessor gesteuert wird, geladen und von ihm ausgeführt wird, wird der Computer zu einem Gerät zum Ausführen der Erfindung. Die Erfindung kann zum Beispiel auch in Form eines Computerprogrammcodes ausgeführt werden, egal ob in einem Speichermedium gespeichert, der in einen Computer geladen und/oder von ihm ausgeführt oder über ein Übertragungsmedium, wie z. B. über elektrische Drähte oder Kabel, durch Faseroptik oder über elektromagnetische Strahlung übertragen wird, wobei der Computer, wenn der Computerprogrammcode in einen Computer geladen und von ihm ausgeführt wird, zu einem Gerät zum Ausführen der Erfindung wird.
  • Das Flussdiagramm von 11 beginnt an einem Schritt 300, in dem das Kommunikationssystem aktiviert wird, so dass der vorwärtsgerichtete Funk (260A/260B/260C in 10) und der rückwärtsgerichtete Funk (262A/262B/262C in 10) in jedem Lokteil aktiviert werden. Wie in Schritt 302 angezeigt, empfangen beide Funksysteme die von den anderen Einheiten in dem Zug 270 übertragenen Meldungen. Wie in einem Schritt 304 angezeigt, bestimmen sowohl der vorwärtsgerichtete Funk als auch der rückwärtsgerichtete Funk die Qualitätsmetrik eines Signals (wie z. B. die Signalstärke, Bitfehlerrate oder den Empfang gültiger Daten) für jede empfangene Meldung. Die Signalqualitätsmetrik wird in einem Schritt 306 verglichen und die Meldung mit der besseren Signalqualitätsmetrik wird als die operative Meldung zur Verwendung in den Lokteilen ausgewählt (siehe Schritt 310).
  • Ein Flussdiagramm von 12 stellt das Antennen/Funk-Diversitätsmerkmal einer Ausführungsform der vorliegenden Erfindung dar. In einem Schritt 330 wird ein Signal zur Übertragung an andere Loks des Zuges erzeugt. In Schritt 332 wird eine vorgesehene Richtung für das übertragene Signal (z. B. eingehend oder ausgehend basierend auf der Art des Signals und/oder in dem Signal enthaltenen Information) bestimmt. In Schritt 334 wird die übertragene Antenne/Funk als die Antenne/Funk ausgewählt, die der vorgesehenen empfangenden Antenne/Funk am nächsten liegt.
  • Während die Erfindung mit Bezug auf die bevorzugten Ausführungsformen beschrieben wurde, werden Fachleute verstehen, dass verschiedene Änderungen vorgenommen und Elemente davon mit äquivalenten Elementen ersetzt werden können, ohne vom Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen. Der Anwendungsbereich der vorliegenden Erfindung umfasst ferner jede beliebige Kombination aus den Elementen der hierin dargestellten verschiedenen Ausführungsformen. Zusätzlich können Modifikationen vorgenommen werden, um die Inhalte der vorliegenden Erfindung an eine besondere Situation anzupassen, ohne von ihrem wesentlichen Anwendungsbereich abzuweichen. Daher ist beabsichtigt, dass die Erfindung nicht auf eine bestimmte Ausführungsform begrenzt ist, die als der beste Modus zur Ausführung dieser Erfindung dargestellt ist, dass aber die Erfindung alle Ausführungsformen umfassen wird, die in den Anwendungsbereich der angefügten Ansprüche fallen.

Claims (7)

  1. Kommunikationsverfahren für einen Eisenbahnzug umfassend eine führende Lok und mindestens zwei nachfolgende Loks, wobei das Verfahren umfasst: von der führenden Lok wird eine ausgehende Meldung übertragen; bei jeder nachfolgenden Lok wird die ausgehenden Meldung der führenden Lok oder einer anderen nachfolgenden Lok empfangen und die ausgehenden Meldung übertragen, bis die ausgehende Meldung von der letzten nachfolgenden Lok empfangen wurde; an der letzten nachfolgenden Lok wird in Reaktion auf die ausgehende Meldung eine eingehende Meldung übertragen; und bei jeder nachfolgenden Lok mit Ausnahme der letzten nachfolgenden Lok wird die eingehende Meldung einer anderen nachfolgenden Lok empfangen, eine örtliche Statusmeldung angefügt und eine modifizierte eingehende Meldung übertragen, bis die modifizierte eingehende Meldung von der führenden Lok empfangen wurde.
  2. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die eingehende Meldung eine Statusmeldung umfasst, die einen Status der letzten nachfolgenden Lok anzeigt und wobei die örtliche Statusmeldung eine Statusmel dung umfasst, die einen Status der nachfolgenden Lok anzeigt, welche die örtliche Statusmeldung anfügt.
  3. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die ausgehende Meldung von jeder nachfolgenden Lok empfangen wird, bevor die modifizierte eingehende Meldung die führende Lok erreicht.
  4. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Empfangens der ausgehenden Meldung bei jeder nachfolgenden Lok ferner umfasst, die von der führenden Lok oder von einer anderen nachfolgenden Lok ausgehende Meldung zu empfangen und die ausgehende Meldung zum Empfang durch eine nächste nachfolgende Lok in Richtung von der führenden Lok weg zu übertragen, bis die ausgehende Meldung von der letzten nachfolgenden Lok empfangen wurde.
  5. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Empfangens der ausgehenden Meldung bei jeder nachfolgenden Lok ferner umfasst, dass die von der führenden Lok oder von einer anderen nachfolgenden Lok ausgehende Meldung empfangen, eine vorbestimmte Zeit gewartet und die ausgehende Meldung zum Empfang durch eine nächste nachfolgende Lok in Richtung von der führenden Lok weg übertragen wird, bis die ausgehende Meldung von der letzten nachfolgenden Lok empfangen wurde.
  6. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Schritt des Empfangens der eingehenden Meldung bei jeder nachfolgenden Lok mit Ausnahme der letzten nachfolgenden Lok ferner umfasst, dass die von einer anderen nachfolgenden Lok eingehende Meldung empfangen, an die eingehende Meldung eine örtliche Statusmeldung angefügt und die modifizierte eingehende Meldung für den Empfang durch eine nächste nachfolgende Lok in Richtung von der führenden Lok weg übertragen wird, bis die modifizierte eingehende Meldung von der führenden Lok empfangen wurde.
  7. Kommunikationsverfahren nach Anspruch 1, ferner umfassend das Empfangen der modifizierten eingehenden Meldung bei der führenden Lok, dadurch gekennzeichnet, dass die modifizierte eingehende Meldung eine verknüpfte Statusmeldung umfasst, die ferner die örtliche Statusmeldung einer jeden nachfolgenden Lok umfasst.
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