DE60111135T2 - Nuclease - Google Patents

Nuclease Download PDF

Info

Publication number
DE60111135T2
DE60111135T2 DE60111135T DE60111135T DE60111135T2 DE 60111135 T2 DE60111135 T2 DE 60111135T2 DE 60111135 T DE60111135 T DE 60111135T DE 60111135 T DE60111135 T DE 60111135T DE 60111135 T2 DE60111135 T2 DE 60111135T2
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
subunit
nickase
dna
strand
kcl
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Lifetime
Application number
DE60111135T
Other languages
English (en)
Other versions
DE60111135D1 (de
Inventor
Arvydas Vilnius Janulaitis
Kornelijus Vilnius Stankevicius
Arvydas Vilnius Lubys
Algimantas Vilnius Markauskas
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Thermo Fisher Scientific Baltics UAB
Original Assignee
Fermentas UAB
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Fermentas UAB filed Critical Fermentas UAB
Application granted granted Critical
Publication of DE60111135D1 publication Critical patent/DE60111135D1/de
Publication of DE60111135T2 publication Critical patent/DE60111135T2/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Lifetime legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N9/00Enzymes; Proenzymes; Compositions thereof; Processes for preparing, activating, inhibiting, separating or purifying enzymes
    • C12N9/14Hydrolases (3)
    • C12N9/16Hydrolases (3) acting on ester bonds (3.1)
    • C12N9/22Ribonucleases RNAses, DNAses
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N15/00Mutation or genetic engineering; DNA or RNA concerning genetic engineering, vectors, e.g. plasmids, or their isolation, preparation or purification; Use of hosts therefor
    • C12N15/09Recombinant DNA-technology
    • C12N15/10Processes for the isolation, preparation or purification of DNA or RNA
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07KPEPTIDES
    • C07K2319/00Fusion polypeptide

Landscapes

  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Genetics & Genomics (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Bioinformatics & Cheminformatics (AREA)
  • Zoology (AREA)
  • Wood Science & Technology (AREA)
  • Biomedical Technology (AREA)
  • General Engineering & Computer Science (AREA)
  • Molecular Biology (AREA)
  • Biotechnology (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Microbiology (AREA)
  • Biochemistry (AREA)
  • Plant Pathology (AREA)
  • Biophysics (AREA)
  • Physics & Mathematics (AREA)
  • Crystallography & Structural Chemistry (AREA)
  • Medicinal Chemistry (AREA)
  • Enzymes And Modification Thereof (AREA)
  • Micro-Organisms Or Cultivation Processes Thereof (AREA)
  • Measuring Or Testing Involving Enzymes Or Micro-Organisms (AREA)

Description

  • Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf Nucleasen, insbesondere strangspezifische Polynucleotidnickasen, und auf Verfahren zur Herstellung solcher Nickasen. Die Erfindung bezieht sich ebenfalls auf gewisse Verwendungen von und auf Kits, die solche Nickasen umfassen.
  • Nickasen sind Endonucleasen, die nur einen einzelnen Strang einer DNS-Duplex spalten. Gewisse Nickasen führen einzelsträngige Schnitte nur an bestimmten Stellen auf dem DNS-Molekül ein, indem sie daran binden und eine bestimmte Nucleotiderkennungssequenz erkennen. Eine Anzahl natürlich vorkommender Nickasen wurde entdeckt, wovon derzeit die Sequenzerkennungseigenschaften für vier davon bestimmt worden sind. Zwei von ihnen erkennen degenerierte Trinuclotide: R/AG – N.CviQXI (18) und C/CD – N.CviPII (19). Die dritten und die vierten isoschizomären Enzyme – N.BstSEI und N.BstNBI, isoliert aus Bacillus stearothermophilus, erkennen das Pentanucleotid GAGTC(N)4/ und schneiden den Einzelstrang außerhalb der Sequenz (20). Ein Enzym, das in der Lage wäre, einzelsträngige Schnitte in doppelsträngige DNS einzuführen, könnte eine breite Anwendung in einer Anzahl von Verfahren in der Molekularbiologie finden. Die praktische Anwendung sämtlicher natürlich vorkommender Nickasen ist jedoch sehr begrenzt oder annähernd unmöglich bei der Mehrheit der Verfahren, da ihre kurzen Erkennungssequenzen in zu häufiger Spaltung resultieren.
