DE60132582T2 - Kalenderuhr mit Äquationsvorrichtung - Google Patents

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Description

  • Die vorliegende Erfindung hat ein Uhrwerk zum Gegenstand, das einen Zeitgleichungsmechanismus mit Anzeige umfasst. Genauer beabsichtigt die Erfindung einen Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung, der einen Minutenzeiger für die wahre Zeit, der konzentrisch zum Zeigerwerk des Uhrwerks ist, betätigt.
  • Wie man dies weiss, besteht eine Abweichung zwischen der wahren Sonnenzeit, die der Zeitdauer entspricht, die zwischen zwei aufeinanderfolgenden Passagen der Sonne oberhalb des Meridians eines gleichen Ortes verstreicht, und der mittleren Sonnenzeit oder bürgerlichen Zeit, die der Jahresmittelwert der Dauer aller wahren Sonnentage ist. Dieser Unterschied zwischen der bürgerlichen Zeit und der wahren Zeit erreicht +14 Min. 22 Sek. am 11. Februar und – 16 Min. 23 Sek. am 4. November. Diese Werte variieren wenig von Jahr zu Jahr.
  • Um die Zeitabweichung zwischen der bürgerlichen Zeit und der wahren Zeit anzugeben, umfassen gewisse Zeitmessgeräte einen sogenannten Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung, d. h. einen Mechanismus, dessen Zeigerwerk zwei konzentrische Minutenzeiger umfasst, wovon der eine die bürgerliche Zeit und der andere die wahre Zeit angibt, wobei der Minutenzeiger für die wahre Zeit von einer Zeitgleichungskurvenscheibe betätigt wird, deren Profil vom Unterschied zwischen der mittleren Sonnenzeit und der wahren Zeit zu einem gegebenen Zeitpunkt bestimmt wird.
  • Die Zeitgleichungskurvenscheibe wird ausgehend von einem einfachen oder ewigen Kalendermechanismus in eine Drehbewegung mit einer Umdrehung pro Jahr versetzt. Der einfache Kalendermechanismus ist ein Mechanismus, der den Wochentag, den Monatstag, den Jahresmonat oder noch die Mondphasen anzeigen kann, der aber die Schwankung der Anzahl Tage in einem Monat (Monat mit 28, 29 oder 30 Tagen) nicht berücksichtigt. Mit anderen Worten muss der Benutzer einer Uhr, die einen einfachen Kalendermechanismus aufweist, am Ende jedes Monats, der weniger als 31 Tage zählt, eine manuelle Betätigung ausführen. Zum Beispiel am 28. Februar oder am 30. April muss eine manuelle Betätigung ausgeführt werden. Was den ewigen Kalendermechanismus betrifft, so ermöglicht er, wie ein einfacher Kalendermechanismus, den Wochentag, den Monatstag, den Monat und die Mondphasen anzugeben. Im Unterschied zum einfachen Kalendermechanismus berücksichtigt der ewige Kalendermechanismus jedoch automatisch die Zeitdauer der Monate (28, 29 und 30 Tage), und dies ohne manuelle Betätigung. Ein ewiger Kalendermechanismus berücksichtigt also automatisch die Schaltjahre.
  • Ein Beispiel eines Uhrwerks mit ewigem Kalendermechanismus, das einen Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung umfasst, ist im Patent CH 689 359 im Namen der schweizerischen Gesellschaft Patek Philippe dargestellt.
  • Der Patek-Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung wird von einem Träger getragen, der vom Minutenrad des Uhrwerks angetrieben wird. Er besteht hauptsächlich aus einem Friktionsrad, das reibschlüssig mit dem Träger in Eingriff ist, und aus einem Trieb zur laufenden Zeitgleichung, der auf dem Träger montiert ist und ein Rohr umfasst, dessen freies Ende den Minutenzeiger für die wahre Zeit trägt. Zwei Blockierungswippen werden auf dem Träger geschwenkt. Sie umgeben das Friktionsrad und sind derart angeordnet, dass dann, wenn eine dieser Wippen vom Friktionsrad weggerückt wird, die andere auch davon weggerückt wird, und umgekehrt, und dass dann, wenn eine Rückstellfeder, die auf dem Träger befestigt ist, eine der Wippen gegen den äusseren Rand des Friktionsrades drückt, die andere Wippe ebenfalls gegen den äusseren Rand dieses Friktionsrades gedrückt wird. Eine der Blockierungswippen umfasst einen Steuerfinger, der mit einer Wippe zur laufenden Zeitgleichung zusammenwirkt, wovon ein Ende gegen den äusseren Rand der Zeitgleichungskurvenscheibe gedrückt wird.
