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GEBIET DER
ERFINDUNG
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Diese
Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Copolymeren
von Ethylen und mindestens zwei oder mehr Heteroatom-substituierten
Olefin-Monomeren. Das Verfahren ist ein Radikalinitiator-Hochdruck-Polymerisationsverfahren.
Die Erfindung betrifft auch neue Ethylen-Copolymere mit Tm-Werten
von mindestens 50°C.
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HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
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Kunststoffe
und Elastomere, die von Olefinen abgeleitet sind, werden in zahlreichen
unterschiedlichen Anwendungen, von Müllbeuteln bis Fasern für Kleidung,
verwendet. Olefin-Polymere werden zum Beispiel in Spritzguss- oder
Formpressanwendungen, wie extrudierten Folien oder Bahnen, als Extrusionsbeschichtungen
auf Papier, wie fotografischem Papier und Thermo- und Digitalaufzeichnungspapier
und dergleichen, verwendet. Dauernde Verbesserungen der Katalysatoren
haben es ermöglicht,
die Polymerisationsverfahren besser zu steuern und so die Eigenschaften
des Rohmaterials zu beeinflussen. Zunehmend werden Anstrengungen
unternommen, um die physikalischen Eigenschaften von Kunststoffen
im Hinblick auf Helligkeit, Festigkeit, Korrosionsbeständigkeit,
Permeabilität,
optische Eigenschaften und dergleichen für spezielle Verwendungen maßzuschneidern.
Zusätzlich
zu Kettenlänge
und Verzweigung bietet die Einverleibung von Monomeren, die funktionelle
Gruppen wie Ether und Ester enthalten, eine Möglichkeit, die Eigenschaften
des Rohmaterials weiter zu modifizieren und zu steuern. Zum Beispiel
tendieren die frühen Übergangsmetall- Katalysatoren (d.h. Gruppe
IV) dazu, gegenüber
derartigen funktionellen Gruppen intolerant zu sein, was häufig eine
Katalysator-Desaktivierung verursacht.
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Herkömmliche
Polyethylene niedriger Dichte werden leicht in Hochtemperatur-Hochdruck-Polymerisationen
unter Verwendung von Peroxid-Initiatoren hergestellt. Diese Hochdruck-Radikalsysteme
können
auch verwendet werden, um Ethylen-Copolymere herzustellen, die funktionelle
Vinyl-Monomere enthalten, aber es ist wichtig zu bemerken, dass
nur eine kleine Zahl von Monomeren in diesem Hochenergie-Verfahren
(z.B. 200°C,
30 kpsi) polymerisiert werden kann, d.h. Vinylacetat und Methylacrylat.
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Gewisse Übergangsmetall-Katalysatoren,
wie jene auf der Basis von Titan-Verbindungen
(z.B. TiCl3 oder TiCl4)
in Kombination mit Organoaluminium-Cokatalysatoren, werden verwendet,
um Polyethylen hoher Dichte und lineare Polyethylene niedriger Dichte
(HDPE bzw. LLDPE) sowie Poly-α-olefine,
wie Polypropylen, herzustellen. Diese sogenannten "Ziegler-Natta"-Katalysatoren sind
gegenüber
Sauerstoff, Schwefel und Brönsted-Säuren ziemlich
empfindlich und können
so im Allgemeinen nicht verwendet werden, um Olefin-Copolymere mit
funktionellen Vinyl-Monomeren herzustellen, die Sauerstoff, Schwefel
oder Brönsted-Säuren als funktionelle
Gruppen aufweisen.
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Ziegler-Natta-
und Metallocen-Katalysatorsysteme weisen jedoch den Nachteil auf,
dass sie nicht allgemein bei Olefin-Polymerisationsreaktionen mit
funktionalisierten Monomeren verwendet werden können. Es ist in der Technik
bekannt, dass homogene Einzelstellen-Übergangsmetallkatalysatoren
im Allgemeinen die spezifische Steuerung der Katalysatoraktivität durch
eine Variation der elektronischen und sterischen Natur des Liganden
ermöglichen.
Es ist bekannt, dass homogene Katalysatoren mehrere Vorteile gegenüber heterogenen
Katalysatoren bieten, wie verringerte Stoffaustausch-Beschränkungen,
verbesserte Wärmeentfernung
und engere Molekulargewichtsverteilungen.
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Keine
der nachstehend beschriebenen Druckschriften offenbart die Copolymerisation
von Olefinen mit 3,4-Epoxy-1-buten (nachstehend "Epoxybuten"), Epoxybuten-Derivaten und deren Analoga.
