DE10043731C2 - Meßsonde, deren Verwendung und Herstellung und Meßsystem zum Erfassen von elektrischen Signalen in einer integrierten Halbleiterschaltung - Google Patents
Meßsonde, deren Verwendung und Herstellung und Meßsystem zum Erfassen von elektrischen Signalen in einer integrierten HalbleiterschaltungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Meßsonde zum Erfassen von elek
trischen Signalen in einer integrierten Schaltung auf einem
Halbleiter-Chip, ein Meßsystem mit einer solchen Meßsonde, die Verwendung der Meßsonde und
ein Verfahren zum Herstellen der Meßsonde.
Der enorme Fortschritt der letzten 20 Jahre auf dem Gebiet
der Halbleitertechnologie hat dazu geführt, daß immer kom
plexere integrierte Schaltungen auf immer kleinerem Raum auf
Halbleiter-Chips realisiert werden konnten. Die zunehmende
Integrationsdichte von Schaltelementen und ihren Verbindungen
hat jedoch auch die Anforderungen an die Testeinrichtungen
zur Funktionsanalyse der integrierten Schaltungen auf den
Halbleiter-Chips wesentlich erhöht. Um eine wirkungsvolle
Funktionsanalyse von integrierten Schaltungen auf Halbleiter-
Chips, z. B. im Rahmen einer Endkontrolle der Chips durchfüh
ren zu können, ist es erforderlich elektrische Signale an un
terschiedlichen Stellen auf dem Chip, z. B. an verschiedenen
Leiterbahnen oder Transistoreingängen, zu messen. Dies erfor
dert eine Messvorrichtung, die sich durch eine hochfeine
Ortsauflösung auszeichnet. Weiterhin ist es erforderlich, um
auch sehr schwache elektrische Signale in den integrierten
Schaltungen erfassen zu können, Meßsonden mit einer sehr ge
ringen Kapazität einzusetzen, die darüber hinaus in der Lage
sein sollten, auch Spannungsschwankungen rauscharm verfolgen
zu können.
Zum Testen von integrierten Schaltungen auf Halbleiter-Chips
werden herkömmlicherweise Meßsysteme eingesetzt, die Meßson
den mit hochfeinen Meßspitzen aufweisen, die mit Hilfe eines
rechnergestützten Bewegungssystems über die Probenoberfläche
gefahren werden, um dann an der gewünschten Meßstelle der in
tegrierten Schaltung aufgesetzt zu werden. Bei den feinsten
bekannten Meßspitzen beträgt der Radius an der Spitze nur ca.
0,2 µm, so daß sich Leiterbahnen bis hinunter zu einer solchen
Breite messen lassen. Die herkömmlichen Meßsysteme haben
dabei eine Kapazität von ca. 20 bis 40 fF, mit der sich die
üblicherweise in integrierten Schaltungen eingesetzten
elektronischen Signale messen lassen.
Der Fortschritt in der Halbleitertechnologie, insbesondere in
der MOS-Technologie, erlaubt jedoch inzwischen die Herstel
lung von Bauelementen im Sub-0,2 µm-Bereich. Darüber hinaus
werden auch immer kleinere elektrische Ströme zum Schalten
der Bauelemente eingesetzt. Dies erfordert deshalb Meßsysteme
zur Funktionsanalyse, die nahezu kapazitätsfrei mit extrem
hoher Ortsauflösung elektrische Signale in integrierten
Schaltungen auf Halbleiter-Chips aufnehmen können.