  • Die Funktionsart des Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung, der soeben weiter oben beschrieben worden ist, ist folgendermassen. Die Wippe zur laufenden Zeitgleichung platziert sich auf der Bahn des Steuerfingers, womit eine der Blockierungswippen ausgerüstet ist. Da sich der Träger, der vom Minutenrad angetrieben wird, dreht, wird der Steuerfinger durch die Wippe zur laufenden Zeitgleichung verlagert, was die Verlagerung der Blockierungswippen entgegen der Wirkung der Rückstellfeder und die Freisetzung des Friktionsrades bewirkt. Zu diesem Zeitpunkt bewirken zwei Rechen, die in den Trieb zur laufenden Zeitgleichung eingreifen, einen Rücklauf des Minutenzeigers für die wahre Zeit bis ein Klötzchen, womit einer der beiden Rechen ausgerüstet ist, mit der Wippe zur laufenden Zeitgleichung in Kontakt gelangt. Bei einer folgenden Drehung des Trägers blockieren die beiden Blockierungswippen wieder das Friktionsrad auf dem Träger. Was die genaue Position des Minutenzeigers für die wahre Zeit betrifft, so wird sie von der Position des Positionierungsklötzchens, wenn es am Ende der Wippe zur laufenden Zeitgleichung angelangt, bestimmt. Der Minutenzeiger für die wahre Zeit verlagert sich wieder vorwärts bis in seine genaue Position für einen gegebenen Tag.
  • Der Patek-Mechanismus ermöglicht vorteilhaft, ein Zeitmessgerät zur laufenden Zeitgleichung auszuführen, d. h. ein Zeitmessgerät, das mit zwei konzentrischen Minutenzeigern ausgerüstet ist, wovon der eine die bürgerliche Zeit und der andere die wahre Zeit anzeigt. Nach einem Anhalten von unbestimmter Zeitdauer kann dieses Zeitmessgerät durch den Benutzer selbst wieder eingestellt werden, da die Bestimmung der Abweichung zwischen den beiden Minutenzeigern von einer Zeitgleichungskurvenscheibe definiert wird, die vom ewigen Kalendermechanismus angetrieben wird. Die Patek-Ausführung umfasst jedoch eine grosse Anzahl von beweglichen Teilen, was das Problem ihrer Funktionszuverlässigkeit stellt. Ausserdem erweist sich die Patek-Ausführung wegen der grossen Anzahl von sie bildenden Teilen als platzraubend, weshalb sie eher für Taschenuhren als für Armbanduhren bestimmt ist. Schliesslich soll noch festgehalten werden, dass die Verwendung eines Friktionsrades als Hauptorgan des Patek-Mechanismus das Problem der schnellen Abnutzung eines solchen Mechanismus-Typs wegen dem progressiven Nachlassen der eingesetzten elastischen Kräfte stellt.
  • Das Ziel der vorliegenden Erfindung ist, die obenerwähnten Probleme sowie noch andere zu lösen, indem sie eine Vorrichtung zur laufenden Zeitgleichung vorschlägt, deren Ausführung einfach ist und deren Funktionsart allen erforderlichen Zuverlässigkeitsansprüchen entspricht.