Epoxybuten ist eine leicht verfügbare
Verbindung, die zwei reaktive Gruppen enthält: eine Doppelbindung und
ein Epoxid. Durch Reaktion an einer oder beiden Gruppen kann Epoxybuten
leicht in eine Vielfalt zusätzlicher
Verbindung überführt werden.
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Die
Herstellung von Epoxybuten und dessen Derivaten und Beispiele dafür sind früher in zahlreichen Dokumenten
beschrieben worden, einschließlich,
ohne jedoch darauf beschränkt
zu sein, der U.S. Patente Nr. 4,897,498; 5,082,956; 5,250,743; 5,315,019;
5,406,007; 5,466,832; 5,536,851 und 5,591,874, die hierin durch Bezugnahme
aufgenommen werden. Die Reaktion an einer oder beiden dieser Stellen
liefert eine Vielzahl von olefinischen Derivaten, von denen viele
vielseitige funktionelle Gruppen enthalten. Die Polymerisation von
Epoxybuten ist unter Verwendung herkömmlicher thermischer oder Radikal-initiierter
Reaktionen durchgeführt worden,
jedoch überlebt
die seitenständige
Epoxid-Gruppe häufig
nicht die Reaktionsbedingungen.
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Fortschritte
bei der Polymerisation von Epoxybuten und dessen Derivaten umfassen
die Folgenden:
L. Schmerling et al., U.S. Patent Nr. 2,570,601
beschreiben die thermische Homopolymerisation von Epoxybuten und
die thermische Copolymerisation von Epoxybuten und verschiedenen
Vinyl-Monomeren, wie Vinylchlorid, Vinylacetat, Acrylonitril, Butadien
und Styrol.
Polymerisationsreaktionen von Epoxybuten, in denen
der Epoxidring unter Lieferung von Polyethern geöffnet wird, sind bekannt, wie
jene, die in: S. N. Falling et al., U.S. Patent Nr. 5,608,034 (1997);
J. C. Matayabas, Jr., S. N. Falling, U.S. Patent Nr. 5,536,882 (1996);
J. C. Matayabas, Jr. et al., U.S. Patent Nr. 5,502,137 (1996); J.
C. Matayabas, Jr., U.S. Patent Nr. 5,434,314 (1995); J. C. Matayabas,
Jr., U.S. Patent Nr. 5,466,759 (1995); und J. C. Matayabas, Jr.,
U.S. Patent Nr. 5,393,867 (1995) beschrieben sind.
W. E. Bissinger
et al., J. Am. Chem. Soc., 1947, 69, 2955 beschreiben die Benzoylperoxid-initiierte
Radikalpolymerisation von Vinylethylencarbonat, einem Derivat von
Epoxybuten.
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Die
kationische Polymerisation von Vinylethern (wie 2,3-Dihydrofuran)
unter Verwendung von Lewis-Säuren
oder Protonen enthaltenden Säuren
als Initiatoren ist bekannt. Es ist gezeigt worden, dass diese Monomere
sowohl in Anwesenheit von Brönsted-
als auch von Lewis-Säuren
heftig durch einen kationischen Polymerisationsmechanismus polymerisieren – häufig mit
Geschwindigkeiten, die um Größenordnungen schneller
sind als anionische oder Radikal-Polymerisationen (P. Rempp und
E. W. Merrill, "Polymer
Synthesis", Huthig & Wepf, 2. Aufl.,
Basel (1991), S. 144–152).
Eine Olefin-Additionspolymerisation von Vinylethern über einen Übergangsmetall-vermittelten
Initiationsmechanismus ist nicht demonstriert worden.
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Zusätzlich ist
die Synthese von alternierenden Copolymeren und Terpolymeren von
Olefinen und Kohlenmonoxid von hohem technischem und kommerziellem
Interesse. Neue Polymer-Zusammensetzungen sowie neue Verfahren zur
Herstellung von Polymeren, die von Olefinen und Kohlenmonoxid abgeleitet
sind, werden fortwährend
gesucht. Perfekt alternierende Copolymere von α-Olefinen und Kohlenmonoxid
können
unter Verwendung Pd(II)-Katalysatorsystemen
mit zweizähnigen
Phosphin-Liganden erzeugt werden (Drent et al., J. Organomet. Chem,
1991, 417, 235). Diese halbkristallinen Copolymere werden in einer
großen
Vielfalt von Anwendungen, einschließlich Faser- und Pressformteil-Anwendungen,
verwendet. Diese Materialien sind Hochleistungspolymere mit hoher
Barriere und Festigkeit sowie guter thermischer und chemischer Stabilität.
