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Die
vorliegende Erfindung betrifft einen Motor mit zwei Freiheitsgraden,
den einen in Drehung und den anderen in linearer Bewegung gemäß einer Längsrichtung,
insbesondere einen elektroaktive Werkstoffe verwendenden Motor.
Sie betrifft ferner ein Verfahren zum Betrieb eines solchen Motors
und ein einen solchen Motor umfassendes bewegliches Element.
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Komplexe
mechanische Systeme, insbesondere luftfahrttechnische Bordanwendungen,
erfordern beispielsweise die Bewegung von Riegeln in Translationsbewegung
und in Drehung. Diese Bewegungen werden gegenwärtig mit Hilfe von zwei verschiedenen,
im Allgemeinen elektromagnetischen Stellgliedern ausgeführt, was
platzraubend ist.
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Schrittmotoren,
die piezoelektrische Stellglieder verwenden, um entweder lineare
oder Drehbewegungen zu erzeugen, werden beispielsweise in den Schriften
US 4 219 755 und
FR 1 456 127 beschrieben.
Außerdem
lehrt die Schrift
US 6 211 605 die
lineare Bewegung oder Drehbewegung eines beweglichen Elements unter
Verwendung derselben Stellglieder.
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Ziel
der Erfindung ist es, einen Motor zu schaffen, der die beiden Bewegungen
integrieren kann und von einem kompakteren Format als die Motoren
des Stands der Technik sein kann.
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Dieses
Ziel wird mit einem Motor erreicht, der einen Ständer und einen Läufer umfasst,
wobei der Ständer
Stellglieder zur Betätigung
von Klammern umfasst, die den Halt des Ständers und seine lineare Bewegung
längs einer
Führung
gewährleisten,
wobei diesselben Stellglieder für
das In-Drehung-Versetzen des
Läufers
verwendet werden.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der Erfindung betrifft diese einen Läufer, der
ein bewegliches Organ umfasst, das mindestens eine vordere Klammer
und eine hintere Klammer und mindestens ein erstes Stellglied und
ein zweites Stellglied mit Doppellängseffekt umfasst, wobei die
erste Klammer zwischen den jeweiligen vorderen Enden der Stellglieder
gehalten ist und die zweite Klammer zwischen den jeweiligen hinteren
Enden der Stellglieder gehalten ist.
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Bei
einem erfindungsgemäß Motor
sind das vordere und das hintere Ende des ersten Stellglieds jeweils
vor dem vorderen und dem hinteren Ende des zweiten Stellglieds positioniert.
Die Klammern sind umkehrbar verformbar, so dass, wenn eine der Klammern
zwischen den Enden der sie haltenden Stellglieder komprimiert ist,
diese eine Querausdehnung erfährt.
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Dieser
Motor umfasst außerdem
Mittel zum Steuern der abwechselnden Verlängerungs- und Verkürzungsbewegungen
jedes der Stellglieder, wobei die jeweiligen Bewegungen des ersten
Stellglieds und des zweiten Stellglieds phasenversetzt sind.
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Ein
solcher Motor ist dafür
ausgelegt, auf einer Führung
montiert zu werden, und die Klammern sind vorgesehen, um sich auf
dieser Führung
zu blockieren. Wenn die Führung
beispielsweise rohrförmig ist,
kann die Blockierung durch Verklemmen der Klammer im Inneren der
Führung
infolge ihrer Querausdehnung stattfinden, d.h. dass eine Querabmessung
der Klammer bestrebt ist, größer als
die der rohrförmigen Führung zu
werden, und die Klammer an der Führung
in Anlage kommt und sich auf diese Weise an dieser blockiert.
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Wenn
die Führung
die Form einer Stange oder einer Schiene hat, um welche herum die
Klammer positionier ist, kann die Blockierung durch Verklemmen der
Klammer auf der Führung
stattfinden, d.h. infolge der Ausdehnung der Klammer ist der Raum,
der für
die sie durchquerende Führung
verfügbar
ist, bestrebt, für
den Durchgang der Führung
unzureichend zu werden. Auf diese Weise bewegt sich das bewegliche
Organ linear längs
der Führung
wie eine Raupe (das Tier), indem es abwechselnd eine der Klammern
blockiert und die andere vorbewegt. Die Führung kann geradlinig sein
oder nicht.