  • Zu diesem Zweck betrifft die vorliegende Erfindung ein Zeitmessgerät, das ein Uhrwerk, eine Vorrichtung zur laufenden Zeitgleichung sowie einen Kalendermechanismus umfasst, wobei dieses Zeitmessgerät ein Zeigerpaar mit einem Stundenzeiger und einem Minutenzeiger, die die bürgerliche Zeit anzeigen, und einen zusätzlichen Minutenzeiger, der die wahre Zeit anzeigt, aufweist, wobei die tägliche Position des Minutenzeigers für die wahre Zeit in Bezug auf den Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit von der Position einer Zeitgleichungskurvenscheibe bestimmt wird, die ausgehend von dem Kalendermechanismus in eine Drehbewegung mit einer Umdrehung pro Jahr versetzt wird, wobei der Minutenzeiger für die wahre Zeit von einem Differenzialgetriebe angetrieben wird, welches als Krafteingriffselemente ein Räderwerk, das wenigstens ein Planetenrad umfasst und den Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit antreibt, bzw. ein Übertragungsorgan, das mit der Zeitgleichungskurvenscheibe zusammenwirkt, um die Schwenkbewegung dieser Kurvenscheibe an den Eingang des Differenzials zu übertragen, besitzt.
  • Dank diesen Merkmalen liefert die vorliegende Erfindung eine Vorrichtung zur laufenden Zeitgleichung mit einer sehr kleinen Anzahl Teile, derart, dass sie wenig platzraubend ist und in jedem Zeitmessgerät-Typ, wie insbesondere in einer Armbanduhr, angeordnet werden kann. Ausserdem stellt die beschränkte Anzahl von verwendeten Teilen eine zuverlässige und problemlose Funktionsart der Zeitgleichungsvorrichtung gemäss der Erfindung sicher. Es soll noch festgehalten werden, dass die Position des Minutenzeigers für die wahre Zeit nur einmal pro Tag korrigiert wird, und dies im Allgemeinen zwischen 23 Uhr und Mitternacht, nämlich dann, wenn der Kalendermechanismus von einem Tag zu dem folgenden übergeht. Der Träger der Uhr beobachtet also nicht bei jedem Stundenwechsel einen Sprung des Minutenzeigers für die wahre Zeit, wie dies für die vom Zeigerwerk der Uhr angetriebenen Mechanismen zur laufenden Zeitgleichung des Standes der Technik der Fall ist. Das Vertrauensgefühl, das der Benutzer gegenüber seiner Uhr empfindet, wird also gestärkt. Schliesslich wird die Position des Minutenzeigers, der die wahre Zeit angibt, mit Präzision bestimmt, insofern als das Übertragungsorgan, das eines der Krafteingriffselemente des Differenzialgetriebes bildet, direkt in die Zeitgleichungskurvenscheibe eingreift, was ermöglicht, jedes Spiel zwischen der Kurvenscheibe und dem Differenzialgetriebe auszuschalten.
  • Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich klarer aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels des Zeitmessgeräts gemäss der Erfindung, wobei dieses Beispiel nur als Illustration und nicht als Beschränkung in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen gegeben ist, in denen:
  • 1 eine Draufsicht des Zifferblatts eines Zeitmessgeräts mit Komplikationen gemäss der vorliegenden Erfindung ist;
  • 2 eine Draufsicht der Vorrichtung zur laufenden Zeitgleichung gemäss der Erfindung ist;
  • 3 eine erste Schnittansicht des auf 1 dargestellten Zeitmessgeräts ist, in der der Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung dargestellt ist, und
  • 4 eine zu derjenigen der 3 analoge Schnittansicht ist, in der ein Teil des Kalendermechanismus dargestellt ist.
  • Die vorliegende Erfindung geht aus der allgemeinen erfinderischen Idee hervor, die darin besteht, dass der Minutenzeiger für die Anzeige der wahren Zeit von einem Differenzialgetriebe getragen wird, dessen zwei Krafteingriffselemente einerseits vom Zeigerwerk des Uhrwerks und andererseits von der Zeitgleichungskurvenscheibe, die vom Kalendermechanismus um eine Umdrehung pro Jahr angetrieben wird, gebildet sind. Der Minutenzeiger für die wahre Zeit ist also in direktem Eingriff mit dem Zeigerwerk, derart, dass die zwischen ihm und dem Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit bestehende Abweichung über eine Zeitperiode von 24 Stunden, die zwei aufeinanderfolgende Datenwechsel voneinander trennt, völlig konstant bleibt. Er ist ebenfalls in direktem Eingriff mit der Zeitgleichungskurvenscheibe, die im Laufe jeder täglichen Korrektur mit Präzision seine Position in Bezug auf den Zeiger für die Anzeige der bürgerlichen Zeit bestimmt.
