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Die
vorliegende Erfindung betrifft ein Miniatur-Flugzeitmassenspektrometer
(TOF-MS). Das erfindungsgemäße Spektrometer
umfasst (1) eine gitterlose, fokussierende Ionisierungsextraktionsvorrichtung,
welche die Anwendung von sehr hohen Extraktionsenergien in einer
wartungsfreien Bauart ermöglicht,
und (2) eine geräuscharme
Mikrokanalplatten-Detektoranordnung mit zentraler Bohrung, welche
das Geräusch
(oder „Einschwingen"), das der koaxialen
Bauart eigen ist, erheblich reduziert.
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Miniatur-Flugzeitmassenspektrometer (TOF-MS)
können
aufgrund der ihnen eigenen Einfachheit und Robustheit für zahlreiche
Zwecke als mobile oder ferngesteuerte Prüfapplikationsvorrichtungen
verwendet werden. Bisher war man jedoch der Meinung, dass ein kompaktes
TOF-MS nicht über die
erforderliche Driftweite verfügen
kann, um eine hohe Betriebsleistung zu erzielen, die an einem guten
Auflösungsvermögens oder
der Fähigkeit,
Produkt-Ionen zu detektieren und zu identifizieren, zu messen ist.
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Diese
Fähigkeiten,
die nur bei Geräteinstrumenten
in Laborqualität
zu finden sind, könnten
aber die Einsatzmöglichkeiten
eines mobilen TOF-MS deutlich verbessern. Ohne den Vorteil einer
vergrößerten Driftregion
(und dadurch langer Flugzeiten) kann aber eine gute Auflösung in
einem kompakten TOF-MS nur erreicht werden, wenn die Ionen-Peaks ziemlich
eng begrenzt sind. Sämtliche
Aspekte der Miniatur- Analyseeinrichtung
und der Ionisierungsprozesse, welche auf die Ionen-Peakbreiten Einfluss
haben, müssen
daher auf eine Verbreiterung des minimal möglichen Peak hin optimiert
werden, um die Gesamtleistung des mobilen TOF-MS verbessern zu können.
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Die
US-Patentanmeldung 5,614,711 offenbart ein Flugzeitmassenspektrometer
mit einer Ionen-Optikanordnung und einer Analyseeinrichtung, die
auf einer gemeinsamen Achse angeordnet sind, welche mit einem kontinuierlichen
Strahl gesampelter Ionen zusammenfällt. Durch Bereitstellen von
separaten Modulations- und Extraktionsschritten kann in Verbindung
mit der Raumfokussierung und der ausgewählten Ablenkung von bestimmten,
ionischen Spezies eine hohe Empfindlichkeit erzielt werden.
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Im
Handel erhältliche
Kurzimpulslaser und schnelle Transient-Digitizer ermöglichen
die Erzeugung und Messung von sehr schmalen Ionen-Signalen, aber
die Ionenquellenregion, die Reflektorleistung und die Detektorempfindlichkeit
tragen alle ebenfalls zu der endgültigen Peak-Breite bei. Aus diesem
Grund müssen
Komponenten für
das Miniatur-TOF-MS entwickelt werden, welche dessen Gesamtleistung
verbessern.
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Somit
besteht ein Bedarf an der Entwicklung von Komponenten für das Miniatur-TOF-MS,
welche dessen Gesamtleistung verbessern und mit Kurzimpulslasern
und schnellen Transient-Digitizern kompatibel sind. Genauer erklärt, besteht
ein Bedarf an einer fokussierenden Ionisierungsextraktionsvorrichtung
und einer geräuscharmen
Kanalplatten-Detektoranordnung,
welche die Gesamtleistung des Miniatur-TOF-MS verbessern.
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Zur
Lösung
dieser Aufgaben stellt die vorliegende Erfindung ein Flugzeitmassenspektrometer (TOF-MS)
gemäß Anspruch
1 bereit. Die Komponenten des TOF-MS gemäß Anspruch 1 verbessern die Gesamtleistung
des TOF-MS. Bei der Entwicklung dieser Komponenten wurde auf die
Robustheit und Haltbarkeit für
den Betrieb des TOF-MS unter Fernbetätigungs- und rauen Umweltbedingungen
spezielles Augenmerk gelegt. Die vorliegende Erfindung stellt auch
eine Ionisierungsextraktionsvorrichtung zur Verwendung in einem
TOF-MS gemäß Anspruch 8
bereit.