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Um
dem Motor einen zweiten Freiheitsgrad zu verleihen, umfasst dieser
Motor einen Ständer
und einen Läufer,
die in Bezug aufeinander drehbeweglich sind, und ist das bewegliche
Organ vorteilhafterweise in den Ständer integriert, wodurch die
Längsbewegung
des Ständers
und damit des Läufers
und eines Elements gewährleistet
wird, das auf dem Läufer
montiert ist, um von dem Motor angetrieben zu werden. Der Antrieb
dieses Elements kann nun in Drehung, in linearer Bewegung oder gemäß einer Kombination
der beiden stattfinden.
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Die
Stellglieder können
ein elektroaktives Material umfassen, d.h. das in der Lage ist,
sich unter der Wirkung eines elektrischen Felds zu verformen, insbesondere
ein piezoelektrisches Material. Auf diese Weise kann die Ausdehnung
des Stellglieds durch die Ausdehnung des Materials unter der Wirkung
des elektrischen Felds bestimmt werden. Längenänderungen großer Amplitude,
d.h. von einer Amplitude, die ausreicht, um die Blockierung und
Lösung
der Klammern zu gestatten, gestatten auf diese Weise die Bewegung
des be weglichen Organs. Die mindestens einen Stellglieder können ein
Paar von ersten Stellgliedern und ein Paar von zweiten Stellgliedern sein,
die es dank Längenänderungen
kleiner Amplitude, d.h. die nicht die Blockierung und Lösung der Klammern
mit sich bringen, gestatten, eine fortschreitende Welle auf dem
Ständer
zu erzeugen und einen Läufer
in Drehung anzutreiben. Man kann hierbei das Prinzip verwenden,
das in der Schrift
EP 0538791 (Canon)
beschrieben wird, die einen piezoelektrischen rotierenden Motor
durch Modenrotationseffekt betrifft.
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Die
elektroaktiven, insbesondere piezoelektrischen Materialien gestatten
vorteilhafterweise, eine Verriegelung bei ausgeschalteter Versorgung
zu gewährleisten,
d.h. die Bestandteile, wie ein Läufer
und ein Ständer,
bleiben selbst, wenn sie nicht elektrisch versorgt sind, in festen
Stellungen zueinander. Zu diesem Zweck wird sichergestellt, dass,
wenn die piezoelektrischen Stellglieder nicht mehr gespeist sind, die
Klammern dennoch eine ausreichende Blockierung gewährleisten.
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Gemäß einem
zweiten Aspekt der Erfindung wird ein Verfahren zum Bewegen eines
solchen beweglichen Organs linear längs einer Führung vorgeschlagen, umfassend,
ausgehend von einer solchen Anfangsstellung, dass die mindestens
eine vordere Klammer und die mindestens eine hintere Klammer beide
auf der Führung
blockiert sind, die folgenden Schritte:
- – Verlängerung
des mindestens einen ersten Stellglieds, und dann
- – Verlängerung
des mindestens einen zweiten Stellglieds, und dann
- – Verkürzung des
mindestens einen ersten Stellglieds, und dann
- – Verkürzung des
mindestens einen zweiten Stellglieds.
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Der
Anfangsschritt wurde aus allen Schritten der Bewegung willkürlich gewählt. Auf
diese Weise ist bei der Ausdehnung des ersten Stellglieds dessen hinteres
Ende an der hinteren Klammer in Anlage, die ihrerseits auf der Führung blockiert
ist, während
das vordere Ende sich frei vorbewegt.
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Das
auf diese Weise beschriebene Verfahren gestattet es, das bewegliche
Organ längs
der Führung "vorbewegen" zu lassen, d.h.
seine lineare Bewegung von hinten nach vorne zu gestatten.
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Die
Begriffe "vorne", "hinten", "vorderer" und "hinterer" sind bezüglich einer
Längsrichtung
für die lineare
Bewegung des beweglichen Organs und des mit diesem beweglichen Organ
versehenen Motors definiert. Natürlich
ist bei einem umkehrbaren beweglichen Organ diese Richtung willkürlich gewählt und
die verschiedenen Ausdrücke
können
nun je nach der für
die Richtung der Bewegung getroffenen Wahl miteinander vertauscht
werden.
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So
kann das Verfahren zur Rückbewegung des
beweglichen Organs folgendermaßen
beschrieben werden:
Ausgehend von einer solchen Anfangsstellung,
dass die mindestens eine vordere Klammer und die mindestens eine
hintere Klammer beide auf der Führung blockiert
sind, führt
man die folgenden Schritte aus:
- – Verlängerung
des mindestens einen zweiten Stellglieds, und dann
- – Verlängerung
des mindestens einen ersten Stellglieds, und dann
- – Verkürzung des
mindestens einen zweiten Stellglieds, und dann
- – Verkürzung des
mindestens einen ersten Stellglieds.