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Die
alternierende Copolymerisation von Olefinen und CO unter Verwendung
von Pd(II)-Katalysatoren ist von Sen et al., J. Am. Chem. Soc.,
1982, 104, 3520; und Organometallics, 1984, 3, 866, demonstriert
worden, welche die Verwendung von einzähnigen Phosphinen in Kombination
mit Pd(NCMe)4(BF4)2 für
die in-situ-Erzeugung
von aktiven Katalysatoren für
die Olefin/CO-Copolymerisation beschrieben. Jedoch leiden diese Katalysatorsysteme
an schlechten Aktivitäten
und erzeugen Polymere mit niedrigem Molekulargewicht. Nachfolgend
zu Sens früher
Arbeit beschrieben Drent und Mitarbeiter bei Shell die hoch effiziente
alternierende Copolymerisation von Olefinen und Kohlenmonoxid unter
Verwendung von Bisphosphin-chelatisierten Pd(II)-Katalysatoren.
Repräsentative
Patente und Veröffentlichungen
umfassen: U.S. Patent 4,904,744 (1990); J. Organomet. Chem., 1991,
417, 235; und U.S. Patent Nr. 4,970,294 (1990).
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Kürzliche
Fortschritte bei der Olefin/CO-Copolymerisationskatalyse umfassen
die Folgenden:
Brookhart et al., J. Am. Chem. Soc., 1992, 114,
5894, beschrieben die alternierende Copolymerisation von Olefinen
und Kohlenmonoxid mit Pd(II)-Kationen, die als Liganden 2,2-Bipyridin
und 1,10-Phenanthrolin aufwiesen;
Brookhart et al., J. Am.
Chem. Soc., 1994, 116, 3641, beschrieben die Herstellung von hoch
isotaktischem alternierendem Styrol/CO-Copolymer unter Verwendung
von C2-symmetrischen Pd(II)-Bisoxazolin-Katalysatoren;
Nozaki
et al, J. Am. Chem, Soc., 1995, 117, 9911, beschrieben die enantioselektive
alternierende Copolymerisation von Propylen und Kohlenmonoxid unter
Verwendung eines chiralen Phosphin/Phosphit-Pd(II)-Komplexes.
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Keine
dieser Druckschriften lehrt die Copolymerisation von Olefinen mit
Kohlenmonoxid und funktionalisierten Olefinen wie Epoxybuten und
verwandten Verbindungen.
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Das
U.S. Patent Nr. 6,090,900 offenbart Homopolymere von Olefin-Monomeren mit polaren
funktionellen Gruppen und Copolymere dieser Monomere miteinander
und mit unpolaren Olefinen und gegebenenfalls Kohlenmonoxid.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Copolymere gerichtet, welche Ethylen
und mindestens zwei Monomer-Einheiten umfassen, die aus Heteroatom-substituierten
Olefin-Monomer-Einheiten, welche von einer Verbindung der Formel
XV
abstammen, worin E und G
das gleiche oder verschiedene Heteroatome darstellen, die aus Sauerstoff,
Stickstoff und Schwefel ausgewählt
sind und an ein Wasserstoffatom, eine Hydrocarbylgruppe oder eine
substituierte Hydrocarbylgruppe gebunden sind oder durch eine Brückengruppe
verknüpft
sind; und n für
0 oder eine ganze Zahl von 1–20
steht; oder 2,3-Dihydrofuran oder Vinylcyclopropan ausgewählt sind.
Die neuen Produkte der vorliegenden Erfindung sind die hierin beschriebenen
Copolymere, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie eine Schmelzpeaktemperatur
(T
m), wie durch das hierin angegebene Verfahren
bestimmt, von gleich oder größer als
50°C, bevorzugt
gleich oder größer als
50°C bis
115°C, aufweisen.
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Das
neue Verfahren zur Herstellung der Copolymere, die Ethylen und mindestens
zwei oder mehr Monomereinheiten umfassen, welche aus den angegebenen
Heteroatom-substituierten Olefin-Monomereinheiten oder 2,3-Dihydrofuran
oder Vinylcyclopropan ausgewählt
sind, und die neuen Copolymere der vorliegenden Erfindung einschließen, die
dadurch gekennzeichnet sind, dass sie eine Schmelzpeaktemperatur
(Tm) von größer als 50°C, bevorzugt gleich oder größer als
50°C bis
115°C aufweisen,
umfasst das Folgende. Die Copolymere werden durch Polymerisation
der Monomere in irgendeinem geeigneten Hochdruckreaktor produziert, der
für die
Polymerisation von Ethylen-haltigen Monomer-Mischungen bekannt ist,
wofür Beispiele
Autoklaven, rohrförmige
Reaktoren und dergleichen einschließen. Allgemein wird die Copolymerisation
der Monomere bei einer Temperatur von 150°C bis 350°C bei einem Druck von 68 bis
304 MPa (671 bis 3000 Atmosphären)
und über
eine Zeitspanne von etwa 2 bis etwa 600 Sekunden durchgeführt. Das
Copolymerisationsverfahren wird in Anwesenheit mindestens eines
oder mehrerer Radikal-Initiatoren durchgeführt, die als chemische Substanzen
definiert sind, welche unter den verwendeten Polymerisationsbedingungen
chemische Reaktionen durch Erzeugung freier Radikale initiieren.
