DE60131050T2

DE60131050T2 - Verfahren und System für Datenkommunikation

Info

Publication number: DE60131050T2
Application number: DE60131050T
Authority: DE
Inventors: Sean G. Rooney
Original assignee: International Business Machines Corp
Current assignee: International Business Machines Corp
Priority date: 2000-07-26
Filing date: 2001-07-06
Publication date: 2008-07-31
Anticipated expiration: 2021-07-07
Also published as: CN1334650A; DE60131050D1; CN1142637C; ATE376748T1; US20020012322A1; US6819669B2

Description

1. Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren, ein System und eine Vorrichtung für die Datenkommunikation zwischen einem Sender und einer Vielzahl von Empfängern, die mindestens teilweise über ein Datennetz, wie z. B. ein Computernetz, stattfindet. Das Verfahren und System und die Vorrichtung, die bereitgestellt werden, lassen sich insbesondere in interaktiven Multimediasystemen, wie z. B. interaktiven TV-Spielshows, verwenden.
2. Beschreibung der zugrunde liegenden Technik
Als interaktives Multimediasystem wird jedes über Computer bereitgestellte elektronische System bezeichnet, das dem Benutzer ermöglicht, verschiedene Medientypen wie Text, Ton, Video, Computergrafiken und Animationen zu steuern, zu kombinieren und zu manipulieren. Interaktives Multimedia integriert einen Computer, einen Speicher, digitale (binäre) Daten, ein Telefon, einen Fernseher und andere Informationstechnologien. Zu den gängigsten Anwendungen zählen Schulungsprogramme, Videospiele, elektronische Enzyklopädien und Reiseführer. Interaktives Multimedia verschiebt die Rolle des Benutzers vom Beobachter zum Teilnehmer und gilt als nächste Generation elektronischer Informationssysteme.
Die gängigste Multimediamaschine besteht aus einem PC. Viele Systeme integrieren auch ein Handgerät (Handheld-Tool), z. B. einen PC-Controller oder Joystick, das zur Kommunikation mit dem Computer dient. Diese Systeme ermöglichen Benutzern die Interaktion mit dem System.
Unter den interaktiven Multimediasystemen, die Mitte der 90er Jahre für den Markt entwickelt wurden, befanden sich Kabelfernsehdienste mit Computerschnittstellen, die den Zuschauern die Interaktion mit Fernsehprogrammen ermöglichen. Diese Fernsehprogramme werden in vorteilhafter Weise von interaktiven, audiovisuellen Hochgeschwindigkeits-Kommunikationssystemen gesendet, die auf digitalen Daten basieren, die über Glasfaserleitungen oder digitale, drahtlose Übertragungswege bereitgestellt werden.
Aus der Anmeldung US 5,936,661 ist ein interaktives TV-Spielsystem bekannt. Es ist insbesondere ein Verfahren bekannt, das Zuschauern mit Hilfe eines interaktiven TV-Systems ermöglicht, zusammen mit Teilnehmern im Studio an einer TV-Quizshow teilzunehmen. Das dargelegte Verfahren umfasst folgende Schritte: das Live-Übertragen einer Quizshow, in der Teilnehmern im Studio Fragen gestellt werden, das Übertragen von Antworten zu den Fragen zu einem geeigneten Zeitpunkt in dem Programm, das Übertragen eines Signals, das einen Zeitraum bestimmt, in dem Zuschauern die Beantwortung der Fragen ermöglicht wird, das Zuordnen von Punktzahlen zu richtig beantworteten Fragen, das zu einem bestimmten Zeitpunkt während der Quizshow erfolgende Einladen von Zuschauern, die einen sie qualifizierenden Punktestand erreicht haben, zur Live-Teilnahme an der Quizshow mit den Teilnehmern im Studio, das für jeden der eingeladenen Zuschauer erfolgende Bereitstellen einer Kommunikationsverbindung zum Studio, die eine Live-Teilnahme ermöglicht, das Empfangen von Antworten der eingeladenen Zuschauer in Echtzeit während der verbleibenden Dauer der Quizshow und das Summieren der Punktzahlen der eingeladenen Zuschauer und der Teilnehmer im Studio zur Ermittlung des Gewinners.