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Dies
entspricht nur einer mechanischen oder semantischen Umkehrung, ohne
dass die Erfindung dadurch eine andere ist und ohne dass dies die
allgemeine Arbeitsweise des Motors ändert.
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Ein
dritter Aspekt der Erfindung ist ein bewegliches Element, das einen
solchen Motor umfasst, beispielsweise ein auf diese Weise motorisierter
Riegel.
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Die
Klammern können
eine insbesondere metallische, hohle Blechschale umfassen. Sie können auch
ein volles und elastisch verformbares Material, beispielsweise Kautschuk,
umfassen. Diese Klammern können
auch auf einem Auflageband, das dazu bestimmt ist, mit der Führung in
Kontakt zu kommen, Gleitschutzmittel umfassen, die an die Beschaffenheit
der Führung
und an die auf sie zu übertragenden
Kräfte
angepasst sind.
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Erfindungsgemäße Motoren
besitzen wirtschaftliche Vorteile und Vorteile hinsichtlich der
Zuverlässigkeit.
Die Verwendung von piezoelektrischen Werkstoffen ist besonders an
die Herstellung von kleinen Steuermotoren, insbesondere für die Luftfahrtindustrie,
angepasst.
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Weitere
Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung von nicht begrenzenden Ausführungsbeispielen. In der beiliegenden
Zeichnung zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht eines erfindungsgemäßen Motors,
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2 eine
auseinandergezogene Ansicht des Ständers des Motors von 1,
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3 einen
Längsschnitt
auf einer schalenförmigen
Klammer des Motors in 1,
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4A–4E eine
Darstellung einer Art der linearen Bewegung des Motors von 1,
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5 ein
Schema einer elektrischen Versorgung für den Motor von 1 und
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6 eine
Darstellung von Kennlinien der elektrischen Versorgungsspannung
in Abhängigkeit von
der Zeit bei einer linearen Bewegung und bei einer Drehung des Motors
von 1.
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1 zeigt
einen Motor 1, der in einem zylindrischen Rohr 2 mit
der Rotationsachse X montiert ist, das ihm als Führung und Träger dient.
Der Motor umfasst ein bewegliches Organ 3, um sich in dem Rohr
gemäß einer
zur Achse X parallelen Längsrichtung
L linear zu bewegen. Der Motor 1 umfasst außerdem einen
Läufer 6,
und das bewegliche Organ ist Bestandteil eines Ständers 4,
der vorgesehen ist, um den Läufer 6 in
Drehung R um die Achse X anzutreiben. Der Ständer 4 und der Läufer 6 haben
eine allgemeine Rotationsform, deren Achse mit der Achse X des Rohrs 2 zusammenfällt; sie
werden axial von einer Drehwelle 7 durchquert. Die Welle 7 ist
mit dem Läufer 7 drehbeweglich;
sie ist vorgesehen, um an ihr ein nicht dargestelltes Element, beispielsweise einen
Riegel, zu befestigen, der von dem Motor 1 angetrieben
wird. Der Läufer
und der Ständer
sind längs einer
Querkontaktebene PC, d.h. die zur Achse X des Rohrs 2 senkrecht ist,
in Kontakt. "Vorderen
Teil" des Motors
nennt man den Teil des Motors, in dem der Läufer 6 montiert ist.
Der Läufer 6 ist
also vor dem Ständer
montiert.
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Nun
wird der Ständer 4 unter
Bezugnahme auf die 1 und 2 beschrieben. 2 zeigt
die Hauptbestandteile des Ständers
in einer auseinandergezogenen Darstellung. Diese Teile sind: zwei erste
Stellglieder 11, 12, und zwar ein rechtes Stellglied 11 und
ein linkes Stellglied 12, zwei zweite Stellglieder 21, 22,
und zwar ein oberes Stellglied 21 und ein unteres Stellglied 22,
eine vordere Klammer 30A, eine hintere Klammer 30Z,
einen vorderen Koppler 40A, einen hinteren Koppler 40Z,
eine vordere Gegenmasse 50A und eine hintere Gegenmasse 50Z. Die
beiden Koppler haben untereinander identische Formen und Größen. Die
beiden Gegenmassen haben untereinander identische Formen und Größen. Die
Gegenmassen und die Koppler sind starre Teile, die jeweils eine
sie in Längsrichtung
durchquerende zylindrische Öffnung 8 für den Durchgang
und die Führung
der Welle 7 in Drehung umfassen.