Zur zerstörungsfreien Abbildung und Vermessung der Topogra
phie oder Struktur auch von Halbleiter-Chips wird in jüngster
Zeit die Rastersensormikroskopie eingesetzt. Die bekanntesten
Rastersensormikroskope sind dabei das Rastertunnelmikroskop
und das Rasterkraftmikroskop. Mit dem Rastertunnelmikroskop
(STM) lassen sich die Oberflächen elektrisch leitender Fest
körper abtasten. Hierzu wird eine extrem feine Metallspitze
in einem Abstand von ca. 1 nm über die Probenoberfläche mit
tels eines computergesteuerten piezoelektrischen Bewegungs
systems geführt. Zwischen der Probenoberfläche und der Me
tallspitze tritt dabei ein Tunnelstrom auf. Dieser Tunnel
strom, der durch überlappende Bahnen der äußersten Spitzen-
Elektronen und der Oberflächen-Elektronen getragen wird, än
dert sich um Größenordnungen, wenn der Abstand der Metall
spitze zur Oberfläche auch nur minimal verändert wird. Diese
Empfindlichkeit des Systems auf Abstandsänderungen erlaubt
dem piezoelektrischen Bewegungssystem deshalb diesen Abstand
mit höchster Präzision konstant zu halten, während die Me
tallspitze die Oberfläche abrastert. Dadurch lassen sich
Oberflächentopographien von elektrisch leitenden Proben mit
atomarer Auflösung aufnehmen.
Um die Topographie oder Struktur mit atomarer Orts- und Tie
fenauflösung auch bei Probenoberflächen, die nicht leitfähig
sind, abbilden und vermessen zu können, wurde das Raster
kraftmikroskop entwickelt. Beim Rasterkraftmikroskop wird die
Probenoberfläche ebenfalls mit einer sehr feinen Spitze, die
an einem extrem dünnen Hebelarm befestigt ist, mittels piezo
elektrischer Verstellung abgerastert. Der Hebelarm mit seiner.
Spitze wird dabei so nahe an die Probenoberfläche gebracht,
daß eine atomare Wechselwirkung zwischen den äußeren Atomen
der Sondenspitze und der Probenoberfläche zum Tragen kommt.
Ein Computer steuert dann das piezoelektrische Bewegungssy
stem so, daß die Kräfte zwischen der Sondenspitze und der
Probenoberfläche, die typischerweise bei 10-5 bis 10-11 N
liegt, konstant bleibt. Beim Abrastern der Probe zeichnet die
Sondenspitze dabei die Topographie der Probenoberfläche nach.
Die Auslenkung des Hebelarms kann, z. B. mittels eines Licht
zeigers, durch eine Fotodiode registriert werden. Aus der de
finierten Bewegung der Probenspitze kann dann rechnergestützt
eine dreidimensionale Abbildung der Oberflächengeometrie mit
atomarer Auflösung erstellt werden. Rastersensormikroskope
werden zwar, wie erläutert, bereits zur Vermessung der Topo
graphie von Halbleiter-Chips eingesetzt. Es ist jedoch kein
Rastersensormikroskop bekannt, das im Rahmen einer industri
ellen Fertigung zur Funktionsprüfung von integrierten Schal
tungen auf Halbleiter-Chips eingesetzt wird.
Als Stand der Technik sind weiterhin die Druckschriften
DE 691 18 319 T2, US 57 23 981 A, EP 845 680 A1,
DE 196 48 475 A1 und die DE 199 01 210 A1
bekannt.
Aufgabe der Erfindung ist es ein Meßsystem mit einer Meßsonde
für die Funktionsanalyse von elektrischen Schaltungen auf
einem Halbleiter-Chip bereitzustellen, mit dem sich unter ex
trem feiner Ortsauflösung elektrische Signale in integrierten
Schaltungen nahezu unbeeinflusst messen lassen.
Diese Aufgabe wird durch eine Meßsonde gemäß Anspruch 1, bzw. eine
Verwendung einer Meßsonde gemäß Anspruch 4, bzw. ein Verfahren zum
Herstellen einer Meßsonde gemäß Anspruch 5 bzw. ein Meßsystem
gemäß Anspruch 7 gelöst. Bevorzugte Weiterbildungen sind in
den abhängigen Ansprüchen angegeben.