  • Die vorliegende Erfindung wird in Verbindung mit einem Zeitmessgerät des Armbanduhr-Typs beschrieben, das einen Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung umfasst, der von einer Zeitgleichungskurvenscheibe betätigt wird, die ihrerseits ausgehend von einem Kalendermechanismus, der unterschiedslos vom einfachen oder ewigen Typ sein kann, in eine Drehbewegung mit einer Umdrehung pro Jahr versetzt wird. Im Fall eines einfachen Kalendermechanismus kann der Minutenzeiger für die wahre Zeit am Ende der Jahresmonate, die weniger als 31 Tage zählen, durch den Benutzer selbst eingestellt werden, da die Bestimmung der Abweichung zwischen den beiden Minutenzeigern für die wahre Zeit bzw. für die bürgerliche Zeit von der Zeitgleichungskurvenscheibe definiert wird, die vom Kalendermechanismus angetrieben wird. Bei einem Einstellen des Datums wird die Zeitgleichungskurvenscheibe somit automatisch in ihre genaue Position für den gegebenen Tag gebracht.
  • Im Nachstehenden wird nicht das gesamte Uhrwerk beschrieben, sondern nur der Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung mit seiner Anzeige.
  • Das Zeitmessgerät gemäss der Erfindung umfasst insbesondere ein Zifferblatt, wovon eine Draufsicht auf 1 dargestellt ist. Dieses Zifferblatt, das insgesamt mit dem allgemeinen Bezugszeichen 1 bezeichnet ist, liefert dem Träger der Uhr verschiedene Informationen. Zunächst gibt es mittels eines ersten kleinen Zifferblatts 2 den Wochentag an (fakultative Anzeige). Man erkennt auf 1, dass die Angabe des Wochentages mittels eines Zeigers 4 ausgeführt wird. Natürlich könnte der Zeiger 4 durch eine Scheibe ersetzt werden, die mit den Wochentagen beschriftet wäre und sich unter dem Zifferblatt drehen würde, wobei sie den Namen des Wochentags in einer in diesem Zifferblatt ausgebildeten und Fensterchen genannten Öffnung erscheinen liesse. Ein zweiter Zeiger 6, der sich oberhalb eines anderen kleinen Zifferblatts 8 verlagert, gibt das Datum (von 1 bis 31), also den Monatstag, an. Schliesslich liefert die Uhr mittels eines Zeigers 10, der sich oberhalb eines mit den Namen der verschiedenen Jahresmonate beschrifteten Zifferblatts 12 verlagert, eine Monatsangabe.
  • Ausser den an das Datum gebundenen Angaben kann die Uhr gemäss der vorliegenden Erfindung auch die Mondphasen mittels eines Zeigers 14 angeben, der sich oberhalb eines Zifferblatts 16 verlagert, auf dem die verschiedenen Erscheinungsformen des Mondes dargestellt sind, die ermöglichen zu erkennen, ob der Mond zunimmt, ob es Vollmond ist, ob der Mond abnimmt oder ob es Neumond ist (fakultative Anzeige). Die Uhr gemäss der Erfindung liefert auch eine Angabe über die Zeitgleichung für den Tag, die den Unterschied zwischen der wahren Sonnenzeit und der mittleren Sonnenzeit oder bürgerlichen Zeit darstellt (fakultative Anzeige). Wie dies bereits weiter oben erklärt worden ist, entsteht dieser Unterschied zwischen der wahren Zeit und der bürgerlichen Zeit aus der Ungleichmässigkeit des täglichen Laufs der Erde auf ihrer elliptischen Bahn um die Sonne. Wie man dies auf 1 erkennen kann, wird die Abweichung zwischen der bürgerlichen Zeit und der wahren Zeit auf dem Zifferblatt 1 der Uhr mittels eines Zeigers 18 angegeben, der sich gegenüber einer Zeiteinteilung 20 verlagert. Diese Zeiteinteilung 20 ist mit Minutengradeinteilungen versehen und erstreckt sich von –15 bis +15 Minuten, was merklich der maximalen Voreilung bzw. der maximalen Nacheilung, die die bürgerliche Zeit in Bezug auf die wahre Zeit im Laufe eines Jahres erfahren kann, entspricht.