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Die
Ausdrücke "links", "rechts", "oben" und "unten" werden nur verwendet,
um die Relativstellung der Teile in der Stellung des Motors, wie
sie in den Figuren dargestellt ist, anzugeben. Diese Stellung des
Motors ist jedoch willkürlich
und der Motor kann in seiner tatsächlichen Konfigurierung eine
beliebige und variable Stellung im Raum haben. Insbesondere beziehen
sich die Ausdrücke "links" und "rechts" auf eine Ansicht
von hinten.
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Der
hintere Koppler 40Z hat von vorne oder von hinten gesehen
eine Schmetterlingsform, von der ein kubischer Körper 41 von einer
der Öffnungen 8 durchquert
wird. Er umfasst außerdem
zu beiden Seiten des Körpers
zwei symmetrische Flügel 42,
die sich von dem Körper 41 aus
in Querrichtung erstrecken. Der Koppler ist in Längsrichtung durch zwei ebene
Seiten, die zur Längsachse
X des Motors senkrecht sind, begrenzt, und zwar eine Stellseite 47 und
eine Anschlagseite 48. Jeder der Flügel ist außen durch einen Rotationszylinderabschnitt 44 um die
Achse X begrenzt, der sich von der Rückseite 43Z aus erstreckt
und vorne durch eine Schulter 46 begrenzt wird.
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Der
vordere Koppler 40A ist gegenüber dem hinteren Koppler 40Z so
angeordnet, dass ihre jeweiligen Stellseiten 47 einander
gegenüberstehen.
Die Koppler sind außerdem
zueinander in neunzig Grad angeordnet, so dass die Flügel 42 des
hinteren Kopplers 40Z rechts und links von seinem Körper 41 angeordnet
sind, während
die Flügel
des vorderen Kopplers 40A über und unter seinem Körper angeordnet sind.
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Die
hintere Gegenmasse 50Z umfasst eine zylindrische Masse 51 mit
der Rotationsachse X, die in ihrer Achse mit einer der Öffnungen 8 versehen
ist und hinten durch eine Außenfläche 57 und
nach vorne durch eine Innenfläche 58 begrenzt
ist, die beide eben und zur Achse X senkrecht sind. Sie umfasst ferner
zwei Fortsätze 52,
die symmetrisch über
und unter der Achse X angeordnet sind und sich von der Innenfläche 58 aus
in Längsrichtung
nach vorne erstrecken.
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Die
Fortsätze 52 haben
Formen, die zu denen des hinteren Kopplers ergänzend sind, damit der Koppler
mit diesen in Eingriff kommen kann, so dass die Fortsätze 52 bei
einer Relativlängsbewegung
des Kopplers und der Gegenmasse als Längsgleitführung dienen. Jeder der Fortsätze ist
außen
durch einen Rotationszylinderabschnitt 54 um die Achse
X begrenzt, der denselben Durchmesser wie die Zylinderabschnitte 44 hat,
die die Flügel 42 außen begrenzen.
Die Masse 51 hat einen Durchmesser, der größer als
er der Zylinderabschnitte ist, so dass sie eine Schulter 56 bildet.
Jeder Fortsatz ist nach vorne durch eine ebene Seite 53,
die zur Achse X senkrecht ist, begrenzt.
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Die
vordere Gegenmasse 50A ist gegenüber der hinteren Gegenmasse 50Z so
angeordnet, dass ihre jeweiligen Innenseiten 58 einander
gegenüberstehen.
Die Gegenmassen sind außerdem
in neunzig Grad angeordnet, so dass die Fortsätze 22 der vorderen
Gegenmasse 50A rechts und links angeordnet sind und auf
diese Weise das Einstecken und Gleiten des vorderen Kopplers 40A in
der vorderen Gegenmasse 50A gestatten.
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Auf
diese Weise steht jeder Fortsatz 52 einem Flügel 42 gegenüber und
die Seite 53 jedes Fortsatzes 52 steht einer Stellseite 47 eines
Kopplers 50A, 50Z gegenüber. Die Außenseite 57 der vorderen
Gegenmasse 50 definiert die Kontaktebene PC zwischen dieser
vorderen Gegenmasse und dem Läufer 6.
