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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
Erfindung betrifft durch xenotypischen Antikörper vermittelte Immuntherapie.
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ZUSAMMENFASSUNG DES STANDES DER TECHNIK
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Durch
xenotypischen Antikörper
vermittelte Immuntherapie ist eine aufstrebende therapeutische Herangehensweise
für eine
Vielzahl von Krankheiten. Aktuelle klinische Versuche benutzen murine monoklonale
Antikörper,
gerichtet gegen CA125-Antigen, um Eierstockkrebs bei Menschen zu
behandeln. Patienten mit Eierstockkrebs haben in traditionellen
Therapien eine große
Häufigkeit
von kurzfristigem Rückfall.
Unglücklicherweise
wird der Rückfall gewöhnlich bis
zum Wiedererscheinen des CA125-Antigens
im Blutstrom des Patienten nicht entdeckt. Bis zu dieser Zeit können die
Möglichkeiten medizinischer
Intervention begrenzter sein, als sie es gewesen sein könnten, wenn
der Rückfall
früher
vorhergesagt worden sein könnte.
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Es
gibt daher einen Bedarf für
ein Verfahren zum Vorhersagen der Wahrscheinlichkeit des Erfolges
von durch xenotypischen Antikörper
vermittelter Immuntherapie.
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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER
ERFINDUNG
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Vorhersagen der Wahrscheinlichkeit
des Erfolges von durch xenotypischen Antikörper vermittelter Immunotherapie
bereit. Die Erfindung stellt weiter ein Verfahren zum Diagnostizieren
des Zeitraums nach durch xenotypischen Antikörper vermittelter Immuntherapie bereit,
während
dessen ein Patient frei von Rückfall sein
wird.
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Diagnostizieren der Wirksamkeit
von durch xenotypischen Antikörper
vermittelter Immunotherapie bereit, wobei das Verfahren Messen des
Niveaus von T-Zellen Stimulationsantwort für das Ziel-Antigen des xenotypischen
Antikörpers,
erzeugt in Antwort auf die Verabreichung von xenotypischem Antikörper, umfaßt. In bestimmten
Ausführungsformen
ist die T-Zellen-Antwort
eine Helfer-T-Zellen-Antwort, eine zytotoxische T-Zellen-Antwort
oder eine Kombination von Helfer- und zytotoxischer T-Zellen-Antwort.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ZEICHNUNG
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1 zeigt
die Korrelation zwischen erhöhtem
Niveau von T-Zellen-Stimulation und erhöhtem Überleben.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG DER BEVORZUGTEN
AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die
Erfindung betrifft durch xenotypischen Antikörper vermittelte Immunotherapie.
Die Erfindung stellt ein Verfahren zum Vorhersagen der Wahrscheinlichkeit
des Erfolges von durch xenotypischen Antikörper vermittelter Immuntherapie
bereit. Dementsprechend kann unter Verwendung der Verfahren der
Erfindung eine Beurteilung erstellt werden, ob durch xenotypischen
Antikörper
vermittelte Immunotherapie wirksam ist und so bei dem Patienten
fortgesetzt werden sollte oder ob die durch xenotypischen Antikörper vermittelte
nicht wirksam ist und der Patient so für eine mögliche alternative Behandlung
reevaluiert werden sollte. Die Erfindung stellt weiter ein Verfahren
zum Diagnostizieren des Zeitraums nach durch xenotypischen Antikörper vermittelter
Immunotherapie bereit, während
dessen ein Patient frei von Rückfall
sein wird.
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Wie
hier verwendet bedeutet „Diagnostizieren
der Wirksamkeit" Vorhersagen
der Zeit nach Verabreichung eines xenotypischen Antikörpers, zu
welcher ein Rückfall
erfolgt. „Günstige Diagnose" bedeutet eine Diagnose,
die vorhersagt, daß die
Zeit nach Verabreichung eines xenotypischen Antikörpers, zu welcher
ein Rückfall
erfolgt, länger
ist als die Zeit nach Verabreichung eines Placebos (z.B. Zuckerlösung oder
physiologische Kochsalzlösung),
zu welcher ein Rückfall
erfolgt. In allen Aspekten der Erfindung vergrößert eine günstige Diagnose der Wirksamkeit
die Zeit bis zum Fortschreiten der Krankheit oder erhöht die Wahrscheinlichkeit
des Überlebens des
Patienten.
