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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine antibiotische Substanz mikrobieller
Herkunft, die willkürlich
als Antibiotikum 107891 bezeichnet wurde, die ein Komplex, umfassend
die Faktoren A1 und A2, ist, die pharmazeutisch annehmbaren Salze
davon, pharmazeutische Zusammensetzungen davon und deren Verwendung als
antibakterieller Wirkstoff.
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Ein
weiterer Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren
zur Herstellung des Antibiotikums 107891, das das Kultivieren von
Microbispora sp. 107891 (hierin nachfolgend identifiziert als Microbispora
sp. ATCC PTA-5024) oder einer Variante oder Mutante davon, die die
Fähigkeit
zur Produktion dieses Antibiotikums beibehalten hat, Gewinnen des
erfindungsgemäßen Antibiotikums
aus dem Mycelium und/oder aus der Fermentationsbrühe, Isolieren
der Reinsubstanz durch chromatographische Mittel und Abtrennen der
Faktoren A1 und A2 umfasst.
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Das
Antibiotikum 107891 ist ein neuer antimikrobieller Wirkstoff mit
einer Peptidstruktur, die Lanthionin und Methyllanthionin als Bestandteile
enthält.
Dieses sind typische Merkmale von Lantibiotika ("lantibiotics"), und insbesondere der Untergruppe,
die hauptsächlich
auf die Zellwandbiosynthese wirkt.
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Lantibiotika
sind Peptide, die die Thioether-Aminosäure Lanthionin sowie mehrere
andere modifizierte Aminosäuren
enthalten (H.G. Sahl und G. Bierbaum, (1998) "Lantibiotics: Biosynthesis and biological
activities of uniquely modified peptides from gram-positive bacteria", Ann. Rev. Microbiol.
52:41-79). Die Mehrheit der bekannten Lantibiotika besitzt antibakterielle
Aktivität,
obwohl für
einige berichtet worden ist, dass sie bezüglich verschiedener pharmakologischer
Ziele aktiv sind. Die antibakteriellen Lantibiotika können auf
der Grundlage ihrer Strukturen auf breite Weise in zwei Gruppen
unterteilt werden: Lantibiotika vom Typ A sind typischerweise langgestreckte,
amphiphile Peptide, während
Lantibiotika vom Typ B kompakt und globulär sind (O. McAuliffe, R.P.
Ross und C. Hill, (2001): "Lantibiotics:
structure, biosynthesis and mode of action", FEMS Microb. Rev. 25: 285-308). Nisin
ist der typische Vertreter eines Lantibiotikums vom Typ A, wohingegen
Actagardin (Gardimycin) und Mersacidin zu der Unterklasse der Typ
B-Lantibiotika gehören.
Lantibiotika vom Nisin-Typ als auch solche vom Mersacidin-Typ wechselwirken
mit den Membran-gebundenen Peptidoglykan-Vorläufern Lipid
II, obwohl sich diese zwei Klassen hinsichtlich der Wirkungen, die
sie im bakteriellen Proliferationsvorgang erzeugen, unterscheiden.
Lantibiotika vom Nisin-Typ töten
Bakterien vorwiegend durch Permeabilisierung der Zytoplasmamembran
(H. Brotz, M. Josten, I. Wiedemann, U. Schneider, F. Gotz, G. Bierbaum
und H.G. Sahl, (1998): "Role
of lipidbound peptidoglycan precursors in the formation of pores
by nsin, epidermin and other lantibiotics", Mol. Microbiol. 30:317-27), während Lantibiotika
vom Mersacidin-Typ die Bakterienzelle hauptsächlich durch Inhibieren der
Zellwandbiosynthese töten
(H. Brotz, G. Bierbaum, K. Leopold, P.E.Reynolds und H.G. Sahl,
(1998): "The lantibiotic
mersacidin inhibits peptidoglycan synthesis by targeting lipid II", Antimicrob Agents
Chemother. 42:154-60).
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Die
zwei von dem Microbispora corallina-Stamm NRRLL 30420 produzierten
Antibiotika, bezeichnet als Antibiotikum MF-BA-1768α
1 bzw.
MF-BA-1768β
1, sind in der
US 6 551 591 B1 beschrieben. Die in dem obenstehend
bezeichneten Patent angegebenen physikochemischen Daten (z.B. Massenspektroskopiedaten, Molekulargewicht,
Gehalt an Aminosäuren)
und der Vergleich der Retentionszeiten in experimentellen LC-MS-Untersuchungen
zeigen deutlich, dass der Antibiotikum 107891-Komplex sowie seine
Komponenten Faktor A1 und Faktor A2 chemische Strukturen sind, die
von den Antibiotika MF-BA 1768α
1 und MF-BA-1768β
1 verschieden sind.
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Die
EP 0592835A2 beschreibt die Antitumor-Antibiotika BU-4803TA
1, A
2, B, C
1, C
2 und D. Die
Antibiotika BU-4803TA
1, A
2 und
B werden aus der Fermentationsbrühe
von Microbispora ATCC 55327 (AA 9966) gewonnen, während die
Antibiotika BU4803TC
1, C
2 und
D Umwandlungsprodukte der Antibiotika BU 4803TA
1, A
2 bzw. B sind, wenn diese Produkte in Dimethylsulfoxid
gelagert werden. Die in der
EP
0592 835 A berichteten physiko-chemischen Daten für die obenstehenden
Antibiotika (z.B. Aussehen, UV-Absorption, Molekulargewicht, Antitumor-Aktivität) zeigen
deutlich, dass sie chemische Substanzen sind, die von dem Antibiotikum 107891-Komplex
und seinen Faktoren A1 und A2 verschieden sind.
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STAMM UND FERMENTATION
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Microbispora
sp. 107891 wurde aus der Umwelt isoliert und am 27. Februar 2003
bei der American Type Culture Collection (ATCC), 10801 University
Blvd, Manassas VA, 20110-2209
USA, gemäß den Vorschriften
des Budapester Vertrages hinterlegt. Für den Stamm wurde die Eingangsnummer
PTA-5024 erteilt.
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Die
Produktion von Antibiotikum 107891 wird erreicht durch Kultivieren
eines Microbispora sp.-Stammes, der fähig ist, es zu produzieren,
d.h., Microbispora sp. ATCC PTA-5024 oder eine Variante oder Mutante davon,
die die Fähigkeit
zur Produktion dieses Antibiotikums beibehalten hat; Isolieren des
resultierenden Antibiotikums aus der gesamten Kulturbrühe und/oder
aus dem abgetrennten Mycelium und/oder aus der filtrierten Fermentationsbrühe und Reinigen
des isolierten Antibiotikums durch chromatographische Mittel. Auf
jeden Fall ist es bevorzugt, das Antibiotikum 107891 unter anaeroben
Bedingungen in einem wässrigen
Nährmedium zu
produzieren, das leicht assimilierbare Quellen für Kohlenstoff, Stickstoff und
anorganische Salze enthält. Viele
auf dem Gebiet der Fermentation normalerweise eingesetzte Nährmedien
können
verwendet werden, jedoch sind bestimmte Medien bevorzugt.
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Bevorzugte
Kohlenstoffquellen sind Saccharose, Fructose, Glucose, Xylose und
dergleichen. Bevorzugte Stickstoffquellen sind Sojabohnenmehl, Pepton,
Fleischextrakt, Hefeextrakt, Trypton, Aminosäuren, hydrolysiertes Casein
und dergleichen. Zu den anorganischen Salzen, die in die Kulturmedien
eingearbeitet werden können,
zählen
die gebräuchlichen
löslichen
Salze, die fähig
sind, Natrium-, Kalium-, Eisen-, Zink-, Kobalt-, Magnesium-, Calcium-,
Ammoni um-, Chlorid-, Carbonat-, Sulphat-, Phosphat-, Nitrat-Ionen
und dergleichen Ionen bereitzustellen.
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Der
das Antibiotikum 107891 produzierende Stamm wird bevorzugt in einem
Fermentationsröhrchen oder
einem Schüttelkolben
vorkultiviert, dann wird die Kultur verwendet, um Glasbehälterfermenter
("jar fermentors") für die Produktion
wesentlicher Mengen von Substanzen anzuimpfen. Das für die Vorkultur
verwendete Medium kann das gleiche sein, wie das, das für größere Fermentationen
eingesetzt wird, aber auch andere Medien können eingesetzt werden. Der
das Antibiotikum 107891 produzierende Stamm kann bei einer Temperatur
zwischen 17°C
und 37°C
gezüchtet
bzw. wachsen gelassen werden, wobei optimale Temperaturen um 28-30°C liegen.
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Während der
Fermentation kann die Produktion von Antibiotikum 107891 durch Bioassay
an empfindlichen Mikroorganismen und/oder durch HPLC-Unersuchungen überwacht
werden. Maximale Produktion des Antibiotikums 107891 tritt im Allgemeinen
nach näherungsweise
90 Stunden und vor den 200 Stunden der Fermentation auf.
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Das
Antibiotikum 107891 wird durch Kultivieren von Microbispora sp.
ATCC PTA-5024 oder
einer Variante oder Mutante davon, die fähig ist, das Antibiotikum 107891
zu produzieren, hergestellt, und es wird in den Kulturbrühen und/oder
in Mycelium gefunden.
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In
dieser Beschreibung und diesen Ansprüchen bezeichnet der Begriff "Antibiotikum 107891", sofern nicht anders
angegeben, den Antibiotikum 107891-Komplex, umfassend die Faktoren
A1 und A2.
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MORPHOLOGISCHE CHARAKTERISTIKA
VON Microbispora sp. ATCC PTA-5024
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Microbispora
sp. ATCC PTA-5024 wächst
auf verschiedenen festen Standardmedien. Mikroskopische Dimensionen
wurden gemessen unter Verwendung der Kultur, die auf Huminsäure-Spurensalze-Agar
(Zusammensetzung in g/l: Huminsäure
0,5 FeSO4·7H2O
0,001, MnCl2·4H2O
0,001, ZnSO4·7H2O
0,001, NiSO4·6H2O 0,001,
MOPS 2, Agar 20), supplementiert mit 1 ml/l Vitaminlösung (25
mg/l Thiaminhydrochlorid, 250 mg/l Calciumpantothenat, 250 mg/l
Nicotinsäure,
0,5 mg/l Biotin, 1,25 g/l Riboflavin, 6,25 mg/l Cyanocobalamin,
25 mg/l Paraminobenzoesäure,
500 mg/l Folsäure,
500 mg/l Pyridoxalhydrochlorid) wachsen gelassen wurde.
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In
Flüssigkultur
(V6-Medium, Zusammensetzung in g/l: Dextrose 22, Fleischextrakt
5, Hefeextrakt 5, Casein 3, NaCl 1,5) wurde nach 6 Tagen des Wachstums
bei 28°C
keine Fragmentierung des Myceliums beobachtet. Mikroskopische Untersuchung
auf Huminsäure-Spurensalze-Agar
(nach 21 Tagen der Inkubation bei 28°C) offenbart ein verzweigtes,
unfragmentiertes Substratmycelium und monopodial verzweigtes Luftmycelium;
auch sind viele lange, gerade und spärlich verzweigte Lufthyphen
sichtbar. Charakteristische longitudinale Sporenpaare werden von
kurzen Sporophoren bzw. Sporenträgern
gebildet, die lateral aus Verzweigungen oder direkt aus den Haupt-Lufthyphen
hervorgehen. Die Sporen sind globos und nicht-motil bzw. unbeweglich. Sporangium-artige
Körper
oder andere besondere Strukturen werden nicht beobachtet.
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KULTURMERKMALE VON Microbispora
sp. ATCC PTA-5024
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Microbispora
sp. ATCC PTA-5024 wurde sechs Tage lang in AF/MS-Flüssigmedium
(siehe Beispiel 1) bei 28°C
und 200 U/min wachsen gelassen, dann auf ein neues AF/MS-Flüssigmedium
(5% Inokulum) transferiert und weitere 6 Tage lang wachsen gelassen
und schließlich
in 100 ml V6-Flüssigmedium
(siehe Beispiel 1) inokuliert (7% Inokulum). Nach 6 Tagen des Wachstums
bei 28°C
und 200 U/min wurde das Mycelium durch Zentrifugation geerntet und
dreimal mit steriler Kochsalzlösung
gewaschen, dann wurde es verdünnt,
um ein geeignetes Inokulum bereitzustellen. Aliquote der Suspension
wurden auf eine Kreuzschraffurartige Weise auf verschiedenen Medien
ausgestrichen, die empfohlen wurden von Shirling und Gottlieb (E.B.
Shirling und D. Gottlieb, (1966): "Method for Characterization of Streptomyces
species", Int. J.
Syst. Bacteriol. 16: 313-340), und Medien, die empfohlen wurden
von S.A. Waksman (1961). "The
Actinomycetes",
The Williams and Wilkins Co., Baltimore. Bd. 2: 328-334).
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Die
Fähigkeit,
eine Vielfalt an Kohlenyhdraten als Kohlenstoff- und Energiequelle
zu nutzen, wurde unter Verwendung des Mediums ISP4 ohne Stärke, supplementiert
mit 1 ml/l der obenstehend beschriebenen Vitaminlösung, als
Basalmedium bestimmt; jede Kohlenstoffquelle wurde in der Endkonzentration
von 1 % (G/V) zugegeben.
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NaCl-Toleranz,
pH-Bereich des Wachstums sowie die Fähigkeit, bei verschiedenen
Temperaturen zu wachsen, wurden auf ISP2-Medium bestimmt. Alle Medien
wurden drei Wochen lang bei 28°C
inkubiert; Beschreibungen beziehen sich auf 21 Tage, sofern nicht
anders angegeben. Die Farbe wurde unter natürlichem Tageslicht beurteilt,
wobei der Farbatlas von Maerz und Paul (A. Maerz und M.R. Paul,
1950-A Dictionary of Colour, 2. Auflage. Mc-Graw-Hill Book Co. Inc., New York) verwendet
wurde. Die Fähigkeit,
Nitrate zu Nitriten zu reduzieren, wurde gemäß der von Williams et al. (S.T.
Williams, M. Goodfellow, G. Alderson, E.M.H. Wellington, P.H.A.
Sneath & M.J.
Sackin, 1983 -Numerical classification of Streptomyces and related
genera – J. Gen.
Microbiol. 129, 1743-1813) beschriebenen Verfahrensweise auf Nitrat-Schrägmedium
("sloppy Nitrate medium") untersucht.