  • Während Untersuchungen von Replikationsstartmechanismen wurden ebenfalls spezifische Nickasen entdeckt. Eines der am besten untersuchten Beispiele ist das Gen-II-Protein (gpII-Protein) des Bakteriophagen fd, das einen DNS-Strang an dem Phagenreplikationsstartpunkt schneidet und den Replikationsvorgang startet (21, 22).
  • Anders als in anderen bekannten Fällen, wird kein intermediärer kovalenter Proteinkomplex mit dem 5'-Ende des geschnittenen Stranges während der DNS-Hydrolyse gebildet und so gibt es eine Möglichkeit, dieses Protein in gewissen Anwendungen zu verwenden. Die Anwendung von gpII-Protein bei der Zubereitung einzelsträngiger DNS ist in der internationalen Patentanmeldung WO 95/09915 A1 beschrieben. Das zu mutierende DNS-Fragment wird in einen speziellen Vektor, der die Sequenz des Replikationsstartpunktes des fd-Phagen enthält, kloniert. Die gewonnene supergeknäulte zirkuläre Plasmid-DNS wird mit dem Protein gp2 behandelt, das einen Schnitt in einen DNS-Strang einführt. Der geschnittene DNS-Strang wird weiter mit ExoIII von E. coli abgebaut und auf diesem Weg kann die gewonnene einzelsträngige zirkuläre DNS entweder für das Annealing mit dem mutagenen synthetischen Primer (23) für die ortspezifische Mutagenese oder für differenzielles Display (24) verwendet werden. Die US-Patente Nrn. 5,968,786 und 5,928,908 beschreiben die Anwendungen von gpII-Protein für die Produktion markierter einzelsträngiger DNS-Sonden und für das Einführen unidirektional verschachtelter Deletionen.
  • Die hauptsächliche Unvollkommenheit dieses Proteins liegt darin, dass das Schneiden von DNS nicht sehr effizient ist, so dass es unmöglich ist, das Schneiden des gesamten Substrates zu erreichen. Eine typische Ausbeute liegt bei nur 50–60 Prozent. Dies ist ziemlich ungünstig, da es einen hohen Hintergrund verursacht und, um den Hintergrund zu erniedrigen, ist die zusätzliche Reinigung geschnittener DNS aus der nicht geschnittenen Form notwendig. Das andere Ungünstige ist, dass dieses Protein einen Schnitt in nur einen DNS-Strang einführen kann. Falls der andere DNS-Strang geschnitten werden soll, muss das DNS-Fragment in einen anderen Vektor, der den fd-Replikationsstartpunkt in der entgegengesetzten Orientierung enthält, subkloniert werden. In diesem Fall sind zusätzliche Manipulationen, die ein paar Tage benötigen, notwendig.
  • Eine sequenzspezifische Nickase wurde durch Modifizieren der Typ-II-Restriktionsendonuclease EcoRV (17, Stahl et al., Biochemistry 1998, 37, 5682–5688) produziert. Diese mutierte Nickase hatte jedoch keine Spezifizität hinsichtlich des DNS-Strangs und deswegen ist die praktische Anwendung solcher einer Mutante sehr begrenzt.
  • Ähnlich schufen Giraud-Panis und Lilley Mutanten der Endonuclease VII des Bakteriophagen T4, die in der Lage waren, an einen Vier-Wege-DNS-Knotenpunkt zu binden und ihn in ein geschnittenes zirkuläres Produkt umzuwandeln (EMBO Journal, Band 16, Nr. 9, S. 2528–2534). Ebenso schufen Janscak et al. Mutanten der Typ-IB-Restriktionsendonuclease EcoAI, die in der Lage waren, doppelsträngige DNS zu schneiden (Nucleic Acids Research, 1999, Band 27, Nr. 13, S. 2638–2643).