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Wie
hier verwendet bedeutet „Wirksamkeit", die Fähigkeit
zu haben, das Fortschreiten von Krankheit zu verzögern oder
das Leben eines erkrankten Patienten zu verlängern. „Rückfall" bedeutet die Wiederkehr von klinisch
beobachtbaren Anzeichen oder Symptomen von Krankheit. „Durch
xenotypischen Antikörper
vermittelte Immuntherapie" bedeutet
die Verabreichung eines Antikörpers
von einer Spezies von Lebewesen an eine zweite Spezies von Lebewesen
mit einer Krankheit, wo der Antikörper ein Antikörper-Antigen-Paar
mit einem Antigen in dem Körper
der zweiten Spezies, das mit der Krankheit verbunden ist, bildet,
wodurch klinisch relevante Anzeichen oder Symptome der Krankheit
verringert oder beseitigt werden, wie durch einen gewöhnlichen Fachmann
der Gesundheitsfürsorge
(z.B. eine Krankenschwester oder ein Arzt) bestimmt werden kann. „Ziel-Antigen,
verbunden mit der Krankheit" bedeutet ein
Antigen, welches in größeren Mengen
oder als verändertes
Protein bei Patienten gefunden wird, die an einer Krankheit leiden.
Nicht begrenzende Beispiele von Ziel-Antigenen, verbunden mit Krankheit, sind
CA125, welches mit Eierstockkrebs verbunden ist, und Prostata-spezifisches
Antigen, welches mit Prostatakrebs verbunden ist.
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„Xenotypischer
Antikörper" bedeutet Antikörper von
einer anderen Spezies. (Man beachte, daß „der Antikörper" und „die Antikörper" durchweg austauschbar verwendet werden).
So würden,
wenn der Patient ein Mensch ist, die xenotypischen Antikörper nicht-humane
Antikörper
sein. Wie hier verwendet bedeutet „Verabreichen" oder „Verabreichung" Zuführung eines
xenotypischen Antikörpers
durch ein geeignetes Mittel, einschließlich, ohne Begrenzung, intramuskulärer Verabreichung,
intradermaler, intravenöser,
intraarterieller, peritonealer, subkutaner und intralymphatischer.
Der gewöhnliche
Fachmann ist sich darüber
im klaren, daß ein
xenotypischer Antikörper
gemäß den Verfahren
der Erfindung in einer physiologisch verträglichen Formulierung (z.B.
mit Kochsalzlösung)
verabreicht werden kann. Verfahren zum Herstellen pharmazeutisch
verträglicher
Träger und
Formulierungen davon werden zum Beispiel in Remington's Pharmaceutical
Sciences (Remington's Pharmazeutische
Wissenschaften) (18. Auflage), hrsg. von A. Gennaro (1990) Mack
Publishing Company, Easton, PA, gefunden.
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Zu
bevorzugten Krankheiten, behandelt mit durch xenotypischen Antikörper vermittelter
Immunotherapie, gehören
Krebse, entzündliche
Krankheiten und bakterielle, parasitische und virale Infektionen. Besonders
bevorzugt sind Eierstockkrebs, Brustkrebs und Prostatakrebs. Zu
bevorzugten xenotypischen Antikörpern
gehören,
ohne Begrenzung, murine monoklonale Antikörper. Zu besonders bevorzugten
Antikörpern
gehören,
ohne Begrenzung, OvaRexTM (welches spezifisch
an das CA125-Antigen bindet), BrevaRexTM (welches
spezifisch an das MUC-1-Antigen bindet) und ProstaRexTM (welches spezifisch
an prostataspezifisches Antigen bindet).
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Verabreichung
des xenotypischen Antikörpers
führt zu
einer T-Zellen-Antwort gegen das Ziel-Antigen des xenotypischen Antikörpers, die
einen Stimulationsindex hat, der mehr als 1,5 mal höher als
vor der Verabreichung des xenotypischen Antikörpers ist. Der Stimulationsindex
kann entsprechend standardmäßigen T-Zellen-Stimulations-Assays
bestimmt werden (z.B. 1,5 mal höhere
3H-Thymidinaufnahme
durch T-Zellen, proliferierend in Anwesenheit des Ziel-Antigens,
im Vergleich zu der 3H-Thymidinaufnahme durch T-Zellen, proliferierend in
Abwesenheit des Ziel-Antigens).