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Wachstum,
Kolonieerscheinungsbild, Substrat- und Luftmycelfarbe und Pigmentbildung
für den Stamm
Microbispora sp. ATCC PTA-5024 sind in Tabelle I angegeben. Auf
den meisten der verwendeten Medien liegt vegetatives Wachstum vor,
im Unterschied zum Luftmycel bzw. Luftmycelium, das nur auf einigen von
ihnen vorliegt. Auf keinem der verwendeten Medien wird eine offensichtliche
Pigmenterung gezeigt. Physiologische Charakteristika des Stammes
sind in Tabelle II dargestellt. Wachstum und Luftmycelium-Bildung liegen
bei 17°C,
aber nicht bei 43°C
vor. Eine Bildung von Luftmycelium auf ISP2 liegt bei pH-Werten
von mehr als 6 vor, während
sie in Gegenwart von 1% NaCl fehlt.
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Die
Fähigkeit,
verschiedene Kohlenhydrate für
das Wachstum zu nutzen, ist in Tabelle III dargestellt. Tabelle
I: Wachstumsmerkmale von Microbispora sp. ATCC PTA-5024
- (ISP4 und Glucose-Asparagin-Agar, mit 1
ml/l Vitaminlösung
supplementiert).
Tabelle
II: Physiologische Merkmale von Microbispora sp. ATCC PTA-5024. Tabelle
III: Verwertung von Kohlenstoffquellen durch Microbispora sp. ATCC
PTA-5024 - +++ reichlich; ++ gutes Wachstum; + moderates
Wachstum; +/– dürftiges
Wachstum; – kein
Wachstum; Luftmycelium fehlt immer.
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CHEMOTAXONOMISCHE MERKMALE
VON Microbispora sp. ATCC PTA-5024
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Microbispora
sp. ATCC PTA-5024 wurde in GYM-Medium (Glucose 4 g/l; Hefeextrakt
4 g/l; Malzextrakt 10 g/l) bei 28°C
auf einem Rotationsschüttler
wachsen gelassen, und das Mycelium wurde geerntet, zweimal mit sterilem
destillierten Wasser gewaschen und nachfolgend gefriergetrocknet.
Analysen der Aminosäuren wurden
gemäß dem Verfahren
von Staneck und Roberts (J.L. Staneck und G.D. Roberts, (1974): "Simplified approach
to identification of aerobic actinomycetes by thin-layer chromatography", Appl. Microbiol.
28: 226-231) durchgeführt.
Menachinone und polare Lipide wurden nach der Verfahrensweise von
Minnikin et al. (D.E. Minnikin, A.G. O'Donnell, M. Goodfellow., G. Alderson,
M. Athalye, A. Schaal und J.H. Parlett, (1984): "An integrated procedure of isoprenoid
quinones and polar lipids",
J. Microbiol. Meth. 2: 233-241) extrahiert. Polare Lipide wurden
durch Dünnschichtchromatographie
(D.E. Minnikin, V. Patel, L. Alshamaony und M. Goodfellow, (1977): "Polar lipid composition
in the classification of Nocardia and related bacteria", Int. J. Syst. Bacteriol.
27:104-117), Menachinone durch HPLC (R.M. Kroppenstedt, (1982): "Separation of bacterial
menaquinones by HPLC using reverse phase RP18 and a silver loaded
ion exchanger as stationary phase", J. Liquid. Chromat. 5:2359-2367; R.M.
Kroppenstedt, (1985): "Fatty
acid and menaquinone analysis of actinomycetes and related organisms", in: Chemical Methods
in Bacterial Systematics. No20 SAB Technical Series, S. 173-199,
M. Goodfellow und D.E. Minnikin, Hrsg., Academic Press, London)
bzw. Fettsäuremethylester
durch Gas-Flüssigkeitschromatographie
(L.T. Miller, (1982): "A
single derivatization method for bacterial fatty acid methyl esters
including hydroxy acids",
J. Clin. Microbiol. 16: 584-586; M. Sasser, (1990): "Identification of
bacteria by gas chromatography of cellular fatty acids", USFCC News Letters
20:1-6) untersucht. Das Vorhandensein von Mycolsäuren wurde durch das Verfahren
von Minnikin et al. (D.E. Minnikin, L. Ashamaony und M. Goodfellow,
(1975): "Differentiation
of Mycobacterium, Nordica and related taxa by thin layer chromatographic analysis
of whole organism methanolyzates",
J. Gen. Microbiol. 88: 200-204) untersucht.
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Ganzzellhydrolysate
des Stamms Microbispora sp. ATCC PTA-5024 enthalten meso-Diaminopimelinsäure als
die Diaminosäure
des Peptidoglykans. Die vorherrschenden Menachinone sind MK-9 (III,
VIII-H4), MK-9(H2)
und MK-9(H0). Das Muster polarer Lipide
ist gekennzeichnet durch das Vorhandensein von Phosphatidylethanolamin,
Methylphosphatidylethanolamin, Phosphatidylgylcerin, Diphosphatidylglycerin,
Phosphatdiylinositol, Phosphatidylinositolmannosiden und N-Acetylglucosamin-enthaltendem
Phospholipid, d.h., Phospholipid des Typs IV nach Lechevalier et
al. (H.A. Lechevalier, C. De Brieve und M.P. Lechevallier, (1977): "Chemotaxonomy of
aerobic actinomycetes: phospholipid composition", Biochem. Syst. Ecol. 5: 246-260).
Die Hauptkomponenten des Fettsäuremusters
sind anteiso 15:0, iso 16:0, n-16:0, anteiso 17:0 und 10-Methylheptadecansäure (10-Me-17:0),
d.h., 3c sensu Kroppenstedt (R.M. Kroppenstedt, (1985): "Fatty acid and menaquinone
analysis of actinomycetes and related organisms", in: Chemical Methods in Bacterial
Systematics. No20 SAB Technical Series, S. 173-199. M. Goodfellow
und D.E. Minnikin Hrsg., Academic Press, London). Es wurden keine
Mycolsäuren
detektiert.
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SEQUENZIERUNG DER 16S
rDNA von MICROBISPORA sp. ATCC PTA-5024
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Die
Teilsequenz des 16 rRNA-Gens (16S rDNA), d.h., 1443 Nucleotide,
entsprechend 95% der gesamten rRNA, des Stamms Microbispora sp.
ATCC PTA-5024 wurde gemäß publizierter
Verfahrensweisen (P. Mazza, P. Monciardini, L. Cavaletti, M Sosio
und S. Donadio, (2003): "Diversity
of Actinoplanes and related genera isolated from an Italian soil", Microbial Ecol.
5:362-372) erhalten. Sie ist in SEQ ID NO 1 angegeben.
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Diese
Sequenz wurde mit der des Stammes Microbispora corallina NRRL 30420
(MF-BA-1768), wie sie
in der
US 6 551 591
B1 angegeben ist, verglichen. Die zwei Sequenzen wurden
angeglichen, und Unterschiede wurden an 31 von 1456 angeglichenen
Positionen festgestellt, was eine insgesamte Sequenzabweichung bzw.
Sequenzdivergenz von 2,13% darstellt. Zwei beliebige Stämme, die
weniger als 97,5% Sequenzidentität
aufweisen, gehören üblicherweise
zu unterschiedlichen Arten (Stackebrandt, E. und Embley, M.T. (2000), "Diversity of Uncultered
Microorganisms in the Environment". In: Nonculturable Microorganisms in
the Environment, R.R. Colwell und D.J. Grimes (Hrsg.). ASM, Press,
Washington DC, S. 57-75). Deshalb ist ein Level von 2% Sequenzdivergenz
relativ hoch (Rossellò-Mora,
R. und Amann, R. (2001). "The
Species Concept for Prokaryotes".
FEMS Microbiol. Rev. 25: 39-67) und weist darauf hin, dass Microbispora
sp. ATCC PTA-5024 und Microbispora corallina NRRL 30420 (MF-BA-1768)
verschiedene Stämme
sind.
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IDENTITÄT DES STAMMES
MICROBISPORA sp. ATCC PTA-5024
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Der
das Antibiotikum 107891 produzierende Stamm wird der Gattung Microbispora,
Familie Streptosporangiaceae, aufgrund der folgenden chemotaxonomischen
und morphologischen Merkmale zugeordnet:
- – Vorhandensein
von meso-Diaminopimelinsäure
in der Zellwand;
- – Große Menge
an MK-9 (III, VIII-H4) und Phospholipid
vom Typ IV nach Lechevalier et al. (H.A. Lechevalier, C. De Brieve
und M.P. Lechevalier, (1977): "Chemotaxonomy
of aerobic actinomycetes: phospholipid composition", Biochem. Syst.
Ecol. 5: 246-260);
- – Fettsäureprofil
von 3c sensu Kroppenstedt (R.M. Kroppenstedt, (1992): "The genus Nocardiopsis", in: The Prokarotes,
Bd. II, S. 1139-1156, A. Balows, H. Truper, M. Dworkin, W. Harder
und K.H. Schleifer, Hrsg.; New York, Springer-Verlag);
- – Fehlen
von Mycolsäuren;
- – Bildung
charakteristischer longitudinaler Sporenpaare an den Spitzen von
kurzen Sporophoren, die lateral aus Lufthyphen abzweigen. Unbewegliche
Sporen.
- – Eine
Teilsequenz des 16 rRNA-Gens (16S rDNA), d.h., 1443 Nucleotide,
entsprechend 95% der gesamten rRNA, angegeben in SEQ ID NO 1, zeigt >97% Identität mit 16S
rDNA-Sequenzen von
beschriebenen Microbispora-Arten.
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Wie
bei anderen Mikroorganismen, unterliegen die Merkmale des das Antibiotikum
107891 produzierenden Stammes Änderungen.
Z.B. können
künstliche
Varianten und Mutanten des Stammes erhalten werden, und zwar durch
Behandlung mit zahlreichen bekannten Mutagenen, wie z.B. UV-Strahlen
und Chemikalien, wie z.B. salpetrige Säure, N-Methyl-N-nitro-N-nitrosoguanidin und
viele andere. Alle natürlichen
und künstlichen
Varianten und Mutanten des Stammes Microbispora sp. ATCC PTA-5024,
die zur Produktion des Antibiotikums 107891 fähig sind, werden für die Zwecke
dieser Erfindung als gleichwertig dazu erachtet und sind deshalb
in den Umfang der Erfindung eingeschlossen.
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EXTRAKTION UND REINIGUNG
DES ANTIBIOTIKUMS 107891
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Wie
oben stehend erwähnt,
wird das Antibiotikum 107891 in beinahe gleicher Verteilung sowohl
im Mycelium als auch in der filtrierten Fraktion der Fermentationsbrühe gefunden.
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Die
geerntete Brühe
kann verarbeitet werden, um das Mycelium von dem Überstand
der Fermentationsbrühe
abzutrennen, und das Mycelium kann mit einem Wasser-mischbaren Lösungsmittel
extrahiert werden, um, nach Entfernung des verbrauchten Myceliums,
eine Lösung
zu erhalten, die das Antbiotikum 107891 enthält. Dieser Myceliumsextrakt
kann dann separat oder im Pool mit dem Überstand gemäß den hiernach
für die Überstandsfraktion
angegebenen Verfahrensweisen verarbeitet werden. Wenn das Wasser-mischbare
Lösungsmittel
Störungen
der Handlungen bzw. Verfahrensschritte zum Gewinnen des Antibiotikums
aus dem Myceliumsextrakt verursachen kann, kann das Wasser-mischbare
Lösungsmittel
durch Destillation entfernt werden oder kann mit Wasser auf eine
nicht-störende
Konzentration verdünnt
werden.
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Der
Begriff "Wasser-mischbares
Lösungsmittel", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, soll die Bedeutung besitzen, die ihm gegenwärtig auf
dem Fachgebiet dieses Begriffs gegeben wird und bezieht sich auf
Lösungsmittel,
die unter den Bedingungen der Verwendung mit Wasser in einem einigermaßen breiten Konzentrationsbereich
mischbar sind. Beispiele Wasser-mischbarer organischer Lösungsmittel,
die bei der Extraktion der erfindungsgemäßen Verbindungen verwendet
werden können,
sind: niedere Alkanole, z.B. (C1-C3)-Alkanole, wie z.B. Methanol, Ethanol und
Propanol; Phenyl-(C1-C3)-alkanole,
wie z.B. Benzylalkohol; niedere Ketone, z.B. (C3-C4)-Ketone, wie z.B. Aceton und Ethylmethylketon;
cyclische Ether, wie z.B. Dioxan und Tetrahydrofuran; Glykole und
ihre Produkte aus der partiellen Veresterung, wie z.B. Ethylenglykol,
Propylenglykol und Ethylenglykolmonomethylether, niedere Amide,
wie z.B. Dimethylformamid und Diethylformamid; Essigsäure, Dimethylsulfoxid
und Acetonitril.
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Die
Gewinnung der Verbindung aus dem Überstand der Fermentationsbrühe des produzierenden
Mikroorganismus wird gemäß per se
bekannter Techniken durchgeführt,
die Extraktion mit Lösungsmitteln,
Präzipitation
durch Zugabe von Nicht-Lösungsmitteln
oder durch Ändern
des pH-Wertes der Lösung,
durch Verteilungschromatographie, Umkehrphasen-Verteilungschromatographie,
Ionenaustauschchromatographie, Molekül-Ausschlusschromatographie
und dergleichen, oder eine Kombination von zwei oder mehr dieser Techniken
umfassen. Eine Ver fahrensweise zum Gewinnen der erfindungsgemäßen Verbindungen
aus der filtrierten Fermentationsbrühe umfasst Extraktion des Antibiotikums
107891 mit Wasser-mischbaren organischen Lösungsmitteln, gefolgt von Präzipitation
aus den konzentrierten Extrakten, möglicherweise durch Zugeben
eines Präzipitationsmittels.
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Auch
in diesem Fall soll der Begriff "nicht-Wasser-mischbares
Lösungsmittel", wie er in dieser
Anmeldung verwendet wird, die Bedeutung besitzen, die diesem Begriff
gegenwärtig
auf dem Fachgebiet gegeben wird, und bezieht sich auf Lösungsmittel,
die unter den Bedingungen der Verwendung mit Wasser in einem einigermaßen breiten
Konzentrationsbereich, der für
die beabsichtigte Verwendung geeignet ist, geringfügig mischbar
oder praktisch unmischbar sind.