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DETAILLIERTE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung ist auf Copolymere gerichtet, die Ethylen
und mindestens zwei oder mehr Monomereinheiten umfassen, welche
aus Heteroatom-substituierten
Olefin-Monomereinheiten, die von einer Verbindung der Formel XV
abgeleitet sind, worin E
und G das gleiche oder verschiedene Heteroatome darstellen, die
aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel ausgewählt sind und die an ein Wasserstoffatom,
eine Hydrocarbylgruppe oder eine substituierte Hydrocarbylgruppe
gebunden sind oder durch eine Brückengruppe
verknüpft
sind, und n für
0 oder eine ganze Zahl von 1–20
steht; oder 2,3-Dihydrofuran oder Vinylcyclopropan ausgewählt sind.
Die neuen Produkte der vorliegenden Erfindung sind die hierin beschriebenen
Copolymere, die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie eine Schmelzpeaktemperatur
(T
m), wie durch das hierin angegebene Verfahren bestimmt,
von gleich oder größer als
50°C, bevorzugt
gleich oder größer als
50°C bis
115°C, aufweisen.
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Das
neue Verfahren zur Herstellung der Copolymere, welche Ethylen, die
mindestens zwei oder mehr Monomereinheiten umfassen, die aus den
angegebenen Heteroatom-substituierten Olefin-Monomereinheiten oder
2,3-Dihydrofuran
oder Vinylcyclopropan ausgewählt
sind und die neuen Copolymere der vorliegenden Erfindung einschließen, die
dadurch gekennzeichnet sind, dass sie eine Schmelzpeaktemperatur
(Tm) von größer als 50°C, bevorzugt gleich oder größer als
50°C bis
115°C, aufweisen,
umfasst das Folgende. Die Copolymere werden durch Polymerisation
der Monomere in irgendeinem geeigneten Hochdruckreaktor produziert,
der für die
Polymerisation von Ethylen-haltigen Monomer-Mischungen bekannt ist, wofür Beispiele
Autoklaven, rohrförmige
Reaktoren und dergleichen einschließen. Allgemein wird die Copolymerisation
der Monomere bei einer Temperatur von 150°C bis 350°C bei einem Druck von 68 bis
304 MPa (671 bis 3000 Atmosphären)
und über
eine Zeitspanne von 2 bis etwa 600 Sekunden durchgeführt. Das
Copolymerisationsverfahren wird in Anwesenheit mindestens eines
oder mehrerer Radikal-Initiatoren durchgeführt, die als chemische Substanzen definiert
sind, welche unter den verwendeten Polymerisationsbedingungen chemische
Reaktionen durch Erzeugung freier Radikale initiieren.
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In
mehr Einzelheit umfassen die Copolymere 0,1 bis 99,8 Molprozent
(%), bevorzugt 40 bis 99,8, bevorzugter 90 bis 99,8 Mol-% Ethylen
und 0,1 bis 99,8 Molprozent (%), bevorzugt 0,1 bis 30, bevorzugter
0,1 bis 10 Mol-% jeder der mindestens zwei oder mehr Monomereinheiten,
die aus Heteroatom-substituierten Olefin-Monomereinheiten, die von
einer Verbindung der Formel XV
abgeleitet sind, worin E
und G das gleiche oder verschiedene Heteroatome darstellen, die
aus Sauerstoff, Stickstoff und Schwefel ausgewählt sind und an ein Wasserstoffatom,
eine Hydrocarbylgruppe oder eine substituierte Hydrocarbylgruppe
gebunden sind oder durch eine Brückengruppe
verknüpft
sind; und n für
0 oder eine ganze Zahl von 1 bis 20 steht; oder 2,3-Dihydrofuran
oder Vinylcyclopropan ausgewählt
sind, wobei alle Mengen auf das Gesamt-Copolymer bezogen sind.