Bei der erfindungsgemäßen Meßsonde zum Erfassen von elektri
schen Signalen in einer integrierten Schaltung auf einem
Halbleiter-Chip ist ein Hebelarm mit einer daran angeordneten
Sondenspitze vorgesehen, die aus einem hochleitfähigen Werkstoff
besteht, der von einer extrem dünnen Isolatorschicht bedeckt
ist, wobei die Sondenspitze an ihrem vorderen Radius in der
Isolatorschicht ein Fenster aufweist und der Hebelarm durch
die Isolatorschicht hindurch kontaktiert ist. Eine solche
Meßsonde kann zuerst in einem Kraftmodus betrieben werden, um
durch Abrastern der Oberfläche der integrierten Schaltung die
Topologie der Schaltung zu erfassen, um die Sondenspitze über
der gewünschten Meßstelle zu fixieren, und dann in einem Tun
nelmodus, um durch Erfassen eines Tunnelstroms zwischen der
Meßstelle und der Sondenspitze die Spannung in der integrier
ten Schaltung an der Meßstelle zu bestimmen.
Die erfindungsgemäße Meßsonde zum Erfassen elektrischer Si
gnale in einer integrierten Schaltung stellt somit eine Kom
bination aus einem Rasterkraftmikroskop und einem Raster
tunnelmikroskop dar, wobei im Rasterkraftmodus eine extrem
feine Ortsauflösung bis hinunter in den atomaren Bereich mög
lich ist. Die Meßsonde kann deshalb exakt auf die gewünschte
Meßstelle der integrierten Schaltung gefahren werden, z. B.
genau auf die Mitte einer Leiterbahn. Im Tunnelmodus können
dann die elektrischen Signale an der Meßstelle sehr genau
gemessen werden, ohne daß diese Signale beeinflusst werden.
Die Kapazität der Sondenspitze beträgt dabei nur ca. 1/10 bis
1/100 der von herkömmlichen Meßspitzen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform wird die Meßsonde aus
hochdotiertem, einkristallinen Silizium hergestellt, das
thermisch oxidiert wird, um eine Oxid-Schicht mit einer Dicke
von höchstens 3 nm, vorzugsweise 2 nm, zu erzeugen, wobei am
vorderen Radius der Sondenspitze ein Fenster in der Oxid-
Schicht geöffnet und der Hebelarm durch die Oxid-Schicht hin
durch elektrisch kontaktiert wird. Durch eine solchermaßen
hergestellte Meßsonde lassen sich zuverlässig Sondenspitzen
mit einem Krümmungsradius unter 20 nm erzeugen, wobei die Son
de sowohl im Kraftmodus als auch im Tunnelmodus betrieben
werden kann. Die thermische Oxidbildung sorgt dabei für eine
mechanisch stabile Oxidschicht, um sowohl den Kraft- als
auch den Tunnelmodus ausführen zu können.
Die Erfindung wird anhand der beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 schematisch ein erfindungsgemäßes Meßsystem; und
Fig. 2 eine erfindungsgemäße Meßsonde im Querschnitt.
Das erfindungsgemäße Meßsystem, das schematisch in Fig. 1
gezeigt ist, stellt eine Art Rastersensormikroskop dar, bei
dem ein Rasterkraftmodus mit einem Tunnelmodus kombiniert
ist. Das Meßsystem weist als wesentliches Element eine Meß
sonde 1 auf, die sich aus einer weichen Blattfeder, einem so
genannten Cantilever 11 und einer daran angebrachten Sensor
spitze 12 zusammensetzt. Wie der Querschnitt durch die Meß
sonde in Fig. 2 zeigt, wird diese vorzugsweise aus einem
einkristallinem Silizium 14 gefertigt, das extrem hochdotiert
ist, so daß sich ein spezifischer Widerstand von weniger als
0,02 Ω/cm ergibt.
Die Meßsonde 1 wird dabei mit Hilfe der Mikro-Strukturie
rungstechnik vorzugsweise so ausgebildet, daß die Sondenspit
ze 12 die Form einer Pyramide mit einem Polygon als Grundflä
che hat. Die Höhe der Sondenspitze liegt dabei im Bereich von
10 bis 15 µm, wobei der Kegelwinkel der Spitze zwischen 40°
und 60° beträgt. Im vorderen Bereich ist die Sondenspitze 12
weiterhin abgerundet. Der Radius ist dabei extrem gering mit
einem Wert von kleiner 20 nm.