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Die
vorliegende Erfindung stellt auch ein Verfahren zum Sammeln von
laserdesorbierten Ionen in einem TOF-MS gemäß Anspruch 14 bereit wobei
das Verfahren folgende Schritte umfasst: Bereitstellen einer Ionisierungsextraktionsvorrichtung
in dem TOF-MS, wobei die Ionisierungsextraktionsvorrichtung eine
behinderungsfreie, zentrale Kammer mit einer ersten Region und einer
zweiten Region aufweist, Erzeugen eines Ionenbeschleunigungs-/-extraktionsfelds
in der ersten Region, Beschleunigen der Ionen in der ersten Region,
Abbremsen der Ionen in der zweiten Region und Auseinanderdriften
der Ionen in einer Driftregion, um eine Dispergierung der Ionen
zu bewirken.
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1A ist
eine Querschnittsansicht von einer gitterlosen, fokussierenden Ionisierungsextraktionsvorrichtung
für einen
TOF-MS gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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1B ist
die grafische Darstellung eines Energiepotenzials von dem elektrischen
Feld, das von der gitterlosen, fokussierenden Ionisierungsextraktionsvorrichtung
erzeugt wird.
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2A ist
die perspektivische Ansicht von einem flexiblen Leiterplattenreflektor
in aufgerollter Form gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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2B ist
eine Draufsicht auf einen flexiblen Leiterplattenreflektor in abgerollter
Form.
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3A ist
die perspektivische Ansicht einer Mikrokanalplatten-Detektoranordnung
mit zentraler Bohrung gemäß der vorliegenden
Erfindung.
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3B ist
eine in Einzelteile aufgelöste Querschnittsansicht
von der Mikrokanalplatten-Detektoranordnung mit zentraler Bohrung,
welche die inneren Bauteile darstellt.
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4 stellt die Wellenform der Detektorantwort
für sowohl
das einzelne Ionen-Signal aus einer herkömmlichen Scheibenanoden-Detektoranordnung
als auch der Mikrokanalplatten-Detektoranordnung mit zentraler Bohrung
dar, welche eine Stift-Anode aufweist.
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5 ist
eine Ausschnittsdarstellung des TOF-MS mit der gitterlosen, fokussierenden
Ionisierungsextraktionsvorrichtung, dem flexiblen Leiterplattenreflektor
und der Mikrokanalplatten-Detektoranordnung mit zentraler Bohrung
gemäß der vorliegenden
Erfindung; und
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6A und 6B sind
Spektren von Lotfolie und Angiotensin II, die mittels des TOF-MS
gemäß der vorliegenden
Erfindung gesammelt wurden.
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Zunächst werden
die Komponenten eines Flugzeitmassenspektrometer (TOF-MS) gemäß der vorliegenden
Erfindung erklärt.
Die Komponenten umfassen (1) die gitterlose, fokussierende Ionisierungsextraktionsvorrichtung,
(2) den flexiblen Leiterplattenreflektor und (3) die Mikrokanalplatten-Detektoranordnung
mit zentraler Bohrung. Im Anschluss an diese Erklärung erfolgt
eine Beschreibung von einem Versuchs-TOF-MS, das konstruiert und
verwendet wurde, um die Betriebsleistung der erfindungsgemäßen Komponenten
zu evaluieren.
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I. AUSSTATTUNG
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A. Gitterlose, fokussierende
Ionisierungsextraktionsvorrichtung
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Zur
Verbesserung der Sammeleffizienz von laserdesorbierten Ionen auf
einer Oberfläche
wird nun eine gitterlose, fokussierende Ionisierungsextraktionsvorrichtung
gemäß der vorliegenden
Erfindung beschrieben. Die Ionisierungsextraktionsvorrichtung ist
in 1A dargestellt und allgemein mit der Bezugsziffer 100 bezeichnet.