Darüber hinaus wird zur Verwendung in einem interaktiven TV-System ein TV-Empfänger bereitgestellt, der Folgendes umfasst: Mittel zum Empfangen eines TV-Signals, das eine Quizshow darstellt, Mittel zum Empfangen von Antworten auf jede in der Quizshow gestellte Frage über einen zusätzlichen Datenkanal, Mittel zum Befähigen eines Zuschauers, jede gestellte Frage zu beantworten, Mittel zum Vergleichen der Zuschauerantwort mit einer richtigen Antwort sowie zum Zuordnen einer Punktzahl für die Antwort anhand des Vergleichsergebnisses, Mittel zum Summieren der Punktzahlen für jede der Fragen, Mittel zum Empfangen eines Signals, das Zuschauer, deren summierte Punktzahlen zumindest einen vorgegebenen Wert erreichen, zur Live-Teilnahme während der verbleibenden Dauer der Quizshow einlädt, und Mittel zur Anmeldung der Teilnahme während der übrigen Dauer der Show, wenn die Punktzahlsumme den vorgegebenen Wert erreicht.
Die Anmeldung US 4,633,462 legt ein Kommunikationssystem für den Mehrfachzugriff dar, das eine Vielzahl geographisch verteilter Teilnehmerstandorte mit einem zentralen Standort verbindet. Die Kommunikation mit Mehrfachzugriff ist in Richtung von den Teilnehmersendern zum zentralen Empfänger erforderlich. Ein Teilnehmer/Sender, der z. B. aufgrund der Kollision mit der von einem anderen Teilnehmer ausgehenden Übertragung Daten erfolglos überträgt, sendet diese zur Aufrechterhaltung der Übertragungsstabilität erneut. Mehrere aufeinander folgende erfolglose Übertragungen bei einem Teilnehmer haben bei diesem Teilnehmer zunehmend längere Verzögerungen zwischen den aufeinander folgenden Übertragungen zur Folge.
Die Mehrheit der Verfahren und Systeme, die interaktives Fernsehen oder interaktiven Hörfunk ermöglichen, haben gemeinsam, dass die Zuschauer/Zuhörer zu einem bestimmten Zeitpunkt eingeladen werden, auf die Show zu reagieren, d. h. eine Frage zu beantworten, eine Wahl zu treffen oder für etwas oder jemanden zu stimmen. Angesichts der großen Anzahl von Zuschauern muss das für die Datenkommunikation verwendete System eine große Anzahl von Antworten bewältigen, die in kürzester Zeit, d. h. praktisch zum selben Zeitpunkt, zurückgegeben werden.
Aufgabe der Erfindung
Es ist daher eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren, ein System und eine Vorrichtung bereitzustellen, die eine solche Spitzenbelastung bewältigen können.
Kurzüberblick über die Erfindung
Die im Vorhergehenden genannte Aufgabe wird durch ein Verfahren, ein System und eine Vorrichtung für die Datenkommunikation zwischen einem Sender und einer Vielzahl von Empfängern erfüllt, die gemäß der vorliegenden Erfindung mindestens teilweise über ein Datennetz stattfindet. Sie kann auf vorteilhafte Weise für interaktive Multimediasysteme, wie z. B. interaktive TV-Spielshows, verwendet werden. Darüber hinaus lassen sich das Verfahren, das System und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zum elektronischen Sammeln von Marktstudiendaten einsetzen.
In den Hauptansprüchen werden die betreffende Erfindung und insbesondere das betreffende Verfahren bzw. System beschrieben. Da gemäß der vorliegenden Erfindung mehr als eine Partei an der Kommunikation und dem Austausch von Daten beteiligt ist, beschreiben die Hauptansprüche die vorliegende Erfindung aus der Perspektive jedes einzelnen der verschiedenen Teilnehmer.
Zuerst überträgt der Sender über das Datennetz eine erste Nachricht, die eine Rücksendeadresse und Informationen zur Länge eines ersten Zeitraums enthält. Darüber hinaus bewirkt die erste Nachricht, dass eine Antwortnachricht, die von einem der Vielzahl von Empfängern an die Rücksendeadresse gesendet wird, um einen willkürlichen Zeitraum verzögert wird, dessen Länge von der Länge des ersten Zeitraums abgeleitet wird. Im Gegenzug empfängt jeder Empfänger die erste Nachricht über das Datennetz.
