-
TECHNISCHES
GEBIET
-
Die
vorliegende Erfindung betrifft generell die Vorrichtungen zur Injektion
eines gepulsten Gasstroms.
-
Spezifischer
ausgedrückt
betrifft die Erfindung eine Vorrichtung zum Injizieren eines Stoffs
in eine Anlage zur Erforschung bzw. Untersuchung von Thermonuklearfusionsplasmas.
-
STAND DER
TECHNIK
-
Bei
einer Thermonuklearfusionsanlage kann der verwendete Brennstoff
zum Beispiel Deuterium und/oder Tritium sein. Er muss auf eine Temperatur von
mehreren hundert Millionen Grad gebracht werden und bei dieser Temperatur
während
der längstmöglichen
Periode eingeschlossen bleiben. Dazu umfassen die leistungsfähigsten
bis heute in Betracht gezogenen Lösungen die Anwendung von starken Magnetfeldern,
die ermöglichen,
das Fusionsplasma, welches das ionisierte Gas mit ungefähr 300 Millionen
Grad Kelvin umfasst, von den Wänden
des Einschließungsraums
zu isolieren.
-
Zu
diesem Thema ist bekannt, dass die gute Qualität der Einschließung sich
in einen Hauptschwachpunkt für
den Betrieb der Anlage verwandelt. Denn das Magnetfeld hindert zwar
die heißen Teilchen
daran, das Magnetfeld zu verlassen, aber es verhindert auch das
Ersetzen des Brennstoffs. Jedoch bleiben diese Risiken in dem Maße relativ
gering, wie die Austausche zwischen der Außenseite und dem Plasmakern
effektiv stattfinden, und dies aufgrund des Vorhandenseins eines
gewissen Diffusionsniveaus, erzeugt durch verschiedene Faktoren wie
etwa dem Fehlen einer perfekten Einschließung, den Turbulenzen oder
auch den ständigen
Kollisionen zwischen den Teilchen des Plasmas.
-
Die
Kontrolle bzw. Steuerung der in dem Plasma enthaltenen Stoffmenge
erfolgt also durch ein Gleichgewicht zwischen dem Pumpen bzw. Abpumpen
der das Plasma in Richtung Wand verlassenden Teilchen und dem Injizieren
des frischen Brennstoffs. Diesbezüglich sei präzisiert,
dass das spezifische Problem der Versorgung eines Ultravakuumraums
mit Leichtgas wie Wasserstoff oder Helium eine sehr gute Dichtheit
und eine sehr gute Kontrolle bzw. Steuerung erfordert.
-
Aus
dem Stand der Technik kennt man bis heute zwei unterschiedliche
Lösungen,
um Stoff in das Plasma einer Thermonuklearfusionsanlage zu injizieren.
-
Eine
erste Lösung
besteht darin, den Brennstoff in Form von Gas mit Umgebungstemperatur
zu injizieren (s. zum Beispiel L. Yao et al.: "Hydrogen cluster-like behaviour during
supersonic molecular beam injection on the HL-1M tokamak" – Nuclear Fusion, Vol.41, Nr.7).
-
Diese
Gasinjektion erfolgt generell mit Hilfe eines oder mehrerer piezoelektrischer
Ventile mit einem Durchsatz in der Größenordnung von 0,1 bis 3 Pa.m3/s. Zur Erläuterung ist anzumerken, dass
die Mengeneinheit der üblicherweise
für die
Fusionsplasmas verwendeten Stoffe der Stoffmenge entspricht, die
mit einem Druck von einem Pascal in einem Kubikmeter enthalten ist,
gemessen bei einer Umgebungstemperatur von 20°C. Wieder sei erläuternd angemerkt,
dass diese Menge 2,7.1020 Molekülen entspricht
und die Menge der in einem klassischen Plasma der Anlage 'Tore Supra" ungefähr 1 bis 2
Pa.m3 beträgt, jede Sekunde erneuert mit
Hilfe von einem bis drei piezoelektrischen Ventilen.
-
Außerdem beträgt die Ansprechzeit
der verwendeten Ventile 5 bis 10 ms, was an eine kontrollierte Versorgung
des Plasmas angepasst ist (s. zum Beispiel A. Auerbach et al.: "Modified pulsed valve
for supersonic jet applications"-
Rev. Sci. Instum. 51(9), Sept. 1980).
-
Jedoch
wird in einem solchen Fall das durch diese Ventile zwischen der
Wand des Raums und der Oberfläche
des Plasmas injizierte Gas ionisiert, sobald es einige Zentimeter
in dieses letztere eindringt, um anschließend durch Diffusion in den
Kern dieses Plasmas befördert
zu werden. Nun hat man aber bei der Anwendung dieser Lösung konstatiert,
dass der injizierte Stoff relativ schnell wieder austrat aus dem Kern
des Plasmas, was dieses Phänomen
zu wenig wirkungsvoll gemacht hat.
-
Zu
diesem Thema wurde auch beobachtet, dass die Effizienz dieser Lösung, definiert
durch das Vehältnis
aus der Anzahl der Teilchen, die die zentralen Zonen des Plasmas
erreichen, und der Anzahl der in die Kammer injizierten Teilchen,
10 bis 20 % nicht überschreitet.
Also, trotz des Umstands, dass die verwendeten piezoelektrischen
Ventile sich als geeignet für
die kontrollierte Versorgung des Plasmas erwiesen haben, bleibt
die Effizienz dieser ersten Lösung
zu gering für
eine Optimierung der Verwaltung der in der Anlage verwendeten Gasmengen.
-
In
anderen Gebieten gibt es Beispiele von Überschallventilen, zum Beispiel
beschrieben in JP-A-2001115657, oder auch in JP-A-07218380, wo eine
Injektionsvorrichtung eines Überschallgasstroms
beschrieben wird, die eine erste Kammer umfasst, in deren Innern
sich das zu injizierende Gas unter Druck beiderseits eines freien
Kolbens befindet, wobei die Vorrichtungen Einrichtungen umfasst,
um diesen freien Kolben in Bewegung zu versetzen, die mit der ersten
Kammer verbunden sind und den freien Kolben antreiben können. Diese
Vorrichtung umfasst außerdem
eine Überschalldüse für den Gasausstoß, die durch
eine in der ersten Kammer vorgesehene Öffnung mit dieser ersten Kammer
verbunden ist.
-
Eine
zweite Lösung
wird dann im Stand der Technik vorgeschlagen. Sie beruht auf der
Injektion des Brennstoffs in fester Form durch Kryogentechniken.