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Die
Stellglieder 11, 12, 21, 22 sind
Rotationszylinder von identischen Größen, die aus einer piezoelektrischen
Keramik hergestellt sind. Die Stellglieder sind in Längsrichtung
parallel zur Welle 7 angeordnet und von dieser Welle gleich
beabstandet. Sie sind um die Welle 7 herum regelmäßig verteilt,
so dass, wenn man sie von vorne nach hinten betrachtet und von dem
linken Stellglied 12 aus im trigonometrischen Sinn um die
Welle herumgeht, man nacheinander, jeweils um neunzig Grad voneinander
entfernt, zum linken Stellglied 12, zum oberen Stellglied 21,
zum rechten Stellglied 11 und dann zum unteren Stellglied 22 kommt
(5).
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Der
Motor 1 besitzt außerdem
eine elektrische Versorgung, die in den 1 und 2 nicht dargestellt
ist, in 5 jedoch schematisch dargestellt
ist. Diese Versorgung gestattet es, zwischen beiden in Längsrichtung
einander entgegengesetzten Enden jedes der Stellglieder eine Spannung
anzulegen, die jedem der Stellglieder eigen ist. Auf diese Weise
kann sich ein piezoelektrisches Stellglied unter der Wirkung dieser
Spannung und ihrer Änderung
verlängern
oder verkürzen.
Die Größen der Stellglieder
sind also nur bei identischen Spannungsbedingungen identisch. In 2 ist
zur Veranschaulichung eine an das obere Stellglied 21 angelegte Spannung
V21 in Form eines Vektors dargestellt.
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Jedes
Stellglied ist zwischen der Seite eines Fortsatzes und der Stellseite
eines Kopplers fest montiert. Das rechte Stellglied 11 ist
zwischen dem rechten Fortsatz der vorderen Gegenmasse 50A und dem
rechten Flügel
des hinteren Kopplers 40Z montiert. Das linke Stellglied 12 ist
zwischen dem linken Fortsatz der vorderen Gegenmasse 50A und
dem linken Flügel
des hinteren Kopplers 40Z montiert. Das obere Stellglied 21 ist
zwischen dem oberen Fortsatz der hinteren Gegenmasse 50Z und
dem unteren Flügel
des vorderen Kopplers 40A montiert. Das untere Stellglied 22 ist
zwischen dem unteren Fortsatz der hinteren Gegenmasse 50Z und
dem unteren Flügel des
vorderen Kopplers 40A montiert. Die Abdrücke 10 der
Stellglieder auf dem hinteren Koppler und der hinteren Gegenmasse
sind in 2 dargestellt.
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Die
Klammern 30A, 30Z sind biegsame Metallschalen
mit im Wesentlichen trapezförmigem Querschnitt.
Sie haben eine Rotationsform und ihr Innendurchmesser ist gleich
dem Durchmesser der zylindrischen Abschnitte 44, 54.
Die beiden Klammern sind identisch. Ein Teilschnitt in einer Querebene
ist in 3 dargestellt. Jede Klammer umfasst an ihrem Außenumfang
ein zylindrisches Auflageband 31, das die kleine Basis
des Trapezes bildet. Es umfasst ferner einen vorderen Rand 32A und
einen hinteren Rand 32Z, deren Innendurchmesser den Innendurchmesser
der Klammer definiert. Der Längsabstand
der Ränder 32A, 32Z definiert
die große
Basis des Trapezes. Jeder Rand ist mit dem Auflageband durch eine
kegelstumpfförmige
Flanke 33 verbunden. Die große Basis der Flanke 33 ist
an dem Auflageband 31 angelenkt und ihre kleine Basis ist
an dem Rand angelenkt. Die Klammer ist in der Lage, sich radial
und in Längsrichtung
unter der Wirkung einer Längskraft
zu verformen.
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Der
vordere Rand 32A der vorderen Klammer 30A ist
an der Schulter 56 der vorderen Gegenmasse 50A befestigt
und ihr hinterer Rand 32Z ist an der Schulter 46 des
vorderen Kopplers 40A befestigt. Der vordere Rand 32A der
hinteren Klammer 30Z ist an der Schulter 46 des
hinteren Kopplers 40Z befestigt und ihr hinterer Rand 32Z ist
an der Schulter 56 der hinteren Gegenmasse 50Z befestigt.