Anschließend sendet der Sender eine zweite Nachricht, und fordert dabei von der Vielzahl von Empfängern eine Antwortnachricht an. Nach dem Empfang der zweiten Nachricht antwortet jeder an der interaktiven Kommunikation mit dem Sender teilnehmende Empfänger auf die zweite Nachricht, indem er das Senden einer Antwortnachricht initiiert. Die Antwortnachricht wird um einen willkürlichen Verzögerungszeitraum verzögert. Die Länge des willkürlichen Verzögerungszeitraums wird von der Länge des angegebenen ersten Zeitraums abgeleitet und ist z. B. höchstens so lang wie die Länge des ersten Zeitraums. Danach wird die Antwortnachricht über das Datennetz an die Rücksendeadresse übertragen.
Ohne vom Geist der Erfindung abzuweichen, können die erste und die zweite Nachricht alternativ jedoch praktisch gleichzeitig übertragen werden, oder der Inhalt der ersten und der zweiten Nachricht kann in einer einzigen Nachricht übertragen werden.
Schließlich lässt der Sender mindestens einen zweiten Zeitraum verstreichen, der vom Zeitpunkt des Sendens der zweiten Nachricht bis zum Eintreffen der Antwortnachrichten an der Rücksendeadresse gemessen wird. Die Länge des zweiten Zeitraums entspricht mindestens der Länge des ersten Zeitraums.
Ein wesentlicher Vorteil des Verfahrens, des Systems und der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung ist eine Reduzierung einer Spitzenbelastung, die von der Vielzahl der an das Netz und den Server gesendeten Antwortnachrichten verursacht wird, da die Antwortnachrichten nicht unmittelbar nach ihrer Erstellung, sondern jeweils erst nach dem Verstreichenlassen eines willkürlichen Verzögerungszeitraums gesendet werden. Die Vielzahl von Antwortnachrichten wird somit im Grunde gleichmäßig über einen Zeitraum verteilt, der die Länge des vom Sender angegebenen ersten Zeitraums aufweist. Daher wird die Spitzenbelastung deutlich reduziert.
In einer vorteilhaften Ausführungsart wird die Länge des ersten Zeitraums jedoch dadurch bestimmt, dass eine geschätzte Anzahl erwarteter Antwortnachrichten durch eine Anzahl von Antwortnachrichten geteilt wird, die das Netz und der Server in einem bestimmten Zeitraum verarbeiten können. Dies senkt die Spitzenbelastung bis auf eine Menge, die das Netz und der Server gleichzeitig bewältigen können, wodurch nur eine minimale zeitliche Verzögerung verursacht wird.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung besteht in der Tatsache, dass Fernsehstationen, die interaktive Spielshows präsentieren, keine Infrastruktur mit hoher Bandbreite bereitstellen oder mieten müssen, da das Verfahren, das System und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung die von einem Server zu tragende Maximallast reduzieren und folglich Servern der jetzigen Generation ermöglichen, Spiele für eine sonst nicht mögliche Anzahl von Clients zu verarbeiten.
Kurzbeschreibung der verschiedenen Ansichten der Zeichnung
Das Vorangegangene sowie weitere Aufgaben, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung sind aus der folgenden detaillierten Beschreibung ersichtlich.
Die neuen Merkmale der Erfindung sind in den beigefügten Ansprüchen dargestellt. Die Erfindung selbst sowie deren bevorzugte Ausführungsform, weitere Aufgaben und Vorteile werden jedoch aus der folgenden detaillierten Beschreibung einer veranschaulichenden Ausführungsart am besten verständlich, die in Verbindung mit den beigefügten Zeichnungen zu lesen ist. Es zeigt:
1 ein Übersichtsblockdiagramm eines Systems und einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung in einer möglichen Umgebung.
