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Die
vorliegende Erfindung betrifft Verbesserungen in folienähnlichen
Materialien, z.B. in Polymerfolien.
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Folienähnliche
Materialien (zu denen Filme/Folien gehören) kommen häufig in
Anwendungen zum Einsatz, wo sie auf unebene, raue oder gekrümmte Oberflächen und/oder
auf Oberflächen
aufgebracht werden, die Vorsprünge
haben, wie z.B. Schrauben oder Nieten. Es besteht Bedarf an verbesserten
Folien, die weniger steif sind und sich leichter an unterschiedliche
Formen anpassen als derzeitige Folien. Es besteht daher Bedarf an
der Entwicklung verbesserter Folien, die sich leichter auf anpassungsfähige und
konkave Oberflächen
aufbringen lassen, z.B. mit weniger oder im Wesentlichen ohne unansehnlichen
Falten oder Knitter in den aufgebrachten Folien. Es besteht ebenfalls
Bedarf an solchen Folien, die eine reduzierte Reiß- oder Bruchneigung
um Oberflächenvorsprünge herum
haben. Solche Folien wären
als Etiketten und/oder in Anzeige- und/oder Grafikanwendungen von
besonderem Nutzen, bei denen die benutzten Folien häufig groß sind (z.B.
für Verkaufsstellenanzeigen,
Außenanzeigeanwendungen,
Schilder usw.).
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Die
vorliegende Erfindung stellt Folien bereit, die einige oder alle
dieser Probleme angehen und besonders für die oben genannten Anwendungen
geeignet sind.
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Nachfolgend
werden bestimmte Polymerfolien des Standes der Technik beschrieben:
Die
WO 97/20888 (Montell) beschreibt Polyolefinzusammensetzungen und
davon erhaltene Blasfolien, wobei die Zusammensetzungen durch Mischen
der folgenden Komponenten erhalten werden: (A) eine heterogene Polyolefinzusammensetzung,
die wiederum eine in Xylol unlösliche
Fraktion (A1) und eine in Xylol lösliche Fraktion (A2) umfasst;
(B) eine Polyolefinzusammensetzung, die ein Ethylencopolymer niedriger
Dichte (B1) und ein Propylencopolymer (B2) mit einer relativ hohen
Unlöslichkeit
in Xylol umfasst; und bei Bedarf (C) ein verzweigtes Propylenpolymer.
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Die
WO 97/20889 (Montell) beschreibt Polyolefinzusammensetzungen und
davon erhaltene Blasfolien, wobei die Zusammensetzungen Folgendes
umfassen: A) eine heterogene Polyolefinzusammensetzung, die wiederum
eine bei Raumtemperatur in Xylol unlösliche Fraktion (A1) und eine
bei Raumtemperatur in Xylol lösliche
Fraktion (A2) umfasst; und B) ein verzweigtes Propylenpolymer. Die
genannten Zusammensetzungen sind besonders verarbeitungsfähig, wenn
sie im Verfahren zur Herstellung von Blasfolien zum Einsatz kommen.
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Die
WO 97149744 (Montell) beschreibt elastomere Zusammensetzungen mit
hoher Flexibilität
und Transparenz, die Folgendes enthalten: (a) 10% bis 20% eines
Propylenhomopolymers oder -copolymers aus 95% Propylen mit Ethylen
und/oder CH2=CHR Olefin, (b) 5% bis 20%
eines bei Raumtemperatur in Xylol unlöslichen Copolymers, das Propylen
und Ethylen umfasst, und (c) 60% bis 80% eines bei Raumtemperatur
in Xylol löslichen
Copolymers, das aus Propylen und 15 bis 25% w/w Ethylen und/oder
einem Gemisch aus Ethylen/CH2=CHR besteht.
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Die
WO 98/37144 (Montell) beschreibt weiche elastomere thermoplastische
Polyolefinzusammensetzungen, die Folgendes enthalten: (I) eine heterophasische
Olefinpolymerzusammensetzung aus einer kristallinen Propylenhomopolymer-
oder -copolymerfraktion und einer elastomeren Ethylencopolymerfraktion,
und (II) ein elastomeres Polymer mit einer Härte von gleich oder kleiner
als 90 Punkte, das ausgewählt
ist aus der Gruppe bestehend aus Ethylencopolymeren, Ethylen/Methylacrylat-Copolymeren,
gesättigten
oder ungesättigten
Styrolblockcopolymeren und ungesättigten
Norbornenpolymeren.
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Die
EP 235930 (3M) betrifft einschichtige
gegossene Folien, die als Bänder
für PSA
verwendet werden. Die Folien verfügen über Secant-Modulwerte in MD
und in TD von < 3700
kg/cm
2 (= 362 MPa/3 Quadratfuß).
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Die
EP 0444671-A (Himont Inc.) beschreibt Folien und Laminate, die mit
bekannten Folien- oder Kalanderherstellungsverfahren unter Verwendung
von heterophasischen Propylenpolymerzusammensetzungen hergestellt
werden, die Folgendes umfassen: A) 10–60 Gewichtsteile Homopolymerpolypropylen
mit einem isotaktischen Index von mehr als 90, oder kristallines
Propylencopolymer mit Ethylen- und/oder
anderen Alpha-Olefinen, die mehr als 85 Gew.-% Propylen und einen
isotaktischen Index von mehr als 85 haben; B) 10–40 Gewichtsteile eines Copolymers,
das hauptsächlich
Ethylen enthält
und bei Raumtemperatur in Xylol unlöslich ist; C) 30–60 Gewichtsteile
eines amorphen Ethylen-Propylen-Copolymers, das bei Raumtemperatur in
Xylol löslich
ist und 40–70
Gew.-% Ethylen enthält;
wobei die genannten Propylenpolymerzusammensetzungen ein Verhältnis zwischen
den Eigenviskositäten,
in Tetrahydronaphthalen bei 135°C,
des in Xylol löslichen Teils
und des bei Raumtemperatur in Xylol unlöslichen Teils von 0,8 bis 1,2
haben.