Die Vorrichtung 100 weist eine bevorzugte Länge von
etwa 17–25
mm auf und schließt
eine Reihe von eng beabstandeten Zylindern 110a–c ein,
die innerhalb einer behinderungsfreien, zentralen Kammer 105 befestigt
sind, welche von einem Gehäuse 115 definiert
wird. Das Gehäuse ist
aus einem oder mehreren isolierenden Materialien hergestellt, wie
zum Beispiel aus keramischen Materialien, Teflon und Kunststoffen,
bevorzugt jedoch aus PEEK-Kunststoff.
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Die
Zylinder 110a–c
sind aus metallischen Materialien aufgebaut, wie beispielsweise
aus Edelstahl, und können
va riierende Dickenbereiche aufweisen. Ferner ist vorstellbar, dass
jeder Zylinder aus einem anderen Material konstruiert sein kann,
und dass jeder Zylinder unterschiedlich dick ist. Die Zylinder 110 erzeugen
ein extrem starkes Ionenbeschleunigungs-/-extraktionsfeld (bis zu
10 kV/mm) zwischen einer flachen Probensonde 130 und einem
Extraktionsmikrozylinder 110a in der Region 120,
wie in 1B in der grafischen Darstellung
der potenziellen Energie veranschaulicht ist.
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Ionen
werden in der Region 120 durch Laserablation oder Matrix-unterstützte Laserdesorption/-ionisation
(MALDI) erzeugt. Die Ionen werden dann von dem Ionenbeschleunigungs-/-extraktionsfeld
in der Region 120 beschleunigt.
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Die
Ionen werden in einer Verzögerungsfeldregion 150 zwischen
dem Extraktionszylinder 110a und dem mittleren Zylinder 110b verlangsamt.
Die Verzögerungsfeldregion 150 dient
sowohl zum Kollimieren des Ionenstrahls als auch zum Reduzieren der
Ionen-Geschwindigkeit. Die Ionen werden dann durch den mittleren
Zylinder 110b gelenkt, wo die Ionen wieder beschleunigt
werden (bis zu 3 kV/mm, wie in 1B dargestellt
ist).
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Nachdem
die Ionen die Zylinder 110a–c durchquert haben, gelangen
sie in eine Driftregion 160 in der Kammer 105,
wo die potenzielle Energie etwa 0 kV/mm beträgt, wie sie mit der Plotterzeichnung
der potenziellen Energie in der 1B zu
ersehen und mit der Bezugsziffer 160' gekennzeichnet ist. Die Bezugsziffer 170 in 1B bezeichnet
die Ionen-Bahnen
durch die Vorrichtung 100.
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Die
Reihe der Zylinderserie 110a–c minimiert Verluste, die
durch die radiale Dispergierung von Ionen entstehen, die während des
Desorptionsprozesses erzeugt werden. Obwohl die Ionisierungsextraktionsvorrichtung 100 gemäß der vorliegenden
Erfindung ein sehr starkes Extraktionsfeld 120 anwendet, werden
die Ionen verlangsamt, bevor sie in die Driftregion 160 gelangen,
was längere
Driftzeiten (oder Flugzeiten) und somit eine stärkere Ionen-Dispergierung von
den Ionen innerhalb der Driftregion 160 zur Folge hat.
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Ferner
wird die Leistung der Ionisierungsextraktionsvorrichtung 100 ohne
die Anwendung von irgendwelchen, den Ionenweg behindernden Elementen,
wie Gitter, erreicht, insbesondere vor dem Extraktionszylinder 110a – wie im
bisherigen Stand der Technik –,
womit – bedingt
durch Feld-Inhomogenitäten, die
von den Gitterdrähten
verursacht werden – Übertragungsverluste
sowie Signalverluste ausgeschlossen werden, und ebenso die Notwendigkeit
einer regelmäßigen Wartung
des Gitters entfällt.
