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FACHGEBIET DER ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft Tests zur Messung der Aktivität von Ubiquitinierungsenzymen.
Die Erfindung ist auch auf Tests zur Identifikation von Modulatoren
von Ubiquitinierung ausgerichtet.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Ubiquitin
ist ein höchst
konserviertes 76-Aminosäure-Protein,
das in allen eukaryotischen Zellen exprimiert wird. Die Ausmaße vieler
intrazellulärer
Proteine werden durch ein ubiquitinabhängiges proteolytisches Verfahren
reguliert. Dieses Verfahren umfasst die kovalente Ligation von Ubiquitin
an ein Target-Protein, was in einem poly-ubiquitiniertem Target-Protein
resuliert, das rasch detektiert wird und durch das 26S-Proteasom
abgebaut wird.
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Die
Ubiquitinierung dieser Proteine wird durch eine Kaskade von enzymatischer
Aktivität
vermittelt. Ubiquitin wird zuerst in einer ATP-abhängigen Art
durch ein ubiquitinaktivierendes Enzym (E1) aktiviert. Der C-Terminus
von Ubiquitin bildet eine hochenergetische Thiolesterbindung mit
E1. Das Ubiquitin wird dann auf ein ubiquitinkonjugierendes Enzym
(E1; auch Ubiquitinträgerprotein
genannt) überführt, das
auch über
eine Thiolesterbindung an dieses zweite Enzym gebunden ist. Das
Ubiquitin wird letztlich an sein Targetprotein gebunden, um eine
terminale Isopeptidbindung unter der Leitung einer Ubiquitin-Ligase
(E3) zu bilden. In diesem Verfahren werden Ketten an Ubiquitin auf
dem Targetprotein gebildet, wobei diese durch Aktivität von E3
kovalent an die nächste
gebunden ist.
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Die
Komponenten der Ubiquitinligations-Kaskade haben beträchtliche
Aufmerksamkeit erhalten (für einen Überblick
siehe Weissuran, Nature Reviews 2, 169–178 (2001)). E1 und E2 sind
strukturell verwandte und gut charakterisierte Enzyme. Es gibt verschiedene
Spezies von E2 (zumindest 25 bei Säugetieren), wovon einige in
bevorzugten Paaren mit spezifischen E3-Enzymen wirken, um Spezifität für verschiedene
Targetproteine zu verleihen. Während
die Nomenklatur für
E2 unter den Spezies nicht standardisiert ist, haben sich Forscher
auf diesem Gebiet mit diesem Thema befasst, und der Fachmann kann
einfach verschiedene E2-Proteine identifizieren, sowie Spezieshomologe
(siehe Haas und Siepmann, FASER J. 11, 1257–1268 (1997)).
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E3-Enzyme
enthalten zwei verschiedene Aktivitäten: eine Ubiquitin-Ligaseaktivität, um Ubiquitin
an Substrate zu konjugieren und Polyubiquitinketten über Isopeptidbindungen
zu bilden, und eine Targeting-Aktivität, um die Ligase und das Substrat
physikalisch zusammenzubringen. Substratspezifität verschiedener E3-Enzyme ist
die Hauptdeterminante in der Selektivität des ubiquitinabhängigen Proteinabbauverfahrens.
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Von
einigen E3-Ubiquitin-Ligasen ist bekannt, dass sie eine einzige
Untereinheit haben, die für
die Ligase-Aktivität
verantwortlich ist. Solche E3-Ligasen, die charakterisiert worden
sind, umfassen die HECT- (homolog zu E6-AP-Carboxyterminus) Domänenproteine,
repräsentiert
durch den Säugetier-E6AP-E6-Komplex, der
als Ubiquitin-Ligase für
den Tumorsuppressor p53 wirkt und durch Papillomavirus in Cervixkrebs
aktiviert wird (Huang et al., Science 286, 1321–26 (1999)). Einzeluntereinheit-Ubiquitin-Ligasen
mit einer RING-Domäne
umfassen Mdm2, das sich auch als Ubiquitin-Ligase für p53 erwiesen
hat, sowie Mdm2 selbst. Eine andere RING-Domäne-,
Einzeluntereinheit-E3-Ligasen umfassen: TRAF6, involviert in IKK-Aktivierung, CbI,
die auf Insulin und EGF abzielt, Sina/Sich, die auf DCC abzielt,
Itchy, die in Hämatopoese
involviert ist (B-, T- und Mastzellen), und IAP, involviert mit
Inhibitoren von Apoptose.
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Die
am besten charakterisierte E3-Ligase ist der APC(anaphasefördernder
Komplex), der ein Multi-Untereinheiten-Komplex ist, der sowohl für den Eintritt
in die Anaphase als auch den Austritt aus Mitose erforderlich ist
(siehe King et al., Science 274, 1652–59 (1996), für einen
Bericht). Der APC spielt eine wesentliche Rolle in der Regulation
der Passage von Zellen durch Anaphase durch Förderung ubiquitinabhängiger Proteolyse
vieler Proteine. Zusätzlich
zum Abbau des mitotischen Cyclins vom B-Typ für die Inaktivierung von CDC2-Kinase-Aktivität ist der
APC auch für
den Abbau von anderen Proteinen für Schwester-Chromatid-Trennung
und Spindel-Abbau
erforderlich. Die meisten Proteine, von denen bekannt ist, dass
sie durch den APC abgebaut werden, enthalten ein konserviertes 9-Aminosäuremotiv,
das als „Destruktionsbox" bekannt ist, die auf
diese für
Ubiquitinierung und nachfolgenden Abbau abzielt. Jedoch enthalten
Proteine, die während
G1 abgebaut werden, einschließlich
G1-Cycline, CDK-Inihibitoren, Transkriptionsfaktoren und Signalgebungsintermediate,
dieses konservierte Aminosäuremotiv
nicht. Stattdessen scheint Substratphosphorylierung eine wichtige
Rolle im Abzielen auf ihre Wechselwirkung mit einer E3-Ligase für Ubiquitinierung
zu sein [siehe Hershko et al., Ann. Rev. Biochem. 67, 429–75 (1998)].
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In
Eukaryoten spielt eine Familie von Komplexen mit E3-Ligaseaktivität eine wichtige
Rolle in der Regulation der G1-Progression. Diese Komplexe, die
SCFs genannt werden, bestehen alle aus zumindest drei Untereinheiten
SKP1, Culline (mit zumindest sieben Familienmitgliedern) und einem
F-Box-Protein (wovon Hunderte Spezies bekannt sind), die sich direkt
an das Substrat binden und das Substrat auf den E3-Komplex richten.
Die kombinatorischen Wechselwirkungen zwischen den SCFs und einer
kürzlich
entdeckten Familie von RING-Finger-Proteinen, den Regulator von
Cullin (ROC)/APC11-Proteinen, haben sich als Schlüsselelemente
erwiesen, die den E3-Proteinkomplexen Ligaseaktivität verleihen.
Besondere ROC/Cullin-Kombinationen können spezifische zelluläre Wege
regulieren, wie durch die Funktion von APC11-APC2, die in die proteolytische
Kontrolle von Schwester-Chromatid-Trennung und Austritt aus Telophase
in G1 in Mitose involviert sind [siehe King et al., siehe oben,
Koepp et al., Cell 97, 431–34
(1999)], und ROC1-Cullin-1, involviert in den proteolytischen Abbau
von IκBα in
NF-κB/IκB-vermittelter
Transkriptionsregulation [Tan et al., Mol. Cell. 3 (4), 527–533 (1999);
Laney et al., Cell 97, 427–30
(1999)], veranschaulicht wird.
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Da
der E3-Komplex die Hauptdeterminante der Selektion von Proteinabbau
durch das ubiquitinabhängige
proteolytische Verfahren ist, können
Modulatoren von E3-Ligaseaktivität zur Hinaufregulierung
oder Herabregulierung spezifischer Moleküle, die in zelluläre Signaltransduktion
involviert sind, verwendet werden. Krankheitspro zesse können durch
eine solche Hinauf- und Herabregulierung von Signaltransduktoren
behandelt werden, um spezifische Zeltreaktionen zu verstärken oder
zu dämpfen.
Dieses Prinzip ist im Entwurf einer Reihe von Therapeutika verwendet
worden, einschließlich
Phosphodiesterase-Inhibitoren für
Atemwegserkrankung und vaskulärer
Insuffizienz, Kinase-Inhibitoren für maligne Transformation und
Proteasom-Inhibitoren für
entzündliche
Erkrankungen wie z. B. Arthritis.
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Aufgrund
der Bedeutung von Ubiquitinierung in Zellregulation und der weiten
Anordnung von verschiedenen möglichen
Komponenten in ubiquitin-abhängiger
Proteolyse besteht ein Bedarf an schnellen und einfachen Mitteln
zur Beurteilung von E3-Ligase-Aktivität. Weiters
kann ein solcher Test für
die Identifikation von Modulatoren von E3-Ligase nützlich sein.
Dementsprechend ist es ein Ziel der vorliegenden Erfindung, Verfahren
zum Testen von Ubiquitin-Ligaseaktivität bereitzustellen, wobei die
Verfahren weiters zur Identifikation von Modulatoren von Ubiquitin-Ligase-Aktivität verwendet
werden können.
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BESCHREIBUNG DES VERWANDTEN
FACHGEBIETS
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Tan
et al., siehe oben, offenbaren, dass ROC1/Cul1 Ubiquitin-Polymerisierung
in Abwesenheit von Targetproteinsubstrat katalysiert. Ohta et al.,
Mol. Cell 3 (4), 535–541
(1999), offenbaren, dass APC11/APC2 auch Ubiquitin-Polymerisierung
in Abwesenheit von Targetproteinsubstrat katalysiert und dass diese
Aktivität von
der Aufnahme der geeigneten E2-Spezies abhängt. Rolfe et al.,
US-Patent Nr. 5.968.761 ,
offenbaren einen Test zur Identifikation von Inhibitoren von Ubquitinierung
eines Target-Regulationsproteins.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zur Beurteilung von Ubiquitin-Ligase-Aktivität und zum Screening
auf Mittel bereit, die Ubiquitin-Ligase-Aktivität modulieren. In einem Aspekt
ist ein Verfahren zum Testen von Ubiquitin-Ligase-Aktivität bereitgestellt,
dass die Schritte der Kombination von Ubiquitin, E1, E2 und E3 und
Mes sung der Menge von Ubiquitin, gebunden an E3, umfasst. Dieses
Verfahren kann weiters die Kombination eines möglichen Ubiquitin-Ligase-Modulators
im Kombinationsschritt umfassen. Dieses Verfahren erfordert kein
spezifisches Targetprotein, das ubiquitiniert werden soll. In einer
bevorzugten Ausführungsform
ist ein Substratprotein für
Ubiquitinierung, das nicht Ubiquitin ist, speziell ausgeschlossen.
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In
einer Ausführungsform
des oben beschriebenen Tests liegt Ubiquitin in Form von tag1-Ubiquitin
vor. In einer anderen Ausführungsform
liegt E3 in Form von tag2-E3 vor. In diesen Ausführungsformen kann tag1 eine
Markierung oder ein Partner eines Bindungspaares sein. In einer
Ausführungsform
ist tag1 eine Fluoreszenzmarkierung, in diesem Fall kann die Messung
der Menge von Ubiquitin, gebunden an E3, durch Messung von Lumineszenz
erfolgen.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist tag1 ein Element eines Bindungspaars, ausgewählt aus der Gruppe Antigen,
Biotin und CBP. In letzterer Ausführungsform kann der Partner
eines Bindungspaars durch indirekte Markierung markiert werden,
die eine Fluoreszenzmarkierung oder ein Markierungsenzym sein kann. Das
Markierungsenzym kann Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase
oder Glucose-Oxidase sein. Wenn die indirekte Markierung durch Fluoreszenzmarkierung
erfolgt, kann die Messung der Menge an Ubiquitin, gebunden an E3,
durch Messung der Lumineszenz erfolgen. Im Fall, dass die indirekte
Markierung durch ein Markierungsenzym erfolgt, kann das Enzym mit
einem Substrat umgesetzt werden, das ein Fluoreszenz-Produkt produziert.
In diesem Fall kann die Messung der Menge an Ubiquitin, gebunden
an E3, durch Messung von Lumineszenz erfolgen. In einer Ausführungsform
des obigen Verfahren ist tag1 ein FLAG-Antigen. In dieser Ausführungsform
kann die indirekte Markierung durch Anti-FLAG erfolgen.
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In
einem Aspekt des obigen Verfahrens ist tag2 ein Oberflächen-Bindungsmolekül, das eine
His-Markierung sein kann. In letzterem Fall kann der Test in einer
Multi-Well-Platte
durchgeführt
werden, die ein Oberflächensubstrat
umfasst, das Nickel umfasst.
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In
einer anderen Ausführungsform
des obigen Verfahrens, wenn tag1 eine Fluoreszenzmarkierung ist, umfasst
der Kombinationsschritt weiters die Kombination von tag3-Ubiquitin.
Tag3 kann das zweite Element eines FRET-Paars mit tag1 sein, oder
es kann ein Quencher von tag1 sein. In dieser Ausführungsform
kann die Messung der Menge an Ubiquitin, gebunden an E3, durch Messung
von Fluoreszenzemission erfolgen, welche die Messung von Fluoreszenzemissionsspektrum
umfassen kann. In dieser letzten Ausführungsform kann das Verfahren
weiters den Vergleich des gemessenen Fluoreszenzemissionsspektrums
mit dem Fluoreszenzemissionsspektrum von ungebundenem tag1- und
tag3-Ubiquitin umfassen. Wenn die Messung der Menge an Ubiquitin,
gebunden an E3, durch Messung des Fluoreszenzemissionsspektrums
erfolgt, kann die Messung kontinuierlich sein oder zu bestimmten
Zeitpunkten nach der ursprünglichen
Kombination von Materialien erfolgen.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zur Identifikation
von Modulatoren von Ubiquitinierungsenzymen bereitgestellt. Dieses
Verfahren umfasst die Kombination von tag1-Ubiquitin, eines Modulator-Kandidaten,
E1, E2 und tag2-E3 und Messung der Menge von tag1-Ubiquitin, gebunden
an tag2-E3. In einer anderen Ausführungsform umfasst dieses Verfahren
weiters die Kombination von tag1-Ubiquitin,
einem Modulator-Kandidaten, E1 und tag2-E2 und die Messung der Menge
an tag1-Ubiquitin, gebunden an tag2-E2. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Targetprotein (d. h. ein anderes Substratprotein als Ubiquitin
selbst) insbesondere in diesem Verfahren ausgeschlossen.
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In
den Ausführungsformen
des Verfahrens zur Identifikation von Modulatoren von Ubiquitinierungsenzymen
kann tag1 eine Markierung oder ein Partner eines Bindungspaars sein.
Wenn tag1 eine Markierung ist, kann es eine Fluoreszenzmarkierung
sein, in diesem Fall kann die Messung der Menge an gebundenem tag1-Ubiquitin durch Lumineszenz
gemessen werden. Wenn tag1 ein Partner eines Bindungspaars ist,
sind potenzielle Bindungspartner, Markierungsoptionen und nachfolgende
Messoptionen im Wesentlichen wie für tag1 oben für das Verfahren
zum Testen von Ubiquitin-Ligase-Aktivität beschrieben.
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Im
obigen Verfahren zur Identifikation von Modulatoren von Ubiquitinierungsenzymen
können
tag2 und tag3 Oberflächensubstratbindungsmoleküle sein.
Optionen für
solche Moleküle
und Bedingungen zur Durchführung
des Verfahrens sind wie für
das Verfahren zum Testen von Ubiquitin-Ligase-Aktivität beschrieben.
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In
einem anderen Aspekt der Erfindung ist ein Verfahren zum Testen
von Ubiquitinierungsenzymaktivität
bereitgestellt. Dieses Verfahren umfasst die Kombination von tag1-Ubiquitin
und tag2-Ubiquitin, E1, E2 und E3 unter Bedingungen, unter welchen
Ubiquitinierung stattfinden kann, und Messung der Menge oder Geschwindigkeit
von Ubiquitinierung. In dieser Ausführungsform konstituieren tag1
und tag2 ein FRET-Paar,
oder tag1 ist eine Fluoreszenzmarkierung und tag2 ist ein Quencher
von tag1. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Kombination eines Ubiquitinierungsmodulator-Kandidaten
mit den anderen Komponenten. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens erfolgt die Messung durch Messung des Fluoreszenzemissionsspektrums
aus der Kombination, vorzugsweise kontinuierlich oder zu bestimmten
Zeitpunkten nach Kombination der Komponenten. Diese Messungen können mit
Fluoreszenzemissionsspektrum von ungebundenem tag1- und tag2-Ubiquitin verglichen
werden.
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Hierin
ist auch ein Verfahren zur Identifikation eines Ubiquitinierungsmodulators
bereitgestellt. Dieses Verfahren umfasst die Kombination eines Ubiquitinierungsmodulator-Kandidaten,
taq-1-Ubiquitin und tag-2-Ubiquitin, E1, E2 und E3 unter Bedingungen,
unter welchen Ubiquitinierung stattfinden kann, und Messung des
Ausmaßes
oder der Geschwindigkeit von Ubiquitinierung. In dieser Ausführungsform
konstituieren tag1 und tag2 ein FRET-Paar oder tag1 ist eine Fluoreszenzmarkierung
und tag2 ist ein Quencher von tag1. In einer Ausführungsform
umfasst das Verfahren die Kombination eines Ubiquitinierungsmodulator-Kandidaten
mit den anderen Komponenten. In einer bevorzugten Ausführungsform
dieses Verfahrens erfolgt die Messung durch Messung des Fluoreszenzemissionsspektrums
aus der Kombination, vorzugsweise kontinuierlich oder zu bestimmten
Zeitpunkten nach Kombination der Komponenten. Diese Messungen können mit
dem Fluoreszenzemissionsspektrum von ungebundenem tag1- und tag2-Ubiquitin
verglichen werden.
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In
den beiden letzteren beschriebenen Tests kann das Ubiquitin in Form
von tag1,3-Ubiquitin
und tag2,3-Ubiquitin vorliegen, worin tag3 ein Element eines Bindungspaars
ist, vorzugsweise FLAG. In einer anderen Ausführungsform dieser Tests kann
E3 in Form von tag4-E3 vorliegen, worin tag4 ein Oberflächensubstratbindungsmolekül ist.
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In
wieder einem anderen Aspekt der Erfindung sind Zusammensetzungen
zur Verwendung im Testen von Ubiquitinierung bereitgestellt. Die
Zusammensetzung umfasst tag1-Ubiquitin und tag2-Ubiquitin, worin tag1
und tag2 ein FRET-Paar konstituieren oder tag1 eine Fluoreszenzmarkierung
ist und tag2 ein Quencher von tag1 ist. In einer Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung weiters E1, E2 und E3.
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In
bevorzugten Ausführungsformen
der zuvor beschriebenen Tests und Zusammensetzungen wird E2 aus
der Gruppe bestehend aus Ubc5, Ubc3, Ubc4 und UbcX ausgewählt. In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst E3 ein RING-Fingerprotein,
vorzugsweise ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus ROC1, ROC2 und APC11. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst E2 ein Cullin, vorzugsweise ausgewählt aus der Gruppe bestehend
aus CUL1, CUL2, CUL3, CUL4A, CUL4B, CUL5 und APC2. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst E3 eine RING-Fingerprotein/Cullin-Kombination, vorzugsweise
ausgewählt
aus der Gruppe bestehend aus APC11/APC2, ROC1/CUL1, ROC1/CUL2 und
ROC2/CUL5.
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Andere
Aspekte der Erfindung sind Fachleuten aus der folgenden Beschreibung
der Erfindung offensichtlich.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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1 zeigt
die relativen Mengen an fluoreszenzmarkiertem Ubiquitin in einem
Ubiquitin-Aktivierungs- und -Konjugationstest. In diesen Versuchen
ist E2 His-Ubch5c.
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2 zeigt
die relativen Mengen an Ubiquitin-Ligase-Aktivität, die aus verschiedenen Kombinationen von
Ubiquitinierungsenzymen resultieren. In diesen Versuchen umfasst
E3 das RING-Fingerprotein ROC1 und das Cullin Cul1.
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3 zeigt die relative Ubiquitin-Ligase-Aktivität in einem
Test, der Ubiquitin, E1, E2 und E3 kombiniert. 3A zeigt
relative Ubiquitin-Ligase-Aktivität unter Verwendung verschiedener
Mengen an E1 in Gegenwart und Abwesenheit von DMSO. 3B zeigt
relative Ubiquitin-Ligase-Aktivität unter Verwendung verschiedener
Mengen an Ubiquitin und E3.
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4 zeigt
das Signal-Rausch-Verhältnis
von Fluoreszenzmarkierung in einem Ubiquitin-Ligase-Aktivitätstest unter
Verwendung von Flag-Ubiquitin und eines Anti-Flag/Anti-Maus-Antikörpers, konjugiert an HRP, und
Luminol-Fluoreszenz-HRP-Substrat.
Das Signal wurde aus einer Reaktionszusammensetzung gemessen, die
E1, E2, und E3 umfasst, wobei E3 das Reaktionsgefäßoberflächensubstrat
spezifisch band. Der Hintergrund wurde als Ausmaß an Fluoreszenz gemessen,
die nach Durchführung
des Tests in Abwesenheit von E3 gegenwärtig war.
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5 zeigt die konzentrationsabhängige Wirkung
zweier Ubiquitin-Ligaseaktivitätsmodulatoren
in Tests, die Ubiquitin-Ligase-Aktivität mit zwei verschiedenen E3-Enzymen messen. 5A zeigt
eine konzentrationsabhängige
Reduktion der Ubiquitin-Ligaseaktivität in Tests, die entweder ROC1/Cul1
oder ROC2/Cul5 als Komponenten der E3-Ubiquitin-Ligase umfassen. 5B zeigt
ein leicht unterschiedliches Muster an konzentrationsabhängiger Reduktion
von Ubiquitin-Ligase-Aktivität
für einen
anderen Modulator.
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6 zeigt die Proportionen von Ubiquitin-Ligase-Aktivität und Ubiquitin-Konjugations-Aktivität in Gegenwart
und Abwesenheit zweier Ubiquitin-Ligaseenzymmodulator-Kandidaten
für Kombinationen
von E1, E2, und E3 und Kombinationen von Enzymen E1 und E2. 6A zeigt
einen Ubiquitinierungsenzymmodulator-Kandidaten, der nur E3 beeinflusst. 6B zeigt
einen Ubiquitinierungsenzymmodulator-Kandidaten, der Enzyme beeinflusst,
die nicht E3 sind.
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7 zeigt die konzentrationsabhängigen Wirkungen
zweier Ubiquitin-Ligasemodulator-Kandidaten auf Ubiquitin-Ligase-Aktivität und Ubiquitin-Konjugations-Aktivität. 7A zeigt
die Ergebnisse für
einen Modulator-Kandidaten, der über
eine konzentrationsabhängige
Wirkung auf Ubiquitin-Ligaseaktivität verfügt (E1 + E2 + E3), aber nicht
auf Ubiquitin-Konjugationsaktivität (E1 + E2), was daher nur
die E3-Ligase beeinflusst. 7B zeigt
die Ergebnisse für
einen Modulator-Kandidaten, der über
eine konzentrationsabhängige
Wirkung sowohl auf Ubiquitin-Konjugationsaktivität als auch Ubiquitin-Ligase-Aktivität verfügt, wodurch
eine Komponente beeinflusst wird, die nicht E3-Ligase ist.