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Die
EP 0477662-A (Himont Inc.) beschreibt Folien, die eine Olefinpolymerzusammensetzung
umfassen, die Folgendes enthält:
(a) etwa 10 bis 50 Teile eines Propylenhomopolymers mit einem isotaktischen
Index von mehr als 80, oder ein Propylencopolymer mit Ethylen und/oder
einem anderen Alpha-Olefin mit mehr als 80% Propylen und einem isotaktischen
Index von mehr als 80; (b) etwa 5 bis 20 Teile einer teilkristallinen Copolymer-Fraktion,
wobei das Copolymer bei Raum- oder Umgebungstemperatur in Xylol
unlöslich
ist; und (c) etwa 40 bis 80 Teile einer Copolymer-Fraktion von Ethylen
mit Propylen und/oder einem anderen Alpha-Olefin, und bei Bedarf
mit geringen Mengen eines Diens, wobei die genannte Copolymer-Fraktion weniger als
40% Ethylen und/oder sonstiges Alpha-Olefin enthält, bei Raumtemperatur in Xylol
löslich
und mit einer Eigenviskosität
von 1,5 bis 4 dl/g. Coextrudierte Folien und Laminate, bei denen
wenigstens eine Schicht eine Folie wie oben beschrieben ist, und
Folien oder Mischungen der Olefinpolymerzusammensetzung und einem anderen
Olefinpolymer werden ebenfalls offenbart.
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Die
EP 0659551-A (Himont Inc.) beschreibt Verbundpolyolefinfolien, die
für Verpackungen
geeignet sind und Folgendes enthalten: A) eine ein- oder mehrschichtige
biaxial ausgerichtete Folie, wobei die einzelne Schicht oder wenigstens
eine Schicht der genannten biaxial ausgerichteten Folie kristallines
Propylenhomopolymer ist; und B) eine ein- oder mehrschichtige gegossene
Folie, wobei die einzelne Schicht oder die wenigstens eine Schicht
der genannten gegossenen Folie eine Schicht mit einer Zusammensetzung
ist, die Folgendes enthält:
I) kristallines Propylenhomopolymer oder ein kristallines Copolymer
aus Propylen mit Ethylen und/oder einem C4–8Alpha-Olefin;
II) eine Copolymer-Fraktion, die Propylen und Ethylen enthält, bei
Raumtemperatur in Xylol unlöslich;
III) ein Copolymer aus Ethylen mit Propylen und/oder einem C4-8Alpha-Olefin
und bei Umgebungstemperatur in Xylol löslich.
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Die
EP 0763422 (Grace) beschreibt
ausgerichtete mehrschichtige, wärmeschrumpfbare
Polypropylen-(PP)-Folien mit hoher Festigkeit und niedrigem Modul.
Das Problem der verbesserten Anpassungsfähigkeit wird nicht angegangen.
Die Kernschicht der beschriebenen Folien ist ein PP-Homo-, -Co-
oder -Terpolymer mit niedrigem Elastizitätsmodul (=< 60.000 PSI = 414 MPa/3 Quadratfuß).
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Die
EP 0814127-A (Montell) beschreibt eine versprödungsbeständige Polymerzusammensetzung
mit einer Formbeständigkeit
unter Wärme
von >= 60°C bestehend
aus (a) 80% w/w eines Porpylenhomopolymers mit einer Isotaktizität von >90% oder einem Zufallscopolymer
aus Propylen und entweder Ethylen oder C4-10 Alpha-Olefinen,
und (b) einer die Flexibilität
erhöhenden
(aber die Klarheit nicht beeinträchtigenden)
Menge eines elastomeren Copolymers aus Ethylen und entweder Propylen
oder Buten-1. Fakultative Ingredienten sind u.a. wenigstens ein
gehinderter Aminstabilisator, Säureneuturalisierer,
eine Klärerverbindung
auf Sorbitolbasis und/oder beliebige geeignete Gemische davon.
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Die
EP 0814128-A (Montell) beschreibt eine versprödungsbeständige Polymerzusammensetzung
mit Ingredienten zum Verbessern der Strahlungsbeständigkeit,
die Folgendes enthält:
(a) eine viskositätsverminderte
Polymerzusammensetzung, die aus einem kristallinen Zufallscopolymer
aus Propylen und entweder Ethylen oder C4-10Alpha-Olefinen
und (b) Polymethylpropyl-3-oxy-4-(2,2,6,6-tetramethyl)piperidinylsiloxan
besteht. Zu fakultativen Inhaltsstoffen gehören Säureneutralisierer, Klärerverbindungen
auf Sorbitolbasis und/oder beliebige geeignete Gemische davon.
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Die
US 5,677,044 (Montell) beschreibt
mehrschichtige wärmeschrumpfbare
Folien, bei denen wenigstens eine Schicht (A) auf einer Polyolefinzusammensetzung
basiert, die ein Propylencopolymer aufweist und besondere Kristallinitätseigenschaften
besitzt, und wenigstens ein lineares Copolymer aus Ethylen mit einem oder
mehreren Alpha-Olefinen (LLDPE) umfasst.
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Die
US 6,010,772 (Montell) beschreibt
dehnbare mehrschichtige Folien, bei denen wenigstens eine Schicht
(A) davon ein Copolymer (I) aus Ethylen mit einem oder mehreren
Alpha-Olefinen CH
2=CHR mit einer Dichte
zwischen 0,88 und 0,945 g/cm
3, einem Schmelzindex
von 0,1 bis 10 g/10' umfasst
und bis zu 20 mol % Alpha-Olefin CH
2=CHR
(LLDPE) enthält,
und wenigstens eine Schicht (B) eine heterophasische Polyolefinzusammensetzung
umfasst, die Folgendes enthält:
(a) 20–100
Gewichtsteile einer Fraktion, die bei Raumtemperatur in Xylol unlöslich ist,
umfassend ein Propylenhomopolymer oder ein Copolymer aus Propylen
mit Ethylen und/oder einem anderen Alpha-Olefin CH
2=
CHR
1, wobei diese Fraktion mehr als 85 Gew.-%
von Einheiten enthält,
die von Propylen stammen; und (b) 30–80 Gewichtsteile einer Fraktion,
die bei Raumtemperatur in Xylol löslich ist, umfassend ein amorphes
Copolymer aus Ethylen mit Propylen und/oder einem anderen Alpha-Olefin
CH
2=CHR
1, wobei
diese Fraktion bei Bedarf geringere Anteile eines Diens enthält und mehr
als 15 Gew.-% von Einheiten aufweist, die von Ethylen stammen.
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Diese
Dokumente des Standes der Technik beschreiben oder erkennen die
besonderen Probleme mit Folien des Standes der Technik wie die hierin
beschriebenen nicht. Es ist eine Aufgabe der Erfindung, Folien mit
verbesserten Eigenschaften bereitzustellen, die vorzugsweise besonders
für die
hierin beschriebenen Anwendungszwecke geeignet sind.
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Daher
wird gemäß der vorliegenden
Erfindung allgemein eine im Wesentlichen flache Folie gemäß Definition
im unabhängigen
Anspruch 1 bereitgestellt.
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Folien
der vorliegenden Erfindung haben vorzugsweise eine Stärke von
50 μm oder
mehr.
