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Diese
Erfindung betrifft allgemein Datenspeicherungs- und Mikroskopiesysteme
auf der Basis von Rasterkraftmikroskopen (Atomic Force Microscope,
AFM). Besondere Ausführungsarten
der Erfindung stellen Schreib-/Leseeinrichtungen für die Verwendung
in Datenspeichervorrichtungen und Abtasteinrichtungen für die Verwendung
in Rasterkraftmikroskopen bereit.
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Das
Rasterkraftmikroskop ist eine wohlbekannte Einrichtung, in der die
Topografie einer Probe mittels einer am Ende eines Mikrocantilevers
befestigten Spitze abgetastet wird. Während die Probe abgetastet
wird, bewirkt die Interaktion von Atomkräften zwischen der nanometerscharfen
Spitze und der Probenoberfläche
eine Schwenkauslenkung des Cantilevers. Die Topografie der Probe
wird durch Erfassen dieser Auslenkung bestimmt. Die AFM-Technologie wird
außerdem
im Bereich der Datenspeicherung eingesetzt im Hinblick auf die Bereitstellung
einer neuen Generation von Datenspeichergeräten mit hoher Dichte und hoher Übertragungsgeschwindigkeit für Massenspeicheranwendungen.
Die Datenspeicherung auf der Grundlage von AFM ist in IBM Journal
of Research & Development,
Band 44, Nr. 3, Mai 2000, Seiten 323–340, im Beitrag "The 'Millipede' – More Than One Thousand Tips
for Future AFM Data Storage" von
Vettiger et al. und den darin zitierten Referenzen detailliert beschrieben.
Hier wird die am Cantilever befestigte Spitze zum Lesen und Schreiben
von Daten von der bzw. auf die Oberfläche eines Datenspeichermediums
verwendet. Die Grundprinzipien der Cantilevergestaltung und der
Lese- und Schreiboperationen werden nachfolgend kurz zusammengefasst.
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Eine
Schreib-/Lesekomponente 1 der AFM-basierten Datenspeichervorrichtung
ist in den 1a bis 1c der
beigefügten
Zeichnungen schematisch dargestellt. Die Komponente 1 umfasst einen
im Allgemeinen U-förmigen
Cantilever 2, der mit einer Trägerstruktur 3 (in
den Figuren nur teilweise gezeigt) verbunden ist. Das Durchbiegen
der Schenkel 2a, 2b des Cantilevers 2 sorgt
im Wesentlichen für
eine Schwenkbewegung des Cantilevers um eine Schwenkachse P. Die
Schreib-/Lesespitze 4 ist auf einer Heizung 5 angebracht,
die eine Plattform am Ende des Cantilevers 2 bildet. Die
Cantileverschenkel 2a, 2b aus hoch dotiertem Silicium
definieren einen Strompfad zum Anschließen der Heizplattform 5 zwischen
zwei elektrischen Versorgungsleitungen (nicht gezeigt) auf der Trägerstruktur 3.
Im Betriebszustand ist die Schreib-/Lesespitze 4 gegenüber der
mit 6 schematisch angezeigten und hier im Querschnitt gezeigten
Oberfläche
eines Datenspeichermediums vorgespannt. Hierbei umfasst das Speichermedium
ein Siliciumsubstrat 6a und eine 40 nm dicke Polymeroberflächenschicht 6b.
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Im
Schreibmodus kann die Heizplattform 5 durch Anlegen eines
Schreibmoduspotentials an die Versorgungsleitungen auf eine Schreibtemperatur
TW aufgeheizt werden. Die folgende Erwärmung der Spitze 4 führt zu einer
Wärmeübertragung
auf die Polymeroberflächenschicht 6a,
was ein lokales Schmelzen des Polymers bewirkt. Dadurch kann die
Spitze 4 die Oberflächenschicht
durchdringen, um eine Einkerbung oder Bit-Vertiefung 7 zu bilden, wie
in 1a gezeigt. Eine derartige Einkerbung repräsentiert
ein Bit mit dem Wert „1", wobei ein Bit des
Wertes „0" durch das Fehlen
einer Einkerbung repräsentiert wird.
Das Speichermedium 6 kann relativ zur Schreib-/Lesekomponente 1 bewegt
werden, wodurch die Spitze über
ein Areal der Oberfläche,
oder einen „Speicherbereich", Daten schreiben
kann, das bzw. der dem Bewegungsbereich entspricht.
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Im
Lesemodus wird die Heizplattform 5 als Thermosensor verwendet,
indem deren temperaturabhängiger
Widerstand ausgenutzt wird. Ein Lesemoduspotential wird an die Versorgungsleitungen
angelegt, um die Heizung auf eine Lesetemperatur TR aufzuheizen,
die geringer als die Schreibtemperatur TW und
nicht hoch genug ist, um ein Schmelzen des Polymers zu bewirken.
Während
der Speicherbereich durch die Spitze 4 abgetastet wird,
unterscheidet sich die Schwenkposition des Cantilevers 2 an
jeder Bitposition je nach Vorhandensein oder Fehlen einer Einkerbung 7.
Bei Fehlen einer Einkerbung ist, wie in 1b gezeigt,
der Abstand zwischen der Heizplattform 5 und dem Speichermedium 6 größer als
der entsprechende Abstand bei vorhandener Einkerbung und die Spitze
dringt in die Einkerbung ein, wie in 1c gezeigt.
Die Wärmeübertragung über den
Luftspalt zwischen der Heizung 5 und dem Speichermedium 6 ist
somit effizienter, wenn an einer Bitposition eine Einkerbung vorhanden
ist, und da in diesem Fall mehr Wärme an das Speichermedium abgegeben
wird, ist die Temperatur der Heizung 5 und demzufolge deren
Widerstand geringer. Somit werden, während der Speicherbereich abgetastet wird,
die Datenbits detektiert, indem Änderungen
der Temperatur der Heizung 5, in der Praxis Änderungen der
Spannung über
einem Reihenwiderstand in einer der Versorgungsleitungen, überwacht
werden.
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Obwohl
der Betrieb einer einzelnen Schreib-/Lesekomponente 1 oben
beschrieben wurde, wird in der Praxis eine Matrix solcher Komponenten
wie im oben erwähnten
Referenzartikel eingesetzt. Eine der zwei Versorgungsleitungen für jede Komponente
ist eine Zeilenversorgungsleitung, die allen Komponenten in derselben
Zeile der Matrix gemeinsam ist, und die andere Versorgungsleitung
ist eine Spaltenversorgungsleitung, die allen Komponenten in derselben
Spalte der Matrix gemeinsam ist. Auf diese Weise ist die Anzahl
von Versorgungsleitungen minimiert und es wird ein einfaches x-y-Ansteuerungsschema
(Zeile-Spalte) verwendet, um die Schreib-/Lesekomponenten mit Strom
zu versorgen und die Heizungen 5 anzusteuern.
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Somit
ist bei der oben beschriebenen Einrichtung nur ein einziges Paar
von Versorgungsleitungen erforderlich, um jede Komponente sowohl
im Schreibmodus als auch im Lesemodus anzusteuern, wodurch die Verwendung
einer einfachen Matrixstruktur mit x-y-Ansteuerung möglich ist.
Jedoch ist die Gestaltung der Heizplattform bei den einzelnen Komponenten
ein Kompromiss zwischen den Anforderungen zum Schreiben und den
Anforderungen zum Lesen, und dieser Kompromiss schränkt die
Betriebsleistung sowohl im Schreibmodus als auch im Lesemodus ein.
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Gemäß einem
ersten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Schreib-/Lesekomponente
für eine
Datenspeichervorrichtung vorgesehen, wobei die Schreib-/Lesekomponente
Folgendes umfasst:
- – Hebelmittel und eine Trägerstruktur,
wobei die Hebelmittel mit der Trägerstruktur
verbunden sind, um im Wesentlichen eine Schwenkbewegung auszuführen und
erste und zweite Strompfade zwischen einem Paar elektrischer Versorgungsleitungen
auf der Trägerstruktur
bereitzustellen, über
welche die Hebelmittel im Betrieb mit Stromversorgungsmitteln verbunden
werden können,
die in einem Schreibmodus und in einem Lesemodus betriebsfähig sind;
- – eine
Schreibmodusheizung, die auf den Hebelmitteln im ersten Strompfad
vorgesehen ist;
- – eine
Schreib-/Lesespitze, die auf der Schreibmodusheizung vorgesehen
ist;
- – eine
Lesemodusheizung, die auf den Hebelmitteln im zweiten Strompfad
vorgesehen ist, und
- – Entkopplungsmittel,
die dazu dienen, den Stromfluss über
den ersten verwendeten Strompfad zur Schreibmodusheizung zu unterbinden, wenn
die Stromversorgungsmittel im Lesemodus betrieben werden.
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Bei
Ausführungsarten
der vorliegenden Erfindung sind daher auf den Hebelmitteln separate Schreib-
und Lesemodusheizungen in zugehörigen Strompfaden
zwischen den Versorgungsleitungen auf der Trägerstruktur vorgesehen und
Entkopplungsmittel unterbinden den Stromfluss über den Strompfad zur Schreibmodusheizung,
wenn die Komponente im Lesemodus betrieben wird. Durch die Verwendung
separater Schreib- und Leseheizungen in Verbindung mit der Entkopplung
der Schreibheizung im Lesebetrieb kann die Gestaltung der Schreib-
und Leseheizungen besser an die Erfordernisse der Operationen im
Lese- und Schreibmodus angepasst werden, während nach wie vor nur ein
einziges Paar von Versorgungsleitungen zur Ansteuerung der Komponente
in den zwei Modi erforderlich ist. Beispielsweise kann die Schreibheizung
klein ausgeführt
sein, mit einem niedrigen Widerstand, um ein schnelles Niederspannungs-Schreibelement
mit niedrigem Stromverbrauch bereitzustellen. Im Gegensatz dazu
kann die Leseheizung groß ausgeführt sein,
um die Wärmeempfindlichkeit
und das Signal-Rausch-Verhältnis
im Lesemodus zu erhöhen, während die
Entkopplungsmittel hier dazu dienen, den Stromfluss zur Schreibheizung
und demzufolge deren Erwärmung
zu unterbinden und somit zu verhindern, dass diese Heizung die Schreibtemperatur erreicht.
Die Leistung der Komponente, beispielsweise bezüglich der Schreibgeschwindigkeit,
der Leistungsaufnahme und der Leseempfindlichkeit, kann somit erheblich
verbessert werden, ohne dass zusätzliche
Versorgungsleitungen für
den Betrieb in zwei Modi erforderlich sind, wodurch eine geeignete Implementierung
einer oben beschriebenen einfachen Matrixanordnung mit x-y-Ansteuerung
möglich ist.
