DE602005000165T2 - Elektrische Servolenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, Lenkanordnung mit einer solchen Servolenkeinrichtung und mit einer solchen Lenkanordnung ausgerüstetes Kraftfahrzeug - Google Patents

Elektrische Servolenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, Lenkanordnung mit einer solchen Servolenkeinrichtung und mit einer solchen Lenkanordnung ausgerüstetes Kraftfahrzeug Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Servolenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug.
  • Genauer gesagt betrifft sie eine Servolenkeinrichtung der Art, wie sie in dem Dokument FR 2837161 offenbartwird, das heißt umfassend:
    einen Elektromotor, dessen Abtriebswelle dazu bestimmt ist, mit der Lenkwelle des Fahrzeugs verbunden zu werden, so dass sie den Lenkeinschlag des Lenkrads unterstützt, indem sie auf die Lenkwelle ein Hilfsmoment ausübt, wobei eine resultierende Lenkeinschlagskraft mittels eines Ausrichtungsmechanismus auf gelenkte Räder übertragen wird,
    einen ersten Sensor, der einen ersten Betriebsparameter des Fahrzeugs misst, der für das auf die Lenkwelle wirkende Lenkradmoment bezeichnend ist,
    einen zweiten Sensor, der einen zweiten Betriebsparameter und/oder Zustandsparameter des Fahrzeugs misst, und
    ein Rechenwerk, das wenigstens einen ersten und einen zweiten Eingang aufweist, die mit dem ersten beziehungsweise mit dem zweiten Sensor verbunden sind, und das einen Ausgang aufweist, der mit dem Elektromotor verbunden ist und an diesen ein Sollwertsignal des Hilfsmoments liefert, das für einen Wert steht, der berechnet wird, indem man auf die Eingangswerte vorgespeicherte Vorgabefunktionen anwendet.
  • Aus dem Stand der Technik kennt man solche Servolenkeinrichtungen, die einen Regelkreis umfassen, dessen Regelgröße von dem Lenkradmoment gebildet wird. Die in dem Rechenwerk vorgespeicherten Vorgabefunktionen dienen dem Berechnen des Sollwerts des Moments in Abhängigkeit von den Eingangsparameterwerten, unter anderem das gefilterte beziehungsweise ungefilterte Lenkradmoment.
  • Man hat festgestellt, dass man bei den bekannten Servolenkeinrichtungen trotz sorgfältigster Ausarbeitung der Vorgabefunktionen keinen zufriedenstellenden Einfluss auf die "Rückinformationen" der Fahrbahn und die "von der Lenkung hochkommenden Störfrequenzen" nehmen konnte.
  • Unter "Rückinformationen" versteht man die häufigen straßenbedingten Belastungen, die über die Räder und die Lenksäule an den Fahrer übertragen werden, und die es dem Fahrer erlauben, eine Verschlechterung der Straßenhaftung oder Straßenschäden wahrzunehmen und seine Fahrweise entsprechend anzupassen. Man schätzt die Frequenzen dieser Belastungen, die wünschenswerterweise mit einer ausreichenden Amplitudenhöhe an den Fahrer übertragen werden, insbesondere auf zwischen 0 und 10 Hz.
  • Unter "von der Lenkung hochkommenden Störfrequenzen" versteht man die Folgebelastungen, die für den Fahrer unnötige Beeinträchtigungen darstellen. Diese Belastungen, deren Frequenzen man insbesondere auf zwischen 10 und 20 Hz schätzt, müssen von der Lenkanordnung ausgefiltert werden, um für ein besseres Fahrverhalten zu sorgen.
  • Einige Studien haben gezeigt, dass die häufigen Belastungen, die von den gelenkten Rädern über die Lenksäule bis zum Fahrer nach oben wandern, keine Signale mit einer prägnanten Amplitude darstellen, wenn ihre Frequenz über 20 Hz liegt, so dass sie vom Fahrer nicht wahrgenommen werden, und keine besondere Verarbeitung erfordern.