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Beispielhafte
Heteroatom-substituierte Olefin-Monomereinheiten, die von einer
Verbindung der Formel XV
abgeleitet sind, umfassen
die folgenden:
worin
R
1 und R
2 unabhängig Wasserstoff,
Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl, Heteroatom-verbundenes Hydrocarbyl
sind oder R
1 und R
2 zusammen
eine Verknüpfungsgruppe
Y bilden, worin Y ein Hydrocarbyl, substituiertes Hydrocarbyl, Heteroatom-verbundenes
Hydrocarbyl oder Heteroatom-verbundenes substituiertes Hydrocarbyl
ist; R
10, R
11 und
R
12 unabhängig Wasserstoff, Hydrocarbyl
oder substituiertes Hydrocarbyl sind; und Ph Phenyl ist. Bevorzugte
Copolymere der vorliegenden Erfindung umfassen Ethylen mit einem
Comonomer, das aus Vinylethylencarbonat und Diacetoxy-1-buten ausgewählt ist,
und einen weiterem Comonomer, das aus Methylacrylat, 2,3-Dihydrofuran,
Methylmethacrylat und Vinylacetat ausgewählt ist.
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Das
neue Verfahren zur Herstellung der hierin beschriebenen Ethylen-Copolymere
ist weiter wie folgt gekennzeichnet. Das Copolymerisationsverfahren
wird bei einem Druck von 68 bis 304 MPa (671 bis 3000 Atmosphären), bevorzugt
von 103 bis 241 MPa (1020 bis 2381 Atmosphären) und bevorzugter von 138
bis 207 MPa (1361 bis 2041 Atmosphären) durchgeführt. Das
Copolymerisationsverfahren wird bei einer Temperatur von 150°C bis 350°C, bevorzugt
150°C bis
250°C und
bevorzugter 150°C
bis 200°C
durchgeführt.
Das Copolymerisationsverfahren wird über eine Zeitspanne im Bereich
von 2 bis 600 Sekunden, bevorzugt 30 bis 300 Sekunden und bevorzugter
30 bis 60 Sekunden, durchgeführt.
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Das
Copolymerisationsverfahren wird in Anwesenheit mindestens eines
oder mehrerer Radikal-Initiatoren durchgeführt. Wie hierin verwendet,
in ein Radikal-Initiator
als eine chemische Substanz definiert, die unter den verwendeten
Polymerisationsbedingungen chemische Reaktionen durch Erzeugung
freier Radikale initiiert. Beispielhafte Radikal-Initiatoren, die
zur Verwendung im vorliegenden Verfahren geeignet sind, umfassen
die folgenden angeführten
Substanzen.
- 1. Organische Peroxide wie:
- a. t-Alkylperoxyester, wie
tert-Butylperoxybenzoat,
tert-Butylperoxyacetat,
tert-Butylperoxypivalat,
tert-Butylperoxymaleat
und dergleichen;
- b. Monoperoxycarbonate, wie
OO-tert-Butyl-O-isopropylmonoperoxycarbonat
und dergleichen;
- c. Diperoxyketale, wie
Ethyl-3,3-di(tert-amylperoxy)butyrat,
n-Butyl-4,4-di(tert-butylperoxy)valerat,
1,1-Di(tert-butylperoxy)cyclohexan,
1,1-Di(tert-amylperoxy)cyclohexan
und dergleichen;
- d. Dialkylperoxide, wie
2,5-Di(tert-butylperoxy)-2,5-dimethyl-3-hexin,
2,5-Di(tert-butylperoxy)-2,5-dimethylhexan,
Di-tert-amylperoxid,
Di-tert-butylperoxid,
Dicumylperoxid
und dergleichen;
- e. t-Alkylhydroperoxide, wie
tert-Butylhydroperoxid,
tert-Amylhydroperoxid,
α-Cumylhydroperoxid
und dergleichen;
- f. Ketonperoxide, wie
Methylethylketonperoxid,
Cyclohexanonperoxid,
2,4-Pentandionperoxid
und dergleichen;
- g. Isobutyrylperoxid,
Isopropylperoxydicarbonat,
Di-n-Butylperoxydicarbonat,
Di-sek-butylperoxydicarbonat,
tert-Butylperneodecanoat,
Dioctanoylperoxid,
Didecanoylperoxid,
Diproprionylperoxid,
Didecanoylperoxid,
Dipropionylperoxid,
Dilauroylperoxid,
tert-Butylperisobutyrat,
tert-Butylperacetat,
tert-Butylper-3,5,5-trimethylhexanoat
und dergleichen.
