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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Verfahren und Werkzeuge für eine Oberflächendiagnose
von Substraten, insbesondere von Substraten, die bei der Herstellung
von integrierten Schaltkreisen verwendet werden.
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STAND DER TECHNIK
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Die
bekannten Techniken für
eine Massenspektrometrie beinhalten das Sekundärionen-Massenspektrometrie-Verfahren
(SIMS). Dieses Verfahren verwendet einen Ionenstrahl, der auf eine
zu untersuchende Probe gerichtet ist, wobei dieser eine Menge an
neutraler und ionisierter Materie von der Probenoberfläche sputtert.
Die erzeugten Ionen werden dann in Richtung einer Massenspektrometrievorrichtung
beschleunigt.
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Wie
viele andere Techniken ist SIMS ein Verfahren, welches die atomare
Struktur der Probe stört. Dies
macht es ungeeignet für
die sogenannte „Tiefenprofilierung", die ein Maß für die Probenzusammensetzung
als eine Funktion der Tiefe ist. Eine genaue Tiefenprofilierung
wird „Schicht
für Schicht" durchgeführt, wobei
die Dicke jeder Schicht so nahe wie möglich den Dimensionen eines
Atoms (nahe einer atomaren Genauigkeit) entspricht. Das Wichtige dabei
ist es, Atome in der der Oberfläche
am nächsten
liegenden Schicht freizulegen, ohne Atome zu stören, die unter dieser obersten
Schicht liegen. Heutige Verfahren schaffen es nicht, eine Tiefenprofilierung
mit einer Genauigkeit nahe der atomaren Ebene durchzuführen.
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Das
Dokument
US-A-4733073 beschreibt ein
Verfahren und eine Vorrichtung, wobei ein Untersuchungsstrahl, wie
etwa ein Ionenstrahl, ein Elektronenstrahl oder ein Laserstrahl
auf die Probe unter Hochvakuum gerichtet ist. In einem Bereich nahe
des Auftreffens des Untersuchungsstrahls werden die gesputterten
Proben durch nicht-resonante Photoionisation ionisiert, was eine
nicht-selektive
Analyse der in der Probe vorhandenen Spezien erlaubt. Dieses Dokument
spricht von einem Regulieren der Intensität des Untersuchungsstrahls
um die Tiefenprofilierung durchzuführen. Andere Verfahren sind
beschrieben worden, so wie die Floating-Niederenergie-Ionenkanonentechnik
(FLIG
®),
die in dem Dokument „An
ultralow energy ion column for sputter profiling" von M. G. Dowsett et al., Proceedings
of the Tenth International Conference an Secondary Ion Mass Spectrometry
(SIMS X), Münster,
Deutschland, 1.–6. Oktober
1995 beschrieben wurde. Dieses letzere Verfahren hat die Aufgabe,
die Energie des Untersuchungsstrahls auf 200 eV zu reduzieren, um
eine Tiefenprofilierung durchzuführen.
Jedoch bleibt sogar bei einem niedrigen Energieniveau die Störung der atomaren
Struktur ein Problem, wenn die Ionenstrahl-Technologie verwendet
wird.
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Die
Verwendung eines Lasers als Untersuchungsstrahl, so wie in
US-A-4733073 erwähnt, hat den
Effekt einer Ablation, d. h. einem Abtragen von Teilen einer Probe
durch ein Erhitzen und eine darauf folgende Verdampfung oder Sublimation
der Probe. Diese Reaktion kann niemals derart gesteuert werden,
so dass sie nur eine obere Schicht von Atomen beeinflusst. Somit
ist ein Laser für
eine genaue Tiefenprofilierung nicht geeignet.
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Niederenergie-Elektronenstrahlen
ermöglichen
keine Herstellung ausreichender Energie um Atome aus einer Probe
freizusetzen. Ein Erhöhen
ihrer Energie verursacht Wärmeeffekte,
die jenen ähnlich
sind, die durch Laserstrahlen hervorgerufen werden.