  • Die Erfindung hat zum Ziel, den oben dargelegten Nachteil zu beseitigen, d. h. eine Servolenkeinrichtung bereitzustellen, wie sie vorstehend beschrieben wurde, die zu geringen Kosten Rückinformationen über die Lenksäule erlaubt und gleichzeitig die von der Lenkung hochkommenden Störfrequenzen unterbindet oder erheblich abschwächt.
  • Dieses Ziel wird durch die erfindungsgemäße Servolenkeinrichtung erreicht, indem sie darüber hinaus Mittel umfasst, um auf selektive Weise innerhalb von vorbestimmten Frequenzbereichen die auf das Lenkradmoment wirkenden Schwingungsphänomene abschwächt beziehungsweise verstärkt, wobei die Mittel durch Verarbeitung des Signals, das an den ersten Eingang des Rechenwerks geliefert wird, funktionieren.
  • Gemäß anderer Merkmale der erfindungsgemäßen Einrichtung:
    sind die Mittel dazu geeignet, die auf das Lenkradmoment wirkenden Schwingungsphänomene in Frequenzen über einem vorbestimmten Schwellenwert abzuschwächen;
    liegt dieser Schwellenwert zwischen 8 und 14 Hz und beträgt vorzugsweise 10 Hz;
    umfassen die Mittel eine Signalverarbeitungsschaltung, deren Eingang mit dem ersten Sensor verbunden ist, und dessen Ausgang mit dem ersten Eingang des Rechenwerks verbunden ist, wobei die Schaltung auf das Eingangssignal, das für den gemessenen Wert des Lenkradmoments steht, eine Übertragungsfunktion der folgenden Form anwendet:
    Figure 00030001
    wobei f die Frequenz ist, n eine Ganzzahl größer oder gleich 3 ist,
    und wobei die Koeffizienten ai, bi so gewählt sind, dass die Übertragungsfunktion, die als Eingang die resultierende Kraft hat, die auf den Ausrichtungsmechanismus angewendet wird, und als Ausgang das Lenkradmoment hat, eine repräsentative Bode-Kurve aufweist, gemäß der:
    in einem Frequenzbereich zwischen 0 und dem Schwellenwert der Amplitudengang mit der Frequenz zwischen einem unteren Wert und einem oberen Wert mit jeweils konstantem Amplitudengang variiert,
    für Frequenzen über dem Schwellenwert der Amplitudengang mit der Frequenz variiert, wobei er unter einem Maximalwert bleibt, der selbst linear mit der Frequenz variiert, und zwar abnehmend, gemäß einer vorbestimmten Neigung, nicht null, ausgehend von dem hohen Wert; und
    die Koeffizienten ai, bi so gewählt sind, dass die Übertragungsfunktion, die als Eingang die resultierende Kraft hat, die auf den Ausrichtungsmechanismus angewendet wird, und als Ausgang das Lenkradmoment hat, eine repräsentative Bode-Phasengangskurve aufweist, gemäß der:
    in dem Frequenzbereich zwischen 0 und dem Schwellenwert der Phasengang mit der Frequenz zwischen einem unteren Phasengangswert, der streng unter 0 liegt, und einem oberen Phasengangswert, kleiner oder gleich 0, vorzugsweise null, variiert,
    für Frequenzen über dem Schwellenwert der Phasengang unter dem hohen Wert des Phasengangs bleibt.
  • Insbesondere will die Erfindung eine Lenkanordnung für ein Kraftfahrzeug bereitstellen, umfassend eine Lenkwelle, eine elektrische Servolenkeinrichtung der vorstehend beschriebenen Art, die so mit der Lenkwelle verbunden ist, dass sie den Lenkeinschlag des Lenkrads unterstützt, indem sie auf die Lenkwelle ein Hilfsmoment ausübt, einen Ausrichtungsmechanismus, der mit der Lenkwelle und der Servolenkeinrichtung verbunden ist, und mittels dessen eine resultierende Lenkeinschlagskraft auf gelenkte Räder übertragen wird.