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In
einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird ein Etikett
mit optional verbesserter Anpassungsfähigkeit bereitgestellt, wobei
das Etikett eine erste Grundfolie umfasst, die mit einer Trennschicht überzogen
ist, auf der eine zweite Folie der vorliegenden Erfindung wie hierin
beschrieben befestigt ist, wobei die zweite Folie mit einem bedruckbaren Überzug auf
der Seite versehen ist, die der ersten (Grund-) Folie gegenüberliegt.
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Die
Grundfolie kann aus einem beliebigen geeigneten, in der Technik
hinlänglich
bekannten Material gebildet sein.
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Das
hierin beschriebene Elastizitätsmodul
bedeutet das 1% Secant-Modul, gemessen mit einem bekannten Standardverfahren
wie z.B. einem der in BS 2782, ASTM D882 und/oder DIN 53455 beschriebenen.
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Die
hierin beschriebene „Zugfestigkeit" wird mit einem bekannten
Standardverfahren wie z.B. einem der in BS 2782, ASTM D882 und/oder
DIN 53455 beschriebenen gemessen.
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Die
Folie hat vorzugsweise eine Zugfestigkeit von etwa 88% oder weniger,
bevorzugter von etwa 85% oder weniger, z.B, von 86% bis 88%, im
Vergleich zu einer Kontrollfolie ohne das zweite Material in der
Schicht.
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Die
Folie hat eine anteilmäßige prozentuale
Dehnungsreduzierung von 85% oder weniger, bevorzugter von etwa 75%
bis etwa 85%, z.B. von 78% bis 84% des Prozentwertes im Vergleich
zu einer Kontrollfolie ohne das zweite Material in der Schicht.
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Die
Folie hat vorzugsweise ein Elastizitätsmodul von etwa 88% oder weniger,
bevorzugter von etwa 71% bis etwa 78% (MD) und/oder von etwa 65%
bis etwa 71% (TD) im Vergleich zu einer Kontrollfolie ohne das zweite
Material in der Schicht.
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Die
Folie hat vorzugsweise eine Biegesteifigkeit von etwa 96% oder weniger,
bevorzugter von etwa 73% bis etwa 84% (MD) und/oder von etwa 86%
bis etwa 96% (TD) im Vergleich zu einer Kontrollfolie ohne das zweite
Material in der Schicht.
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Die
Folie ist im Wesentlichen selbsttragend, d.h. sie braucht nicht
zwecks mechanischer Unterstützung auf
ein Substrat aufgebracht zu werden, obwohl sie darauf aufgebracht
werden kann.
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Die
oben als Merkmal der vorliegenden Erfindung beschriebene Zweikomponentenschicht
verleiht vorzugsweise der Folie Anpassungsfähigkeit und/oder verbessert
sie im Vergleich mit einer ähnlichen
Folie mit nur dem ersten polymeren Material. Diese Zweikomponentenschicht
kann praktischerweise auch als „anpassungsfähige Schicht" bezeichnet werden.
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Die
Folie kann vorzugsweise mit einem Verfahren erhalten werden, bei
dem die Folie von einer Anfangsgröße auf eine Endgröße in wenigstens
einer Richtung parallel zu ihrer Oberfläche gedehnt wird. Stärker bevorzugt
wird, wenn die Folie biaxial ausgerichtet ist, am meisten bevorzugt
in zwei im Wesentlichen orthogonalen Richtungen, z.B. durch Dehnen.
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Herkömmlicherweise
ist die Längsrichtung
(LD), parallel zur Längsachse
einer Folie, die Richtung, in der eine Folienbahn durch eine Produktionsmaschine
läuft,
und sie wird daher auch die Maschinenrichtung (MD) genannt. So kann
eine Folienbahn beispielsweise in der Vorwärtsrichtung (d.h. MD) der Bahn
gedehnt werden. Die Querrichtung (TD) ist herkömmlicherweise normal zur LD
und parallel zur Folienoberfläche.
Die Folienbahn kann auch seitlich (d.h. „TD") mit einem geeigneten Verfahren wie
z.B. dem hinlänglich
bekannten Blasen- und/oder Spannrahmenverfahren gedehnt werden.
Bevorzugte Folien sind die, die sowohl in MD als auch in TD ausgerichtet
sind, und eine solche Ausrichtung kann simultan und/oder sequentiell
sein. Die Begriffe MD und TD können
auch die Richtung auf der Folie bedeuten, in der (fakultativ anisotrope)
Eigenschaften gemessen werden, um Werte wie hierin vorgegeben zu
erhalten.
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Die
Folie weist vorzugsweise wenigstens eine (bei Bedarf alle) der folgenden
Eigenschaften gemessen in einer beliebigen Richtung parallel zur
Folienoberfläche
(bei Bedarf MD und/oder TD) auf:
- (a) eine Zugfestigkeit
von etwa 100 bis etwa 250 Nm–2;
- (b) ein Elastizitätsmodul
von etwa 2100 bis etwa 3100 MPa;
- (c) eine prozentuale Dehnung unter etwa 150%; und
- (d) eine prozentuale Schrumpfung unter etwa 7%.
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In
noch einem anderen Aspekt der vorliegenden Erfindung wird die Verwendung
einer Zusammensetzung bereitgestellt, die ein erstes Material und
ein zweites Material umfasst, dadurch gekennzeichnet, dass das zweite
Material ein niedrigeres Elastizitätsmodul aufweist als das erste
Material (bei Bedarf werden das erste und das zweite Material aus
den hierin beschriebenen ausgewählt),
um eine Folie mit den hierin beschriebenen Eigenschaften und/oder
ein anpassungsfähiges
Etikett wie hierin beschrieben herzustellen.
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Der
hierin verwendete Begriff „prozentuale
Dehnung" ist die
Vergrößerung einer
linearen Dimension der Folie, gemessen nach der Herstellung und
resultierend aus dem Herstellungs- und Ausrichtungsvorgang.
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Der
hierin verwendete Begriff „prozentuale
Schrumpfung" wird
als die prozentuale Verringerung einer linearen Dimension einer
Folie nach der Herstellung definiert, die aus ihrer einminütigen Erhitzung
auf 130°C resultiert.
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Stärker bevorzugt
wird, wenn die Folien der Erfindung eine oder mehrere der folgenden
Eigenschaften, in Maschinenrichtung (MD) gemessen, aufweisen:
- (a1) eine Zugfestigkeit von etwa 130 bis etwa
250 Nm–2;
- (b1) ein Elastizitätsmodul < ca. 3000 MPa;
- (c1) eine prozentuale Dehnung < ca.