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B. Flexibler Leiterplattenreflektor
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Ionen-Reflektoren
wurden seit ihrer Entwicklung vor 30 Jahren zu einem Standard-Bauteil
in vielen TOF-MS. Obwohl Verbesserungen in der Reflektorleistung
durch Modifizierungen der Spannungsgradienten erreicht wurden, basiert
bei den meisten Laborinstrumenten die mechanische Einrichtung immer
noch auf gestapelten Ringen. Bei einer derartigen Ausgestaltung
werden die Metallringe auf keramischen Stäben aufgereiht, wobei isolierende
Abstandshalter jeden Ring vom nächsten
trennen. Obwohl sich dies für
den Aufbau von großen
Reflektoren als zufriedenstellend erwiesen hat, erfordern neuere Anwendungen
bezüglich
ferngesteuerter TOF- Massenanalysiereinrichtungen
noch kleinere Komponenten, einen sehr robusten Aufbau, Materialien
mit einem geringem Gewicht und die Möglichkeit für eine Massenproduktion.
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Für diesen
Zweck wurde der Ionen-Reflektor gemäß der vorliegenden Erfindung,
der in den 2A und 2B dargestellt
und allgemein mit der Bezugsziffer 200 gekennzeichnet ist,
unter Ausnutzung der präzisen
Technik von gedruckten Schaltungen und der physikalischen Vielseitigkeit
von dünnen,
flexiblen Substraten entwickelt. Eine Reihe von dünnen Kupferleitungen
(0,203 mm breit und 0,025 mm tief) 210 werden auf ein flaches,
flexibles Leiterplattensubstrat 220 geätzt, das Laschen 225 aufweist,
die an zwei einander gegenüber
liegenden Enden abstehen (2B). Das
Leiterplattensubstrat 220 wird dann zu einem Rohr 230 aufgerollt (2A),
um den Reflektorkörper
auszubilden, wobei die Kupferleitungen 210 nach innen gerichtet
werden und sie die Isolierringe formen, welche den Spannungsgradienten
definieren.
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Die
Dicke und der Abstand der Kupferleitungen 210 können modifiziert
werden, indem man einfach das Leitermuster auf der Substratfolie 220 während des Ätzverfahrens
verändert.
Dieses Merkmal ist besonders für
die Herstellung von exakt abgestimmten, nicht-linearen Spannungsgradienten
vorteilhaft, die für
Reflektoren mit parabolischem oder gekrümmtem Feld von Bedeutung sind.
Das Leitungsmuster auf dem Leiterplattensubstrat 220, das in
den 2A und 2B dargestellt
ist, stellt einen Präzisionsgradienten
im freien Raum zwischen den Leitungen 210 dar. Somit wird
in dem resultierenden Reflektor ein gekrümmter Potenzialgradient erzeugt, indem
man für
das Spannungsteilernetz Widerstände mit
einem gleichem Wert einsetzt.
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Bezüglich der
Daten, die in dieser wissenschaftlichen Untersuchung angegeben werden
(siehe Abschnitt II), wurde der Reflektor aus einer Leiterplatte
mit gleichmäßig beabstandeten
Kupferleitungen 210 konstruiert, welche zusammen mit einer
Reihe von Potentiometern zum Einsatz kamen, um einen gekrümmten Spannungsgradienten
zu erhalten.
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Sobald
das Leiterplattensubstrat 220 geätzt ist, wird es um einen Dorn
(welcher nicht dargestellt ist) herum aufgerollt, um eine Röhrenform
zu bilden, wie in 2A gezeigt wird. Fünf Schichten
aus Faserglaslagen, wobei jede etwa 0,25 mm dick ist, werden anschließend um
das Leiterplattensubstrat 220 gewickelt. Die Länge des
gekrümmten
Randes der Platte 220 entspricht in etwa dem Umfang des
Dorns. Wenn die Lagen um die aufgerollte Leiterplatte herum gewickelt
worden sind, verbleibt eine schmale Öffnung, durch welche sich ein
Steckverbinder-Anschluss 240 von der inneren Leiterplatte
erstrecken kann. Die Position von jeder aufeinander folgenden Lage
ist in Bezug auf die vorherige Lage etwas versetzt, so dass eine
stufenweise „Rampe" gebildet wird, womit
das flexible Leiterplattensubstrat 220 vom Dorn weggelenkt
wird.