  • EcoRI ist eine typische Restriktionsendonuclease vom Typ II, die beide Stränge doppelsträngiger DNS innerhalb einer bestimmten Erkennungssequenz spaltet. S. E. Halford und N. P. Johnson zeigten, dass die Zugabe von Ethidiumbromid (EtBr) während der Spaltung von supergeknäultem Plasmid mit EcoRI die Bildungsrate der geschnittenen zirkulären Plasmidform (das erste Stadium der Reaktion) nicht beeinflusst, jedoch signifikant die Bildung der linearen DNS-Form (das zweite Stadium) inhibiert (7). So wandelt die Zugabe von EtBr in den Reaktionspuffer EcoRI in eine spezifische Nickase um. Dasselbe Phänomen wurde für etliche andere Restriktionsendonucleasen gezeigt: HindIII, BglI, PstI, HincII und PvuII (8). Es wurde jedoch gezeigt, dass, obwohl DNS-Moleküle mit einzelsträngigen Brüchen das Hauptreaktionsprodukt waren, zur selben Zeit ein signifikanter Anteil des Substrates entweder vollständig ungespalten war oder dass beide DNS-Stränge hydrolysiert waren (8). Das andere Problem, das die Anwendung dieses Effektes für praktische Zwecke signifikant begrenzt, ist, dass, obwohl Typ-II-Restriktionsendonucleasen eine strikte Spezifizität für Nucleotidsequenzen aufrecht erhalten, sie keine Spezifizität für einen bestimmten DNS-Strang haben, das heißt +- und –-Stränge werden mit derselben Effizienz geschnitten.
  • Wegen der Nachteile der oben genannten Verfahren konzentrierten sich Versuche, strangspezifische Schnitte in doppelsträngige DNS einzuführen, darauf, einen einzelnen Strang vor der Spaltung durch eine Restriktionsendonuclease durch Modifikation des DNS-Moleküls selber zu schützen. Untersuchungen der Spaltung semimethylierter DNS durch Restriktionsendonucleasen zeigten, dass gewisse Enzyme, z. B. MspI und HaeIII, nur den nicht-methylierten DNS-Strang in semimethylierten Sequenzen spalten (9). In diesem Fall wird das strangspezifische Schneiden von DNS erreicht. Die Hauptbegrenzung dieses Verfahrens liegt darin, dass die Mehrheit der Restriktionsendonucleasen keine semimethylierten Substrate überhaupt spalten oder dass sie beide DNS-Stränge spalten, deshalb ist dieses Vorgehen nicht weit angewendet (9). Weiterhin muss der vor der Spaltung zu schützende Strang selektiv vor der Schneidereaktion methyliert werden.
  • Ein weiterer Weg, strangspezifische Schnitte in DNS zu erhalten, wurde während der Untersuchung des Spaltens von mit Phosphorthioat substituierter DNS durch Restriktionsendonucleasen gefunden (10, 11, 12). Wenn die Phosphatgruppe der Phosphordiesterbindung durch Thiophosphat in einem DNS-Strang ersetzt wurde, hydrolysierten gewisse Restriktionsendonucleasen nur den unmodifizierten Strang. Gewisse Restriktionsenzyme sind unempfindlich für eine solche DNS-Modifikation und hydrolysieren ziemlich effektiv beide DNS-Stränge, außer und bis EtBr zu der Reaktionsmischung hinzugefügt wird (13). Nach der Zugabe von EtBr in die Reaktionsmischung wird eine spezifische und selektive Spaltung des nicht modifizierten DNS-Stranges erreicht.
  • Diese Verfahren des DNS-Schneidens durch Restriktionsenzyme, die die Modifikation eines DNS-Stranges involvieren, wurden auf ortspezifische Mutagenese (14, 15) und später isothermische DNS-Amplifikation (16) angewendet. Die beschriebenen Verfahren sind jedoch nicht auf native DNS anwendbar und erfordern entweder enzymatische Manipulationen in vitro oder, in dem Falle der isothermischen DNS-Amplifikation, die Verwendung chemisch modifizierter synthetischer Primer vor der Schneidereaktion.
  • Die vorliegende Erfindung zielt darauf ab, die mit den Enzymen und Verfahren des Standes der Technik einhergehenden Nachteile zu überwinden. Insbesondere zielt die vorliegende Erfindung darauf ab, eine Nickase bereitzustellen, die in der Lage ist, einen vorausgewählten DNS-Strang zu spalten.
  • Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung eine strangspezifische Polynucleotidnickase bereit, umfassend eine Endonuclease, die eine erste Untereinheit und eine zweite Untereinheit umfasst, und die eine asymmetrische Nucleotiderkennungssequenz erkennt, worin die erste Untereinheit eine katalytische Domäne umfasst, die in der Lage ist, einen Strang einer DNS-Duplex zu spalten, und die zweite Untereinheit eine inaktivierte katalytische Endonucleasedomäne umfasst und unfähig ist, den anderen Strang der DNS-Duplex zu spalten.