  • Und schließlich betrifft die Erfindung ein Kraftfahrzeug, das eine Lenkanordnung der vorstehend beschriebenen Art aufweist.
  • Im Folgenden wird eine besondere Ausführungsform der Erfindung ausführlicher beschrieben, wobei auf die beiliegenden Zeichnungen Bezug genommen wird, in denen:
  • 1 eine schematische Ansicht einer Lenkanordnung eines Fahrzeugs ist, das eine erfindungsgemäße Servolenkeinrichtung aufweist;
  • 2 ein Bode-Diagramm ist, das den Amplitudengang der Übertragungsfunktion Lenkradmoment/Kraftaufwand der Zahnstange darstellt, und das den Ziel-Funktionsbereich der erfindungsgemäßen Einrichtung sowie ein Beispiel für eine Ziel-Kennlinie innerhalb dieses Bereichs zeigt; und
  • 3 ein Diagramm ist, analog zu jenem von 2, das den Phasengang der selben Übertragungsfunktion darstellt.
  • In 1 ist eine Lenkanordnung 1 eines Kraftfahrzeugs mit Servolenkeinrichtung dargestellt, die ein Lenkrad 2 aufweist, das mittels einer Kardanverbindung 6 fest mit einem ersten Teilstück 3 einer Lenkwelle 4 verbunden ist. Die Lenkwelle 4 überträgt das von dem Fahrer des Kraftwagens auf das Lenkrad 2 angewendete Moment auf ein Getriebezahnrad 7, das in eine Zahnstange 8 eingreift, die horizontal zur Achse des Fahrzeuges zwischen zwei gelenkten Rädern 9 angeordnet ist. Das Getriebezahnrad 7 könnte auch durch ein beliebiges anderes Übertragungsmittel ausgetauscht werden, zum Beispiel eine Schneckenwelle. Jedes gelenkte Rad 9 ist in der Lage, sich bei einer linearen Bewegung der Zahnstange 8 um eine vertikale Drehachse Z-Z zu drehen, wobei das gelenkte Rad 9 von einem Ausrichtungsmechanismus angetrieben wird, der die Zahnstange und ein Schaltgestänge 10 aufweist, das mit einem Ende 11 der Zahnstange 8 verbunden ist.
  • Die Lenkanordnung 1 umfasst ferner eine Servolenkeinrichtung 12, die dazu dient, auf die Zahnstange 8 eine Kraft auszuüben, die in der gleichen Richtung wirkt wie die Kraft, die auf das Getriebezahnrad 7 ausgeübt wird, wodurch dem Fahrer des Fahrzeugs das Drehen des Lenkrads 2 erleichtert wird, in Abhängigkeit von mindestens zwei Betriebsparametern P1, P2 der Lenkung oder allgemeiner ausgedrückt Betriebsparameter und/oder Zustandsparameter des Fahrzeugs.
  • Die Servolenkeinrichtung 12 umfasst einen Elektromotor 15, dessen Ausgangsmoment Cs von einer elektronischen Steuervorrichtung 16 gesteuert wird, die ein Sollwertsignal des Hilfsmoments C an den Motor liefert. Das Ausgangsmoment Cs des Elektromotors 15 wird mittels der Abtriebswelle 18 des Motors 15 an ein Reduziergetriebe 19 sowie an ein Hilfszahnrad 20, das in die Zahnstange 8 eingreift, übertragen.
  • Die Abtriebswelle 18 des Elektromotors 15 ist somit mittels des Reduziergetriebes 19, des Hilfszahnrads 20, der Zahnstange 8 und des Getriebezahnrads 7 mechanisch mit der Lenkwelle 4 verbunden. Die mechanische Verbindung zwischen der Abtriebswelle 18 und der Lenkwelle 4 könnte auch anders erfolgen, insbesondere auf direktere Weise, ohne die Zahnstange 8.