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Die
Reflektoranordnung wird unter Druck etwa zwei Stunden lang bei 150°C erhitzt,
wonach das Entfernen des Dorns erfolgt. Die Wanddicke der fertig
gerollten Reflektoranordnung beträgt etwa 1,5 mm. Ein mehrpoliger
(vorzugsweise 50-poliger) Flachbandkabel-Verbinder 250 wird
auf eine vorstehende Lasche 260 der Leiterplatte gelötet, so
dass ein Spannungsteiler-Resistornetz am Reflektor befestigt werden
kann. Alternativ dazu können
Lötflächen für Oberflächenmontagewiderstände bzw. SMT-Resistoren
im Layout einer Leiter platte vorgesehen sein, was die Einbringung
des Spannungsteilernetzes direkt auf der Reflektoranordnung ermöglicht.
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Schließlich werden
Polycarbonat-Endstopfen (nicht dargestellt) in die Enden des gerollten
Reflektorrohrs 230 gepasst, um die Anordnung zu tragen
und auch, um eine Fläche
für die
Befestigung von Anschlussrastern bereitzustellen. Unterdrucktests
zeigen, dass die Leiterplatten/Fiberglas-Anordnung geeignet ist, um Unterdruckniveaus
in dem niedrigen 10–7-Torr-Bereich zu erreichen.
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Der
Reflektor 200 ist in der Patenanmeldung „US Provisional
Patent Application Serial No. 60/149,103" offenbart, die von einem Mitinhaber
der vorliegenden Anmeldung am 16. August 1999 eingereicht worden
ist.
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C. Mikrokanalplatten-Detektoranordnung
mit zentraler Bohrung
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Für das TOF-Miniatur-Massenspektrometer stellt
die Zentralbohrungs-(Koaxial-)Geometrie eine sehr wünschenswerte
Ausgestaltung dar, da sie eine Vereinfachung des Gesamtaufbaus zulässt und
eine äußerst kompakte
Analyseeinrichtung ermöglicht. Die
mangelhaften Ausgangssignaleigenschaften bei den herkömmlichen
Mikrokanalplatten-Detektoranordnungen
mit Zentralbohrungen, insbesondere mit dem Problem des „Einschwingens", stören jedoch
die Grundlinie und beeinflussen infolgedessen den dynamischen Bereich
des Instruments negativ. Diese Einschränkung verringert das Potenzial
zur Realisierung einer hohen Betriebsleistung in den TOF-Miniatur-Instrumenten
erheblich, da schwache Fragment- oder Produkt-Ionen-Peaks vom Grundlinienrauschen
verdeckt werden können.
Verbesserungen in der Analogsignalqua lität von Kanalplattendetektoren
mit zentraler Bohrung würden
daher die ultimative Hochauflösung
des Massenspektrometers steigern, und insbesondere die Betriebsleistung
des dynamischen Bereichs.
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Im
Handel erhältliche
koaxiale Kanalplattendetektoren basieren auf einer scheibenförmigen Anode
mit zentraler Bohrung, um den Impuls der Elektronen zu sammeln,
der von den Mikrokanalplatten erzeugt wird. Die Anode ist in der
Regel dem Durchmesser der Kanalplatten angepasst, wodurch theoretisch
die Elektronensammelleistung maximiert wird. Die Zentralbohrungsanode
erzeugt jedoch eine Fremdkapazität
in der geerdeten Montage-Ummantelung. Die Zentralbohrungsanode erzeugt
außerdem
eine erhebliche Impedanzfehlanpassung, wenn sie mit einem 50 Ω-Signalkabel
verbunden wird. Die resultierende Einschwingung verschlechtert und
verkompliziert das Flugzeitspektrum durch Hinzufügen einer Hochfrequenzkomponente
zum Grundliniensignal. Darüber
hinaus wirkt die scheibenförmige
Anode als Antenne, welche hohe Streufrequenzen aus der Umgebung
sammelt, wie diejenigen, die von Turbomolekularpumpen-Steuerungen
erzeugt werden.