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8A und 8B zeigen
die Nucleinsäuresequenz,
die für
Kaninchen-E1 kodiert, bzw. die Aminosäuresequenz von Kaninchen-E1.
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9A und 9B zeigt
die Nucleinsäuresequenz,
die für
das E2-Ubc5c kodiert, bzw. die Aminosäuresequenz von E2-Ubc5c.
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10 zeigt
die Aminosäuresequenz
des RING-Fingerproteins APC11.
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11 zeigt
die Aminosäuresequenz
des RING-Fingerproteins ROC1.
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12A und 12B zeigen
die Nucleinsäuresequenz,
die für
das RING-Fingerprotein ROC2 kodiert, bzw. die Aminosäuresequenz
von ROC2.
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13A und 13B zeigten
die Nucleinsäuresequenz,
die für
das Cullin CUL5 kodiert, bzw. die Aminosäuresequenz von CUL5.
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14A und 14B zeigen
die Nucleinsäuresequenz,
die für
das Cullin APC2 kodiert, bzw. die Aminosäuresequenz von APC2.
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15A, 15B und 15C zeigen die Aminosäuresequenzen von menschlichem
Ubiquitin, Flag-Ubiquitin bzw. Flag-Cys-Ubiquitin. Die Flag- und
Flag-Cys-Abschnitte der Sequenz sind fett gedruckt.
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16A und 16B zeigen
die E3-ligaseabhängige
Einführung
von Flag-Ala-Cys-Ubiquitin,
markiert mit FRET-Fluorophoren, in E3-Ubquitin-Komplex. Isolation
durch HPLC zeigt Emissionen aus freiem Ubiquitin und Ubiquitin,
gebunden an E3-Ligase. Die Spuren zeigen Fluoreszenzemission in
der nachstehend beschriebenen Wellenlänge unter Anregung mit 336
nm, der optimalen Anregungswellenlänge für IAEDANS. 16A zeigt die Fluoreszenzsignale von IAEDANS-(490
nm, größerer Peak)
und fluorescein- (515 nm, kleinerer Peak) markiertem Ubiquitin nach
Kombination mit E1 und E2 alleine. Das freie Ubiquitin wurde unter
Verwendung von Hochleistungsflüssigkeitschromatographie
(HPLC) isoliert. 16B zeigt die Fluoreszenzsignale
von IAEDANS-(490 nm, größerer Peak
bei jedem Elutionsvolumen) und fluorescein-(515 nm, kleinerer Peak bei
jedem Elutionsvolumen) markiertem Ubiquitin nach Kombination mit
E1 und E2 und E3 (Roc1/Cul1). Die strichlierte Linie zeigt optische
Dichte von Proteinlösung
(Maßstab
rechts), was die hohe Empfindlichkeit der Fluorophore trotz einer
sehr geringen Proteinkonzentration zeigt.
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17 zeigt
die Fluoreszenzemissionsspektren von freiem Ubiquitin, markiert
mit FRET-Spender/Akzeptorpaar EDANS und Fluorescein unter Anregung
mit 336 nm. Die strichlierte Linie zeigt die Emissionsspektren des
freien markierten Ubiquitins (Recktanten), während die durchgezogene Linie
die Emissionsspektren von markiertem Ubiquitin, gebunden an E3,
zeigt (Produkte). Das stark erhöhte
515:490-nm-Emissionsverhältnis von
E3-gebundenem Ubiquitin im Vergleich zu freiem Ubiquitin zeigt den
Energietransfer vom EDANS-Spender zum Fluorescein-Akzeptor dieses
FRET-Spender/Akzeptor-Paars.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verfahren zum Testen der Ubiquitin-Ligase-Aktivität. In einer
umfassenden Ausführungsform
stellt das Verfahren die Messung von Ubiquitin-Ligase-Aktivität direkt
dort, wo die Reaktion aufgetreten ist, bereit, daher wird der Bedarf
an Target-Proteinen und nachfolgende Analyse, wie z. B. Trennung
von ligiertem von unligiertem Material in einem SDS-PAGE-Verfahren,
vermieden. Dies ermöglicht
Multi-Well-Anordnungsanalyse und Hochdurchsatz-Screening verfahren
für Modulatoren
von Ubiquitinierungsaktivität.
Zusätzlich
ermöglichen
die vorliegenden Verfahren die Analyse vieler verschiedener Kombinationen
von E3-Komponenten
und E2/E3-Kombinationen, ohne eine vorherige Identifikation spezifischer
Targetsubstrate zu erfordern.
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Im
Allgemeinen umfasst das Verfahren die Kombination von Ubiquitin
und Ubiquitin-Ligations-Enzymen
und Messung der Menge an Ubiquitin, das an Ubiquitinierungssubstratprotein
ligiert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Ubiquitinierungssubstratprotein
Ubiquitin selbst, und was gemessen wird, sind Poly-Ubiquitin-Ketten, die in der
Ligase-Reaktion produziert werden. Deshalb steht „Ubiquitinierungssubstratprotein" wie hierin verwendet
für ein
Portein, an welches Ubquitin durch die Aktivität von Ubiquitinierungsenzymen
gebunden ist, und „Ubiquitinierung" und grammatikalische Äquivalente
davon stehen für
die Bindung von Ubiquitin an ein Substratprotein.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird kein spezifisches Targetprotein verwendet, um Ubiquitin-Ligase-Aktivität zu messen.
Unter „Targetprotein" hierin versteht
man ein Protein, das kein Ubiquitin ist, an welches Ubiquitin durch
Ubiquitinierungsenzyme gebunden wird. In dieser Ausführungsform
sind die Poly-Ubiquitin-Ketten, die gemessen werden, vorzugsweise
an E3 gebunden. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
können
die gemessenen Poly-Ubiquitin-Ketten an E3 gebunden sein oder nicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird E3 an die Oberfläche
eines Reaktionsgefäßes angeheftet, wie
z. B. den Well einer Multi-Well-Platte. Diese Ausführungsform
erleichtert die Trennung von ligiertem Ubiquitin von unligiertem
Ubiquitin. Mittel zum Anheften von E3 an die Oberfläche eines
Reaktionsgefäßes sind nachstehend
beschrieben. Diese Ausführungsform
ermöglicht
die Ubiquitin-Ligase-Reaktion und die Detektion und Messung von
ligiertem Ubiquitin im selben Gefäß, was den Test für Hochdurchsatz-Screening-Anwendungen
nützlich
macht.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist E3 frei in Lösung.
In dieser Ausführungsform
wird Ubiquitinierungsaktivität
unter Verwendung eines Systems überwacht,
das ein Signal produziert, das mit dem Ausmaß der Ubiquitinierung variiert,
wie z. B. das Fluoreszenzresonanzenergietransfer-(FRET-)System,
das nachstehend detailliert beschrieben ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist Ubiquitin markiert, entweder direkt oder indirekt, wie nachstehend
weiters beschrieben, und die Menge an Markierung wird gemessen.
Dies ermöglichte
eine einfache und rasche Detektion und Messung von ligiertem Ubiquitin,
was den Test für
Hochdurchsatz-Screeninganwendungen nützlich macht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
variiert das Signal der Markierung mit dem Ausmaß an Ubiquitinierung, wie z.
B. im FRET-System, das nachstehend beschrieben ist. Ein Fachmann
erkennt die Anwendbarkeit der vorliegenden Erfindung auf das Screening
auf Mittel, die Ubiquitinierung modulieren.
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Dementsprechend
stellt die vorliegende Erfindung Verfahren und Zusammensetzungen
zum Testen von Ubiquitin-Ligaseaktivität bereit. Unter „Ubiquitin" hierin versteht
man ein Polypeptid, das an ein anderes Polypeptid durch Ubiquitin-Ligase-Enzyme
ligiert wird. Das Ubiquitin kann aus einer beliebigen Spezies eines Organismus
stammen, vorzugsweise einer eukaryotischen Spezies. Vorzugsweise
stammt Ubiquitin von einem Säugetier.
Noch bevorzugter ist das Ubiquitin menschliches Ubiquitin. In einer
am meisten bevorzugten Ausführungsform
weist das Ubiquitin die Aminosäuresequenz
auf, die in 15A dargestellt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform,
wenn Ubiquitin an ein Targetprotein ligiert ist, wird auf dieses Protein
zum Abbau durch das 26S-Proteasom abgezielt.
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Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung verwenden ein 76-Aminosäure-Ubiquitin menschlichen Ursprungs.
Andere Ausführungsformen
verwenden wie nachstehend weiters beschrieben Varianten von Ubiquitin.
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Von „Ubiquitin" sind auch natürlich auftretende
Allele und künstlich
hergestellte Varianten eines solchen 76-Aminosäurepolypeptids umfasst. In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Ubiquitin die Aminosäuresequenz
auf, die in ATCC Zugriffsnummer P02248 dargestellt ist, die hierin
durch Verweis aufgenommen ist. ATCC-Zugriffsnummern sind in Genbank zu finden.
Sequenzen von GenBank-Zugriffsnummern sind hierin durch Verweis
aufgenommen. GenBank ist fachbekannt, siehe z. B. D. A. Benson et
al., Nucleic Acids Research 26, 1–7 (1998), und http://www.ncbi.nlm.nih.gov/.
Vorzugsweise weist das Ubiquitin die Aminosäuresequenz auf, die in 15A dargestellt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
haben die Varianten von Ubiquitin ein gesamte Aminosäuresequenzidentität von vorzugsweise
mehr als etwa 75%, noch bevorzugter mehr als etwa 80%, noch bevorzugter
mehr als 85% und am bevorzugtesten mehr als 90%, der Aminosäuresequenz,
die in 15A dargestellt ist. In einigen
Ausführungsformen
beträgt
die Sequenzidentität
etwa 93 bis 95 oder 98%.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
hat ein Ubiquitinprotein eine gesamte Sequenzähnlichkeit mit der Aminosäuresequenz,
die in 15A dargestellt ist, von mehr
als etwa 80%, noch bevorzugter mehr als etwa 85%, noch bevorzugter
mehr als etwa 90% und am bevorzugtesten mehr als 93%. In einigen Ausführungsformen
beträgt
die Sequenzidentität
etwa 95 bis 98 oder 99%.
-
Wie
fachbekannt ist, kann eine Reihe an verschiedenen Programmen verwendet
werden, um zu identifizieren, ob ein Protein (oder Nucleinsäure wie
nachstehend diskutiert) Sequenzidentität oder -ähnlichkeit zu einer bekannten
Sequenz aufweist. Sequenzidentität
und/oder -ähnlichkeit
wird unter Verwendung fachbekannter Standardverfahren, einschließlich aber
nicht ausschließlich
eines lokalen Sequenzidentitätsalgorithmus
von Smith & Waterman,
Adv. Appl. Math. 2, 482 (1981), durch den Sequenzidentitätsanordnungsalgorithmus
von Needleman & Wunsch,
J. Mol. Biol. 48, 443 (1970), durch das Verfahren der Suche nach Ähnlichkeiten
von Pearson & Lipman,
PNAS USA 85, 2444 (1988), durch computerisierte Implementationen
dieser Algorithmen (GAP, BESTFIT, FASTA und TFASTA im Wisconsin
Genetics Software Package, Genetics Computer Group, 575 Science
Drive, Madison, WI), das „Best
Fit Sequence Program",
beschrieben von Devereux et al., Nucl. Acid Res. 12, 387–395 (1984),
vorzugsweise unter Verwendung von Voreinstellungen, oder durch Untersuchung
bestimmt. Vorzugsweise wurde die prozentuelle Identität durch
FastDB basierend auf den folgenden Parametern berechnet: mismatch
penalty von 1, gap penalty von 1, gap size penalty von 0,33 und
joining penalty von 30, „Current
Methods in Sequence Comparison and Analysis", Macromolecular Sequencing and Synthesis,
Selected Methods and Applications, 127–149, Alan R. Liss, Inc (1988).
-
Ein
Beispiel für
einen nützlichen
Algorithmus ist PILEUP. PILEUP schafft eine multiple Sequenzanordnung
aus einer Gruppe verwandter Sequenzen unter Verwendung progressiver,
paarweiser Anordnungen. Er kann auch einen Baum abbilden, der Clustering-Beziehungen
zeigt, die verwendet werden, um die Anordnung zu schaffen. PILEUP
verwendet eine Vereinfachung der progressiven Anordnung von Feng & Doolittle, J.
Mol. Evol. 35, 351–360
(1987). Das Verfahren ähnelt
dem von Higgins & Sharp,
CABIOS 5, 151–153
(1989), beschriebenen Verfahren. Nützliche PILEUP-Parameter umfassen
ein default gap weight von 3,00, ein default gap length weight von
0,10 und weighted end gaps.
-
Ein
anderes Beispiel für
einen nützlichen
Algorithmus ist der BLAST-Algorithmus, der in Altschul et al., J.
Mol. Biol. 215, 403–410
(1990), und Karlin et al., PNAS, USA 90, 5873–5787 (1993), beschrieben ist.
Ein besonders nützliches
BLAST-Programm ist das WU-BAST-2-Programm, das von Altschul et al.,
Methods in Enzymology 266, 460m480 (1996), http://blast.wustl/edu/blast/README.html,
erhalten wurde. WU-BLAST-2 verwendet
mehrere Suchparameter, wovon die meisten auf Standardwerte eingestellt
wurden. Die anpassbaren Parameter weisen die folgenden Werte auf:
overlap span = 1, overlap span = 0,125, Word threshold (T) = 11.
Die HSP-S- und HSP-S2-Parameter sind dynamische Werte und werden
vom Programm selbst geschaffen, abhängig von der Zusammensetzung
der speziellen Sequenz und Zusammensetzung der speziellen Datenbank,
gegen welche die Sequenz von Interesse gesucht wird, jedoch können die
Werte angepasst werden, um Empfindlichkeit zu erhöhen.
-
Ein
weiterer nützlicher
Algorithmus ist gapped BLAST, wie von Altschul et al., Nucleic Acids
Res. 25, 3389–3402,
beschrieben. Gapped BLAST verwendet BLOSUM-62-Substitutionswerte, einen Threshold-T-Parameter,
der auf 9 eingestellt ist, das 2-Treffer-Verfahren
zum Auslösen
von Extensionen ohne Lücken,
kostet den Lückenlängen k 10+k1 Xu ist auf 16 eingestellt,
und Xg ist für das Datenbanksuchstadium
auf 40 eingestellt und für
das Output-Stadium der Algorithmen auf 67. Anordnungen mit Lücken werden
durch einen Wert ausgelöst,
der ~22 Bit entspricht.
-
Ein
prozentueller Aminosäuresequenzidentitätswert wird
durch die Zahl an übereinstimmenden
identischen Resten bestimmt, die durch die Gesamtzahl von Resten
der „längeren" Sequenz in der angeordneten Region
geteilt wird. Die „längere" Sequenz ist jene,
die über
die meisten tatsächlichen
Reste in der angeordneten Region verfügen (Lücken, die durch WU-Blast-2
eingeführt
werden, um den Anordnungswert zu maximieren, werden ignoriert).
-
Die
Anordnung kann die Einführung
von Lücken
in die anzuordnenden Sequenzen umfassen. Zusätzlich dazu versteht sich für Sequenzen,
die entweder mehr oder weniger Aminosäuren als die Aminosäuresequenz
umfassen, die in 15A dargestellt ist, dass in
einer Ausführungsform
der Prozentsatz von Sequenzidentität basierend auf der Zahl an
identischen Aminosäuren
im Verhältnis
zur Gesamtzahl an Aminosäuren bestimmt
wird. Daher wird zum Beispiel in einer Ausführungsform Sequenzidentität von Sequenzen,
die kürzer ist
als die Sequenz, die in 15A dargestellt
ist, wie nachstehend diskutiert, unter Verwendung der Zahl an Aminosäuren in
der kürzeren
Sequenz bestimmt. In prozentueller Identitätsberechnung wird relatives
Gewicht nicht verschiedenen Manifestationen von Sequenzvariationen,
wie z. B. Insertionen, Deletionen, Substitutionen etc., zugeschrieben.
-
In
einer Ausführungsform
werden nur Identitäten
positiv beurteilt (+1), und allen Formen von Sequenzvariationen,
einschließlich
Lücken,
wird ein Wert von „0" zugeschrieben, der
den Bedarf an einem gewichteten Wert oder Parameter wie nachstehend
für Sequenzähnlichkeitsberechnungen
beschrieben erübrigt.
Prozentuelle Sequenzidentität
kann z. B. durch die Dividieren der Zahl an übereinstimmenden identi schen
Resten durch die Gesamtzahl an Resten der „kürzeren" Sequenz in der angeordneten Region
und die Multiplikation mit 100 berechnet werden. Die „längere" Sequenz ist eine,
die über
die meisten tatsächlichen
Reste in der angeordneten Region verfügt.
-
Ubiquitin-Proteine
der vorliegenden Erfindung können
kürzer
oder länger
als die in 15A dargestellte Aminosäuresequenz
sein. Daher sind in einer bevorzugten Ausführungsform, die in die Definition
von Ubiquitin aufgenommen ist, Abschnitte oder Teile der Aminosäuresequenz
enthalten, die in 15A dargestellt ist. In einer
hierin angeführten
Ausführungsform
werden Fragmente von Ubiquitin als Ubiquitin-Proteine angesehen,
wenn sie durch Ubiquitin-Ligase-Enzyme an ein anderes Polypeptid
gebunden werden.
-
Wie
nachstehend deutlicher ausgeführt
wird, kann zusätzlich
dazu Ubiquitin länger
hergestellt werden als die in 15A dargestellte
Aminosäuresequenz,
z. B. durch Hinzufügung
von Markierungen, Hinzufügung anderer
Fusionssequenzen oder Aufklärung
zusätzlicher
kodierender und nicht-kodierender Sequenzen. Wie nachstehend beschrieben
ist die Fusion eines Ubiquitin-Peptids an ein Fluoreszenzpeptid,
wie z. B. grünfluoreszierendes
Peptid (GFP), besonders bevorzugt.
-
Das
Ubiquitin-Protein sowie andere Proteine der vorliegenden Erfindung
sind vorzugsweise rekombinant. Ein „rekombinantes Protein" ist ein Protein,
das unter Verwendung von Rekombinationsverfahren, d. h. durch die
Expression einer rekombinanten Nucleinsäure wie nachstehend beschrieben,
hergestellt wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird das Ubiquitin
der Erfindung durch die Expression einer Nucleinsäure wie
in ATCC Zugriffsnummer M26880 oder AB003730 angeführt, oder
eines Fragments davon hergestellt. In der am meisten bevorzugten
Ausführungsform
kodiert die Nucleinsäure
für die
Aminosäuresequenz,
die in 15A dargestellt ist. Ein rekombinantes
Protein unterscheidet sich von natürlich auftretendem Protein
durch zumindest eine oder mehrere Eigenschaften. Zum Beispiel kann
das Protein isoliert oder aus einigen oder allen Proteinen und Verbindungen
isoliert oder gereinigt werden, mit welchen es normalerweise in
seinem Wildtypwirt assoziiert ist, und kann daher im Wesentlichen
rein sein. Zum kann daher im Wesentlichen rein sein. Zum Beispiel
wird ein isoliertes Protein nicht von zumindest ein wenig Material
begleitet, mit welchem es normalerweise in seinem natürlichen
Zustand assoziiert ist, was vorzugsweise zumindest etwa 0,5 Gew.-%,
noch bevorzugter zumindest etwa 5 Gew.-%, des gesamten Proteins
in einer bestimmten Probe ausmacht. Ein im Wesentlichen reines Protein
umfasst zumindest etwa 75 Gew.-% des gesamten Proteins, wobei zumindest
etwa 80% bevorzugt sind und zumindest etwa 80% besonders bevorzugt
sind. Die Definition umfasst die Produktion eines Proteins aus einem
Organismus in einem anderen Organismus oder einer Wirtszelle. Alternativ
dazu kann das Protein durch die Verwendung eines induzierbaren Promoters
oder Hochexpressionspromotors in einer signifikant höheren Konzentration
hergestellt werden als normalerweise zu beobachten ist, sodass das Protein
in erhöhten
Konzentrationsausmaßen
hergestellt wird. Alternativ dazu kann das Protein in einer Form vorliegen,
die normalerweise nicht in Natur zu finden ist, wie bei der Hinzufügung einer
Epitopmarkierung oder Aminosäuresubstitutionen,
-insertionen und -deletionen wie nachstehend beschrieben.
-
Wie
hierin verwendet und nachstehend weiter definiert kann sich „Nucleinsäure" entweder auf DNA oder
RNA beziehen oder Moleküle,
die sowohl Desoxy- als auch Ribonucleotide enthalten. Die Nucleinsäuren umfassen
genomische DNA, cDNA und Oligonucleotide, einschließlich Sense-
und Anti-Sense-Nucleinsäuren. Solche
Nucleinsäuren
können
auch Modifikationen im Ribose-Phosphat-Gerüst enthalten, um Stabilität und Halbwertszeit
solcher Moleküle
in physiologischen Umgebungen zu erhöhen.
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Die
Nucleinsäure
kann doppelsträngig,
einzelsträngig
sein oder Abschnitte von sowohl doppelsträngigen als auch einzelsträngigen Sequenzen
enthalten. Wie Fachleuten klar ist, definiert die Darstellung eines einzelnen
Strangs („Watson") auch die Sequenz
des anderen Strangs („Crick"), daher umfassen
die Sequenzen, die in den 1 und 3 dargestellt sind, auch das Komplement
der Sequenz. Unter dem hierin angeführten Begriff „rekombinante
Nucleinsäure" versteht man Nucleinsäure, die
ursprünglich
in vitro gebildet wird, im Allgemeinen durch die Manipulation von
Nucleinsäure
durch Endonucleasen, in einer Form, die normalerweise in der Natur
nicht zu finden ist. Daher werden eine isolierte Nucleinsäure in einer
linearen Form oder ein Expressionsvektor, der in vitro durch Ligation
von DNA-Molekülen
gebildet wird, die normalerweise nicht verbunden werden, beide für die Zwecke
dieser Erfindung als rekombinant angesehen. Es versteht sich, dass,
sobald eine rekombinante Nucleinsäure hergestellt und in eine
Wirtszelle oder einen Organismus eingeführt wird, sie sich nicht-rekombinant
repliziert, d. h. unter Verwendung der In-vivo-Zeltmaschinerie der
Wirtszelle statt bei In-vitro-Manipulationen, jedoch werden solche
Nucleinsäuren,
sobald sie rekombinant produziert wurden, obwohl sie in der Folge
nicht-rekombinant repliziert wurden, dennoch für die Zwecke der Erfindung
als rekombinant erachtet.