Man lässt
Deuterium und/oder Tritium bei 4°K erstarren,
um "Eiswürfel" zu erhalten, die
anschließend
mit Hilfe eine pneumatischen Injektors des Scarabantyps (type "scaraban") oder eines Injektors
des Schleudertyps in die Anlage injiziert werden, mit einer Geschwindigkeit
in der Größenordnung
von mehreren hundert Metern pro Sekunde.
-
Diese
Injektoren können
bis ungefähr
10 Hz arbeiten und die erzeugten Eiswürfel umfassen jeder eine Stoffmenge
von ungefähr
0,2 bis 0,5 Pa.m3, was einem zwischen 2
und 5 mm3 enthaltenen Wert entspricht.
-
Bei
diesem Injektionstyp dringt der Stoff tief in das Plasma ein, denn
die Eiswürfel
werden vor der hohen Temperatur im Kern des Plasmas durch die Bildung
eines sehr dichten Gaswolke geschützt, die jeden von ihnen umgibt,
entsprechend einem Erhitzungsphänomen.
Wenn nämlich
der Eiswürfel
in das Plasma eindringt, verdampft der Stoff partiell und bildet
eine Schutzwolke, deren Temperatur in dem Maße zunimmt, wie dieser Würfel sich
dem Kern des Plasmas nähert.
Es bildet sich also eine "Plasmakugel", abgelenkt durch
den Magnetfeldgradient, bis der injizierte Stoff sich mit dem des
Hauptplasmas homogenisiert.
-
Bei
der Anwendung einer solchen Lösung hat
man eine Effizienz von nahezu 100 % erzielt. Außerdem, wie oben erwähnt, hat
man beobachtet, dass die gebildete Plasmakugel, abgelenkt durch den
Magnetfeldgradient, die Penetration dieses Stoffs in Richtung Plasmakern
noch verstärkt.
-
Jedoch,
trotz der guten durch diese zweite Lösung des Injektionsproblems
erzielten Versorgungseffizienz, drückt sich die Komplexität ihrer
Anwendung direkt in Form ihrer Kosten aus, die 10- bis 100-mal höher sind
als die der ersten Lösung.
-
Es
sei übrigens
präzisiert,
dass bei den gegenwärtigen
Thermonuklearfusionsanlagen die hauptsächlich benutzten Brennstoffe
Wasserstoff und/oder Deuterium sind. Diese Gase sind nicht teuer,
so dass auch wenig effiziente Lösungen
nicht kostspielig sind. Anders verhält es sich, wenn der verwendete
Brennstoff teuer ist, wie etwa Tritium, das als der Hauptbrennstoff
zukünftiger
Anlagen betrachtet wird. Auch ist es schwierig, Tritium in den Erstarrungszustand
zu versetzen, wegen seiner Radioaktivität und dem Vorhandensein des
Elements He3. Die zweite oben präsentierte
Lösung
des Injektionsproblems ist auch nicht ganz zufriedenstellend hinsichtlich
der Verwendung eines solchen Brennstoffs in Thermonuklearfusionsanlagen.
-
DARSTELLUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
Aufgabe der Erfindung besteht also darin, eine einfache und daher
kostengünstige
Vorrichtung vorzuschlagen, die ermöglicht, einen starken gepulsten
Gasstrom schnell unter sehr hohem Druck zu injizieren und dabei
zwischen den Gaspulsen eine sehr gute Dichtheit zu garantieren.
-
Diese
Vorrichtung findet insbesondere Anwendung in Anlagen zur Erforschung
bzw. Untersuchung von Thermonuklearfusionsplasmas. Diese Vorrichtung
eignet sich außerdem
generell für
jede Art von Gaseinspeisung in einen geschlossenen Raum wie etwa
eine Verbrennungskammer eines Motors oder eines physikalisch-chemischen
Reaktors.
-
Dazu
hat die Erfindung eine Injektionsvorrichtung eines gepulsten Überschallgasstroms,
die insbesondere aber nicht ausschließlich dazu bestimmt ist, eine
Anlage zur Erforschung bzw. Untersuchung von Thermonuklearfusionsplasmas
zu versorgen. Nach der Erfindung umfasst die Injektionsvorrichtung
eine erste Kammer, in deren Innern sich das unter Druck stehende
Injektionsgas beiderseits eines freien Kolbens befindet, wobei die
Vorrichtung Antriebseinrichtungen dieses freien Kolbens umfasst,
die mit der genannten ersten Kammer verbunden und fähig sind,
den freien Kolben anzutreiben, und die Vorrichtung außerdem eine Überschalldüse zum Ausstoßen des
Gases umfasst, die durch eine in der ersten Kammer vorgesehene Öffnung mit
dieser ersten Kammer verbunden ist, und ein Ventil zum Verschließen der Öffnung umfasst,
das durch den Aufschlag des freien Kolbens geöffnet werden kann.
-
Vorteilhafterweise
ist die erfindungsgemäße Injektionsvorrichtung
von einfacher und ganz an eine Anlage zur Erforschung bzw. Untersuchung
von Thermonuklearfusionsplasmas angepasster Konzeption.
-
Das
Prinzip der Erfindung beruht auf einer Injektion von schnellen und
konzentrierten Gasstößen, wobei
diese spezifischen Charakteristik ermöglicht, bei der Ausführung eine
Einfachheit beizubehalten, die der der ersten Lösung aus dem Stand der Technik entspricht,
wo die Gasinjektion mit Hilfe von piezoelektrischen Ventilen erfolgt.
Die vorgeschlagene besondere Konzeption ermöglicht auch eine Gasinjektion,
deren Charakteristika stark denen der zweiten Lösung aus dem Stand der Technik
gleichen, wenn die Injektion des Brennstoffs in Form von Eiswürfeln erfolgt.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
kann dann vorteilhafterweise eine Effizienz in der Größenordnung
von 50 bis 60 % erreichen, also deutlich höher sein als die der ersten Lösung aus
dem Stand der Technik, dabei aber so konzipiert sein, dass ihre
Kosten wenigsten zehnmal niedriger sind als die der zweiten Lösung des
Stands der Technik.
-
Die
in der Anlage "Tore
Supra" durchgeführten Tests
haben andererseits gezeigt, dass die präsentierte Injektionsvorrichtung
eine Injektion eines Gaspulses der Größenordnung 0,5 Pa.m3 während ungefähr 0,5 ms
mit einer Betriebsfrequenz von wenigstens gleich 10 Hz ermöglicht,
wobei diese Werte eine sehr zufriedenstellende Brennstoffversorgung der
Anlage ermöglichen.