  • Die Nickasen der vorliegenden Erfindung sind gegenüber dem Stand der Technik vorteilhaft, da sie in der Lage sind, einen vorausgewählten DNS-Strang an einer sequenzspezifischen Stelle zu schneiden. Weiterhin stellt ein Nickasepaar, welches dieselbe asymmetrische Erkennungssequenz erkennt, jedoch unterschiedliche DNS-Stränge schneidet, ein einfaches System bereit, das es ermöglicht, dass jeder Strang für das Schneiden an einer bestimmten Stelle ausgewählt wird. Zusätzliche DNS-Manipulationen sind unnötig, so dass es keinen Bedarf für eine Synthese des komplementären DNS-Stranges unter Verwendung von dNTP-Analoga gibt (wie es der Fall ist bei Verfahren, die semimethylierte oder mit Phosphorthioat substituierte DNS nutzen), oder dafür, DNS in einen anderen Vektor zu subklonieren, wie es der Fall ist, wenn gpII-Protein verwendet wird.
  • Mit "strangspezifisch" in Beziehung auf die Nickasen der vorliegenden Erfindung ist gemeint, dass, wenn die Erkennungssequenz vorhanden ist, die Nickasen in der Lage sind, einen bestimmten Strang einer DNS-Duplex zu spalten, wobei der Strang durch die Orientierung der Erkennungssequenz bestimmt werden kann. Die Nickasen erkennen eine asymmetrische Erkennungssequenz, was bedeutet, dass in der Erkennungssequenz ein Strang der DNS-Duplex nicht dieselbe Sequenz wie der komplementäre Strang besitzt, wenn jeder Strang in 5'-3'-Richtung gelesen wird. Der bestimmte Strang, der durch die Nickase gespalten werden wird, kann deswegen bestimmt werden, falls die Sequenz bekannt ist.
  • Die Länge der Erkennungssequenz ist nicht besonders begrenzt, vorausgesetzt, dass sie lang genug ist, so dass die Zahl des Vorkommens der Erkennungssequenz in einem bestimmten DNS-Molekül, das mit der Nickase behandelt werden soll, nicht zu hoch ist. In einer Anzahl von Anwendungen der vorliegenden Nickasen kann es wünschenswert sein, nur einen einzelnen Schnitt in das DNS-Molekül an einer bekannten Stelle einzuführen. Falls die Erkennungssequenz zu kurz ist, wird die Wahrscheinlichkeit des Einführens zusätzlicher unerwünschter Schnitte in die DNS erhöht werden. Die Länge der Erkennungssequenz kann jedoch niedriger sein, falls die Nickase mit kürzeren DNS-Molekülen verwendet werden soll. Vorzugsweise umfasst die Erkennungssequenz 4 oder mehr Nucleotide, bevorzugter 5 oder mehr Nucleotide und am bevorzugtesten 6 oder mehr Nucleotide.
  • Die Nickasen gemäß der vorliegenden Erfindung umfassen eine Endonuclease, die eine erste Untereinheit und eine zweite Untereinheit umfasst, wobei die erste Untereinheit eine katalytische Domäne umfasst, die in der Lage ist, einen Strang der DNS-Duplex zu spalten. Die Art der ersten Untereinheit ist nicht besonders begrenzt, vorausgesetzt, dass sie eine katalytische Domäne mit der obigen Aktivität enthält und dass eine Nickase, umfassend diese Untereinheit, eine asymmetrische Sequenz erkennt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die erste Untereinheit eine Untereinheit aus einer Typ-II-Restriktionsendonuclease. Vorzugsweise umfasst die erste Untereinheit eine Untereinheit aus einer heteromeren Restriktionsendonuclease. Bevorzugter umfasst die erste Untereinheit eine Untereinheit aus der Restriktionsendonuclease R.Bpu10I, einem Enzym, das aus Bacillus pumilus 10 zubereitet worden ist (siehe Referenz 25).
  • Die katalytische Domäne der ersten Untereinheit kann einen Strang der DNS-Duplex an jeder bestimmten Stelle spalten, stromaufwärts oder stromabwärts der Erkennungssequenz oder innerhalb der Erkennungssequenz. Vorzugsweise ist die katalytische Domäne in der Lage, einen Strang der DNS-Duplex innerhalb der Erkennungssequenz zu spalten. Dies liegt daran, dass, wenn die Spaltungsstelle innerhalb der Erkennungssequenz liegt, die Sequenz unmittelbar an jeder Stelle der Spaltstelle bestimmt werden kann, sogar, wenn die verbleibende Sequenz des DNS-Moleküls unbekannt ist. Dies kann bei nachfolgenden Anwendungen des geschnittenen DNS-Moleküls nützlich sein.