Detaillierte Beschreibung der Erfindung
In 1 ist ein Übersichtsblockdiagramm eines Systems und einer Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung dargestellt. Ein Benutzer 100 schaut Fernsehen, d. h. Informationen werden von einem TV-Gerät 102 zum Benutzer 100 übertragen. Es wird angenommen, dass der Benutzer 100 an einer interaktiven TV-Produktion, z. B. an einer interaktiven TV-Spielshow, teilnimmt. Es sollte klar sein, dass die Funktionalität, die von dem TV-Gerät in der in 1 dargestellten Umgebung bereitgestellt wird, auch von einem Radio, das der Benutzer 100 hört, oder von Informationen bereitgestellt werden können, die von einer Internetseite oder über eine Telefonleitung empfangen werden.
Andererseits kann der Benutzer 100 auf eine Set-Top-Box 104 zugreifen. Bei dieser handelt es sich im Allgemeinen um ein elektronisches Gerät, das zur Erzeugung einer Ausgabe in einem konventionellen TV-Gerät dient, auf dem es seinem Namen nach platziert ist. Darüber hinaus ist sie an einige andere Kommunikationskanäle angeschlossen, wie z. B. an ein Telefon, an einen Lichtwellenleiter oder an einen Kabelfernsehdienst. Die Set-Top-Box 104 soll dem Benutzer die Interaktion mit den im TV-Gerät 102 gezeigten Programmen ermöglichen. Die gesamte Funktionalität, die von der im Folgenden detaillierter beschriebenen Set-Top-Box 104 geboten wird, kann jedoch auch in einem PC implementiert werden.
Das TV-Gerät 102 empfängt Streaming-Video- und Streaming-Audio-Daten, die dem Benutzer 100 über eine Übertragungseinrichtung 106 dargestellt werden. Die Übertragungseinrichtung 106 kann entweder von terrestrischem Hörfunk, einem Satelliten, einem Kabelfernsehdienst oder dem Internet gebildet werden.
Ein Unternehmen, das eine interaktive Spielshow präsentiert, richtet ein System 108 zur Datenkommunikation zwischen einem Sender und einer Vielzahl von Empfängern ein. Über das System 108 speist das Unternehmen die Streaming-Video- und Streaming-Audio-Daten in die Übertragungseinrichtung 106 ein. Über die Set-Top-Box 104 und ein Datennetz 110 kommuniziert es darüber hinaus auch bidirektional mit dem Benutzer 100. Das Datennetz 110 kann entweder von einem Computernetz wie dem Internet, einem Kabelfernsehdienst oder einer Telefonleitung gebildet werden.
Das System 108 weist eine Übertragungsinstallation 112, eine Ein-/Ausgabeeinheit 114, einen Zeitgeber 116 und einen Server 118 auf, der als Empfänger und Sender zum Senden und Empfangen von Nachrichten vom Sender bzw. von den Empfängern fungiert. In einer bevorzugten Ausführungsart kann der Server von einem HTTP-Server gebildet werden, wobei HTTP für „Hypertext Transfer Protocol" steht – das TCP/IP-Protokoll (Transmission Control Protocol over Internet Protocol), das im World Wide Web zum Austausch von HTML-Dokumenten (Hypertext Markup Language) zwischen Servern und Clients verwendet wird.
Die Übertragungsinstallation 112 konvertiert die Streaming-Video- und Streaming-Audio-Daten, z. B. die Spielshow, in ein Format, das zum Senden über die Übertragungseinrichtung 106 geeignet ist, je nachdem, ob die Übertragungseinrichtung 106 von terrestrischem Hörfunk, einem Satelliten, einem Kabelfernsehdienst oder dem Internet gebildet wird.
Die Ein-/Ausgabeeinheit 114 dient zur Steuerung des Systems 108. Es versteht sich, dass in einer Implementierung des Systems 108 die Ein-/Ausgabeeinheit 114 mehrere Schnittstellen für eine Mensch-Maschine-Kommunikation, wie z. B. Konsolen zur Steuerung der Übertragungsinstallation sowie eine Tastatur zur Steuerung des Servers 118, umfassen kann. Daher ist allein um der Klarheit willen in 1 nur eine Ein-/Ausgabeeinheit 114 dargestellt. Gleiches gilt für die übrigen Funktionseinheiten, die auf andere Weise implementiert werden können, solange sie dieselbe Funktionalität bereitstellen.