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Bei
Ausführungsarten,
bei denen die Entkopplungsmittel nur dazu dienen, im Lesemodus den Stromfluss
zur Schreibheizung zu unterbinden, wird die Leseheizung im Schreibmodus
etwas erwärmt, während die
Schreibheizung auf TW aufgeheizt wird. Obwohl
dieser Energieverlust nicht entscheidend sein mag, dienen die Entkopplungsmittel
in bevorzugten Ausführungsarten
zusätzlich
dazu, den Stromfluss über
den zweiten verwendeten Strompfad zur Schreibmodusheizung zu unterbinden,
wenn die Stromversorgungsmittel im Schreibmodus betrieben werden.
Bei derartigen Ausführungsarten
sind die Lese- und Schreibheizung effektiv unabhängig voneinander ansteuerbar,
wodurch aus der Optimierung von Lese- und Schreibheizung der maximale
Leistungsgewinn erreicht wird.
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Es
können
Anordnungen angestrebt werden, bei denen die Entkopplungsmittel
eine Art stromversorgungsgesteuerten Schalter zum Schalten zwischen
den zwei Strompfaden je nach Betriebsart umfassen. Der Einfachheit
halber umfassen in bevorzugten Ausführungsarten die Entkopplungsmittel
jedoch Schreibentkopplungsmittel, die den Stromfluss zur Schreibmodusheizung
unterbinden, wenn die Stromversorgungsmittel im Lesemodus betrieben werden,
sowie Leseentkopplungsmittel, die den Stromfluss zur Lesemodusheizung
unterbinden, wenn die Stromversorgungsmittel im Schreibmodus betrieben
werden. Wie nachfolgend erläutert
wird, hängt
die Position der Entkopplungsmittel an der Komponente von der jeweiligen
Gestaltung der Hebelmittel ab.
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Die
Hebelmittel können
als Cantilever konfiguriert sein, und obwohl Ausführungsarten
angestrebt werden können,
bei denen die Strompfade als Leiterbahnen auf dem Cantileverkörper vorgesehen sind,
ist der Cantilever in geeigneter Weise als leitfähige Struktur ausgebildet,
bei der die Strompfade allgemein aufgrund ihrer Form gebildet sind.
Bei einem Beispiel umfasst der Cantilever zwei seitlich angeordnete
Schenkelteilbereiche, die an den jeweils entsprechenden Enden mit
der Trägerstruktur
verbunden sind, und erste und zweite Überbrückungsteilbereiche, die jeweils
die zwei Schenkelteilbereiche verbinden. Hierbei umfasst der erste Überbrückungsteilbereich
die Schreibmodusheizung und der zweite Überbrückungsteilbereich umfasst die
Lesemodusheizung. In diesem Beispiel können die Schenkelteilbereiche
und der erste Überbrückungsteilbereich
an sich den ersten Strompfad definieren, wobei der zweite Strompfad
in ähnlicher
Weise durch die Schenkelteilbereiche und den zweiten Überbrückungsteilbereich
definiert ist. Eine derartige Ausführungsart wird nachfolgend
eingehender beschrieben und in diesem Fall befinden sich die Entkopplungsmittel
auf dem Cantilever. In einem anderen Beispiel umfasst der Cantilever
drei seitlich angeordnete Schenkelteilbereiche, die an den jeweils
entsprechenden Enden mit der Trägerstruktur
verbunden sind, einen ersten Überbrückungsteilbereich,
der den mittleren Schenkelteilbereich mit einem ersten der äußeren Schenkelteilbereiche
verbindet, und einen zweiten Überbrückungsteilbereich,
der den mittleren Schenkelteilbereich mit dem zweiten äußeren Schenkelteilbereich
verbindet. Noch einmal wird erwähnt,
dass der erste Überbrückungsteilbereich
die Schreibmodusheizung und der zweite Überbrückungsteilbereich die Lesemodusheizung
umfasst. In diesem Fall jedoch definieren der erste äußere Schenkelteilbereich,
der erste Überbrückungsteilbereich
und der mittlere Schenkelteilbereich den ersten Strompfad und der
zweite äußere Schenkelteilbereich,
der zweite Überbrückungsteilbereich
und der mittlere Schenkelteilbereich definieren den zweiten Strompfad.
Bei dieser Konstruktion können
die Entkopplungsmittel in geeigneter Weise auf der Trägerstruktur
platziert werden, was nachfolgend dargelegt wird.
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In
einer alternativen Anordnung umfassen die Hebelmittel anstelle der
Konfiguration als Cantilever wie in den bisherigen Vorschlägen einen
länglichen
Hebelkörper
und zwei Verbindungsarme, die sich an beiden Seiten des Hebelkörpers nach
außen erstrecken,
den Hebelkörper
mit der Trägerstruktur verbinden
und versetzt von den Enden des Hebelkörpers eine Schwenkachse definieren,
um die der Hebelkörper
im Betrieb schwenkt. In dieser „Schwinghebel"-Anordnung sind die
Schreibmodusheizung und die Lesemodusheizung an gegenüberliegenden
Seiten der Schwenkachse an den oder nahe den Enden des Hebelkörpers angeordnet.
Noch einmal wird erwähnt,
dass der Hebelkörper
geformt sein kann, um die zwei Strompfade zu definieren, und ein
Beispiel einer derartigen Ausführungsart
wird nachfolgend eingehend beschrieben.
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Ungeachtet
der jeweiligen Konstruktion der Hebelmittel ist in bevorzugten Ausführungsarten
die Lesemodusheizung weiter von der Achse der Schwenkbewegung der
Hebelmittel entfernt als die Schreibmodusheizung. Dieses Merkmal
stellt einen mechanischen Verstärkungsmechanismus
in der Weise bereit, dass die von der Lesemodusheizung beschriebene
Schwenkbewegung im Vergleich zu der von der Schreib-/Lesespitze
beschriebenen Bewegung verstärkt
wird, wodurch im Vergleich zu vorher beschriebenen Anordnungen noch
weitere Verbesserungen der Rückleseempfindlichkeit
möglich sind.
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Die
Entkopplungsmittel selbst können
unter anderem abhängig
von der Art, in der die Stromversorgungsmittel in den zwei unterschiedlichen
Modi betrieben werden, verschiedene Formen annehmen. In einem besonders
einfachen System können
die Stromversorgungsmittel dazu dienen, dass den Versorgungsleitungen
im Schreibmodus ein Potential einer Polarität und im Lesemodus ein Potential
der entgegengesetzten Polarität
auferlegt wird. In einer Schreib-/Lesekomponente für die Verwendung
in einem derartigen System können
die Schreibentkopplungsmittel den Stromfluss zur Schreibmodusheizung
in der Richtung des Stromflusses, der aus dem Anlegen des Lesemoduspotentials
resultiert, einfach unterbinden, und die Leseentkopplungsmittel
können den
Stromfluss zur Lesemodusheizung in der Richtung des Stromflusses,
der aus dem Anlegen des Schreibmoduspotentials resultiert, einfach
unterbinden.
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Bei
oben beschriebenen Ausführungsarten der
Erfindung kann zusätzlich
eine neuartige Leseabtastanordnung eingesetzt werden. Insbesondere kann
sich die Trägerstruktur
zumindest teilweise um die Hebelmittel herum in einer Ebene erstrecken,
die im Wesentlichen parallel zur Achse der Schwenkbewegung verläuft, und
die Lesemodusheizung kann sich über
eine Oberfläche
der Trägerstruktur
um die Hebelmittel herum erstrecken, um einen Spalt zwischen der
Lesemodusheizung und der Oberfläche
in der Weise bereitzustellen, dass die Breite des Spalts mit der
Schwenkbewegung der Hebelmittel variiert. Bei dieser Anordnung kann,
im Gegensatz zur Verwendung des Speichermediums als Wärmesenke
für das
thermische Leseabtastsystem wie bei Geräten nach dem Stand der Technik,
die Trägerstruktur
als Wärmesenke
verwendet werden. Bei Ausführungsarten,
in denen diese Anordnung eingesetzt wird, kann die Lesemodusheizung
bei höheren
Temperaturen betrieben werden, ohne dass ein Risiko des Schmelzens
des Polymers und demzufolge des möglichen Löschens von Daten besteht. Beim
Herstellen der Komponente kann der Spalt zwischen der Lesemodusheizung
und der Trägerstruktur
klein ausgeführt und
exakt gesteuert werden, beispielsweise durch Verwenden eines Opferschichtverfahrens.
Diese Anordnung ermöglicht
eine noch weitergehende Verbesserung der Empfindlichkeit im Lesemodus.
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Bei
oben beschriebenen Ausführungsarten des
ersten Aspekts der Erfindung sind Entkopplungsmittel vorgesehen,
um den Stromfluss und somit das Erwärmen zumindest der Schreibmodusheizung
in der Lesebetriebsart zu unterbinden. Ein zweiter Aspekt der vorliegenden
Erfindung stellt eine Schreib-/Lesekomponente für eine Datenspeichervorrichtung
bereit, wobei die Schreib-/Lesekomponente Folgendes umfasst:
- – Hebelmittel
und eine Trägerstruktur,
wobei die Hebelmittel mit der Trägerstruktur
verbunden sind, um im Wesentlichen eine Schwenkbewegung auszuführen und
mindestens einen Strompfad zwischen einem Paar elektrischer Versorgungsleitungen
auf der Trägerstruktur
bereitzustellen;
- – eine
Schreibmodusheizung, die auf den Hebelmitteln in dem oder in einem
Strompfad vorgesehen ist;
- – eine
Schreib-/Lesespitze, die auf der Schreibmodusheizung vorgesehen
ist, und
- – einen
Lesemodussensor, der auf den Hebelmitteln in dem oder in einem Strompfad
vorgesehen ist;
wobei die thermischen Eigenschaften der
Schreibmodusheizung und angrenzender Bereiche der Hebelmittel sowie
des Lesemodussensors und angrenzender Bereiche der Hebelmittel so
beschaffen sind, dass durch Anlegen eines ersten Signalimpulses über die
verwendeten Versorgungsleitungen die Schreibmodusheizung auf eine
Schreibtemperatur TW aufgeheizt werden kann,
während
die Temperatur des Lesemodussensor unter TW bleibt,
und durch Anlegen eines zweiten Signalimpulses, der eine kleinere
Amplitude und eine größere Dauer
als der erste Signalimpuls aufweist, über die verwendeten Versorgungsleitungen
der Lesemodussensor auf eine Lesetemperatur TR < TW aufgeheizt
werden kann, während
die Temperatur der Schreibmodusheizung unter TW bleibt.