90%;
- (d1) eine prozentuale Schrumpfung < ca. 7% in der Querrichtung (TD) gemessen;
- (a2) eine Zugfestigkeit von etwa 110 bis etwa 200 Nm–2;
- (b2) ein Elastizitätsmodul
von etwa 2600 bis etwa 2800 MPa;
- (c2) eine prozentuale Dehnung < ca.
120%; und/oder
- (d2) eine prozentuale Schrumpfung < ca. 3,0%.
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Stärker bevorzugt
wird, wenn die erfindungsgemäßen Folien
eine oder mehrere (bei Bedarf alle) der folgenden Eigenschaften
aufweisen:
- (a1) eine MD-Zugfestigkeit von etwa
110 bis etwa 250 Nm–2;
- (b1) ein MD-Elastizitätsmodul
=< ca. 3000 MPa;
- (c1) eine prozentuale MD-Dehnung =< ca. 120%;
- (d1) eine prozentuale TD-Schrumpfung =< ca. 7%.
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Am
meisten bevorzugt wird, wenn die erfindungsgemäßen Folien eine oder mehrere
(bei Bedarf alle) der folgenden Eigenschaften aufweisen:
- (a2) eine MD-Zugfestigkeit von etwa 130 bis
etwa 200 Nm–2;
- (b2) ein MD-Elastizitätsmodul
von etwa 2600 bis etwa 2800 MPa;
- (c2) eine prozentuale MD-Dehnung =< ca. 90%; und/oder
- (d2) eine prozentuale TD-Schrumpfung =< ca. 3,0%.
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Vorteilhafterweise
haben Folien der vorliegenden Erfindung wenigstens eine, vorteilhafter
wenigstens zwei, am vorteilhaftesten wenigstens vier (z.B. alle)
der folgenden Eigenschaften:
eine MD-Zugfestigkeit von 140
bis 218 Nm–2,
z.B. von 144 bis 170 Nm–2;
eine TD-Zugfestigkeit
von 110 bis 171 Nm–2, z.B. von 111 bis
148 Nm–2;
ein
MD-Elastizitätsmodul
von 1620 bis 2000 Nm–2, z.B. von 1694 bis
1964 Nm–2 ;
ein TD-Elastizitätsmodul von 1050 bis 1890 Nm–2,
z.B. von 1230 bis 1882 Nm–2 ;
eine
MD-Bruchdehnung von 55 bis 80 Nm–2,
z.B. von 65 bis 78 Nm–2;
eine TD-Bruchdehnung
von 100 bis 120 Nm–2, z.B. von 107 bis
119 Nm–2 ;
eine prozentuale MD-Schrumpfung von
5,0 bis 12,0%, z.B. von 5,1 bis 7,2%;
und/oder
eine prozentuale
TD-Schrumpfung von wenigstens 1,7, z.B. von 1,7 bis 3,2%.
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Das
erste Material bildet vorzugsweise die Masse- und/oder kontinuierliche
Phase der Folie, und das erste Material umfasst bevorzugter ein
Polymer.
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Das
zweite Material ist vorzugsweise homogen mit dem ersten Material
positioniert und bevorzugter darin dispergiert (z.B. in einer Emulsion)
und/oder aufgelöst
(z.B. in einer Feststofflösung).
Das zweite Material umfasst am bevorzugtesten ein Polymer.
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Das
zweite Material liegt in der oder jeder anpassungsfähigen Schicht
in einer Menge von etwa 5 bis etwa 30 Gew.-%, bevorzugter von etwa
10 bis etwa 20 Gew.-% des ersten Materials in der genannten Schicht vor.
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Das
Elastizitätsmodul
des ersten Materials liegt zwischen etwa 2000 und etwa 3000 MPa
(TD oder MD, vorzugsweise MD).
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Das
Elastizitätsmodul
des zweiten Materials liegt zwischen etwa 1000 und etwa 2500 MPa
(TD oder MD, vorzugsweise MD).
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Folien
der vorliegenden Erfindung können
aus beliebigen geeigneten, hinlänglich
bekannten Folienmaterialien (optional als erstes Material) gebildet
werden und/oder können
solche Folienmaterialien als Stützsubstrate
verwenden (z.B. wenn eine Folie der vorliegenden Erfindung nicht
selbsttragend ist). Geeignete Folienmaterialien sind u.a. beliebige
der folgenden: Polymerfolien (besonders Polyolefinfolien), Papier,
Synthetikpapier, Gewebe, Vliesstoffe, Keramikfolien, Metallfaserfolien,
metallisierte Folien, Metallfolien, metallische Platten und/oder
mehrschichtige Verbundfolien, die aus beliebigen geeigneten Kombinationen
und/oder Gemischen der genannten Materialien gebildet sind. Für Folien,
die als Etiketten gedacht sind, werden Polyolefinfolien bevorzugt,
besonders die in der EP0202812-A beschriebenen ausgerichteten Polypropylenfolien.
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Das
erste Material ist ein Homopolymer und/oder ein Polymer aus zufallsmäßig ausgerichteten
amorphen, nichtkristallinen Polymerketten. Am meisten bevorzugt
wird, wenn das erste Material ausgewählt wird aus Polyolefinen (z.B.
Polypropylen und/oder Polyethylen), Polyurethanen, Polyvinylhaliden
(z.B. PVC), Polyester (z.B.
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Polyethylenterephthalat – PET),
Polyamiden (z.B. Nylons) und/oder anderen Nicht-Kohlenwasserstoffpolymeren. Insbesondere
kann das erste Material ein Polyolefin wie z.B. Polypropylen sein.
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Nach
dem Strangpressen einer Polypropylenfolie mit herkömmlichen
Strangpresstechniken kann die Folie erhitzt und durch Dehnen beispielsweise
in der MD und/oder der TD molekular ausgerichtet werden. Die Ausrichtung
der Folie kann mit einer beliebigen geeigneten Technik wie z.B.
durch die bekannten Blasen- und/oder Spannrahmenverfahren erzielt
werden. Die so gebildete Folie umfasst biaxial ausgerichtetes Polypropylen
(hierin auch BOPP genannt). Daher ist ein besonders bevorzugter
Typ des ersten Polymermaterials ein molekular ausgerichtetes, isotaktisches
Polypropylenhomopolymer, insbesondere BOPP.
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Das
zweite Polymermaterial ist ein oder mehrere Elastomere, Polyolefine
und/oder Gemische davon; bevorzugter ein thermoplastisches Polyolefin,
fakultativ mit einem Härtewert
von über
etwa 90 Punkten, praktischerweise in einer Menge von etwa 5% bis
etwa 25% w/w der Gesamtpolymerzusammensetzung.