  • Die vorliegende Erfindung hat allerdings nicht zum Ziel, einen Kalendermechanismus und eine einfache Anzeige der Abweichungen zwischen der bürgerlichen Zeit und der wahren Zeit der weiter oben beschriebenen Art miteinander zu kombinieren, sondern in einer Uhr einen Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung zu integrieren, d. h. einen Mechanismus, dessen Zeigerwerk zwei konzentrische Minutenzeiger umfasst, wovon der eine die bürgerliche Zeit und der andere die wahre Zeit anzeigt. Wie man dies auf 1 erkennen kann, umfasst das Zeitmessgerät gemäss der Erfindung zu diesem Zweck zusätzlich zu einem herkömmlichen Zeigerwerk, dessen Aufgabe es ist, die bürgerliche Zeit anzuzeigen und das einen Stundenzeiger 22, einen Minutenzeiger 24 und einen Sekundenzeiger 26, die sich oberhalb des Zifferblatts 1 verlagern, umfasst, noch einen zweiten Minutenzeiger 28, der konzentrisch zum Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit 24 ist und der die wahre Zeit anzeigt. Damit der Träger der Uhr leicht den Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit 24 vom Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 unterscheiden kann, kann dieser Letztere zum Beispiel in einer Darstellung des astrologischen Sonnensymbols 30 enden. Wie dies in der Folge der vorliegenden Beschreibung näher im Detail zu erkennen ist, wird die genaue Position des Minutenzeigers für die wahre Zeit 28 für einen gegebenen Tag jeden Tag (einmal in 24 Std.) etwa um Mitternacht bestimmt, und dann verlagern sich die beiden Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit 24 bzw. für die wahre Zeit 28 gemeinsam, wobei die Abweichung zwischen diesen beiden Zeigern 24 und 28 für den gegebenen Tag konstant bleibt.
  • Auf 1 ist auch ein Teil des Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung gemäss der Erfindung und insbesondere die Zeitgleichungskurvenscheibe 32 zu erkennen, deren Profil, wie bereits gesagt, vom Unterschied zwischen der mittleren Sonnenzeit oder bürgerlichen Zeit und der wahren Zeit zu einem gegebenen Zeitpunkt bestimmt wird. Um die Zeitgleichungskurvenscheibe 32 durch das Zifferblatt 1 hindurch erscheinen zu lassen, musste in diesem Letzteren eine kreisförmige Öffnung 34 ausgebildet werden. Es soll jedoch festgehalten werden, dass eine solche Anordnung nur aus rein ästhetischen Gründen vorgesehen wird. Die Tatsache, dass der Mechanismus zur Zeitgleichung wenigstens teilweise sichtbar ist, bietet dem Benutzer einer solchen Uhr einen grösseren Anreiz, aber die Funktionsweise dieses Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung wird dadurch absolut nicht beeinflusst.
  • Stets in Verbindung mit 1 erkennt man, dass die Zeitgleichungskurvenscheibe 32 eine Scheibe 36 trägt, die mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Kurvenscheibe dreht, d. h., dass sie auch eine Umdrehung pro Jahr ausführt. Die Scheibe 36 besitzt Übertragungen mit den drei ersten Buchstaben des Monatsnamens, während ein Gleitzeiger 38 einen gegebenen Monat angibt. Der Gleitzeiger 38 ist auf dem äusseren Umfang einer zweiten Scheibe 40 ausgebildet, die oberhalb der Scheibe für die Jahresmonate 36 angeordnet ist und konzentrisch zu dieser Letzteren ist. Die Scheibe 40, die den Gleitzeiger 38 trägt, ist in irgendeiner geeigneten Weise, beispielsweise über zwei radiale Arme 42, wie dies auf 1 dargestellt ist, ortsfest auf dem Gestell der Uhr montiert.