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Bei
Ausführungsarten
des zweiten Aspekts der Erfindung ist daher wie zuvor ein Lesemodussensor
getrennt von der Schreibmodusheizung vorgesehen, jedoch handelt
es sich hierbei um einen thermischen anstelle eines elektrischen
Entkopplungsmechanismus. Insbesondere ist die Anordnung bei diesen
Ausführungsarten
so beschaffen, dass die thermischen Eigenschaften der Schreibmodusheizung, des
Lesemodussensors und der angrenzenden Bereiche der Hebelmittel Folgendes
ermöglichen:
(a) die Schreibmodusheizung durch einen ersten Signalimpuls auf
TW aufzuheizen, während die Temperatur des Lesemodussensors
unter TW bleibt und (b) den Lesemodussensor
durch einen zweiten, kleineren, jedoch längeren Signalimpuls auf TR aufzuheizen, während die Temperatur der Schreibmodusheizung unter
TW bleibt. Somit ist die Schreibmodusheizung im
Lesemodus in dem Maße
wirksam thermisch entkoppelt, dass sie sich als Reaktion auf den
vergleichsweise langen Lesemodusimpuls kleiner Amplitude nicht auf
TW aufheizt. In ähnlicher Weise ist die Lesemodusheizung
im Schreibmodus in dem Maße wirksam
thermisch entkoppelt, dass sie sich als Reaktion auf den vergleichsweise
kurzen Schreibmodusimpuls großer
Amplitude nicht auf TW aufheizt. Wie bei
den oben beschriebenen elektrisch entkoppelten Ausführungsarten
ist daher der Lesemodussensor getrennt von der Schreibmodusheizung
vorgesehen, die Komponente kann jedoch nach wie vor sowohl im Schreib-
als auch im Lesemodus unter Verwendung nur eines einzigen Paares
von Versorgungsleitungen angesteuert werden. Entsprechende Vorteile
werden daher durch Ausführungsarten
bereitgestellt, bei denen dieser thermische Entkopplungsmechanismus angewendet
wird.
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Für den Fachmann
ist klar, dass verschiedene Gestaltungsaspekte wie beispielsweise
die Konstruktion, Anordnung, Form, Größe und das Material von Elementen
der Hebelmittel entsprechend ausgewählt werden können, um
die geforderten thermischen Eigenschaften bereitzustellen. Beispielsweise ist
die Wärmekapazität eines
gegebenen Elements ein Indikator für die Energiemenge, die benötigt wird, um
das Element auf eine vorgegebene Temperatur aufzuheizen, und hängt vom
Material und dem Volumen des Elements ab. In ähnlicher Weise hängt die Wärmezeitkonstante
eines Elements von der Geschwindigkeit des Wärmeverlustes über die
Oberflächen
des Elements und vom Wirkungsgrad des Wärmetransports angrenzender
Elemente und somit von Faktoren wie der Größe, den Abmessungen, dem Querschnitt
und dem Material ab. Durch geeignete Auswahl verschiedener Merkmale
können
somit unterschiedlich starke thermische Kopplungen zwischen der
Schreibmodusheizung und der Umgebung sowie zwischen der Lesemodusheizung
und der Umgebung erreicht werden.
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In
bevorzugten Ausführungsarten
ist die Schreibmodusheizung kleiner als der Lesemodussensor und
die an die Schreibmodusheizung angrenzenden Bereiche der Hebelmittel
bieten eine relativ hohe Wärmeverlustrate über die
verwendete Schreibmodusheizung, während die an den Lesemodussensor
angrenzenden Bereiche der Hebelmittel eine relativ niedrige Wärmeverlustrate über den
verwendeten Lesemodussensor bieten. Beispielsweise umfassen die
an den Lesemodussensor angrenzenden Bereiche der Hebelmittel in
dem besonders bevorzugten Fall, bei dem die Hebelmittel im Wesentlichen
aus leitfähigem
Material gebildet sind, das geformt ist, um diesen mindestens einen
Strompfad zu bilden, vorzugsweise Verengungen, um Wärmeverlust über den
verwendeten Lesemodussensor zu unterbinden.
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Die
Hebelmittel können
wie bei den elektrisch entkoppelten Ausführungsarten verschiedene Konfigurationen
aufweisen, als Cantilever oder anderweitige Konfigurationen, obwohl
nachfolgend eine besonders zweckmäßige Cantileverkonfiguration
beschrieben wird. Darüber
hinaus kann in Ausführungsarten
dieses Aspekts der Erfindung die oben erörterte neuartige Leseabtastanordnung
eingesetzt werden, welche die Trägerstruktur
als Wärmesenke
nutzt, und die mechanische Verstärkung
kann ausgenutzt werden, die dadurch zur Verfügung steht, dass der Lesemodussensor
weiter von der Schwenkachse entfernt ist als die Schreibheizung.
Bei einigen Ausführungsarten
kann der Lesemodussensor wie zuvor selbst eine Heizung umfassen.
Bei anderen Ausführungsarten
kann der Lesemodussensor jedoch einfach einen Thermistorsensor umfassen,
der sich nahe genug an der Schreibmodusheizung befindet, sodass
der Wärmeverlust über die
Schreibmodusheizung während der
Anwendung des verwendeten Lesemodussignalimpulses das Aufheizen
des Lesemodussensors auf die Lesetemperatur TR bewirkt.
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Durch
Ausnutzen des Grundprinzips der oben beschriebenen neuartigen Leseabtasteinrichtung
wird die effiziente Implementierung von Schreib-/Lesekomponenten
realisierbar, die verschiedene Leseabtastmechanismen verwenden.
Somit wird gemäß einem
dritten Aspekt der vorliegenden Erfindung eine Schreib-/Lesekomponente
für eine
Datenspeichervorrichtung bereitgestellt, wobei die Schreib-/Lesekomponente
Folgendes umfasst:
- – Hebelmittel und eine Trägerstruktur,
wobei die Hebelmittel mit der Trägerstruktur
verbunden sind, um im Wesentlichen eine Schwenkbewegung auszuführen und
einen ersten Strompfad zwischen einem Paar elektrischer Versorgungsleitungen
auf der Trägerstruktur
bereitzustellen, wobei sich die Trägerstruktur zumindest teilweise um
die Hebelmittel herum in einer Ebene erstreckt, die im Wesentlichen
parallel zur Achse der Schwenkbewegung verläuft;
- – eine
Schreibmodusheizung, die auf den Hebelmitteln im ersten Strompfad
vorgesehen ist;
- – eine
Schreib-/Lesespitze, die auf der Schreibmodusheizung vorgesehen
ist;
- – ein
erstes Näherungssensorelement,
das auf einem Teilbereich der Trägerstruktur
um die Hebelmittel herum vorgesehen ist, und
- – ein
zweites Näherungssensorelement,
das auf den Hebelmitteln vorgesehen und so über dem ersten Näherungssensorelement
angeordnet ist, dass der Abstand zwischen dem ersten und zweiten
Näherungssensorelement
mit der Schwenkbewegung der Hebelmittel variiert;
wobei
mindestens eines der Hebelmittel und die Trägerstruktur einen zweiten Strompfad
zum Koppeln der Versorgungsleitungen über das erste und zweite Näherungssensorelement
bereitstellen.
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Beispiele
von Schreib-/Lesekomponenten, die diesen Aspekt der Erfindung verkörpern, werden nachfolgend
beschrieben. Es ist klar, dass in Ausführungsarten dieses Aspekts
der Erfindung Entkopplungsmittel wie oben beschrieben eingesetzt
werden können,
um insbesondere den Stromfluss mindestens zur Schreibmodusheizung
im Lesebetrieb zu unterbinden, und um vorzugsweise auch den Stromfluss
zur Leseabtasteinrichtung im Schreibmodus bei Bedarf zu unterbinden.
Darüber
hinaus können
wie zuvor verschiedene Konfigurationen von Hebelmitteln angestrebt
werden, obwohl nachfolgend eine besonders bevorzugte Anordnung eingehend
beschrieben wird.
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Obwohl
sich die obigen Darlegungen speziell auf Datenspeicheranwendungen
konzentrieren, können
verschiedene Merkmale der oben beschriebenen Komponenten und vor
allem die neuartige Leseabtastanordnung auch bei Rasterkraftmikroskopieanwendungen
erhebliche Vorteile bieten. Die AFM-Technologie ist in der Technik
wohlbekannt und braucht hier nicht eingehender beschrieben zu werden,
jedoch ist die Berücksichtigung
der nachfolgenden grundlegenden Beschreibung der Funktionsprinzipien
hilfreich.
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2 der
beiliegenden Zeichnungen ist eine schematische Darstellung eines
AFM, welche in derselben Grafik die drei im Stand der Technik angewendeten
grundlegenden Detektionsmechanismen veranschaulicht. Die Abtasteinrichtung 10 des
AFM umfasst einen Mikrocantilever 11, der mit einer Trägerstruktur 12 verbunden
ist, um im Wesentlichen eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse
P auszuführen,
wobei wie zuvor mittels Durchbiegens des Cantileverkörpers für diese
Bewegung gesorgt wird. Die Abtastspitze 13 ist von der
Trägerstruktur 12 entfernt
am Ende des Cantilevers angeordnet. Im Betriebszustand ist eine
zu untersuchende Probe 14 auf einem Probenträger 15 platziert.
Ein Antriebsmechanismus, der schematisch mit 16 angegeben
ist, bewirkt eine relative Bewegung des Probenträgers 15 und der Abtasteinrichtung 10,
sodass die Probe von der Spitze 13 abgetastet wird. Während des
Abtastens bewirkt die Interaktion von Atomkräften zwischen der Spitze und
der Probenoberfläche
eine Schwenkbewegung des Cantilevers 11 und die Topografie
der Probe wird durch Detektieren dieser Bewegung offenbart. Die
drei grundlegenden Detektionssysteme sind allgemein mit 17, 18 und 19 angegeben.
(In der Praxis wird selbstverständlich
nur eines dieser Detektionssysteme angewendet.) Im ersten System
wird ein optischer Mechanismus verwendet, um die Auslenkung des
Cantilevers zu detektieren, wie schematisch mit 17 in der
Figur angegeben. Im zweiten System wird ein piezoelektrisches Element 18 verwendet,
das die Belastung detektiert, die durch die Schwenkauslenkung des
Cantilevers verursacht wird. Im dritten System wird eine über dem
Cantilever 11 befestigte Inline-Elektrode 19 verwendet.