-
Vorzugsweise
sind die Antriebseinrichtungen 12 des freien Kolbens fähig, in
dem Injektionsgas einen Druckunterschied bezüglich der beiden Seiten des
freien Kolbens zu erzeugen. Dazu kann man vorsehen, dass diese Antriebseinrichtungen
des freien Kolbens eine zweite Kammer umfassen, in deren Innern
das Injektionsgas auf beiden Seiten eines gesteuerten Kolbens unter
Druck steht.
-
In
einem solchen Fall kann die zweite Kammer dann mit der ersten Kammer
durch eine erste Verbindungsleitung kommunizieren, die einen ersten Endteil
der ersten Kammer mit einem zweiten Endteil der zweiten Kammer verbindet,
und durch eine zweite Verbindungsleitung, die einen ersten Endteil
der zweiten Kammer mit einem zweiten Endteil der ersten Kammer verbindet.
Eine Bewegung des Kolbens, in die Richtung gesteuert, die von dem
zweiten in Richtung erstem Endteil verläuft, bewirkt einen Antrieb
des freien Kolbens in der Richtung, die von dem zweiten zum ersten
Endteil der ersten Kammer verläuft,
und umgekehrt.
-
Bei
einer solchen Konzeption ist es dann möglich, den gesteuerten Kolben
durch ein magnetisches System betätigt wird, das zwei beabstandete Spulen
umfasst, die so montiert sind, dass sie die zweite Kammer der Vorrichtung
umgeben.
-
Zudem
hat der erste Endteil der zweiten Kammer vorzugsweise einen Gaseingang,
der dazu bestimmt ist, an eine Injektionsgasversorgung angeschlossen
zu werden. Diesbezüglich,
um sicherzustellen, dass die gesamte Vorrichtung mit Gas gefüllt wird,
kann die zweite Kammer einen regelbaren Bypass umfassen, der das
Fließen
von Injektionsgas zwischen dem ersten und dem zweiten Endteil dieser zweiten
Kammer ermöglicht.
Außerdem
ist es möglich,
diese Funktion sicherzustellen, indem man wenigstens eines der Elemente
vorsieht, die ausgewählt werden
zwischen dem freien Kolben und dem gesteuerten Kolben, der in seiner
Kammer so zwischen den beiden durch ihn abgegrenzten Teilen der
Kammer sitzt, dass er eine schmale Passage für das Gas freilässt.
-
Bei
einer bevorzugten Realisierungsart der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist die erste Kammer auf Höhe
ihres zweiten Endteils mittels eines Verschlussblocks verschlossen,
der eine erste und eine zweite Öffnung
umfasst, wobei die erste Öffnung mit
der ersten Verbindungsleitung kooperiert und in einem der ersten
Kammer benachbarten Kanal mündet,
der mit dem ersten Endteil dieser ersten Kammer kommuniziert, und
die genannte zweite Öffnung
mit der zweiten Verbindungsleitung kooperiert und direkt in der
ersten Kammer der Vorrichtung mündet.
-
Außerdem kann
das die in der ersten Kammer der Vorrichtung vorgesehene Öffnung verschließende Ventil
einen Kopf umfassen, der diese Öffnung durchquert
und in einen in dem ersten Endteil vorgesehenen Injektionsraum hineinragt,
wobei dieser Injektionsraum durch den freien Kolben geschlossen werden
kann. Dazu ist der freie Kolben vorteilhafterweise so konzipiert,
dass er ein Außenelement
sowie ein in diesem Außenelement
verschiebbares Innenelement umfasst, wobei das Innenelement dazu
bestimmt ist, auf den Kopf des genannten Ventils zu schlagen, um
ihn zu betätigen,
und das Außenelement
dazu bestimmt ist, den genannten Injektionsraum zu verschließen.
-
Bei
dieser bevorzugten Realisierungsart wird das Ventil Ventil mittels
einer Feder so gespannt, dass es eine Dichtung quetscht, die die
genannte Öffnung
umgibt, die in der ersten Kammer der Vorrichtung vorgesehen ist.
-
Die
Feder befindet sich in einem Sitz, der aus einem Stück mit der
ersten Kammer ist, wobei dieser Sitz und die erste Kammer im Wesentlichen
zylindrisch und koaxial sind und durch die genannte Öffnung getrennt
sind, die in der ersten Kammer der Vorrichtung vorgesehen ist.
-
Außerdem hat
der Sitz der Feder eine Öffnung,
die einen Innenraum dieses Sitzes mit der genannten Überschalldüse der Vorrichtung
verbindet.
-
Schließlich ist
noch anzumerken, dass die Antriebseinrichtungen des freien Kolbens
fähig sind, eine
Ventilöffnung
mit einer Dauer von ungefähr
2 ms und einen Gasausstoß der Überschalldüse (6)
mit einer Menge von ungefähr
0,5 Pa.m3 während einer Dauer von ungefähr 0,5 ms
zu realisieren, mit einer Betriebsfrequenz von wenigstens 10 Hz.
-
Weitere
Vorteile und Merkmale der Erfindung gehen der nachfolgenden detaillierten
aber nicht einschränkenden
Beschreibung hervor.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER FIGUREN
-
Die
Beschreibung bezieht sich auf die folgenden beigefügten Figuren:
-
die 1,
die eine das Erfindungsprinzip schematisch darstellende Ansicht
einer Vorrichtung zur Injektion eines gepulsten Überschallgasstroms ist;
-
die 2,
die eine Schnittansicht einer Vorrichtung zur Injektion eines gepulsten Überschallgasstroms
nach einer bevorzugten Realisierungsart der vorliegenden Erfindung
ist;
-
die 3a bis 3g,
die die Funktionsweise der in der 2 dargestellten
Injektionsvorrichtung darstellen;
-
die 4,
die ein Diagramm ist, das die Entwicklung der verschiedenen Parameter
der in der 2 dargestellten Injektionsvorrichtung
ist, wenn diese letztere in Betrieb ist; und
-
die 5,
die eine partielle und schematische Schnittansicht einer Anlage
zur Untersuchung bzw. Erforschung von Thermonuklearfusionsplasmas ist,
welche die in den 2 bis 4 dargestellte
Injektionsvorrichtung umfasst.
-
DETAILLIERITE
DARSTELLUNG VON BEVORZUGTEN REALISIERUNGSARTEN
-
In
der das Erfindungsprinzip schematisierenden 1 ist eine
Vorrichtung zur Injektion eines gepulsten Überschallgasstroms dargestellt.
-
Die
Injektionsvorrichtung 1 umfasst eine erste Kammer 2,
in deren Innern sich ein freier Kolben 4 befindet, der
auf beiden Seiten einem Druckgas ausgesetzt ist.
-
Die
Vorrichtung 1 umfasst außerdem eine Überschalldüse 6,
durch die das Gas austritt, um einen gepulsten Überschallstrom zu bilden.