  • Die Abtriebswelle 18 des Elektromotors unterstützt den Lenkeinschlag des Lenkrads 2, indem sie mittels der vorstehend genannten mechanischen Vorrichtungen auf die Lenkwelle 4 ein Hilfsmoment ausübt, das direkt von dem Ausgangsmoment Cs und folglich von dem Sollwertsignal des Hilfsmoments C abhängt.
  • Der erste Parameter P1 ist für das Lenkradmoment bezeichnend, das heißt für das Moment, das von dem Fahrer auf das Lenkrad 2 angewendet wird und/oder das der Fahrer erfährt. Das Lenkradmoment wird zum Beispiel mit Hilfe eines Momentenaufnehmers 21 ermittelt, der auf dem zweiten Teilstück 5 der Lenkwelle 4 montiert ist, in einem Bereich in der Nähe des Zahnrads 7. Dieser Parameter ist sowohl für Haltestellungen des Lenkrads bezeichnend als auch für Schwingungsphänomene, die dort entstehen, wo eine Verbindung zum Boden besteht, und die über die Räder, das Schaltgestänge, die Zahnstange und die Lenksäule an den Fahrer übertragen werden.
  • Der zweite Parameter P2 ist zum Beispiel für den Wert der Geschwindigkeit des Fahrzeugs bezeichnend. Man ermittelt diese mit klassischen Vorrichtungen zum Messen der Vorwärtsgeschwindigkeit, die derzeit üblicherweise in Fahrzeugen verwendet werden, wobei sie von einem Vorwärtsgeschwindigkeitssensor 22 bestimmt wird.
  • Die elektronische Steuervorrichtung 16 umfasst im Wesentlichen ein Rechenwerk 30 mit zwei Eingängen und einem Ausgang sowie eine Signalverarbeitungsschaltung 31.
  • Die Schaltung 31 ist mit dem Ausgang des Lenkradmomentenaufnehmers 21 so verbunden, dass sie am Eingang ein Signal empfängt, das für den Parameter P1 des Lenkradmoments repräsentativ ist, und ihr Ausgang mit dem ersten Eingang des Rechenwerks 30 verbunden ist.
  • Die Schaltung 31 wird durch ihre Übertragungsfunktion H(f) dargestellt, in der f die Frequenz des für P1 repräsentativen Eingangssignals ist. Diese Übertragungsfunktion wird später noch genauer behandelt.
  • Das Rechenwerk 30 empfängt also an seinem ersten Eingang ein für den Parameter P1 des Lenkradmoments repräsentatives Signal, das gemäß der Übertragungsfunktion H(f) der Schaltung 31 umgewandelt wird.
  • Zum anderen ist das Rechenwerk 30 am Eingang mit dem Geschwindigkeitssensor 22 verbunden, so dass der zweite Eingang des Rechenwerks 30 mit dem für den Parameter P2 der Fahrzeuggeschwindigkeit repräsentativen Signal gespeist wird.
  • Das Rechenwerk 30 ist so programmiert, dass es die vorgespeicherten Vorgabefunktionen ausführt, zum Beispiel in Form von Kartographien, und am Ausgang ein Signal liefert, das für den Wert des Sollwerthilfsmoments C repräsentativ ist, in Abhängigkeit von den beiden Eingangswerten. Der Ausgang des Rechenwerks 30 ist mit dem Motor 15 verbunden, um ihm dieses Steuersignal zu liefern, das für den so berechneten Wert des Sollwerthilfsmoments repräsentativ ist.
  • Natürlich können das Rechenwerk 30 und die mit ihm verknüpften Vorgabefunktionen so ausgelegt sein, dass sie mit einer Anzahl von Eingangsparametern funktionieren, die größer ist als zwei, insbesondere drei Eingangswerte.
  • Bei der Berechnung des Sollmoments kann also auch ein anderer Betriebsparameter und/oder Zustandsparameter des Fahrzeugs berücksichtigt werden, zum Beispiel ein Parameter, der für die Drehgeschwindigkeit des Lenkrads bezeichnend ist.