-
Die
Begriffe „Polypeptide" und „Proteine" können austauschbar
in der gesamten Anmeldung verwendet werden und stehen für zumindest
zwei kovalent gebundene Aminosäuren,
die Proteine, Polypeptide, Oligopeptide und Peptide umfassen. Das
Protein kann aus natürlich
auftretenden Aminosäuren
und Peptidbindungen oder synthetischen Peptidmimetikastrukturen
bestehen. Daher stehen "Aminosäure" oder „Peptidrest" wie hierin verwendet
sowohl für
natürlich
auftretende als auch synthetische Aminosäuren. Zum Beispiel werden Homo-Phenylalanin,
Citrullin und Norleucin als Aminosäuren für die Zwecke der Erfindung
angesehen. „Aminosäure" umfasst auch Iminosäurereste,
wie z. B. Prolin und Hydroxyprolin. Die Seitenketten können entweder
die (R)- oder (S)-Konfiguration sein. In der bevorzugten Ausführungsform
liegen die Aminosäuren
in der (S)- oder L-Konfiguration vor. Wenn nicht-natürlich auftretende
Seitenketten verwendet werden, können Nicht-Aminosäuresubstitutionen
verwendet werden, zum Beispiel zum Vermeiden oder Verzögern von
In-vivo-Abbau.
-
In
einer Ausführungsform
stellt die vorliegende Erfindung Zusammensetzungen bereit, die Proteinvarianten
enthalten, z. B. Ubiquitin-, E1-, E2- und/oder E3-Varianten. Diese
Varianten fallen in eine oder mehr von drei Klassen: Substitutions-,
Insertions- oder
Deletionsvarianten. Diese Varianten werden üblicherweise unter Verwendung
von Kassetten- oder PCR-Mutagenese oder anderer fachbekannter Verfahren
durch ortsspezifische Mutagenese von Nucleotiden in der DNA, die
für ein
Protein der vorliegenden Zusammensetzungen kodiert, um DNA zu produzieren,
die für
die Variante kodiert, und anschließendes Exprimieren der DNA
in rekombinanter Zellkultur wie oben angeführt hergestellt. Jedoch können Proteinfragmentvarianten,
die über
bis zu etwa 100–150
Reste verfügen,
durch In-vitro-Synthese unter Verwendung etablierter Verfahren hergestellt werden.
Aminosäuresequenzvarianten
sind durch das vorgegebene Wesen der Variation, einer Eigenschaft, die
diese von natürlich
auftretenden Allelen oder Interspezies-Variation der Proteinaminosäuresequenz
trennt, gekennzeichnet. Die Varianten weisen typischerweise dieselbe
qualitative biologische Aktivität
wie das natürlich
auftretende Analogon auf, obwohl auch Varianten ausgewählt werden
können,
die modifizierte Eigenschaften aufweisen, wie nachstehend genauer
angeführt
wird.
-
Während die
Stelle oder Region zur Einführung
einer Aminosäuresequenzvariation
vorgegeben wird, muss die Mutation per se nicht vorgegeben sein.
Zum Beispiel kann zur Optimierung der Leistung einer Mutation an
einer vorgegebenen Stelle Zufallsmutagenese am Targetcodon oder
der Targetregion durchgeführt werden
und die exprimierten Varianten auf die optimale gewünschte Aktivität gescreent
werden. Verfahren zur Herstellung von Substitutionsmutationen an
vorgegebenen Stellen in DNA, die über eine bekannte Sequenz verfügt, sind
fachbekannt, z. B. M13-Primer-Mutagenese
und PCR-Mutagenese. Rasche Produktion vieler Varianten kann unter
Verwendung von Verfahren, wie z. B. dem Verfahren des Gen-Shufflings,
durchgeführt
werden, wodurch sich Fragmente ähnlicher
Varianten einer Nucleotidsequenz rekombinieren dürfen, um neue Variantenkombinationen
zu produzieren. Beispiele für
solche Verfahren sind in
US-Patent
Nr. 5.605.703 ,
5.811.238 ,
5.873.458 ,
5.830,696 ,
5.939.250 ,
5.763.239 ,
5.965.408 und
5.945.325 zu finden, wovon jedes in seiner
Gesamtheit hierin durch Verweis aufgenommen ist. Screening der Mutanten
wird durch die Verwendung von Ubiquitin-Ligaseaktivitätstests
der vorliegenden Erfindung durchgeführt.
-
Aminosäuresubstitutionen
sind typisch für
einzelne Reste, Insertionen liegen üblicherweise in der Größenordnung
von etwa 1 bis 20 Aminosäuren
vor, obwohl beträchtlich
größere Insertionen
toleriert werden können.
Deletionen reichen von etwa 1 bis etwa 20 Resten, obwohl in einigen
Fällen
Deletionen viel größer sein können.
-
Substitutionen,
Deletionen, Insertionen oder eine beliebige Kombination davon können verwendet werden,
um zu einem Endderivat zu gelangen. Im Allgemeinen werden diese
Veränderungen
auf einigen Aminosäuren
durchgeführt,
um die Änderung
des Moleküls
zu minimieren. Jedoch können
größere Veränderungen
unter bestimmten Umständen
toleriert werden. Wenn kleine Änderungen
in den Eigenschaften des Proteins wünschenswert sind, werden Substitutionen
im Allgemeinen gemäß der folgenden
Tabelle hergestellt. Tabelle
I
Ursprünglicher
Rest | Exemplarische
Substitutionen |
Ala | Ser |
Arg | Lys |
Asn | Gln,
His |
Asp | Glu |
Cys | Ser,
Ala |
Gln | Asn |
Glu | Asp |
Gly | Pro |
His | Asn,
Gln |
Ile | Leu,
Val |
Leu | Ile,
Val |
Lys | Arg,
Gin, Glu |
Met | Leu,
Ile |
Phe | Met,
Leu, Tyr |
Ser | Thr |
Thr | Ser |
Trp | Tyr |
Tyr | Trp,
Phe |
Val | Ile,
Leu |
-
Wesentliche Änderungen
der Funktion oder immunologischen Identität werden durch Selektion von Substitutionen
durchgeführt,
die weniger konservativ sind als jene, die in Tabelle I angeführt sind.
Zum Beispiel können
Substitutionen durchgeführt
werden, die viel signifikanter Folgendes beeinflussen: die Struktur
des Polypeptidgerüsts
im Bereich der Änderung,
zum Beispiel die Alpha-Helix- oder Beta-Faltblatt-Struktur; die
Ladung oder Hydrophobie des Moleküls an der Targetstelle; oder
die Sperrigkeit der Seitenkette. Die Substitutionen, von denen im
Allgemeinen erwartet wird, dass sie die größten Veränderungen in den Polypeptid-Eigenschaften
produzieren, sind jene, in welchen (a) ein hydrophiler Rest, z.
B. Seryl oder Threonyl, für
(oder durch) einen hydrophoben Rest, z. B. Leucyl, Isoleucyl, Phenylalanyl,
Valyl oder Alanyl, substituiert wird; (b) ein Cystein oder Prolin
für (oder
durch) einen beliebigen anderen Rest substituiert wird; (c) ein
Rest, der über
eine elektropositive Seitenkette verfügt, z. B. Lysyl, Arginyl, oder
Histidyl, für
(oder durch) einen elektronegativen Rest, z. B. Glutamyl oder Aspartyl,
substituiert wird; oder (d) ein Rest mit einer sperrigen Seitenkette,
z. B. Phenylalanin, für
(oder durch) einen, der über
keine Seitenkette verfügt,
z. B. Glycin, substituiert wird.
-
Die
Varianten zeigen typischerweise dieselbe qualitative biologische
Aktivität
und lösen
dieselben Immunreaktion aus wie das natürlich auftretende Analogon,
obwohl auch Varianten ausgewählt
werden, um die Eigenschaften der Proteine wie nötig zu modifizieren. Alternativ
dazu kann die Variante so entworfen sein, dass die biologische Aktivität des Proteins
geändert
wird. Zum Beispiel können
Glykosylierungsstellen geändert oder
entfernt werden.
-
Kovalente
Modifikationen von Polypeptiden sind im Schutzumfang dieser Erfindung
enthalten. Eine Form von kovalenter Modifikation umfasst die Umsetzung
von Aminosäureresten
eines Polypeptids, auf die abgezielt wird, mit einem organischen
derivatisierenden Mittel, das in der Lage ist, sich mit ausgewählten Seitenketten
oder den N- oder C-terminalen Resten eines Polypeptids umzusetzen.
Derivatisierung mit bifunktionellen Mitteln ist z. B. zur Vernetzung
eines Proteins mit einer wasserunlöslichen Trägermatrix oder Oberfläche zur
Verwendung im Verfahren für
Screeningtests nützlich,
wie nachstehend detaillierter beschrieben ist. Häufig verwendete Vernet zungsmittel
umfassen z. B. 1,1-Bis(diazoacetyl)-2-phenylethan, Glutaraldehyd,
Hydro xysuccinimidester, z. B. Ester mit 4-Azidosalicylsäure, homobifunktionelle
Imidoester, einschließlich
Disuccinimidylester, wie z. B. 3,3'-Dithiobis(succinimidylpropionat), bifunktionelle
Maleinimide, wie z. B. Bis-N-maleinimid-1,8-octan, und Mittel, wie
z. B. Methyl-3-[(p-azidophenyl)dithio]propioimidat.
-
Andere
Modifikationen umfassen Desamidierung von Glutaminyl- und Asparaginylresten
zu den entsprechenden Glutamyl- und Aspartylresten, Hydroxylierung
von Prolin und Lysin, Phosphorylierung von Hydroxygruppen von Seryl-
oder Threonylresten, Methylierung der "-Aminogruppen von Lysin-, Arginin- und
Histidin-Seitenketten [T. E. Creighton, Proteins: Structure and
Molecular Properties, W. H. Freeman & Co., San Francisco, 79–86 (1983)],
Acetylierung des N-terminalen Amins und Amidierung einer beliebigen
C-terminalen Carboxylgruppe.
-
Eine
andere Form von kovalenter Modifikation eines Polypeptids, die im
Schutzumfang dieser Erfindung enthalten ist, umfasst die Änderung
des nativen Glykosylierungsmusters des Polypeptids. „Änderung
des nativen Glykosylierungsmusters" steht hierin für die Deletion einer oder mehrer
Kohlenhydratgruppierungen, die im Nativsequenzpolypeptid zu finden
sind, und/oder Hinzufügung
einer oder mehrerer Glykosylierungsstellen, die im Nativsequenzpolypeptid
nicht gegenwärtig
sind.
-
Hinzufügung von
Glykosylierungsstellen zu Polypeptiden kann durch Änderung
der Aminosäuresequenz
davon erreicht werden. Die Änderung
kann z. B. durch Hinzufügung
von oder Substitution durch einem/einen oder mehrere(n) Serin- oder
Threoninreste(n) zum Nativsequenzpolypeptid (für O-gebundene Glykosylierungsstellen)
hergestellt werden. Die Aminosäuresequenz
kann gegebenenfalls durch Veränderung
auf DNA-Ebene geändert
werden, insbesondere durch Mutation der DNA, die für das Polypeptid
kodiert, an vorausgewählten
Basen, sodass Codons erzeugt werden, die in die gewünschten
Aminosäuren
translatieren.
-
Ein
anderes Mittel zur Steigerung der Zahl an Kohlenhydratgruppierungen
auf einem Polypeptid erfolgt durch chemische oder enzymatische Kopplung
von Glykosiden an das Polypeptid. Solche Verfahren sind im Fachgebiet
beschrieben, z. B. in
WO 87/05330 ,
veröffentlicht
am 11. September 1987, und in Aplin und Wriston, CRC Crit. Rev.
Biochem. 259–306
(1981).
-
Entfernung
von Kohlenhydratgruppierungen, die auf dem Polypeptid gegenwärtig sind,
kann chemisch oder enzymatisch oder durch Mutationssubstitution
von Codons erreicht werden, die für Aminosäurereste kodieren, die als
Targets für
Glykosylierung dienen. Chemische Deglykosylierungsverfahren sind
fachbekannt und z. B. von Hakimuddin et al., Arch. Biochem. Biophys.
259, 52 (1987), und von Edge et al., Anal. Biochem. 118, 131 (1981),
beschrieben. Enzymatische Spaltung von Kohlenhydratgruppierungen
auf Polypeptiden können
durch die Verwendung einer Vielzahl an Endo- und Exoglykosidasen
wie von Thotakura et al., Meth. Enzymol. 138, 350 (1987), beschrieben
erreicht werden.
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Eine
andere Form von kovalenter Modifikation eines Proteins umfasst die
Verbindung des Polypeptids mit einem einer Vielzahl von nicht-proteinartigen
Polymeren, z. B. Polyethylenglykol, Polypropylenglykol oder Polyoxyalkylene,
in der Art und Weise, wie in den
US-Patenten
Nr. 4.640.835 ,
4.496.689 ,
4.301.144 ,
4.670.417 ,
4.791.192 oder
4.179.337 beschrieben ist.
-
Polypeptide
der vorliegenden Erfindung können
ebenfalls auf eine Art und Wiese modifiziert werden, um chimäre Moleküle zu bilden,
die ein erstes Polypeptid umfassen, das an ein(e) andere(s), heterologe(s)
Polypeptid oder Aminosäuresequenz
fusioniert ist. In einer Ausführungsform
umfasst ein solches chimäres
Molekül
eine Fusion eines Ubiquitin-Polypeptids (oder wie nachstehend beschrieben
ein E2 oder E3) mit einem Markierungspolypeptid, das ein Epitop
bereitstellt, an welches sich ein Anti-tag-Antikörper selektiv binden kann.
Die Epitopmarkierung ist im Allgemeinen an den Amino- oder Carboxyl-Terminus
des Polypeptids gebunden. Die Gegenwart solcher epitopmarkierter
Formen eines Polypeptids kann unter Verwendung eines Antikörpers gegen
das Tag-Polypeptid detektiert werden. Auch ermöglicht die Bereitstellung einer
Epitopmarkierung dem Polypeptid, einfach durch Affinitätsreinigung
unter Verwendung eines Anti-Tag-Antikörpers oder einer anderen Form
von Affinitätsmat rix,
die sich an die Epitopmarkierung bindet, gereinigt zu werden. In
einer alternativen Ausführungsform
kann das chimäre
Molekül
eine Fusion eines hierin offenbarten Polypeptids mit einem Immunglobulin
oder einer besonderen Region eines Immunglobulins umfassen. Für eine bivalente
Form des chimären
Moleküls
könnte
eine solche Fusion an die Fc-Region eines IgG-Moleküls erfolgen.
Markierungen für
Komponenten der Erfindung sind nachstehend definiert und im Detail
beschrieben.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren zum Testen von Ubiquitinligase-Aktivität bereit.
Unter „Ubiquitinligase" versteht man ein
Ubiquitinierungsenzym, das in der Lage ist, die kovalente Bindung
eines Ubiquitins an ein anderes Protein zu katalysieren. Bevorzugte
Ausführungsformen
der Erfindung umfassen die Kombination von Ubiquitin und Ubiquitinenzymen,
einschließlich
Ubiquitinligase, unter Bedingungen, unter welchen Ubiquitinierungen
stattfinden können,
und Messung der Menge an Ubiquitin (Poly-Ubiquitin), gebunden an
die Ubiquitinligase. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Ubiquitinligase
eine E3-Ubiquitinligase, die nachstehend beschrieben ist.
-
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung umfassen die Bindung von Ubiquitin an
ein Ubiquitinierungssubstratprotein. Unter „Ubiquitinierungssubstratprotein" versteht man ein
Protein, an welches die Ubiquitin-Ligase die kovalente Bindung von
Ubiquitin katalysieren kann, und umfasst Targetprotein und Ubiquitin. In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Ubiquitinierungssubstratprotein Ubiquitin, und die Ubiquitinligase
katalysiert die Bildung von Polyubiquitinketten. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden die Polyubiquitin-Ketten durch die Ubiquitin-Ligase in Abwesenheit
eines beliebigen Targetproteins gebildet.
-
In
einem Aspekt stellt die Erfindung Verfahren zum Testen von Ubiquitinierung
bereit. In diesen Tests können
die Wechselwirkungen verschiedener Ubiquitinierungsenzyme, die Wechselwirkungen
verschiedener Untereinheiten von individuellen Ubiquitinierungsenzymen
und der Einfluss von Ubiquitinierungsmodulator-Kandidaten beobachtet
und gemessen werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Erfindung auf ein Verfahren zum Testen von Ubiquitinligase-Aktivität ausgerichtet.
Unter „Ubiquitinligase-Aktivität", „Ubiquitinligation" und grammatikalischen Äquivalenten
davon versteht man die Katalyse der kovalenten Bindung von Ubiquitin
an ein Substratprotein. Vorzugsweise ist jedes Ubiquitin gebunden,
sodass ein nachfolgendes Ubiquitinpolypeptid daran gebunden werden kann,
um Ketten zu bilden, die eine Vielzahl an Ubiquitinmolekülen umfassen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
tritt Ubiquitinligase-Aktivität
in Abwesenheit von Targetproteinen auf, daher ist das Substratprotein Ubiquitin.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Erfindung zusätzlich
dazu auf ein Verfahren zum Testen von Ubiquitin-Aktivierungsaktivität ausgerichtet.
Unter „Ubiquitin-Aktivierungsaktivität", „Ubiquitin-Aktivierung" und grammatikalischen Äquivalenten
davon versteht man die Verbindung von Ubiquitin und E1. Vorzugsweise bildet
E1 eine energiereiche Thiolesterbindung mit dem Ubiquitin.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Erfindung auch auf ein Verfahren zum Testen der Ubiquitin-Konjugationsaktivität ausgerichtet.
Unter „Ubiquitin-Konjugationsaktiviät", „Ubiquitinkonjugation" und grammatikalischen Äquivalenten
davon versteht man die Verbindung von aktiviertem Ubiquitin mit
einem E2. Wie Fachleuten klar ist, kann aufgrund der Gegenwart von
energiereicher Thiolesterbindung im E2-Ubiquitinkonjugat konjugiertes Ubiquitin
an ein anderes Ubiquitin in einer geringen Geschwindigkeit in Abwesenheit
der katalytischen Aktivität
von E3 gebunden werden. Deshalb liegt ein Teil des in einem Ubiquitinkonjugationsaktivitätstest gemessenen
Ubiquitins in Form von Poly-Ubiquitin vor.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen bereit,
die die Kombination von Ubiquitin mit anderen Komponenten umfassen.
Unter „Kombination" versteht man die
Hinzufügung
der verschiedenen Komponenten in ein Gefäß unter Bedingungen, unter
welchen Ubquitinaseaktivität
oder Ubiquitinierung stattfinden können. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist das Gefäß ein Well
einer 96-Well-Platte oder
eine andere im Handel erhältliche
Multiwellplatte. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist das Gefäß das Reaktionsgefäß einer
FACS-Maschine.
-
Andere
in der vorliegenden Erfindung nützliche
Gefäße umfassen
unter anderem 384-Well-Platten und 1536-Well-Platten. Wieder andere
in der vorliegenden Erfindung nützliche
Gefäße sind
Fachleuten bekannt.
-
Die
Hinzufügung
von Komponenten kann nacheinander oder in einer vorgegebenen Reihenfolge
oder Gruppierung erfolgen, solange die Bedingungen erhalten werden,
die Ubiquitin-Ligase-Aktivität
zugänglich sind.
Solche Bedingungen sind fachbekannt, und weitere Hinweise sind nachstehend
bereitgestellt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen eine oder mehrere Komponenten der vorliegenden Erfindung
eine Markierung. Unter „Markierung" versteht man ein
angeheftetes Molekül
oder angeheftete Moleküle,
die zur Identifikation oder Isolation der angehefteten Komponente
nützlich
sind. Komponenten, die über eine
Markierung verfügen,
werden als „Tag-X" bezeichnet, worin
X die Komponente ist. Zum Beispiel wird ein Ubiquitin, das eine
Markierung umfasst, hierin als „Markierungs-Ubiquitin" bezeichnet. Vorzugsweise
ist die Markierung kovalent an die angeheftete Komponente gebunden.
Wenn mehr als eine Komponente einer Kombination eine Markierung
aufweist, werden die Markierungen zum Zwecke der Identifikation
nummeriert, zum Beispiel „tag1-Ubiquitin". Komponenten können mehr
als eine Markierung umfassen, in diesem Fall wird jede Markierung
nummeriert, zum Beispiel „tag1,2-Ubiquitin". Bevorzugte Markierungen
umfassen unter anderem eine Markierung, einen Partner eines Bindungspaars
und ein Oberflächensubstratbindungsmolekül. Wie Fachleuten
bekannt ist, finden viel Moleküle
Anwendung als mehr als eine Form von Markierung, abhängig davon, wie
die Markierung verwendet wird.
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Unter „Markierung" versteht man ein
Molekül,
das direkt (d. h. eine primäre
Markierung) oder indirekt (d. h. eine sekundäre Markierung) detektiert werden
kann. Zum Beispiel kann eine Markierung sichtbar gemacht und/oder
gemessen oder auf andere Weise identifiziert werden, sodass ihre
Gegenwart oder Abwesenheit bekannt sein kann. Wie Fachleuten klar
ist, hängt
die Art, in welcher dies durchgeführt wird, von der Markierung
ab. Bevorzugte Markierungen umfassen unter anderem Fluoreszenzmarkierungen,
Markierungsenzyme und Radioisotope.
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Unter „Fluoreszenzmarkierung" versteht man ein
beliebiges Molekül,
das über
seine inhärenten
Fluoreszenzeigenschaften detektiert werden kann. Geeignete Fluoreszenzmarkierungen
umfassen unter anderem Fluorescein, Rhodamin, Tetramethylrhodamin,
Eosin, Erythrosin, Cumarin, Methylcumarine, Pyren, Malachitgrün, Stilben,
Luzifer-Gelb, Cascade-Blau
TM, Texas-Rot,
IAEDANS, EDANS, BODIPY FL, IC-Rot 640, Cy 5, Cy 5.5, LC-Rot-705
und Oregongrün.
Geeignete optische Farbstoffe sind im „Molecular Probes Handbook" von Richard P. Haugland
(1996) beschrieben, hierin ausdrücklich
durch Verweis aufgenommen. Geeignete Fluoreszenzmarkierungen umfassen
auch unter anderem grünfluoreszierendes
Protein (GFP; Chalfie et al., Science 263 (5148), 802–805 (11.
Februar, 1994), und EGFP (Clontech Genbank Zugriffsnummer U55762),
blaufluoreszierendes Protein (BFP; 1. Quantum Biotechnologies, Inc.,
1801 de Maisonneuve Blvd. West, B. Stock, Montreal (Quebec) Kanada
H3H 1J9, 2. R. H. Stauber, Biotechniques 24(3), 462–471 (1998),
3. R. Heim und R. Y. Tsien, Curr. Biol. 6, 178–182 (1996)), verstärktes gelbfluoreszierendes
Protein (EYFP; 1. Clontech Laborstories, Inc., 1020 East Meadow
Circle, Palo Alto, CA 94303), Luciferase (Ichicki et al., J. Immunol.
150 (12), 5408–5417
(1993)), β-Galactosidase (Nolan
et al., Proc. Natl. Acad. Sci USA 85(8), 2603–2607 (April 1988), und Renilla,
WO 92/15673 ;
WO 95/07463 ;
WO 98/14605 ;
WO 98/26277 ;
WO 99/49019 ,
US-Patent Nr. 5.292.658 ,
US-Patent Nr. 5.418.155 ;
US-Patent Nr. 5.683.888 ,
US-Patent Nr. 5.741.668 ,
US-Patent Nr. 5.777.079 ,
US-Patent Nr. 5.804.387 ,
US-Patent Nr. 5.874.304 ,
US-Patent Nr. 5.876.995 und
US-Patent Nr. 5.925.558 ).