-
Wie
in der 1 zu sehen, kann die Kammer 1 durch eine
Bohrung 8, die in dieser ersten Kammer 2 vorgesehen
und durch ein Ventil 10 geschlossen wird, mit der Überschalldüse 6 kommunizieren.
-
Um
den gepulsten Überschallstrom
zu erzeugen, verfügt
die Vorrichtung 1 über
Antriebseinrichtungen 12 des freien Kolbens 4,
die mit der ersten Kammer 2 verbunden sind und fähig sind,
den freien Kolben 4 in dieser ersten Kammer 2 der
Injektionsvorrichtung 1 anzutreiben.
-
Mit
dieser Konfiguration ist der sich in der Kammer 2 bewegende
freie Kolben 4 fähig,
derart auf das Ventil 10 zu schlagen, dass dieses die Bohrung 8 während einer
bestimmten Dauer freigibt, so dass zu injizierendes Gas aus der
Kammer 2 in die Überschalldüse 6 strömen kann.
-
Die 2 zeigt
eine Injektionsvorrichtung 100 eines gepulsten Überschallgasstroms
nach einer bevorzugten Realisierungsart der vorliegenden Erfindung.
Wie oben in dem Erfindungsprinzip erwähnt, umfasst die Injektionsvorrichtung 100 eine
erste Kammer 2, einen freien Kolben 4, der in
der ersten Kammer 2 bewegt werden kann, eine Überschalldüse 6,
eine Bohrung 8 in der ersten Kammer 2 sowie ein
diese Öffnung
verschließendes
Ventil.
-
Bei
dieser bevorzugten Realisierungsart der vorliegenden Erfindung umfassen
die Antriebseinrichtungen 12 des freien Kolbens 4 eine
zweite Kammer 14, in deren Innern sich ein gesteuerter
Kolben 16 befindet, wobei sich das zu injizierende Druckgas beiderseits
dieses Kolbens 16 befindet.
-
Um
die Verbindung zwischen der ersten Kammer 2 und der zweiten
Kammer 14 der Injektionsvorrichtung 100 herzustellen,
umfasst diese letztere eine erste Verbindungsleitung 18,
durch die ein erster Endteil 2a der ersten Kammer 2 mit
einem zweiten Endteil 14b der zweiten Kammer 14 kommuniziert.
Zudem ist die Vorrichtung 100 auch mit einer zweiten Verbindungsleitung 20 versehen,
durch die erster Endteil 14a der ersten Kammer 14 mit
einem zweiten Endteil 2b der ersten Kammer 2 kommuniziert.
-
Die
Verbindungsleitungen 18 und 20 sind folglich ebenfalls
mit Injektionsgas gefüllt
und so angeordnet, dass eine Bewegung des gesteuerten Kolbens 16 in
der Richtung von dem zweiten Endteil 14b zum ersten Endteil 14a der
zweiten Kammer 2 auf den Seiten des freien Kolbens 4 Druck
bzw. Unterdruck erzeugt, was diesen freien Kolben 4 in
der Richtung antreibt, die vom zweiten Endteil 2b zum ersten
Endteil 2a der ersten Kammer 2 geht. Auf analoge
Weise kann man feststellen, dass eine Bewegung des gesteuerten Kolbens 16 in
der Richtung vom ersten Endteil 14a zum zweiten Endteil 14b der zweiten
Kammer 2 einen Antrieb des freien Kolbens 4 in
der Richtung erzeugt, die vom ersten Endteil 2a zum zweiten
Endteil 2b der ersten Kammer 2 geht.
-
Präzisiert
sei, dass die ersten Endteile 2a und 14a der ersten
und der zweiten Kammer 2 und 4 vorzugsweise oberen
Endteilen entsprechen, während
die zweiten Endteile 2b und 14b der ersten und der
zweiten Kammer 2 und 4 vorzugsweise unteren Endteilen
entsprechen. Derart, aufgrund der im Wesentlichen vertikalen Position
der ersten und der zweiten Kammer 2 und 14, wenn
sich die Injektionsvorrichtung 100 in einer wie in der 2 dargestellten
Ruheposition befindet, ist der Druck des Injektionsgases im Wesentlichen
in allen Elementen der Vorrichtung 100 gleich, was dann
dem freien und dem gesteuerten Kolben 4 und 16 ermöglicht,
sich aufgrund der Schwerkraft in das zweite, untere Endteil 2b bzw. 14 der
Kammer 2 bzw. 14 zu verschieben.
-
Die
Injektionsvorrichtung 100 ist an eine Gasversorgung (nicht
dargestellt) angeschlossen, wobei diese Gasversorgung die Vorrichtung 100 mit einem
Gas versorgt, dessen Druck zwischen 3 und 10 bar enthalten ist und
vorzugsweise ungefähr
5 bar beträgt.
Zu diesem Zweck kann die Versorgung an einen Gaseingang 22 angeschlossen
ist, der mit dem ersten Endteil 14a der zweiten Kammer 14 verbunden
ist.
-
Außerdem,
um einen im Wesentlichen gleichen Druck in allen Elementen der Vorrichtung 100 sicherzustellen,
ist die zweite Kammer 14 mit einem regel- bzw. einstellbaren
Bypass 24 versehen, der das Strömen des Gases zwischen dem
ersten Endteil 14a und dem zweiten Endteil 14b,
also beiderseits des gesteuerten Kolbens 16, ermöglicht.
Auf diese Weise, nach jeder Betätigung
des Ventils 10, so dass es die in der ersten Kammer 2 vorgesehene
Bohrung 8 freigibt, kann die durch die Überschalldüse 6 entwichene Menge
an Gas durch den Gaseingang 22 wieder in die Vorrichtung 100 eingespeist
und mit Hilfe des regel- bzw. einstellbaren Bypass 24 gleichmäßig verteilt
werden, was ermöglicht,
das Gleichgewicht der Drücke
in ungefähr
einer Sekunde wiederherzustellen.
-
Eine
Lösung,
zusätzlich
oder alternativ zu dem Bypass 24 könnte darin bestehen, an dem
freien und dem gesteuerten Kolben 4 und 16 ein
Leck in Form eines Durchlasses zwischen diesen Kolben und ihren
jeweiligen Kammern 2 und 14 vorzusehen. Dieser
Durchlass kann ganz einfach ein Spiel zwischen diesen verschiedenen
Elementen sein.
-
Es
sind mehrere Steuerungstechniken des gesteuerten Kolbens 16 vorstellbar,
um das Injektionsgas in den Elementen der Injektionsvorrichtung 100 zu
verschieben und in Höhe
des freien Kolben 4 Druck/Unterdruck herzustellen.