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Neben
einer genauen Tiefenprofilierung, werden heutzutage höhere Anforderungen
bezüglich der
Größe des analysierten
Bereichs auf der Probenoberfläche
gestellt, was bedeutet, dass sich das Augenmerk auf immer kleinere
Bereiche, insbesondere Bereiche von weniger als 1 μm2, richtet. Momentan wird dieses Problem
in der Verwendung von Ionenstrahltechnologie durch Reduzierung des
Ionenstrahldurchmessers gelöst,
was unweigerlich ein Erhöhen
der Strahlenenergie mit sich führt.
Dies führte zu
der Entwicklung von Hochenergiestrahlen, so wie sie in der bekannten
fokussierter Ionenstrahl-Technik (FIB®, Focused
Ion Beam) verwendet werden, die in „The integration of a high
performance quadrupole SIMS facility with a Ga+ LMIS based FIB Instrument", T. Dingle et al.,
Proceedings of the Tenth International Conference an Secondary Ion
Mass Spectrometry (SIMS X), Münster,
Deutschland, 1.–6.
Oktober 1995 beschrieben wurde. Es ist klar, dass diese erhöhte Strahlenenergie
für die
Erhaltung atomarer Strukturen, wie sie für eine genaue Tiefenprofilierung
benötigt
wird, nachteilig ist.
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Das
Dokument
US 4496449 bezieht
sich auf eine Ätztechnik,
in der zwei Elektronenstrahlen verwendet werden, ein Strahl, der
parallel zu der Substratoberfläche
ist, und der die Dissoziation eines reaktiven Gases verursacht,
das über
der Oberfläche
vorhanden ist, und ein senkrechter Strahl, der zum Steuern der stattfindenden
Oberflächenreaktionen
verwendet wird.
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Das
Dokument
US 6204189 bezieht
sich auf eine chemisch unterstützte Ätztechnik,
die einen Xenon-Strahl zum Entfernen von Verbindungen von der Oberfläche verwendet.
Die schweren Xenon-Ionen verursachen wahrscheinlich die vorher beschriebene Störung der
atomaren Struktur.
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AUFGABE DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung hat die Aufgabe, ein Verfahren zu liefern,
welches eine genaue Analyse der Zusammensetzung einer Probe ermöglicht, einschließlich Tiefenprofilierung
nahe der atomaren Ebene.
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Darüber hinaus
hat die vorliegende Erfindung die Aufgabe, ein Verfahren vorzuschlagen,
welches in Kombination mit der Tiefenprofilierung, die Analyse von
Bereichen, die kleiner als 1 μm2 sind, ermöglicht.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Durchführen einer
Oberflächenanalyse
einer Probe, umfassend die folgenden Schritte:
- – Platzieren
einer Probe, die eine Oberfläche
hat, in einem Gehäuse,
worin ein Unterdruck vorhanden ist,
- – Einbringen
einer Gasmischung in unmittelbarer Nähe zu der Oberfläche, wobei
die Mischung ein oder mehrere reaktive Gase und vorzugsweise auch
ein nicht reaktives Puffergas umfasst,
- – Applizieren
eines Partikelstrahls mit niedriger kinetischer Energie an einer
Stelle auf der Oberfläche,
- – Unterstützen der
Dissoziation des in der Mischung enthaltenen Gases durch den Strahl,
dadurch Erzeugung dissoziierter Gasverbindungen,
- – Versetzen
durch den Strahl von sich an dieser Stelle befindlichen Atomen in
einen angeregten Zustand, d. h. einem Zustand, wo Elektronen der Atome
auf ein höheres
Energieniveau bewegt werden, ohne die Atome von der Oberfläche zu entfernen,
- – Ätzen der
Stelle, aufgrund der Reaktion zwischen den dissoziierten Gasverbindungen
und angeregten Oberflächenatomen,
woraus sich Ätzprodukte
ergeben, die von der Oberfläche
entfernt werden,
- – Ionisieren
der Ätzprodukte,
die von dieser Stelle auf der Oberfläche stammen, durch die Verwendung
von mindestens einem Laserstrahl,
- – Beschleunigen
von Ionen, die sich aus dem Ionisierungsschritt in Richtung eines
Massenspektrometers ergeben, und Durchführen einer Massenspektrometrieanalyse
an den Ionen.