  • Bei näherer Betrachtung der 1 erkennt man, dass der dem Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung zugeordnete Gleitzeiger 38 und der Zeiger 10 der Kalendervorrichtung den gleichen Monat, im vorliegenden Fall den Monat Januar, anzeigen. Es ist nämlich festzuhalten, dass es nötig ist, dass der Benutzer, wenn er seine Uhr nach einem Anhalten von unbestimmter Zeitdauer wieder einstellt oder wenn er im Fall der Verwendung eines einfachen Kalendermechanismus am Ende aller Monate, die weniger als 31 Tage zählen, eine manuelle Korrektur des Datums ausführen muss, die Position der Zeitgleichungskurvenscheibe 32 mit dem durch den Kalendermechanismus angezeigten Datum in Übereinstimmung bringen kann, damit der Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 die genaue Sonnenzeit angibt.
  • Obwohl das Interesse einer Uhr mit einem ewigen Kalendermechanismus in der Tatsache liegt, dass das Datum am Ende des Monats nicht korrigiert werden muss, kann es doch vorkommen, dass die Uhr aus irgendeinem Grund stillsteht und dass eine manuelle Korrektur ihrer Angaben ausgeführt werden muss. Deshalb besitzt ein ewiger Kalendermechanismus, so wie ein einfacher Kalendermechanismus, Korrektoren. Die auf 1 erkennbare Uhr gemäss der Erfindung umfasst somit eine Vielzahl von Korrektoren (nicht dargestellt auf der Zeichnung), worunter ein allgemeiner Korrektor, der ermöglicht, gleichzeitig den Tag, das Datum und den Monat zu korrigieren, und Hilfskorrektoren, die unabhängig voneinander sind und ermöglichen, jeweils den Tag, das Datum oder den Monat zu korrigieren, vorzufinden sind. In einer Schnellkorrekturphase, d. h., wenn man nur eine der durch die Uhr angezeigten Informationen verändert, sind der Kalendermechanismus und der Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung entkoppelt. Es muss also ein zusätzlicher Korrektor vorgesehen werden, der ermöglicht, die durch den Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 angegebene Sonnenzeit mit den durch den Kalendermechanismus gelieferten Daten in Übereinstimmung zu bringen.
  • Nun wird der Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung gemäss der Erfindung in Verbindung mit den 2 bis 4, die der vorliegenden Patentanmeldung beigefügt sind, näher betrachtet. Auf 2 erkennt man insbesondere die bereits weiter oben erwähnte Zeitgleichungskurvenscheibe, deren Profil vom Unterschied zwischen der mittleren Sonnenzeit oder bürgerlichen Zeit und der wahren Sonnenzeit für jeden Tag des Jahres bestimmt wird. Die Zeitgleichungskurvenscheibe 32 wird ausgehend von dem einfachen oder ewigen Kalendermechanismus, den das Zeitmessgerät umfasst, in eine Drehbewegung mit einer Umdrehung pro Jahr versetzt. Wie dies bereits weiter oben beschrieben worden ist, trägt die Kurvenscheibe 32 eine Scheibe für die Monate 36, die mit der gleichen Geschwindigkeit wie die Kurvenscheibe 32 dreht und ermöglicht, die Position dieser Kurvenscheibe 32 mit dem durch den Kalendermechanismus angegebenen Datum in Übereinstimmung zu bringen, damit der Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 die genaue Sonnenzeit angibt.
  • Der Kalendermechanismus, der einfach oder ewig ist, kann von irgendwelchem bekannten Typ sein und wird hier nicht in seiner Gesamtheit beschrieben. Für das gute Verständnis der Erfindung genügt es nämlich zu wissen, dass dieser Kalendermechanismus die Zeitgleichungskurvenscheibe 32 um eine vollständige Umdrehung pro Jahr antreibt. Nur als rein illustratives Beispiel ist jedoch ein Kalenderdrehteil 44 dargestellt worden, der den obenenwähnten Zeiger 6, der das Datum (von 1 bis 31) angibt, antreibt. Dieser Kalenderdrehteil 44 dreht um eine vollständige Umdrehung pro Monat. Er wird vom Kalendermechanismus über ein dazwischenliegendes Kalenderstellrad 46, das ermöglicht die Drehrichtung umzukehren, und einen Reduktionsdrehteil 48, der ermöglicht, die Drehgeschwindigkeit von einer vollständigen Umdrehung pro Monat auf eine vollständige Umdrehung pro Jahr herabzusetzen, betätigt.