Auf diese Weise bringt ein Längsgleiten
eines Kopplers bezüglich
der entsprechenden Gegenmasse eine Längsverformung der Klammer mit
sich, die an diesem befestigt ist. Die Längsverformung dieser Klammer bringt
eine Querverformung derselben Klammer mit sich. Bei dem dargestellten
Beispiel erzeugt eine Annäherung
des Kopplers und der Gegenmasse eine radiale Ausdehnung der Klammer,
bis das Auflageband 31 der Klammer mit dem Inneren des
Rohrs 2 in Kontakt kommt, was auf diese Weise eine Einkupplung
der Klammer an dem Rohr gestattet. Dagegen erzeugt eine relative
Entfernung des Kopplers und der Gegenmasse ein radiales Aufbiegen
der Klammer und das Ablösen
des Auflagebandes 31 von dem Inneren des Rohrs 2.
Um die Kräfte
auf den Klammern zu begrenzen, ist die Annäherung einer Gegenmasse und
des in diese eingreifenden Kopplers durch den Anschlag der Anschlagseite 48 des Kopplers
an der Innenseite 57 der Gegenmasse begrenzt.
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Die
aus der hinteren Gegenmasse 50Z, dem hinteren Koppler 40Z,
den Stellgliedern 11, 12, 21, 22,
dem vorderen Koppler 40A und der vorderen Gegenmasse 50A gebildeten
Stapel sind auf der Welle 7 in Längsrichtung vorgespannt montiert.
Dies gestattet einen Schutz der Keramiken und die Optimierung ihrer
Arbeitsweise. Andererseits gewährleistet das
eine Verriegelung der Translations- und Rotationsfunktionen, wenn
der Motor nicht mehr elektrisch versorgt wird. Die Vorspannungsmittel
umfassen vorne eine einen Anschlag bildende Mutter 61,
die an einer Vorderseite 62 des Läufers anliegt. Diese Vorspannungsmittel
umfassen andererseits auf der der Mutter 61 entgegengesetzten
Seite nicht dargestellte Anschlagsmittel, die an der Außenfläche 57 der
hinteren Gegenmasse 50Z anliegen. Diese Anschlagsmittel
sind vorgesehen, um die Verlängerung
und die Drehung des Ständers
bezüglich
der Welle 7 zu gestatten.
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Die
Formen der Werkstücke
sind so gezeichnet, dass die Figuren ausreichend lesbar werden, sind
jedoch nicht notwendigerweise optimale Formen. Um den Hub der Stellglieder
zu optimieren, ist also der Motor vorzugsweise so konfiguriert,
dass die radiale Verformung der Klammern von größerer Amplitude ist als ihre
entsprechende Längsverformung.
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Nun
wird eine lineare Bewegung des Motors 1 unter Bezugnahme
auf die 4A–4E beschrieben.
Da das Rohr geradlinig ist, ist diese Bewegung eine Translationsbewegung.
Die Figuren beschreiben eine Bewegung des Motors um einen Schritt
P nach vorne. Eine Bewegung nach hinten würde auf dieselbe Weise vor
sich gehen. Die 4A–4E sind
Längsschnitte
durch das bewegliche Organ 3 gemäß einer in 5 darge stellten virtuellen
Fläche
IV-IV, wobei diese Fläche
die Achse des oberen Stellglieds 21 und die Achse des rechten Stellglieds 11 verbindet,
sich vertikal nach oben von der Achse des oberen Stellglieds 21 erstreckt
und sich von der Achse des rechten Stellglieds 11 an horizontal
nach rechts erstreckt. Bei der Translationsbewegung hat das linke
Stellglied 12 Bewegungen, die mit denen des rechten Stellglieds 11 – des einzigen der
beiden, das in den 4A–4E dargestellt
ist – identisch
und simultan sind. Ebenso hat das untere Stellglied 22 Bewegungen,
die mit denen des oberen Stellglieds 21 – des einzigen
dieser beiden, das in den 4A–4E dargestellt
ist – identisch
und simultan sind.
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5 zeigt
einen Querschnitt V-V durch das bewegliche Organ, von vorne gesehen,
auf Höhe
der Stellglieder (vgl. 4A) und das Schaltbild der elektrischen
Versorgung des Motors. Bezüglich
einer elektrischen Masse T wird eine veränderliche Spannung V11 an das
rechte Stellglied 11 angelegt, wird eine veränderliche
Spannung V12 an das linke Stellglied 12 angelegt, wird
eine veränderliche
Spannung V21 an das obere Stellglied 21 angelegt und wird eine
veränderliche
Spannung V22 an das untere Stellglied 22 angelegt.