Der Zeitgeber 116 misst den Zeitraum, der bis zum Eintreffen der Antwortnachrichten am Server 118 verstreichen muss. Der Zeitgeber und der Server können jedoch mit Hilfe desselben Computers realisiert werden. Der Server 118 stellt die benötigte Umgebung zum Senden und Empfangen von Nachrichten bereit. Die Vielzahl von Empfängern oder, wie in 1 dargestellt, der Benutzer 100 fordert durch entsprechendes Anweisen der Set-Top-Box eine Webseite vom Server an. Bei einer Webseite handelt es sich im Grunde um einen Datenblock, der über ein Computernetz wie das Internet verfügbar ist und durch eine bestimmte Adresse wie die URL (Uniform Resource Locator) identifiziert ist. Im einfachsten und häufigsten Fall ist eine Webseite eine in einer als HTML (Hypertext Markup Language) bezeichneten Sprache geschriebene Datei, die auf einem Server gespeichert ist.
Die Set-Top-Box 104 umfasst eine Netzverbindungseinheit 120, einen Sender/Empfänger 122, eine Verarbeitungseinheit 124 und eine Benutzerschnittstelle 126. Die Netzverbindungseinheit 120 verbindet die Set-Top-Box in der Weise mit dem Datennetz, dass die Kommunikation zwischen der Set-Top-Box 104 und dem Datennetz 110 ermöglicht wird. Die Netzverbindungseinheit kann beispielsweise von einem modernen Modem (Modulator/Demodulator) gebildet werden. Dabei handelt es sich um ein elektronisches Gerät zum Konvertieren serieller Daten eines Computers – hier der Set-Top-Box 104 – in ein zur Übertragung über Telefonleitungen oder ein Kabel geeignetes Audiosignal und umgekehrt.
Einerseits konvertiert der Sender/Empfänger 122 die zu übertragenden Daten in ein Format, das zum Senden über das Datennetz 110 geeignet ist, je nachdem, ob das Datennetz 110 von einem Computernetz wie dem Internet, einem Kabelfernsehdienst oder einer Telefonleitung gebildet wird. Andererseits konvertiert der Sender/Empfänger 122 die aus dem Datennetz 110 ankommenden Daten in ein von der Verarbeitungseinheit 124 zu verarbeitendes Format.
Die Verarbeitungseinheit 124 enthält einen Zeitgeber, der die Verzögerung einer Antwortnachricht misst, nachdem diese durch den Benutzer 100 initiiert wurde. Des Weiteren umfasst die Verarbeitungseinheit 124 ein Rechenwerk für die Berechnung einer Pseudozufallsfunktion zum Bestimmen der Länge eines willkürlichen Verzögerungszeitraums.
Zur Datenkommunikation kann der Benutzer 100 über die Benutzerschnittstelle 126 mit der Set-Top-Box 104 und somit mit dem Server 118 bzw. mit dem System 110 interagieren. Die Benutzerschnittstelle 126 bezieht sich im Allgemeinen auf die Aspekte der Set-Top-Box 104 oder auf ein die Set-Top-Box 104 steuerndes Programm, die/das gesehen, gehört oder auf andere Weise vom Benutzer 100 wahrgenommen werden können/kann, sowie auf Befehle und Mechanismen, die der Benutzer 100 zur Steuerung von deren Betrieb und Eingabedaten verwendet. Die Benutzerschnittstelle 126 kann beispielsweise von einer grafischen Benutzeroberfläche gebildet werden. Diese stellt anstelle von Klartext Bilder und Symbole zur Ausgabe von Informationen und ein Zeigegerät wie eine Maus oder einen Touchscreen zur Eingabe und zur Steuerung der Set-Top-Box bereit. Zur Datenausgabe kann die Set-Top-Box jedoch das TV-Gerät als Anzeigeeinheit oder Monitor verwenden.
Im Folgenden wird angenommen, dass eine interaktive Spielshow stattfindet. Die Zuschauer werden zur Teilnahme an der Spielshow eingeladen. Daher wählt der Benutzer 100 eine entsprechende Webseite aus, die vom Server 118 durch entsprechendes Anweisen der Set-Top-Box 104 bereitgestellt wird. Mit Hilfe der Set-Top-Box können der Benutzer 100 und eine Vielzahl anderer Benutzer (nicht dargestellt), die ebenfalls an der Spielshow teilnehmen, auf Fragen antworten, die vom Moderator der Spielshow gestellt werden. Der Benutzer 100 ist somit nun ein Spielteilnehmer, der mit anderen, zu Hause sitzenden Benutzern und möglichen Spielteilnehmern spielt, die in dem TV-Studio anwesend sind, in dem die Spielshow produziert wird.