  • Gemäss der Erfindung wird der Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 von einem Differenzialgetriebe 50 angetrieben, dessen Eingänge von einem Räderwerk 52, das den Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit 24 antreibt, bzw. von einem Rechen 54 gebildet sind, der mit der Zeitgleichungskurvenscheibe 32 zusammenwirkt (der Rechen 54 ist auf 2 in seinen beiden Extrempositionen dargestellt, nämlich einmal mit Vollstrich und das andere Mal mit unterbrochenen Strichen). Wie dies auf 2 erkennbar ist, umfasst das Differenzialgetriebe 50 genauer wenigstens ein, und vorzugsweise zwei Planetenräder 56, die vom Zeigerwerk des Uhrwerks angetrieben werden. Diese beiden Planetenräder 56 sind in der Lage, sich um sich selbst zu drehen und auf der inneren Zahnung 58 eines Zeitgleichungsrades 60 abzurollen. Dieses Letztere weist an seinem Aussenumfang ebenfalls einen gezahnten Abschnitt 62 auf, mittels dessen es mit einem gezahnten Abschnitt 64, den der Rechen 54 an einem seiner Enden aufweist, zusammenwirkt. Dieser Rechen ist mit der Rückstellkraft einer Feder (nicht dargestellt) beaufschlagt, die auf dem Gestell der Uhr befestigt ist und darauf abzielt, den Taster 66, der das andere Ende des Rechens 54 bildet, gegen den äusseren Rand der Kurvenscheibe 32 zur laufenden Zeitgleichung zu drücken. Das Räderwerk zum Anzeigen der wahren Zeit umfasst seinerseits einen Trieb 68, der in der Mitte des Differenzialgetriebes 50 angeordnet ist und von einer Welle 70 getragen wird. Dieser Trieb 68 zum Anzeigen der wahren Zeit greift in die Planetenrädertriebe 56 ein. Er trägt auch ein Anzeigerad 72, das in ein Minutenrohr 74 eingreift, auf dessen Rohr der Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 eingepresst ist. Dieses Räderwerk 72, 74 ermöglicht ein Übertragen der Anzeige der Sonnenzeit ins Zentrum 76 des Uhrwerks, derart, dass der Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 konzentrisch zu dem Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit 24 ist.
  • Der soeben beschriebene Mechanismus zur laufenden Zeitgleichung funktioniert in folgender Weise.
  • Bei normaler Funktionsart der Uhr sind die Zeitgleichungskurvenscheibe 32, der Zeitgleichungsrechen 54 und somit das Zeitgleichungsräderwerk 60 unbeweglich. Im Gegensatz dazu werden die Planetenrädertriebe 56 vom Uhrwerk angetrieben. Sie drehen sich also um sich selbst und rollen auf der inneren Zahnung 58 des Zeitgleichungsrades 60 ab, wobei sie den Trieb 68 zum Anzeigen der wahren Zeit in eine Drehbewegung versetzen, was dem Minutenzeiger für die wahre Zeit 28 ermöglicht, gleichzeitig mit dem Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit 24 zu drehen. Die Abweichung zwischen dem Zeiger für die wahre Zeit 28 und dem Zeiger für die bürgerliche Zeit 24 bleibt also über eine Zeitperiode von 24 Stunden konstant.