Diese dient als Näherungssensor
für den
Cantilever 11, wobei der Abstand zwischen dem Cantilever
und der Inline-Elektrode 19 mit der Auslenkung des Cantilevers variiert.
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Mit
den oben beschriebenen AFM-Systemen sind verschiedene Probleme verbunden.
Die Inline-Elektrodenanordnung 19 ist schwierig herzustellen,
wohingegen die Bereitstellung des optischen Abtastmechanismus 17 zu
einer relativ komplexen Anordnung führt. Wird der piezoelektrische
Mechanismus 18 verwendet, hängt die Empfindlichkeit von
der mittels Durchbiegens des Cantilevers induzierten Belastung ab
und diese Belastung erhöht
sich mit der Biegesteifigkeit des Cantilevers. Ein Cantilever mit höherer Biegesteifigkeit
sorgt für
eine höhere
Empfindlichkeit, jedoch ist dann für dieselbe Auslenkung ein höherer Kontaktdruck
Spitze-Probe erforderlich, was zu erhöhtem Verschleiß an der
Spitze und zu einer möglichen
Beschädigung
der Probe führt.
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Gemäß einem
vierten Aspekt der vorliegenden Erfindung ist eine Abtasteinrichtung
für ein
Rasterkraftmikroskop vorgesehen, wobei die Einrichtung Folgendes
umfasst:
- – Hebelmittel
und eine Trägerstruktur,
wobei die Hebelmittel mit der Trägerstruktur
verbunden sind, um im Wesentlichen eine Schwenkbewegung auszuführen und
sich die Trägerstruktur
zumindest teilweise um die Hebelmittel herum in einer Ebene erstreckt,
die im Wesentlichen parallel zur Achse der Schwenkbewegung verläuft, und
- – eine
Abtastspitze, die in der Weise an den Hebelmitteln vorgesehen ist,
dass die Interaktion von Atomkräften
zwischen der Spitze und einer von ihr abgetasteten Probe im Betrieb
die Schwenkbewegung der Hebelmittel verursacht;
wobei sich
ein Teil der Hebelmittel so über
einen Teil der Trägerstruktur
um die Hebelmittel erstreckt, dass der Abstand zwischen diesen Teilen
mit der Schwenkbewegung variiert, wodurch die Topografie einer durch
die verwendete Spitze abgetasteten Probe durch Änderungen des Abstands angezeigt
wird.
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Daher
kann bei Ausführungsarten
dieses Aspekts der Erfindung die Bewegung der Spitze überwacht
werden, indem einfach die relative Nähe der jeweiligen Teile der
oben beschriebenen Hebelmittel und Trägerstruktur detektiert wird.
Dies bietet einen einfachen und dennoch sehr effizienten Näherungsabtastmechanismus,
mit dem die Nachteile der oben diskutierten existierenden Systeme
umgangen werden.
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Es
ist klar, dass die Näherungsänderungen der
oben erwähnten
Teile der Einrichtung auf verschiedene Weise detektiert werden können, wofür nachfolgend
spezielle Beispiele beschrieben werden. Vorzugsweise jedoch stellt
zumindest eines der Teile ein Näherungssensorelement
zum Abtasten derartiger Änderungen
bereit. In besonders bevorzugten Ausführungsarten wird ähnlich wie
in den zuvor beschriebenen Datenspeicherkomponenten die thermische
Näherungsabtastung
verwendet. Hierbei kann dieser Teil der Hebelmittel eine Heizung
umfassen, wobei die Hebelmittel einen Strompfad bereitstellen, der
die Heizung über
die verwendete Trägerstruktur mit
einer Stromversorgung verbindet, wodurch dieser Teil der Trägerstruktur
in der Weise als Wärmesenke dient,
dass die Temperatur der Heizung mit den Änderungen des Abstands variiert.
Mit der als Wärmesenke
dienenden Trägerstruktur
kann die Heizung bei relativ hoher Temperatur betrieben werden,
ohne dass das Risiko der Beschädigung
der Probe besteht, bei der es sich beispielsweise um eine biologische
Probe handeln kann. Welches Näherungsabtastsystem
auch verwendet wird, der oben erwähnte Teil der Hebelmittel befindet
sich vorzugsweise entfernt von der Achse der Schwenkbewegung am
oder nahe dem Ende der Hebelmittel, um die Empfindlichkeit zu erhöhen. Wie
bei den oben beschriebenen Schreib-/Lesekomponenten können die
Hebelmittel verschiedene Konfigurationen aufweisen, obwohl hierbei
die Schwinghebelkonfiguration mit mechanischer Verstärkung besonders
vorteilhaft ist. Wie nachfolgend beschrieben können verschiedene andere in
Bezug auf Schreib-/Lesekomponenten oben diskutierte Merkmale vorteilhaft
in Ausführungsarten der
Abtasteinrichtung verwendet werden.
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Ein
weiterer Aspekt der Erfindung stellt ein Rasterkraftmikroskop bereit,
das die oben beschriebene Abtasteinrichtung umfasst. Entsprechende
weitere Aspekte der Erfindung stellen Einrichtungen bereit, die
eine Matrix aus Schreib-/Lesekomponenten gemäß dem ersten, zweiten und dritten
Aspekt der Erfindung sowie Datenspeichervorrichtungen mit derartigen
Matrizes umfassen.
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Bevorzugte
Ausführungsarten
der Erfindung werden nun unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen
exemplarisch beschrieben, wobei:
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die 1a bis 1c die
Konstruktion und Funktion einer Schreib-/Lesekomponente nach dem Stand
der Technik für
eine Datenspeichervorrichtung veranschaulichen;
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2 eine
schematische Darstellung eines Rasterkraftmikroskops ist, welche
die grundlegenden Detektionsmechanismen veranschaulicht, die in
Systemen nach dem Stand der Technik verwendet werden;
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3 eine
schematische Darstellung einer Datenspeichervorrichtung ist, bei
der Schreib-/Lesekomponenten verwendet werden können, welche die Erfindung
verkörpern;
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4a eine
schematische Abbildung einer ersten Schreib-/Lesekomponente ist,
welche die Erfindung verkörpert;
-
4b die
elektrische Ersatzschaltung für die
Schreib-/Lesekomponente von 4a zeigt;
-
5 eine
schematische Abbildung einer zweiten Ausführungsart einer Schreib-/Lesekomponente
ist;
-
6a eine
schematische Abbildung einer dritten Ausführungsart einer Schreib-/Lesekomponente
ist;
-
6b die
elektrische Ersatzschaltung für die
Schreib-/Lesekomponente von 6a zeigt;
-
7a eine
schematische Abbildung einer vierten Ausführungsart einer Schreib-/Lesekomponente
ist;
-
7b die
elektrische Ersatzschaltung für die
Schreib-/Lesekomponente von 7a zeigt;
-
8 eine
schematische Abbildung einer fünften
Ausführungsart
einer Schreib-/Lesekomponente ist;
-
die 9a bis 9e verschiedene
Näherungssensoranordnungen
für die
Verwendung in Ausführungsarten
der Erfindung veranschaulichen;
-
10a eine schematische Abbildung einer sechsten
Ausführungsart
einer Schreib-/Lesekomponente ist;
-
10b die elektrische Ersatzschaltung für die Schreib-/Lesekomponente
von 10a zeigt;
-
10c Lese- und Schreibmodussignalimpulse zum Ansteuern
der Komponente von 10a veranschaulicht und
-
11 eine
schematische Darstellung einer AFM-Abtasteinrichtung ist, welche die Erfindung
verkörpert.
-
Unter
Bezugnahme zunächst
auf 3 umfasst die Datenspeichervorrichtung 20 ein
Datenspeichermedium 21 und eine Schreib-/Leseeinrichtung
in Form einer Matrix 22 aus Schreib-/Lesekomponenten 23.
(Verschiedene Ausführungsarten
für die
Verwendung als Schreib-/Lesekomponenten 23 werden nachfolgend
eingehend beschrieben. Es ist jedoch klar, dass diese Komponenten
bei Bedarf zusätzliche Schaltungen,
beispielsweise Verstärker,
umfassen können,
obwohl diese zusätzlichen
Schaltungen für Ausführungsarten
der Erfindung nicht von zentraler Bedeutung sind und daher in den
nachfolgenden Beschreibungen weggelassen werden.) Jede Schreib-/Lesekomponente 23 ist
mit zwei Versorgungsleitungen verbunden, einer Zeilenversorgungsleitung
R und einer Spaltenversorgungsleitung C, wie in der Figur schematisch
angegeben. Alle Komponenten 23 in derselben Zeile der Matrix
teilen sich dieselbe Zeilenversorgungsleitung R. In ähnlicher Weise
teilen sich alle Komponenten in derselben Spalte der Matrix dieselbe
Spaltenversorgungsleitung C. Die mit 24 schematisch angegebenen
Antriebsmittel ermöglichen
die relative Bewegung der Matrix und des Speichermediums, wodurch
die Matrix in ihrer Betriebsposition gegenüber dem Speichermedium exakt
positioniert wird und jede Komponente 23 wie oben beschrieben
während
des Betriebs ihren individuellen Speicherbereich abtasten kann.
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Die
Zeilen- und Spaltenleitungen R, C der Matrix 22 sind mit
Stromversorgungs- und Lesedetektionsschaltungen verbunden, wie allgemein
mit 25 angegeben. Die Schaltungen 25 dienen dazu,
die Komponenten der Matrix 22 mit Strom zu versorgen, wobei
die einzelnen Komponenten 23 durch ihre Zeilen- und Spaltenleitungen
in bekannter Art und Weise über
Zeilen- und Spaltenmultiplexer (nicht separat gezeigt) der Schaltungen 25 angesteuert
werden. Jede Komponente 23 kann sowohl in einem Schreib- als
auch in einem Lesemodus angesteuert werden, wobei die Stromversorgungsschaltungen
im Schreibmodus ein Schreibmodussignal und im Lesemodus ein Lesemodussignal über die
Versorgungsleitungen liefern. Die Lesedetektionsschaltungen des
Blocks 25 dienen im Lesemodus dazu, die Bitwerte zu detektieren,
die durch die Leseabtastmechanismen der Komponenten 23 angezeigt
werden. Im Allgemeinen kann diese Lesedetektion auf verschiedene
Art und Weise durchgeführt
werden, wie für
den Fachmann offensichtlich ist. In den nachfolgend beschriebenen speziellen
Ausführungsarten
wird die Lesedetektion jedoch zweckmäßigerweise wie in Systemen
nach dem Stand der Technik durchgeführt, indem die Spannung über Reihenwiderstände gemessen
wird, die mit den Leitungen C der Matrix 22 verbunden sind.