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Beispiele
für nicht-Wasser-mischbare
organische Lösungsmittel,
die bei der Extraktion der erfindungsgemäßen Verbindungen aus der Fermentationsbrühe verwendet
werden können,
sind: Alkanole mit wenigstens vier Kohlenstoffatomen, die linear,
verzweigt oder cyclisch sein können,
wie z.B. n-Butanol, 1-Pentanol, 2-Pentanol, 3-Pentanol, 1-Hexanol,
2-Hexanol, 3-Hexanol,
3,3-Dimethyl-1-butanol, 4-Methyl-1-pentanol, 3-Methyl-1-pentanol,
2,2-Dimethyl-3-pentanol,
2,4-Dimethyl-3-pentanol, 4,4-Dimethyl-2-pentanol, 5-Methyl-2-hexanol,
1-Heptanol, 2-Heptanol, 5-Methyl-1-hexanol, 2-Ethyl-1-hexanol, 2-Methyl-3-hexanol,
1-Octanol, 2-Octanol, Cyclopentanol, 2-Cyclopentylethanol, 3-Cyclopenthyl-1-propanol,
Cyclohexanol, Cycloheptanol, Cyclooctanol, 2,3-Dimethylcyclohexanol,
4-Ethylcyclohexanol, Cyclooctylmethanol, 6-Methyl-5-hepten-2-ol,
1-Nonanol, 2-Nonanol, 1-Decanol und 3-Decanol; Ketone mit wenigstens
fünf Kohlenstoffatomen,
wie z.B. Methylisopropylketon, Methylisobutylketon, Methyl-n-amylketon, Methylisoamylketon,
und Gemische davon.
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Wie
es auf dem Fachgebiet bekannt ist, kann die Produktextraktion aus
der filtrierten Fermentationsbrühe
verbessert werden, indem der pH auf einen geeigneten Wert eingestellt
wird und/oder durch Zugeben eines geeigneten organischen Salzes,
das mit dem Antibiotikum ein Ionenpaar bildet, das in dem Extraktionslösungsmittel
löslich
ist.
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Wie
es auf dem Fachgebiet bekannt ist, kann die Phasentrennung durch
Salzung der restlichen Phase verbessert werden.
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Wenn,
anschließend
an eine Extraktion, eine organische Phase gewonnen wird, die eine
wesentliche Menge an Wasser enthält,
kann es zweckmäßig sein,
Wasser aus ihr azeotrop abzudestillieren. Im Allgemeinen erfordert
dies die Zugabe eines Lösungsmittels,
das zur Bildung minimal azeotroper Gemische mit Wasser fähig ist,
gefolgt von der Zugabe eines Präzipitationsmittels
zum Präzipitieren
des gewünschten
Produkts, sofern notwendig. Repräsentative
Beispiele für
organische Lösungsmittel,
die zum Bilden minimal azeotroper Gemische mit Wasser fähig sind,
sind: n-Butanol, Benzol, Toluol, Butylether, Kohlenstofftetrachlorid,
Chloroform, Cyclohexan, 2,5-Dimethylfuran, Hexan und m-Xylol; das
bevorzugte Lösungsmittel
ist n-Butanol.
-
Beispiele
für Präzipitationsmittel
sind Petrolether, Niederalkylether, wie z.B. Ethylether, Propylether und
Butylether, und Niederalkylketone, wie z.B. Aceton.
-
Gemäß einer
bevorzugten Verfahrensweise zur Gewinnung des Antibiotikums 107891
kann die filtrierte Fermentationsbrühe mit einer Absorptionsmatrix
in Kontakt gebracht werden, gefolgt von der Elution mit einem polaren,
Wasser-mischbaren Lösungsmittel
oder einem Gemisch davon, Konzentration bis zu einem öligen Rückstand
unter reduziertem Druck und Präzipitation
mit einem Präzipitationsmittel
des bereits obenstehend erwähnten
Typs.
-
Beispiele
für Adsorptionsmatrizes,
die zweckdienlicherweise bei der Gewinnung der erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden können,
sind Polystyrol- oder gemischte Polystyrol-Divenylbenzolharze (z.B.
M112 oder 5112, Dow Chemical Co.; Amerlite® XAD2
oder XAD4, Rohm & Haas,
Diaion HP 20, Mitsubishi), Acrylharze (z.B. XAD7 oder XAD8, Rohm & Haas), Polyamide,
wie z.B. Polycaprolactame, Nylons und vernetzte Polyvinylpyrrolidone
(z.B. Polyamid-CC 6, Polyamid-SC 6, Polyamid-CC 6.6, Polyamid-CC
6AC und Polyamid-SC 6AC, Macherey-Nagel & Co., Deutschland; PA 400, M. Woelm
AG, Deutschland); und das Polyvinylpyrrolidonharz PVP-CL (Aldrich
Chemie & Co.,
KG, Deutschland) und Poren-kontrollierte, vernetzte Dextrane (z.B.
Sephadex® LH-20,
Pharmacia, Fine Chemicals, AB). Bevorzugt werden Polystyrolharze
eingesetzt, insbesondere ist das Diaion HP 20-Harz bevorzugt.
-
Im
Falle von Polystyrolharzen, Polystyrol-Divenylbenzolharzen, Polyamidharzen
oder Acrylharzen ist ein bevorzugter Eluent ein Wasser-mischbares
Lösungsmittel
oder seine wässrigen
Gemische. Die wässrigen Gemische
können
Puffer bei einem geeigneten pH-Wert enthalten.
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Auch
in diesem Fall soll der Begriff "Wasser-mischbares
Lösungsmittel", wie er in dieser
Beschreibung und den Ansprüchen
verwendet wird, die Bedeutung haben, die diesem Begriff auf dem
Fachgebiet gegenwärtig
beigemessen wird, wie es obenstehend beschrieben ist.
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Die
schrittweisen bzw. aufeinanderfolgenden Verfahrensweisen zur Isolation
und Reinigung des Antibiotikums können an den vereinigten bzw.
gepoolten Extrakten aus dem Brühenüberstand
und aus dem Mycelium durchgeführt
werden. Wenn z.B. der in der filtrierten Fermentationsbrühe oder
dem Überstand
enthaltene Anteil des antibiotischen Produkts durch Absorption an
einem Absorptionsharz gewonnen wird und der im Mycelium enthaltende
Anteil des antibiotischen Produkts daraus mit einem Wasser-mischbaren
Lösungsmittel
extrahiert wird, gefolgt von der Absorption an ein Absorptionsharz,
können
die aus jedem der zwei Sätze von
Absorptionsharzen eluierten Fraktionen kombiniert bzw. vereinigt
werden, gegebenenfalls nach Konzentration, und können dann als eine einheitliche
Ernte weiter bearbeitet werden. Wenn alternativ die zwei Sätze von
Absorptionsharzen, die für
die getrennten Extraktionsstufen verwendet wurden, vom gleichen
Typ sind und die gleichen funktionellen Merkmale besitzen, können sie
vereinigt werden, und das Gemisch kann einer einheitlichen Elutionsstufe
bzw. ei nem einheitlichen Elutionsschritt, z.B. mit einem Wasser-mischbaren
Lösungsmittel
oder einem Gemisch davon mit Wasser, unterworfen werden.
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Jedenfalls
wird, ungeachtet der zur Gewinnung des rohen Antibiotikums 107981
gewählten
Verfahrensweise, die nachfolgende Reinigungsstufe normalerweise
am Gemisch der Rohmaterialien durchgeführt, das aus der Kombination
der aus den getrennten Extraktionsstufen hervorgehenden Produkte
resultiert.
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Die
Reinigung des rohen Antibiotikums 107891 kann mittels jeder der
per se bekannten Techniken bewerkstelligt werden, wird aber bevorzugt
mittels chromatographischer Verfahrensweisen durchgeführt. Beispiele
dieser chromatographischen Verfahrensweisen sind jene, die in Bezug
auf die Gewinnungsstufe angegeben sind und umfassen auch Chromatographie
an stationären
Phasen, wie z.B. Kieselgel, Alumina, aktiviertes Magnesiumsulfat
und dergleichen, oder Umkehrphasenchromatographie an silanisiertem
Kieselgel mit verschiedenen funktionellen Derivatisierungen, und
Elution mit Wasser-mischbaren Lösungsmitteln
oder einem wässrigem
Gemisch Wasser-mischbarer Lösungsmittel
der obenstehend erwähnten
Art.
-
Beispielsweise
kann präparative
HPLC-Chromatographie eingesetzt werden, wobei RP-8 oder RP-18 als stationäre Phase
und ein Gemisch aus HCOONH4-Puffer:CH3CN als Elutionssystem verwendet werden.
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Die
aus der Reinigungsstufe erhaltenen aktiven Fraktionen werden vereinigt,
unter Vakuum konzentriert, durch Zugabe eines Präzipitationsmittels der obenstehend
erwähnten
Art präzipitiert
und getrocknet oder lyophilisiert in einem oder schrittweisen Durchgängen. In
dem Fall, dass das Produkt Restmengen an Ammoniumformiat oder anderen
puffernden Salzen enthält,
können
diese durch Absorption des Antibiotikums 107891 an einer Festphasen-Extraktionssäule, z.B.
einer Umkehrphasen-Harzsäule,
wie z.B. SPE Superclean LCP18 Supelco (Bellefonte PA, USA), gefolgt
von Waschen mit destilliertem Wasser unter Elution mit einem geeigneten
wässrigen
Lösungsmittelgemisch,
z.B. Methanol:Wasser, entfernt werden. Das Antibiotikum wird dann
durch Entfernen der Elutionslösungsmittel
gewonnen.
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Demgemäß wird eine
gereinigte getrocknete Antibiotika 107891-Komplex-Zubereitung als
ein weißes Pulver
erhalten.
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Wie
es auf diesem Fachgebiet üblich
ist, können
sowohl die Produktion als auch die Gewinnungs- und Reinigungsstufen
durch eine Vielzahl an analytischen Verfahrensweisen, einschließlich Hemmtest
gegen empfindliche Mikroorganismen und analytische Kontrolle unter
Verwendung der HPLC oder Massenspektrometrie-gekuppelten HPLC überwacht
werden.
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Eine
bevorzugte analytische HPLC-Technik wird auf einem Waters-Instrument
(Waters Chromathography, Milford, MA), ausgestattet mit einer Säule vom
Typ Waters Simmetryshield RP8, 5 μ (250 × 4,6 mm)
durchgeführt,
wobei bei einer Flussrate von 1 ml/min und bei einer Temperatur
von 50°C
eluiert wird.
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Die
Elution wurde mit einem mehrstufigen Programm (multistep programm)
durchgeführt:
Zeit=0 (30% Phase B); Zeit=28 min (30% Phase B); Zeit=28 min (40%
der Phase B). Phase A war Acetonitril: 100 mM Ammoniumformiat-Puffer
(pH 5,0) 5:95 (V/V), und Phase B war Acetonitril. Der UV-Detektor
war auf 282 nm eingestellt.
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Der
Effluent aus der Säule
wurde im Verhältnis
5:95 aufgeteilt, und die Hauptmenge (ca. 950 μl/min) wurde zum Photodioden-Array-Detektor
geführt.
Die restlichen 50 μl/min
wurden zur ESI-Schnittstelle eines Ionenfalle-Massenspektometers
vom Typ Finnigan LCQ (Thermoquest, Finnigan MAT, San Jose, CA) geführt.
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Die
massenspektrometrische Untersuchung wurde unter den folgenden Bedingungen
durchgeführt:
Probeneintrittsbedingungen:
Hüllgas (N2) 60 psi;
Hilfsgas (N2)
5 psi;
Kapillarenerhitzer bzw. Säulenofen 250°C;
Spannungseinstellungen
für den
Probeneintritt:
Polarität
sowohl positiv als auch negativ;
Ionensprühspannung +/– 5 kV
Kapillarenspannung
+/– 19
V;
Abtastungsbedingungen: Maximale Ionenzeit bzw. Ionisierungszeit
("ion time") 200 ms;
Ionenzeit
5 ms;
Vollständige
Mikroabtastung ("full
micro scan") 3;
Segment:
Dauer 30 min, Abtastungsereignisse positiv (150-2000 m/z) und negativ
(150-2000 m/z).
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Unter
diesen analytischen HPLC-Bedingungen zeigten die Antibiotikum 107891-Faktoren A1 bzw.
A2 Retentionszeiten von 13,2 min bzw. 13,9 min. Im gleichen HPLC-System
eluierte Ramoplanin-A2-Faktor (L. Gastaldo, R. Ciabatti, F. Assi,
E. Restelli, J.K. Kettenring, L.F. Zerilli, G. Romanò, M. Denaro
und B. Cavalleri, (1992): "Isolation,
structure determination and biological activity of A-16686 Factors
A'1, A'2 and A'3 glycolipodepsipeptide
antibiotics", J.
Ind. Microbiol. 11: 13-18) mit einer Retentionszeit von 7,5 min.
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Die
Antibiotikum 107891-Faktoren A1 und A2 können aus einer gereinigten
Probe des Antibiotikum 107891-Komplexes mittels präparativer
HPLC abgetrennt werden.
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Faktor
A1 wurde aus dem in DMSO:Ameisensäure 95:5 (V/V) gelösten, gereinigten
Antibiotikums 107891-Komplex an einer Säule vom Typ Symmetry Prep.
C18 getrennt und aufgereinigt, wobei eine 25-minütige lineare Gradientenelution
von 30% bis 45% Phase B bei einer Flussrate von 3,5 ml verwendet
wurde.
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Phase
B war Acetonitril. Phase A war 25 mM Ammoniumformiat-Puffer H 4,5:Acetonitril
95:5 (V/V). Die reinen Antibiotikum 107891-Faktor A1-enthaltenden,
eluierten Fraktionen wurden vereinigt und unter Vakuum konzentriert.
Die zurückbleibende
Lösung
wurde lyophilisiert, was reinen Faktor A1 als ein weißes Pulver
ergab.
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Faktor
A2 wurde durch isokratische Elution an einer Säule vom Typ Symmetry Prep.
C18 aus einer Probe gereinigten Antibiotikum 107891-Komplex, gelöst in einem
Gemisch aus Essigsäure:Acetonitri1:100 mM
Ammoniumformiat-Puffer (pH 4) im Verhältnis 50:120:80 (V/V) abgetrennt
und gereinigt. Die isokratische Elution wurde bei einer Flussrate
von 7 ml mit einem Gemisch aus 100 mM Anunoniumformiat-Puffer pH 4:Acetonitril
im Verhältnis
82,5:17,5 (V/V) durchgeführt.