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Das
zweite Polymer wird vorzugsweise ausgewählt aus wenigstens einem Bestandteil
der Gruppe bestehend aus: Homopolymeren und Copolymeren, die eine
oder mehrere Repetiereinheiten enthalten, die von beliebigen Ethylenpolymervorläufern stammen;
Copolymeren, die eine oder mehrere Repetiereinheiten enthalten,
die von beliebigen Propylenpolymervorläufern stammen, Copolymeren,
die eine oder mehrere Repetiereinheiten enthalten, die von beliebigen
Styrolpolymervorläufern
stammen (bevorzugter ausgewählt
aus: Styrol-Butadien-Copolymeren (SBS); Styrol-Isopropen- Styrol-Blockcopolymeren
(SIS), Styrol-Ethylen-Butylen-Styrol-Blockcopolymeren (SEBS) und/oder
gesättigten
Styrolblockcopolymeren); Copolymeren, die eine oder mehrere Repetiereinheiten
enthalten, die von beliebigen CH2=CHR (R
bedeutet eine beliebige gesättigte C1-20 Kohlenwasserstoffgruppe, vorzugsweise
C1-10 Alkyl) Olefinpolymervorläufern stammen,
und/oder Copolymeren, die eine oder mehrere Repetiereinheiten enthalten,
die von beliebigen Norbornenpolymervorläufern stammen.
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Das
zweite Polymermaterial umfasst praktischerweise ein thermoplastisches
Polyolefinpolymer (wie z.B. das, das von Montell unter der Bezeichnung
Adflex X500F erhältlich
ist) und/oder ein SEBS-, SBS- und/oder gesättigtes Styrolblockcopolymer
(wie z.B. solche, die im Handel von Asahi Chemicals unter der Handelsmarke
Tuftec®,
z.B. Tuftec® L515
erhältlich
sind).
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Die
Folie kann aus einer einzigen Schicht bestehen, die einen Hauptanteil
an Polypropylen enthält, z.B.
ein isotaktisches Propylenhomopolymer, sie kann aber auch eine coextrudierte
mehrschichtige Folie sein, wobei das Polymer aus wenigstens einer
Schicht ein isotaktisches Propylenhomopolymer ist, das Polymer aus einer
oder beiden äußeren Schichten
ein Polymer mit einer besseren Anpassungsfähigkeit ist als das isotaktische
Propylenhomopolymer. Solche Oberflächenschichtpolymere können beispielsweise
ein Copolymer aus Propylen mit einer geringen Menge von einem oder
mehreren anderen α-Olefinen
sein, wie z.B. Ethylen und/oder Butylen-1.
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Die
Folien der vorliegenden Erfindung können aus nur einer Schicht
bestehen, d.h. der hierin beschriebenen anpassungsfähigen Schicht.
Es wird jedoch bevorzugt, dass die Folien mehrschichtig sind, d.h.
aus einer Mehrzahl von Schichten bestehen. Die Schichten können durch
Laminierung oder Coextrusion kombiniert werden. Stärker bevorzugt
wird, wenn die Folien aus wenigstens drei Schichten bestehen, wobei
die oder jede anpassungsfähige
Schicht zwischen anderen Schichten eingeschlossen ist, so dass keine
der anpassungsfähigen
Schichten eine Außenfläche der
Folien bildet.
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So
kann beispielsweise eine erfindungsgemäße Folie drei Schichten haben,
wobei das Polymer von einer mittleren oder Kernschicht aus dem zweiten
Polymermaterial gebildet ist. Die Kernschicht kann eine Stärke von
etwa 90 bis etwa 98% der Gesamtstärke der Folie haben. Die übrigen Schichten
solcher Dreischichtenfolien können
dann zwei äußere Schichten
aus dem ersten Polymermaterial sein, wobei jede äußere Schicht eine im Wesentlichen
identische Stärke
haben kann.
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Andere
Folien der vorliegenden Erfindung bestehen aus fünf coextrudierten Schichten
mit einer mittleren Kernschicht, zwei an die mittlere Kernschicht
angrenzende Schichten und zwei äußerste Schichten,
wobei die mittlere Kernschicht und solche angrenzenden Schichten
das zweite Polymermaterial beinhalten und die beiden äußeren Schichten
aus dem ersten Polymermaterial gebildet sind. Die mittlere Kernschicht
hat vorzugsweise eine Stärke
von etwa 70% bis etwa 96%, bevorzugter von etwa 76% bis etwa 90%
der Gesamtstärke
der Folie. Vorzugsweise hat jede solcher angrenzenden Schichten
im Wesentlichen dieselbe Stärke,
nämlich
vorzugsweise von etwa 1% bis etwa 6%, am meisten bevorzugt von etwa
1% bis etwa 2% der Gesamtstärke
der Folie. Vorzugsweise hat jede Außenschicht im Wesentlichen
dieselbe Stärke,
nämlich
bevorzugter von etwa 1% bis etwa 6%, am meisten bevorzugt von etwa
1% bis etwa 2% der Gesamtstärke
der Folie.
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Erfindungsgemäße Folien
können
ebenfalls durch Laminieren von zwei coextrudierten Folien hergestellt
werden.
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Eine
oder mehrere Schichten von Folien der vorliegenden Erfindung können opak
oder transparent sein, je nach der Endbenutzung der Folie. Solche
Schichten können
auch Hohlräume
beinhalten, die durch Dehnausrichtung einer Schicht entstehen, die
Partikel (vorzugsweise im Wesentlichen sphärische Partikel) aus einem
Material enthält,
das einen höheren
Schmelzpunkt hat als das Schichtmaterial und damit nicht mischbar
ist (z.B. wenn die Schicht aus isotaktischem Polypropylenhomopolymer
besteht, dann können
solche Partikel aus Polybutylenterephthalat bestehen, wie beispielsweise
in der
US 4632869 und
US 4720716 beschrieben ist).
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Folien
der vorliegenden Erfindung haben gewöhnlich eine oder mehrere der
folgenden bevorzugten Eigenschaften: ein MD-Elastizitätsmodul
von etwa 1600 bis etwa 2600 MPa; ein TD-Elastizitätsmodul
von etwa 1200 bis etwa 2200 MPa; eine prozentuale Dehnung nach der
Herstellung von etwa 60% bis etwa 85% (MD) und/oder von etwa 110%
bis etwa 115% (TD); eine prozentuale Schrumpfung nach der Herstellung
von etwa 5% bis etwa 7% (MD) und/oder von etwa –1 bis etwa 2,5% (TD) nach
einem einminütigen
Erhitzen der Folie auf 130°C.