  • Im Folgenden wird nun die Übertragungsfunktion H(f) näher erklärt, und unter Bezugnahme auf die 2 und 3 werden die physikalischen Auswirkungen der Signalverarbeitung, mit welcher der Parameter P1 des Lenkradmoments am Eingang des Rechenwerks 30 beeinflusst wird, veranschaulicht.
  • In den 2 und 3 hat man die Ziele der Erfindung graphisch dargestellt, die darin bestehen, die auf das Lenkradmoment wirkenden Schwingungsphänomene innerhalb von vorbestimmten Frequenzbereichen abzuschwächen beziehungsweise auf analoge Weise zu verstärken.
  • Wie vorstehend bereits erklärt wurde, steigen diese Schwingungsphänomene sozusagen von der Straße über das Schaltgestänge 10, die Zahnstange 8, die Lenksäule 4 und das Lenkrad 2 nach oben zum Fahrer. Der Schwingungseffekt, den der Fahrer verspürt, kann, wie dies im Rahmen der Erfindung gemacht wurde, durch die Übertragungsfunktion T(f) ausgedrückt werden, die gleich dem Verhältnis der algebraischen Werte des Lenkradmoments zur Kraft ist, die von den gelenkten Rädern 9 über das Schaltgestänge 10 auf die Zahnstange 8 angewendet wird. Diese Übertragungsfunktion ist mit einem mechanischen System verknüpft, das die Schwingungen zwischen einem Eingang, nämlich den Rädern, und einem Ausgang, nämlich dem Lenkrad, überträgt.
  • Die Ziele der Erfindung wurden durch einen Ziel-Funktionsbereich ausgedrückt, in dem sich die Kennlinie der Übertragungsfunktion T(f) befinden muss. Die so definierte Übertragungsfunktion ändert den Amplitudengang und den Phasengang der Übertragung der Kräfte vom Schaltgestänge (Eingang) zum Lenkradmoment (Ausgang). In den 2 und 3 wurden diese Bereiche für den Amplitudengang beziehungsweise für den Phasengang der Übertragungsfunktion beschränkt.
  • Man unterscheidet für beide Funktionsbereiche, beim Amplitudengang und beim Phasengang, zwei Frequenzbereiche:
    der erste geht von 0 und bis zu einem vorgegebenen Schwellenwert S, der zwischen 8 und 14 Hz liegt und vorzugsweise 10 Hz beträgt (wie in den Figuren angegeben);
    der zweite entspricht den Frequenzen über diesem Schwellenwert S.
  • In den Figuren wurde der erste Frequenzbereich auf das Intervall [1 Hz, 10 Hz] beschränkt, und der zweite wurde auf das Intervall [10 Hz, 20 Hz] beschränkt, da diese Intervalle für die wichtigsten im Rahmen der vorliegenden Erfindung befunden wurden.
  • Der Funktionsbereich des Amplitudengangs liegt:
    für den ersten Frequenzbereich [0,S], der im Wesentlichen einem Verstärkungsbereich entspricht: zwischen der horizontalen Geraden mit konstantem Amplitudengang G1 und der horizontalen Geraden mit konstantem Amplitudengang G2, wobei G1 unterhalb von G2 liegt, und G1 der untere Wert des Amplitudengangs ist und G2 der obere Wert des Amplitudengangs ist;
    für den zweiten Funktionsbereich, der den Frequenzwerten über S und im Wesentlichen einem Dämpfungsbereich entspricht: unter einer abfallenden Geraden (P), nicht null, negativ, die durch den Koordinatenpunkt (S, G2) geht.
  • Für den Phasengang θ der Übertragungsfunktion T(f) ist der Funktionsbereich wie folgt definiert:
    für den ersten Funktionsbereich [0,S] liegt der Funktionsbereich zwischen den beiden horizontalen Linien mit konstantem Phasengang, die einem unteren Wert θ1 beziehungsweise einem oberen Wert θ2 entsprechen, wobei gilt: θ1 < θ2 = 0. Vorzugsweise wählt man: θ2 = 0 und θ1 = –30°;
    für den zweiten Funktionsbereich, der den Frequenzwerten über S entspricht, liegt der Funktionsbereich unter der horizontalen Geraden mit konstantem Phasengang θ2.