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4a veranschaulicht
eine erste Ausführungsart
einer Schreib-/Lesekomponente 30, die in einer Matrix aus ähnlichen
Komponenten wie in Matrix 22 in der Datenspeichervorrichtung
von 3 eingesetzt werden kann. Die Komponente 30 umfasst
Hebelmittel in Form eines Cantilevers 31, die mit einer
Trägerstruktur 32 verbunden
sind, von der nur ein Teil in der Figur gezeigt ist. (Eine integrierte Trägerstruktur
ist de facto für
alle Komponenten in der Matrix vorgesehen, wobei die gesamte Matrix
unter Verwendung eines Halbleiterverarbeitungsverfahrens einer allgemein
bekannten Art als integrierte Schaltung hergestellt ist, sodass
der Hauptkörper des
Chips die Trägerstruktur 32 für alle Cantilever 31 in
der Matrix bereitstellt.) Der Cantilever 31 ist durch zwei
seitlich angeordnete Cantileverschenkel 33a, 33b gebildet,
die durch erste und zweite Überbrückungsteilbereiche 34 bzw. 35 miteinander
verbunden sind. Eine Schreibmodusheizung 36 ist mittig
auf dem ersten Überbrückungsteilbereich 34,
der einen relativ kleinen Querschnitt aufweist, angeordnet und bildet
eine Plattform für
die Schreib-/Lesespitze 37. Ein Diodenpaar 38a und 38b,
von dem sich jeweils eine Diode auf jeder Seite der Heizung 36 befindet, ist
in den Überbrückungsteilbereich 34 integriert.
Diese Dioden 38a, 38b bilden Schreibentkopplungsmittel,
wie nachfolgend beschrieben. Der zweite Überbrückungsteilbereich 35 ist
durch eine Lesemodusheizung 39 gebildet, die beträchtlich
größer als
die Schreibmodusheizung 36 ist, und verbindet entfernt von
der Verbindung mit der Trägerstruktur
die Enden der Cantileverschenkel 33a, 33b miteinander.
Ein weiteres Diodenpaar 40a und 40b, von dem sich
jeweils eine Diode auf jeder Seite der Lesemodusheizung 39 befindet,
ist in die Abschnitte der Cantileverschenkel zwischen dem ersten
und zweiten Überbrückungsteilbereich
integriert. Diese Dioden 40a, 40b bilden Leseentkopplungsmittel,
wie nachfolgend beschrieben.
-
Aufgrund
der Flexibilität
der Schenkel 33a, 33b des Cantilevers kann der
Cantilever im Wesentlichen eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse
P an der Verbindung mit der Trägerstruktur
beschreiben. (Da mittels des Durchbiegens der Cantileverschenkel für diese
Bewegung gesorgt wird, ist selbstverständlich klar, dass dies keine
strikte Schwenkbewegung um eine Schwenkachse wie bei einem festen
Körper
ist, der an einen Schwenkzapfen montiert ist. Der Effekt ist jedoch
im Wesentlichen derselbe und die hierin verwendeten Ausdrücke „Schwenkbewegung" und „Schwenkachse" sollten entsprechend
ausgelegt werden.) Während
der Herstellung der Matrix werden die verschiedenen Elemente der
Cantileverstruktur durch bekannte Halbleiterverarbeitungsverfahren
gebildet. Die Cantileverschenkel 33a, 33b werden
hierbei aus hoch dotiertem Silicium gebildet, um leitfähige Verbindungen zwischen
der Schreib- und der Leseheizung 36, 39 sowie
den Zeilen- und Spaltenversorgungsleitungen R und C auf der Trägerstruktur 32 bereitzustellen.
Es ist zu erkennen, dass der Cantilever 31 aufgrund seiner
Form zwei Strompfade zwischen den Versorgungsleitungen R, C definiert.
Die Cantileverschenkel 33a, 33b und der erste Überbrückungsteilbereich 34 stellen
den ersten Strompfad bereit, der die Dioden 38a, 38b und
die Schreibheizung 36 enthält. Die Schenkel 33a, 33b und
der zweite Überbrückungsteilbereich 35 stellen
den zweiten Strompfad bereit, der die Dioden 40a, 40b und
die Leseheizung 39 enthält. 4b zeigt
die elektrische Ersatzschaltung für die Komponente 30.
Aus dieser Figur ist zu erkennen, dass das Diodenpaar 38a, 38b so
geschaltet ist, dass der Stromfluss zwischen den Versorgungsleitungen
in einer Richtung unterbunden wird, wohingegen das Diodenpaar 40a, 40b so
geschaltet ist, dass der Stromfluss in der Gegenrichtung unterbunden wird.
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Beim
Betrieb der Komponente 30 in einer Matrix 22 der
Speichervorrichtung von 3 dient die Stromversorgungsschaltung 25 dazu,
im Schreibmodus ein Potential einer Polarität zwischen den Versorgungsleitungen
R, C und im Lesemodus ein Potential der anderen Polarität zwischen
den Versorgungsleitungen anzulegen. Somit fließt im Schreibmodus im ersten
Strompfad Strom über
die Dioden 38a und 38b zur Schreibheizung 36,
das Fließen
von Strom im zweiten Strompfad zur Leseheizung 39 wird durch
die Dioden 40a und 40b jedoch unterbunden. In ähnlicher
Weise fließt
im Lesemodus im zweiten Strompfad Strom über die Dioden 40a und 40b zur Leseheizung 39,
das Fließen
von Strom im ersten Strompfad zur Schreibheizung 36 wird
durch die Dioden 38a und 38b jedoch unterbunden.
Im Schreibmodus kann daher die kleine Schreibheizung 36,
die einen niedrigen Widerstand aufweist, im schmalen Überbrückungsteilbereich 34 sehr
schnell auf die Schreibtemperatur TW aufgeheizt
werden, ohne an der Leseheizung 39 unnötig Energie aufzuwenden. Im
Lesemodus bietet die relativ große Leseheizung 36 eine
hohe Empfindlichkeit für
den Wärmeabtastbetrieb
und die Schreibheizung 36 ist während des Aufheizens auf die
Lesetemperatur TR durch den Entkopplungsvorgang
der Dioden 38a und 38b vor dem Aufheizen geschützt. Die
Spitze 37 und die Polymeroberflächenschicht des Speichermediums
werden daher während
des Lesens kühl
gehalten, wodurch der Verschleiß des
Polymers reduziert wird. Daher stellt die Komponente 30 insgesamt
eine sehr effiziente Schreib-/Lesekomponente mit hoher Schreibgeschwindigkeit,
geringer Leistungsaufnahme und hoher Leseempfindlichkeit bereit,
die in beiden Modi über
ein einziges Paar von Zeilen- und Spaltenversorgungsleitungen angesteuert
werden kann.
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Es
ist klar, dass in dieser Ausführungsart
nur eine Diode von jedem Paar 38a, 38b und 40a, 40b vorgesehen
sein muss, um den elektrischen Entkopplungseffekt zu erreichen.
In dieser bevorzugten Anordnung sind jedoch zwei Dioden von jedem
Paar vorgesehen, um den Cantilever um seine Längsachse rechtwinklig zur Schwenkachse
P auszubalancieren. Zu beachten ist außerdem, dass von den zwei Heizungen 36 und 39 die
Leseheizung 39 auf dem am weitesten von der Schwenkachse
P entfernten Überbrückungsteilbereich
des Cantilevers 31 vorgesehen ist. Obwohl eine Anordnung
in entgegengesetzter Weise möglich
ist, gewährleistet
diese Anordnung, dass die Schwenkbewegung der Schreibplattform aufgrund
des Abtastens im Lesemodus durch die Spitze 37 bei der
Bewegung der Leseplattform vergrößert ist. 5 veranschaulicht
ein Beispiel einer Ausführungsart,
bei der dieser Effekt weiter ausgenutzt wird. In der Komponente 45 dieser
Ausführungsart
entsprechen die verschiedenen Elemente des Cantilvers denen von 4a,
jedoch ist das Verhältnis
des Abstands d1 zwischen der Leseheizung 46 und
der Schwenkachse zum Abstand d2 zwischen der
Schreibheizung 47 und der Schwenkachse vergrößert, wodurch
die Verstärkung
der Schwenkbewegung der Spitze vergrößert ist, wie durch die Pfeile
in der Figur angezeigt. Dieser mechanische Verstärkungsmechanismus bietet noch
eine weitergehende Verbesserung der Leseempfindlichkeit der Komponente.
Es ist klar, dass der in der Praxis für einen Abstand zwischen Spitze
und Schwenkachse erreichbare Verstärkungsfaktor (d1/d2) von verschiedenen Aspekten der Komponentengestaltung
wie beispielsweise von der Arbeitsgeschwindigkeit, Flexibilität und Resonanzfrequenz
des Cantilevers abhängt.
Jedoch kann ein Verstärkungsfaktor
von mindestens 2 leicht erreicht werden und in bevorzugten Ausführungsarten
kann der Verstärkungsfaktor
je nach Gestaltungsvorgaben zwischen ca. 5 und ca. 10 liegen.
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6a veranschaulicht
eine dritte Ausführungsart
einer Schreib-/Lesekomponente für
die Verwendung in der Datenspeichervorrichtung von 3. Die
Komponente 50 dieser Ausführungsart umfasst wiederum
einen Cantilever 51, der mit einer Trägerstruktur 52 verbunden
ist, um im Wesentlichen eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse
P auszuführen.
Hierbei weist der Cantilever jedoch drei seitlich angeordnete Schenkel 53a, 53b und 53c auf. Ein
erster Überbrückungsteilbereich 54 verbindet den äußeren Schenkel 53a und
den mittleren Schenkel 53b miteinander. Ein zweiter Überbrückungsteilbereich 55 verbindet
den äußeren Schenkel 53c und den
mittleren Schenkel 53b miteinander. Der erste Überbrückungsteilbereich
ist durch eine Schreibmodusheizung 56 gebildet, die eine
Plattform für
die Schreib-/Lesespitze 57 bildet. Eine Lesemodusheizung 58 ist
im zweiten Überbrückungsteilbereich 55 vorgesehen.