-
In
dieser Hinsicht kann man die Kompressionstechnik eines Balgs bzw.
Faltenbalgs mittels eines Hydraulikzylinders nennen. Jedoch ist
es bei der beschriebenen bevorzugten Realisierungsart der vorliegenden
Erfindung eine magnetisches System 26, das den gesteuerten
Kolben 16 im Innern der zweiten Kammer 14 antreibt.
Anzumerken ist, dass diese Lösung
in dem Maße
besonders vorteilhaft ist, wie sie ermöglicht, in Bezug auf die anderen
vorgeschlagenen Lösungen
den Vorrat an Injektionsgas zu minimieren.
-
In
der 2 sieht man außerdem, dass das magnetische
System 26 zwei Spulen 28 und 30 umfasst,
die vertikal voneinander beabstandet sind und die zweite Kammer 14 der
Vorrichtung 100 umgeben. Diese spezifische Anordnung des
Typs "magnetische Linse" ermöglicht eine
schnelle Verschiebung des gesteuerten Kolbens 16 in seiner
Kammer 14, so dass der entsprechend angetriebene freie
Kolben 4 bei seinem Aufprall auf das Ventil 10 der
Vorrichtung 100 über
eine große
Schlagkraft verfügt.
-
Typischerweise
werden die Spulen 28 und 30 durch 800 Windungen
eines Drahts mit 2,5 mm Durchmesser gebildet und mit einem Strom
der Größenordnung
30 bis 40A versorgt. Der Widerstand beträgt ungefähr 1 Ω und die Selbstinduktion ungefähr 0,1 H.
Durchgeführte
Messungen haben ermöglicht, festzustellen,
dass das in Höhe
des gesteuerten Kolbens 16 erzeugte Feld ungefähr 25 mT/A
beträgt.
-
Zur
Erläuterung
ist anzumerken, dass die Erzeugung des Stroms in den Spulen 28 und 30 eine große Leistung
mit insbesondere einer hohen Anfangsspannung benötigt, um der Selbstinduktion
dieser Spulen entgegenzuwirken. Eine Spannung von 500 V und eine
Stromstärke
von 40A können
als Werte gelten, die eine adäquate
elektrische Anfangsversorgung der Spulen 28 und 30 sicherstellen.
Zudem, um diese Spulen zu steuern, ist es möglich, eine einfache und wirtschaftliche
Methode anzuwenden, darin bestehend, zwischen der Induktivität der Spulen 28 und 30 und
einer Kondensatorenbank (nicht dargestellt), zum Beispiel von 530 μF, einen RLC-Schwingkreis
zu realisieren. Diese Kondensatorenbank wird aufgeladen bevor sie
durch einen schnellen Thyristor mit einer der Spulen 28, 30 verbunden
wird und dann im Moment der Stromumkehrung mit der anderen Spule
verbunden wird. Auf diese Weise ist es relativ einfach, eine Hin-und-Herbewegung
des gesteuerten Kolbens 16 in seiner Kammer 14 zu
erzeugen, nämlich
mit Hilfe einer elektrischen Versorgung, die während Perioden von ungefähr 100 ms
mit Hilfe einer zwischen 100 und 150 V enthaltenen Spannung und
einer zwischen 30 und 40A enthalten Stärke arbeitet.
-
Bei
diesen bevorzugten Realisierungsarten der vorliegenden Erfindung
ist die erste Kammer 2 aus einem Materialblock bzw. einem
Stück 31,
vorzugsweise aus nichtoxidierbarem Stahl, wobei diese Kammer, in
der sich der freie Kolben 4 bewegt, im Wesentlichen zylindrisch
ist und einen kreisförmigem Querschnitt
hat. Ein an die erste Kammer 2 angrenzender Kanal 34 kommuniziert
durch eine seitliche Öffnung 39 mit
dem ersten, oberen Endteil 2a dieser ersten Kammer 2.
Außerdem
erstreckt sich dieser angrenzende Kanal 34 vertikal längs der
ersten Kammer 2 bis zum zweiten Endteil 2b, welches
das untere Endteil dieser Kammer 2 ist.
-
Die
erste Kammer 2 und der angrenzende Kanal 34 sind
in Höhe
ihrer unteren Endteile durch einen Verschlussblock 40 geschlossen.
-
Der
Verschlussblock 40, der an den Materialblock 31 montiert
ist, weist eine erste Öffnung 42 auf, die
in den angrenzenden Kanal 34 mündet und die mit der ersten
Verbindungsleitung 18 kooperiert, so dass zwischen dem
ersten Endteil 2a der ersten Kammer 2 und dem
zweiten Endteil 14b der zweiten Kammer 14 Injektionsgas
fließt.
Der Verschlussblock 40 ist auch noch mit einer zweiten Öffnung 44 versehen,
die mit der zweiten Verbindungsleitung 20 kooperiert und
direkt in den zweiten Endteil 2b der ersten Kammer 2 mündet, so
dass zwischen dieser letzteren und dem ersten Endteil 14a der
zweiten Kammer Injektionsgas fließt.
-
Der
Verschlussblock 40 kann mit dem Materialblock 31 verschraubt
und dann mit diesem verschweißt
werden, um eine perfekte Dichtheit sicherzustellen.
-
In
dem ersten Endteil 2a der ersten Kammer 2 ist
ein Injektionsraum 46 mit einer oberen Bohrung 8 vorgesehen,
der oben durch das Ventil 10 der Vorrichtung 100 begrenzt
wird. Wie weiter unten genauer beschrieben, kann der Injektionsraum 46 auch
unten begrenzt werden, durch den freien Kolben 4, wenn dieser
auf das Ventil 10 schlägt.
Das Volumen dieses Injektionsraums 46 wird selbstverständlich in
Abhängigkeit
von der Gasmenge festgelegt, die man bei jedem Puls durch die Überschalldüse 6 ausstoßen will. Es
kann zum Beispiel ungefähr
0,65 cm3 betragen.
-
Das
Ventil 10, welches die Bohrung 8 der ersten Kammer 2 der
Vorrichtung 100 verschließt, verfügt über einen Kopf 48,
der diese Bohrung 8 durchquert und in das Innere des Injektionsraums 46 hineinragt.
Zudem, dank einer Feder 50, ist dieses Ventil 10 vorgespannt,
so dass es eine Dichtung 52 quetscht, die um die Bohrung 8 herum
vorgesehen ist. Die Dichtung 52 ist vorzugsweise eine Fluorkunststoff-Dichtung,
die bis zu einer Temperatur von ungefähr 250 °C Dichtheit gewährleistet.