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Das
Stift-Anoden-Design der Mikrokanalplatten-Detektoranordnung mit zentraler Bohrung
gemäß der vorliegenden
Erfindung, wie in den 3A und 3B dargestellt
und allgemein mit der Bezugsziffer 300 gekennzeichnet ist,
hat sich als eine wesentliche Verbesserung in der Gesamtleistung
für die
Detektoranordnung 300 erwiesen. Für eine verbesserte Empfindlichkeit
weist die Anordnung 300 einen Klemmring 305 auf,
der ein Eingangsgitter 310 aufweist, das am Erdpotenzial
gehalten wird, während eine
Vorderfläche 315 von
einer Mikrokanal-Plattenanordnung mit zentraler Bohrung 320 (3B)
auf –5
kV gesetzt ist, was die Ionen nachträglich auf 5 keV beschleunigt.
Der Klemmring 305 ist an einem inneren Ring 325 festgeschraubt.
Der innere Ring 325 ist mit einer Kugeltrommel 330 verschraubt,
die ein Rohr 332 aufweist, das von ihrer Mitte ausgeht, und
eine Abschirmung 334, die eine Außenfläche 336 umgibt. Das
Rohr 332 definiert einen Kanal 338. Die Abschirmung
ist aus irgendeiner Art von leitfähigem Material, wie beispielsweise
Aluminium, und aus Edelstahlfolie gefertigt.
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Unter
Verwendung von Spannungsteiler-Widerständen wird der hintere Teil
der Plattenanordnung 320 bei –3 kV gehalten, wie in der 3B dargestellt
ist. Da die Sammelstift-Anode 350 gegen die Mitte der Detektoranordnung 300 isoliert
ist, d. h. gegen den von dem Rohr 332 definierten Kanal 338 isoliert
ist, wird ihr Potential von dem (normalerweise geerdeten) Verstärker am
vorderen Ende des Oszilloskops definiert. So werden die Elektronen,
die aus einer rückwärtigen Mikrokanalplatte 335 der
Plattenanordnung 320 emittiert werden, in Richtung auf
die geerdete Anode 350 beschleunigt, und zwar unabhängig von
der Größe, Geometrie
oder Position der Anode. Die Stift-Anode 350 ist etwa 5
mm hinter der rückwärtigen Mikrokanalplatte 355 angeordnet.
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Es
ist nun aufgezeigt worden, dass die Stift-Anode 350 die
Gesamtleistung der Detektoranordnung 300 erheblich verbessert.
Die erfindungsgemäße Mikrokanalplatten-Detektoranordnung 300 beseitigt
tatsächlich
die Impedanzfehlanpassung zwischen dem 50 Ohm-Signalkabel und der
Elektronensammelfläche,
d. h. der Stift-Anode 350.
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4 vergleicht die einzelne Ionen-Detektorantwort
für sowohl
herkömmliche
Scheibenanoden- als auch Stift-Anoden-Gestaltungen.
Aus 4 ist ersichtlich, dass das Einschwingen
erheblich reduziert ist, und die Ionen-Impulsbreite auf einen Wert von 500
ps/Impuls reduziert ist, definiert durch die analoge Bandbreite
des für
die Messung verwendeten Oszilloskops (1,5 GHz: 8 G-Proben/Sek.), wenn der
Stift-Anoden-Aufbau gemäß der vorliegenden
Erfindung zum Einsatz kommt. Ferner zeigt sich, dass das Hintergrundsignal
der Flugzeitdaten, das von Störgeräuschen abstammt,
viel leiser ist, wenn der Stift-Anodenaufbau
verwendet wird.