Die reinen Antibiotikum 107891-Faktor A2-enthaltenden Fraktionen
wurden vereinigt und unter Vakuum konzentriert. Die zurückbleibende
Lösung
wurde lyophilisiert, was reinen Faktor A2 als ein weißes Pulver
ergab.
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Da
das Antibiotikum 107891 und seine Faktoren A1 und A2 eine basische
Funktion enthalten, wie durch Säure/Base-Titration
in 2-Methoxyethanol (MCS):H2O 12:3 (V/V)
gezeigt wurde, sind sie zur Bildung von Salzen mit geeigneten Säuren gemäß herkömmlicher
Verfahrensweisen fähig
und können
auch in der freien Basenform vorliegen.
-
Wenn
sie in der freien Basenform erhalten werden, können das Antibiotikum 107891
und seine Faktoren A1 und A2 mit Säuren in die entsprechenden
Salze umgewandelt werden, die nicht-toxische, pharmazeutisch annehmbare
Salze umfassen. Geeignete Salze umfassen jene Salze, die gebildet
werden durch Standardumsetzung mit sowohl organischen als auch anorganischen
Säuren,
wie z.B. Salz-, Bromwasserstoff-, Schwefel-, Phosphor-, Essig-,
Trifluoressig-, Trichloressig-, Bernstein-, Zitronen-, Ascorbin-,
Milch-, Malein-, Fumar-, Palmitin-, Chol-, Pamin-, Schleim-, Glutamin-,
Camphor-, Glutar-, Glykol-, Phthal-, Wein-, Laurin-, Stearin-, Salicyl-,
Methansulfon-, Benzolsulfon-, Sorbin-, Picrin-, Benzoe-, Zimtsäure und
dergleichen Säuren.
Die Additionssalze von Antibiotikum 107891 und seiner Faktoren A1
und A2 mit Säuren
können
gemäß den allgemein
verwendeten üblichen
Verfahrensweisen hergestellt werden. Beispielsweise wird Antibiotikum
107891 oder sein Faktor A1 oder sein Faktor A2, in der freien Basenform,
in der minimalen Menge eines geeigneten Lösungsmittels, typischerweise
ein Niederalkanol oder ein Niederalkanol/Wasser-Gemisch, gelöst, die
stöchiometrische
Menge einer geeigneten ausgewählten
Säure wird
stufenweise zu der erhaltenen Lösung zugegeben,
und das erhaltene Salz wird durch die Zugabe eines Nicht-Lösungsmittels
präzipitiert.
Das Additionssalz, das sich bildet, wird dann durch Filtration oder
Verdampfung der Lösungsmittel
gewonnen.
-
Alternativ
können
diese Salze in einer im Wesentlichen wasserfreien Form durch Lyophilisation
hergestellt werden; in diesem Fall wird ein Salz von Antibiotikum
107891 oder sein Faktor A1 oder sein Faktor A2 mit einer flüchtigen
Säure in
einer geeigneten Menge einer nicht-flüchtigen Säure gelöst. Die Lösung wird dann durch Filtration
von unlöslichen
Bestandteilen befreit und in einem einzelnen oder sich wiederholenden
Durchgängen
lyophilisiert.
-
Ein
spezielles Additionssalz kann auch aus einer Lösung einer anderen Salzform
des Antibiotikums 107891 oder seines Faktors A1 oder seines Faktors
A2 erhalten werden, wenn das gewünschte
Salz bei Zugabe des geeigneten Anions präzipitiert.
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Die
Umwandlung der erfindungsgemäßen Nicht-Salz-Verbindung
in die entsprechenden Additionssalze und umgekehrt, d.h., Umwandlung
eines Additionssalzes einer erfindungsgemäßen Verbindung in die Nicht-Salz-Form
liegen innerhalb der technischen Fähigkeiten des Durchschnittsfachmanns
und sind von der vorliegenden Erfindung umfasst.
-
Die
Bildung von Salzen aus dem Antibiotikum 107891 und seinen Faktoren
A1 und A2 kann mehreren Zwecken dienen, einschließlich der
Trennung, Reinigung des Antibiotikums 107891 und seiner Faktoren
A1 und A2 und ihrer Verwendung als therapeutische Wirkstoffe oder
Tierwachstums-Promotoren. Für
therapeutische Zwecke werden normalerweise die pharmazeutisch annehmbaren
Salze eingesetzt.
-
Der
Begriff "pharmazeutisch
annehmbare Salze" bezeichnet
jene nicht-toxischen Salze, die in der Therapie von warmblütigen Tieren
verwendet werden können.
-
Der
Antibiotikum 107891-Komplex, seine Faktoren A1 und A2 und ein Gemisch
dieser Faktoren in jedem beliebigen Verhältnis kann/können als
solches/solcher oder in Gemischen mit pharmazeutisch annehmbaren
Trägern
verabreicht werden und können
auch in Verbindung bzw. in Kombination mit anderen antimikrobiellen
Wirkstoffen, wie z.B. Penicillinen, Cephalosporinen, Aminoglykosiden
und Glykopeptiden, verabreicht werden.
-
Verbindende
bzw. konjunktive Therapie ("conjunctive
therapy") umfasst
somit sequenzielle, gleichzeitige und getrennte Verabreichung der
aktiven bzw. wirksamen Verbindung in einer Weise, dass die therapeutischen
Wirkungen der ersten verabreichten Verbindung nicht vollständig verschwunden
sind, wenn die nachfolgende verabreicht wird.
-
Die
erfindungsgemäßen Verbindungen
oder ihre pharmazeutisch verträglichen
Additionssalze können in
Formen formuliert werden, die für
parenterale, orale oder topische Verabreichung geeignet sind. Für eine i.v.-Verabreichung
in der Behandlung einer beliebigen Infektion, an der ein Mikroorganismus
beteiligt ist, der gegenüber
dem Antibiotikum empfindlich ist, ist eine parenterale Formulierung,
beispielsweise in Wasser, mit einem geeigneten Solubilisierungsmittel,
wie z.B. Propylenglykol oder Dimethylacetamid, und einem oberflächenaktiven
Agens, z.B. Polyoxyethylensorbitanmonooleat oder polyoxyethyliertes
Rizinusöl)
oder Cyclodextrinen oder Phospholipid-basierte Formulierungen in
sterilem Wasser für
Injektionszwecke. Eine injizierbare Formulierung kann auch mit einem
geeigneten Cyclodextrin erhalten werden.
-
Der
Antibiotikum 107891-Komplex, seine Faktoren A1 und A2 und ein Gemisch
der genannten Faktoren in einem beliebigen Verhältnis kann/können auch
in einer geeigneten pharmazeutischen Form, wie z.B. einer Kapsel,
einer Tablette oder einer wässrigen
Lösung,
für die
orale Verabreichung oder in herkömmlichen Cremes
oder Gelees für
topische Anwendungen verwendet werden. Neben ihrer Verwendung als
Medikamente in der Humantherapie und tiermedizinischen Therapie
können
die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch als Tierwachstums-Promotoren verwendet werden. Zu diesem Zweck
wird eine erfindungsgemäße Verbindung oral
in einem geeigneten Futter verabreicht. Die eingesetzte genaue Konzentration
ist die, die erforderlich ist, um den Wirkstoff in einer wachstumsfördernd wirksamen
Menge bereitzustellen, wenn normale Mengen des Futters aufgenommen
werden.
-
Die
Zugabe der erfindungsgemäßen aktiven
Verbindung zu Tierfutter wird bevorzugt durch Herstellen einer geeigneten
Futtervormischung ("feed
premix"), die die
aktive Verbindung in einer wirksamen Menge enthält, und Einarbeiten der Vormischung
in die komplette Ration bewerkstelligt. Alternativ kann ein intermediäres Konzentrat
oder ein intermediärer
Futterzusatzstoff das/der den aktiven Inhaltsstoff enthält, in das
Futter eingemischt werden. Die Weise, auf die derartige Futtervormischungen
und komplette Rationen hergestellt und verabreicht werden können, sind
in Referenzbüchern
(wie z.B. "Applied
Animal Nutrition",
W.H.
-
Freedman
and CO., S. Francisco, USA, 1969, oder "Livestock Feeds and Feeding"-O- and B-Büchern, Corvallis, Ore., USA,
1977) beschrieben.
-
PHYSIKO-CHEMISCHE MERKMALE
DES ANTIBIOTIKUMS 107891
-
- A) Massenspektrometrie:
In MS-Experimenten
an einem Thermofinnigan LCQ-deca-Gerät, ausgestattet mit einer Elektrospray-Quelle,
unter Verwendung einer Thermofinnigan-Kalibrierungsmischung, ergibt
das Antibiotikum 107891 zwei doppelt protonierte Ionen mit m/z 1124
und mit m/z 1116, was der niedrigsten Isotopenzusammensetzung der
Komplex-Faktoren A1 bzw. A2 entspricht. Die Elektrospraybedingungen
waren: Sprühspannung:
4,7 kV; Kapillarentemperatur: 220°C;
Kapillarenspannung: 3 V; Infusionsmodus 10 μl/min. Die Spektren wurden mit
einer 0,2 mg/ml-Lösung in
Methanol/Wasser 80/20 (V/V) mit 0,1 % Trifluoressigsäure aufgezeichnet
und sind in 1A (Spektrum mit vollständiger Abtastung
und geringer Auflösung)
und 1B (Spektrum mit Zoom-Abtastung und hoher Auflösung) dargestellt.
- B) Das Infrarotspektrum von Antibiotikum 107891, aufgenommen
in KBr mit einem Bruker FT-IR-Spektralphotometer, Modell IFS 48,
weist Absorptionsmaxima bei (cm–1):
3263, 2929, 1661, 1533, 1402, 1114, 1026 auf. Das Infrarotspektrum
ist in 2 angegeben. Absorptionsbanden bei 1631, 1596
und 1346 werden Restmengen an Ammoniumformiat zugeschrieben.
- C) Das UV-Spektrum von Antibiotikum 107891, aufgenommen in Methanol/H2O (im Verhältnis 80:20) mit einem Perkin-Elmer-Spektralphotometer
Lambda 16, weist zwei Schultern bei 226 und 267 nm auf. Das UV-Spektrum
ist in 3 angegeben.
- D) Das 1H-NMR-Spektrum wurde in dem
Gemisch Methanol-d4:H2O
(pH 4,3 HCl) 40:10 (V/V) bei 40°C
an einem Bruker AMX 600-Spektrometer, das eine Wassersuppressionssequenz
anwendet, aufgenommen. Als innerer Standard das Restsignal von Methanol-d4 bei 3,31 ppm berücksichtigt.
Das 1H-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891 ist
in 4 angegeben. Das 1H-NMR-Spektrum von
Antibiotikum 107891, gelöst
in Methanol-d4:H2O
(0,01N HCl) 40:10 (V/V), weist die folgenden Signalgruppen (in ppm)
bei 600 MHz unter Verwendung von Me-OH-d4 als innerem
Standard (3,31 ppm) auf, [δ=ppm,
Multiplizität;
(Zuordnung)]: 0,93 d (CH3), 0.98 d (CH3), 1.07 t (überlappende CH3s),
1.18 t (überlappende
CH3s), 1.26 d (CH3),
1.30 t (überlappende
CH3s), 1.62-1.74 m (CH2),
1.78 d (CH3), 1.80 d (CH3),
2.03 m (CH2), 2.24 m (CH), 2.36 m (CH2), 2.72-3.8 m (peptidische α-CHs), 3.8-5.2
m (peptidische α-CHs),
5.53-6.08 s (CH2), 5.62 d (CH, Doppelbindung), 6.42 m (CH),
6.92 d (CH, Doppelbindung), 7.0-7.55 m (aromatische CHs), 7.62-10.4
d und m (aromatische und peptidische NHs);
- E) Das 13C-NMR-Spektrum wurde in dem
Gemisch Methanol-d4:H2O
(pH 4,3 HCl) 40:10 (V/V) bei 40°C
an einem Bruker AMX 600-Spektrometer aufgenommen, wobei das Restsignal
von Methanol-d4 bei 49,15 ppm als innerer
Standard verwendet wurde. Das bb-entkoppelte 13C-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891 ist
in 5 dargestellt.
Das 13C-NMR-Spektrum
von Antibiotikum 107891, gelöst
in Methanol-d4:H2O
(0,01N HCl) 40:10 (V/V) weist die folgenden Signalgruppen (in ppm)
bei 600 MHz auf, wobei MeOH-d4 als innerer Standard (49,5 ppm) verwendet
wird, [δ=ppm;
(Zuordnung)]: 13.6-23.2 (aliphatische CH3s),
26.16-73 (aliphatische CH2s und peptidische α-CHs), 105-136
(aromatische und Doppelbindungs-CHs und quarternäre Kohlenstoffatome), 164.3-176.3
(peptidische Carbonyle);
- F) Antibiotikum 107891-Komplex wurde in 2-Methoxyethanol (MCS):H2O 12:3 (V/V), enthaltend einen molaren Überschuss
an 0,01 M Salzsäure,
gelöst.
Die Lösung
wurde mit einer Lösung
von 0,01 N Kaliumhydroxid rücktitriert.
Die resultierende Titrationskurve zeigte eine basische ionisierbare
Funktion.
-
AMINOSÄUREZUSAMMENSETZUNG VON ANTIBIOTIKUM
107891 UND SEINEN FAKTOREN A1 UND A2
-
A) Bestimmung von "Säure-beständigen" Aminosäuren im Antibiotikum 107891-Komplex
-
Das
Antibiotikum 107891 wurde einer vollständigen sauren Hydrolyse (HCl
6N, 105°C,
24 h) unterworfen, und die Aminosäure-Komponenten des Antibiotikums,
die gegenüber
der Säurebehandlung
beständig
waren, wurden identifiziert. Säure-labile
Aminosäuren
waren mit diesem Ansatz nicht detektierbar. Das Hydrolysat wurde
nach geeigneter Derivatisierung mittels HPLC-MS- und GC-MS-Untersuchung
im Vergleich zu einem Gemisch aus Standard-Aminosäuren, die gleichermaßen derivatisiert
waren, untersucht. Für
die HPLC-Analyse wurde die hydrolysierte Probe mit 6-Aminochinolinyl-N-hydroxysuccinimidylcarbamat
(AccQ-TagTM-Fluor-Reagens-Kit) behandelt, für die GC-Analyse
mit einem Gemisch aus 3N HCl in wasserfreiem Methanol und Trifluoressigsäure.