In der Spielshow können Multiple-Choice-Fragen gestellt werden, wie z. B.: „Ist es A, B oder C?" Vorteilhafterweise ist ein Spracherkennungssystem in die Set-Top-Box integriert und ermöglicht offene Fragen, wie z. B.: „Wie heißt die Hauptstadt von Frankreich?" Der Benutzer 100 beantwortet die Frage, indem er entweder etwas eingibt, auf einen Bildschirm zeigt, eine Auswahl mit einem Mauszeiger trifft oder die Antwort einfach laut ausspricht.
Gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Antwort nicht direkt an den Server zurückgeleitet, sondern um einen willkürlichen Zeitraum verzögert. Die Länge des willkürlichen Zeitraums wird von der Set-Top-Box berechnet. Die maximale Länge des willkürlichen Zeitraums wurde jedoch zuvor von dem Unternehmen festgelegt, das die Spielshow präsentiert. Die Länge des ersten Zeitraums wird dadurch bestimmt, dass eine geschätzte Anzahl erwarteter Antwortnachrichten durch eine Anzahl von Antwortnachrichten geteilt wird, die das Netz und der Server in einem bestimmten Zeitraum verarbeiten können.
Es wird beispielsweise angenommen, dass zehn Millionen Personen an dem Spiel teilnehmen. Das Datennetz 110 und der Server 118 müssten demnach zehn Millionen Antworten verarbeiten. Ferner kann die Infrastruktur nur eine Million Antworten pro Sekunde verarbeiten. Wird jede Antwort in einem Zeitraum von zehn Sekunden um eine willkürliche Zeitspanne verzögert, kann die Last verarbeitet werden. Tatsächlich dienen die Endpunkte der Benutzer zur Pufferung der neun Millionen Nachrichten, die auf die Infrastruktur zukommen, aber von dieser nicht verarbeitet werden können. Das Verfahren, das System und die Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung wird der Anzahl der Benutzer angepasst, sodass beispielsweise für den Fall, dass 20 Millionen Personen unter Verwendung derselben Infrastruktur spielen, nur der Zeitraum verlängert werden müsste, in dem die willkürliche Verzögerung gewählt wird.
Obwohl die ursprüngliche Anwendung der vorliegenden Erfindung für interaktive Spielshows gedacht ist, die einen über ein Datennetz 110, wie z. B. das Internet, organisierten Antwortkanal aufweisen, ist die Erfindung immer dann anwendbar, wenn das Verhalten einer großen Anzahl von Clients ähnlich und vorhersagbar ist und wenn eine um einige zusätzliche Sekunden verlängerte Wartezeit keinen wesentlichen Nachteil darstellt. Eine weitere Anwendung wären beispielsweise Sonderangebote, also der Verkauf eines Artikels zu einem Vorzugspreis an jeden, der innerhalb der nächsten 15 Minuten kauft.
Ein weiterer Vorteil der vorliegenden Erfindung ist ihre einfache Implementierung. In einer anderen Ausführungsart wird lediglich eine Softwarekomponente benötigt, die am Endpunkt eines Benutzers 100 auf einem PC ausgeführt wird. Die Software verzögert das Absenden einer Nachricht um einen willkürlichen Zeitraum, und die vom Benutzer 100 gesendete Nachricht ist erst gültig, wenn sie die Softwarekomponente passiert hat. Im Kontext eines Web-Browsers könnte dies mit einem Java-Applet erreicht werden, wobei Java eine Programmiersprache und ein Java-Applet ein Java-Programm ist, das als Anhang zu einem Webdokument verteilt und von einem Java-fähigen Web-Browser ausgeführt werden kann. Beispielsweise wird das Applet für jede neue Frage in einem Spielkontext heruntergeladen und verschlüsselt die Antwortnachricht, sodass sichergestellt ist, dass die Nachricht von dem Applet verarbeitet wurde.