Der Cantilever 11, der die Sondenspitze 12 trägt, hat im we
sentlichen die Form einer flachen Platte. Die aus einkri
stallinem hochdotierten Silizium bestehende Grundform 14 der
Meßsonde 1 ist, wie der Querschnitt in Fig. 2 weiter zeigt,
von einer Oxid-Schicht 15 überzogen, deren Dicke höchstens 3,
vorzugsweise 2 nm, beträgt. Diese Oxid-Schicht 15 wird vor
zugsweise thermisch erzeugt, wodurch sich ein mechanisch sta
biles Oxid bildet. Am vorderen abgerundeten Scheitelpunkt der
Spitze 12 ist ein Fenster 16 im Oxid 15 vorgesehen, das mit
Hilfe der Lithographietechnik ausgebildet ist. Dieses Fenster
16 in der Oxid-Schicht 15 hat vorzugsweise eine runde Form
mit einem Durchmesser von höchstens 10 nm. Auf der Oberseite
des Cantilevers 11 ist eine weitere Öffnung im Oxid vorgese
hen, durch die hindurch eine Metallschicht 17 die hochdotier
te einkristalline Silizium-Grundform 14 der Sonde kontak
tiert.
Das Meßsystem umfaßt neben der Meßsonde 1 ein Lichtzeiger-
Detektorsystem 2, das aus einem Laser 21 und eine Fotodiode
22 besteht. Der Laser 21 und die Fotodiode 22 sind dabei so
angeordnet, daß der Strahl des Lasers 21 von der Cantilever-
Rückseite im Bereich der Sondenspitze auf die Fotodiode 22
reflektiert wird. Durch diese Anordnung ist es möglich, Ver
biegungen des Cantilevers 11 genau zu bestimmen. Das Meß
signal der Fotodiode 22 wird an eine Regelelektronik 3 über
mittelt, die einen X-Y-Z-Verstelltisch 4, auf dem ein zu ver
messender Halbleiter-Chip 100 angebracht ist, steuert.
Die Metallschicht 17 auf der Rückseite des Cantilevers 11 der
Meßsonde 1 ist weiterhin an eine Spannungsversorgung 5 ange
schlossen, die gleichzeitig mit der zu vermessenden inte
grierten Schaltung auf dem Halbleiter-Chip 100 verbunden ist.
Die Spannungsversorgung 5 weist darüber hinaus einen hoch
empfindlichen Strommesser 51 auf, mit dem ein zwischen der
Meßsonde 1 und der integrierten Schaltung fließender Strom
gemessen werden kann.
Das in Fig. 1 gezeigte Meßsystem ermöglicht es eine Funk
tionsanalyse integrierter Schaltungen auf Halbleiter-Chips
durchzuführen, bei der eine extrem feine Ortsauflösung der
Meßstelle erreicht wird und elektrische Signale nahezu unbe
einflußt gemessen werden können. Der zu prüfende Halbleiter-
Chip 100 wird dazu in einem ersten Schritt auf dem X-Y-Z-Ver
stelltisch 4 angebracht. Dann wird in einem zweiten Schritt
in einem Kraftmodus die Topologie der integrierten Schaltung
auf dem Halbleiter-Chip 100 erfaßt und die Meßsonde 1 über
die gewünschte Meßstelle gefahren. Beim Kraftmodus wird die
Meßsonde 1 mit ihrer Sondenspitze 12 so nahe an die Ober
fläche des Halbleiter-Chips 100 gebracht, daß eine atomare
Wechselwirkung zwischen den äußeren Atomen der Sondenspitze
und den Atomen auf der Oberfläche des Halbleiter-Chips 100
zum Tragen kommt. Die zwischen der Sondenspitze 12 und dem
Halbleiter-Chip 100 wirkende Kraft drückt sich dabei in einer
Verbiegung des Cantilevers 11 der Meßsonde 1 aus. Diese Ver
biegung des Cantilevers 11 wird durch die Ablenkung des
Strahls des Lasers 21 auf der Rückseite des Cantilevers 11
über die Fotodiode 22 gemessen. Die gemessene Auslenkung wird
von der Fotodiode 22 als Meßsignal an die Steuerelektronik 3
weitergegeben, die die Höhenposition (Z-Richtung) des X-Y-Z-
Verstelltisches mit Hilfe von piezoelektrischen Stellgliedern
so regelt, daß die Kraft, d. h. der Abstand zwischen der
Sondenspitze 12 und der Oberfläche des Halbleiter-Chips 100,
konstant bleibt.