Die leitfähigen
Cantileverschenkel 53a, 53b, 53c stellen
wie oben Verbindungen zu Zeilen- und Spaltenversorgungsleitungen
R und C auf der Trägerstruktur 52 bereit,
wie in der Figur angezeigt. Es ist zu erkennen, dass der Cantilever
wiederum zwei Strompfade zwischen den Versorgungsleitungen R, C
bereitstellt. Der erste Strompfad ist durch den äußeren Schenkel 53a,
den ersten Überbrückungsteilbereich 54,
der die Schreibheizung 56 enthält, und den mittleren Schenkel 53b definiert.
Der zweite Strompfad ist durch den äußeren Schenkel 53c,
den zweiten Überbrückungsteilbereich 55,
der die Leseheizung 58 enthält, und den mittleren Schenkel 53b definiert.
Wiederum sind Entkopplungsmittel vorgesehen, jedoch befinden sich
die Entkopplungsmittel hierbei auf der Trägerstruktur. Insbesondere ist,
wie in der Figur gezeigt, eine Schreibentkopplungsdiode 60 zwischen
die Zeilenversorgungsleitung R und den äußeren Schenkel 53a geschaltet und
eine Leseentkopplungsdiode 61 ist zwischen die Zeilenversorgungsleitung
R und den äußeren Schenkel 53c geschaltet.
Die elektrische Ersatzschaltung für diese Ausführungsart
ist in 6b dargestellt, aus der erkennbar
ist, dass die Dioden 60 und 61 geschaltet sind,
um zwischen den Versorgungsleitungen R, C einen Stromfluss in Gegenrichtung
zu unterbinden. Somit legt die Stromversorgungsschaltung bei Betrieb
dieser Ausführungsart
in der Datenspeichervorrichtung von 3 im Lese-
und Schreibmodus wiederum Potentiale entgegengesetzter Polarität zwischen
den Versorgungsleitungen an. Im Schreibmodus fließt im ersten
Strompfad Strom über
die Diode 60 zur Schreibheizung 56, jedoch wird
das Fließen
von Strom im zweiten Strompfad zur Leseheizung 58 durch
die Diode 61 unterbunden. Im Lesemodus fließt im zweiten
Strompfad Strom über
die Diode 61 zur Schreibheizung 58, jedoch wird
das Fließen
von Strom im ersten Strompfad zur Schreibheizung 56 durch
die Diode 60 unterbunden. Entsprechende Betriebsvorteile
gelten daher für
diese Ausführungsart
hinsichtlich der Komponente 30 von 4a. Hierbei
ist jedoch nur eine einzige Diode in jedem Strompfad vorgesehen.
Darüber
hinaus können
die Entkopplungsmittel bei dieser Cantilevergestaltung in geeigneter
Weise auf der Trägerstruktur anstatt
auf dem Cantilever selbst angeordnet werden.
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Obwohl
bei den in den Zeichnungen veranschaulichten speziellen Ausführungsarten
Dioden als elektrische Entkopplungsmechanismen eingesetzt werden,
ist für
den Fachmann klar, dass die elektrischen Entkopplungssysteme auf
verschiedene andere Art und Weise implementiert werden können, beispielsweise
durch Verwenden von Transistoren oder anderen Elementen, die dazu
dienen, den gewünschten
Entkopplungseffekt bereitzustellen. Darüber hinaus ist klar, dass,
obwohl in den vorliegenden Beispielen Spannungen entgegengesetzter
Polarität für die Schreib-
und Lesebetriebsart verwendet werden, auch andere Systeme angestrebt
werden können,
beispielsweise durch Verwenden von unterschiedlich großen Spannungen
sowie Schaltungselementen, die dazu dienen, den Stromfluss oberhalb, unterhalb,
innerhalb oder außerhalb
bestimmter Schwellwertpegel zu unterbinden. Obwohl der Entkopplungsmechanismus
komplizierter als die hierin veranschaulichten einfachen Diodenanordnungen ist,
kann die Eignung der Entkopplungsmittel zur Anordnung auf der Trägerstruktur
besonders vorteilhaft sein. Die Cantilevergestaltung von 6a bietet
daher eine besondere Flexibilität
bei der Implementierung des Entkopplungssystems.
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7a veranschaulicht
eine vierte Ausführungsart
einer Schreib-/Lesekomponente, bei der die Hebelmittel eine „Schwinghebel"-Konfiguration aufweisen.
Insbesondere weisen die Hebelmittel in der Komponente 65 dieser
Ausführungsart
einen länglichen
Hebelkörper 66 auf,
der mittels zweier Verbindungsarme 68a und 68b mit
der Trägerstruktur 67 (in der
Figur wiederum nur teilweise gezeigt) verbunden ist. Die Torsion
in diesen Verbindungsarmen sorgt für eine im Wesentlichen schwenkende
Bewegung des Hebelkörpers 66 um
eine Schwenkachse P, wie durch die Pfeile in der Figur angezeigt.
Der Hebelkörper 66 umfasst
zwei seitlich angeordnete Schenkelteilbereiche 70a und 70b,
die an einem Ende durch einen ersten Überbrückungsteilbereich 71 und am
anderen Ende durch einen zweiten Überbrückungsteilbereich 72 miteinander
verbunden sind. Eine kleine Schreibmodusheizung 73 ist
im ersten, relativ schmalen Überbrückungsteilbereich 71 angeordnet
und stellt eine Plattform für
die Schreib-/Lesespitze 74 bereit. Der zweite Überbrückungsteilbereich 72 ist
durch eine relativ große
Lesemodusheizung 75 gebildet. Der leitfähige Hebelkörper und die leitfähigen Verbindungsarme
definieren zwei Strompfade zwischen den Zeilen- und Spaltenleitungen
R und C auf der Trägerstruktur 67.
Der erste Strompfad ist durch die Verbindungsarme 68a, 68b,
die Abschnitte der Schenkel 70a, 70b zwischen
den verbindungsarmen und dem ersten Überbrückungsteilbereich 71 und
den ersten Überbrückungsteilbereich bereitgestellt,
der die Schreibheizung 73 enthält. Der zweite Strompfad ist
durch die Verbindungsarme 68a, 68b, die Abschnitte
der Schenkel 70a, 70b zwischen den Verbindungsarmen
und dem zweiten Überbrückungsteilbereich 72 und
den zweiten Überbrückungsteilbereich
bereitgestellt, der die Leseheizung 75 enthält. Entkopplungsmittel
in Form von Schreibentkopplungsdioden 77a, 77b und
Leseentkopplungsdioden 78a, 78b sind auf dem Hebelkörper 66 vorgesehen.
Die Schreibentkopplungsdioden 77a, 77b sind zwischen
den Verbindungsarmen und der Schreibheizung 73 symmetrisch
um die Längsachse des
Hebelkörpers
angeordnet, und die Leseentkopplungsdioden 78a, 78b sind
in ähnlicher
Weise zwischen den Verbindungsarmen und der Leseheizung 75 angeordnet.
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7b zeigt
die elektrische Ersatzschaltung für die Komponente 65 dieser
Ausführungsart.
Es ist hierbei wie oben zu erkennen, dass die Schreibentkopplungsdioden 77a, 77b geschaltet
sind, um Strom zwischen den Versorgungsleitungen R, C in entgegengesetzter
Richtung zu den Leseentkopplungsdioden 78a, 78b zu
unterbinden. Somit unterbinden die Leseentkopplungsdioden 78a, 78b beim
Betrieb in der Datenspeichervorrichtung von 3 den Stromfluss
zur Leseheizung 75, wenn ein Schreibmoduspotential zwischen
den Versorgungsleitungen angelegt wird, um die Schreibheizung über den
ersten Strompfad anzusteuern. In ähnlicher Weise unterbinden
die Schreibentkopplungsdioden 77a, 77b den Stromfluss
zur Schreibheizung 73, wenn ein Lesemoduspotential entgegengesetzter
Polarität
angelegt wird, um die Leseheizung 75 über den zweiten Strompfad anzusteuern.
Entsprechende Betriebsvorteile gelten daher für diese Ausführungsart
hinsichtlich der oben beschriebenen Cantileveranordnungen. Außerdem ist
die Torsion der Verbindungsarme 68a, 68b, die
einen kleinen Querschnitt aufweisen, sehr effektiv, um ohne wesentliches
Durchbiegen der Cantileverschenkel 70a, 70b für eine Schwenkbewegung des
Hebelkörpers
zu sorgen. Zu beachten ist außerdem,
dass der oben diskutierte mechanische Verstärkungsmechanismus problemlos
in dieser Schwinghebelkonfiguration eingesetzt werden kann, wobei die
Leseheizung 75 gegenüber
der Schwenkachse P weiter versetzt ist als die Schreibmodusheizung
mit der Spitze 74.
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Bei
den oben beschriebenen Ausführungsarten
kann die Leseabtastung wie bei Systemen nach dem Stand der Technik
durchgeführt
werden, indem das Speichermedium 21 als Wärmesenke
für die
Leseheizung verwendet wird. 8 veranschaulicht
jedoch ein Beispiel einer Schreib-/Lesekomponente, bei welcher die
Hebelmittel und die Trägerstruktur dazu
dienen, die thermische Leseabtastung durchzuführen, wobei die Trägerstruktur
als Wärmesenke verwendet
wird. Die Komponente 80 dieser Ausführungsart ähnelt generell der Schwinghebelausführungsart
von 7a und es werden hier nur die Hauptunterschiede
beschrieben. Als Erstes erstreckt sich bei dieser Ausführungsart
wie in der Figur veranschaulicht die Trägerstruktur 81 um
den Hebelkörper 82 herum
in einer Ebene, die im Wesentlichen parallel zur Schwenkachse P
und zur allgemeinen Ausdehnung des Hebelkörpers verläuft. (Selbstverständlich muss
die Oberfläche
der Trägerstruktur
selbst nicht eben sein; die Ebene, auf die hier Bezug genommen wird,
zeigt lediglich die allgemeine Orientierung an, in der sich die
Trägerstruktur
um den Hebelkörper
erstreckt.) Als Zweites erstreckt sich ein Teil des Hebelkörpers 82,
insbesondere die Lesemodusheizung 83, über einen Teil der Trägerstruktur 81,
um einen Spalt G zwischen der Heizung und der zugewandten Oberfläche der
Trägerstruktur
bereitzustellen. Es ist aus der Figur zu erkennen, dass die Breite des
Spalts G mit der Schwenkbewegung des Hebelkörpers variiert. Daher kann
bei dieser Ausführungsart
die durch den Körper
des Matrixchips bereitgestellte Trägerstruktur als Wärmesenke
für das
thermische Leseabtastsystem verwendet werden. Dies ermöglicht noch
eine weitere Verbesserung bei der Leseempfindlichkeit, da der Spalt
G sehr klein ausgeführt
und während
der Herstellung der Komponente sehr exakt kontrolliert werden kann,
beispielsweise durch ein Opferschichtverfahren, und die Lesemodusheizung
bei einer höheren
Temperatur betrieben werden kann, ohne dass das Risiko des Löschens von
Daten besteht. Ein weiterer erwähnenswerter Unterschied
hierbei besteht darin, dass der Hebelkörper 82 so geformt
ist, dass die Schreibheizung im Verhältnis zur Oberfläche der
Trägerstruktur,
die der Leseheizung 83 zugewandt ist, weiter in Richtung
der Spitze 84 als die Leseheizung versetzt ist. Bei dieser speziellen
Ausführungsart
wird dies wie in der Figur gezeigt durch den an der Spitzenseite
der Verbindungsarme nach oben gebogenen Abschnitt des Hebelkörpers erreicht.