  • Die Art der zweiten Untereinheit ist nicht besonders begrenzt, vorausgesetzt, dass sie unfähig ist, den anderen Strang der DNS-Duplex zu spalten und dass eine Nickase, umfassend diese Untereinheit, die oben genannten Eigenschaften der DNS-Erkennung und -Spaltung zeigt. Die zweite Untereinheit umfasst eine inaktivierte katalytische Endonucleasedomäne. Die katalytische Domäne kann durch jedes bekannte Verfahren inaktiviert sein, vorzugsweise durch ortspezifische oder unspezifische Mutagenese der Untereinheit. Vorzugsweise umfasst die zweite Untereinheit eine modifizierte Untereinheit aus einer Typ-II-Restriktionsendonuclease. Bevorzugter umfasst die zweite Untereinheit eine Untereinheit aus einer heteromeren Restriktionsendonuclease, die modifiziert worden ist, um die katalytische Domäne davon inaktiv zu machen. Am bevorzugtesten umfasst die zweite Untereinheit eine inaktivierte Untereinheit von R.Bpu10I.
  • Ohne durch eine Theorie gebunden sein zu wollen, wird angenommen, dass die zweite Untereinheit wirken kann, um die erste Untereinheit zu stabilisieren und/oder die katalytische Aktivität der ersten Untereinheit zu fördern. Die zweite Untereinheit kann ebenfalls notwendig sein für die Sequenzerkennung durch die Nickase. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel ist die katalytische Domäne der ersten Untereinheit unfähig, einen Strang der DNS-Duplex in der Abwesenheit der zweiten Untereinheit zu spalten. Dies liegt daran, dass die Anwesenheit der zweiten Untereinheit sicherstellen kann, dass die erste Untereinheit die korrekten Sequenzerkennungs- und -spaltungseigenschaften zeigt.
  • Die erste Untereinheit und die zweite Untereinheit können Untereinheiten unterschiedlicher Restriktionsendonucleasen umfassen, vorausgesetzt, dass, wenn sie in einer Endonuclease kombiniert werden, die Endonuclease die geeigneten Sequenzerkennungseigenschaften zeigt und einen einzelnen Strang der DNS-Duplex spaltet. Vorzugsweise umfassen die erste Untereinheit und die zweite Untereinheit eine nicht modifizierte und eine modifizierte Untereinheit derselben Restriktionsendonuclease, bevorzugter aus derselben heteromeren Restriktionsendonuclease. Es ist bevorzugt, Untereinheiten aus derselben Restriktionsendonuclease in den Nickasen der vorliegenden Erfindung zu kombinieren, da es wahrscheinlich ist, vorausgesetzt, dass die zweite Untereinheit auf solch einem Wege modifiziert wird, dass nur ihre katalytische Domäne inaktiviert wird, dass die zweite Untereinheit die Sequenzerkennungs- und -spaltungseigenschaften der ersten Untereinheit unterstützen wird.
  • Untereinheiten heteromerer Restriktionsendonucleasen sind besonders geeignet für die Verwendung als Untereinheiten für die Nickasen der vorliegenden Erfindung. Da eine heteromere Restriktionsendonuclease wenigstens zwei verschiedene Untereinheiten umfasst, kann jede dieser Untereinheiten für die Spaltung eines bestimmten DNS-Strangs verantwortlich sein. Zum Beispiel kann eine heteromere Restriktionsendonuclease eine Untereinheit umfassen, die einen DNS-Strang spaltet, der als der (+)-Strang bezeichnet werden kann, und eine Untereinheit, die einen DNS-Strang spaltet, der als der (–)-Strang bezeichnet werden kann. Unter der Voraussetzung, dass die Endonuclease eine asymmetrische Nucleotiderkennungssequenz erkennt, kann das Kombinieren der Untereinheit, die den eine inaktivierte katalytische Domäne umfassenden (–)-Strang spaltet, mit einer unmodifizierten Untereinheit von derselben Endonuclease, die den (+)-Strang spaltet, eine Nickase bereitstellen, die in der Lage ist, nur den (+)-Strang zu spalten. Eine Nickase, die in der Lage ist, den (–)-Strang zu spalten, kann durch Modifizieren der Untereinheit, die den (+)-Strang spaltet, und durch Kombinieren dieser modifizierten Untereinheit mit einer unmodifizierten Untereinheit, die in der Lage ist, den (–)-Strang zu spalten, bereitgestellt werden.