-
Die
qualitative HPLC-Analyse wurde an einem Flüssigkeitschromatographiesystem
mit gleichzeitiger DAD- und MS-Detektion durchgeführt. Das
HPLC-Verfahren hatte die folgenden Bedingungen:
Säule: ACCQ-Tag
TM (Waters C18 NovoPak 4 μm 3,9 × 150 mm)
Säulentemperatur:
37°C
Fluss:
1 ml/min
Phase A: 140 mM Ammoniumacetat pH 5 (Essigsäure)
Phase
B: Wasser:Acetonitril 60:40 (V/V)
Elutionsprogramm
-
Die
MS-Bedingungen waren wie folgt:
Spektrometer: Finnigan LCQ-deca,
ausgestattet mit einer Standard-Elektrospray-Quelle.
Kapillarentemperatur:
250°C
Quellenspannung:
4,70 kV
Quellenstrom: 80 μA
Kapillarenspannung: –15V
-
Die
qualitative GC-Analyse wurde an einem Gaschromatographen, der mit
MS-EI-Detektion
ausgestattet war, durchgeführt.
-
Das
GC-Verfahren hatte die folgenden Bedingungen:
Säule: J & W Scientific
DB-5, 30 m × 0,254
mm ID × 0,25 μm FT
Trägergas:
Helium
Injektionsmodus: Splitless bzw. ohne Aufteilung
Injektortemperatur:
200°C
Temperatur
der Transferleitung: 300°C
Temperaturprogramm:
von 50°C
bis 100°C
mit 2,5°C/min
(10 min), von 100°C
bis 250°C
mit 10°C/min
(15 min), 15 min mit 250°C
Injektionsvolumen:
1 μl
-
Die
MS-Bedingungen waren wie folgt:
Spektrometer: Finnigan TSQ
700
Ionisationsmodus: Elektronenimpakt
Spannungseinstellung:
Filamentstrom:
400 mA
Elektronenvervielfacher: 1400 V
Elektronenenergie:
70 eV
Positiver Ionenmodus
Abtastungsbedingung:
Abtastungsbereich:
40-650 amu
Abtastungszeit: 1 s
-
In
den LC/MS- und GC/MS-Chromatogrammen, die anhand des Hydrolysats
von Antibiotikum 107891 erhalten wurden, wurden die folgenden Aminosäuren zusammen
mit anderen nicht-identifizierten Peaks identifiziert: Lanthionin,
Methyllanthionin, Glycin, Prolin, Valin, Asparaginsäure (NMR-Studien
deuten darauf hin, dass dies ein Umwandlungsprodukt von Asparagin
ist, welches durch Hydrolyse Asparaginsäure erzeugt), Phenylalanin
und Leucin.
-
Die
Antibiotikum 107891-Faktoren A1 und A2 wurden unter den gleichen
Bedingungen (Derivatisierung und HPLC-MS), die für den Komplex angegeben wurden,
einer vollständigen
sauren Hydrolyse unterworfen. Die GC-MS-Analyse wurde an einem Thermo
Finnigan Trace-GC-MS-Gerät, ausgestattet
mit einem PTV-Injektor, durchgeführt.
-
Das
GC-Verfahren hatte die folgenden Bedingungen:
Säule: Restek
RTX-SMS, 15 m × 0,25
mm ID × 0,25 μm FT
Trägergas:
Helium
Schnittstellentemperatur: 250°C
Temperaturprogramm: 1,5
min bei 50°C,
von 50°C
bis 100°C
mit 20°C/min,
1 min bei 100°C,
von 100°C
bis 135°C
mit 20°C/min,
1 min bei 135°C,
von 135°C
bis 250° mit
20°C/min,
1 min bei 250°C.
-
Injektionsvolumen:
1 μl
Injektor:
Aufteilungsfreier Modus bzw. Splitless-Modus, Grundtemperatur 50°C, Transfertemperatur
280°C, Transferrate
14,5°C/min
-
Die
MS-Bedingungen waren die folgenden:
Ionisationsmodus: Elektronenimpakt
Spannungseinstellungen:
Filamentstrom:
149 μA
Elektronenvervielfacher:
200 V
Elektronenenergie: 70 eV
Positiver Ionenmodus:
Abtastungsbedingung:
Abtastungsbereich:
33-500 amu
Abtastungszeit: 0,6 s
-
Beim
Hydrolysat von Faktor A1 von Antibiotikum 107891 zeigten HPLC-MS-
und GC-MS-Chromatogramme
das Vorliegen der folgenden Amionsäuren zusammen mit anderen nicht-identifizierten Peaks:
Lanthionin, Methyllanthionin, Glycin, Prolin, Valin, Asparaginsäure (NMR-Studien
deuten darauf hin, dass dies ein Umwandlungsprodukt von Asparagin
ist, welches durch Hydrolyse Asparaginsäure erzeugt), Phenylalanin
und Leucin.
-
Die
an Faktor A2 durchgeführte,
obenstehende Verfahrensweise ergab das Vorliegen der folgenden Aminosäuren, zusammen
mit anderen nicht-identifizierten Peaks: Lanthionin, Methyllanthionin,
Glycin, Prolin, Valin, Asparaginsäure (NMR-Studien deuten darauf
hin, dass dies ein Umwandlungsprodukt von Asparagin ist, welches
durch Hydrolyse Asparaginsäure
erzeugt), Phenylalanin und Leucin.
-
B) Bestimmung von 5-Chlortryptophan
in Antibiotikum 107891-Komplex und in seinem Faktor A1 und seinem Faktor
A2.
-
Vollständige Hydrolyse
von gereinigtem 107891-Komplex und seinen einzelnen Faktoren A1
und A2 wurde gemäß dem Verfahren,
das von Simpson RJ, Neuberger MR, Liu TY, "Complete Aminoacid Analysis of Proteins
from al Single Hydrolysate",
Journal Biol. Chem. (Vereinigte Staaten), 10. April 1976, 251 (7), 1936-40),
beschrieben wurde, durchgeführt.
-
Diese
Hydrolyseverfahrensweise beugt dem Abbau bzw. der Degradation von
Aminosäuren,
die normalerweise während
Mineralsäuredigestion
bzw. -aufschluss instabil sind, vor und ermöglicht folglich die Bestimmung
dieser Aminosäuren,
einschließlich
Tryptophan, aus einem Hydrolysat eines Peptids. Eine Standardprobe
5-Chlor-DL-tryptophan wurde von Biosynt AG, Staad, Schweiz, erworben,
und seine Struktur wurde durch NMR-Untersuchung bestätigt. DL-Tryptophan
wurde von Merck KGaA, Darmstadt, Deutschland, erworben.
-
Faktor
A1 (1,5 mg) wurde in 0,6 ml 4N Methansulfonsäure, enthaltend 0,2% (G/V)
3-(2-Aminoethyl)indol
als Katalysator für
die Hydrolyse, suspendiert. Die Hydrolyse wurde bei 115°C 16 Stunden
lang durchgeführt.
Das Hydrolysat wurde dann mit 5N NaOH neutralisiert und mit einer
gleichen Menge an destilliertem Wasser verdünnt. 100 μl dieser Lösung wurden durch LC-MS analysiert.
Die Trennung wurde an einer Säule vom
Typ Symmetry C18 (5 μm) 4,6 × 250 mm (Waters Co. Milford
MA, USA), ausgestattet mit einer Vorsäule vom Typ Symmetry C18 (5 μm),
3,9 × 20
mm, durchgeführt.
Die Elution wurde bei einer Flussrate von 1 ml/min mit einem 25-minütigen linearen
Gradienten von 0% nach 50% Phase B durchgeführt. Phase A war 25 mM HCOONH4-Puffer, pH 4,5:CH3CN
95:5 (V/V), und Phase B war CH3CN. Die UV-Detektion
erfolgte bei 280 nm. Die HPLC-Ausrüstung war mit einem Finnigan
LCQ-Ionenfalle-Massenspektrometer
(Thermoquest, Finnigan MAT, San Jose, CA, USA) gekoppelt. 50 μl/min der
Effluenten aus der Säule
wurden zu der Elektrospray-Ionisations- (ESI)-Schnittstelle des LCQ-Massenspektrometers
geführt.
Die MS-Untersuchung wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: Probeneintritt:
Hüllgas
(N2) 60 psi; Kapillarenerhitzer 210°C; Spannungspolarität am Probeneintritt:
sowohl positiv als auch negativ; Ionensprayspannung +/– 4,5 KV;
Kapillarenspannung +/– 21
V; Abtastungsbedingungen: maximale Ionisierungszeit ("maximum ion time") 50 ms; full micro:
Scan bzw. Abtastung 3.
-
Standards
von Tryptophan und 5-Chlortryptophan eluierten mit Retentionszeiten
von 8,1 Minuten und 11,5 Minuten, entsprechend einem M+H+ bei m/z 205 bzw. 239. Im Hydrolysat von
Antibiotikum 107891-Faktor A1 zeigte das Vorliegen eines Peaks bei
11,5 Minuten mit m/z von 238,97 das Vorliegen von 5-Chlortryptophan an.
-
Standard-Tryptophan
war mit dem verwendeten chromatographischen System bei einer Detektionsgrenze
von 0,3 μg/ml
detektierbar. Dieser Wert ist niedriger als der Wert, der das Vorliegen
der besagten Aminosäure
in der untersuchten Antibiotikumprobe anzeigen würde. Innerhalb der oben genannten
Grenze wurde im Chromatogramm des Hydrolysats von Antibiotikum 107891-Faktor
A1 kein Tryptophan detektiert. Identische Resultate wurden aus der
LC-MS-Untersuchung
eines Hydrolysats von Faktor A2 und eines Hydrolysats einer gereinigten
Probe von Antibiotikum 107891-Komplex erhalten.
-
MASSENSPEKTROMETRIE VON
ANTIBIOTIKUM 107891-FAKTOR A1 UND -FAKTOR A2
-
Antibiotikum
107891-Faktor A1 ergibt ein doppelt protoviertes Ion mit m/z=1124
und Faktor A2 mit m/z 1116, was der niedrigsten Isotopenzusammensetzung
entspricht, in MS-Experimenten
an einem Thermofinnigan LCQ-deca-Gerät, ausgestattet mit einer Elektrospray-Quelle unter Verwendung
einer Thermofinnigan-Kalibrierungsmischung. Die Elektrospraybedingungen
waren: Sprühspannung:
4,7 kV; Kapillarentemperatur: 250°C;
Kapillarenspannung: 8 V; Infusionsmodus 10 μl/min. Die Spektren wurden mit
einer 0,1 mg/ml-Lösung in
Acetonitril:Wasser 50:50 (V/V) mit 0,5% Essigsäure aufgezeichnet und sind
in 6A (Spektrum mit vollständiger Abtastung und geringer
Auflösung)
und 6B (Spektrum mit Zoom-Abtastung und hoher Auflösung) und
in 7A (Spektrum mit vollständiger Abtastung und geringer
Auflösung)
und B (Spektrum mit Zoom-Abtastung und hoher Auflösung) dargestellt.
-
Die
exakte Masse von Antibiotikum-Faktor A1 und -Faktor A2 ist unter
Verwendung eines Bruker Daltonics APEX II, 4.7 Tesla-Spektrometers,
das mit einer Elektrosprax-Quelle ausgestattet ist, bestimmt worden. Auf
der Grundlage dieser Daten wird Faktor A1 ein Molekulargewicht von
2246,71 ± 0,06,
wobei die berechnete monoisotopische Masse von [M+2H]2+ bei
m/z 1124,36124 ist (Genauigkeit 30 ppm), bestimmt durch hochauflösende ESI-FTMS,
zugewiesen. Faktor A2 wird ein Molekulargewicht von 2230,71 ± 0,06,
wobei die berechnete monoisotopische Masse von [M+2H]2+ bei
m/z 1116,36260 ist (Genauigkeit 30 ppm), bestimmt durch hochauflösende ESI-FTMS,
zugewiesen.
-
VERGLEICH VON ANTIBIOTIKUM
107891-FAKTOR A1 UND -FAKTOR A2 MIT DEN ANTIBIOTIKA MF-BA-1768α1 und
MF-BA-1768β1
-
- A) Microbispora corallina NNRL 30420 (MF-BA-1768),
beschrieben in der US
6 551 591 B1 , wurde von der NNRL-Sammlung erworben. In
einem Erkundungsexperiment ist der Stamm M. corallina NNRL 30420 (MF-BA-1768)
in Erlenmeyerkolben unter den in der US 6 551 591 B1 beschriebenen Bedingungen
fermentiert worden. Die geerntete Brühe wurde durch Verdünnung mit
Ethanol extrahiert. Nach Zentrifugation des Myceliums wurde der Überstand
auf ein Polystyrol-Absorptionsharz vom Typ HP20 geladen, mit einem
Methanol:Wasser-Gemisch
im Verhältnis
70:30 eluiert, das auf ein kleines Volumen eingeengt wurde und dann lyophilisiert
wurde.
Im Chromatogramm zeigten zwei Peaks [M+2H]2+-Signale
von 1091 und 1108, die dem [M+2H]2+, das
in der US 6 551 581
B1 für
MF-BA-1768β1 bzw. MF-BA-1768α1 angegeben
wurde, entsprechen. Der obige Extrakt wurde dann mit Antibiotika
107891-Faktoren A1 und A2 versetzt bzw. gespickt ("spiked"), und das Gemisch wurde
mittels LC-MS untersucht. Es wurde festgestellt, dass die Peaks
der Antibiotika MF-BA-1768β1 und MF-BA-1768α1 und
der Antibiotika 107891-Faktoren A1 und A2 verschiedene Retentionszeit
und verschiedene [M+2H]2+-MS-Fragmente besitzen.
- B) In einem weiteren Experiment wurde eine 30 l-Tank-Fermentation
von Microbispora sp.-Stamm NRRL 30420 (MF-BA-1768) durchgeführt, und
die geerntete Brühe
wurde unter Befolgung der Beschreibung der US 6 551 591 B1 bearbeitet.
Nach Reinigungsstufen, sequenziell an Polystyrol vom Typ HP20 und
Polyamidharz vom Typ CC6, 0,1-0,3 mm, (Macherey-Nagel), wurden zwei
einzelne Substanzen in reiner Form durch präparative HPLC an einer C18-Luna-Säule (250 × 12,2 mm)
von Phenomenex (Torrance CA, USA), Partikelgröße μ 10, erhalten, die mit einer
Flussrate von 27 ml/min mit dem folgenden Mehrstufenprogramm eluiert
wurde: Zeit=O min (32% Phase B); Zeit=8 min (32% Phase B); Zeit=20
min (36% Phase B), Zeit=32 min (90% Phase B). Phase A war 0,05%
(V/V) Ameisensäure
in Wasser, Phase B war CH3CN.