  • Um die gewünschten Eigenschaften der Übertragungsfunktion T(f) zu erhalten, das heißt, damit die Bode-Kurven, die für diese Übertragungsfunktion charakteristisch sind, innerhalb der vorstehend beschriebenen Funktionsbereiche liegen, könnte, wie es sich gezeigt hat, die mit der Schaltung 31 verknüpfte Übertragungsfunktion H(f), vorteilhafterweise wie folgt aussehen:
    Figure 00100001
    wobei n eine Ganzzahl ≥ 3 ist, und wobei die Koeffizienten ai und bi für jedes Fahrzeug und für jede Gruppe von Werten, welche die gesuchten Funktionsbereiche definieren, das heißt S, G1, G2, P, θ1 und θ2, gewählt werden.
  • Diese Funktionsbereiche können für mehrere Standardzustände definiert werden. Die in den Figuren dargestellten Funktionsbereiche wurden zum Beispiel für ein bestimmtes Fahrzeug und für eine Intensität der auf die Zahnstange angewendeten Kräfte zwischen –50 daN et +50 daN bei blockiertem Lenkrad definiert.
  • Es ist wichtig anzumerken, dass die Funktion Dämpfung/Verstärkung des Filterns der Schwingungen, die über die Lenksäule wandern, mit elektronischen Mitteln zur Signalverarbeitung ausgeführt wird, die auf eine Regelgröße wirken, im vorliegenden Fall das Lenkradmoment. Die Mitwirkung dieser elektronischen Verarbeitungsmittel in den elektrischen Servolenkeinrichtungen und allgemeiner ausgedrückt in den derzeit vorhandenen Lenkanordnungen stellt keine erheblichen Mehrkosten dar. Insbesondere erfordert die Funktion Dämpfung/Verstärkung der Schwingungen durch die in der Erfindung definierten Mittel keine zusätzlichen mechanischen oder elektromechanischen Mittel.
  • Darüber hinaus kann die Erfindung an eine große Anzahl von vorhandenen elektrischen Servolenkungen angepasst werden.
  • Die Funktion Dämpfung/Verstärkung der Schwingungen, die über die Lenksäule wandern, erlaubt es unter den in der vorstehenden Beschreibung dargelegten Bedingungen, ein hohes Niveau an Sicherheit sowie ein hohes Niveau an Fahrkomfort zu erreichen.

Claims (7)

  1. Elektrische Servolenkeinrichtung für ein Kraftfahrzeug, umfassend: – einen Elektromotor (15) dessen Abtriebswelle (18) dazu bestimmt ist, mit der Lenkwelle (4) des Fahrzeugs verbunden zu werden, so dass sie den Lenkeinschlag des Lenkrads (2) unterstützt, indem sie auf die Lenkwelle (4) ein Hilfsmoment ausübt, wobei eine resultierende Lenkeinschlagskraft mittels eines Ausrichtungsmechanismus (10, 11) auf gelenkte Räder übertragen wird, – einen ersten Sensor (21), der einen ersten Betriebsparameter (P1) des Fahrzeugs misst, der für das auf die Lenkwelle (4) wirkende Lenkradmoment bezeichnend ist, – einen zweiten Sensor (22), der einen zweiten Betriebsparameter (P2) und/oder Zustandsparameter des Fahrzeugs misst, und – ein Rechenwerk (30), das wenigstens einen ersten und einen zweiten Eingang aufweist, die mit dem ersten (21) beziehungsweise mit dem zweiten (22) Sensor verbunden sind, und das einen Ausgang aufweist, der mit dem Elektromotor (15) verbunden ist und an diesen ein Sollwertsignal des Hilfsmoments (C) liefert, das für einen Wert steht, der berechnet wird, indem man auf die Eingangswerte vorgespeicherte Vorgabefunktionen anwendet, dadurch gekennzeichnet, dass sie darüber hinaus Mittel (31) umfasst, um auf selektive Weise innerhalb von vorbestimmten Frequenzbereichen die auf das Lenkradmoment wirkenden Schwingungsphänomene abzuschwächen beziehungsweise zu verstärken, wobei die Mittel (31) durch Verarbeitung des Signals, das an den ersten Eingang des Rechenwerkes (30) geliefert wird, funktionieren.