Die Feder 50 ist zum Beispiel so angepasst, dass die maximale Öffnung des
Ventils 10 einem Federdruck von ungefähr 25 daN entspricht.
-
Bei
dieser bevorzugten Realisierungsart der Erfindung befindet sich
die Feder 50 in einem Sitz 54, wo sie mit Hilfe
einer Schraube 56, die sich am oberen Ende des Sitzes 54 befindet,
einige Millimeter vorgespannt wird, zum Beispiel 5 mm. Dieser Sitz 54 ist
in demselben Materialblock 31 realisiert, der auch die
erste Kammer 2 und den angrenzenden Kanal 34 der
Vorrichtung 100 umfasst. Der Sitz 54 ist im Wesentlichen
zylindrisch, hat einen kreisförmigen
Querschnitt und ist koaxial zu der ersten Kammer 2 und von
dieser durch die Bohrung 8 getrennt, die ebenfalls koaxial
ist zu diesen beiden Elementen 2 und 54.
-
In
der Nähe
der Bohrung 8 der ersten Kammer 2 hat der Sitz 54 der
Feder 50 eine seitliche Öffnung 58, durch die
ein Innenraum des Sitzes 54 mit der Überschalldüse 6 der Vorrichtung 100 kommuniziert.
Das Ventil umfasst einen Schließteil 59,
der – wenn
die Injektionsvorrichtung 100 sich in einem Ruhezustand
befindet – dazu
dient, mit seiner Unterseite die Bohrung 8 zu verschließen und
mit seinem Seitenrand 58 die in dem Sitz 54 vorgesehene
seitliche Öffnung 58 total
zu verschließen.
-
Die Überschalldüse 6 ist
auf die Außenseite des
Sitzes 54 montiert, zum Beispiel mittels Schweißung, so
dass bei einer Betätigung
des Ventils 10 das in dem Injektionsraum 46 befindliche
Injektionsgas durch die Bohrung 8 und die progressiv freigegebene seitliche Öffnung 58 entweichen
und dann durch die Überschalldüse 6 der
Vorrichtung 100 ausgestoßen werden kann.
-
Zu
bemerken ist, dass bei der in der 2 dargestellten
bevorzugten Realisierungsart die Überschalldüse 6 so an dem Sitz 54 der
Feder 50 befestigt ist, dass sie im Wesentlichen senkrecht
zu dieser letzteren ist. Selbstverständlich könnte die Überschalldüse 6, ohne den Rahmen
der Erfindung zu verlassen, anders angeordnet werden, zum Beispiel mit
einer spezifischen Neigung, bestimmt in Abhängigkeit von der Anwendung
der Injektionsvorrichtung 100.
-
Die
an den Sitz 54 montierte Überschalldüse 6 ist vorzugsweise
eine Überschalldüse des Lavalldüsentyps,
die dazu bestimmt ist, die axiale Dispersion des Gases zu begrenzen,
und die an die jeweiligen Erfordernisse angepasst wird. Es ist nämlich möglich, die
Eingangs- und Ausgangsquerschnitte der Düse 6 so zu dimensionieren,
dass man eine bestimmte Mach-Zahl erreicht. Zum Beispiel ermöglichen
ein Eingangsquerschnitt von 0,8 mm2 und
ein Ausgangsquerschnitt von 0,5 mm2 Mach 4 zu
erreichen, wobei der Betriebsdruck der Vorrichtung 100 wenigstens
10 bar erreichen kann. Der Wert der Querschnitte der Düse 6 kann
also, um eine höhere Mach-Zahl
zu erreichen, modifiziert werden, ohne den Rahmen der Erfindung
zu verlassen. Jedoch muss man bei der Dimensionierung der Überschalldüse 6 auch
dem Einsatzgebiet der Vorrichtung 100 Rechnung tragen,
damit die Größe der Vorrichtung mit
diesem Einsatz kompatibel ist.
-
Der
freie Kolben 4, der sich in der ersten Kammer 2 bewegt,
wird vorzugsweise durch zwei Elemente gebildet. Eines dieser beiden
Elemente ist das Außenelement 60,
das aus Bronze ist, so dass der freie Kolben 4 dank dieses
Materials relativ leicht in der ersten Kammer 2 gleitet.
Wenn der freie Kolben 4 in Richtung Endteil 2a der
Kammer 2 getrieben wird, wird seine Translationsbewegung
durch eine Schulter 62 gestoppt, die in dem Materialblock 31 vorgesehen
ist, der die erste Kammer 2 bildet. Außerdem verschließt in dieser
Anschlagsposition an der Schulter 62 das äußere Element 60 die
seitliche Öffnung 39,
die seitliche Öffnung 39 zu
dem angrenzenden Kanal 34, so dass der in dem ersten Endteil 2a vorgesehene
Injektionsraum 46 der ersten Kammer 2 geschlossen
ist.
-
Außerdem umfasst
der freie Kolben 4 auch ein Innenelement 64, das
in dem Außenelement 60 verschiebbar
ist. Die Hauptfunktion dieses Innenelements 64 besteht
darin, zuerst leicht auf das Ventil 10 zu schlagen, wenn
der Kolben 4 in der ersten Kammer in Bewegung versetzt
worden ist, ehe das Innenelement 60 auf der Schulter 62 aufprallt.
Um eine gute Funktionsweise der Injektionsvorrichtung 100 zu gewährleisten,
ist anzustreben, den Rückprall
des Innenelements 64 des freien Kolbens 4, der
durch das Aufschlagen auf das Ventil 10 verursacht wird,
zu minimieren. In diesem Sinne ist es vorteilhaft, auf diesem Innenelement 64 einen Überzug aus
Kupfer oder Aluminium anzubringen, der den Rückprall abschwächt und
die Abdichtung des Injektionsraums 46 verbessert.
-
Als
nicht einschränkendes
Beispiel und in Verbindung mit den oben schon gemachten Angaben kann
die Injektionsvorrichtung 100 eines gepulsten Überschallgasstroms
gemäß der in
der 2 dargestellten bevorzugten Realisierungsart mit
den folgenden Parametern konzipiert werden:
- – Außendurchmesser
des Außenelements 60 des freien
Kolbens 4: 16 mm;
- – Gesamtmasse
des freien Kolbens 4: 40 g;
- – Hub
des freien Kolbens 4 in der ersten Kammer 2: 85
mm;
- – Volumen
der ersten Kammer 2: 17 cm3;
- – Innendurchmesser
der beiden Verbindungsleitungen 18 und 20: 6 mm;
- – Länge von
jeder der beiden Verbindungsleitungen 18 und 20:
5 m;
- – Volumen
von jeder der beiden Verbindungsleitungen 18 und 20:
140 cm3;
- – Außendurchmesser
des gesteuerten Kolbens 16: 32 mm;
- – Länge des
gesteuerten Kolbens 16: 50 mm;
- – Masse
des gesteuerten Kolbens 16: 320 g;
- – Hub
des gesteuerten Kolbens 16 in der zweiten Kammer 14:
20 bis 40 mm;
- – Volumen
der zweiten Kammer 14: 80 cm3.