-
Diese
Substanzen zeigten antibakterielle Aktivität gegen Staphylococci und Enterococci,
wie es in Tabelle IV dargestellt ist. In LC-MS-Experimenten zeigten
die zwei Substanzen [M+2H]
++-Signale doppelt
protonierte Ionen, die den Antibiotika MF-BA-1768α
1 und
MF-BA-1768β
1 entsprechen,
wie es im US-Patent 6 551 591 B1 beschrieben wurde. Tabelle
IV
-
Die
Experimentalbedingungen der antimikrobiellen Tests waren die gleichen,
wie jene, die für
die Tests, die in der nachstehenden Tabelle VI angegeben sind, verwendet
wurden.
-
Die
LC-MS-Untersuchungen der isolierten Antibiotika MF-BA-1768α1 und
MF-BA-1768β1 wurden
an einer Säule
vom Typ Symmmetry C18 (5:m), 4,6 × 250 mm
(Waters; Milford MA, USA), ausgestattet mit einer Vorsäule vom
Typ Symmetry C18 (5 :m), 3,9 × 20 min,
(beide in einem Ofen bei einer Temperatur von 50°C gehalten), durchgeführt. Die
Elution wurde bei einer Flussrate von 1 ml/min mit dem folgenden
Mehrstufen-Elutionsprogramm durchgeführt: Zeit=O min (30% Phase
B), Zeit=8 min (30% Phase B); Zeit=20 min (45% Phase B); Zeit=24 min
(90% Phase B) und Zeit=28 min (90% Phase B). Phase A war 25 mM HCOONH4-Puffer, pH 4,5:CH3CN
95:5 (V/V) und Phase B war CH3CN. Die HPLC-Ausrüstung war
mit einem Finnigan LCQ-Ionenfalle-Massenspektrometer (Thermoquest,
Finnigan MAT, San Jose, CA, USA) gekoppelt. 100 μl/min der Effluenten aus der
Säule wurden
zu der (ESI)-Schnittstelle des LCQ-Massenspektrometers geführt. Die
MS-Untersuchung wurde unter den folgenden Bedingungen durchgeführt: Probeneintritt:
Hüllgasfluss
(N2) 25 psi; Hilfsgasfluss 5 psi; Kapillarenerhitzer:
210°C; Spannungspolarität am Probeneintritt:
sowohl positiv als auch negativ; Ionensprühspannung +/– 4,5 KV;
Kapillarenspannung +/– 12
V; Abtastungsbedingungen: maximale Ionisierungszeit 50 ms; full
micro: Scan 3.
-
Die
einzelnen Antibiotikum-Faktoren MF-BA-1768α
1 und
MF-BA-1768β
1 und Antibiotika 107891-Faktoren A1 und
A2 wurden einzeln und im Gemisch untersucht. Die Ergebnisse sind
in der folgenden Tabelle V zusammengefasst. TABELLE
V
-
Im
gleichen Chromatographiesystem wurde Ramoplanin-Faktor A2 (L. Gastaldo,
R. Ciabatti, F. Assi, E. Restelli, J.K. Kettenring, L.F. Zerilli,
G. Romanò,
M. Denaro und B. Cavalleri, (1992): " Isolation, structure determination
and biological activity of A-16686 Factors A'1, A'2
and A'3 glycolipodepsipeptide
antibiotics", J. Ind.
Microbiol. 11: 13-18) mit einer Retentionszeit von 11,00 min eluiert.
-
NMR-SPEKTROSKOPIE VON
ANTIBIOTIKUM 107891-FAKTOR A1 UND -FAKTOR A2
-
1H-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A1 und -Faktor A2 wurden in dem Gemisch CD3CN:D20 (1:1) bei 298
K an einem Bruker AMX 600-Spektrometer, das eine Wassersuppressionssequenz anwendet,
aufgezeichnet. Als innerer Standard wurde das Restsignal von Acetonitril-d3 bei 1.94 ppm verwendet.
- A)
Das 1H-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A1 ist in 8 dargestellt.
Das 1H-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A1, gelöst
in CD3CN:D2O (1:1)
weist die folgenden Signalgruppen (in ppm) bei 600 MHz auf, wobei
CD3CN als innerer Standard (1.94 ppm) verwendet
wird, [δ=ppm,
Multiplizität;
(Zuordnung)]: 0.84 d (CH3), 0.89 d (CH3), 0.94 t (überlappende CH3s),
1.1 d (CH3), 1.13 d (CH3),
1.15 t (überlappende
CH3s), 1.49 m (CH2),
1.69 d (CH3), 1.75 m (CH2),
2.11 m (CH), 2.26 m (CH), 2.5 m (CH2), 2.68-3.8
m (peptidische CHβs), 3.8-5.0 m (peptidische
CHαs),
5.45-6.17 s (CH2), 5.58 d (CH, Dop pelbindung),
6.36 m (CH), 6.86 d (CH, Doppelbindung), 7.0-7.45 m (aromatische
CHs). Das Dimethylsulfoxid-Signal liegt bei 2.58 ppm vor, und das
Formiat-Signal liegt auch bei 8.33 ppm vor, als Verunreinigungen.
- B) Das bb-entkoppelte 1H-NMR-Spektrum
von Antibiotikum 107891-Faktor A2 ist in 9 dargestellt.
Das 1H-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A2, gelöst
in CD3CN:D2O (1:1),
weist die folgenden Signalgruppen (in ppm) bei 600 MHz unter Verwendung
von CD3CN als inneren Standard (1.94 ppm)
auf, [δ=ppm,
Multiplizität;
(Zuordnung)]: 0.84 d (CH3), 0.88 d (CH3), 0.94 d (CH3),
1.06 d (CH3), 1.14 d (CH3), 1.48
m (CH2), 1.65-1.75 m (CH2),
1.67 d (CH3), 2.15 m (CH), 2.25 m (CH),
2.5 m (CH2), 2.77-3.8 m (peptidische CHβs),
3.8-4.9 m (peptidische CHαs), 5.45-6.14 s (CH2), 5.59 d (CH, Doppelbindung), 6.34 m (CH), 6.84
d (CH, Doppelbindung), 7.0-7.42 m (aromatische CHs). Das Dimethylsulfoxid-Signal
liegt bei 2.58 ppm vor, und das Formiat-Signal liegt auch bei 8.32
ppm vor, als Verunreinigungen.
Die 13C-NMR-Spektren
von Antibiotikum 107891-Faktor A1 und -Faktor A2 wurden im Gemisch
CD3CN:D2O (1:1)
bei 298 K an einem Bruker AMX 600-Spektrometer aufgenommen, wobei
das Restsignal von Acetonitril-d3 bei 1.39
ppm als innerer Standard verwendet wurde.
- C) Das 13C-NMR-Spektrum von Antibiotikum
107891-Faktor A1 ist in 10 gezeigt.
Das 13C-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A1, gelöst
in CD3CN:D2O (1:1),
weist die folgenden Signalgruppen (in ppm) bei 600 MHz unter Verwendung
von CD3CN als innerem Standard (1.39 ppm)
auf, [δ=ppm;
(Zuordnung)]: 13.6-23.03 (aliphatische CH3s),
25.69-77.9 (aliphatische CH2s und peptidische
CHαs),
105-137.3 (aromatische und Doppelbindungs-CHs und quaternäre Kohlenstoffatome),
165.6-176.6 (peptidische Carbonyle).
- D) Das bb-entkoppelte 13C-NMR-Spektrum
von Antibiotikum 107891-Faktor A2 ist in 11 gezeigt.
-
Das 13C-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A2, gelöst
in CD3CN:D2O (1:1),
weist die folgenden Signalgruppen (in ppm) bei 600 MHz unter Verwendung
von CD3CN als innerem Standard (1.39 ppm) auf,
[δ=ppm,
Multiplizität;
(Zuordnung)]: 13.6-22.9 (aliphatische CH3s),
25.65-73 (aliphatische CH2s und peptidische
CHαs),
105-137.3 (aromatische und Doppelbindungs-CHs und quaternäre Kohlenstoffatome), 165.7-176.1
(peptidische Carbonyle);
-
UV- UND IR-SPEKTREN VON
ANTIBIOTIKUM 107891-FAKTOR A1 UND -FAKTOR A2
-
- A) Das Infrarotspektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A1, aufgenommen in KBr mit einem Bruker FT-IR-Spektralphotometer,
Modell IFS 48, weist Absorptionsmaxima auf bei (cm–1):
3294, 3059, 2926, 1661, 1529, 1433, 1407, 1287, 1114, 1021. Das
Infrarotspektrum ist in 12 dargestellt.
- B) Das UV-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor A1, aufgenommen
in Methanol:H2O 80:20 (V/V) mit einem Perkin-Elmer-Spektralphotometer
Lambda 16, weist zwei Schultern bei 226 und 267 nm auf. Das UV-Spektrum
ist in 13 dargestellt.
- C) Das Infrarotspektrum von Antibiotikum 107891-Faktor A2, aufgenommen
in KBr mit einem Bruker FT-IR-Spektralphotometer, Modell IFS 48,
weist Absorptionsmaxima auf bei (cm–1):
3296, 3060, 2928, 1661, 1529, 1433, 1407, 1288, 1116. Das Infrarotspektrum
ist in 14 dargestellt.
- D) Das UV-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor A2, aufgenommen
in Methanol:H2O 80:20 (V/V) mit einem Perkin-Elmer-Spektralphotometer
Lambda 16, weist zwei Schultern bei 226 und 267 nm auf. Das UV-Spektrum
ist in 15 dargestellt.
-
Auf
der Grundlage der oben stehend berichteten physiko-chemischen Daten
kann dem Antibiotikum 107891-Faktor A1, der zusammen mit den pharmazeutisch
annehmbaren Salzen davon eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt,
die folgende Strukturformel vorläufig
zugeordnet werden:
-
Auf
der Grundlage der oben stehend berichteten physiko-chemischen Daten
kann dem Antibiotikum 107891-Faktor A2, der zusammen mit den pharmazeutisch
annehmbaren Salzen davon eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung darstellt,
die folgende Strukturformel vorläufig
zugeordnet werden:
-
BIOLOGISCHE AKTIVITÄT VON ANTIBIOTIKUM
107891 IN VITRO
-
Die
antimikrobielle Aktivität
des Antibiotikums 107891 wurde durch das Bouillon-Mikroverdünnungs-Verfahren
("broth microdilution
method") gemäß den National
Committee for Clinical Laboratory Standards-Empfehlungen (NCCLS,
Dokument M7-A5) bestimmt.
-
Die
verwendeten Stämme
waren klinische Isolate oder Stämme
aus der American Type Culture Collection (ATCC). Das Ergebnis der
Tests ist in Tabelle VI und Tabelle VII angegeben.
-
Antibiotikum
107891 wurde in DMSO gelöst,
um eine 1000 μg/ml-Stammlösung zu
erhalten, und wurde nachfolgend in Wasser verdünnt, um eine Arbeitslösung zu
erhalten. Die verwendeten Medien waren Kationen-eingestellte Mueller-Hinton-Bouillon
(CAMHB) für
Staphylococci, M. catarrhalis, Enterococci und L. monocytogenes;
Todd-Hewitt-Bouillon (THB) für
Streptococci; GC-Medium + 1 % Isovitalex +1 % Haemin für Neisseria
spp.; Hirn-Herz-Infusion
+1 % C-Supplement für
H. influenzae; Lactobacillus-Bouillon für Lactobacilli; Middlebrook
7H9 mit Middlebrook-OADC-Anreicherung für M. smegmatis; RPMI 1640-Medium für C. albicans. Wilkins-Chalgren-Bouillon
+ Oxyrase (1:25 V/V) für
Clostridia; Brucella-Bouillon, enthaltend Cystein (0,5 g/l) für Propionibacteria.
Inokula für
Bakterien waren 10
5 KbE/ml. Das C. albicans-Inokulum
war 1 × 10
4 KbE/ml. Alle Tests wurden in Gegenwart
von 0,02% Rinderserumalbumin (BSA) durchgeführt. Die Kulturen wurden bei 35°C in Luft
inkubiert, außer
Clostridia- und Propionibacteria-Stämmen, die eine anaerobe Atmosphäre benötigten.
Nach 18-24 Stunden wurden visuelle Ablesungen vorgenommen und MICs
bestimmt. Die MIC war als die niedrigere Konzentration an Antibiotikum
definiert, bei der es kein sichtbares Wachstum gab. TABELLE
VI: Antimikrobielle Aktivität
von Antibiotikum 107891
TABELLE
VII: Antimikrobielle Aktivität
von Antibiotikum 107891 gegen anaerobe Bakterien
-
Das
Antibiotikum 107891 zeigt eine gute antibakterielle Aktivität gegen
Gram-positive Bakterien.
-
Der
MIC-Bereich gegen Staphylococcus spp., einschließlich Methicillin-resistenter
(MRSA) und Glycopeptide-Intermediat (GISA)-resistenter Stämme, beträgt 0,13-5 μg/ml und
beträgt
0,5-4 μg/ml
gegen neue klinische Isolate von Enterococcus spp., die Vancomycin-Resistente (VRE)
einschließen.
Gegen Streptococcus spp. sind MICs ≤ 0,13 μg/ml.
-
Das
Antibiotikum 107891 ist auch aktiv gegen anaerobe Gram-positive
Stämme;
die MICs sind ≤ 0,13 μg/ml gegen
Clostridia und ≤ 0,004-4 μg/ml gegen
Propionibacteria. Es wurden antimikrobielle Aktivitäten gegen
L. monocytogenes (MIC 0,125 μg/ml)
und Lactobacilli-Stämme
(MIC-Bereich ≤ 0,13-4 μg/ml) gezeigt.
Einige Gram-negative Bakterien sind empfindlich gegenüber Antibiotikum
107891; die MICs betragen 1-0,25 μg/ml
gegen M. catharralis, 0,5-0,25 μg/ml
gegen Neisseria spp. und 32 μg/ml
gegen H. influenzae.
-
Antibiotikum
107891 ist nicht aktiv gegen die getesteten E. coli- und C. albicans-Stämme.
-
In
Zeit-Abtötungsexperimenten
zeigt das Antibiotikum 107891 eine bakterizide Aktivität gegen
S. aureus GISA- und E. faecalis VanA-Stamm; bei 24 Stunden ist die
bakterizide Konzentration der MIC-Wert in Mueller-Hinton-Bouillon.