Dieses Merkmal dient dazu, während
des Betriebs den Zwischenraum zwischen Leseheizung und Speichermedium
zu vergrößern und auf
diese Weise die Auswirkung von Änderungen
dieses Zwischenraums auf die Ergebnisse des Leseabtastbetriebs zu
reduzieren und um des Weiteren die Leseempfindlichkeit zu erhöhen. (Ein ähnlicher
Effekt könnte
auf andere Weise bei anderen Anordnungen erreicht werden. Beispielsweise
könnte
bei einer eindimensionalen Matrix oder bei einem System mit einer
Spitze wie der nachfolgend beschriebenen AFM-Abtasteinrichtung der
Zwischenraum zwischen Leseheizung und Speichermedium (oder AFM-Äquivalent)
vergrößert werden,
indem einfach die Einrichtung relativ zum Medium geneigt wird, sodass
die Leseheizung weiter vom Medium entfernt ist als die Spitze.)
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Obwohl
die Verwendung der Leseabtastanordnung von 8 bei Komponenten
mit der Schwinghebelkonfiguration besonders zweckmäßig ist,
ist klar, dass ähnliche
Anordnungen in Cantileverausführungsarten
wie den oben diskutierten eingesetzt werden könnten, indem die Trägerstruktur
entsprechend konfiguriert wird. In derartigen Fällen könnte, wenn das gewünscht ist,
die Schreibheizungsplattform relativ zur Leseheizung angehoben werden,
um wie oben beschrieben den Zwischenraum zwischen Leseheizung und
Speichermedium zu vergrößern. Außerdem könnte beispielsweise
bei der Ausführungsart
von 6a die Leseheizung gegenüber der Schwenkachse weiter
versetzt sein als die Spitzenplattform, um die Verwendung der Trägerstruktur
als Wärmesenke
zu erleichtern und den zuvor diskutierten mechanischen Verstärkungsmechanismus
auszunutzen. In jedem Fall ist bei Verwendung einer derartigen Leseabtasteinrichtung
offensichtlich, dass sich die Trägerstruktur
nicht vollständig
um die Hebelmittel herum erstrecken muss, sondern nur ausreichend
weit, um zu ermöglichen,
dass die Struktur als Wärmesenke
für die
Leseheizung dient.
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Bei
der gerade beschriebenen Leseabtastanordnung wird die Näherungsabtastung
zwischen der Leseheizung und der Trägerstruktur durchgeführt, indem
die Leseheizung als thermischer Näherungssensor verwendet wird.
Mit derselben Basisanordnung werden jedoch Leseabtastsysteme praktisch
realisierbar, bei denen andere Näherungsabtastmechanismen
verwendet werden. Im Allgemeinen können ein erstes Näherungssensorelement
auf der Trägerstruktur
angeordnet und ein zweites Näherungssensorelement
auf den Hebelmittel vorgesehen sein, wobei dieses zweite Element über dem
Element auf der Trägerstruktur
angeordnet ist, sodass der Abstand zwischen beiden mit der Schwenkbewegung variiert.
Die 9a bis 9d veranschaulichen Beispiele
alternativer Näherungsabtastmechanismen,
bei denen Elektroden als Näherungssensorelemente
eingesetzt werden. In 9a ist anstelle der Leseheizung
eine Elektrode 90 auf den Hebelmitteln vorgesehen und ein
Elektrodenpaar 91a und 91b ist auf der Trägerstruktur
vorgesehen. Jede der Elektroden 91a, 91b ist mit
einer der Versorgungsleitungen R, C auf der Trägerstruktur verbunden. Luft
im Spalt G dient somit als Dielektrikum zwischen der Hebel- und
der Trägerstrukturelektrode,
um eine variable Kapazität
zu bilden, da die Breite des Spalts G mit der Schwenkbewegung des
Hebels variiert. Änderungen
dieser Kapazität
können
somit detektiert werden, um die Lesemodusausgabe bereitzustellen.
Zu beachten ist, dass ein Strompfad zur Elektrode 90 über den
Hebelkörper
hierbei nicht erforderlich ist, da der Strompfad auf der Trägerstruktur
zum Koppeln der Zeilen- und Spaltenleitungen im Lesemodus über die
Kondensatorelektroden bereitgestellt wird. Die entgegengesetzte
Anordnung ist in 9b veranschaulicht. Hierbei
sind das Elektrodenpaar und Verbindungen zu den Zeilen- und Spaltenleitungen
auf dem Hebel vorgesehen und die einzelne Elektrode ist auf der
Trägerstruktur
vorgesehen. 9c zeigt eine weitere Anordnung,
bei der ein Kontaktelektrodenpaar 92a, 92b auf
der Trägerstruktur
und ein Überbrückungskontakt 93 auf
dem Hebel vorgesehen sind. Diese Anordnung dient wirksam als Schalter, um
ein digitales Auslesen zu ermöglichen:
Besteht zwischen den Elektroden Kontakt, ist der Schalter eingeschaltet
und zwischen den Versorgungsleitungen fließt Strom; besteht kein Kontakt
zwischen den Elektroden, ist der Schalter ausgeschaltet und zwischen
den Versorgungsleitungen fließt
kein Strom. Hierbei wird der Strompfad für den Betrieb im Lesemodus
wiederum zwischen den Versorgungsleitungen auf der Trägerstruktur
bereitgestellt. 9d zeigt die äquivalente
Anordnung, bei der die zwei Kontaktelektroden und somit der Strompfad
zwischen den Versorgungsleitungen auf dem Hebel bereitgestellt werden.
Es ist jedoch klar, dass eine Anordnung wie die in 9e gezeigte
angestrebt werden kann, bei der eine Elektrode auf dem Hebel über den
Hebelkörper
mit einer der Versorgungsleitungen verbunden ist und eine Elektrode
auf der Trägerstruktur über die
Trägerstruktur
mit der anderen Versorgungsleitung verbunden ist. In diesem Fall
wird daher der Strompfad für
den Betrieb im Lesemodus teilweise auf dem Hebel und teilweise auf
der Trägerstruktur bereitgestellt.
Selbstverständlich
könnte
es sich bei den Elektroden in 9e auch
um Kontaktelektroden für
den Betrieb als Schalter handeln.
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Je
nach dem jeweilig eingesetzten Leseabtastmechanismus kann eine elektrische
Entkopplung nötig
sein oder nicht. In bevorzugten Ausführungsarten sind jedoch zumindest
Schreibentkopplungsmittel vorgesehen, um wie oben beschrieben bei
Betrieb im Lesemodus Stromfluss zur Schreibmodusheizung zu unterbinden.
Das Vorsehen von Leseentkopplungsmitteln, z. B. in der Schalteranordnung,
kann weniger wichtig sein. Normalerweise ist es jedoch bevorzugt,
auch Leseentkopplungsmittel vorzusehen, um bei Betrieb im Schreibmodus
Stromfluss über
den Strompfad zu den Näherungssensorelementen
zu unterbinden. Derartige Leseentkopplungsmittel können je
nachdem, wo sich wie oben beschrieben der Strompfad für den Betrieb
im Lesemodus befindet, nach Bedarf auf dem Hebel oder auf der Trägerstruktur
angeordnet werden. Im Allgemeinen können, selbst bei den oben beschriebenen
Ausführungsarten
mit thermischer Leseabtastung, in einigen Fällen nur Schreibentkopplungsmittel
vorgesehen sein, obwohl bevorzugte Ausführungsarten die Entkopplung sowohl
im Schreib- als
auch im Lesemodus bereitstellen.
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In
den bislang veranschaulichten Ausführungsarten wird weitgehend
ein elektrischer Entkopplungsmechanismus eingesetzt. Ein Beispiel
einer Ausführungsart,
die einen thermischen Entkopplungsmechanismus verwendet, wird nun
unter Bezugnahme auf die 10a bis 10c beschrieben. Die Komponente 100 dieser
Ausführungsart
umfasst wiederum einen Cantilever 101, der mit einer Trägerstruktur 102 verbunden
ist (die nur teilweise gezeigt ist), um im Wesentlichen ein Schwenkbewegung
um eine Schwenkachse P auszuführen.
Der Cantilever weist zwei seitlich angeordnete Schenkelteilbereiche 103a, 103b auf,
die entfernt von der Schwenkachse an den Enden durch einen Überbrückungsteilbereich 104 miteinander
verbunden sind. Bei diesem Beispiel definiert daher der leitfähige Cantilever 101 einen einzigen
Strompfad zwischen den Versorgungsleitungen R, C auf der Trägerstruktur,
wobei dieser Strompfad durch die Cantileverschenkel 103a, 103b und
den Überbrückungsteilbereich 104 gebildet
ist. Hierbei sind sowohl die Schreibmodusheizung 105 mit
der Spitze 106 als auch die Lesemodusheizung 107 auf
dem Überbrückungsteilbereich 104 angeordnet.
Somit liegen sowohl die Schreibmodusheizung als auch die Lesemodusheizung
im selben Strompfad, wie in der elektrischen Ersatzschaltung von 10b angezeigt.
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Wenn
die Komponente 100 in der Datenspeichervorrichtung von 3 eingesetzt
wird, dient die Stromversorgungsschaltung 25 wie in 10c gezeigt dazu, im Schreib- und im Lesemodusbetrieb
unterschiedliche Signalimpulse über
die Versorgungsleitungen R, C anzulegen. Im Schreibmodus wird ein relativ
kurzer Impuls SW mit hoher Amplitude angelegt.