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In
einer fakultativen Ausgestaltung der vorliegenden Erfindung hat
die Folie eine mittlere Stärke über etwa
75 μm, bevorzugter
von etwa 50 μm
bis etwa 150 μm.
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Bevorzugte
Folien der vorliegenden Erfindung beinhalten einen oder mehrere
Freie-Radikale-Fänger und/oder
UV-Dämpfungsmaterialien,
die sich bei Bedarf in der anpassungsfähigen Schicht befinden. Stärker bevorzugte
Folien beinhalten UV-Dämpfungsmaterialien
in einer solchen Menge, dass die Folien wenigstens 50% ihrer mechanischen
Eigenschaften nach einer künstlicher
Bewitterung (Trockenzyklus 0,35 W\m2 C340 nm
BST 63°)
für wenigstens
etwa 1500 Stunden, vorzugsweise wenigstens etwa 2000 Stunden, stärker bevorzugt
wenigstens etwa 2500 Stunden (was einer Lebensdauer von etwa 2 Jahren
im Freien entspricht) beibehalten. Am meisten bevorzugt wird, wenn
die Folie UV-Dämpfungsmaterialien
in einer Menge von etwa 0,1 bis etwa 0,5 Gew.-% des ersten Materials
beinhaltet.
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Unter
UV-Dämpfungsmaterialien
sind beliebige Materialien zu verstehen, deren Wirkung darin besteht,
den Effekt von einfallender UV-Strahlung auf die Folie durch eine
beliebige geeignete Chemikalie und/oder physikalische Effekte wie
Reflexion, Absorption, Brechung, Streuung und/oder anderweitig zu
reduzieren und/oder zu blockieren. Beispiele für geeignete UV-Dämpfungsmaterialien
sind u.a. die folgenden sowie Gemische davon: Benzophenone; Bentriazole
und gehinderte Aminstabilisatoren, z.B. die, die von Ciba unter der
Handelsbezeichnung Tinuvin 783 erhältlich sind. Das UV-Dämpfungsmaterial
kann der Folie auch als Beschichtung zugegeben werden, und in diesem
Fall liegt es vorzugsweise in einer Menge von etwa 0,1% bis 20%,
bevorzugter von 1% bis etwa 10% w/w in der Beschichtungszusammensetzung
vor.
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Solarbestrahlung
beinhaltet UV-Strahlung mit Wellenlängen von bis zu etwa 400 nm;
UV-A hat eine Wellenlänge
von etwa 315 nm bis etwa 400 nm; UV-B hat eine Wellenlänge von
etwa 290 nm bis etwa 315 nm; und UV-C hat eine Wellenlänge von
bis zu etwa 290 nm. Bevorzugte UV-Dämpfungsmaterialien sind die,
die besonders effektiv gegen UV-B sind, da dies gewöhnlich die
größten Schäden an Polymermaterialien
wie Folien der vorliegenden Erfindung verursacht.
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Die
Fachperson wird verstehen, dass anpassungsfähige Schichten der vorliegenden
Erfindung weitere Additive beinhalten und/oder mit einem beliebigen
geeigneten Mittel beschichtet sein können, um der Folie zusätzliche
gewünschte
Endeigenschaften zu verleihen.
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Vor
dem Beschichten einer Folie der vorliegenden Erfindung kann diese
bei Bedarf einer chemischen oder physikalischen Oberflächenmodifikationsbehandlung
unterzogen werden, um die Haftfähigkeit
der Beschichtung auf der Folie zu verbessern, um dadurch die Möglichkeit
zu reduzieren, dass sich die Beschichtung von der Folie schält oder
abgelöst
wird. Bekannte Oberflächenvorbehandlungstechniken
des Standes der Technik vor dem Beschichten sind z.B. Folienchlorinierung,
d.h. der Kontakt der Folie mit gasförmigem Chlor; Behandlung mit
Oxidationsmitteln wie z.B. Chromsäure, Heißluft- oder Dampfbehandlung;
Flammenbehandlung und dergleichen. Eine aufgrund ihrer Einfachheit
und Wirksamkeit bevorzugte Behandlung ist die so genannte elektronische
Behandlung, bei der die Folie zwischen einem Paar beabstandeter
Elektroden durch geleitet wird, um eine Oberfläche der Folie mit einer elektrischen
Hochspannung, begleitet durch eine Koronaentladung, zu beaufschlagen.
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Selbst
wenn eine Haftfähigkeit
der Beschichtung gewünscht
wird, dann wird bevorzugt, eine kontinuierliche Zwischenbeschichtung
aus Primer-Material auf eine Oberfläche der Folie aufzubringen,
die zuvor mit einem der obigen Verfahren behandelt wurde. Primer-Materialien,
die verwendet werden können,
sind unter anderem Titanate und Poly-(Ethylenimin), und sie können als
konventionelle Lösungsbeschichtungen
aufgebracht werden, z.B. Poly-(Ethylenimin) kann entweder als wässrige oder
als organische Lösungsmittellösung aufgebracht
werden, z.B. in Ethanol, das etwa 0,5 Gew.-% des Imins enthält.
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Eine
oder mehrere Schichten von erfindungsgemäßen Folien können Additive
und/oder Beschichtungen enthalten, die herkömmlicherweise bei der Herstellung
von Folien eingesetzt werden, und solche Additive und/oder Beschichtungen
können
für mehr
als einen Effekt zugegeben werden. Solche Additive und/oder Beschichtungen
können
aus einem oder mehreren der folgenden, Gemischen davon und/oder
Kombinationen davon ausgewählt
werden: Farbstoffe, Pigmente, Färbemittel;
metallisierte und/oder pseudo-metallisierte Beschichtungen; Schmiermittel,
Antistatikmittel (kationische, anionische und/oder nichtionische,
z.B. Poly-(oxyethylen) Sorbitanmonooleat), Antioxidationsmittel,
Tenside, Versteifungshilfen, Gleithilfen (z.B. heiße Gleithilfen oder
kalte Gleithilfen, die die Fähigkeit
einer Folie verbessern, zufriedenstellend über Oberflächen bei etwa Raumtemperatur
zu gleiten, z.B. mikrokristallines Wachs; Glanzverbesserer, Prodegradantien,
Barrierenbeschichtungen zum Verändern
der Gas- und/oder Feuchtigkeitsdurchlässigkeitseigenschaften der
Folie (z.B. Polyvinylidenhalide, z.B. PVdC); Antiblockierhilfen
(z.B. mikrokristallines Wachs, z.B. mit einer durchschnittlichen
Partikelgröße von etwa
0,1 bis etwa 0,6 μm);
Klebrigkeitsreduzieradditive (z.B. abgerauchtes Silica); partikelförmige Materialien
(z.B. Talk); Additive zum Reduzieren des Reibungskoeffizienten (COF)
(z.B. Terpolymere von etwa 2 bis 15 Gew.-% Acryl- oder Methacrylsäure, 10
bis 80 Gew.-% Methyl- oder Ethylacrylat, und 10 bis 80 Gew.-% Methylmethacrylat,
zusammen mit kolloidalem Silica und Karnaubawachs gemäß Beschreibung
in der
US 3753769 );
Abdichtungsadditive; Additive zum Verbessern der Farbhaftung und/oder
der Bedruckbarkeit, Vernetzungsmittel (z.B. Melaminformaldehydharz);
Klebstoffschichten (z.B. ein Haftkleber); und/oder eine Klebstofflöseschicht
(z.B. für
die Verwendung als Kaschierung in Abzugsplattenetikettenanwendungen).