Die vorliegende Erfindung lässt sich in Hardware, Software oder einer Kombination aus Hardware und Software realisieren. Jede Art von Computersystem oder jede andere zur Ausführung des oben beschriebenen Verfahrens angepasste Einrichtung ist geeignet. Eine typische Kombination aus Hardware und Software kann ein Universalcomputersystem mit einem Computerprogramm sein, welches im geladenen und ausgeführten Zustand das Computersystem derart steuert, dass dieses die oben beschriebenen Verfahren umsetzt. Die vorliegende Erfindung kann außerdem in ein Computerprogrammprodukt eingebettet sein, das alle Merkmale zum Ermöglichen der Implementierung der hierin beschriebenen Verfahren umfasst und das nach dem Laden in ein Computersystem in der Lage ist, diese Verfahren umzusetzen.
Der Begriff Computerprogrammmittel oder Computerprogramm steht im vorliegenden Kontext unabhängig von Sprache, Code oder Notation für jeden Ausdruck eines Befehlssatzes, der ein über eine Datenverarbeitungsfunktionalität verfügendes System veranlasst, eine spezielle Funktion entweder direkt oder nach mindestens einem der folgenden beiden Vorgänge auszuführen: a) Konvertierung in eine andere Sprache, Notation oder einen anderen Code; b) Wiedergabe in einer anderen materiellen Form.

Claims

Verfahren zur Datenkommunikation zwischen einem Sender und einer Vielzahl von Empfängern (100), die mindestens teilweise über ein Datennetz (110) stattfindet, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Übertragen einer ersten Nachricht über das Datennetz (110), wobei die erste Nachricht eine Rücksendeadresse und Informationen zur Länge eines ersten Zeitraums enthält und wobei die erste Nachricht ferner bewirkt, dass eine von einem der Vielzahl von Empfängern (100) an die Rücksendeadresse gesendete Antwortnachricht um einen willkürlichen Zeitraum verzögert wird, dessen Länge von der Länge des ersten Zeitraums abgeleitet wird, Senden einer zweiten Nachricht, die von der Vielzahl von Empfängern (100) eine Antwortnachricht anfordert, Verstreichenlassen von mindestens einem zweiten Zeitraum bis zum Eintreffen der Antwortnachrichten an der Rücksendeadresse, wobei die Länge des zweiten Zeitraums mindestens der Länge des ersten Zeitraums entspricht.
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 1, bei dem das Datennetz (110) von einem Kabelfernsehdienst gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 1, bei dem das Datennetz (110) von einem Computernetz gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 3, bei dem das Computernetz vom Internet gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 3 oder 4, bei dem die erste Nachricht von Elementen einer Webseite gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zweite Nachricht über einen TV- oder Hörfunkkanal (106) gesendet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zweite Nachricht im Wesentlichen zum gleichen Zeitpunkt an die Vielzahl von Empfängern (100) gesendet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Länge des ersten Zeitraums dadurch bestimmt wird, dass eine geschätzte Anzahl erwarteter Antwortnachrichten durch eine Anzahl von Antwortnachrichten geteilt wird, die in einem bestimmten Zeitraum verarbeitet werden können.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Länge des willkürlichen Verzögerungszeitraums als Teil der Antwortnachrichten an die Rücksendeadresse zurückgegeben wird.
Verfahren zur Datenkommunikation zwischen einem Sender und einem Empfänger (100), die mindestens teilweise über ein Datennetz (110) stattfindet, wobei das Verfahren folgende Schritte umfasst: Empfangen einer ersten Nachricht über das Datennetz (110), die Informationen zur Länge eines ersten Zeitraums und eine Rücksendeadresse enthält, Empfangen einer zweiten Nachricht, die eine Antwortnachricht anfordert, Antworten auf die zweite Nachricht, indem das Senden einer Antwortnachricht initiiert wird, Verzögern der Antwortnachricht um einen willkürlichen Verzögerungszeitraum, der von der Länge des ersten gesendeten Zeitraums abgeleitet wird, Übertragen der Antwortnachricht an die Rücksendeadresse über das Datennetz (110).