Wenn nun der Halbleiter-Chip 100 mit der integrierten Schal
tung mittels der piezoelektrischen Stellglieder des Verstell
tisches 4 in X-Y-Ebene rastert und dabei die Z-Position des
Verstelltisches, die einen konstanten Abstand zwischen der
Sondenspitze und der Probe wiedergibt, von der Steuerelektro
nik 3 aufgezeichnet wird, erhält man ein dreidimensionales
Bild der Chipoberfläche und damit der integrierten Schaltung
mit einer Ortsauflösung bis hinunter in den atomaren Bereich.
Die durch das Meßsystem aufgenommene Topographie der inte
grierten Schaltung wird in der Steuerelektronik 3 dabei laufend
mit dem vorgegebenen Schaltungsentwurf der integrierten
Schaltung verglichen. Wenn die gewünschte Meßstelle auf der
integrierten Schaltung dann erreicht ist, wird die Scann
feldgröße des Verstelltisches 4 auf 0 gesetzt und die Sonden
spitze 12 verharrt dann über der gewünschten Meßstelle der
integrierten Schaltung. Aufgrund der extrem feinen Ortsauf
lösung im Kraftmodus ist es dabei möglich, die Sensorspitze
12 z. B. genau auf die Mitte einer Leiterbahn, deren Breite im
Sub-Mikrobereich liegt, zu fahren.
Nachdem die Sondenspitze 12 im Kraftmodus über die Meßstelle
der integrierten Schaltung gesetzt ist, wird dann das Meßsy
stem vom Kraftmodus in einen Tunnelmodus umgeschaltet. Im
Tunnelmodus wird durch Anlegen eines definierten elektrischen
Potentials zwischen der Meßsonde 1 und der integrierten
Schaltung auf dem Halbleiter-Chip 100 ein Tunnelstrom zwi
schen der Sondenspitze 12 der Meßsonde 1 und der darunter
liegenden Meßstelle in der integrierten Schaltung erzeugt.
Der Tunnelstrom wird dabei durch die sich überlappenden Bah
nen der äußersten Elektronen der hochdotierten Silizium-
Grundform 14 am Scheitelpunkt der Sondenspitze 12 im freige
legten Oxid-Fenster 16 und den Elektronen an der Meßstelle
der integrierten Schaltung getragen. Spannungsschwankungen an
der Meßstelle beeinflussen nun diesen Tunnelstrom zwischen
der Sondenspitze 12 und der Meßstelle und lassen sich über
den hochempfindlichen Strommesser 51 erfassen. Die Kapazität
der Meßsonde 1 beträgt dabei weniger als 1 fF, so daß sich die
Spannung an der Meßstelle nahezu unbeeinflußt über den Strom
messer 51 bestimmen lässt.
Dieses Meßsignal des Strommessers 51 kann dann zur Funkti
onsanalyse der integrierten Schaltung ausgewertet werden. Da
nach kann der oben beschriebene Verfahrensablauf wiederholt
werden, um die Meßsonde 1 an eine anderen Meßstelle zu ver
fahren, um dort ein weiteres elektrisches Signal zur Funk
tionsanalyse der integrierten Schaltung aufnehmen zu können.
Durch die Erfindung ist es so möglich, mit extrem hoher Ortsauflösung
auch im Sub-Mikrobereich eine Funktionsanalyse in
tegrierter Schaltungen durchzuführen, wobei auch schwächste
elektrische Signale erfasst und gleichzeitig Spannungsschwan
kungen rauscharm verfolgt werden können.