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Einige
oder alle der oben aufgeführten
Additive können
zusammen als eine Zusammensetzung zugegeben werden, um die Folie
der vorliegenden Erfindung zu beschichten und/oder eine neue Schicht
zu bilden, die wiederum beschichtet werden kann (z.B. die mittlere
Kernschicht einer Endfolie bilden kann) und/oder können die
Außen-
oder Oberflächenschicht
der Folie bilden. Alternativ können
einige oder alle der obigen Additive separat zugegeben werden und/oder
direkt in die Masse der Folie integriert werden, bei Bedarf während und/oder
vor der Folienbildung (z.B. als Teil der ursprünglichen Polymerzusammensetzung)
und somit können sie
Schichten oder Beschichtungen als solche bilden oder auch nicht.
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Eine
Beschichtungszusammensetzung kann auf eine behandelte Oberfläche einer
Folie (z.B. einer Polymerfolie) auf eine beliebige geeignete Weise
aufgebracht werden, z.B. durch Gravurbeschichtung, Walzbeschichtung,
Eintauchen, Besprühen
usw. Überschüssige Flüssigkeit
(z.B. wässrige
Lösung)
kann durch Quetschwalzen, Schabmesser usw. beseitigt werden. Die
Beschichtungszusammensetzung wird gewöhnlich in einer solchen Menge
aufgebracht, dass nach dem Trocknen eine glatte, gleichmäßig verteilte
Schicht mit einer Stärke
von etwa 0,02 bis etwa 0,10 Mikron darauf aufgebracht ist. Die Stärke der
aufgebrachten Beschichtung sollte im Allgemeinen ausreichen, um
der Substratfolie die gewünschten
Charakteristiken zu verleihen. Nach dem Auftragen auf die Folie
kann eine Beschichtung nachfolgend durch Heißluft, Strahlungswärme oder
mit einem beliebigen anderen geeigneten Mittel getrocknet werden,
um eine anpassungsfähige Schicht
der vorliegenden Erfindung mit anderen gewünschten Eigenschaften zu erhalten
(z.B. eine in Wasser nichtlösliche,
bei Bedarf durchsichtige, haftende, glänzende beschichtete Folie,
die z.B. für
Etikettierungs- und/oder
Grafikanwendungen geeignet ist).
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Die
Folien können
mit einem beliebigen der Fachperson bekannten geeigneten Verfahren
hergestellt werden, z.B. durch Strangpress-, Laminierungs- und/oder Coextrusionsverfahren,
und bei Bedarf können
sie ausgerichtet werden, z.B. mit Blasen- und/oder Spannrahmenverfahren.
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In
einem weiteren Aspekt der vorliegenden Erfindung wird eine Etikettiervorrichtung,
eine Sicherheitsmarkierungs- und/oder Anzeigevorrichtung bereitgestellt,
die von einer Folie der vorliegenden Erfindung gebildet ist.
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Ein
weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung ermöglicht die Verwendung einer
Folie der vorliegenden Erfindung in einem Verfahren zur Herstellung
einer Etikettier-, Markierungs- oder sonstigen Anzeigevorrichtung,
die vorzugsweise für
die Verwendung in den Bereichen Etikettierung, Grafik, Sicherheit
und/oder Anzeigen geeignet ist.
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Noch
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung
von Folien der vorliegenden Erfindung bei Verfahren zum Etikettieren,
für Grafik,
Sicherheit und/oder Anzeigen bereit.
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Noch
ein weiterer Aspekt der vorliegenden Erfindung stellt die Verwendung
eines ersten und/oder zweiten Polymermaterials wie hierin definiert
für die
Zwecke des Verbesserns von einer oder mehreren der hierin definierten
Eigenschaften in einer Folie wie hierin definiert bereit (wobei
die Folie bei Bedarf verbesserte Anpassungsfähigkeit aufweist). Diese Eigenschaften,
die in einer beliebigen Richtung parallel zur Folienoberfläche (bei
Bedarf MD und/oder TD) gemessen werden, werden vorzugsweise aus
einer oder mehreren (bei Bedarf allen) der folgenden ausgewählt:
- (a) Zugfestigkeit vorzugsweise von etwa 100
bis etwa 250 Nm–2;
- (b) Elastizitätsmodul
vorzugsweise von etwa 2100 bis etwa 3100 MPa;
- (c) prozentuale Dehnung vorzugsweise unter etwa 150%; und oder
- (d) prozentuale Schrumpfung vorzugsweise unter etwa 7%.
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Bei
Bedarf können
die Eigenschaften ferner aus einem oder mehreren dieser hierin angegebenen Werte
ausgewählt
werden.
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Weitere
Aspekte und/oder Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den
Ansprüchen
dargelegt.
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Die
Erfindung wird ferner mit Bezug auf die nachfolgenden Beispiele
illustriert, die lediglich zur Illustration gegeben werden und den
Umfang der hierin beschriebenen Erfindung nicht begrenzen. In den
Beispielen wird eine fünfschichtige
laminierte BOPP-Folie
durch einen Blasenprozess wie folgt hergestellt.
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Blasenprozess
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Eine
Folie wird durch Coextrudieren von drei Zusammensetzungen durch
eine ringförmige
Dreikanaldüse
gebildet. Eine Polypropylenzusammensetzung (Zusammensetzung A genannt)
vom mittleren Kanal der Düse
bildet die Kernschicht der Blase, die Zusammensetzung im äußersten
Kanal der Düse
bildet die Außenfläche der
Blase (Zusammensetzung B genannt), und die Zusammensetzung vom inneren
Kanal bildet die Innenfläche
der Blase (Zusammensetzung C genannt).