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 10, bei dem das Datennetz (110) von einem Kabelfernsehdienst gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 10, bei dem das Datennetz (110) von einem Computernetz gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 12, bei dem das Computernetz vom Internet gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach Anspruch 12 oder 13, bei dem die erste Nachricht von Elementen einer Webseite gebildet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zweite Nachricht über einen TV- oder Hörfunkkanal empfangen wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Länge des willkürlichen Verzögerungszeitraums mit Hilfe einer Pseudozufallsfunktion berechnet wird.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Länge des willkürlichen Zeitraums zwischen Null und der angegebenen Länge des ersten Zeitraums schwanken kann.
Verfahren zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Länge des willkürlichen Verzögerungszeitraums als Teil der Antwortnachricht an die Rücksendeadresse zurückgegeben wird.
Computerprogrammprodukt, das auf einem computergeeigneten Medium gespeichert ist und computerlesbare Programmmittel umfasst, die einen Computer zum Ausführen eines Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 18 veranlassen.
System (108) zur Datenkommunikation zwischen einem Sender und einer Vielzahl von Empfängern (100), die mindestens teilweise über ein Datennetz (110) stattfindet, wobei die Vorrichtung Folgendes umfasst: einen Sender (118) zum Übertragen einer ersten Nachricht über das Datennetz (110), wobei die erste Nachricht eine Rücksendeadresse und Informationen zur Länge eines ersten Zeitraums enthält, und wobei die erste Nachricht ferner bewirkt, dass eine von einem der Vielzahl von Empfängern (100) an die Rücksendeadresse gesendete Antwortnachricht um einen willkürlichen Zeitraum verzögert wird, der von der Länge des ersten Zeitraums abgeleitet wird, eine Übertragungseinrichtung (112) zum Senden einer zweiten Nachricht, die von der Vielzahl von Empfängern (100) eine Antwortnachricht anfordert, einen Empfänger (118) zum Empfangen der Antwortnachrichten und einen Zeitgeber (116) zum Bestimmen der Länge eines zweiten Zeitraums, der bis zum Eintreffen der Antwortnachrichten an der Rücksendeadresse verstreichen muss, wobei die Länge des zweiten Zeitraums mindestens der Länge des ersten Zeitraums entspricht.
System zur Datenkommunikation nach Anspruch 20, bei dem das Datennetz (110) von einem Kabelfernsehdienst gebildet wird.
System zur Datenkommunikation nach Anspruch 20, bei dem das Datennetz (110) von einem Computernetz gebildet wird.
System zur Datenkommunikation nach Anspruch 22, bei dem das Computernetz vom Internet gebildet wird.
System zur Datenkommunikation nach Anspruch 22 oder 23, bei dem der Sender (118) von einem Server gebildet wird und die erste Nachricht von Elementen einer Webseite gebildet wird.
System zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die zweite Übertragungseinrichtung (112) von einem TV- oder Hörfunkkanal gebildet wird.
System zur Datenkommunikation nach einem der vorhergehenden Ansprüche, das ferner eine Berechnungseinheit zur Berechnung der Länge des ersten Zeitraums umfasst, dessen Länge dadurch bestimmt wird, dass eine geschätzte Anzahl erwarteter Antwortnachrichten durch eine Anzahl von Antwortnachrichten geteilt wird, die in einem bestimmten Zeitraum verarbeitet werden können.
Vorrichtung (104) zur Datenkommunikation zwischen einem Sender und einem Empfänger (100), die mindestens teilweise über ein Datennetz (110) stattfindet, wobei die Vorrichtung Folgendes umfasst: eine Verbindungseinheit (120), die die Vorrichtung mit dem Datennetz (110) verbindet, einen Empfänger (122) zum Empfangen einer ersten Nachricht über das Datennetz (110), die Informationen zur Länge eines ersten Zeitraums und eine Rücksendeadresse enthält, eine Benutzerschnittstelle (126) zum Initiieren einer zu sendenden Antwortnachricht, einen Zufallsgenerator, der die Länge eines willkürlichen Verzögerungszeitraums generiert, die von der Länge des ersten gesendeten Zeitraums abgeleitet wird, einen Zeitgeber zum Messen einer Verzögerung der verzögerten Antwortnachricht, einen Sender (120) zum Übertragen der Antwortnachricht über das Datennetz (110) an die Rücksendeadresse.