  • In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung ein Verfahren zur Erzeugung einer strangspezifischen Polynucleotidnickase bereit, wobei das Verfahren das Inaktivieren der katalytischen Aktivität einer Untereinheit einer Restriktionsendonuclease umfasst, worin die Endonuclease eine erste Untereinheit umfasst, die eine katalytische Domäne umfasst, die in der Lage ist, einen Strang einer DNS-Duplex zu spalten, und eine zweite Untereinheit umfasst, die eine katalytische Domäne umfasst, die in der Lage ist, den anderen Strang der DNS-Duplex zu spalten, und worin die Endonuclease eine asymmetrische Nucleotiderkennungssequenz erkennt. Dieses Verfahren ist besonders geeignet, gewisse Nickasen gemäß der vorliegenden Erfindung zu produzieren. Die Erfindung stellt ebenfalls eine durch solch ein Verfahren zu gewinnende strangspezifische Polynucleotidnickase bereit.
  • Mit "Inaktivieren der katalytischen Aktivität einer Untereinheit einer Restriktionsendonuclease" ist gemeint, dass eine Untereinheit der Endonuclease so modifiziert wird, dass die Endonuclease nicht länger in der Lage ist, beide Stränge der DNS-Duplex zu spalten, sondern in der Lage bleibt, einen einzelnen Strang zu spalten. Das Verfahren, das verwendet wird, die katalytische Aktivität einer Untereinheit zu inaktivieren, ist nicht besonders beschränkt, vorausgesetzt, dass die andere Untereinheit eine gewisse katalytische Aktivität bewahrt und dass die Endonuclease immer noch in der Lage ist, die Erkennungssequenz zu erkennen. Bevorzugt wird die katalytische Aktivität einer Untereinheit aktiviert, ohne wesentlich die katalytische Aktivität der anderen Untereinheit oder die Sequenzerkennungseigenschaften der Endonuclease zu beeinflussen. Vorzugsweise werden die Proteinwechselwirkungen zwischen den Untereinheiten im Wesentlichen bewahrt.
  • In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst der Schritt des Inaktivierens der katalytischen Aktivität einer Untereinheit die nicht-spezifische Mutagenese der Untereinheit. Bei diesem Vorgehen werden Mutationen zufällig an verschiedenen Örtlichkeiten durch die Untereinheit hinweg eingeführt. Mutanten, die Mutationen an unterschiedlichen Positionen einbauen, werden dann hinsichtlich der Sequenz- und DNS-Spaltungsaktivität untersucht.
  • In einem anderen bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst der Schritt des Inaktivierens der katalytischen Aktivität einer Untereinheit der Restriktionsendonuclease das Identifizieren der katalytischen Domäne der Untereinheit und das nachfolgende Einführen von Mutationen in die katalytische Domäne durch ortspezifische Mutagenese. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann die katalytische Domäne durch jedes geeignete Verfahren identifiziert werden, vorzugsweise durch Vergleichen der Proteinsequenz der Untereinheit mit den Proteinsequenzmotiven aus anderen Restriktionsendonucleasen. Mit "Proteinsequenzmotive" sind besonders die Sequenzen der bekannten katalytischen Domänen anderer Restriktionsendonucleasen gemeint, wie z. B. das (E/D)X9-15EXK-Motiv, das für gewisse Endonucleasen charakteristisch ist.
  • Die Länge der Erkennungssequenz der Endonuclease in dem obigen Prozess ist nicht besonders begrenzt, vorausgesetzt, dass sie von einer geeigneten Länge für die Nickase ist, welche hergestellt werden soll. Vorzugsweise umfasst die Erkennungssequenz 4 oder mehr Nucleotide, bevorzugter 5 oder mehr Nucleotide und am bevorzugtesten 6 oder mehr Nucleotide.