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Gemäß der bevorzugten
Ausführungsform der
Erfindung, ist der Untersuchungsstrahl ein Elektronenstrahl. Das reaktive
Gas in der Gasmischung kann CF4 oder XeF2 sein. O2 kann der
Gasmischung hinzugefügt
werden.
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Das
Verfahren wird vorzugsweise durchgeführt, indem eine Rastertechnik
verwendet wird, wobei der Untersuchungsstrahl und der Laserstrahl oder
die Strahlen in einem gepulsten Modus betrieben werden, und wobei
der Untersuchungsstrahl einem Rastermuster auf einem Bereich der
Oberfläche folgt,
und wobei die Schritte des Applizierens des Untersuchungsstrahls,
des Ionisierens der Ätzprodukte und
des Beschleunigens der Ionen für
eine Vielzahl von Stellen auf diesem Bereich der Oberfläche durchgeführt werden.
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Die
Erfindung bezieht sich weiter auf eine Vorrichtung zum Durchführen des
Verfahrens der Erfindung, umfassend
- – ein Gehäuse, welches
es ermöglicht,
eine Probe aufzunehmen, die eine Oberfläche aufweist,
- – Mittel
zum Einführen
einer Gasmischung in das Gehäuse
und Mittel zum Aufrechterhalten der Gasmischung in einem vorher
festgelegten Zustand und in unmittelbarer Nähe der Oberfläche,
- – Mittel
zum Richten eines Teilchenstrahls mit niedriger kinetischer Energie,
vorzugsweise eines Elektronenstrahls, auf eine vorher festgelegten Stelle
an der Oberfläche
der Probe,
- – Mittel
zum Richten eines oder mehrerer Laserstrahlen, die im Wesentlichen
parallel zu der Oberfläche
sind,
- – Mittel
zum Extrahieren und Beschleunigen von Ionen, die sich nach der Ionisation
aus Produkten bilden, die aus dem Ätzprozess stammen,
- – Mittel
zum Durchführen
einer Massenspektrometrie bei den Produkten.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 stellt
eine schematische Ansicht des Verfahrens und der Vorrichtung der
Erfindung dar.
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GENAUE BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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In
Hinsicht auf 1 bezieht sich die vorliegende
Erfindung auf ein Verfahren zum Durchführen einer Oberflächenanalyse
einer Probe, umfassend die folgenden Schritte:
- – Platzieren
einer Probe 1, die eine Oberfläche 2 aufweist, in
einem Gehäuse 3,
worin ein Unterdruck vorhanden ist,
- – Einbringen
einer Gasmischung in unmittelbarer Nähe der Oberfläche, wobei
die Mischung ein oder mehrere reaktive Gase und vorzugsweise auch
ein nicht-reaktives
Puffergas umfasst,
- – Applizieren
eines Untersuchungsstrahls 5 an einer Stelle auf der Oberfläche 2,
wodurch ein Ätzen
an dieser Stelle bewirkt wird aufgrund der Wechselwirkung zwischen
dem Untersuchungsstrahl 5, der Gasmischung und der Probenoberfläche 2,
- – Ionisieren
des Ätzprodukts 7,
das von dieser Stelle auf der Oberfläche 2 stammt, durch
die Verwendung von mindestens einem Laserstrahls 6,
- – Beschleunigen
von Ionen 9, die aus dem Ionisationsschritt stammen, in
Richtung des Massenspektrometers 8 und Durchführen einer
Massenspektrometrieanalyse bei den Ionen.