Alle der oben erwähnten
Verweise sind hierin ausdrücklich
durch Verweis aufgenommen.
-
In
einigen Fällen
werden mehrere Fluoreszenzmarkierungen verwendet. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden zumindest zwei Fluoreszenzmarkierungen verwendet, die Elemente
eines Fluoreszenzresonanzenergietransfer- (FRET-) Paars sind. FRET
ist ein fachbekanntes Phänomen,
worin Anregung eines Fluoreszenzfarbstoffs auf einen anderen ohne
Emission eines Photons transferiert wird. Ein FRET-Paar besteht
aus einem Donor-Fluorophor und einem Akzeptor-Fluorophor. Das Fluoreszenzemissionsspektrum
des Donors und das Fluoreszenzabsorptionsspektrum des Akzeptors
müssen
einander überlappen,
und die zwei Moleküle
müs sen
sich in enger Nähe
zueinander befinden. Die Entfernung zwischen Donor und Akzeptor,
bei welcher 50% der Donoren deaktiviert werden (Energietransfer
auf den Akzeptor), wurde durch den Förster-Radius (R0)
definiert, der typischerweise 10–100 Å beträgt. Veränderungen des Fluoreszenzemissionsspektrums, das
FRET-Paare umfasst, können
detektiert werden, was Veränderungen
der Zahl jener Paare mit sich bringt, die sich in enger Nähe befinden
(d. h. innerhalb von 100 Å voneinander).
Dies resultiert typischerweise aus der Bindung oder Trennung zweier
Moleküle,
wovon eines mit einem FRET-Donor markiert ist und das andere mit einem
FRET-Akzeptor markiert
ist, worin eine solche Bindung das FRET-Paar in enge Nähe bringt.
Bindung solcher Moleküle
resultiert in einer erhöhten
Fluoreszenzemission des Akzeptors und/oder Quenching der Fluoreszenzemission
des Donors.
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FRET-Paare
(Donor/Akzeptor), die in der Erfindung nützlich sind, umfassen unter
anderem EDANS/Fluorescein, IAEDANS/Fluorescein, Fluorescein/Tetramethylrhodamin,
Fluorescein/LC-Rot-640, Fluorescein/Cy 5, Fluorescein/Cy 5.5 und
Fluorescein/LC-Rot 705.
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in
einem anderen Aspekt von FRET können
ein Fluoreszenzdonormolekül
und ein nicht-fluoreszierendes Akzeptormolekül („Quencher") verwendet werden. In dieser Anmeldung
steigt die Fluoreszenzemission des Donors, wenn der Quencher aus
der engen Nähe
zum Donor verdrängt
wird, und Fluoreszenzemission wird verringert, wenn der Quencher
in enge Nähe
zum Donor gebracht wird. Nützliche
Quencher umfassen unter anderem DABCYL, QSY7 und QSY 33. Nützliche
Fluoreszenz-Donor/Quencher-Paare
umfassen unter anderem EDANS/DABCYL, Texas-Rot/DABCYL, BODIPY/DABCYL, Luzifergelb/DABCYL,
Cumarin/DABCYL und Fluorescein/QSY-7-Farbstoff.
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Der
Fachmann versteht, dass FRET und Fluoreszenz-Quenching die Überwachung
der Bindung von markierten Molekülen über einen
gewissen Zeitraum ermöglichen,
was kontinuierliche Information hinsichtlich des Zeitverlaufs von
Bindungsreaktionen ermöglicht.
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Es
ist wichtig, daran zu erinnern, dass Ubiquitin an Substratprotein
durch seine terminale Carboxylgruppe an einen Lysinrest, einschließlich Lysinreste
auf einem anderen Ubiquitin, gebunden ist. Deshalb soll die Anheftung
von Markierungen oder anderen Tags keine dieser aktiven Gruppen
auf dem Ubiquitin beeinflussen. Aminosäuren können durch fachbekannte und
hierin beschriebene Mittel zur Proteinsequenz hinzugefügt werden,
und zwar für
den ausdrücklichen
Zweck, einen Anheftungspunkt für
eine Markierung bereitzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden eine oder mehrere Aminosäuren
zur Sequenz einer Komponente hinzugefügt, um ein Tag daran anzuheften,
vorzugsweise eine Fluoreszenzmarkierung. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Aminosäure,
an welche eine Fluoreszenzmarkierung angeheftet wird, Cystein.
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Unter „Markierungsenzym" versteht man ein
Enzym, das in Gegenwart eines Markierungsenzymsubstrats umgesetzt
werden kann, das ein detektierbares Produkt produziert. Geeignete
Markierungsenzyme zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung umfassen
unter anderem Meerrettichperoxidase, alkalische Phosphatase und
Glucoseoxidase. Verfahren zur Verwendung solcher Substrate sind
fachbekannt. Die Gegenwart des Markierungsenzyms wird im Allgemeinen
durch die Katalyse des Enzyms einer Reaktion mit einem Markierungsenzymsubstrat
gezeigt, die ein identifizierbares Produkt produziert. Solche Produkte
können
opak sein, wie z. B. die Reaktion von Meerrettich-Peroxidase mit
Tetramethylbenzedin, und können
eine Reihe verschiedener Farben aufweisen. Andere Markierungsenzymsubstrate,
wie z. B. Luminol (erhältlich
von Pierce Chemical Co.), sind entwickelt worden, die Fluoreszenzreaktionsprodukte
produzieren. Verfahren zur Identifikation von Markierungsenzymen
mit Markierungsenzymsubstraten sind fachbekannt, und viele Sets
sind im Handel erhältlich.
Beispiele und Verfahren zur Verwendung verschiedener Markierungsenzyme
sind in Savage et al., Previews 247, 6–9 (1998), Young, J. Virol.
Methods 24, 227–236
(1989), beschrieben, die hierin in ihrer Gesamtheit durch Verweis
aufgenommen sind.
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Unter „Radioisotop" versteht man ein
radioaktives Molekül.
Geeignete Radioisotope für
die Verwendung in der Erfindung umfassen unter anderem 14C, 3H, 32P, 35S, 125I und 131I. Die Verwendung von Radioisotopen als
Markierungen ist fachbekannt.
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Zusätzlich dazu
können
Markierungen indirekt detektiert werden, d. h. das Tag ist ein Partner
eines Bindungspaars. Unter „Partner
eines Bindungspaars" versteht
man eine erste und zweite Gruppierung, worin die erste und zweite
Gruppierung eine spezifische Bindungsaffinität füreinander haben. Geeignete
Bindungspaare für
die Verwendung in der Erfindung umfassen unter anderem Antigene/Antikörper (z.
B. Digoxigenin/Anti-Digoxigenin, Dinitrophenyl (DNP)/Anti-DNP, Dansyl-X-Anti-Dansyl,
Fluorescein/Anti-Fluorescein, Luzifer-Gelb/Anti-Luzifer-Gelb und
Rhodamin-Anti-Rhodamin), Biotin/Avidin (oder Biotin/Streptavidin)
und Calmodulinbindungsprotein (CBP)/Calmodulin. Andere geeignete
Bindungspaare umfassen Polypeptide, wie z. B. das FLAG-Peptid [Hopp
et al., BioTechnology 6, 1204–1210
(1988)], das KT3-Epitoppeptid
[Martin et al., Science 255, 192–194 (1992)], Tubulinepitoppeptid
[Skinner et al., J. Biol. Chem. 266, 15163–15166 (1991)] und das T7-Gen-10-Protein-Peptid-Tag [Lutz-Freyermuth
et al., Proc. Nati. Acad. Sci. USA 87, 6393–6397 (1990)] und die Antikörper jedes
dazu. Im Allgemeinen kann in einer bevorzugten Ausführungsform
der kleinere Bindungspaarpartner als Tag dienen, da räumliche Überlegungen
in Ubiquitinligation wichtig sein können. Wie Fachleuten klar ist,
können
Bindungspaarpartner in Anwendungen verwendet werden, die nicht der
Markierung dienen, wie nachstehend weiters beschrieben ist.
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Wie
Fachleuten klar ist, kann ein Partner eines Bindungspaars auch ein
Partner eines anderen Bindungspaars sein. Zum Beispiel kann ein
Antigen (erste Gruppierung) sich an einen ersten Antikörper (zweite Gruppierung)
binden, der hingegen ein Antigen für einen zweiten Antikörper (dritte
Gruppierung) sein kann. Es versteht sich weiters, dass ein solcher
Umstand indirekte Bindung einer ersten Gruppierung und einer dritten Gruppierung über eine
zweite Gruppierung als Zwischenprodukt, d. h. ein Bindungspaarpartner
zu jedem, ermöglicht.
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Wie
Fachleuten klar ist, kann ein Partner eines Bindungspaars wie oben
beschrieben eine Markierung umfassen. Es versteht sich weiters,
dass dies ermöglicht,
dass ein Tag indirekt durch Bindung eines Bindungspartners, der
eine Markierung umfasst, markiert wird. Anheftung einer Markierung
an ein Tag, das ein Partner eines Bindungspaars ist, wie zuvor beschrieben,
wird hierin als „indirekte
Markierung" bezeichnet.
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Unter „Oberflächensubstratbindungsmolekül" und grammatikalischen Äquivalenten
davon versteht man ein Molekül,
das über
Bindungsaffinität
für ein
spezifisches Substrat verfügt,
wobei das Substrat im Allgemeinen ein Element eines Bindungspaars
ist, das aufgetragen, inkorporiert oder auf andere Weise an eine Oberfläche angeheftet
ist. Geeignete Oberflächensubstratbindungsmoleküle und ihre
Oberflächen-Substrate umfassen
unter anderem Poly-Histidin-(poly-his-) oder Poly-Histidin-Glycin-(poly-his-gly-)Tags
und Nickelsubstrat; das Glutathion-S-transferase-tag und sein Antikörpersubstrat
(erhältlich
von Pierce Chemical), das flu-HA-tag-Polypeptid und sein Antikörper-12CA5-Substrat
[Field et al., Mol. Cell Biol. 8, 2159–2165 (1988)], das c-myc-tag
und die 8F9-, 3C7-, 6E10-, G4-, B7- und 9E10-Antikörpersubstrate
dazu [Evan et al., Molecular and Cellular Biology 5, 3610–3616 (1985)]
und das Herpes-simplex-Virus-Glykoprotein-D- (gD-) Tag und sein Antikörpersubstrat
[Paborsky et al., Protein Engineering 3 (6), 547–553 (1990)]. Im Allgemeinen
umfassen Oberflächenbindungssubstratmoleküle, die
in der vorliegenden Erfindung nützlich
sind, unter anderem Polyhistidinstrukturen (His-tags), die Nickelsubstrate
binden, Antigene, die sich an Oberflächen-Substrate binden, die
Antikörper
umfassen, Haptene, die sich an Avidinsubstrat (z. B. Biotin) binden,
und CBP, die sich an Oberflächensubstrat
binden, das Calmodulin umfasst.
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Produktion
von antikörper-eingebetteten
Substraten ist fachbekannt, siehe Slinkin et al., Bioconj. Chem.
2, 342–348
(1991), Torchilin et al., siehe oben, Trubetskoy et al., Bioconj.
Chem. 3, 323–327
(1992), King et al., Cancer Res. 54, 6176–6185 (1994), und Wilbur et
al., Bioconjugate Chem. 5 220–235
(1994) (wovon alle hierdurch durch Verweis ausdrücklich aufgenommen sind), und
Anheftung von oder Produktion von Proteinen mit Antigenen ist oben
beschrieben.
-
Calmodulin-eingebettete
Substrate sind im Handel erhältlich,
und Produktion von Proteinen mit CBP ist in Simcox et al., Strategies
8, 40–43
(1995), beschrieben, das hierdurch durch Verweis in seiner Gesamtheit aufgenommen
ist.
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Wie
Fachleuten klar ist, können
tag-Komponenten der Erfindung auf verschiedenste Art hergestellt werden,
stark abhängig
von der Form des Tags. Komponenten der Erfindung und Tags sind vorzugsweise durch
eine kovalente Bindung angeheftet.
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Die
Produktion von tag-Polypeptiden durch rekombinante Mittel, wenn
das Tag auch ein Polypeptid ist, ist nachstehend beschrieben. Produktion
von FLAG-markierten Proteinen ist fachbekannt, und Sets für eine solche
Produktion sind im Handel erhältlich
(zum Beispiel von Kodak und Sigma). Verfahren zur Produktion und
Verwendung von FLAG-markierten Proteinen sind z. B. in Winston et
al., Genes and Devel. 13, 270–283 (1999),
hierin in ihrer Gesamtheit aufgenommen, sowie in Produkthandbüchern zu
finden, die mit den oben genannten Sets bereitgestellt werden.
-
Biotinylierung
von Targetmolekülen
und Substraten ist fachbekannt, zum Beispiel ist ein große Zahl and
Biotinylierungsmitteln, einschließlich aminreaktiver und thiolreaktiver
Mittel, für
die Biotinylierung von Proteinen, Nucleinsäuren, Kohlenhydraten, Carbonsäuren bekannt;
siehe Kapitel 4, Molecular Probes Catalog, Haugland, 6. Auflage
(1996), hierin durch Verweis aufgenommen. Ein biotinyliertes Substrat
kann an eine biotinylierte Komponente über Avidin oder Streptavidin
angeheftet werden. Demähnlich
ist auch eine große
Zahl an Haptenisierungsreagenzien bekannt (Id.) Verfahren zur Markierung
von Proteinen mit Radioisotopen sind fachbekannt. Zum Beispiel sind
solche Verfahren in Ohta et al., Molec. Cell 3, 535–541 (1999),
zu finden, das hierin in ihrer Gesamtheit durch Verweis aufgenommen
ist.
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Produktion
von Proteinen, die über
His-Tags verfügen,
durch rekombinante Mittel ist fachbekannt, und Sets zur Produktion
solcher Proteine sind im Handel erhältlich. Ein solches Set und
seine Verwendung ist in QIAexpress Handbook von Quiagen von Joanne
Crowe et al., hierin ausdrücklich
durch Verweis aufgenommen, beschrieben.
-
Die
Funktionalisierung von Markierungen mit chemisch reaktiven Gruppen,
wie Thiolen, Aminen, Carboxylen etc., ist im Allgemeinen fachbekannt.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Tag funktionalisiert, um kovalente Anheftung zu erleichtern.
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Die
kovalente Anheftung des Tags kann entweder direkt oder über einen
Linker erfolgen. In einer Ausführungsform
ist der Linker eine relativ kurze Kupplungsgruppierung, die verwendet
wird, um die Moleküle
anzuheften. Eine Kupplungsgruppierung kann direkt auf einer Komponente
der Erfindung, Ubiquitin zum Beispiel, synthetisiert werden und
enthält
zumindest eine funktionelle Gruppe, um Anheftung des Tags zu erleichtern. Alternativ
dazu kann die Kupplungsgruppierung zumindest zwei funktionelle Gruppen
aufweisen, die verwendet werden, um eine funktionalisierte Komponente
z. B. an ein funktionalisiertes Tag anzuheften. In einer zusätzlichen
Ausführungsform
ist der Linker ein Polymer. In dieser Ausführungsform wird kovalente Anheftung entweder
direkt oder durch die Verwendung von Kupplungsgruppierungen aus
der Komponente oder dem Tag an das Polymer erreicht. In einer bevorzugten
Ausführungsform
erfolgt die kovalente Anheftung direkt, d. h. es wird kein Linker
verwendet. In dieser Ausführungsform
enthält
die Komponente vorzugsweise eine funktionelle Gruppe, wie z. B.
Carbonsäure,
die für
direkte Anheftung an das funktionalisierte Tag verwendet wird. Es
versteht sich, dass die Komponente und das Tag auf eine Reihe von
Arten angeheftet wird, einschließlich der oben angeführten. Was
wichtig ist, ist, dass die Art der Anheftung die Funktionalität der Komponente
nicht signifikant ändert.
Zum Beispiel soll in Taq-Ubiquitin das Tag auf eine solche Art angeheftet
werden, um dem Ubiquitin zu ermöglichen,
kovalent an ein anderes Ubiquitin gebunden zu werden, um Polyubiquitin-Ketten
zu bilden. Wie Fachleuten klar ist, wird die obige Beschreibung
der kovalenten Anheftung einer Markierung und eines Ubiquitins ebenso
auf die Anheftung von im Wesentlichen beliebigen zwei Molekülen der
vorliegenden Offenbarung angewendet.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Tag so funktionalisiert, dass kovalente Anheftung erleichtert
wird, wie allgemein oben beschrieben ist. Daher ist eine große Zahl
an Tags im Handel verfügbar,
die funktionelle Gruppen enthalten, einschließlich unter anderem Isothiocyanatgruppen,
Aminogruppen, Halogenacetylgruppen, Malei nimide, Succinimidylester
und Sulfonylhalide, wovon alle verwendet werden können, um die
Markierung kovalent an ein zweites Molekül anzuheften, wie hierin beschrieben
ist. Die Zahl der funktionellen Gruppe des Tags hängt von
der Stelle der Anheftung an entweder einen Linker, wie oben angeführt, oder eine
Komponente der Erfindung ab. Daher werden zur direkten Bindung an
eine Carbonsäuregruppe
eines Ubiquitins aminomodifizierte oder hydrazinmodifizierte Tags
zur Kupplung über
Carbodiimid-Chemie verwendet, zum Beispiel unter Verwendung von
1-Ethyl-3-(3-dimethylaminopropyl)carbodiimid
(EDAC) auf fachbekannte Weise (siehe Set 9 und Set 11 des Molecular
Probes Catalog, siehe oben, siehe auch Pierce Catalog and Handbook,
T-155 bis T-200 (1994), wovon beide hierin durch Verweis aufgenommen
sind). In einer Ausführungsform
wird das Carbodiimid zuerst an das Tag angeheftet, wie es z. B.
für viele
der hierin beschriebenen Tags im Handel erhältlich ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt Ubiquitin in Form von Tag-Ubiquitin vor.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
liegt Ubiquitin in Form von Tag-Ubiquitin vor, worin das Tag ein Partner
eines Bindungspaars ist. Vorzugsweise ist das Tag in dieser Ausführungsform
FLAG und der Bindungspartner Anti-FLAG. In dieser Ausführungsform
ist eine Markierung vorzugsweise durch indirekte Markierung an das
FLAG angeheftet. Vorzugsweise ist die Markierung ein Markierungsenzym.
Am bevorzugtesten ist das Markierungsenzym Meerrettichperoxidase,
die mit einem Fluoreszenzmarkierungsenzymsubstrat umgesetzt wird.
Vorzugsweise ist das Markierungsenzymsubstrat Luminol. Alternativ
dazu ist die Markierung eine Fluoreszenzmarkierung.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
liegt Ubiquitin in Form von Tag-Ubiquitin
vor, worin das Tag eine Fluoreszenzmarkierung ist. In einer besonders
bevorzugten Ausführungsform
liegt Ubiquitin in Form von tag1-Ubiquitin und tag2-Ubiquitin vor, worin
tag1 und tag2 Elemente eines FRET-Paars sind. In einer anderen bevorzugten
Ausführungsform
liegt Ubiquitin in Form von tag1-Ubiquitin und tag2-Ubiquitin vor,
worin tag1 eine Fluoreszenzmarkierung und tag2 ein Quencher der
Fluoreszenzmarkierung ist. In einer dieser bevorzugten Ausführungsformen, wenn
tag1-Ubiquitin und tag2-Ubiquitin durch die Aktivität einer
Ubiquitinligase gebunden sind, liegen tag1 und tag2 vorzugsweise
innerhalb von 100 Å voneinander,
noch bevorzugter innerhalb von 70 Å, noch bevorzugter innerhalb
von 50 Å,
noch bevorzugter innerhalb von 40 Å und in manchen Fällen vorzugsweise
innerhalb von 30 Å oder
weniger.
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In
wieder einer anderen bevorzugten Ausführungsform liegt Ubiquitin
in der Form von tag1,2-Ubiquitin und tag1,3-Ubiquitin vor, worin
tag1 ein Element eines Bindungspaars ist, vorzugsweise FLAG, tag2
eine Fluoreszenzmarkierung und tag3 entweder eine Fluoreszenzmarkierung
ist, sodass tag2 und tag3 Elemente eines FRET-Paars sind oder tag3
ein Quencher von tag2 ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden eine oder mehrere Aminosäuren
zu der Ubiquitinsequenz unter Verwendung von hierin beschriebenen
Rekombinationsverfahren hinzugefügt,
um einen Anheftungspunkt für
ein Tag, vorzugsweise eine Fluoreszenzmarkierung oder einen Quencher,
bereitzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform sind eine oder mehrere
Aminosäuren
Cys oder Ala-Cys. Vorzugsweise werden die eine oder mehrere Aminosäuren an
den N-Terminus von Ubiquitin angeheftet. In einer bevorzugten Ausführungsform
liegt die eine oder mehrere Aminosäuren zwischen der Sequenz eines
Flag-Tags und des Ubiquitins. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Tag, vorzugsweise eine Fluoreszenzmarkierung oder ein Quencher,
an das hinzugefügte
Cystein angeheftet.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen bereit,
welche die Kombination von Ubiquitin und E1 umfassen. Unter „E1" versteht man ein
ubiquitinaktivierendes Enzym. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist E1 in der Lage, Ubiquitin an ein E2 zu transferieren, das nachstehend
definiert ist. In einer bevorzugten Ausführungsform bindet E1 Ubiquitin.
In einer bevorzugten Ausführungsform
bildet E1 eine Hochenergie-Thiolester-Bindung mit Ubiquitin, wodurch
das Ubiquitin „aktiviert" wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen E1-Proteine, die in der Erfindung nützlich sind, jene, die eine
Aminosäuresequenz
des Poylpeptids aufweisen, das die ATCC-Zugriffsnummern A38564,
S23770, AAA61246, P22314, CAA40296 und BAA33144, hierin durch Verweis
aufgenommen, aufweist. In einer bevorzugten Ausführungsform weist E1 die Aminosäuresequenz
auf, die in 8B dargestellt ist, oder eine
Nucleinsäure,
welche die in 8A dargestellte Sequenz umfasst,
kodiert dafür.