  • Die Endonuclease des oben genannten Verfahrens kann beide Stränge der DNS-Duplex an jeglichen bestimmten Stellen, stromaufwärts oder stromabwärts zur Erkennungssequenz oder innerhalb der Erkennungssequenz, spalten. Vorzugsweise ist die Endonuclease in der Lage, wenigstens einen Strang der DNS-Duplex innerhalb der Erkennungssequenz zu spalten. Bevorzugter ist die Endonuclease in der Lage, beide Stränge der DNS-Duplex innerhalb der Erkennungssequenz zu spalten.
  • Die anderen Eigenschaften der Endonuclease des vorliegenden Verfahrens sind nicht besonders begrenzt, vorausgesetzt, dass die Endonuclease die DNS-Spaltungs- und -Sequenzerkennungseigenschaften, die oben genannt sind, zeigt. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel umfasst die Endonuclease eine Typ-II-Restriktionsendonuclease. Die Endonuclease kann zwei oder mehr identische Untereinheiten umfassen oder kann zwei oder mehr nicht identische Untereinheiten umfassen. Bevorzugt umfasst die Endonuclease eine heteromere Restriktionsendonuclease. Bevorzugter umfasst die Endonuclease R.Bpu10I.
  • Weiterhin stellt die vorliegende Erfindung die Verwendung von wie oben definierten Nickasen bereit, um eine oder mehrere ortspezifische Schnitte in vorausgewählte Stränge einer DNS-Duplex einzuführen. In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel werden die Nickasen bei der Herstellung zirkulärer einzelsträngiger DNS aus zirkulärer doppelsträngiger DNS verwendet. Die zirkuläre doppelsträngige DNS kann typischerweise ein supergeknäultes Plasmid sein. Die zirkuläre doppelsträngige DNS sollte wenigstens eine Erkennungsstelle für die Nickase haben. Falls es mehr als eine Nickaseerkennungsstelle auf der zirkulären doppelsträngigen DNS gibt, sollten die Stellen sich zueinander in derselben Orientierung befinden, so dass Schnitte nur in einen Strang eingefügt werden. Die DNS wird durch Inkubation in der Anwesenheit der Nickase geschnitten, um eine geschnittene Form der zirkulären doppelsträngigen DNS zu erzeugen. Wo die DNS ein supergeknäultes Plasmid ist, wird die geschnittene Form typischerweise eine unterschiedliche Migrationsgeschwindigkeit in einem Agarosegel haben. Vorzugsweise wird die Vollständigkeit des Verfahrens dann durch Gelelektrophorese überwacht. Geschnittene DNS kann entweder aus der Reaktionsmischung oder aus einem Agarosegel durch eine geeignete Technik aufgereinigt werden. Der geschnittene Strang kann dann, typischerweise nach dem Wechseln des Reaktionspuffers, mit jedem geeigneten Enzym abgebaut werden, das eine 3'-5'- oder 5'-3'-Exonucleaseaktivität besitzt, dem jedoch die Endonucleaseaktivität fehlt, wie z. B. E.-coli-Exonuclease III oder T7-DNS-Polymerase. Nach diesem Vorgehen kann zirkuläre einzelsträngige DNS aufgereinigt werden und kann für weitere Anwendungen, wie ortspezifische Mutagenese und DNS-Sequenzen verwendet werden. Der in dem obigen Fall abgebaute Strang kann als der (+)-Strang bezeichnet werden, und folglich wird der (–)-Strang hergestellt. Falls es gewünscht wird, eine einzelsträngige zirkuläre DNS zu produzieren, die den (+)-Strang umfasst, kann ein analoges Vorgehen durchgeführt werden unter Verwendung einer Nickase, die dieselbe Erkennungssequenz wie die obige Nickase erkennt, die jedoch den anderen Strang der DNS-Duplex spaltet.
  • Ein Vorteil dieses Verfahrens liegt darin, dass es, um einzelsträngige Formen von (+)- und (–)-Strängen zu erhalten, keinen Bedarf dafür gibt, DNS in zwei verschiedene Vektoren mit dem f1-Phagen-Replikationsstartpunkt oder den gpII-Protein-Erkennungssequenzen in entgegengesetzten Orientierungen zu subklonieren. Typischerweise kann ein Nickasepaar, das dieselbe Erkennungssequenz erkennt, das jedoch in der Lage ist, unterschiedliche Stränge einer DNS-Duplex zu spalten, durch Bilden verschiedener Kombinationen nativer und mutierter Untereinheiten einer bestimmten heteromeren Restriktionsendonuclease hergestellt werden. Das prinzipielle Schema dieses Vorgehens wird in 7 durch Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel, das R.Bpu10I einschließt, vorgestellt.