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Um
die Erfindung ins rechte Licht zu rücken ist es zweckdienlich,
auf die fundamentalen Eigenschaften von den im Stand der Technik
bisher verwendeten Teilchenstrahlen, die hauptsächlich Ionenstrahlen sind,
zu achten. Es gibt grundsätzlich
zwei Arten, wie ein Teilchen des Untersuchungsstrahls Energie mit
den Atomen der Testprobe austauschen kann. Bei dem „elektronischen
Energieaustausch" wird
die Energie durch die Elektronen der Probenatome erhalten. Der Effekt
ist, dass sich diese Elektronen auf ein höheres Energieniveau begeben,
wobei aber das Atom selbst nicht verschoben wird. Die andere Art
des Energieaustauschs ist ein „nuklearer
Energieaustausch",
wobei die kinetische Energie von den ankommenden Ionen auf die Substratatome durch
tatsächliche
Kollisionen übertragen
wird. Diese Kollisionen können
eine Anzahl Atome von der Probe entfernen (= Sputtern), werden aber
auch ein Kaskadenphänomen
verursachen, wobei Atome in der Probe, insbesondere Atome in den
Schichten unter der Oberflächenschicht,
gestört
werden.
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Bei
allen bekannten Ionenstrahltechniken findet der „nukleare Energieaustausch" statt, um die Atome
für eine
nachfolgende Analyse zu erzeugen. Es muss jedoch klar sein, dass
die darauf folgenden Kaskaden nachteilig für eine genaue Tiefenprofilierung
sind. Ein Verringern der Ionenstrahlenergie, wird die Tiefe, in
welche eintreffende Ionen eindringen, lediglich verringern, kann
das Kaskadenphänomen
jedoch nicht ausgeschließen.
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Niedrigenergie-Ionenstrahlen
erzeugen im Allgemeinen Teilchen mit niedriger kinetischer Energie
aufgrund der geringen Masse der Elektronen. Diese Strahlen erlauben
nur ein Verursachen eines „elektronischen
Energieaustauschs",
der unzureichend ist um wirklich Atome von der Substratoberfläche zu entfernen.
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Die
Technik eines Teilchenstrahl-unterstützten Ätzens ist bekannt. Diese wurde
als Ätztechnik beschrieben,
beispielsweise in dem Dokument
US-A-4496449 . Ein Elektronenstrahl (e-Strahl)
induziert die Dissoziation der Gasmoleküle, die an der Oberfläche adsorbiert
werden. Die dissoziierten Verbindungen reagieren dann mit den Oberflächenmolekülen, um
flüchtige
Produkte zu bilden, die von der Oberfläche entfernt werden. Die Ätzgeschwindigkeit dieser Ätztechnik
ist ausreichend hoch, wobei sie selbst bei hoher Dicke eine hohe
Entfernungsrate erlaubt. Die verwendeten Druckwerte während eines Ätzens in
der Nähe
der Probe sind typischerweise niedriger als 10
–7 Pa.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung, wird der Ätzeffekt
des Untersuchungsstrahls, der vorzugsweise ein Niederenergie-Teilchenstrahl
in Kombination mit einem reaktiven Gas ist, nicht zum Ätzen eines Musters
auf der Oberfläche
der Probe verwendet, sondern zum Entfernen von Verbindungen von
einer Testoberfläche
auf der Probe, die bereit zur Ionisation und nachfolgenden Massenspektrometrie
sind. Verglichen mit bestehenden Analysetechniken weist dies eine
Vielzahl von Vorteilen auf. Zuallererst wird ein Niedrigenergiestrahl
verwendet, vorzugsweise ein Elektronenstrahl, der nahezu keine Störung der atomaren
Struktur hervorruft.
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Der
Effekt des Elektronenstrahls dient der Unterstützung der Dissoziation der
Gase, die an der Oberfläche
adsorbiert sind, und der Ermöglichung
einer Reaktion der sich ergebenden Produkte mit den Oberflächenatomen.