Vorzugsweise ist E1 menschliches E1. E1 ist im Handel von Affiniti
Research Proucts (Exeter, UK) erhältlich.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen Nucleinsäuren,
die zur Produktion von E1-Proteinen für die Erfindung verwendet werden
können,
unter anderem jene, die durch ATCC-Zugriffsnummern M58028, X56976
und AB012190 offenbart sind, hierin durch Verweis aufgenommen. In
einer bevorzugten Ausführungsform
kodiert eine Nucleinsäure,
die eine Sequenz aufweist, die im Wesentlichen aus der in 8A dargestellten
Sequenz besteht, für
E1. Varianten der erwähnten
E1-Proteine, die auch vom Begriff „E1" umfasst sind, können wie hierin beschrieben
hergestellt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung E2. Unter „E2" versteht man ein
Ubiquitin-Trägerenzym
(auch als Ubiquitin-Konjugationsenzym
bekannt). In einer bevorzugten Ausführungsform wird Ubiquitin von
E1 auf E2 transferiert. In einer bevorzugten Ausführungsform
resultiert der Transfer in einer Thiolester-Bindung, die zwischen
E2 und Ubiquitin gebildet wird. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist E2 in der Lage, Ubiquitin auf ein E3, das nachstehend beschrieben
ist, zu transferieren. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Ubiquitinierungssubstratprotein
Ubiquitin.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen Proteine, die in der vorliegenden Erfindung als E2 verwendet
werden können,
unter anderem jene, die die Aminosäuresequenzen aufweisen, die
in ATCC-Zugriffsnummern AAC37534, P49427, CAA82525, AAA58466, AAC41750,
P51669, AAA91460, AAA91461, CAA63538, AAC50633, P27924, AAB36017,
Q16763, AAB86433, AAC26141, CAA04156, BAA11675, Q16781, NP_003333,
BAB18652, AAH00468, CAC16955, CAB76865, CAB76864, NP_05536, O00762, XP_009804,
XP_009488, XP_006823, XP_006343, XP_005934, XP_002869, XP_003400,
XP_009365, XP_010361, XP_004699, XP_004019, O14933, P27924, P50550,
P52485, P51668, P51669, P49459, P37286, P23567, P56554 und CAB45853
offenbart sind, wovon jede hierin durch Verweis aufgenommen ist. Besonders
bevorzugt sind Sequenzen, die in den ATCC-Zugriffsnummern NP003331, NP003330,
NP003329, P49427, AAB53362, NP008950, XP009488 und AAC41750, die
ebenfalls hierin durch Verweis aufgenommen sind, offenbart sind.
Dem Fachmann ist klar, dass viele verschiedene E2-Proteine und Isozyme
fachbekannt sind und in der vorliegenden Erfindung verwendet werden
können,
vorausgesetzt, das E2 weist Ubiquitin-Konjugationsaktivität auf. Vom
Begriff „E2" sind ebenfalls insbesondere
Varianten von E2 umfasst, die wie hierin beschrieben hergestellt
werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist E2 eines von Ubc5 (Ubch5, vorzugsweise Ubch5c), Ubc3 (Ubch3),
Ubc4 (Ubch4) und UbcX (Ubc10, Ubch10). In einer bevorzugten Ausführungsform
ist E2 Ubc5c. In einer bevorzugten Ausführungsform hat E2 die Aminosäuresequenz,
die in 9B dargestellt ist, oder eine Nucleinsäure, die
im Wesentlichen aus der in 9A dargestellten
Sequenz besteht, kodiert dafür.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen Nucleinsäuren,
die verwendet werden können,
um E2 herzustellen, unter anderem jene Nucleinsäuren, die Sequenzen aufweisen,
die in den ATCC-Zugriffsnummern L2205, 229328, M92670, L40146, U39317,
U39318, X92962, U58522, S81003, AF031141, AF075599, AJ000519, XM009488,
BM007019, U73379, L40146 und D83004 offenbart sind, wovon jede hierin
durch Verweis aufgenommen ist. Wie oben beschrieben können Varianten
dieser und andere für
E2 kodierende Nucleinsäuren
auch verwendet werden, um E2-Protein-Varianten
herzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Nucleinsäure,
die zur Herstellung von E2 verwendet wird, die in 9A gezeigte
Sequenz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist E2 ein Tag auf, wie oben definiert, wobei der Komplex hierin
als „Tag-E2" bezeichnet wird.
Bevorzugte E2-Tags umfassen unter anderem Markierungen, Partner
von Bindungspaaren und Substratbindungselemente. In einer am meisten
bevorzugten Ausführungsform
ist das Tag ein His-Tag oder GST-Tag.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen bereit,
die E3 umfassen. Unter „E3" versteht man eine
oben definierte Ubiquitin-Ligase, die eine oder mehrere Komponenten
umfasst, die mit Ligation von Ubiquitin an ein Ubiquitinierungssubstratprotein
für ubiquitinabhängige Proteolyse
assoziiert sind. In einer bevorzugten Ausführungsform umfasst E3 ein RING-Fingerprotein
und ein Culin. In einer bevorzugten Ausführungsform umfassen RING-Fingerproteine
unter anderem ROC1, ROC2 und APC11. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen Culline unter anderem CUL1, CUL2, CUL3, CUL4A, CUL5 und
APC2.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen RING-Fingerproteine unter anderem Proteine, die die Aminosäuresequenz
aufweisen, die in ATCC-Zugriffsnummern AAD30147 und AAD30146 und
6320196 offenbart sind, die hierin durch Verweis aufgenommen sind.
In einer noch bevorzugteren Ausführungsform weist
das RING-Fingerprotein
eine Sequenz auf, die aus der Gruppe bestehend aus den in 10, 11 und 12B dargestellten ausgewählt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen Culline unter anderem Proteine mit Aminosäuresequenzen,
die in den ATCC-Zugriffsnummern 4503161, AAC50544, AAC36681, 4503163,
AAC51190, AAD23581, 4503165, AAC36304, AAC36682, AAD45191, AAC50548,
Q13620, 4503167 und AAF05751 offenbart sind, wovon jede hierin durch
Verweis aufgenommen ist. Zusätzlich
dazu umfasst im Kontext der Erfindung jedes der RING-Fingerproteine
und Culline Varianten der bekannten oder angeführten Sequenzen, die hierin
beschrieben sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das Cullin eine Sequenz wie die in 13B oder 14B dargestellte auf.
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Diese
E3-Proteine und -Varianten können
wie hierin beschrieben hergestellt werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfassen Nucleinsäuren,
die verwendet werden, um die RING-Fingerproteine herzustellen, unter
anderem jene, die Nucleinsäuresequenzen
aufweisen, die in den ATCC-Zugriffsnummern AF142059, AF142060 und
Nucleinsäuren
433493 bis 433990 von NC001136 offenbart sind. In einer bevorzugten
Ausführungsform
werden Culline aus Nucleinsäuren
hergestellt, die unter anderem jene umfassen, die Nucleinsäuresequenzen
aufweisen, die in ATCC-Zugriffsnummern
NM003592, U58087, AF062536, AF126404, NM003591, U83410, NM003590,
AB014517, AF062537, AF064087, AF077188, U58091, NM003478, X81882 und
AF191337 offenbart sind, wovon jede hierin durch Verweis aufgenommen
ist. Wie oben beschrieben sind Varianten dieser Sequenzen auch von
der Erfindung umfasst.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst Nucleinsäure,
die verwendet wird, um ROC2 zu produzieren, die Sequenz, die in 12A dargestellt ist. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst Nucleinsäure,
die verwendet wird, um CUL5 zu produzieren, die in 13A dargestellte Sequenz. In einer bevorzugten
Ausführungsform
umfasst Nucleinsäure,
die verwendet wird, um APC2 zu produzieren, die in 14A dargestellte Sequenz.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst E3 die RING-Fingerprotein/Cullin-Kombination APC11/APC2. In einer anderen
bevorzugten Ausführungsform
umfasst E3 die RING-Fingerprotein/Cullin-Kombination ROC1/CUL1.
In wieder einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst E3 die RING-Fingerprotein/Cullin-Kombination
ROC1/CUL2. In wieder einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfasst
E23 die RING-Fingerprotein/Cullin-Kombination ROC2/CUL5. Jedoch
versteht der Fachmann, dass eine beliebige Kombination von E3-Komponenten
produziert werden kann und in der hierin beschriebenen Erfindung
verwendet werden kann.
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In
einer anderen Ausführungsform
umfasst E3 die Ligase E3-alpha, E3A (E6-AP), HERC2, SMURF1, TRAF6,
MDM2, Cbl, Sina/Siah, Itchy, IAP oder NEDD-4. In dieser Ausführungsform
weist die Ligase die Aminosäuresequenz
von jener in den ATCC- Zugriffsnummern
AAC39845 Q05086, CAA66655, CAA66654, CAA66656, AAD08657, NP_002383,
XP_006284, AAC51970, XP_013050, BAB39389, Q00987, AAF08298 oder
P46934 offenbarten auf, wovon jede hierin durch Verweis aufgenommen
ist. Wie oben umfasst die Erfindung auch Varianten. Nucleinsäuren zur
Herstellung von E3 für
diese Ausführungsform
umfassen unter anderem jene mit Sequenzen, die in den ATCC-Zugriffsnummern
AF061556, XM006284, U76247, XM013050, X898032, X98031, X98033, AF071172,
212020, AB056663, AF199364 und D42055 offenbart sind, und Varianten
davon.
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E3
kann auch andere Komponenten umfassen, wie z. B. SKP1- und F-Box-Proteine.
Die Aminosäure- und
Nucleinsäuresequenzen
für SKP1
sind in den ATCC-Zugriffsnummern
AAC50241 bzw. U33760 zu finden. Viele F-Box-Proteine sind fachbekannt,
und ihre Aminosäure-
und Nucleinsäuresequenzen
sind einfach vom Fachmann aus verschiedenen veröffentlichten Quellen zu erhalten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die E3-Komponenten wie hierin beschrieben rekombinant produziert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die E3-Komponenten in derselben Wirtszelle co-exprimiert.
Co-Expression kann durch Transformation der Zelle mit einem Vektor
erreicht werden, der Nucleinsäuren
umfasst, die für
zwei oder mehrere der E3-Komponenten kodieren, oder durch Transformation
der Wirtszelle mit getrennten Vektoren, wobei jeder eine einzelne
Komponente des gewünschten.
E3-Proteinkomplexes umfasst.
In einer bevorzugten Ausführungsform
werden das RING-Fingerprotein und Cullin in einem einzelnen Wirt
exprimiert, der mit zwei Vektoren transfiziert ist, wovon jeder
Nucleinsäure
umfasst, die für
das eine oder andere Polypeptid kodiert, wie in den Beispielen detaillierter
beschrieben.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist E3 ein Tag auf, wobei der Komplex hierin als „tag-E3" bezeichnet wird.
Vorzugsweise ist das Tag an nur eine Komponente von E3 angeheftet.
Bevorzugte E3-Tags umfassen unter anderem Markierungen, Partner
von Bindungspaaren und Substratbindungselemente. Noch bevorzugter
ist das. Tag ein Oberflächenbindungssubstratbindungsmolekül. Am bevorzugtesten
ist das Tag ein His-Tag oder GST-Tag.
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In
einer hierin angeführten
Ausführungsform
werden Ubiquitin und Ubiquitinierungsenzyme und deren Komponenten
wie nachstehend beschrieben kloniert und exprimiert. Daher werden
Sonden- oder degenerierte Polymerasekettenreaktion-(PCR-)Primersequenzen
verwendet, um andere verwandte Ubiquitinierungsproteine aus Menschen
oder anderen Organismen zu finden. Wie Fachleuten klar ist, umfassen
insbesondere nützliche
Sonden- und/oder PCR-Primersequenzen die einzigartigen Bereiche
einer Nucleinsäuresequenz.
Wie fachbekannt ist, reichen bevorzugte PCR-Primer von etwa 15 bis 35 Nucleotiden
Länge,
wobei etwa 20 bis etwa 30 bevorzugt sind, und können, wenn nötig, Inosin
enthalten. Die Bedingungen für
die PCR-Reaktion
sind fachbekannt. Es versteht sich daher, dass gemeinsam mit den
Sequenzen in den hierin zitierten Sequenzen Abschnitte jener Sequenzen
bereitgestellt sind, worin einzigartige Abschnitte von 15 Nucleotiden
oder mehr besonders bevorzugt sind. Der Fachmann kann eine Nucleotidsequenz
routinemäßig auf
die gewünschte
Länge synthetisieren
oder zuschneiden.
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Sobald
die rekombinante Nucleinsäure
aus ihrer natürlichen
Quelle isoliert ist, z. B. in einem Plasmid oder einem anderen Vektor
enthalten oder als lineares Nucleinsäuresequment daraus herausgeschnitten, kann
sie weiters als Sonde zur Identifikation und Isolation anderer Nucleinsäuren verwendet
werden. Sie kann auch als „Vorläufer"-Nucleinsäure verwendet
werden, um modifizierte Nucleinsäuren
und Proteine oder Varianten davon herzustellen.
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Unter
Verwendung der Nucleinsäuren
der vorliegenden Erfindung, die für ein Protein kodieren, wird eine
Vielzahl an Expressionsvektoren hergestellt. Die Expressionsvektoren
können
entweder selbst-replizierende extrachromosomale Vektoren sein oder
Vektoren, die sich in ein Wirtsgenom integrieren. Im Allgemeinen
umfassen diese Expressionsvektoren transkriptions- und translationsregulierende
Nucleinsäure,
operabel an die Nucleinsäure
gebunden, die für
das Protein kodiert. Der Begriff „Kontrollsequenzen" bezieht sich auf DNA-Sequenzen,
die für
die Expression einer ope rabel gebundenen kodierenden Sequenz in
einem besonderen Wirtsorganismus notwendig sind. Die Kontrollsequenzen,
die für
Prokaryoten geeignet sind, umfassen z. B. einen Promotor, gegebenenfalls
eine Operatorsequenz und eine Ribosomenbindungsstelle. Von eukaryotischen
Zellen ist bekannt, das sie Promotoren, Polyadenylierungssignale
und Enhancer verwenden.
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Nucleinsäure ist „operabel
gebunden", wenn
sie in eine funktionelle Beziehung mit einer anderen Nucleinsäuresequenz
platziert wird. Zum Beispiel ist DNA für eine Präsequenz oder einen sekretorischen
Leader operabel an DNA für
ein Polypeptid gebunden, wenn es als Präprotein exprimiert wird, das
an der Sekretion des Polypeptids teilnimmt; ein Promotor oder Enhancer
ist operabel an eine kodierende Sequenz gebunden, wenn er die Transkription
der Sequenz beeinflusst; oder eine Ribosomenbindungsstelle ist operabel
an die kodierende Sequenz gebunden, wenn sie so positioniert wird,
dass Translation erleichtert wird. Als anderes Beispiel bezieht
sich „operabel
gebunden" auf DNA-Sequenzen,
die zusammenhängend
sind und im Fall eines sekretorischen Leaders zusammenhängend sind
und in Leseraster vorliegen. Jedoch müssen Enhancer nicht zusammenhängend sein.
Bindung wird durch Ligation an herkömmlichen Restriktionsstellen
erreicht. Wenn solche Stellen nicht existieren, werden synthetische
Oligonucleotidadaptoren oder Linker gemäß herkömmlicher Praxis verwendet.
Die transkriptions- und translationsregulierende Nucleinsäure ist
im Allgemeinen für
die Wirtszelle geeignet, die verwendet wird, um das Protein zu exprimieren;
zum Beispiel werden transkriptions- und translationsregulierende
Nucleinsäuresequenzen
aus Bacillus vorzugsweise verwendet, um das Protein in Bacillus
zu exprimieren. Zahlreiche Arten von geeigneten Expressionsvektoren
und geeignete regulierende Sequenzen sind für eine Reihe von Wirtszellen
fachbekannt.
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Im
Allgemeinen können
die transkriptions- und translationsregulierenden Sequenzen unter
anderem Promotorsequenzen, Ribosomenbindungsstellen, Transkriptionsstartund
-stoppsequenzen, Translationsstart- und -stoppsequenzen und Enhancer-
oder Aktivatorsequenzen umfassen. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die regulierenden Sequenzen einen Promotor und Transkriptionsstart-
und -stoppsequenzen.
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Promotorensequenzen
kodieren entweder für
konstitutive oder induzierbare Promotoren. Die Promotoren können entweder
natürlich
auftretende Promotoren oder Hybrid-Promotoren sein. Hybridpromotoren,
die Elemente von mehr als einem Promotor kombinieren, sind ebenfalls
fachbekannt und in der vorliegenden Erfindung nützlich.
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Zusätzlich dazu
kann der Expressionsvektor weitere Elemente umfassen. Zum Beispiel
kann der Expressionsvektor zwei Replikationssysteme aufweisen, wodurch
es ermöglicht
wird, dass dieser in zwei Organismen erhalten bleibt, zum Beispiel
in Säugetier-
oder Insektenzellen zur Expression und in einem prokaryotischen
Wirt zur Klonierung und Amplifikation. Weiters enthält der Expressionsvektor
zur Integration von Expressionsvektoren zumindest eine Sequenz,
die zum Wirtszellgenom homolog ist, und vorzugsweise zwei homologe
Sequenzen, die das Expressionskonstrukt flankieren. Der Integrationsvektor
kann auf einen spezifischen Lokus in der Wirtszelle ausgerichtet
sein, indem die geeignete homologe Sequenz zum Einschluss in den
Vektor ausgewählt
wird. Konstrukte für
Integrationsvektoren sind fachbekannt.
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Zusätzlich dazu
enthält
der Expressionsvektor in einer bevorzugten Ausführungsform ein selektierbares
Markergen, um die Selektion der transformierten Wirtszellen zu ermöglichen.
Selektionsgene sind fachbekannt und variieren mit der verwendeten
Wirtszelle.
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Ein
bevorzugtes Expressionsvektorsystem ist ein Retrovirus-Vektorsystem,
wie es allgemein in
PCT/US97/01019 und
PCT/US97/01048 beschrieben
ist, wovon beide hierin durch Verweis aufgenommen sind.
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Proteine
der vorliegenden Erfindung werden produziert, indem eine Wirtszelle,
die mit einem Expressionsvektor transformiert ist, der Nucleinsäure enthält, die
für das
Protein kodiert, unter den geeigneten Bedingungen kultiviert wird,
um Expression des Proteins zu induzieren oder zu verursachen. Die
geeigneten Bedingungen für
Prote inexpression variieren mit der Auswahl des Expressionsvektros
und der Wirtszelle und werden einfach von einem Fachmann durch routinemäßige Versuche
festgestellt. Zum Beispiel erfordert die Verwendung von konstitutiven
Promotoren im Expressionsvektor die Optimierung des Wachstums und
der Proliferation der Wirtszelle, während die Verwendung eines
induzierbaren Promotors die geeigneten Wachstumsbedingungen zur
Induktion erfordert. Zusätzlich
dazu ist in einigen Ausführungsformen
das Timing der Ernte wichtig. Zum Beispiel sind die Baculovirusysteme,
die in Insektenzellexpression verwendet werden, lytische Viren,
und daher kann die Erntezeitauswahl für die Produktausbeute wesentlich
sein.
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Geeignete
Wirtszellen umfassen Hefe, Bakterien, Archaebakterien, Pilze und
Insekten- und Tierzellen, einschließlich Säugetierzellen. Von besonderem
Interesse sind Drosophila-melanogaster-Zellen, Pichia pastoris und
P. methanolica, Saccharomyces cerevisiae und andere Hefen, E. coli,
Bacillus subtilis, SF9-Zellen, SF21-Zellen, C129-Zellen, Saos-2-Zellen,
Hi-5-Zellen, 293-Zellen, Neurosporen, BHK-, CHO-, COS- und HeLa-Zellen.
Von größtem Interesse
sind Pichia pastoris und P. methanolica, E. coli, SF9-Zellen, SF21-Zellen
und Hi-5-Zellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Proteine in Säugetierzellen
exprimiert. Säugetierexpressionssysteme
sind ebenfalls fachbekannt und umfassen retrovirale Systeme. Ein
Säugetierpromotor
ist eine beliebige DNA-Sequenz, die in der Lage ist, Säugeteir-RNA-Polymerase
zu binden und die Stromab-(3'-)Transkription
einer für
ein Protein kodierenden Sequenz in mRNA zu initiieren. Ein Promotor
hat eine Transkriptionsinitiationsregion, die üblicherweise proximal zum 5'-Ende der kodierenden
Sequenz platziert ist, und eine TATA-Box, unter Verwendung von 25–30 Rasenpaaren
stromauf der Transkriptionsinitationsstelle. Die TATA-Box soll RNA-Polymerase-II steuern,
um RNA-Synthese an der korrekten Stelle zu beginnen. Ein Säugetierprotein
enthält
auch ein Stromauf-Promotorelement (Enhancer-Element), das sich typischerweise
innerhalb von 100 bis 200 Rasenpaaren stromauf der TATA-Box befindet. Ein
Stromauf-Promotorelement bestimmt die Geschwindigkeit, mit welcher
Transkription begonnen wird, und kann in jeder Ausrichtung wirken. Von
besonderem Nutzen als Säugetierpromotoren
sind die Promotoren aus den viralen Säuge tiergenen, da die Virusgene
oft höchst
exprimiert sind und einen breiten Wirtsbereich aufweisen. Beispiele
umfassen den frühen
SV40-Promotor, Maus-Mammatumorvirus-LTR-Promotor, späten Adenovirus-Hauptpromotor,
Herpes-simplex-Viruspromotor und den CMV-Promotor.
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Typischerweise
sind die Transkriptionsterminations- und Polyadenylierungssequenzen,
die von Säugetierzellen
erkannt werden, regulierende Regionen, die sich 3' zum Translationsstoppcodon
befinden und daher gemeinsam mit den Promotorelementen die kodierende
Sequenz flankieren. Der 3'-Terminus
der reifen mRNA wird durch ortsspezifische Posttranslationsspaltung
und Polyadenylierung gebildet. Beispiele für Transkriptionsterminator
und Polyadenylierungssignale umfassen jene, die von SV40 stammen.
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Die
Verfahren zur Einführung
von exogener Nucleinsäure
in Säugetierwirte
sowie andere Wirte sind fachbekannt und variieren mit der verwendeten
Wirtszelle. Verfahren umfassen dextranvermittelte Transfektion,
Kalziumphosphatpräzipitation,
polybrenvermittelte Transfektion, Protoplastenfusion, Elektroporation,
Virusinfektion, Einkapselung des/der Polynucleotide in Liposomen
und direkte Mikroinjektion der DNA in Kerne.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Proteine in bakteriellen Systemen exprimiert. Bakterielle
Expressionssysteme sind fachbekannt.
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Ein
geeigneter bakterieller Promotor ist eine beliebige Nucleinsäuresequenz,
die in der Lage ist, bakterielle RNA-Polymerase zu binden die Stromab-(3'-)Transkription der
für ein
Protein kodierenden Sequenz in mRNA zu beginnen. Ein bakterieller
Promotor weist eine Transkriptionsinitiationsregion auf, die üblicherweise proximal
zum 5'-Ende der
kodierenden Sequenz platziert ist. Diese Transkriptionsinitiationsregion
umfasst typischerweise eine RNA-Polymerase-Bindungsstelle und eine
Transkriptionsinitiationsstelle. Sequenzen, die für Stoffwechselweg-Enzyme
kodieren, stellen insbesondere nützliche
Promotorsequenzen bereit. Beispiele umfassen Promotorsequenzen,
die von zuckermetabolisierenden Enzymen, wie z. B. Galactose, Lac tose
und Maltose, abstammen und Sequenzen, die von biosynthetischen Enzymen
abstammen, wie z. B. Tryptophan.
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Promotoren
aus Bakteriophage können
ebenfalls verwendet werden und sind fachbekannt. Zusätzlich dazu
sind synthetische Promotoren und Hybridpromotoren auch nützlich,
zum Beispiel ist der tac-Promotor ein Hybrid der trp- und lac-Promotorsequenzen.