- 2. Anorganische Peroxide, wie
Wasserstoffperoxid – Eisen(II)-sulfat,
Wasserstoffperoxid – Dodecylmercaptan,
Kaliumperoxydisulfat
und dergleichen;
- 3. Azo-Verbindungen, wie
2,2'-Azobis[4-methoxy-2,4-dimethyl]pentannitril,
2,3'-Azobis[2,4-dimethyl]pentannitril,
2,2'-Azobis[isobutyronitril]
und dergleichen;
- 4. Kohlenstoff-Kohlenstoff-Initiatoren, wie
2,3-Dimethyl-2,3-diphenylbutan,
3,4-Dimethyl-3,4-diphenylhexan,
1,1,2,2-Tetraphenyl-1,2-bis(trimethylsiloxy)ethan
und dergleichen;
- 5. Photoinitiatoren, wie
Benzophenon,
4-Phenylbenzophenon,
Xanthon,
Thioxanthon,
2-Chlorthioxanthon,
4,4'-Bis(N,N'-dimethylaminobenzophenon
(Michlers Keton),
Benzil,
9,10-Phenanthrachinon,
9,10-Anthrachinon,
α,α-Dimethyl-α-hydroxyacetophenon,
(1-Hydroxycyclohexyl)phenylmethanon,
Benzoinether
Methyl
Ethyl
Isobutyl,
α,α-Dimethoxy-α-phenylacetophenon,
1-Phenyl-1,2-propandion,2-(O-Benzoyl)oxim,
Diphenyl(2,4,6-trimethylbenzoyl)phosphinoxid,
α-Dimethylamino-α-ethyl-α-benzyl-3,5-dimethyl-4-morpholinoacetophenon
und dergleichen;
- 6. Strahlung, wie
Röntgenstrahlen,
γ-Strahlen,
α-Teilchen,
β-Teilchen.
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Die
Radikal-Initiatoren werden gewöhnlich
in Mengen von 1 bis 1000 ppm (Teilen pro Million), bevorzugt von
20 bis 300 ppm, und bevorzugter 50 bis 100 ppm verwendet, bezogen
auf das Gesamtgewicht der Ethylen-Komponente in dem Copolymer. Mischungen
von Radikal-Initiatoren können
verwendet werden. Die Radikal-Initiatoren können auf jede in der Technik
bekannte Weise in das Polymerisationsverfahren eingeführt werden.
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Das
Polymerisationsverfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung kann in kontinuierlicher oder Chargen-Verfahrensweise
durchgeführt
werden. Jedes Verfahren vom kontinuierlichen oder Chargen-Typ kann
bei der Durchführung
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
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Die
Copolymere der vorliegenden Erfindung sind für eines oder mehrere der folgenden
nützlich:
Bedruckbare Folie; "atmungsfähige" Folie; Klebstoffformulierungen;
Glasfaserverstärkung;
Polymermischungen; Kompatibilisierungsmittel; als zähmachendes
Mittel für
Nylon und ähnliche
Materialien; Pfropf-Anwendungen; leitfähige Polymere; Kunststoffgalvanisieren;
Ionomere; Wärmehärtungsanwendungen;
Beschichtungen; Pulverbeschichtungen – flammengespritztes Polyethylen;
Baukunststoffe – schlagzähe Massen;
Verbindungsschichten – als
Dicarbonat- oder Diacetat-Copolymere oder als deren hydrolysierte
Versionen, die Diole; Urethane; Epoxyharze – durch die Umwandlung der
Carbonat-Ringe in Epoxy-Funktionalitäten; Vernetzungsmittel; Pressformungsanwendungen;
Papier- und Textilzusätze; Niedertemperaturanwendungen;
Vulkanisation; Wachsanwendungen; tongefüllte Materialien für Geräuschbarriereanwendungen;
Mischungskomponenten, um die Wärmeverschweißungs-Initiierungstemperatur
zu erniedrigen; Sauerstoff-abfangende Anwendungen; als Polydiole
für die
Polyester- oder
Polycarbonat-Synthese; können
mit typischen Additiven, wie Pigmenten, Färbemitteln, Titandioxid, Ruß, Antioxidanzien,
Stabilisatoren, Gleitmitteln, Flammschutzmitteln und dergleichen
verwendet werden.
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Die
Erfindung wird leichter mit Bezug auf die folgenden Beispiele verstanden.
Es gibt natürlich
viele andere Formen dieser Erfindung, die dem Fachmann ersichtlich
werden, wenn die Erfindung vollständig offenbart worden ist,
und man wird dementsprechend anerkennen, dass diese Beispiele lediglich
für den
Zweck der Erläuterung
angegeben sind und nicht als Beschränkung des Bereichs der Erfindung
auf irgendeine Weise angesehen werden sollten. Darüber hinaus
werden alle U.S. Patente, auf die hierin Bezug genommen wird, durch Bezugnahme
in ihrer Gesamtheit aufgenommen.