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In 6 zeigen
Translationsgrafiken V21T, V22T, V11T und V12T jeweils die Änderung
der Spannung V21, V22, V11 und V12 während der Translation der 4A–4E.
In den Translationsgrafiken ist auf der Abszisse eine Zeitskala
in Millisekunden und auf der Ordinate eine willkürliche Spannungsskala aufgetragen.
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Bei
einer willkürlichen
Anfangsstellung, die in 4A dargestellt
ist, haben die Stellglieder 21, 22 die gleiche
Anfangslänge,
die Klammern sind an der Innenwand des Rohrs 2 angekuppelt
und die Koppler sind an der Gegenmasse, mit der sie jeweils in Eingriff
sind, in Anschlag.
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Wie
in 4B und auf den Translationsgrafiken der 6 zwischen
den Abszissen 0 und 0,5 dargestellt, werden die ersten Stellglieder 11, 12 in
einem ersten Takt unter der Wirkung von Spannungen V11 und V12,
die auf dem Wert 1 konstant gehalten werden, um die Schrittlänge P verlängert. Da
die Bewegung des hinteren Kopplers 40Z durch die Ankupplung
der hinteren Klammer 30Z blockiert ist, wird die vordere
Gegenmasse 50A um den Schritt P vorbewegt, was zur Wirkung
hat, dass die vordere Klammer 30A von dem Rohr 2 abgekuppelt
wird.
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Wie
in 4C und auf den Translationsgrafiken der 6 zwischen
den Abszissen 0,5 und 1 dargestellt, werden die zweiten Stellglieder 21, 22 in einem
zweiten Takt unter der Wirkung von Spannungen V21 und V22, die auf
dem Wert 1 konstant gehalten werden, um die Schrittlänge P verlängert. Während dieses
zweiten Takts werden die Spannungen V11 und V12 auf dem Wert 1 konstant
gehalten, damit die Verlängerung
der ersten Stellglieder konstant gehalten wird. Der vordere Koppler 40A nähert sich, bis
er an der vorderen Gegenmasse 50A in Anschlag kommt, indem
er die vordere Klammer 30A verformt, bis diese sich wieder
an dem Rohr 2 ankuppelt.
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Wie
in 4D und in den Translationsgrafiken der 6 zwischen
den Abszissen 1 und 1,5 dargestellt, werden die ersten Stellglieder 11, 12 in
einem dritten Takt unter der Wirkung von Spannungen V11 und V12,
die auf dem Wert 0 konstant gehalten werden, um die Schrittlänge P verkürzt. Während dieses
zweiten Takts werden die Spannungen V21 und V22 auf dem Wert 1 konstant
gehalten, um die Verlängerung
der zweiten Stellglieder konstant zu halten. Da die Bewegung der
vorderen Gegenmasse 50A durch die Verkupplung der vorderen
Klammer 30A blockiert ist, wird der hintere Koppler 40Z um den
Schritt P vorbewegt, was zur Wirkung hat, dass die hintere Klammer 30Z von
dem Rohr 2 abgekuppelt wird.
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Wie
in 4E und in den Translationsgrafiken der 6 zwischen
den Abszissen 1,5 und 2 dargestellt, werden in einem vierten Takt
die zweiten Stellglieder 21, 22 unter der Wirkung
von Spannungen V21 und V22, die auf dem Wert 0 konstant gehalten
werden, um die Schnittlänge
P verkürzt.
Während dieses
zweiten Takts werden die Spannungen V11 und V12 auf dem Wert 0 konstant
gehalten, um die ersten Stellglieder kurz zu halten. Die hintere
Gegenmasse 50Z nähert
sich, bis sie an dem hinteren Koppler 40Z in Anschlag kommt,
indem sie die hintere Klammer 30Z verformt, bis diese sich
wieder an dem Rohr 2 ankuppelt. Das bewegliche Organ 3 befindet
sich nun in einer Endstellung, die der Anfangsstellung der 4A ähnlich ist,
jedoch bezüglich
der Anfangsstellung um den Schritt P versetzt ist.
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Es
können
mehrere Schritte nacheinander ausgeführt werden. Der Schritt kann
in Abhängigkeit von
der für
die Klammern akzeptablen maximalen Längsverformung gewählt werden.
Die Längsabmessungen
der Flügel 42 und
der Fortsätze 52 sind
so gewählt,
dass eine ständige
Führung
und ein ständiger
Eingriff zwischen Kopplern und Gegenmassen gewährleistet wird. Die Dauer,
im vorliegenden Fall 0,5 Millisekunden, jeder der oben beschriebenen Phasen
ist mindestens diejenige, die für
jedes der Stellglieder erforderlich ist, um sich um die Länge P zu
verlängern
oder zu verkürzen.