-
S.
aureus kann lebensbedrohliche Infektionen verursachen, und MRSA
ist von besonderer klinischer Bedeutung, da er gegenüber allen
Penicillinen und Cephalosporinen resistent ist und auch gegenüber mehrfachen
anderen Antibiotika. Zusätzlich
breitet er sich leicht von Patient zu Patient aus, wodurch Infektionsausbrüche mit
bedeutenden Verwicklungen für
Gesundheitspflege-Einrichtungen ("healthcare facilities") verursacht werden
(W. Witte, (1999): "Antibiotic
resistance in Gram-positive bacteria: epidemiological aspects", Journal of Antimicrobial
Chemotherapy 44:1-9). Das National Nosocomial Infection Surveillance
System (NNIS) des Center for Disease Control (CDC) berichtete, dass
sich die Methicillin-Resistenz unter S. aureus in US-Krankenhäusern von
2,4% im Jahre 1975 auf 29% im Jahre 1991 erhöhte, wobei ein höherer Resistenzgrad
in Intensivpflegeeinheiten festgestellt wurde (L. Archibald, L.
Philips, D. Monnet, J.E. Jr Mc Gowan, F. Tenover, R. Gaynes, (1997): "Antimicrobial resistance
in isolates from inpatients and outpatients in the United States:
incrasing importance of the intensive care unit", Clinic Infect. Dis. 24: 211-5). Nosokomiale
Staphylococcus-Infektionen sind mit beträchtlicher Morbidität und Mortalität verbunden,
verlängern
die Aufenthaltsdauer und erhöhen
die Hospitalisierungskosten. Die Mehrheit der MRSA-Stämme sind
gegenüber
etlichen der am häufigsten
verwendeten antimikrobiellen Wirkstoffe, einschließlich Makroliden,
Aminoglykosiden und den β-Lactam-Antibiotika,
die gegenwärtig
in Verwendung sind, einschließlich
der neuesten Generation an Cephalosporinen, resistent.
-
Vancomycin-resistente
im Krankenhaus erworbene Pathogene, die für Infektionen (wie z.B. Endokarditis,
Meningitis und Septikämie
bzw. Blutvergiftung) verantwortlich sind, stellen eine steigende
therapeutische Herausforderung dar (J. Cetinkaya, P. Falk und C.G.
Mayhall, (2000): "Vancomycin-resistant
enterococci", Clin. Microbiol.
Rev. 13: 686-707; L.B. Rice, (2001): "Emergence of vancomycin-resistant enterococci", Emerg. Infec. Dis.
7:183-7).
-
S.
pneumoniae und M. catarrhalis sind anerkannte, wichtige pathogene
Keime von Menschen. Sie sind eine häufige Ursache für Atemwegsinfektionen,
insbesondere Otitis media bei Kindern, und Infektionen der unteren
Atemwege bei älteren
Personen. M. catarrhalis und S. pneumoniae sind seit kurzem als
die häufigsten
bzw. verbreitetsten Pathogene der Atemwege anerkannt worden (M.C.
Enright und H. McKenzy, (1997): "Moraxella
(Branhamella) catarrhalis. Clinical and molecular aspect of a rediscovered
pathogen", J. Med.
Microbiol. 46:360-71).
-
Clostridien
sind für
verschiedene Erkrankungen verantwortlich: Gasgangrän und damit
zusammenhängende
Wundinfektionen, Tetanus, Botulismus, Antibiotika-assoziierte Diarrhoe
(CDAD) und pseudomembranöse
Colitis. Die meisten dieser Mikroorganismen produzieren Exotoxine,
die eine bedeutende Rolle in der Pathogenese dieser Erkrankungen
spielen. C. difficile ist das verursachende Agens, das für 25% der CDAD-Fälle und
für nahezu
alle Fälle
von pseudomembranöser
Colitis verantwortlich ist. Über
die letzten Jahre hinweg ist das Auftreten von C. difficile-Coinfektion
bei Patienten mit Vancomycin-resistenter Enterococcus-Infektion
oder -Kolonisation aufgetreten (J.G. Bartlett, (1992): "Antibiotic associated
diarrhea", Clinic.
Infect. Dis. 15: 573-581).
-
BIOLOGISCHE AKTIVITÄT DER ANTIBIOTIKUM
107891-FAKTOREN A1 UND A2 IN VITRO
-
Tabelle
VIII gibt die antimikrobiellen Aktivitäten der einzelnen Faktoren
A1 und A2 des Antibiotikums 107891 an. MICs wurden durch das Mikrobouillon-Verdünnungs-Verfahren
("microbroth dilution
method"), wie es
obenstehend beschrieben ist, bestimmt. TABELLE
VIII: Antimikrobielle Aktivität
der Antibiotikum 107891-Faktoren A1 und
-
BIOLOGISCHE AKTIVITÄT VON ANTIBIOTIKUM
107891 IN VIVO
-
Weibliche
ICR-Mäuse
(Harlan Italia SpA-S. Pietro al Natisone, Italien), mit einem Gemischt
von 23-25 g, wurden in Experimenten zur akuten letalen Infektion
in immunkompetenten oder neutropenischen Mäusen verwendet. Neutropenie
wurde durch zwei intraperitoneale Verabreichungen von Cyclophosphamid,
200 bzw. 100 mg/kg, an vier Tagen bzw. einem Tag, induziert, bevor
die Mäuse
infiziert wurden.
-
Die
Infektion wurde durch intraperitoneales Inokulieren einer Bakteriensuspension
von entweder einem klinischen Methicillin-resistenten Staphylococcus-Isolat
(Staph. aureus SA3817) oder einem Methicillin-empfindlichen Standardstamm
(Staph. aureus Smith ATCC19636) in immunkompetente Mäuse (8 Tiere/DosisBehandlungsgruppe)
oder durch Inokulieren eines klinischen Glykopeptid-resistenten
Enterococcus-Isolats (Ent. faecalis A533) in neutropenische Mäuse induziert.
Die bakteriellen Provokationen (ca. 106 Zellen/Maus)
wurden suspendiert in 0,5 ml 5%igem bakteriologischen Mucin (Difco)
gegeben. Unbehandelte Tiere starben innerhalb von 24-72 h nach der
Infektion. Die Antibiotikabehandlung begann innerhalb von 10-15
min nach der Provokation. Das Antibiotikum 107891 wurde einmalig
intravenös
oder subkutan in verschiedenen wässrigen
Formulierungen verabreicht. Die 50%-Effektivdosis (ED50)
und 95%-Vertrauensgrenzen wurden mit dem Spearman-Kärber-Verfahren
(D.J. Finney, (1952): "The
Spearman-Kärber
method", in: Statistical
methods in biological assay. S. 524-530, Charles Griffin & Co., Ltd., London)
aus dem prozentualen Anteil der an Tag 7 überlebenden Tiere berechnet.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IX angegeben.
-
Antibiotikum
107891 ist bis zu der maximalen getesteten Dosis von 200 mg/kg nicht
toxisch. Tabelle
IX: ED
50 von Antibiotikum 107891 in akuten
letalen Infektionen von Mäusen.
-
Formulierungen:
-
- A: 10% (V/V) DMSO, 10% (G/V) beta-Hydroxypropylcyclodextrin
(Sigma), 80% (V/V) von 5% (G/V) Glucose in H2O
- B: 10% (V/V) DMSO, 40% (V/V) PEG 400 in wässriger 0,1 M CH3COOH
- C: 50% (V/V) PEG 400 in H2O
-
Stämme:
-
- I. MSSA: Staph. aureus Smith 819 ATCC19636
- II. MRSA: Staph. aureus 3817, klinisches Isolat
- III. VanA: Ent. faecalis A533, klinisches Isolat, in neutropenischen
Mäusen
-
KURZE BESCHREIBUNG DER
FIGUREN
-
1A (Spektrum
mit vollständiger
Abtastung und niedriger Auflösung)
und 1B (Spektrum mit Zoom-Abtastung und hoher Auflösung) geben
Massenspektren des Antibiotikums 107891 wieder, die ein doppelt
protoniertes Ion mit m/z 1124 und m/z 1116 zeigen.
-
2 gibt
das IR-Absorptionsspektrum von in KBr dispergiertem Antibiotikum
107891 wieder.
-
3 gibt
das UV-Spektrum von in Methanol:H2O gelöstem Antibiotikum
107891 wieder.
-
4 gibt
das in dem Gemisch Methanol-d4:H2O (pH 4,3 HCl) 40:10 (V/V) bei 40°C an einem
Bruker AMX 600-Spektrometer, das eine Wassersuppressionssequenz
anwendet, aufgezeichnete 1H-NMR-Spektrum wieder.
-
5 gibt
das in dem Gemisch Methanol-d4:H2O (pH 4,3 HCl) 40:10 (V/V) bei 40°C an einem
Bruker AMX 600-Spektrometer aufgezeichnete 13C-NMR-Spektrum
wieder.
-
6A (Spektrum
mit vollständiger
Abtastung und geringer Auflösung)
und 6B (Spektrum mit Zoom-Abtastung und hoher Auflösung) geben
die Massenspektren von Antibiotikum 107891-Faktor A1 wieder, die
ein doppelt protoniertes Ion [M+2H]2+ mit
m/z 1124 zeigen.
-
7A (Spektrum
mit vollständiger
Abtastung und geringer Auflösung)
und 7B (Spektrum mit Zoom-Abtastung und hoher Auflösung) geben
die Massenspektren von Antibiotikum 107891-Faktor A2 wieder, die
ein doppelt protoniertes Ion [M+2H]2+ mit
m/z 1116 zeigen.
-
8 stellt
das 1H-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A1, aufgezeichnet in dem Gemisch CD3CN:D2O (1:1) bei 298 K an einem Bruker AMX 600-Spektrometer,
das eine Wassersuppressionssequenz anwendet, wieder.
-
9 gibt
das 1H-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A2, aufgezeichnet in dem Gemisch CD3CN:D5O (1:1) bei 298 K an einem Bruker AMX 600-Spektrometer,
das eine Wassersuppressionssequenz anwendet, wieder.
-
10 gibt
das 13C-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A1, aufgezeichnet in dem Gemisch CD3CN:D2O (1:1) bei 298 K an einem Bruker AMX 600-Spektrometer,
das eine Wassersuppressionssequenz anwendet, wieder.
-
11 gibt
das 13C-NMR-Spektrum von Antibiotikum 107891-Faktor
A2, aufgezeichnet in dem Gemisch CD3CN:D2O (1:1) bei 298 K an einem Bruker AMX 600-Spektrometer,
das eine Wassersuppressionssequenz anwendet, wieder.
-
12 gibt
das IR-Absorptionsspektrum von in KBr dispergiertem Antibiotikum
107891-Faktor A1 wieder.
-
13 gibt
das UV-Spektrum von in Methanol:H2O gelöstem Antibiotikum
107891-Faktor A1
wieder.
-
14 gibt
das IR-Absorptionsspektrum von in KBr dispergiertem Antibiotikum
107891-Faktor A2 wieder.
-
15 gibt
das UV-Spektrum von in Methanol:H2O gelöstem Antibiotikum
107891-Faktor A2
wieder.
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1: Fermentationsverfahren
für Microbispora
sp. ATCC PTA-5024
-
Der
Microbispora sp.-Stamm ATCC PTA-5024 wurde 2-3 Wochen lang bei 28°C auf Hafermehl-Schrägagar gehalten.
Der mikrobielle Inhalt eines Schrägagars bzw. Schrägagarröhrchens
wurde mit 5 ml sterilem Wasser abgekratzt und in 500 ml-Erlenmeyer-Kolben
inokuliert, die 100 ml Beimpfungsmedium ("seed medium") (AF/MS) enthielten, das besteht aus
(g/l): Dextrose 20, Hefeextrakt 2, Sojabohnenmehl 8, NaCl 1 und Calciumcarbonat
4. Das Medium wurde in destilliertem Wasser hergestellt, und der
pH wurde vor der Sterilisation bei 121 °C für 20 min auf 7,3 eingestellt.
Die inokulierten Kolben wurden bei 28°C auf einem mit 200 U/min betriebenen
Rotationsschüttler
wachsen gelassen. Nach 4-6 Tagen wurden 5% dieser Kultur in eine zweite
Reihe Kolben inokuliert, die das gleiche Fermentationsmedium enthielten.
Nach 72 Stunden der Inkubation wurden 200 ml in einen 4 l-Bioreaktor
transferiert, der 3 l des gleichen Wachstumsmediums enthielt.
-
Die
Fermentation wurde bei 30°C
mit Rühren
bei 700 U/min und 0,5 vvm Belüftung
durchgeführt.
Nach 72 Stunden wurde die Kultur (1,5 l) in einen 20 l-Bioreaktor,
der 15 l des gleichen Wachstumsmedium enthielt, transferiert. Die
Fermentation wurde für
48 Stunden bei 30°C
unter Rühren
mit 500 U/min und bei 0,5 vvm Belüftung durchgeführt und
wurde dann in den Produktionstank transferiert. Die Produktion von
Antibiotikum 107891 wurde in einem 300 l-Fermenter durchgeführt, der
2001 des Produktionsmediums M8 enthielt, das besteht aus (g/l):
Stärke
20, Glucose 10, Hefeextrakt 2, hydrolysiertes Casein 4, Fleischextrakt
2 und Calciumcarbonat 3. Das Medium wurde in entionisiertem Wasser
hergestellt, und der pH wurde vor der Sterilisation bei 121 °C für 25 min
auf 7,2 eingestellt. Nach Abkühlen
des Fermenters wurde mit näherungsweise
141(7%) der Vorkultur inokuliert. Der Fermenter wurde bei 29°C und Rühren mit
180 U/min und bei 0,5 vvm Belüftung
mit einem Kopfdruck von 0,36 bar betrieben. Der Fermenter wurde
nach 98 Stunden der Fermentation abgeerntet.
-
Die
Produktion des Antibiotikums 107891 wurde durch HPLC, wie es vorstehend
beschrieben ist, nach Extraktion der gesamten Kulturbrühe mit dem
gleichen Volumen Methanol überwacht.
Die Extraktion wurde bei Raumtemperatur durchgeführt, wobei eine Stunde lang
gerührt
wird.