Der Elektronenstrahl verursacht, wie bereits erwähnt, einen „elektronischen Energieaustausch", d. h. ein Austausch,
bei dem Elektronen der Probenatome auf ein höheres Energieniveau bewegt
werden. Er vermag nicht die Atome von dem Substrat zu entfernen,
aber er bringt sie in einen Zustand, in dem sie eher Verbindungen
mit anderen Atomen bilden. Hier wird das reaktive Gas in die Gleichung
miteinbezogen: die dissoziierten Gasverbindungen reagieren mit den „angeregten" Oberflächenatomen,
wobei sie Reaktionsprodukte bilden, die dann von dem Substrat für eine nachfolgende Analyse
abgelöst
werden.
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Dieser
Mechanismus zum Herstellen von Verbindungen für eine Ionisation ist fundamental
verschieden von dem Sputtern von Verbindungen durch Bombardieren
der Probe mit „schweren" Ionen. Das e-Strahl-unterstützte Ätzen erlaubt
eine lokalisierte Reaktion bezüglich
Oberfläche
und bezüglich
Tiefe. Mit dieser Technik ist die Tiefenprofilierung bis nahe der
atomaren Ebene genau, aufgrund der niedrigen Energie des Elektronenstrahls
und weil nur die Probenatome, die in Kontakt mit dem reaktiven Gas
sind, an den Reaktionen zum Herstellen von Verbindungen für eine Ionisation
teilhaben können.
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Die
Genauigkeit bezüglich
der Oberfläche wird
in den sehr kleinen Bereichen ausgedrückt, die mit der Technik der
Erfindung analysiert werden kann. Dies ergibt sich aus der Tatsache,
dass Elektronenstrahlen selbst bei niedriger Energie auf sehr kleine
Durchmesser fokussiert werden können.
In dem Strahl findet ein Defokussieren eines Teilchenstrahls (Ion
oder Elektron) aufgrund einer Abstoßung von Partikeln gleicher
Ladung statt. Ein Erhöhen
der Strahlenenergie wirkt diesem Effekt entgegen. Im Falle von Ionenstrahlen
führt dies
zu übermäßig hohen
Strahlenenergieniveaus, die keine akzeptable Tiefenprofilierung
zulassen. Elektronenstrahlen neigen dazu, nur bei sehr geringen
Energieniveaus zu defokussieren, also ist der Strahl bei normalen
Energieniveaus noch immer ausreichend fokussiert. Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
wird ein 1 keV-Elektronenstrahl
verwendet, der einen Durchmesser in der Größenordnung von 5 nm aufweist, was
ausreichend ist, um einen Testbereich bis zu 200 nm2 bei
einer ausreichenden Auflösung
zu untersuchen.
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Gemäß zweier
bevorzugter Ausführungsformen
der Erfindung werden CF4 oder XeF2 als die reaktive Komponente in der Gasmischung
verwendet. Im Falle von auf einem Siliziumsubstrat verwendeten CF4 führen
Dissoziation und Reaktion schließlich zu einer Bildung von
gasförmigen
SiF4-Molekülen, die die
Probenoberfläche
verlassen. O2 kann der Gasmischung hinzugefügt werden,
um ein Ätzen
der Probe durch die Gasmischung selbst zu verhindern, d. h. ohne Verwendung
eines Niederenergiestrahls. Es wurde festgestellt, dass in einigen
Fällen
die Oxidation der Probenoberfläche
nach Zuführung
von O2 den Abbruch dieses spontanen Ätzens bewirkt.
O2 kann auch zweckdienlich sein, um C-Atome
zu entfernen, die auf der Oberfläche
zurückbleiben
nach den vorhergehend erwähnten
Reaktionen. Diese Entfernung von C findet durch die Bildung und
anschließende Entfernung
von CO2 statt.
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Um
den Bereich der zu analysierenden Probenoberfläche zu definieren, wird ein „Rastern" des Niederenergiestrahls
durchgeführt.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung arbeitet sowohl der Niederenergiestrahl als auch der
Laserstrahl für
die Ionisation in einem gepulsten Modus. Es ist deshalb wichtig,
die Arbeitsweise beider Strahlen zu synchronisieren. Das Rasterverfahren,
welches vorzugsweise verwendet wird, wählt eine „Rasteroberfläche", deren Kernabschnitt
der eigentliche Analysebereich ist. Kurz vor jedem Laserstrahlpuls
wird der Niederenergiepuls auf diesen Kernabschnitt gerichtet, während der
Strahl zwischen den Laserstrahlpulsen auf die umgebenden Teile gerichtet
wird, wodurch ein Krater um den mittleren Teil gebildet wird. Die
Entfernung des Materials um den Kernabschnitt ist notwendig, um
während
der Vertiefung des Kraters eine flache Oberfläche auf diesem Kernabschnitt aufrechtzuerhalten.