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II. ERGEBNISSE
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5 zeigt
ein TOF-MS, das allgemein mit der Bezugsziffer 500 gekennzeichnet
ist, welches die fokussierende Ionisierungsextraktionsvorrichtung 100,
den flexiblen Leiterplattenreflektor 200 und die Mikrokanalplatten-Detektoranordnung 300 umfasst. Die
Gesamtlänge
des TOF-MS ist insgesamt etwa 25 cm. Ein Laser 510, wie
zum Beispiel ein Stickstofflaser, kommt zum Einsatz, um MALDI- und
Laserablationsspektren zu erhalten. Der Laser 510 emittiert
einen Laserstrahl 520, der mittels zweier Spiegel 530a, 530b durch
das TOF-MS 500 gelenkt wird. Das TOF-MS 500 ist
von einer Vakuumkammer 525 umgeben und wird von einer Tragkonsolen-/Stangen-Anordnung 535 in
Position gehalten, so dass der Laserstrahl 520 auf einem
zentralen Weg läuft,
der von den Komponenten 100, 200 und 300 begrenzt wird.
In einer experimentellen Untersuchung wurden auf einem LeCroy 9384
Digital Oscilloscope (1 GHz: 2-Gsam/Sek.) in Verbindung mit einer
Software zur Spektrumerfassung die Flugzeitdaten erhalten.
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Es
wurden mehrere verschieden Probenarten verwendet, um die Leistung
des TOF-MS 500 zu testen. Die Rauhigkeit der Oberfläche fand
eine wichtige Berücksichtigung,
da Oberflächen
mit sehr starken Kratern oder organische Proben mit vergrößerter Kristallbildung
die Verteilung der kinetischen Ionen-Energien in der sehr hohen
Feldextraktionsregion erheblich vergrößern können. Daher wurden die Proben
so vorbereitet, dass eine glatte Desorptionsfläche gewährleistet war. 6A zeigt
das direkte Laserdesorptionssignal, das von einer sauberen Bleilotfläche erhalten
wird, in der Spektren von zwanzig aufeinander folgenden Laserschüssen erhalten
und anteilsmäßig verteilt
bzw. gemittelt wurden. Die Isotopenverteilungen sowohl der hauptsächlichen
Blei- als auch der
nebensächlichen
Zinnkomponenten sind deutlich aufgelöst. Die Peak-Breiten in der
Maximalhälfte
entsprechen in etwa der 5 Nanosekunden-Laserimpulsbreite (Auflösung m/Δm ~ 1000).
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6B zeigt
das gemittelte MALDI-Spektrum (25 Laserschüsse) von
Angiotensin II unter Verwendung von α-Cyano-4-hydroxyzimtsäure als Matrix. Die Isotopentrennung
des MH+-Peaks bei 1047 Da stellt eine Auflösung von über 1500
dar.
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III. SCHLUSSFOLGERUNGEN
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Ein
innovatives, kompaktes Flugzeitmassenspektrometer 500 wurde
unter Verwendung einer gitterlosen, fokussierenden Ionisierungsextraktionsvorrichtung 100,
eines flexiblen Leiterplattenreflektors 200 und einer Mikrokanalplatten-Detektoranordnung 300 mit
zentraler Bohrung entwickelt. Experimentelle Studien unter Anwendung
des TOF-MS zeigen, dass das TOF-MS in der Lage ist, Spektren mit
sehr guter Auflösung
und geringem Hintergrundrauschen zu erzeugen, welches bei vielen
herkömmlichen,
koaxialen TOF-MS- Einrichtungen
eine problematische Eigenschaft darstellt. Die Ergebnisse zeigen
außerdem,
dass das Hintergrundrauschen bezüglich
der Daten, die mit dem erfindungsgemäßen TOF-MS 500 erhalten
werden, wesentlich reduziert ist, die Auflösung verbessert ist, und die
Möglichkeiten
für eine Massenproduktion
des TOF-MS 500 in einem kostengünstigen und robusten Paket
bezüglich
mobiler und ferngesteuerter Einrichtungen erheblich verbessert sind.
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Das
hierin Beschriebene dient lediglich der veranschaulichenden Erläuterung
für eine
Anwendung der Grundlagen gemäß der vorliegenden
Erfindung. Beispielsweise dienen die vorstehend beschriebenen Funktionen
und als beste Wirkungsweise implementierte Durchführung der
vorliegenden Erfindung lediglich zu Veranschaulichungszwecken. Es können auch
andere Ausgestaltungen und Verfahren von einem Fachmann zum Einsatz
kommen, ohne dabei vom Schutzumfang der anhängenden Patentansprüche abzuweichen.