Claims (7)
1. Meßsonde für ein Rastersensormikroskop mit einem
kombinierten Rasterkraft-Tunnel-Modus zum Erfassen von elektrischen Signalen in einer
integrierten Schaltung auf einem Halbleiter-Chip mit einem
Hebelarm (11) und einer daran angeordneten Sondenspitze (12) mit einem Krümmungsradius von höchstens
20 nm,
bestehend aus einem hochleitfähigen Werkstoff (14), der von
einer Isolatorschicht (15) von höchstens 3 nm Dicke bedeckt ist, wobei
die Sondenspitze am Scheitelpunkt ein Fenster (16) mit einem Durchmesser von höchstens 10 nm in der
Isolatorschicht aufweist und der Hebelarm durch die Isolator
schicht hindurch kontaktiert (17) ist.
2. Meßsonde nach Anspruch 1, wobei als hochleitfähiger
Werkstoff (14) hochdotiertes, einkristallines Silizium einge
setzt wird und die Isolatorschicht (15) Siliziumoxid ist.
3. Meßsonde nach Anspruch 2, wobei die Dicke der Silizium
oxid-Schicht (15) 2 nm beträgt.
4. Verwendung einer Meßsonde nach einem der Ansprüche 1 bis
3 zum Messen von elektrischen Spannungen in einer integrier
ten Schaltung auf einem Halbleiter-Chip, wobei die Meßsonde
(1) zuerst in einem Kraftmodus betrieben wird, um durch Ab
rastern der Oberfläche der integrierten Schaltung die Topo
logie der Schaltung zu erfassen, um die Sondenspitze (12)
über der gewünschten Meßstelle einzurichten, und dann in ei
nem Tunnelmodus, um durch Messen eines Tunnelstroms zwischen
der Meßstelle und der Sondenspitze (12) elektrische Signale
in der integrierten Schaltung an der Meßstelle zu erfassen.
5. Verfahren zum Herstellen einer Meßsonde (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 3, wobei durch
Mikrostrukturierung aus dem Werkstoff (14)
der Hebelarm (11) mit der Sondenspitze (12) erzeugt wird,
dann der Werkstoff mit der Isolatorschicht
(15) überzogen wird, anschließend an dem Scheitel
punkt der Sondenspitze das Fenster (16) in der Isolator
schicht ausgebildet wird und der Hebelarm durch die Isola
torschicht hindurch kontaktiert (17) wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, wobei der
Werkstoff hochdotiertes, einkristallines Silizium ist, das
thermisch oxidiert wird, um die Siliziumoxid-Schicht mit
der Dicke von höchstens 3 nm, vorzugsweise 2 nm, zu erzeugen.
7. Meßsystem mit einer Meßsonde nach einem der Ansprüche 1
bis 3, wobei für den Betrieb der Meßsonde (1) in einem Kraft
modus weiter ein Lichtzeiger-Detektorsystem (2) vorgesehen
ist, um eine Verbiegung des Hebelarms (11) der Meßsonde fest
zustellen, und ein X-Y-Z-Verstelltisch (4) mit einer Steuerelektronik (3), um einen zu mes
senden Halbleiter-Chip mit einer integrierten Schaltung unter
der Sondenspitze (12) in X-Y-Richtung zu verfahren und auf
grund des Meßsignals des Lichtzeiger-Detektorsystems den Ab
stand zwischen der Sondenspitze und der Probe konstant zu
halten, und für den Betrieb der Meßsonde in einem Tunnelmodus
eine Spannungsversorgung (5), die mit der Kontaktierung (17)
des Hebelarms verbunden ist, um durch Anlegen eines elektri
schen Potentials einen Tunnelstrom zwischen der integrierten
Schaltung auf dem Halbleiter-Chip und der Sondenspitze herzu
stellen, wobei eine Strommeßeinrichtung (51) vorgesehen ist,
um den Tunnelstrom zu erfassen.
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