  • Einmal pro Tag, ungefähr um Mitternacht, dreht sich die Zeitgleichungskurvenscheibe 32, wobei sie vom Kalendermechanismus angetrieben wird, der den Kalender von einem Tag auf den folgenden Tag übergehen lässt. Zu diesem genauen Zeitpunkt lässt der Taster 66, der mit dem äusseren Rand der Kurvenscheibe 32 in Kontakt ist, seinerseits den Rechen 54 drehen. Indem sich dieser Rechen 54 dreht, versetzt er das Zeitgleichungsrad 60 in eine Drehbewegung. Da die Planetenrädertriebe 56 während dieses kurzen Zeitintervalls merklich unbeweglich sind (sie machen eine vollständige Umdrehung in 1 Stunde), drehen sie sich um sich selbst, wobei sie durch das Zeitgleichungsrad 60 in eine Drehbewegung versetzt werden, und sie treiben ihrerseits den Trieb 68 zum Anzeigen der wahren Zeit an, derart, dass die Position des Minutenzeigers für die wahre Zeit 28 wieder genau eingestellt wird.

Claims (8)

  1. Zeitmessgerät, wie insbesondere eine Armbanduhr oder eine Taschenuhr, das ein Uhrwerk, eine Vorrichtung zur laufenden Zeitgleichung und einen Kalendermechanismus umfasst, wobei dieses Zeitmessgerät ein Zeigerpaar mit einem Stundenzeiger (22) und einem Minutenzeiger (24), die die bürgerliche Zeit anzeigen, und einen zusätzlichen Minutenzeiger (28), der die wahre Zeit (Sonnenzeit) anzeigt, aufweist, wobei die tägliche Position des Minutenzeigers für die wahre Zeit (28) in Bezug auf den Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit (24) von der Position einer Zeitgleichungskurvenscheibe (32) bestimmt wird, die ausgehend von dem Kalendermechanismus in eine Drehbewegung mit einer Umdrehung pro Jahr versetzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Minutenzeiger für die wahre Zeit (28) von einem Differenzialgetriebe (50) angetrieben wird, welches als Krafteingriffselemente ein Räderwerk (52), welches wenigstens ein Planetenrad (56) umfasst und den Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit (24) antreibt, bzw. ein Übertragungsorgan, welches mit der Zeitgleichungskurvenscheibe (32) zusammenwirkt, um die Schwenkbewegung dieser Kurvenscheibe (32) an den Eingang des Differenzials zu übertragen, besitzt.
  2. Zeitmessgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das mit der Kurvenscheibe (32) zur laufenden Zeitgleichung zusammenwirkende Übertragungsorgan ein Rechen (54) ist, der einen gezahnten Abschnitt (64) an einem seiner Enden aufweist und der mit der Rückstellkraft einer Feder beaufschlagt ist, die darauf abzielt, den Taster (66), der das andere Ende des Rechens (54) bildet, gegen den äusseren Rand der Kurvenscheibe (32) zur laufenden Zeitgleichung zu drücken.
  3. Zeitmessgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der Minutenzeiger für die wahre Zeit (28) von einem Räderwerk zum Anzeigen der wahren Zeit angetrieben wird, welches einen Trieb (68) umfasst, der in der Mitte des Differenzialgetriebes (50) angeordnet ist und von einer Welle (70) getragen wird.
  4. Zeitmessgerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass der Trieb (68) zum Anzeigen der wahren Zeit in ein Räderwerk (72, 74) eingreift, welches ein Übertragen der Anzeige der Sonnenzeit ins Zentrum (76) des Uhrwerkes ermöglicht, derart, dass der Minutenzeiger für die wahre Zeit (28) konzentrisch zu dem Minutenzeiger für die bürgerliche Zeit (24) ist.
  5. Zeitmessgerät nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Planetenrad (56) in den Trieb (68) zum Anzeigen der wahren Zeit eingreift.
  6. Zeitmessgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Planetenräder (56) in der Lage sind, sich um sich selbst zu drehen und auf der inneren Zahnung (58) eines Zeitgleichungsrades (60) abzurollen, welches mit der Kurvenscheibe (32) zur laufenden Zeitgleichung über den Rechen (54) zusammenwirkt.
  7. Zeitmessgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Zeitgleichungsrad (60) an seinem Aussenumfang einen gezahnten Abschnitt (62) aufweist, über den es mit dem gezahnten Abschnitt (64) des Rechens (54) zusammenwirkt.
  8. Zeitmessgerät nach einem der Ansprüche von 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Kalendermechanismus vom einfachen oder vom ewigen Typ ist.
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