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Die
Drehbewegung wird erhalten, indem ein Modenrotationseffekt ausgenutzt
wird. Dieser Effekt wird durch die Kombina tion von zwei Querbiegungsmoden
des Ständers
im Frei-Frei-Betrieb
erhalten, wobei diese beiden Moden zueinander rechtwinklig sind.
Die Schwingungsknoten dieser beiden Biegungsmoden sind auf Höhe der Klammern
gelegen.
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Die
Rotationsgrafiken V21R, V22R, V11R und V12R von 6 veranschaulichen
jeweils die Änderung
der Spannungen V21, V22, V11 und V12, die den Drehantrieb des Läufers 6 bezüglich des Ständers 4 gestatten.
In den Rotationsgrafiken ist auf der Abszisse eine Zeitskala in
hunderttausendstel Sekunden und auf der Ordinate eine willkürliche Spannungsskala
aufgetragen.
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Um
die Drehung zu bewirken, legt man an die Stellglieder sinusförmige Hochfrequenzspannungen
von etwa 105 Hertz an. Diese Spannungen
sind um neunzig Grad phasenverschoben, d.h. die an das rechte Stellglied 11 angelegte
Spannung V11 ist der an das untere Stellglied 22 angelegten
Spannung V22 um eine Viertelperiode voraus, das seinerseits der
an das linke Stellglied 12 angelegten Spannung V12 um eine
Viertelperiode voraus ist, das seinerseits der an das obere Stellglied 21 angelegten
Spannung V21 um eine Viertelperiode voraus ist.
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Auf
diese Weise ist die Verlängerung
des oberen Stellglieds 21 gleichzeitig mit der Verkürzung des
unteren Stellglieds 22 bestrebt, den Ständer sich um einen unter dem
Ständer
gelegenen virtuellen Mittelpunkt biegen zu lassen, während die
Verlängerung
des rechten Stellglieds 11 gleichzeitig mit der Verkürzung des
linken Stellglieds 12 bestrebt ist, den Ständer sich
um einen links vom Ständer
gelegenen virtuellen Mittelpunkt biegen zu lassen, und umgekehrt.
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Die
aufeinanderfolgenden Verlängerungen und
Verkürzungen
der Stellglieder bewirken auf der Außenseite 57 der vorderen
Gegenmasse 50A progressive Wellen, die in der Lage sind,
den Läufer
in Drehung zu versetzen.
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Die
Umkehr der Phasenverzögerungen
zwischen den einzelnen Spannungen gestattet die Umkehrung des Drehsinns
des Läufers 6.
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Es
werden also die gleichen aktiven Elemente, im vorliegenden Fall
zwei Paare von Stellgliedern, von dem Motor 1 gleichzeitig
für die
Translation und die Drehung verwendet.
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Die
Erfindung ist natürlich
nicht auf die oben beschriebenen Beispiele beschränkt und
an diesen Beispielen können
zahlreiche Änderungen
vorgenommen werden, ohne den Rahmen der Erfindung zu verlassen.
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So
ist es beispielsweise anstelle einer Schale möglich, Klammern torischer Form
aus einem Elastomermaterial herzustellen. Derartige Klammern können um
eine Führung
herum oder in ihrem Inneren angepresst werden.
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Anstelle
einer geradlinigen Führung,
wie oben beschrieben wurde, kann die Führung gekrümmt sein und auf diese Weise
andere lineare Bewegungen als eine einfache Translation gestatten.
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Die
Anzahl von Stellgliedern kann von vier abweichen und die Klammern
können
zahlreicher sein. Indem man auf diese Weise die Klammern in Paaren
verwendet, wobei mindestens zwei Klammern zu jedem Zeitpunkt an
der Führung
verklammert sind, erhöht
man die Stabilität
des Motors in dem Rohr.
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Anstelle
eines einzigen Läufers
kann der Motor auch zwei von diesen umfassen, und zwar jeweils einen
an einem Ende des Ständers,
den eine vor und den andere hinter diesem. Diese beiden Läufer können nun
in vorteilhafter Weise beispielsweise durch die Welle über den
Ständer
bezüglich
Drehung verbunden sein. Diese Anordnung gestattet eine Kumulierung
der von jedem der Läufer
gelieferten Drehmomente, wodurch die Leistung des Motors erhöht wird.