Im Gegensatz dazu wird im Lesemodus ein relativ langer Impuls SR mit niedriger Amplitude angelegt. Obwohl
die Lese- und Schreibmodusheizung im selben Strompfad liegen, ist
die Cantileverkonfiguration so gestaltet, dass die thermischen Eigenschaften
der Heizungen und der angrenzenden Bereiche des Cantilevers einen
dualen thermischen Entkopplungseffekt bereitstellen. Insbesondere
führt das
Anlegen des kurzen Schreibmodusimpulses SW mit
hoher Amplitude zum Aufheizen der Schreibheizung 105 auf die
Schreibtemperatur TW, die Leseheizung 107 heizt sich
während
dieses Vorgangs jedoch weniger stark auf und bleibt daher auf einer
Temperatur unter TW. In ähnlicher Weise führt das
Anlegen des langen Lesemodusimpulses SR mit
niedriger Amplitude zum Aufheizen der Leseheizung 107 auf
ihre Lesetemperatur TR, das Aufheizen der
Schreibheizung ist in diesem Modus jedoch weniger effizient, sodass
die Schreibheizung auf einer Temperatur unter TW bleibt.
Die Merkmale der Cantilevergestaltung, welche die thermischen Eigenschaften
verleihen, die für
diesen Entkopplungseffekt sorgen, sind in 10a zu
erkennen. Die Schreibheizung 105 ist im Vergleich zur Leseheizung 107 sehr
klein, es liegt jedoch ein guter Wärmekontakt zwischen der Schreibheizung
und den angrenzenden Bereichen 108, 109 des Cantilevers
vor. Im Gegensatz dazu liegt ein relativ schlechter Wärmekontakt
zwischen der großen
Leseheizung 107 und den angrenzenden Bereichen 109, 110 des Cantilevers
vor, wobei diese Bereiche 109, 110 im Vergleich
zu den anliegenden Seiten der Leseheizung Verengungen darstellen.
Während
des Betriebs sorgen die Bereiche 109, 110 daher
für eine
vergleichsweise geringe Wärmeverlustrate
der Leseheizung, wohingegen die Bereiche 108, 109 für eine vergleichsweise
hohe Wärmeverlustrate
der Schreibheizung sorgen. Somit heizt sich die Schreibheizung 105 schnell
auf, verliert jedoch mit relativ hoher Rate Wärme an den Cantilever, wohingegen
sich die Leseheizung 107 langsam aufheizt, jedoch mit relativ niedriger
Rate Wärme
an den Cantilever verliert. Die hohe Amplitude des Schreibmodusimpulses
SW ist daher erforderlich, um die Schreibheizung
auf TW aufzuheizen, dieser Impuls ist jedoch
zu kurz, um ein wesentliches Aufheizen der Leseheizung zu bewirken.
Im Gegensatz dazu ist der Lesemodusimpuls SR ausreichend
lang, um die Leseheizung auf TR aufheizen
zu können,
die Amplitude ist jedoch zu niedrig, um ein wesentliches Aufheizen
der Schreibheizung zu bewirken. Daher arbeitet der thermische Entkopplungsmechanismus
in beiden Modi, wodurch die Komponente in beiden Modi über ein
einziges Paar von Versorgungsleitungen R, C mit nur einem einzigen
Strompfad angesteuert werden kann, der beide Heizungen auf dem Cantilever
enthält.
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Es
ist selbstverständlich
klar, dass, obwohl in 10c einfache
Rechteckimpulse gezeigt sind, um das Funktionsprinzip zu veranschaulichen,
dies keineswegs entscheidend ist. Es können verschiedene Signalimpulse
angewendet werden, die dazu dienen, eine relativ hohe Leistung über einen
kurzen Zeitraum bzw. eine niedrigere Leistung über einen längeren Zeitraum zu liefern.
Somit kann die hierin erwähnte
Impuls-„Amplitude” beispielsweise
eher eine Mittelwert- oder RMS-Amplitude als ein konstanter Gleichstrompegel
wie im einfachen Beispiel von 10c sein.
Des Weiteren ist für
den Fachmann klar, dass hierbei verschiedene andere Cantilevergestaltungen
angestrebt werden können,
um die erforderlichen thermischen Eigenschaften bereitzustellen. Außerdem kann
der Lesesensor bei einigen Ausführungsarten
anstelle einer Leseheizung, die sich in der Lesebetriebsart aktiv
auf die Lesetemperatur TR aufheizt, einfach
ein Thermistorelement sein, das im Lesemodus hauptsächlich durch den
Wärmeverlust
der Schreibmodusheizung aufgeheizt wird. Darüber hinaus können verschiedene
vorteilhafte Merkmale der oben beschriebenen elektrisch entkoppelten
Ausführungsarten
gleichermaßen
vorteilhaft in thermisch entkoppelten Ausführungsarten eingesetzt werden. Bei
einigen Gestaltungen kann beispielsweise der mechanische Verstärkungsmechanismus
eingesetzt werden, indem der Lesesensor weiter entfernt von der
Schwenkachse angeordnet wird als die Schreib-/Lesespitze. Als weiteres
Beispiel kann die Leseabtastung bei einigen Ausführungsarten durchgeführt werden,
indem der Chipkörper
wie oben beschrieben als Wärmesenke
verwendet wird.
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Obwohl
sich die obigen Darlegungen auf Datenspeicheranwendungen konzentrieren,
können
die Anordnungen, bei denen sich ein Teil des Hebels über einen
Teil der Trägerstruktur
um den Hebel herum erstreckt, ebenfalls vorteilhaft in AFM-Anwendungen
eingesetzt werden. Die Schwinghebelkonfiguration ist hierbei besonders
bevorzugt, und 11 veranschaulicht ein Beispiel
einer Abtasteinrichtung, bei der diese Anordnung für die Verwendung
im AFM von 2 eingesetzt wird. Hierbei ähnelt die
Abtasteinrichtung 115 generell der Schreib-/Lesekomponente von 8 und
umfasst einen Hebelkörper 116,
der über
Torsionsverbindungsarme 118a, 118b mit einer Trägerstruktur 117 verbunden
ist, um eine Schwenkbewegung um eine Schwenkachse P auszuführen. Der
Cantileverkörper 116 weist
zwei seitlich angeordnete Schenkelteilbereiche 119a, 119b auf,
die an ihren Enden durch erste und zweite Überbrückungsteilbereiche 120 bzw. 121 miteinander
verbunden sind. Eine Abtastspitze 122 ist auf dem ersten Überbrückungsteilbereich 120 mittig
angeordnet, obwohl keine Spitzenheizung für den AFM-Betrieb erforderlich ist;
die Schwenkbewegung des Hebelkörpers
wird im Betrieb durch Interaktion von Atomkräften zwischen der Spitze und
der Probenoberfläche
induziert. Die Trägerstruktur 117 erstreckt
sich wie in 8 um den Hebelkörper herum
und der zweite Überbrückungsteilbereich 121 des
Hebels erstreckt sich über
einen Teil der umgebenden Trägerstruktur,
um einen kleinen Spalt G bereitzustellen, der mit der Schwenkbewegung
des Hebels variiert. Somit kann die AFM-Ausgabe hierbei erhalten
werden, indem die Änderungen
des Spalts G während
des Abtastens der Probe durch die Spitze 122 detektiert
werden. Verschiedene Sensormechanismen können eingesetzt werden, um
die Änderungen
des Spalts G abzutasten, beispielsweise durch Einbeziehen von Näherungssensorelementen
auf einem oder beiden der überlappenden
Teile des Hebelkörpers
und der Trägerstruktur,
wie in den 9a bis 9e veranschaulicht.
Bei dieser besonders bevorzugten Ausführungsart wird jedoch die thermische
Näherungsabtastung
wie oben durchgeführt,
indem eine Heizung 125 im zweiten Überbrückungsteilbereich 121 des
Hebelkörpers
vorgesehen ist. Die Verbindungsarme 118a, 118b und
die Abschnitte der Schenkel 119a, 119b zwischen
den Verbindungsarmen und dem zweiten Überbrückungsteilbereich sind daher leitend
und definieren einen Strompfad, um die Heizung 125 wie
in der Figur angegeben über
die Trägerstruktur
mit den Stromversorgungs- und Detektorschaltungen zu verbinden.
Somit dient die Trägerstruktur
während
des Abtastens durch die Abtastspitze 122 als Wärmesenke
für die
Heizung 125, wobei die Temperatur und daher der Widerstand
der Heizung mit den Änderungen
des Spalts G variieren. Die Detektorschaltung kann diese Änderungen
wie oben überwachen,
beispielsweise durch Detektieren der Spannung über einen Reihenwiderstand
in der Schaltung zur Heizung 125.
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Da
bei dieser Anwendung kein Aufheizen der Abtastspitze 122 erforderlich
ist, sind die Abschnitte der Schenkel 119a, 119b an
der Spitzenseite des Hebelkörpers
hochohmig ausgebildet, wodurch Mittel bereitgestellt werden, um
während
des Betriebs der Heizung 125 den Stromfluss zwischen den
Verbindungsarmen über
den ersten Überbrückungsteilbereich 120 zu
unterbinden. (Selbstverständlich
könnte die
Abtastspitze auf andere Weise gegenüber dem Heizstrom isoliert
sein, beispielsweise indem die gesamte Spitzenseite des Hebelkörpers oder
Teile davon aus Oxid gebildet werden, um Leitfähigkeit zu verhindern, oder
es könnten
wie oben Entkopplungsdioden eingesetzt werden.) Die unterschiedlichen
Eigenschaften der verschiedenen Teile des Hebelkörpers werden wie oben durch
entsprechendes Dotieren von Halbleitermaterial während der Herstellung bereitgestellt.
Hierbei bieten der an der Spitzenseite nach oben gebogene Abschnitt
des Hebelkörpers und
der vergrößerte Abstand
zwischen Sensor und Schwenkachse die oben in Bezug auf die Datenspeicherausführungsarten
erläuterten
Vorteile. Insgesamt bietet diese Gestaltung daher eine einfache
und dennoch effiziente und hoch empfindliche AFM-Sensorvorrichtung.
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Es
ist selbstverständlich
klar, dass, obwohl besonders bevorzugte Ausführungsarten oben eingehend
beschrieben wurden, viele Änderungen
und Modifikationen an diesen Ausführungsarten vorgenommen werden
können,
ohne vom Geltungsbereich der Erfindung, der in den beigefügten Ansprüchen definiert
ist, abzuweichen.