-
Mit
Hilfe einer solchen Injektionsvorrichtung 100 haben Tests,
realisiert in einer Thermonuklearfusions-Forschungsanlage, gezeigt,
dass es möglich ist,
einen Gaspuls mit einer Menge in der Größenordnung von 0,2 bis 0,5
Pa.m3 während
ungefähr
0,4 bis 0,5 ms mit einer Arbeitsfrequenz von wenigstens 10 Hz zu
injizieren, und dies, indem man ein Öffnen des Ventils 10 während einer
zwischen 1 und 3 ms enthaltenen Periode vorsieht. Wie schon weiter
oben sei auch hier daran erinnert, dass die benutzte und üblicherweise
für die
Fusionsplasmas verwendete Stoffmengeneinheit "Pa.m3" der Stoffmenge entspricht, die
bei einem Druck von einem Pascal in einem Kubikmeter enthalten ist,
gemessen bei einer Umgebungstemperatur von 20 °C.
-
Die
Injektionsvorrichtung 100 kann mit schnellen und konzentrierten
Gaspulsen einen Durchsatz von ungefähr 400 Pa.m3/s
leisten.
-
Die 3a bis 3g schematisieren
die Funktionsweise der Vorrichtung 100, wenn der gesteuerte
Kolben 16 (in diesen Figuren nicht dargestellt) sich von
dem zweiten Endteil 14b in Richtung erstes Endteil 14a der
zweiten Kammer 14 bewegt.
-
Wie
symbolisiert durch den Pfeil der 3a, bewirkt
die oben beschriebene Bewegung des gesteuerten Kolbens 16 dank
der Verbindungsleitungen 18 und 20 einen Vortrieb
des freien Kolbens 4 in der Richtung vom zweiten Endteil 2b zum
ersten Endteil 2a der Kammer 2. Vorzugsweise erreicht
der freie Kolben 4, angetrieben entsprechend des jeweiligen Drucks/Unterdrucks
auf seinen beiden Seiten, den zweiten Endteil 2a der ersten
Kammer 2 mit einer zwischen ungefähr 5 und 8 m/s enthaltenen
Geschwindigkeit.
-
Das
Innenelement 64 des freien Kolbens 4 schlägt dann
auf dem Kopf 48 des Ventils 10 auf, wie dargestellt
in der 3b. Daraufhin löst sich
das Schließteil 59 des
Ventils 10 von der Dichtung 52, so dass ein relativ
schmaler Durchlass entsteht, durch den das in dem Injektionsraum 46 enthaltene
Druckgas in Richtung der Überschalldüse 6 entweichen kann,
durch die Bohrung 8 und die progressiv frei werdende seitliche Öffnung 58.
-
In
der 3c sieht man, dass das Außenelement 60 des
freien Kolbens 4 sich nach dem Aufprall des Innenelements 4 zunächst weiter
in Richtung des ersten Endteils 2a der ersten Kammer 2 verschiebt,
bis es dann durch die Schulter 62 gestoppt wird, die zu
diesem Zweck in dem Materialblock 31 vorgesehen ist. In
diesem Zustand werden die seitliche Öffnung 39 zwischen
der ersten Kammer 2 und dem angrenzenden Kanal 34 und
der Injektionsraum 46 an seiner Unterseite durch das Außenelements 60 verschlossen.
Der Injektionsraum 46 ist dann total isoliert vom Rest
der ersten Kammer 2 und das Druckgas verlässt diesen
Raum 46 in Richtung der Überschalldüse 6. Zudem hält der in
dem Injektionsraum 46 erzeugte Unterdruck das Außenelement 60 auf
abdichtende Weise an der Schulter 62 fest.
-
Anschließend, wie
dargestellt in der 3d, verschiebt sich das Innenelement 64 in
dem freien Kolben 4, so dass sich das Ventil 10 noch
weiter öffnet
und der Druckgasdurchsatz in Richtung Überschalldüse 6 zunimmt. Dieser
Gasdurchsatz wird dann relativ schnell durch den Eingangsquerschnitt dieser
Düse 6 kontrolliert.
-
Die 3e symbolisiert
den Zustand, in dem das Ventil 10 maximal betätigt wird.
In einem solchen Zustand ist die in dem Sitz 54 der Feder 50 vorgesehene
seitliche Öffnung 58 total
geöffnet,
während
sie bisher durch die Seitenwand des Schließteils 59 des Ventils 10 zumindest
teilweise geschlossen war. Dabei, wie weiter oben erwähnt, wird
die Feder 50 in ihrem Sitz 54 durch eine Kraft
in der Größenordnung von
25 daN komprimiert. Außerdem
ist in diesem Zustand der Gasausstoß durch die Überschalldüse 6 beendet.
-
Unter
der Wirkung der Kompressionsfeder 50 verschließt das Ventil 10 wieder
die Bohrung 8 und, wie zu sehen in der 3f,
verschieben sich das Außen-
und das Innenelement 60 und 64 des freien Kolbens 4 wieder
in Richtung des zweiten Endteils 2b, so dass sich das Außenelement 60 von
der Schulter 62 löst.
Der Schließteil 59 des
Ventils 10 setzt sich wieder auf die die Bohrung 8 umgebende Dichtung 52,
1 bis 3 ms nachdem er von ihr abgehoben hatte, und quetscht sie
dann wieder total, wie dargestellt in der 3g. In
dieser 3g, die einen Zustand darstellt,
wo die Injektionsgasdrücke
im Wesentlichen auf beiden Seiten des freien Kolbens 4 gleich
sind, sieht man, dass der Kontakt zwischen dem Kopf 48 des
Ventils 10 und dem Innenelement 64 des freien
Kolbens 4, nicht mehr existiert. Eine Umkehrung des Stroms
in den Spulen 28 und 30 des magnetischen Systems 26 ermöglicht nun,
einen Antrieb des freien Kolbens 4 in der Richtung des
zweiten Endteils 2b zu erzeugen, so dass er in seine Ruheposition
im Unterteil der Kammer 2 der Injektionsvorrichtung 100 zurückkehrt.