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Die
Erfindung stellt ein Verfahren zum Diagnostizieren der Wirksamkeit
von durch xenotypischen Antikörper
vermittelter Immuntherapie bereit, wobei das Verfahren Messen des
Niveaus der T-Zellen-Stimulation
für das
Ziel-Antigen des xenotypischen Antikörpers, erzeugt in Antwort auf
Verabreichung des xenotypischen Antikörpers, umfaßt. Der Begriff „Niveau
der T-Zellen-Stimulation für
das Ziel-Antigen des xenotypischen Antikörpers" bedeutet den Stimulationsindex von
T-Zellen, der spezifisch für
das Ziel-Antigen
des xenotypischen Antikörpers ist.
T-Zellen-Stimulation kann zum Beispiel durch Inkubieren von Patientenzellen
in vitro mit dem Ziel-Antigen (z.B. CA125-Antigen) oder nur Gewebekulturmedien
(d.h. kein Antigen), Pulsieren der Zellen mit 3H-Thymidin und Zählen der
Menge der 3H-Aufnahme durch die Zellen bestimmt werden. In diesem
Assay ist der Stimulationsindex ein Vergleich der Menge von 3H,
aufgenommen durch Zellen in Anwesenheit des Ziel-Antigens, im Verhältnis zu
der Menge von 3H, aufgenommen durch Zellen in Abwesenheit des Antigens.
Ein anderes Verfahren zum Messen der T-Zellen-Stimulation (z.B. für zytotoxische
T-Zellen-Stimulation) ist ein 51Cr-Release-Assay (Assay der Freisetzung
von 51Cr), wo Zielzellen (d.h. MHC-passende) mit dem Ziel-Antigen
oder nur Gewebekulturmedien (d.h. kein Antigen) inkubiert und dann
mit 51Cr gepulst werden. Als nächstes
werden Zellen der Patienten hinzugefügt und das Gemisch von Zellen
wird für
eine Zeitmenge inkubiert, und dann wird die Menge von 51Cr, freigesetzt
durch lysierte Zellen, gemessen. In diesem Assay ist der Stimulationsindex
ein Vergleich des 51Cr, freigesetzt durch Zellen in Anwesenheit
von Ziel-Antigen, im Verhältnis
zu der Menge von 51Cr, freigesetzt durch Zellen in Abwesenheit von
Antigen.
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Alle
anderen Definitionen und bevorzugten Ausführungsformen sind wie für den ersten
Aspekt der Erfindung beschrieben. Vorzugsweise ist das Niveau der
T-Zellen-Stimulation für
das Ziel-Antigen des xenotypischen Antikörpers mindestens 1,5-fach höher als
vor Verabreichung des xenotypischen Antikörpers.
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Die Überlebenszeit
wurde mit dem Niveau der T-Zellen-Stimulation für das Ziel-Antigen des xenotypischen
Antikörpers
verglichen. Die Ergebnisse werden in 1 gezeigt.
Die mittlere Überlebenszeit für Patienten
mit mindestens einer 1,5-fachen Zunahme im T-Zellen-Stimulationsindex
war 84 Monate. Drei Jahre Überleben
bei diesen Patienten waren 75%. Die mittlere Überlebenszeit für Patienten
mit weniger als einer 1,5-fachen Zunahme im T-Zellen-Stimulationsindex
waren 13,2 Monate. Drei Jahre Überleben
bei diesen Patienten war 0%.
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Das
folgende Beispiel wird bereitgestellt, um bestimmte bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung weiter zu veranschaulichen und soll nicht als Einengung
des Umfangs der Erfindung aufgefaßt werden.
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BEISPIEL 1
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BESTIMMUNG VON HAMA- UND T-ZELLEN-ANTWORT
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Eine
Bestimmung der HAMA-Antwort eines Patienten kann gemacht werden,
indem eines der zahlreichen Verfahren zur Bestimmung der Konzentration
eines anti-murinen antwortenden Antikörpers verwendet wird, die dem
Fachmann auf dem Gebiet der Erfindung bekannt sind. Zum Beispiel
kann ein beliebiger standardmäßiger immunologischer
Assay einschließlich,
ohne Begrenzung, ELISA oder RIA verwendet werden, um die HAMA-Antwort
eines Patienten zu bestimmen, der Behandlung mit dem murinen Antikörper der
Erfindung erhält.