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BEISPIELE
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In
den folgenden Beispielen wurden die nachstehend angegebenen Testverfahren
bei der Bewertung der analytischen Eigenschaften der Copolymere
verwendet.
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(a) Molekulargewichtsverteilung
auf der Basis von GPC (Mw/Mn)
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Das
Gewichtsmittel (Mw) und das Zahlenmittel (Mn) der Molekulargewichte
wurden unter Verwendung einer Waters Gel Permeation Chromatography
Series 150C/ALC/GPC bei 138°C
bestimmt. Das Verfahren zur Bestimmung von Mw und Mn ist dasjenige,
das von Millipore Corporation, Milford, MA, im Betriebshandbuch 082916TP
Revision 0, Oktober 1993, empfohlen wird. Die Gelpermeations chromatographie-Einheit
(GPC) war mit Ultrastyrogel-Säulen
und einem Brechungsindexdetektor ausgestattet. Das Instrument berechnet
unter Verwendung von Standard-TriSEC GPC-Software Version 2.70,
wie sie mit der Maschine verkauft wird, automatisch das Mw (Gewichtsmittel
des Molekulargewichts) und das Mn (Zahlenmittel des Molekulargewichts). Die
Maschine wurde mit NBS 1475 Polyethylen kalibriert, das vom U.S.
Department of Commerce National Institute of Standards and Technology
in Gathersburg, MD 20899, erworben wurde. Das verwendete Lösungsmittel
war ortho-Dichlorbenzol. Das Polyethylen wurde auf solche Weise
in dem ortho-Dichlorbenzol gelöst, dass
eine 0,1 Prozent Polyethylen enthaltende Lösung gebildet wurde. Die Lösung wurde
mit 1,0 Milliliter/Minute durch die GPC laufen gelassen. Mw und
Mn sind als Gramm/Mol mitgeteilt.
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(b) DSK-Verfahren
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Die
Schmelzpeaktemperatur (Tm) wurde gemäß ASTM D
3418-97 unter Verwendung eines Differentialscanningkalorimeters
(DSK) bestimmt. Die in der Tabelle angegebenen Tm-Werte
sind nicht echte Gleichgewichts-Schmelzpunkte, sondern DSK-Peaktemperaturen
des Schmelzübergangs,
die beim zweiten Wärmezyklus
aufgezeichnet wurden. In jedem Fall wurden etwa 10 mg Polymerprobe
in eine Aluminium-Probenpfanne gegeben, und der Probendeckel wurde
an seine Stelle gebogen. Die Probe wurde dann mit einer Geschwindigkeit
von 60°C/Minute
erwärmt
und 5 Minuten bei 150°C
gehalten. Die Probe wurde dann mit einer Geschwindigkeit von 10°C/Minute
auf 0°C
abgekühlt,
während
die Gefrier- oder
Kristallisationskurve aufgezeichnet wurde. Nach fünfminütigem Halten
bei 0°C
begann man mit dem zweiten Wärmezyklus,
und die Probe wurde mit einer Geschwindigkeit von 10°C/Minute
auf eine Endtemperatur von 150°C
erwärmt,
während
die Erwärmungskurve
aufgezeichnet wurde. Die Schmelzpeaktemperatur, Tm,
wurde aus dem Schmelzübergang
in der Erwärmungskurve
des zweiten Wärmezyklus
erhalten. Die Tm-Werte sind als Grad C mitgeteilt.
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(c) Tg-Bestimmung
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Die
Tg wurde gemäß ASTM D3418-82 bestimmt. Die
Tg wurde bei der halben Höhe
zwischen den Grundlinien gemessen, die vom glasartigen Zustand und
vom kautschukartigen Zustand gezogen wurden. Die in dieser Arbeit
verwendeten Parameter sind die folgenden: Beginn- und Stufenübergangsgrenzen
werden auf den "automatischen" Modus eingestellt;
der Stufenübergangs-Mittelpunkt
bei "halber Höhe"; die Stufen-Signaländerung
zwischen "Beginn
und Ende". Die Tg-Werte
sind als Grad C mitgeteilt.
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Bei
der Durchführung
der Beispiele 1–14
der vorliegenden Erfindung wurde ein Chargenreaktorverfahren verwendet.