-
Die
Entwicklung der verschiedenen Parameter der Vorrichtung 100 während einer
Injektion eines Überschallgaspulses
wird auch durch das Diagramm der 4 illustriert,
das auf der Durchführung
von Versuchen beruht, die mit einer Injektionsvorrichtung 100 durchgeführt wurden,
deren technische Charakteristika denen entsprachen, die oben dargestellt worden
sind.
-
In
diesem Diagramm ist die Abszissenachse eine Millisekunden-Zeitachse,
während
die Ordinatenachse verschiedenen Funktionen dient, nämlich:
- – die
Kurve (a) repräsentiert
den Druck im Innern des Injektionsraums 46 in Bar;
- – die
Kurve (b) repräsentiert
die Menge des durch die Überschalldüse 6 ausgestoßenen Gases
in Pa.m3x10;
- – die
Kurve (c) repräsentiert
den Durchsatz des durch die Überschalldüse 6 ausgestoßenen Gases
in arbiträrer
Einheit;
- – die
Kurve (d) repräsentiert
den Hub des Ventils 10;
- – die
Kurve (e) repräsentiert
den Hub des Außenelements 60 des
freien Kolbens 4 in mm.
-
In
diesem Diagramm zeigt die Kurve (e), dass das Außenelement 60 nach
einer Dauer von etwas weniger als 50 ms nach dem Anlegen der Spannung
an die Spulen 28 und 30 des magnetischen Systems 26 auf
der Schulter 62 anschlägt,
etwas von ihr zurückprallt
und dann auf ihr ruht, quasi während der
gesamten Öffnungszeit
des Ventils 10. Mit Bezug auf die Kurve (d) sieht man,
dass das Ventil 10 durch das Innenelement 64 des
Kolbens 4 betätigt
wird, ehe das Außenelement 60 auf
der Schulter 62 anschlägt,
wie dies oben beschrieben und durch die 3b dargestellt
wird.
-
Ab
dem Beginn der Öffnung
des Ventils 10 wird der Wert des Durchsatzes des durch
die Düse 6 ausgestoßenen Gases
maximal ehe das Außenelement 60 durch
die Schulter 62 gestoppt wird, und nimmt dann exponential
ab, wie an der Kurve (c) zu sehen. Ebenso hat die Öffnung des
Ventils 10 eine plötzlichen
Druckabfall im Innern der Injektionskammer 46 zur Folge,
wie an der Kurve (a) zu sehen.
-
An
der Kurve (b) stellt man fest, dass während der gesamten Aufwärtshub-Phase
des Ventils 10 die Menge des aus der Düse 6 ausgestoßenen Gases über der
Zeit zunimmt, um eine Gesamtmenge in der Größenordnung von 0,4 Pa.m3 zu erreichen, ungefähr 0,5 ms nach dem Beginn der
Betätigung des
Ventils 10, wobei dieses letztere jedoch während einer
Periode von ungefähr
2 ms offen bleibt. Mit anderen Worten wurde festgestellt, dass während des Abwärtshubs
des Ventils 10 in Richtung Bohrung 8 die Menge
des durch die Düse 6 ausgestoßenen Gases
quasi null war.
-
Die 5 zeigt
den Einbau einer Injektionsvorrichtung 100 in einen torusförmigen Vakuumraum 200,
der dem der Thermonuklearfusionsanlage 'Tore Supra" ähnlich
ist, in der die Erfindung entwickelt worden ist.
-
In
dieser 5 sieht man, dass der Materialblock 31,
in dem insbesondere die erste Kammer 2 ausgebildet ist,
die den freien Kolben 4 der Injektionsvorrichtung 100 enthält, fest
auf die Innenseite des Raums 200 montiert ist. Zudem ist
die Überschalldüse 6 der
Vorrichtung 100 so angeordnet, dass sie sich zwischen den
Abdeckungsziegeln bzw. -platten 210 befindet, so dass die von dieser
Düse 6 ausgestoßenen Gaspulse
das Plasma 208 erreichen können.
-
Der
Materialblock 31 ist so befestigt, dass die erste Kammer 2 sich
in einer im Wesentlichen vertikalen Lage befindet, so wie in den 1, 2 und 3a bis 3g dargestellt,
und dies mit dem Zweck, dass sich der freie Kolben 4 im
Ruhezustand der Vorrichtung 100 aufgrund der Schwerkraft
immer im unteren Teil bzw. auf dem Boden der Kammer 2 befindet.
-
Die
Verbindungsleitungen 18 und 20, angeschlossen
an die erste Kammer 2, sind außerhalb des Vakuumraums 200 an
Antriebseinrichtungen 12 des Kolbens 4 angeschlossen,
wie weiter oben beschrieben. Die zweite Kammer 14 und das
magnetische System 26 können
außerhalb
des Raums 200 angeordnet werden, so dass ihr Betrieb auf
gar keinen Fall durch das Plasma 208 beeinflusst wird.
Außerdem,
wie weiter oben beschrieben, wird die zweite Kammer 14 außerhalb
des Vakuumraums 200 vorzugsweise vertikal angeordnet, damit
der gesteuerte Kolben 16 sich aufgrund der Schwerkraft
im zweiten Endteil 14b befindet, wenn sich die Vorrichtung 100 in
einem Ruhezustand befindet.
-
Eine
derartige technische Lösung
zur Brennstoffversorgung des Plasmas 208 hält sehr
gut die Umgebungsbeanspruchungen des Vakuumraums 200 aus.
-
Die
Einfachheit der Konzeption und die Funktionsweise der Vorrichtung 100 ermöglichen nämlich, diese
letztere dem Plasma 208 in einem etwa 6 T starken Magnetfeld
und bei einer Temperatur von ungefähr 200 bis 250 °C bis auf
einige 10 cm zu nähern
und dabei der durch das Plasma 208 abgestrahlten Leistung
auszusetzen, die bis zu 1 MW/m3 erreichen
kann. Zudem ist die vorgeschlagene Injektionsvorrichtung 100 kompatibel
mit dem in dem Raum 200 herrschenden Ultravakuum, wobei
in diesem Ultravakuum ein Restdruck von ungefähr 10-5 herrscht,
der für
eine gute Qualität
des Plasmas 208 notwendig ist.
-
Selbstverständlich ist
die Anzahl der Injektionsvorrichtungen 100 in dem Vakuumraum 200 von den
jeweiligen Erfordernissen abhängig,
insbesondere von dem Volumen des Plasmas 208. Es können zum
Beispiel drei an der Zahl sein.
-
Selbstverständlich kann
der Fachmann an den oben erläuternd
und nichteinschränkend
beschriebenen Vorrichtungen 1 und 100 diverse
Modifikationen vornehmen. Gleichwohl wird die Vorrichtung durch
die Ansprüche
definiert.