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Während die
drei Zusammensetzungen coextrudiert werden, wird Luft durch die
Düse geblasen,
um eine tubuläre
Blase zu bilden, die durch Leiten über einen Dorn in der Röhre gekühlt wird,
und wird extern durch Leiten durch ein Wasserbad um den Dorn herum
abgeschreckt. Die Röhre
wird dann auf Dehnungstemperatur erhitzt, mit internem Gasdruck
zum Bilden der Blase ausgedehnt und aus einer Ausdehnungszone mit
einer Geschwindigkeit zurückgezogen,
die höher
ist als die, mit der sie eingeleitet wird, so dass die Blase auf
das Siebenfache ihrer ursprünglichen
Abmessungen sowohl in der Extrusionsrichtung (MD) als auch in der
Richtung quer dazu (TD) gedehnt wird. Die gedehnte tubuläre Folie
wird dann zusammengefaltet, während
sie erhitzt wird, so dass eine laminierte Flachfolie entsteht, die
nachfolgend bei einer Temperatur von 120°C auf einer Wärmehärtungsrolle
mit matter Oberfläche
(z.B. von der in der GB1124886-A beschriebenen Art) wärmegehärtet wird.
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Die
resultierende fünfschichtige
Folie besteht aus zwei dreischichtigen Folien, zusammenlaminiert
mit Schichten mit Zusammensetzung C auf der Innenseite der Blase
zum Bilden einer Kernschicht und umgeben von zwei identischen Schichten
mit Zusammensetzung A und zwei identischen Außenschichten mit Zusammensetzung
B, die die beiden Außenflächen der
Folie bilden. Somit haben die mit diesem Verfahren gebildeten Folien
eine Schichtstruktur B/A/C/A/B, wobei die Folie streng genommen
eine sechsschichtige Folie ist, da die aus Zusammensetzung C gebildete
innere Kernschicht durch Zusammenlaminieren von zwei solcher Schichten
gebildet wird.
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In
den folgenden Beispielen hat die äußere Schicht mit Zusammensetzung
B, die die Außenfläche der Folie
bildet, eine mittlere Stärke
von etwa 0,3 bis etwa 0,6 μm;
die mittlere Laminierungskernschicht mit Zusammensetzung C hat eine
mittlere Stärke
von etwa 1 μm.
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Vergleichsbeispiel (Komp.
I)
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Eine
BOPP-Vergleichsfolie wurde mit dem Blasenprozess wie oben beschrieben
hergestellt, wobei Zusammensetzung A ein für die Folienproduktion geeignetes
stabilisiertes Polypropylenhomopolymer mit einem Schmelzflussindex
(MFI) von etwa 6,5 bis etwa 9,0, gemessen bei 230°C und 2,16
kg, war; Zusammensetzung B war ein Copolymer aus Propylen (95% w/w)/Ethylen
(5% w/w); und Zusammensetzung C war ein niederkristallines Terpolymer
aus Propylen (82% w/w)/Ethylen (1% w/w)/Butylen-1 (17% w/w).
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Man
wird verstehen, dass auch andere Beispiele (die hier nicht unbedingt
getestet wurden) ausgeführt werden
können,
indem beliebige der Zusammensetzungen A bis C durch andere geeignete
Zusammensetzungen ersetzt werden. So könnte z.B. Zusammensetzung A
durch ein Polymer aus Polypropylen ersetzt werden, das eine geringe
Konzentration (etwa 0,5% bis etwa 1,0% w/w) Polyethylen enthält, und/oder
Zusammensetzung B könnte
durch ein Terpolymer aus Propylen (92% w/w)/Ethylen (4% w/w)/Butylen-1
(4% w/w) ersetzt werden.
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Beispiele 1 bis 5
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Folien
der Erfindung wurden wie im Vergleichsbeispiel I beschrieben hergestellt,
mit der Ausnahme, dass Mengen (Gew.-% des Polypropylens) des thermoplastischen
Polyolefins (im Handel von Montell unter der Handelsbezeichnung
Adflex X500F erhältlich),
in Tabelle 1 gezeigt, dem Propylenhomopolyer zur Bildung von Zusammensetzung
A zugegeben wurden. Stabile BOPP-Blasen wurden mit Adflex X500F
Konzentrationen von 5 bis 25% w/w erzielt. In jeder Stufe wurde
die Blase absetzen gelassen und Proben wurden genommen.
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Die
Folien wurden getestet und die erhaltenen Ergebnisse sind in den
folgenden Tabellen 1 und 2 angegeben: Tabelle
1
Tabelle
2
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Das
für Glanz
verwendete Testverfahren war ASTM D2457–70, die für Trübung und Klarheit verwendeten
Verfahren waren ASTM D1003 und D1044.
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Die
Zugabe von Adflex X500F zu einer herkömmlichen Folie (Komp. I) war
bei 5%, 10%, 15%, 20% und 25% w/w erfolgreich, und es wurde bei
keiner dieser Folien eine Delaminierung beobachtet.
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Die
optischen Eigenschaften der modifizierten Folien lagen innerhalb
akzeptabler Grenzen, obwohl es eine geringfügige Reduzierung der Klarheit
und des Glanzes bei Adflex-Niveaus von 15% bis 25% gab. Bei Adflex-Konzentrationen
von 20% bis 25% gab es eine geringfügige Reduzierung der Wärmestabilität und eine Zunahme
der TD-Schrumpfung
wurde beobachtet. Höhere
Adflex-Niveaus reduzierten das Elastizitätsmodul (MD), die Dehnung (MD)
und die Zugfestigkeit (MD und TD), so dass eine anpassungsfähige Folie
erhalten wurde.
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Beispiele 6 bis 9
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Erfindungsgemäße Folien
wurden wie oben beschrieben hergestellt, mit der Ausnahme, dass
Adflex X500F als Modifikationsharz durch verschiedene Mengen eines
anderen Harzes ersetzt wurde, wie z.B. gesättigtes Styrolblockcopolymer
(das im Handel von Asahi Chemicals unter der Handelsmarke Tuftec
® L515
erhältlich
ist), wie in Tabelle 3 gezeigt ist. Tabelle
3
- 1 Der verwendete Modifikationsharz war
EMAC 2260, nicht Tuftec L515.
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Eine
OPP-Vergleichsfolie Komp. II des Standes der Technik (UCB-Code Ref.
C50) wurde analog zu Komp. I hierin hergestellt, ebenfalls ohne
Modifikationsharz. Einige dieser Folien wurden wie oben beschrieben getestet
und die Ergebnisse sind in den Tabellen 4 und 5 unten angegeben.
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Tabelle
B (optische Eigenschaften von Folie, gemessen auf einer mit Koronaentladung
behandelten Oberfläche)