Weiters kann ein bakterieller Promotor natürlich auftretende Promotoren
von nicht-bakteriellem Ursprung umfassen, welche die Fähigkeit
haben, bakterielle RNA-Polymerase zu binden und Transkription zu
initiieren.
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Zusätzlich zu
einer funktionierenden Promotorsequenz ist eine effiziente Ribosomenbindungsstelle wünschenswert.
In E. coli wird die Ribosomenbindungsstelle Shine-Delgarno-(SD-)Sequenz
genannt und umfasst ein Initiationscodon und eine Sequenz, die 3–9 Nucleotide
lang ist, die sich 3–11
Nucleotide stromauf des Initiationscodons befindet.
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Der
Expressionsvektor kann auch eine Signalpeptidsequenz umfassen, welche
die Sekretion des Proteins in Bakterien bereitstellt. Die Signalsequenz
kodiert typischerweise für
ein Signalpeptid, das aus hydrophoben Aminosäuren besteht, welche die Sekretion
des Proteins aus der Zelle auf fachbekannte Weise steuern. Das Protein
wird entweder in das Wachstumsmedium (grampositive Bakterien) oder
in den periplasmatischen Raum sekretiert, der sich zwischen der
Innen- und Außenmembran
der Zelle befindet (gramnegative Bakterien).
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Der
bakterielle Expressionsvektor kann auch ein selektierbares Markergen
umfassen, um die Selektion von Bakterienstämmen zu ermöglichen, die transformiert
worden sind. Geeignete Selektionsgene umfassen Gene, die die Bakterien
gegen Arzneimittel, wie Ampicillin, Chloramphenicol, Erythromycin,
Kanamycin, Neomycin und Tetracyclin, resistent machen. Selektierbare
Marker umfassen auch biosynthetische Gene, wie z. B. jene in den
biosynthetischen Histidin-, Tryptophan- und Leucin-Wegen.
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Diese
Komponenten werden in Expressionsvektoren eingebaut. Expressionsvektoren
für Bakterien sind
fachbekannt und umfassen u. a. Vektoren für Bacillus subtilis, E. coli,
Streptococcus cremoris und Streptococcus lividans.
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Die
bakteriellen Expressionsvektoren werden unter Verwendung fachbekannter
Verfahren, wie z. B. Kalziumchloridbehandlung, Elektroporation und
anderer, in bakterielle Wirtszellen transformiert.
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In
einer Ausführungsform
werden Proteine in Insektenzellen produziert. Expressionsvektoren
für die Transformation
von Insektenzellen und insbesondere baculovirusbasierte Expressionsvektoren
sind fachbekannt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden Proteine in Hefezellen produziert. Hefeexpressionssysteme
sind fachbekannt und umfassen Expressionsvektoren für Saccharomyces
cervisiae, Candida albicans und C. maltosa, Hansenula polymorpha,
Kluyveromyces fragilis und K. lactis, Pichia guillerimondii, P.
methanolica und P. pastoris, Schizosaccharomyces pombe und Yarrowia
lipolytica. Bevorzugte Promotorsequenzen zur Expression in Hefe
umfassen den induzierbaren GAL1,10-Promotor, die Promotoren aus Alkoholdehydrogenase,
Enolase, Glucokinase, Glucose-6-phosphatisomerase, Glycerinaldehyd-3-phosphat-Dehydrogenase, Hexokinase,
Phosphofructokinase, 3-Phosphoglyceratmutase, Pyruvatkinase, und
das Saure-Phosphatase-Gen.
Selektierbare Hefemarker umfassen ADE2, HIS4, LEU2, TRP1, und ALG7,
die Resistenz gegen Tunicamycin verleihen, das Neomycin-Phosphotransferasegen,
das Resistenz gegen G418 verleiht, und das CUP1-Gen, das Hefe ermöglicht,
in Gegenwart von Kupferionen zu wachsen.
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Das
Protein kann auch unter Verwendung fachbekannter Verfahren als Fusionsprotein
hergestellt werden. Daher kann zum Beispiel das Protein als Fusionsprotein
hergestellt werden, um Expression zu erhöhen, oder aus anderen Gründen. Zum
Beispiel kann, wenn das Protein ein Peptid ist, die Nucleinsäure, die
für das Peptid
kodiert, für
Expressionszwecke an eine andere Nucleinsäure gebunden werden. Ähnlich können Proteine
der Erfindung an Proteinmarkierungen gebunden werden, wie z. B.
grünfluoreszierendes
Protein (GFP), rotfluoreszierendes z. B. grünfluoreszierendes Protein (GFP),
rotfluoreszierendes Protein (RFP), blaufluoreszierendes Protein
(BFP), gelbfluoreszierendes Protein (YFP) etc.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird das Protein nach Expression gereinigt oder isoliert. Proteine
können
auf eine Reihe von fachbekannten Wegen isoliert oder gereinigt werden,
abhängig
davon, welche anderen Komponenten in der Probe gegenwärtig sind.
Standardreinigungsverfahren umfassen elektrophoretische, molekulare,
immunologische und chromatographische Verfahren, einschließlich Ionenaustausch-,
Hydrophob-, Affinitäts-
und Umkehrphasen-HPLC-Chromatographie, und Chromatofokussierung.
Zum Beispiel kann das Ubiquitinprotein unter Verwendung einer Standard-Anti-Ubiquitin-Antikörpersäule gereinigt
werden. Ultrafiltrations- und Diafiltrationsverfahren sind in Verbindung
mit Proteinkonzentration ebenfalls nützlich. Für allgemeine Hinweise in geeigneten
Reinigungsverfahren siehe R. Scopes, Protein Purification, Springer-Verlag,
NY (1982). Der notwendige Reinigungsgrad variiert abhängig von
der Verwendung des Proteins. In einigen Fällen ist keine Reinigung notwendig.
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Sobald
Zusammensetzungen hergestellt sind, werden sie in einer Reihe von
Anwendungen verwendet, einschließlich unter anderem von Screens
auf Modulatoren von Ubiquitinierung. Der Fachmann versteht, dass
Modulatoren von Ubiquitinierung Enzymaktivität, Enzymwechselwirkung mit
dem Substrat, Wechselwirkung zwischen Ubiquitin und dem Substrat
oder eine Kombination dieser beeinflussen. Ein Modulator, der insbesondere
Ubiquitin-Ligase-Aktivität
beeinflusst, ist ein Ubiquitin-Ligasemodulator.
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Unter „Kandidat", „Kandidatenmittel", „Modulatorkandidat", „Ubiquitinierungsmodulatorkandidat" oder grammatikalischen Äquivalenten
hierin versteht man ein beliebiges Molekül, z. B. Proteine (die hierin
Proteine, Polypeptide und Peptide umfassen), kleine organische oder
anorganische Moleküle,
Polysaccharide, Polynucleotide etc., die auf Ubiquitinierungsmodulatoraktivität getestet
werden. Kandidatenmittel umfassen zahlreiche chemische Klassen.
In einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Kandidatenmittel organische Moleküle, insbesondere kleine organische
Moleküle,
die funktionelle Gruppen umfassen, die für strukturelle Wechselwirkung
mit Proteinen notwendig sind, insbesondere Wasserstoffbrückenbindung,
und typischerweise zumindest eine Amin-, Carbonyl-, Hydroxyl- oder
Carboxylgruppe umfassen, vorzugsweise zumindest zwei der funktionellen
chemischen Gruppen. Die Kandidatenmittel umfassen oft zyklische
Kohlenstoff- oder heterozyklische Strukturen und/oder aromatische
oder polyaromatische Strukturen, die mit einer oder mehreren chemischen funktionellen
Gruppen substituiert sind.
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Modulatorkandidaten
werden aus einer großen
Zahl an Quellen, wie Fachleuten klar ist, einschließlich Bibliotheken
synthetischer oder natürlicher
Verbindungen, erhalten. Wie Fachleuten klar ist, stellt die vorliegende
Erfindung ein rasches und einfaches Screening-Verfahren einer beliebigen
Bibliothek von Modulatorkandidaten bereit, einschließlich der
großen
Vielzahl an bekannten Bibliotheken vom Typ der kombinatorische Chemie.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind Modulatorkandidaten synthetische Verbindungen. Eine beliebige
Zahl an Verfahren ist für
die willkürliche
und gerichtete Synthese einer großen Vielzahl an organischen
Verbindungen und Biomolekülen
erhältlich,
einschließlich
Expression von randomisierten Oligonucleotiden. Siehe z. B.
WO 94/24314 , hierin ausdrücklich durch
Verweis aufgenommen, die Verfahren zur Herstellung von neuen Verbindungen,
einschließlich
willkürlicher
Chemieverfahren sowie enzymatischer Verfahren, diskutiert. Wie in
WO94/24314 beschrieben, ist einer der Vorteile des vorliegenden
Verfahrens, dass es nicht notwendig ist, den Modulatorkandidaten
vor dem Test zu charakterisieren. Nur Modulatorkandidaten, die Ubiquitinligaseaktivität verstärken oder
verringern, müssen
identifiziert werden. Zusätzlich
dazu können,
wie fachbekannt ist, kodierende Tags unter Verwendung von Split-Synthesereaktionen
durchgeführt
werden, um die getesteten chemischen Gruppierungen im Wesentlichen
zu identifizieren.
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Alternativ
dazu verwendet eine bevorzugte Ausführungsform Bibliotheken von
natürlichen
Verbindungen in Form von bakteriellen, Pilz-, Pflanzen- und Tierextrakten,
die erhältlich
sind oder einfach produziert werden.
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Zusätzlich dazu
werden natürliche
oder synthetisch hergestellte Bibliotheken und Verbindungen einfach
durch herkömmliche
chemische, physische und biochemische Mittel modifiziert. Bekannte
pharmakologische Mittel können
gerichteter oder willkürlicher
chemischer Modifikation unterworfen sein, einschließlich enzymatischer
Modifikationen, um strukturelle Analoga zu produzieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen Modulatorkandidaten Proteine, Nucleinsäuren und chemische Gruppierungen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst der Modulatorkandidat Proteine, wie oben definiert. In einer
bevorzugten Ausführungsform
sind Modulatorkandidaten natürlich
auftretende Proteine oder Fragmente von natürlich auftretenden Proteinen.
Daher können
z. B. zelluläre
Extrakte, die Proteine enthalten, oder willkürliche oder gerichtete Verdaue
von proteinhältigen
zellulären
Extrakten getestet werden, wie nachstehend umfassend beschrieben
ist. Auf diese Weise können
Bibliotheken von prokaryotischen und eukaryotischen Proteinen für Screening
gegen eine Zahl an Ubiquitin-Ligasezusammensetzungen hergestellt
werde. In dieser Ausführungsform
sind Bibliotheken von bakteriellen, Pilz-, Virus- und Säugetierproteinen
besonders bevorzugt, wobei Letztere bevorzugt sind und menschliche
Proteine insbesondere bevorzugt sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Modulatorkandidaten Peptide von etwa 2 bis etwa 50 Aminosäuren, wobei
etwa 5 bis etwa 30 Aminosäuren
bevorzugt sind und etwa 8 bis etwa 20 besonders bevorzugt sind.
Die Peptide können
Verdaue von natürlich
auftretenden Proteinen sein, wie oben angeführt, willkürliche Peptide oder „beeinflusste" willkürliche Peptide
sein. Unter „randomisiert" oder grammatikalischen Äquivalenten
hierin versteht man, dass jede Nucleinsäure und jedes Peptid aus im
Wesentlichen willkürlichen Nucleotiden
bzw. Aminosäuren
besteht. Da im Allgemeinen diese willkürlichen Peptide (oder Nucleinsäuren, nachstehend
diskutiert) chemisch synthetisiert werden, können sie beliebige Nucleotide
oder Aminosäuren
an einer beliebigen Position inkorporieren. Das synthetische Verfahren
kann so entworfen sein, dass randomisierte Proteine oder Nucleinsäuren erzeugt
werden, um die Bildung von allen oder den meisten der möglichen Kombinationen über die
Länge der
Sequenz zu ermöglichen,
wodurch eine Bibliothek von randomisierten bioaktiven proteinhaltigen
Kandidatenmitteln gebildet wird.
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Die
Bibliothek soll eine ausreichend strukturell vielfältige Population
von randomisierten Mitteln bereitstellen, um einen probabilistisch
ausreichenden Vielfältigkeitsbereich
zu erreichen, um Wechselwirkung mit einem besonderen Ubiquitin-Ligase-Enzym zu ermöglichen.
Dementsprechend muss eine Wechselwirkungsbibliothek ausreichend
groß sein,
sodass zumindest eines seiner Elemente eine Struktur aufweist, die
mit einem Ubiquitin-Ligaseenzym wechselwirkt. Obwohl es schwierig
ist, die erforderliche absolute Größe einer Wechselwirkungsbibliothek
zu kalibrieren, stellt die Natur mit der Immunreaktion einen Hinweis
bereit: eine Vielfalt an 107–108
verschiedenen Antikörpern
stellt zumindest eine Kombination mit ausreichender Affinität bereit, um
mit den meisten potenziellen Antigenen wechselzuwirken, mit denen
ein Organismus konfrontiert ist. Veröffentlichte In-vitro-Selektionsverfahren
haben auch gezeigt, dass eine Bibliotheksgröße von 10 bis 108 ausreichend
ist, um Strukturen mit Affinität
für ein
Target zu finden. Eine Bibliothek von allen Kombinationen eines Peptids
mit einer Länge
von 7 bis 20 Aminosäuren,
wie z. B. im Altgemeinen hierin vorgeschlagen, hat das Potenzial,
für 207 (109) bis 2020 zu kodieren. Daher ermöglichen die vorliegenden Verfahren
mit Bibliotheken von 107 bis 108 verschiedenen
Molekülen,
eine „Arbeits"-Untermenge einer
theoretisch vollständigen
Wechselwirkungsbibliothek für
7 Aminosäuren
und eine Untermenge von Formen für
die 2020-Bibliothek
darzustellen. Daher werden in einer bevorzugten Ausführungsform
zumindest 106, vorzugsweise zumindest 107, noch bevorzugter zumindest 108 und
am bevorzugtesten zumindest 109, verschiedene
Sequenzen gleichzeitig in den vorliegenden Verfahren analysiert.
Bevorzugte Verfahren maximieren Bibliotheksgröße und Vielfalt.
-
In
einer Ausführungsform
ist die Bibliothek vollständig
randomisiert, wobei an einer beliebigen Position keine Sequenzpräferenzen
oder Konstanten existieren. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Bibliothek beeinflusst. Das heißt einige Positionen innerhalb
der Sequenz werden entweder konstant gehalten oder sind aus einer begrenzten
Anzahl an Möglichkeiten
ausgewählt.
Zum Beispiel werden in einer bevorzugten Ausführungsform die Nucleotide oder
Aminosäurereste
innerhalb einer definierten Klasse randomisiert, z. B. hydrophobe
Aminosäuren,
hydrophile Reste, sterisch beeinflusste Reste (entweder kleine oder
große
Reste), zur Schaffung von Cysteinen, zur Vernetzung, Proline für SH3-Domänen, Serine,
Threonine, Tyrosine oder Histidine für Phosphorylierungsstellen
oder Purine etc.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Beeinflussung auf Peptide oder Nucleinsäuren, die mit bekannten Klassen
von Molekülen
Wechselwirken, gerichtet. Zum Beispiel ist bekannt, dass, wenn der
Modulatorkandidat ein Peptid ist, viel von intrazellulärer Signalgebung über kurze
Regionen von Polypeptiden durchgeführt werden, die mit anderen
Polypeptiden durch kleine Peptiddomänen Wechselwirken. Zum Beispiel
ist zuvor gezeigt worden, dass eine kurze Region aus der zytoplasmatischen
HIV-1-Hülldomäne die Wirkung
von zellulärem
Calmodulin blockiert. Regionen der zytoplasmatischen Fas-Domäne, die
Homologie zum Mastoparan-Toxin aus Wespen zeigt, können auf
eine kurze Peptidregion mit todinduzierenden apoptotischen oder G-Proteininduzierenden
Funktionen beschränkt
werden. Magainin, ein natürliches
Peptid, das von Xenopus stammt, kann potenzielle Antitumor- und
antimikrobielle Aktivität
aufweisen. Es hat sich gezeigt, dass kurze Peptidfragmente eines
Protein-Kinase-C-Isozyms(βPKC) Kerntranslokation
von βPKC
in Xenopus-Oozyten nach Stimulation blockieren. Und es sind kurze
SH-3-Targetpeptdie als Pseudosubstrate für spezifische Bindung an SH-3-Proteine
verwendet worden. Die Liste an verfügbaren Peptiden mit biologischer
Aktivität
ist natürlich
nicht vollständig,
da die Literatur in diesem Bereich umfassend ist. Daher gibt es
viele Präzedenzfälle für das Potenzial
kleiner Peptide, Aktivität
auf intrazellulären
Signalgebungskaskaden aufzuweisen. Zusätzlich dazu können Agonisten
und Antagonisten einer beliebigen Zahl an Molekülen ebenfalls als Grundlage
von beeinflusster Randomisierung von Modulatorkandidaten verwendet
werden.
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Daher
sind eine Reihe an Molekülen
oder Proteindomänen
als Ausgangspunkte für
die Erzeugung von beeinflussten randomisierten Modulatorkandidaten
geeignet. Eine große
Zahl an kleinen Moleküldomänen ist bekannt,
die eine gemeinsame Funktion, Struktur oder Affinität verleihen.
Zusätzlich
dazu können,
wie fachbekannt ist, Bereiche von schwacher Aminosäurehomologie
starke strukturelle Homologie aufweisen. Eine Reihe dieser Moleküle, Domänen und/oder
entsprechenden Consensus-Sequenzen
sind bekannt, einschließlich
unter anderem SH-2-Domänen,
SH-3-Domänen,
Pleckstrin, Todesdomänen,
Proteasespaltung/Erkennungsstellen, Enzyminhibitoren, Enzymsubstrate,
Traf etc.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Modulatorkandidaten Nucleinsäuren. Unter Verweis auf Modulatorkandidaten
versteht man unter „Nucleinsäure" oder „Oligonucleotid" oder grammatikalischen Äquivalenten
hierin zumindest zwei Nucleotide, die kovalent aneinander gebunden
sind. Eine Nucleinsäure
der vorliegenden Erfindung enthält
im Allgemeinen Phosphodiesterbindungen, obwohl in einigen Fällen, wie
nachstehend beschrieben ist, Nucleinsäureanaloga enthalten sind,
die abwechselnde Rückgrate
haben, die zum Beispiel Phosphoramid (Beaucage et al., Tetrahedron
49 (10), 1925 (1993), und Verweise hierin, Letsinger, J. Org. Chem.
35, 3800 (1970), Sprinzl et al., Eur. J. Biochem. 81, 579 (1977),
Letsinger et al., Nuci. Acids Res. 14, 3487 (1986), Sawai et al.,
Chem. Lett. 805 (1984), Letsinger et al., J. Am. Chem. Soc. 110,
4470 (1988), und Pauwels et al., Chemica Scripta 26, 141 (1986)),
Thiophosphoat (Mag et al., Nucleic Acids Res. 19, 1437 (1991), und
US-Patent Nr. 5.644.048 ),
Dithiophosphat (Briu et al., J. Am. Chem. Soc. 111, 2321 (1989)),
O-Methylphosphoramitidbindungen
(siehe Eckstein, Oligonucleotides and Analogues: A Practical Approach,
Oxford University Press) und Peptidnucleinsäurehauptketten und -bindungen
umfassen (siehe Egholm, J. Am. Chem. Soc. 114, 1895 (1992), Meier
et al., Chem. Int. Ed. Engl. 31, 1008 (1992), Nielsen, Nature 365,
566 (1993), Carlsson et al., Nature 380, 207 (1996), wovon alle
hierin durch Verweis aufgenommen sind). Andere analoge Nucleinsäuren umfassen
jene mit positiven Hauptketten (Denpcy et al., Proc. Natl. Acad.
Sci. USA 92, 6097 (1995)), nicht-ionischen Hauptketten (
US-Patent Nr. 5.386.023 ,
5.637.684 ,
5.602.240 ,
5.216.141 und 4.469.863; Kiedrowshi
et al., Angew. Chem. Intl. Ed. English 30, 423 (1991), Letsinger
et al., J. Am. Chem. Soc. 110, 4470 (1988), Letsinger et al., Nucleoside & Nucleotide 13,
1597 (1994); Kapitel 2 und 3, ASC Symposium Series 580, Carbohydrate
Modifications in Antisense Research, Hrsg. Y.S. Sanghui und P. Dan
Cook; Mesmaeker et al., Bioorga nic & Medicinal Chem. Lett. 4, 395 (1994),
Jeffs et al., J. Biomocleular NMR 34, 17 (1994), Tetrahedron Lett.
37, 743 (1996)) und Nicht-Ribosehauptketten, einschließlich jene,
die in
US-Patent Nr. 5.235.033 und
5.034.506 und den Kapiteln
6 und 7, ASC Symposium Series 580 „Carbohydrate Modifications
in Antisense Research",
Hrsg. Sanghui und P. Dan Cook, beschrieben sind. Nucleinsäuren, die
einen oder mehrere carbocyclische Zucker enthalten, sind in der
Definition von Nucleinsäuren
ebenfalls enthalten (siehe Jenkins et al., Chem. Soc. Rev., 169–176 (1995)).
Mehrere Nucleinsäureanaloga
sind in Ravels, C & E Neves,
2. Juni 1997, Seite 35, beschrieben. Alle dieser Verweise sind hierin
ausdrücklich
durch Verweis aufgenommen. Diese Modifikationen von Ribose-Phosphathauptkette
können
durchgeführt
werden, um die Hinzufügung
von zusätzlichen
Gruppierungen sowie Markierungen zu erleichtern oder um die Stabilität und Halbwertszeit
solcher Moleküle
in physiologischen Umgebungen zu erhöhen.
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Wie
Fachleuten klar ist, finden alle diese Nucleinsäureanaloga in der vorliegenden
Erfindung Anwendung. Zusätzlich
dazu können
Gemische aus natürlich
auftretenden Nucleinsäuren
und Analoga hergestellt werden. Alternativ dazu können Gemische
aus verschiedenen Nucleinsäureanaloga
und Gemische aus natürlich
auftretenden Nucleinsäuren
und Analoga hergestellt werden.
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Besonders
bevorzugt sind Peptidnucleinsäuren
(PNA), die Peptidnucleinsäureanaloga
umfassen. Diese Hauptketten sind unter neutralen Bedingungen im
Wesentlichen nicht-ionisch, im Gegensatz zu der höchst geladenen
Phosphodiesterhauptkette von natürlich
auftretenden Nucleinsäuren.
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Die
Nucleinsäuren
können
wie beschrieben einzelsträngig
oder doppelsträngig
sein oder Abschnitte sowohl von doppelsträngigen als auch einzelsträngigen Sequenzen
enthalten. Die Nucleinsäure
kann DNA, sowohl genomische als auch cDNA, RNA oder ein Hybrid,
sein, wo die Nucliensäure
eine beliebige Kombination von Desoxyribo- und Ribonucleotiden und
eine beliebige Kombination von Basen, einschließlich Uracil, Adenin, Thymin,
Cytosin, Guanin, Inosin, Xathanin, Hypoxathanin, Isocytosin, Isoguanin
etc., enthält.