-
Beispiel 2: Alternatives
Fermentationsverfahren für
Microbispora sp. ATCC PTA-5024
-
Microbispora
sp. ATCC PTA-5024 wurde in 500 ml-Erlenmeyer-Kolben inokuliert,
die 100 ml Wachstumsmedium (G1) enthielten, das besteht aus g/l:
Glucose 10, Maltose 10, Sojabohnenöl 10, Sojabohnenmehl 8, Hefeextrakt
2 und Calciumcarbonat 4. Das Medium wurde in entionisiertem Wasser
hergestellt und bei 120°C × 20 min
ohne pH-Einstellung sterilisiert. Die inokulierten Kolben wurden
120-168 Stunden lang bei 28°C
inokuiert, wobei mit 200 U/min gerührt wurde, bis ein gutes Wachstum
beobachtet wurde. Die Kolben wurden dann verwendet, um einen 4 l-Bioreaktor,
der 3 l Beimpfungsmedium AF/MS enthielt, das zusammengesetzt ist,
wie es in Beispiel 1 beschrieben ist, zu inokulieren (3%). Nach
120 Stunden der Fermentation bei 30°C, Rühren bei 700 U/min und 0,5
vvm Belüftung
wurden 1,5 l der Kultur in einen 20 l-Bioreaktor, der 15 l des gleichen Wachstumsmediums
enthielt, transferiert. Die Fermentation wurde für 96 Stunden bei 30°C, Rühren bei
600 U/min und 0,5 vvm Belüftung
durchgeführt
und wurde dann in den Produktionstank transferiert.
-
Die
Antibiotikum-Produktion wurde in einem 300 l-Fermenter erhalten,
der 200 l des Produktionsmediums (V6) enthielt, bestehend aus (g/l):
Dextrose 20, Hefeextrakt 5, Fleischextrakt 5, hydrolysiertes Casein
3, Pepton 5 und NaCl 1,5. Das Medium wurde in entionisiertem Wasser
hergestellt, wobei der pH mit NaOH auf 7,5 eingestellt wurde, und
wurde bei 121 °C
20 min sterilisiert.
-
Der
Fermenter wurde mit 141 der Beimpfungskultur (7%) inokuliert, und
die Fermentation wurde bei 29°C
durchgeführt,
wobei mit 180 U/min gerührt,
mit 100 l Standardluft pro Minute (0,5 vvm) belüftet wurde. Die Antibiotikum
107891-Produktion wurde wie vorstehend beschrieben durch HPLC überwacht.
Die Fermentation wurde nach 160 Stunden abgeerntet.
-
Beispiel 3 Gewinnung von
Antibiotikum 107891
-
Die
in Beispiel 1 beschriebene Fermentationsbrühe wurde mittels eines Tangentialfiltrationssystems (Membran
mit 0,1 um Porengröße, Koch
Carbo-Cor, Koch Wilmington, USA) filtriert, um 170 l Überstand
und 30 l konzentriertes Mycelium zu erhalten. Der Antibiotikum 107891-Komplex
wurde sowohl im Filtrat (A), als auch im Mycelium (B) gefunden.
- (A) Die filtrierte Brühe wurde eine Nacht lang bei
Raumtemperatur in Gegenwart von Polystyrolharz vom Typ Diaion HP-20
(41) gerührt.
Das Harz wurde dann abgetrennt, mit 10 l Methanol: Wasser 4:6 (V/V)
gewaschen und chargenweise anfänglich
mit 10 l Methanol:Wasser 9:1 (V/V) und dann mit 101 Methanol:Butanol:Wasser
9:1:1 (V/V) eluiert. Die ver einigten eluierten Fraktionen, die Antibiotikum
107891 enthielten, wurden an einem Rotationsverdampfer auf ein kleines
Volumen konzentriert bzw. eingeengt und wurden dann gefriergetrocknet,
was 32 g Rohmaterial ergab. Dieses Rohmaterial wurde in N-Butanol(1
l) gelöst
und dann dreimal in Folge mit 800 ml Wasser extrahiert. Die organische
Schicht wurde unter reduziertem Druck bis zu einem öligen Rückstand
konzentriert, der in Methanol gelöst wurde. Bei Zugabe von Petrolether
wurden durch Präzipitation
5 g an roher Antibiotikum-Zubereitung erhalten.
- (B) Nach Zugabe von 25 l Methanol wurde der Retentatanteil,
der das Mycelium enthielt, 1 Stunde lang gerührt und wurde filtriert, wodurch
45 l Myceliumextrakt erhalten wurden. Diese Lösung wurde dann mit Wasser
(20 l) verdünnt
und eine Nacht lang bei Raumtemperatur mit Polystyrolharz vom Typ
Diaion HP-20 (1 l) gerührt.
Das Harz wurde dann abgetrennt, mit 2 l Methanol:Wasser 40:60 (V/V)
gewaschen und chargenweise sequenziell mit 3 l Methanol:Wasser 85:15
(V/V) und dann mit 2 l Methanol:Wasser 90:10 (V/V) eluiert. Die
eluierten Fraktionen wurden hinsichtlich des Vorhandenseins von
Antibiotikum 107891 durch einen Agar-Diffusionsassay an Staphylococcus
aureus und durch ein analytisches HPLC-Verfahren, wie es vorstehend beschrieben
ist, überwacht.
-
Die
eluierten Fraktionen, die das Antibiotikum 107891 enthielten, wurden
vereinigt, wurden unter reduziertem Druck konzentriert und wurden
gefriergetrocknet, was 8,1 g an rohem Antibiotikum 107891 ergab.
-
Beispiel 4: Alternative
Gewinnung von Antibiotikum 107891
-
Die
geerntete Brühe
aus der 200 l-Tankfermentation, beschrieben in Beispiel 2, wurde
auf pH 6,8 gebracht, und in die Brühe wurde mittels Tangentialfiltration
(Membran mit 0,1 μ Porengröße, Koch
Carbo-Cor) filtriert. Das Permeat (180 l) wurde chargenweise über Nacht
bei Raumtemperatur mit 2 l Harz vom Typ Diaion HP20 (Mitsubishi
Chemical) gerührt,
und das Harz wurde dann gesammelt.
-
Methanol
(25 l) wurde zu dem Retentatanteil in der Tangentialfiltrationsausrüstung (näherungsweise 20
l) gegeben, der das konzentrierte Mycelium enthielt. Diese Suspension
wurde 1 Stunde lang gerührt
und wurde dann mit dem Mikrofiltrationssystem bis zu einem Rest
Retentatvolumen von näherungsweise
20 l filtriert. Zusätzliches
Methanol (25 l) wurde dann zugegeben, und das obenstehende Verfahren
wurde sequenziell für
eine Gesamtzahl von 5 Zyklen wiederholt. Die vereinigten Methanolextrakte
(näherungsweise
125 l) wurden mit 160 l entmineralisiertem Wasser verdünnt und
wurden chargenweise über
Nacht bei Raumtemperatur mit 3 1 Harz vom Typ Diaion HP20 gerührt. Das
Harz wurde dann gesammelt und wurde mit dem Harz vom Typ Diaion
HP20, das verwendet worden war, um das Brühenpermeat gemäß dem obenstehend
beschriebenen Verfahren zu extrahieren, vereinigt. Das vereinigte
Harz wurde mit 20 l Wasser:Methanol 6:4 (V/V) in eine Chromatographiesäule gespült. Das
Antibiotikum 107891 wurde mit 23 l Methanol:50 mM Ammoniumformiat-Puffer
pH 3,5:n-Butanol 9:1:1 (V/V) eluiert. Dieses Eluat wurde dann unter
Vakuum auf ein Endvolumen von 3 l konzentriert.
-
Die
konzentrierte Lösung
wurde dann bei pH 4,5 auf eine Säule
von 2,5 l aus Polyamid vom Typ CC 6 0,1-0,3 mm (Macherey-Nagel)
geladen, die mit Wasser:Methanol 7:3 (V/V) konditioniert worden
war. Die Säule
wurde mit Wasser:Methanol 7:3 (V/V) und dann mit 25 mM Ammoniumformiat-Puffer
pH 3,5:Methanol 7:3 (V/V) gewaschen. Das Antibiotikum wurde mit
Wasser:Methanol 3:7 (V/V) und dann mit einem 1:9 (V/V)-Gemisch eluiert.
Die Elution wurde abgeschlossen mit 25 mM Ammoniumformiat-Puffer
pH 2,8:Methanol im Verhältnis
1:9 (V/V). Die das Antibiotikum 107891 enthaltenden Eluate wurden
vereinigt und unter Vakuum auf ein Endvolumen von 1 l konzentriert.
Der pH der konzentrierten Lösung
wurde mit 7 M Ammoniumhydroxid von 4 auf 5,7 gebracht, und dann
wurde das Gemisch zentrifugiert, um das Präzipitat zu sammeln. Dieser
Feststoff wurde in Wasser suspendiert und gefriergetrocknet, wodurch
6,96 g Antibiotikum 107891-Zubereitung erhalten wurden.
-
Beispiel 5: Reinigung
von Antibiotikum 107891
-
Rohes
Antibiotikum 107891 (3,6 g), hergestellt wie in Beispiel 3 beschrieben,
wurde durch Mitteldruckchromatographie an 100 g Umkehrphase vom
Typ C8 (EC) mit einer Partikelgröße von 40-70 μm, 60A Porengröße, IST
(International Sorbent Technology, Mid-Glamorgan, UK) gereinigt, wobei ein
Mitteldruckchromatographie-System vom Typ Bùchi B-680 (Bùchi Laboratoriums-Technik
AG, Flawil, Schweiz), ausgestattet mit einem Gradientenmischer vom
Typ B-687, einem Fraktionensammler vom Typ B-684, einer 70 × 460 mm-Glassäule vom
Typ B-685, verwendet wurde. Das Harz wurde vorher mit einem Gemisch
aus Phase A: Phase B 8:2 (V/V) konditioniert und wurde dann bei
25 ml/min mit einem 60-minütigen linearen
Gradienten von 20% bis 60% Phase B in 60 min eluiert.
-
Phase
A war Acetonitril:20 mM Ammoniumformiat-Puffer (pH 6,6) 10:90 (V/V);
und Phase B war Acetonitril:20 mM Ammoniumformiat-Puffer (pH: 6,6)
90:10 (V/V).
-
Die
das Antibiotikum 107891 enthaltenden Fraktionen wurden vereinigt,
unter Vakuum konzentriert und zweimal aus Wasser lyophilisiert,
wodurch 430 mg gereinigtes Antibiotikum 107891 erhalten wurden.
-
Beispiel 6: Reinigung
von Antibiotikum 107891 durch präparative
HPLC
-
Antibiotikum
107891 wurde durch präparative
HPLC an einer vorgepackten Säule
vom Typ Hibar lichrosorb RP8 (7 μm
Partikelgröße) RT 250-25
mm, Merck, weiter gereinigt, wobei eine 25-minütige lineare Gradientenelution
von 30% bis 45% Phase B bei einer Flussrate von 30 ml/min eingesetzt
wurde. Phase A war 25 mM Ammoniumformiat-Puffer pH 4,5:Acetonitril
95:5 (V/V), und Phase B war Acetonitril.
-
Eine
Probe von Antibiotikum 107891 aus Beispiel 5 (300 mg) wurde in 1,5
ml 350:1 DMSO:Ameisensäure
95:5 (V/V) gelöst,
und 300 μl
wurden je Chromatographielauf bearbeitet. Antibiotikum 107891 wurde
typischerweise in 15-16 Minuten eluiert. Die eluierten Fraktionen
von 5 Chromatographieläufen,
die Antibiotikum 107891 enthielten, wurden vereinigt und unter Vakuum
konzentriert. Die zurückbleibende
Lösung
wurde dreimal in Folge aus Wasser lyophilisiert, wodurch 31 mg Antibiotikum
107891 als ein weißes
Pulver erhalten wurden.
-
Beispiel 7: Trennung und
Reinigung der einzelnen Faktoren A1 und A2 von Antibiotikum 107891
-
Die
Faktoren A1 und A2 wurden durch präparative HPLC an einer Säule vom
Typ Symmetry Prep C18 (7 μm
Partikelgröße), 7,8 × 300 mm
Waters (Mildfold USA) unter Verwendung von zwei verschiedenen Elutionsprogrammen
aus dem Antibiotikum 107891-Komxplex
von Beispiel 5 abgetrennt und gereinigt.
- A)
Faktor A1 wurde durch eine 25-minütige lineare Gradientenelution
von 30% bis 45% Phase B bei einer Flussrate von 3,5 ml gereinigt.
Phase A war 25 mM Ammoniumformiat-Puffer pH 4,5:Acetonitril 95:5
(V/V), und Phase B war Acetonitril. Gereinigter Antibiotikum 107891-Komplex
(15 mg) wurde in 350 μl
DMSO:Ameisensäure
95:5 (V/V) gelöst
und wurde pro Chromatographielauf bearbeitet. Die Faktoren A1 und A2
wurden typischerweise in einem Zeitrahmen von 11-13 Minuten eluiert.
Die eluierten Fraktionen wurden dann durch HPLC unter den obenstehend
beschriebenen Analysenbedingungen untersucht. Die Fraktionen von
14 Chromatographieläufen,
die reinen Antibiotikum 107891-Faktor A1 enthielten, wurden vereinigt und
unter Vakuum konzentriert. Die zurückbleibende Lösung wurde
dreimal in Folge aus Wasser lyophilisiert, wodurch 15 mg reiner
Faktor A1 als ein weißes
Pulver erhalten wurden.
- B) Faktor A2 wurde durch isokratische Elution bei einer Flussrate
von 7 ml mit 100 mM Ammoniumformiat-Puffer pH 4:Acetonitril 82,5:17,5
(V/V) gereinigt. Gereinigter Antibiotikum 107891-Komplex (5 mg)
wurde in 250 μl
eines Gemischs aus Essigsäure:Acetonitri1:100
mM Ammoniumformiat-Puffer pH 4 50:120:80 (V/V) gelöst und wurde
pro Chromatographielauf bearbeitet. Die Faktoren A1 und A2 wurden
typischerweise in einem Zeitrahmen von 9-10 Minuten eluiert. Die
eluierten Fraktionen wurden dann durch HPLC unter den obenstehend
beschriebenen Analysenbedingungen untersucht. Die Fraktionen von
20 Chromatographieläufen,
die reinen Antibiotikum 107891-Faktor
A2 enthielten, wurden vereinigt und wurden unter Vakuum konzentriert.
Die zurückbleibende
Lösung
wurde zweimal aus Wasser lyophilisiert, wodurch 8 mg reiner Faktor
A2 als ein weißes
Pulver erhalten wurden.
SEQUENZPROTOKOLL ![Figure 00380001](https://patentimages.storage.googleapis.com/5e/22/93/d7b15603e20afe/00380001.png)
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