Das Verfahren beinhaltete die Verwendung eines Reaktoraufbaus, der
aus dem Folgenden bestand. Ein 30 ml (Milliliter)-Edelstahl-Probenrohr
Nummer 1 (Einstufung 1800 psi) wurde mit 30 ml Heptan beschickt
und 15 Minuten mit Stickstoffgas gespült. Ein zweites 30 ml-Probenrohr Nummer
2 (Einstufung 1800 psi) wurde mit den angegebenen Monomeren außer Ethylen,
Peroxid und einer ausreichenden Menge an Heptan beschickt, um das
Gesamtvolumen des Rohrs Nummer 2 auf 30 ml zu bringen. Nach Äquilibrierung
des Autoklaven-Chargenreaktors (300 ml, Autoclave Engineers, AE
Magnedrive II, Modell Nummer: BC0030SS05AH) auf die gewünschte Temperatur
wurde unter Verwendung von Ethylen bei 306 atm (31 MPa) der Inhalt
des Probenrohrs Nummer 1 in den Reaktor eingeführt, gefolgt vom Inhalt des
Rohrs Nummer 2. Man ließ die
Polymerisation 2–6
Stunden andauern. Nach Abkühlen
auf Raumtemperatur und Belüften
des Reaktors wurde das resultierende Copolymer unter Verwendung
von Aceton als Lösungsmittel
zum Herausspülen der
Copolymer-Mischung aus dem Reaktor in einen Erlenmeyer-Kolben überführt. Die
Mischung wurde bei 400–500
U/min gerührt,
um das Copolymer zu dispergieren. 500 ml Methanol wurden zu dem
dispergierten Copolymer gegeben, und die Mischung wurde filtriert,
um das Copolymer zu isolieren. Das Copolymer wurde an der Luft getrocknet
und über Nacht
einem Vakuum von 1 mm Quecksilber bei 45°C ausgesetzt, was ein weißes Pulver
lieferte.
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Das
Verfahren der vorliegenden Erfindung und daraus resultierende Copolymere
werden weiter in den folgenden Tabellen 1 und 2 beschrieben. Tabelle
1 umfasst die Verfahrensbedingungen, die bei der Herstellung der
Copolymere der Beispiele 1–14
verwendet wurden. Die Tabelle 2 umfasst die Eigenschaften der Copolymere
der Beispiele 1–14. Tabelle
1 Herstellung
von Copolymeren von Ethylen
- 1Bsp. Nr. = Beispielnummer; 2Ethylenmenge in Gramm; 3Comon
1 = Comonomer 1/Menge in Gramm; 4Comon 2
= Comonomer 2/Menge in Gramm; 5Rxn-Temp.
= Reaktionstemperatur in °C; 6Init = Initiator, 1 = tert-Butylperoxy-2-ethylhexylcarbonat,
2 = tert-Butylhydroperoxid; 7Init-Konz.
= Initiatorkonzentration, ppm = Teile pro Million; 8Rxn-Zeit
= Reaktionszeit, h = Stunde; 9VEC = Vinylethylencarbonat; 10DAcB = 2,3-Diacetoxy-1-buten; 11MA
= Methylacrylat; 122,3-DHF = 2,3-Dihydrofuran; 13MMA = Methylmethacrylat; 14Ph-NB
= 5-Phenylnorbornen; 15VA = Vinylacetat; 16VCP = Vinylcyclopropan; 17Bu-diol
= 3-Buten-1,2-diol.
Tabelle
2 Eigenschaften
von Copolymeren von Ethylen - 1Bsp. Nr. = Beispielnummer; 2Ethylenkonzentration im Copolymer in Mol-%; 3Comon 1 = Comonomer 1/Konzentration in Mol-%; 4Comon 2 = Comonomer 2/Konzentration in Mol-%; 5Mn = Zahlenmittel des Molekulargewichts; 6Mw = Gewichtsmittel des Molekulargewichts; 7VEC = Vinylethylencarbonat; 8DAcB
= Diacetoxybuten; 9MA = Methylacrylat; 102,3-DHF = 2,3-Dihydrofuran; 11MMA
= Methylmethacrylat; 12Ph-NB = Phenylnorbornen; 13VA = Vinylacetat; 14VCP
= Vinylcyclopropan; 15Bu-diol = 3-Buten-1,2-diol; 16NB = nicht bestimmbar, Probe ist amorph.
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Beispiele 15–17
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Gemäß den allgemeinen
Verfahren zur Herstellung der Copolymere der Beispiele 1–14 wurden
ein Copolymer von Ethylen, Vinylethylencarbonat und 2,3-Dihydrofuran;
ein Copolymer von Ethylen, 2,3-Dihydrofuran und 5-Epoxyethylbicyclo[2.2.1]hept-2-en
und ein Copolymer von Ethylen, Vinylethylencarbonat und 5-Epoxyethylbicyclo[2,2,1]-2-en
hergestellt.