Wie hierin verwendet umfasst der Begriff „Nucleosod" Nucleo tide und Nucleoside und Nucleotidanaloga
und modifizierte Nucleoside, wie z. B. aminomodifizierte Nucleoside.
Zusätzlich
dazu umfasst „Nucleosid" nicht-natürlich auftretende
Analogstrukturen. Daher werden hierin zum Beispiel die individuellen
Einheiten einer Peptidnucleinsäure,
wobei jede eine Base enthält,
als Nucleosid bezeichnet.
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Wie
oben im Allgemeinen für
Proteine beschrieben, kann ein Nucleinsäuremodulatorkandidat aus natürlich auftretenden
Nucleinsäuren,
willkürlichen
Nucleinsäuren
oder „beeinflussten" willkürlichen
Nucleinsäuren
bestehen. Zum Beispiel können
die Verdaue von prokaryotischen oder eukaryotischen Genomen verwendet
werden, wie es für
Proteine oben ausgeführt
ist. Wo das Expressionsendprodukt eine Nucleinsäure ist, müssen zumindest 10, vorzugsweise
zumindest 12, noch bevorzugter zumindest 15, am bevorzugtesten zumindest
21, Nucleotidpositionen randomisiert werden, noch bevorzugter, wenn
die Randomisierung weniger als perfekt ist. Auf ähnliche Weise müssen zumindest
5, vorzugsweise zumindest 6, noch bevorzugter zumindest 7, Aminosäurepositionen
randomisiert werden, wieder noch bevorzugter, wenn die Randomisierung
weniger als perfekt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
sind die Modulatorkandidaten organische Gruppierungen. In dieser
Ausführungsform,
wie allgemein in
WO 94/24314 beschrieben
ist, werden Kandidatenmittel aus einer Reihe von Substraten synthetisiert,
die chemisch modifiziert werden können. „Chemisch modifiziert" umfasst hierin traditionelle
chemische Reaktionen sowie enzymatische Reaktionen. Diese Substrate
umfassen im Allgemeinen unter anderem Alkylgruppen (einschließlich Alkane,
Alkene, Alkine und Heteroalkyl), Arylgruppen (einschließlich Arene
und Heteroaryl), Alkohole, Ether, Amine, Aldehyde, Ketone, Säuren, Ester,
Amide, zyklische Verbindungen, heterozyklische Verbindungen (einschließlich Purine,
Pyrimidine, Benzodiazepine, Betalactame, Tetracycline, Cephalosporen
und Kohlenhydrate), Steroide (einschließlich Östrogene, Androgene, Cortison,
Ecodyson etc.), Alkaloide (einschließlich Mutterkorn, Vinca, Curare,
Pyrollizidin und Mitomycine), organometallische Verbindungen, heteroatomtragende
Verbindungen, Aminosäuren
und Nucleoside. Chemische (einschließlich enzymatische) Reaktionen
können
auf Gruppierungen durchgeführt
wer den, um neue Substrate oder Kandidatenmittel zu bilden, die dann
unter Verwendung der vorliegenden Erfindung getestet werden können.
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Wie
Fachleuten klar ist, ist es möglich,
mehr als eine Form von Modulatorkandidat zu einem Zeitpunkt zu screenen.
Daher kann die Bibliothek an verwendeten Modulatorkandidaten nur
eine Form von Mittel umfassen (d. h. Peptide) oder mehrere Formen
(Peptide und organische Mittel). Der Test mehrerer Kandidaten zu einem
Zeitpunkt ist nachstehend weiter diskutiert.
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Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren und Zusammensetzungen bereit,
welche die Kombination mehrerer Komponenten umfassen. In einer bevorzugten
Ausführungsform
ist eine bevorzugte Kombination Tag-Ubiquitin, El, E2 und E3. Vorzugsweise
ist das Tag eine Markierung, ein Partner eines Bindungspaars oder ein
Substratbindungsmolekül.
Noch bevorzugter ist das Tag eine Fluoreszenzmarkierung oder ein
Bindungspaarpartner. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Tag ein
Bindungspaarpartner, und das Ubiquitin ist durch indirekte Markierung
markiert. In der Ausführungsform
der indirekten Markierung ist die Markierung vorzugsweise eine Fluoreszenzmarkierung
oder ein Markierungsenzym. In einer Ausführungsform, die ein Markierungsenzym
umfasst, produziert das Substrat für das Enzym vorzugsweise ein
Fluoreszenzprodukt. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Markierungsenzymsubstrat
Luminol. In einer bevorzugten Ausführungsform schließt die Kombination
insbesondere die Kombination von Komponenten mit einem Targetprotein
aus.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist eine bevorzugte Kombination tag1-Ubiquitin, tag2-Ubiquitin,
E1, E2, und E3. Vorzugsweise sind tag1 und tag2 Markierungen, vorzugsweise
Fluoreszenzmarkierungen, am bevorzugtesten konstituieren tag1 und
tag2 ein FRET-Paar.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine bevorzugte Kombination tag1-Ubqiuitin, E1, E2 und tag1-E3. Vorzugsweise
ist tag1 eine Markierung, ein Partner eines Bindungpaars oder ein
Substratbindungsmolekül
und tag1 ist eine andere Markierung, ein anderer Partner eines Bindungspaars
oder ein anderes Substratbin dungsmolekül. Noch bevorzugter ist tag1
eine Fluoreszenzmarkierung oder ein Element eines Bindungspaars.
Wenn tag1 ein Element eines Bindungspaars ist, ist tag1 vorzugsweise
indirekt markiert. Noch bevorzugter ist, wenn tag1 indirekt mit
einem Markierungsenzym markiert ist. Vorzugsweise produziert das Markierungsenzymsubstrat,
das verwendet wird, um die Gegenwart des Enzyms zu enthüllen, ein
Fluoreszenzprodukt und ist noch bevorzugter Luminol. In der derzeit
beschriebenen Kombination ist tag2 vorzugsweise ein Oberflächensubstratbindungselement,
noch bevorzugter ein His-tag.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist eine bevorzugte Kombination tag1-Ubiquitin, E1 und tag2-E2.
In dieser Ausführungsform
ist tag1 vorzugsweise eine Markierung, ein Partner eines Bindungspaars oder
ein Substratbindungsmolekül
und tag2 eine unterschiedliche Markierung, ein unterschiedlicher
Partner eines Bindungspaars oder ein unterschiedliches Substratbindungsmolekül. Noch
bevorzugter ist tag-1 eine Markierung oder ein Element eines Bindungspaars.
Wenn tag1 ein Element eines Bindungspaars ist, ist tag1 vorzugsweise
indirekt markiert. In einer bevorzugten Ausführungsform ist die tag1-Markierung
(direkt oder indirekt) eine Fluoreszenzmarkierung oder ein Markierungsenzym.
Wenn die tag1-Markierung (direkt oder indirekt) ein Markierungsenzym
ist, produziert das Reaktionssubstrat, das verwendet wird, um die
Gegenwart des Enzamy anzuzeigen, vorzugsweise ein Fluoreszenzprodukt
und ist vorzugsweise Luminol. In der vorliegenden beschriebenen
Kombination ist tag2 vorzugsweise ein Substratbindungselement, nochbevorzugter
ein His-tag.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
umfassen die Zusammensetzungen der Erfindung kein Targetprotein.
In dieser Ausführungsform
ist Ubiquitin wie oben beschrieben das einzige Ubiquitinierungssubstrat. Diese
Ausführungsform
steht im Gegensatz zu vorherigen Ubiquitinierungsenzymtests, die
die Hinzufügung eines
Targetproteins als Teil der Zusammensetzungen erforderten. Da die
verschiedenen Kombinationen von E3 und E2 und Kombinationen von
E3-Untereinheiten für
spezielle Targetproteine spezifisch sind, sind die vorliegenden
Tests viel vielseitiger, was eine Va riation solcher Kombinationen
ermöglicht,
ohne zuerst das spezifische Targetprotein zu identifizieren, auf
welches die Kombination gerichtet ist.
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Die
Komponenten der vorliegenden Zusammensetzungen können in variierenden Mengen
kombiniert werden. In einer bevorzugten Ausführungsform wird Ubiquitin in
einer Endkonzentration von 20 bis 200 ng pro 100 μl Reaktionslösung kombiniert,
am bevorzugtesten bei etwa 100 ng pro 100 μl Reaktionslösung.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird E1 in einer Endkonzentration von 1 bis 50 ng pro 100 μl Reaktionslösung, noch
bevorzugter von 1 ng bis 20 ng pro 100 μl Reaktionslösung, am bevorzugtesten von
5 ng bis 10 ng pro 100 μl
Reaktionslösung,
kombiniert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird E2 in einer Endkonzentration von 10 bis 100 ng pro 100 μl Reaktionslösung, noch
bevorzugter 10–50
ng pro 100 μl
Reaktionslösung,
kombiniert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird E3 in einer Endkonzentration von 1 ng bis 500 ng pro 100 μl Reaktionslösung, noch
bevorzugter 50–400
ng pro 100 μl
Reaktionslösung,
noch bevorzugter von 100 bis 300 ng pro 100 μl Reaktionslösung, am bevorzugtesten etwa
100 ng pro 100 μl
Reaktionslösung,
kombiniert.
-
Die
Komponenten der Erfindung werden unter Reaktionsbedingungen kombiniert,
die Ubiquitin-Ligaseaktivtiät
und/oder Ubiquitinierungsaktivität
begünstigen.
Im Allgemeinen sind dies physiologischen Bedingungen. Inkubationen
können
bei einer beliebigen Temperatur durchgeführt werden, die optimale Aktivität erleichtert,
typischerweise zwischen 4 und 40°C.
Inkubationszeiten werden für
optimale Aktivität
ausgewählt, können aber
auch optimiert werden, um rasches Hochdurchsatzscreening zu erleichtern.
Typischerweise sind zwischen 0,5 und 1,5 Stunden ausreichend.
-
Eine
Vielzahl an anderen Reagenzien kann in den Zusammensetzungen enthalten
sein. Diese umfassen Reagenzien wie Salz, Lösungsmittel, Puffer, neutrale
Proteine z. B. Albumin, Detergenzien etc., die verwendet werden
können,
um optimale Ubiquitinierungsenzymaktivität zu ermöglichen und/oder nicht-spezifische
oder Hintergrundwechselwirkungen zu reduzieren. Auch Reagenzien,
welche die Wirksamkeit des Tests auf andere Weise verbessern, wie
z. B. Proteaseinhibitoren, Nucleaseinhibitoren, antimikrobielle
Mittel etc., können
verwendet werden. Die Zusammensetzungen umfassen vorzugsweise Adenosintriphosphat
(ATP).
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Das
Gemisch von Komponenten kann in einer beliebigen Reihenfolge hinzugefügt werden,
die die Ubquitin-Ligaseaktivität
fördert
oder die Identifikation von Modulatorkandidatenwirkungen optimiert.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist Ubiquitin in einer Reaktionspufferlösung bereitgestellt, gefolgt
von Hinzufügung von
Ubiquitinierungsenzymen. In einer anderen bevorzugten Ausführungsform
ist Ubiquitin in einer Reaktionspufferlösung bereitgestellt, dann wird
ein Modulatorkandidat hinzugefügt,
gefolgt von Hinzufügung
der Ubiquitinierungsenzyme.
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Sobald
sie kombiniert sind, umfassen bevorzugte Verfahren der Erfindung
die Messung der Menge an an E3 gebundem Ubiquitin. In einer anderen
bevorzugten Ausführungsform,
in welcher der Kombination E3 fehlt, umfassen bevorzugte Verfahren
der Erfindung die Messung der Menge an Ubiquitin, das an E2 gebunden ist.
Wie Fachleuten klar ist, hängt
der Modus der Messung vom spezifischen Tag ab, das an das Ubiquitin
angeheftet ist. Wie dem Fachmann auch offensichtlich ist, umfasst
die Menge an Ubiquitin, das gebunden ist, nicht nur das spezielle
Ubiquitinprotein, das direkt an das Ubiquitinierungsenzym gebunden
ist, sondern auch die Ubiquitinierungsproteine, die an das bestimmte
Ubiquitin in einer Polyubiquitinierungskette gebunden sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird Ubiquitinierung gemessen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Tag, das an das Ubiquitin angeheftet ist, eine Fluoreszenzmarkierung.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist das Tag, das an Ubiquitin angeheftet ist, eine Enzymmarkierung
oder ein Bindungspaarelement, das indirekt mit einer Enzymmarkierung
markiert ist. In letzterer bevorzugten Ausführungsform produziert das Enzymmarkierungssubstrat
ein Fluoreszenzreaktionsprodukt. In diesen bevorzugten Ausführungsformen
wird die Menge des gebundenen Ubiquitins durch Lumineszenz gemessen.
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Wie
hierin verwendet steht „Lumineszenz" oder „Fluoreszenzemission" für Photonenemission
aus einer Fluoreszenzmarkierung. In einer Ausführungsform, in welcher FRET-Paare
verwendet werden, können kontinuierlich
oder zu Zeitpunkten während
der Ligationsreaktion Fluoreszenzmessungen durchgeführt werden.
Die Ausrüstung
für solche
Messungen ist im Handel erhältlich
und wird einfach von einem Fachmann verwendet, um eine solche Messung
durchzuführen.
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Andere
Modi zur Messung von gebundenem Ubiquitin sind fachbekannt und werden
vom Fachmann für
jede der hierin beschriebenen Markierungen einfach identifiziert.
Zum Beispiel kann Radioisotopmarkierung durch Szintillationszählung oder
durch Densitometrie nach Exposition gegenüber einer photographischen Emulsion
oder durch Verwendung eines Geräts,
wie z. B. eines Phosphorlmager, gemessen werden. Ähnlich kann
Densitometrie verwendet werden, um gebundenes Ubiquitin nach einer
Reaktion mit einem Enzymmarkierungssubstrat, das ein opakes Produkt
produziert, wenn eine Enzymmarkierung verwendet wird, zu messen.
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In
bevorzugten Verfahren der vorliegenden Erfindung ist E3 an ein Oberflächensubstrat
gebunden. Dies kann direkt erfolgen, wie oben für die Bindung einer Markierung
an Ubiquitin beschrieben ist. Dies kann auch unter Verwendung von
tag-E3 erreicht werden, worin das Tag ein Oberflächensubstratbindungsmolekül ist.
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
der Erfindung ist E2 in Abwesenheit von E3 an ein Oberflächensubstrat
gebunden. Dies kann direkt erfolgen, wie oben für die Bindung einer Markierung
an Ubiquitin beschrieben. Dies kann auch unter Verwendung von tag-E2
erreicht werden, worin das Tag ein Oberflächensubstratbindungsmolekül ist.
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In
den zwei bevorzugten Ausführungsformen,
die unmittelbar zuvor beschrieben sind, liegen E3 und E2 in Form
von tag-E3 bzw. tag-E2 vor und sind über ein Oberflächensubstratbindungsmolekül-Tag an
ein Oberflächensubstrat
gebunden. Im Allgemeinen kann ein beliebiges Substratbindungsmolekül verwendet
werden. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Tag ein
His-Tag und das Oberflächensubstrat
Nickel. In einer bevorzugten Ausführungsform ist das Nickeloberflächensubstrat
auf der Oberfläche
der Wells einer Multiwellplatte, wie z. B. einer 96-Weltplatte,
gegenwärtig.
Solche Multiwellplatten sind im Handel erhältlich. Die Bindung des Enzyms
an ein Oberflächensubstrat
erleichtert die Trennung von gebundenem Ubiquitin von ungebundenem
Ubiquitin. In der vorliegenden Ausführungsform wird das ungebundene
Ubiquitin einfach nach der Ligationsreaktion aus dem Behälter gewaschen.
Wie Fachleuten klar ist, ist die Verwendung eines beliebigen Oberflächensubstratbindungselements
und Behälters
mit dem Oberflächensubstrat,
an welches es sich bindet, zur Erleichterung der Trennung von gebundenem
und ungebundenem Ubiquitin wirkungsvoll.
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In
einer alternativen Ausführungsform
ist E3 oder E2 direkt oder über
ein Substratbindungselement an ein Kügelchen gebunden. Nach Ligation
werden die Kügelchen
vom ungebundenen Ubiquitin getrennt und das gebundene Ubiquitin
gemessen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist E3 oder E2 an
Kügelchen
gebunden, und die verwendete Zusammensetzung umfasst Tag-Ubiquitin,
worin das Tag eine Fluoreszenzmarkierung ist. In dieser Ausführungsform
können
die Kügelchen
mit gebundenem Ubiquitin unter Verwendung einer fluoreszenzaktivierten
Zellsortierungs-(FACS-)Maschine getrennt werden. Verfahren für solche
Anwendungen sind in US-Patentanmeldung
mit der Seriennummer 09/047.119 beschrieben, die hierin durch Verweis
in ihrer Gesamtheit aufgenommen ist. Die Menge an gebundenem Ubiquitin
kann dann gemessen werden.
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In
einer anderen Ausführungsform
ist keines der Ubiquitinierungsenzyme an ein Substrat gebunden. In
dieser Ausführungsform
umfasst die Zusammensetzung tag1-Ubiquitin,
tag2-Ubiquitin, E1, E2 und E3. Vorzugsweise sind tag1 und tag2 Markierungen,
vorzugsweise Fluoreszenzmarkierungen, am bevorzugtesten konstituieren tag1
und tag2 ein FREt-Paar. In dieser Ausführungsform wird Ubiquitinierung
durch Messung des Fluoreszenzemissionsspektrums gemessen. Diese
Messung kann kontinuierlich oder zu einem oder mehreren Zeitpunkten
nach der Kombination der Komponenten erfolgen. Änderung im Fluoreszenzemissionsspektrum der
Kombination verglichen mit nicht-ligiertem Ubiquitin gibt die Menge
an Ubiquitinierung an. Der Fachmann versteht, dass in dieser Ausführungsform Änderung
des Fluoreszenzemissionsspektrums aus Ubiquitin resultiert, das
verschiedene Elemente des FRET-Paars
trägt,
die in enge Nähe
zueinander gebracht werden, entweder durch Bildung von Poly-Ubiquitin
und/oder durch Bindung naher Orte auf einem Protein, vorzugsweise einem
Targetprotein.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Zusammensetzungen der Erfindung verwendet, um Ubiquitinierungsmodulatoren
zu identifizieren. In dieser Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung
einen Modulatorkandidaten. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die gemessene Menge und/oder Geschwindigkeit von Tag-Ubiquitin-Bindung
an E3 mit jener verglichen, wenn der Modulatorkandidat in der Zusammensetzung
fehlt, wodurch die Wirkung der Gegenwart oder Abwesenheit der Modulatoren
auf Ubiquitinligaseaktivität
bestimmt wird. In dieser Ausführungsform
wird ebenfalls bestimmt, ob der Modulator Ubiquitinierung verstärkt oder
hemmt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
fehlt der Zusammensetzung der Erfindung, die einen Modulatorkandidaten
enthält,
E3, und die Menge und/oder Geschwindigkeit von Ubiquitinbindung
an E2 wird gemessen. Diese Ausführungsform
kann auch den Schritt des Vergleichens der Menge und/oder Geschwindigkeit von
Ubiquitinbindung an E2 in einer Zusammensetzung umfassen, der sowohl
E3 als auch der Modulatorkandidat fehlt, wodurch die Modulationsaktivität des Kandidaten
auf Ubiquitinierungsenzyme, die keine E3 sind, bestimmt wird. In
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der prozentuelle Unterschied der Menge an Ubiquitin, die an
E2 gebunden ist, in Gegenwart und Abwesenheit des Modulatorkandidaten
mit dem prozentuellen Unterschied der Menge, die in Gegenwart und
Abwesenheit des Modulatorkandidaten an E3 gebunden ist, verglichen,
wodurch der Wirkungspunkt des Modulatorkandidaten in der Enzym-Kaskade
bestimmt wird. Das heißt,
es wird bestimmt, ob der Modulstorkandidat E3-Ubiquitin-Ligaseaktivität beeinflusst
oder E1 -Ubiquitinaktivierungsaktivität und/oder E2-Ubiquitinkonjugationsaktivität beeinflusst.
-
In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
werden die Zusammensetzungen der Erfindung dazu verwendet, die Ubiquitinierungsmodulatoren
zu identifizieren. In dieser Ausführungsform umfasst die Zusammensetzung
einen Modulatorkandidaten. In einer bevorzugten Ausführungsform,
wo tag1 und tag2 ein FREt-Paar bilden, wird die gemessene Menge
und/oder Geschwindigkeit von tag1-Ubiquitin- und tag2-Ubiquitinbindung
an ein Substratprotein (als Poly-Ubiquitin und/oder Ubiquitin gebunden
an ein Targetprotein) mit der Menge oder Geschwindigkeit einer solchen
Bindung in Abwesenheit des Modulatorkandidaten verglichen, wodurch
die Gegenwart oder Abwesenheit der Wirkung des Modulators auf Ubiquitinligase-Aktivität bestimmt wird.
In dieser Ausführungsform
wird auch bestimmt, ob der Modulator Ubiquitinierung verstärkt oder
hemmt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
werden gleichzeitig mehrere Tests in einem Hochdurchsatzscreeningsystem
durchgeführt.
In dieser Ausführungsform
können
mehrere Tests in mehreren Behältern durchgeführt werden,
wie z. B. den Wells einer 96-Well-Platte oder einer anderen Multi-Well-Platte.
Wie Fachleuten klar ist, kann ein solches System auf den Test mehrerer
Modulatorkandidaten und/oder mehrerer Kombinationen von E3-Komponenten
und/oder E2-E3-Paarungen angewendet werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform
wird die vorliegende Erfindung in einem Hochdurchsatzscreeningsystem
zur Bestimmung der Ubiquitinligaseaktivität verschiedener E2-E3-Paarungen
und/oder verschiedener E3-Komponentenkombinationen verwendet. In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform
wird die vorliegende Erfindung in einem Hochdurchsatzscreeningsystem
für gleichzeitiges
Testen der Wirkung von individuellen Modulatorkandidaten verwendet.
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In
einem anderen Aspekt stellt die Erfindung ein Verfahren zum Testen
auf Ubiquitinierungsaktivität oder
Ubiquitinierungsenzymaktivität
in einem Gemisch bereit. Ubiquitin wird in eine Zelle oder ein Gemisch
von Protein, vorzugsweise ein Zelllysat, un ter Bedingungen eingeführt, unter
welchen Ubiquitinierung stattfinden kann. In dieser Ausführungsform
liegt das Ubiquitin in Form von tag1-Ubiquitin und tag1-Ubiquitin
vor, worin tag1 und tag2 ein FRET-Paar bilden oder tag1 eine Fluoreszenzmarkierung
ist und tag2 ein Quencher von tag1 ist. Fluoreszenzemissionsspektrum
wird als Hinweis darauf gemessen, ob Ubiquitinierungsaktivität in dem
Gemisch oder der Zelle vorliegt. In einer bevorzugten Ausführungsform
umfasst Ubiquitin auch ein Element eines Bindungspaars, wie z. B.