Der gepulste Charakter des Niederenergiestrahls gewährleistet,
dass nur Verbindungen, die aus dem Kernabschnitt kommen, durch den Laserstrahl
ionisiert werden.
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Der
Laser, der zu diesem Zweck verwendet wird, richtet vorzugsweise
einen oder mehrere Strahlen parallel zu der Probenoberfläche. Die
Ionisation kann sowohl durch die Verwendung eines resonanten, als
auch eines nicht-resonanten
Prozesses bewerkstelligt werden. Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein nicht-resonanter Multiphoton-Ionisationsprozess induziert
mit einem fokussierten Laserstrahl oder -strahlen, die eine hohe
Intensität
(Größenordnung
von 1010 W/cm2)
aufweisen.
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Der
Niederenergie-Partikelstrahl selbst ist vorzugsweise ein Elektronenstrahl
oder ein Photonenstrahl. Ein gemeinsames Merkmal aller Niederenergiestrahlen,
die in dem Verfahren der Erfindung verwendet werden, ist, dass sie
im Wesentlichen keinen „nuklearen
Energieaustausch" mit
Atomen der Testprobe, sondern nur einen „elektronischen Energieaustausch" verursachen. Das
bedeutet, dass Strahlen, die in der Erfindung verwendet werden,
keinen Sputter-Effekt
verursachen.
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Das
Auffinden der durch die Ionisation erzeugten Ionen kann durch die
bekannten Techniken bewerkstelligt werden, beispielsweise durch
Verwenden eines Elektronenvervielfachers und eines Faraday-Auffängers.
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Die
Erfindung bezieht sich auch auf eine Vorrichtung zum Ausführen des
Verfahrens der Erfindung. Die Elemente einer derartigen Vorrichtung
sind in 1 dargestellt. Gemäß der Erfindung
umfasst diese Vorrichtung:
- – ein Gehäuse 3, welches es
ermöglicht,
eine Probe 1 aufzunehmen, die eine Oberfläche 2 aufweist,
- – Mittel
(10, 11) zum Einbringen einer Gasmischung 4 in
das Gehäuse
und Mittel 12 zum Aufrechterhalten der Gasmischung in einem
vorher festgelegten Zustand in unmittelbarer Nähe der Probe 1,
- – Mittel 13 zum
Richten eines Niederenergie-Teilchenstrahls
auf eine vorher festgelegte Stelle an der Oberfläche der Probe,
- – Mittel 14 zum
Richten eines oder mehrerer Laserstrahlen, die im Wesentlichen parallel
zu der Oberfläche
sind,
- – Mittel
zum Extrahieren von Ionen, die nach einer Ionisation von Produkten
gebildet werden, die sich aus dem Ätzprozess ergeben,
- – Mittel 8 zum
Durchführen
einer Massenspektrometrie an den Produkten.
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Die
Mittel zum Einführen
einer Gasmischung können
ein Gasreservoir 10 und eine oder mehrere Gasröhren 11 zum
Befördern
der Mischung von dem Reservoir in Richtung der Probenoberfläche 2 beinhalten.
Das Mittel zum Richten eines Niederenergie-Partikelstrahls kann
eine Elektronenkanone sein. Die Mittel zum Aufrechterhalten der
Gasmischung in einem vorher fetsgelegten Zustand enthalten vorzugsweise
eine Vakuumpumpe und Ventile, Regulatoren und Düsen oder dergleichen zum Aufrechterhalten
eines Unterdrucks im Inneren des Gehäuses 3.