  2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (31) dazu geeignet sind, die auf das Lenkradmoment wirkenden Schwingungsphänomene in Frequenzen über einem vorbestimmten Schwellenwert (S) abzuschwächen.
  3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass dieser Schwellenwert (S) zwischen 8 und 14 Hz liegt und vorzugsweise 10 Hz beträgt.
  4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Mittel (31) eine Signalverarbeitungsschaltung (31) umfassen, deren Eingang mit dem ersten Sensor (21) verbunden ist, und der Ausgang mit dem ersten Eingang des Rechenwerks (16) verbunden ist, wobei die Schaltung auf das Eingangssignal, das für den gemessenen Wert des Lenkradmoments steht, eine Übertragungsfunktion der folgenden Form anwendet:
    Figure 00130001
    in der f die Frequenz ist, n eine Ganzzahl größer oder gleich 3 ist, und in der die Koeffizienten ai, bi so gewählt sind, dass die Übertragungsfunktion (T(f)), die als Eingang die resultierende Kraft hat, die auf den Ausrichtungsmechanismus (10, 11) angewendet wird, und als Ausgang das Lenkradmoment hat, eine repräsentative Bode-Kurve aufweist, gemäß der: – in einem Frequenzbereich (f) zwischen 0 und dem Schwellenwert (S) die Verstärkung (G) mit der Frequenz zwischen einem unteren konstanten Verstärkungswert (G1) und einem oberen konstanten Verstärkungswert (G2) variiert, – für Frequenzen (f) über dem Schwellenwert (S) die Verstärkung (G) mit der Frequenz (f) variiert, wobei sie unter einem Maximalwert bleibt, der selbst linear mit der Frequenz variiert, und zwar abnehmend, gemäß einer vorbestimmten Neigung (P), nicht null, ausgehend von dem hohen Wert (G2).
  5. Vorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Koeffizienten ai, bi so gewählt sind, dass die Übertragungsfunktion (T(f)), die als Eingang die resultierende Kraft hat, die auf den Ausrichtungsmechanismus (10, 11) angewendet wird, und als Ausgang das Lenkradmoment hat, eine repräsentative Bode-Kurve einer Phase aufweist, gemäß der: – in dem Frequenzbereich (f) zwischen 0 und dem Schwellenwert (S) die Phase (θ) mit der Frequenz (f) zwischen einem unteren Phasenwert (θ1), der streng unter 0 liegt, und einem oberen Phasenwert (θ2), kleiner oder gleich 0, vorzugsweise null, variiert, – für Frequenzen (f) über dem Schwellenwert (S) die Phase (θ) unter dem hohen Phasenwert (θ2) bleibt.
  6. Lenkanordnung für ein Kraftfahrzeug, umfassend eine Lenkwelle (4), eine elektrische Servolenkeinrichtung (12) gemäß einem der Ansprüche 1 bis 5, die so mit der Lenkwelle (4) verbunden ist, dass sie den Lenkeinschlag des Lenkrads (2) unterstützt, indem sie auf die Lenkwelle (4) ein Hilfsmoment ausübt, einen Ausrichtungsmechanismus (10, 11), der mit der Lenkwelle (4) und der Servolenkeinrichtung (2) verbunden ist, und mittels dessen eine resultierende Lenkeinschlagskraft auf gelenkte Räder (9) übertragen wird.
  7. Kraftfahrzeug, dadurch gekennzeichnet, dass es eine Lenkanordnung nach Anspruch 6 aufweist.
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