FLAG. In letzterer Ausführungsform
können
Komponenten, die in Ubiquitinierung involviert sind, aus dem Gemisch
unter Verwendung einer Zahl an affinitätsbasierten Trennungsmitteln,
wie z. B. Fluoreszenzkügelchen,
die mit Anti-FLAG-Antikörper
beschichtet sind, oder Immunpräzipitation
unter Verwendung von Anti-FLAG-Antikörpern oder Verwendung von Anti-FLAG-Antikörpern, die
an einen festen Träger
angeheftet sind, isoliert werden. Andere Mittel zur Trennung von
ubiquitingebundenen Komponenten der Zelle oder des Gemisches sind
Fachleuten bekannt. Ubiquitingebundene Komponenten, die auf diese
Weise getrennt werden, können
E3 und Targetprotein umfassen. Der Fachmann versteht, dass eine
Trennung dieser Komponenten für
individuelle Identifikation oder nachfolgende Untersuchung durch
mehrere fachbekannte Mittel, wie z. B. durch HPLC oder Elektrophorese,
erhalten werden kann.
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Es
ist für
einen Fachmann auch offensichtlich, das die Schritte der hierin
bereitgestellten Tests in ihrer Reihenfolge variieren können. Es
versteht sich daher jedoch, dass, während zahlreiche Optionen (von
Verbindungen, ausgewählten
Eigenschaften oder Reihenfolge von Schritten) hierin bereitgestellt
sind, die Optionen jeweils individuell bereitgestellt sind und individuell
von anderen hierin bereitgestellten Optionen getrennt werden können. Weiters
sollen Schritte, die offensichtlich sind und von denen fachbekannt
ist, dass sie die Empfindlichkeit des Tests erhöhen, innerhalb des Schutzumfangs
dieser Erfindung liegen. Zum Beispiel gibt es zusätzliche
Waschschritte, Blockierungsschritte etc.
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Die
folgenden Beispiele dienen der vollständigen Beschreibung der Art
der Verwendung der oben beschriebenen Erfindung sowie der Darstellung
der besten Modi, die zur Durchführung
verschiedener Aspekte der Erfindung ins Auge gefasst werden. Es versteht
sich, dass die Beispiele in keiner Weise den Schutzumfang dieser
Erfindung einschränken
sollen, aber für
illustrative Zwecke präsentiert
sind. Alle hierin zitierten Verweise sind in ihrer Gesamtheit durch
Verweis ausdrücklich
aufgenommen.
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BEISPIELE
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Beispiel 1
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Produktion von E2, E3 und Ubiquitin
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E2-Produktion
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Der
offene Leseraster von E2 (Ubc5C) wurde durch PCR amplifiziert und
in den pGex-6P-1-E.-coli-Expressionsvektor (Amersham Pharmacia)
als BgIII-EcoRI-Fragment
kloniert, mit einem N-Terminus in Raster an das GST-Tag fusioniert.
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Materialien und Verfahren
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Plasmid
wird in BL21-DE3-kompetentem E. coli (Stratagene Kat-Nr. 230132)
transformiert. Zellen werden bei 37°C in TB + 100 μg/ml Ampicillin
und 0,4% Glucose zu 0D600 von etwa 0,6 gezüchtet, induziert mit Zugabe
von 320 μM
IPTG und weitere 3h vor Ernte wachsen gelassen. Die Pellets werden
einmal mit kalter PBS gewaschen, dann in etwa 6 Volumeneinheiten
Lysepuffer resuspendiert (20 mM Tris, 10% Glycerin, 0,5 M NaCl,
2,5 mM EDTA, 1 mM TCEP plus Complete EDTA-freie Proteaseinhibitortabletten,
1 Tablette/25 ml von resuspendierten Zellen, pH 8,0). Die Suspension
wird homogenisiert und 3 × 30
s lang beschallt. NP40 wird dann zu einer Endkonzentration von 0,5%
hinzugefügt,
und die Röhrchen
wurden 30 min lang bei 4°C
geschüttelt.
Nach Zentrifugation bei 11000 U/min 25 bis 30 min lang wird der Überstand
mit Glutathion-Sepharose-4B (Amersham, Kat-Nr. 17-0756-01) in einem
Verhältnis
von 1 ml Kügelchen
pro 100 ml von ursprünglichem
Kulturvolumen 1 bis 2 Stunden lang bei 4°C unter sanftem Schütteln inkubiert.
Die Kügelchen
werden pelletiert und einmal mit 10 Bettvolumeneinheiten des Lysepuffers,
dann zweimal mit 10 Bettvolumeneinheiten von Prescission-Protease-Puffer
(50 mM Tris-HCl, 150 mM NaCl, 1 mM EDTA, 1 MM DTT, 0,1% NP-40, pH
7.0) gewaschen. Prescission-Protease
(Amersham, Produkt-Nr. 27-0843) wird in einem Verhältnis von
80 μl (160 Einheiten)
pro ml GST-Harz hinzugefügt
und 4 h lang bei 4°C
inkubieren gelassen. Der Überstand,
der das gespaltene E2-Protein enthält, wird gewonnen, und das
Harz wird zweimal mit einem Bettvolumen von Prescission-Puffer gewaschen.
Alle drei Fraktionen werden durch SDS-PAGE analysiert und wenn geeignet
gepoolt.
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Ubiquitinproduktion
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Ubiquitin
wurde als Hindill-EcoRI-Fragment durch PCR in den pFlag-Mac-Expressionsvektor
(Sigma) kloniert. Dies führt
zur Expression von aminoterminalem Flag-Fusions-Ubiquitin in E. coli.
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Materialien und Verfahren
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Die
Induktion von Proteinexpression und Zelllyse ähnelt der obigen GST-E2-Formulierung, mit
der Ausnahme, dass der Überstand über ein
FLAG-Affinitätsharz
(VWR, Kat.-Nr. IB 13020) in einem Verhältnis von 15 ml Kügelchen
pro 1 I der ursprünglichen
Kultur geladen wird. Das Harz wird dann mit 10 Bettvolumeneinheiten
von Lysepuffer gewaschen. Das Protein wird aus der Säule mit
100 mM Essigsäure,
10% Glycerin, 200 mM NaCl, 2,5 mM EDTA, 0,1% NP-40, pH 3,5, eluiert.
Die Flutionen werden als 1 Bettvolumenfraktionen in Röhrchen gesammelt,
die 1/10 Volumen von 2 M Tris, 80 mM B-ME, pH 9,0, enthalten, um
den pH zu neutralisieren. Die Elutionsfraktionen werden durch SDS-PAGE
analysiert und die geeigneten Fraktionen gepoolt und gegen 400 Volumeneinheiten
von 20 mM Tris, 10% Glycerin, 200 mM NaCl, 2,5 mM EDTA, pH 8,0,
dialysiert.
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Produktion von E3
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Kodierende
Sequenzen für
E3-Komplex wurden ebenfalls durch PCR amplifiziert, und Baculoviren wurden
unter Verwendung des Bac-zu-Bac-Systems (GibcoBRL) erzeugt. E3 enthält zwei
Untereinheiten, die durch Co-Infektion der zwei Baculoviren in denselben
Hi-5-Insektenzellen exprimiert wurden. Eine der Untereinheiten ist
His-markiert, wobei
die andere korrelierende Untereinheit nicht markiert ist.
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Das
detaillierte Verfahren wurde nach dem Bac-zu-Bac-Baculovirusexpressionssystem
von GibcoBRL durchgeführt.
Zum Beispiel wurde ROC1 in pFastBacHtb-Vektor mit einer N-terminalen
His6-Markierung kloniert, während
CUL1 in den pFastBac1-Vektor
ohne beliebige Fusionsmarkierung insertiert wurde. Nach Transposition
und Bacmid-DNA-Transfektion in SF-9-Zellen wurden Baculoviren geerntet,
amplifiziert und dazu verwendet, Hi-5-Zellen für Proteinexpression zu co-infizieren.
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Materialien und Verfahren
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Zellen
werden geerntet, einmal mit kalter PBS gewaschen und in etwa 6 Volumeneinheiten
von Lysepuffer resuspendiert (20 mM Tris, 20% Glycerin, 0,5 M NaCl,
15 mM Imidazol, 1 mM TCEP plus Complete EDTA-freien Protease-Inhibitor-Tabletten,
1 Tablette/25m1 von resuspendierten Zellen, pH 8,0). Die Suspension wurde
dann 3 × 30
s lang beschallt, gefolgt von Hinzufügung von NP40 auf eine Endkonzentration
von 0,5% und Inkubation 30 min lang bei 4 °C. Das Lysat wird dann zentrifugiert
und der Überstand
mit prä-äquilibrierten (Lysepuffer
+ NP40) Ni-NTA-Agarosekügelchen
(Qiagen, Kat.-Nr. 1000632) 1 bis 2 h lang inkubiert. Die pelletierten
Kügelchen
wurden 2-mal mit Lysepuffer gewaschen, in 1 bis 2 Volumeneinheiten
Lysepuffer resuspendiert und zur Elution auf eine Einwegsäule transferiert.
Flution wurde unter Verwendung von 5 X 1-Bettvolumenaliquoten von
Lysepuffer + 250 mM Imidazol ereicht. Elutionsfraktionen werden
durch SDS-PAGE analysiert, und geeignete Fraktionen werden gepoolt.
Der Elutionspool wurde dann unter Verwendung von entweder Entsalzungssäule oder
einem Zentrifugationskonzentrationsgerät entsalzt (öfter für größere Volumeneinheiten verwendet).
Wenn Zentrifugationswerte verwendet werden, wird der eluierte Pool
1:1 mit Lysepuffer verdünnt, der
kein Imidazol aufweist, und in der geeigneten Geschwindigkeit zentrifugiert,
bis das Volumen um die Hälfte reduziert
ist. An diesem Punkt wird ein gleiches Volumen an frischem Puffer
hinzuge fügt
und das Gerät
erneut zentrifugiert. Dies wird insgesamt viermal durchgeführt, was
zu einem 32fachen Austausch führt.
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Beispiel 2
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Ubiquitin-Konjugationstest
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Ubiquitinkonjugationsaktivität von E1
+ E2 wurde unter Verwendung des folgenden Protokolls mit Flag-Ubiquitin,
gereinigt aus E. coli, und E2-Ubch5, gereinigt aus E. coli als His-Ubch5c,
gemessen.
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Materialien und Verfahren
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Die
folgenden Verfahren wurden für
Tests zur Messung von Ubiquitinkonjugation verwendet. Die Wells von
Nickelsubstrat-96-Weltplatten (Pierce Chemical) werden mit 100 μl von 1%
casein/phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) 1 Stunde lang bei
Raumtemperatur blockiert, dann mit 200 μl PBST (0,1% Tween-20 in PBS)
3-mal gewaschen. Zu jedem Well wird die folgende Flag-Ubiquitinreaktionslösung (siehe
oben) hinzugefügt:
Endkonzentration
62,5
mM Tris pH 7,5
6,25 m MgCl2
0,75
mM DTT
2,5 mM ATP
2,5 mM NaF
12,5 nM Okadasäure
100
ng Flag-Ubiquitin (wie oben beschrieben hergestellt).
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Die
Pufferlösung
wird auf ein Endvolumen von 80 μl
mit milipore-filtriertem Wasser gebracht, gefolgt von der Hinzufügung von
10 μl DMSO.
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Zur
obigen Lösung
werden dann 10 μl
E1, His-E2 in 20 mM Tris-Puffer, pH 7,5, und 5% Glycerin hinzugefügt. His-E2
wird dann wie oben beschrieben hergestellt. E1 ist im Handel erhältlich (Affiniti
Research Products, Exeter, UK). Die folgenden Mengen jedes Enzyms
werden für
diese Tests verwendet: 5 ng/Well E1; 25 nl/Well E2. Die Reaktion
wird dann bei Raumtemperatur 1 Stunden lang fortschreiten gelassen.
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Nach
der Ubiquitinkonjugationsreaktion werden die Wells mit 200 μl PBST 3-mal
gewaschen. Für
Messungen des enzymgebundenen Ubiquitins werden 100 μl Maus-Anti-Flag (1:10.000)
und Anti-Maus-Ig-HRP (1:15.000) in PBST zu jedem Well hinzugefügt und bei
Raumtemperatur 1 Stunde lang inkubieren gelassen. Die Wells werden
dann mit 200 μl
PBST 3-mal gewaschen, gefolgt von der Hinzufügung von 100 μl Luminolsubstrat
(1/5-Verdünnung).
Lumineszenz für
jeden Well wurde dann unter Verwendung eines Fluorimeters gemessen.
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Ergebnisse
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Ubiquitinaktivierung und Konjugationsaktivität
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1 zeigt
die Lumineszenz, die für
E1 alleine und für
E1 + his-E2 wie oben beschrieben gemessen wurde.
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Beispiel 3
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Ubiquitin-Ligase-Test
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Ubiquitin-Ligase-Aktivität von E1
+ E2 + E3 wurde unter Verwendung des folgenden Protokolls mit Flag-Ubiquitin,
gereinigt aus E. coli, dem E2-Ubch5c, gereinigt als GST-Ubch5c aus
E. coli, wobei das GST-Tag entfernt wurde, und dem E3-His-ROC/Cul1-Komplex,
gereinigt aus Hi-5-Zellen durch Baculoviruscoinfektion, gemessen.
Dieser Test wurde ebenfalls verwendet, um die Wirkungen von Modulatorkandidaten
auf Ubiquitin-Ligase-Aktivität
zu zeigen.
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Materialien und Verfahren
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Die
Wells von Nickelsubstrat-96-Wellplatten (Pierce Chemical) werden
mit 100 μl
von 1 Casein/phosphatgepufferter Kochsalzlösung (PBS) 1 Stunde lang bei
Raumtemperatur blockiert, dann mit 200 μl PBST (0,1% Tween-20 in PBS)
3-mal gewaschen. Zu jedem Well wird die folgende Flag-Ubiquitinreaktionslösung (siehe
oben) hinzugegeben:
Endkonzentration
62,5 mM Tris pH 7,5
6,25
m MgCl2
0,75 mM DTT
2,5 mM ATP
2,5
mM NaF
12,5 nM Okadasäure
100
ng Flag-Ubiquitin (wie oben beschrieben hergestellt)
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Die
Pufferlösung
wird dann mit millipore-filtriertem Wasser auf ein Endvolumen von
80 μl gebracht.
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Für Tests,
die auf die Identifikation von Modulatoren von Ubiquitin-Ligaseaktivität ausgerichtet
sind, werden dann 10 μl
einer Modulatorkandidatenverbindung in DMSO zur Lösung hinzugegeben.
Wenn kein Modulatorkandidat hinzugefügt wird, werden 10 μl DMSO zur
Lösung
hinzugefügt.
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Zur
obigen Lösung
werden dann 10 μl
Ubiquitinierungsenzyme in 20 mM Tris-Puffer, pH 7,5, und 5% Glycerin
hinzugefügt.
E2-Ubch5c und E3-HisROC1/Cul1 werden wie oben beschrieben hergestellt.
E1 ist im Handel erhältlich
(Affiniti Research Products, Exeter, UK). Die folgenden Mengen jedes
Enzyms werden für diese
Tests verwendet: 5 ng/Well E1, 25 nl/Well E2 und 100 ng/Well His-E3.
Die Reaktion wird dann bei Raumtemperatur 1 Stunde lang fortschreiten
gelassen.
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Nach
der Ubiquitinierungsreaktion werden die Wells mit 200 μl PBST 3-mal
gewaschen. Zur Messung des enzymgebundenen Ubiquitins werden 100 μl Maus-Anti-Flag (1:10.000) und
Anti-Maus-Ig-HRP (1:15.000) in PBST hinzugefügt und bei Raumtemperatur 1
Stunde lang inkubieren gelassen. Die Wells werden dann mit 20 μl PBST 3-mal
gewaschen, gefolgt von Hinzufügung
von 100 μl
Luminolsubstrat (1/5-Verdünnung).
Lumineszenz für
jeden Well wird ebenfalls unter Verwendung eines Fluorimeters gemessen.
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Ergebnisse
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Ubiquitin-Ligase-Aktivität
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2 zeigt
die Lumineszenz, die für
mehrere verschiedene Kombinationen von Ubiqutinierungsenzymen gemessen
wurden. In diesen Versuchen war nur E3 in Form von His-E3. Die Lumineszenzmessungen zeigen,
dass der Test insbesondere die Aktivität der gesamten Ubiquitinerungsenzym-Kaskade
misst, welche die Gegenwart aller drei Ubiquitinierungsenzyme in
der Reaktion erfordert.
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Variationen von Zusammensetzungskomponenten
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3A zeigt
die relative Wirkung der Variation der Menge an E1 auf Ubiquitin-Ligase-Aktivität im obigen
Verfahren, in Gegenwart und Abwesenheit von DMSO. Die Hinzufügung von
etwa 10 ng pro 100 μl
Reaktionslösung
stellt maximale Ubiquitin-Ligase-Aktivität bereit,
wobei die anderen Komponenten der Zusammensetzung wie oben beschrieben
aufbewahrt wurden. Die Gegenwart von DMSO beeinflusst die Aktivität der Ubiquitinierungsenzyme
nicht signifikant.
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Die
relative Wirkung von variierendem E2 und Ubiquitinkonzentration
der Reaktionszusammensetzung ist in 3B dargestellt.
Allgemein gesprochen wurde maximale Ubiquitin-Ligase-Aktivität mit 200
bis 300 ng pro 100 μl
von E3 bei jeder Konzentrati on von Ubiquitin erhalten, während die
Steigerung der Ubiquitinkonzentration im Allgemeinen Ubiquitinligaseaktivität bei jeder
Konzentration von E3 steigerte.
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Es
wurde ebenfalls herausgefunden, dass Blockieren der Wells mit 1%
Casein das Signal-zu-Rausch-Verhältnis
gegenüber
Nicht-Blockieren oder Blockieren mit 5% Rinderserumalbumin (BSA)
verbesserte. Hintergrund wurde nach Kombination aller wie oben beschriebenen
Komponenten, mit der Ausnahme von His-E3, und Messung der resultierenden
Fluoreszenz nach Vorbehandlung der Wells mit 5% BSA, 1% Casein oder
nichts bestimmt. Ergebnisse sind in 4 dargestellt.
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Identifikation von Modulatoren
von Ubiquitin-Ligase-Aktivität
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Um
zu zeigen, dass der Test zur Identifikation von Modulatoren von
Ubiquitin-Ligase-Aktivität nützlich ist,
wurden mehrere Modulatorkandidaten in variierenden Konzentrationen
mit Testkomponenten wie oben beschrieben kombiniert. 5A und 5B zeigen
die Ergebnisse aus zwei identifizierten Modulatoren von Ubiquitin-Ligase-Aktivität. Die Modulatoren
verringerten Ubiquitin-Ligase-Aktivität in einer dosisabhängigen Art
für Ubiquitinierungsenzym-Zusammensetzungen,
die entweder ROC1/Cul1 oder ROC2/Cul5 als E3-Komponente umfassen.
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Vergleich
der Wirkung von Ubiquitin-Ligase-Aktivität-Modulatoren auf Reaktionszusammensetzungen, wie
oben beschrieben, die entweder E1, E2 und His-E3 enthalten oder
E1, His-E2 enthalten und denen E3 fehlt, zeigt, ob der Modulator
E3 oder ein Enzym, das kein E3 ist, beeinflusst. In 6A verringert
der identifizierte Modulator Ubiquitin-Ligase-Aktivität in Gegenwart
von E3, aber nicht die Aktivität
in Abwesenheit von E3, was zeigte, dass der Modulator eine spezifische
Wirkung auf E3-Ligase-Aktivität zeigt.
Hingegen zeigen die Ergebnisse, die in 6B für einen
anderen Modulator dargestellt sind, dass diese Verbindung Aktivität verringert,
egal, ob E3 gegenwärtig
ist oder nicht, was zeigt, dass dieser Modulator ein Element der
Ubiquitinierungsenzymkaskade, die nicht E3 ist, beeinflusst.
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Beispiel 4
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FRET-Analyse von ligiertem Ubiquitin
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Ubiquitin
wurde hergestellt, entweder mit EDANS oder Fluorescein markiert,
und die Fluoreszenz von jeder dieser Markierungen und ihre Wechselwirkung
als FRET-Paar wurde gemessen, um die Bindung des markierten Ubiquitins
an E3 und FRET-Aktivität im gebundenen
Ubiquitin zu zeigen.
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Materialien und Verfahren
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Ubiquitin
wurde produziert, indem Cys-Reste durch ortsspezifische Mutagenese
in die FLAG-Ubiquitin-Sequenz aufgenommen wurden, unter Verwendung
entweder von Primer
um FLAG-Cys-Ubiquitin zu
produzieren, oder von Primer
um FLAG-Ala-Cys-Ubiquitin
zu produzieren. Protein wurde wie oben beschrieben exprimiert und
gereinigt.
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Entweder
Fluorescein-5-Maleinimid (höchste
Emission bei 515 nm) oder 1,5-Iodacetamid-EDANS (IAEDANS, höchste Emission
bei 490 nm) wurde mit der Thiolgruppe auf dem Cystein des Ubiquitins
umgesetzt, das wie oben beschrieben produziert wurde, um einen Thioether
zu bilden. Die Markierung wurde in PBS mit 1 mM TCEP durchgeführt. Markiertes
Protein wurde durch Gelfiltrierung von freier Markierung getrennt.
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Ubiquitin-Ligase-Test
wurde im Wesentlichen wie oben beschrieben durchgeführt, mit
einigen wenigen Modifikationen. Es wurde kein Nickelsubstrat in
den Reaktionswells verwendet, also waren alle Komponenten in Lösung frei.
Gleiche Mengen an fluoresceinmarkiertem Ubiquitin und IAEDANS-makiertem
Ubiquitin wurden verwen det. Die Reaktion wurde bei Raumtemperatur
2 Stunden lang in einem Volumen von 100–150 μl durchgeführt, dann mit 50 μl von 0,5
M EDTA, pH 8, gestoppt.
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Nach
der Reaktion wurden die Produkte in PBS mit 1 mM TCEP durch HPLC
auf einem Superdez-75HR-10/30-Größenausschlußsäule unter
Verwendung von Fluoreszenzemissionsdetektion durchgeführt. Eine
Cut-off-Gelfiltrierungssäule
bei höherem
Molekulargewicht (z. B. Superdex 200-HR 10/30) konnte verwendet
werden, um einzelne Ligationsspezies aufzulösen.
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Ergebnisse
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Fluoresceinmarkiertes
Ubiquitin und IAEDANS-markiertes Ubiquitin wurde in etwa den gleichen
Mengen an E3 gebunden. Ein Vergleich der Spektralanalyse von Fluoreszenzemission
aus dem freien (nicht-ligierten) Ubiquitin, das sowohl mit Fluorophoren
als auch dem E3-gebundenen Ubiquitin markiert war, zeigt einen anderen
Anstieg des Verhältnisses
der Emission bei 515 nm gegen 490 nm (17). Dies
zeigt, dass in ligiertem Ubiquitin die Fluorophore auf verschiedenen
Ubiquitinmolekülen
ausreichend nahe sind, sodass FRET gemessen werden kann.