Derartige standardmäßige immunologische
Assays sind zum Beispiel bei Ausubel et al. (1999) Current Protocols
in Molecular Biology (Gegenwärtige
Protokolle in der Molekularbiologie), John Wiley & Sons, New York, NY;
und Coligan et al. (1999) Current Protocols in Immunology (Gegenwärtige Protokolle
in der Immunologie), John Wiley & Sons,
New York, NY, beschrieben.
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In
einem nicht begrenzenden Beispiel wird einer Gruppe von menschlichen
Patienten ein muriner Antikörper
gemäß den Verfahren
der Erfindung verabreicht. Zu verschiedenen Zeitpunkten im Anschluß an die
Verabreichung des murinen Antikörpers
gemäß der Erfindung
wird eine Blutprobe von jedem Patienten gesammelt und auf die Menge
des in der Probe vorhandenen Antikörpers gemessen, der auf einen
murinen Antikörper,
wie beispielsweise der murine Antikörper, der zur Verabreichung
verwendet wird, anwortet. Die Menge des humanen Antikörpers, der
reaktiv für
den murinen Antikörper
ist (d.h. die Menge der HAMA-Antwort), kann von jedem Patienten
leicht gemessen werden.
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Zum
Beispiel wird bei Verwendung eines Assays auf ELISA-Basis, um den
Titer der HAMA-Antwort
zu bestimmen, eine Menge von murinem Antikörper verwendet, um den Boden
der Vertiefungen in einer Platte mit 96 Vertiefungen zu beschichten.
Begrenzende Verdünnungen
der Blutprobe jedes Patienten werden in die Vertiefungen der Platte
gegeben und unter derartigen Bedingungen, daß der Antikörper im Blut der Patienten
spezifisch an den murinen Antikörper
binden kann.
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Im
Anschluß an
die Antikörper-spezifische Bindung
wird die Platte gespült,
derart, daß der
humane Antikörper,
der nicht spezifisch an den murinen Antikörper, aufgebracht auf die Platte
mit 96 Vertiefungen, gebunden hat, entfernt wird. Als nächstes wird
ein sekundärer
antihumaner Antikörper
auf jede Platte gegeben, und unter derartigen Bedingungen, daß Antikörper-spezifische
Bindung erfolgen kann. Vorzugsweise ist der anti-humane Antikörper mit
einem Fluorophor markiert, derart, daß gebundener sekundärer Antikörper unter
Verwendung eines Lesegeräts
für eine
Platte mit 96 Vertiefungen nachgewiesen werden kann. Die Menge von
HAMA-Aktivität im
Blut des Patienten kann leicht durch Bestimmen der Bindung des sekundären Antikörpers an
die Platte mit 96 Vertiefungen bestimmt werden.
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Ob
das Blut der Patienten Ab3-Antikörper (d.h.
Antikörper,
erzeugt durch den Patienten, der spezifisch an das Ziel-Antigen
bindet) einschließt oder
nicht, kann ähnlich
durch ELISA bestimmt werden, indem bestimmt wird, ob der Antikörper in
den Seren der Patienten an die Platte mit 96 Vertiefungen, beschichtet
mit dem Ziel-Antigen, bindet. Sekundäre Bindung von anti-humanem
Antikörper
an die Platte zeigt an, daß die
Patienten imstande sind, im Anschluß an die Verabreichung eines
xenotypischen Antikörpers,
der spezifisch an das Ziel-Antigen bindet, eine Ab3-Antwort hervorzubringen.
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Ob
das Blut der Patienten T-Zellen (Helfer und/oder zytotoxische) einschließt, die
im Kontext passender MHC spezifisch an das Ziel-Antigen binden oder
nicht, kann leicht durch einen Helfer-T-Zellen-Assay (z.B. Assay der 3H-Thymidin-Aufnahme) oder
einen Assay zytotoxischer T-Zellen (z.B. einen 51Cr-Release-Assay) unter
Verwendung von MHC-passenden Zielzellen (z.B. vom Patienten selbst),
inkubiert mit dem Ziel-Antigen oder keinem Antigen (negative Kontrolle),
bestimmt werden. Jede erhöhte
Proliferation durch Helfer-T-Zellen oder erhöhte Lyse durch zytotoxische
T-Zellen in Anwesenheit von Ziel-Antigen im Vergleich zu keinem
Antigen ist ein Anzeichen, daß der
Patient eine Helfer- und/oder zytotoxische T-Zellen-Antwort hat.