  • In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Kit zur Erzeugung eines oder mehrerer ortspezifischer Schnitte in vorausgewählten Strängen einer DNS-Duplex bereit, umfassend eine wie oben definierte erste Nickase und eine wie oben definierte zweite Nickase, worin die erste Nickase und die zweite Nickase dieselbe Erkennungssequenz erkennen, worin die erste Nickase in der Lage ist, einen ersten Strang der DNS-Duplex zu spalten, und worin die zweite Nickase in der Lage ist, einen zweiten Strang der DNS-Duplex zu spalten.
  • In einem bevorzugten Ausführungsbeispiel dieses Aspektes umfassen die ersten und zweiten Untereinheiten der ersten und zweiten Nickase Untereinheiten aus einer einzelnen heteromeren Restriktionsendonuclease, wobei die erste Nickase eine erste Untereinheit umfasst, die in der Lage ist, den ersten Strang der DNS-Duplex zu spalten, und eine zweite Untereinheit umfasst, die eine katalytische Domäne umfasst, die inaktiviert ist, um unfähig zu sein, den zweiten Strang der DNS-Duplex zu spalten, und worin die zweite Nickase eine erste Untereinheit umfasst, die in der Lage ist, den zweiten Strang der DNS-Duplex zu spalten, und eine zweite Untereinheit umfasst, die eine katalytische Domäne umfasst, die inaktiviert ist, um unfähig zu sein, den ersten Strang der DNS-Duplex zu spalten. Die erste Nickase kann durch selektives Inaktivieren der katalytischen Domäne einer Untereinheit einer bestimmten heteromeren Restriktionsendonuclease hergestellt werden und die zweite Nickase kann durch selektives Inaktivieren einer davon verschiedenen Untereinheit der bestimmten heteromeren Restriktionsendonuclease hergestellt werden. Der obige Kit umfasst bevorzugt weiter eine Exonuclease, wie E.-coli-Exonuclease III, die in der Lage sein kann, den geschnittenen Strang der DNS-Duplex abzubauen. In einem anderen Ausführungsbeispiel umfasst der Kit weiter ein zirkuläres doppelsträngiges DNS-Molekül, wie ein Plasmid, wobei das Molekül die Erkennungssequenz, die durch die ersten und zweiten Nickasen erkannt wird, umfasst.
  • Die Nickasen der vorliegenden Erfindung können ebenfalls bei der Herstellung verschachtelter Deletionen in einem DNS-Molekül verwendet werden. Bei diesem Ausführungsbeispiel kann eine Nickase gemäß der vorliegenden Erfindung verwendet werden, um einen einzelsträngigen Schnitt in ein DNS-Molekül, wie ein Plasmid, einzuführen. Ein einzelner Strang des DNS-Moleküls wird dann teilweise mit einer 3'-5'- oder 5'- oder 3'-Exonuclease, wie z. B. E.-coli-Exonuclease III, abgebaut. Das Ausmaß dieses Abbaus kann durch Variieren der Temperatur und NaCl-Konzentration kontrolliert werden. Die einzelsträngigen Strecken können mit jeder geeigneten Nuclease, wie z. B. S1-Nuclease, entfernt werden. Die stumpf endenden Fragmente können dann erneut ligiert werden, um ein zirkularisiertes Plasmid zu bilden, das für die Transformation in kompetente Bakterien geeignet ist. Indem das Ausmaß des Exonucleaseabbauschrittes variiert wird, wird eine Bibliothek mit unidirektionalen Deletionen erzeugt, die für DNS-Sequenzen verwendet werden kann. Einer der Vorteile der vorliegenden Verwendung gegenüber dem Stand der Technik ist, dass ein einzelnes Enzym (eine Nickase gemäß der vorliegenden Erfindung) in der Lage ist, ein geeignetes Substrat für den Exonucleaseabbau zu erzeugen. Die vorbekannten Verfahren beruhen auf der Verwendung von zwei verschiedenen Restriktionsendonucleasen, um ein Ende mit einem 3'-Überhang (das gegenüber dem Abbau durch eine 3'-5'-Endonuclease, wie Exonuclease III, resistent ist) und ein Ende mit einem 5'-Überhang (das für den Abbau durch Exonuclease III empfänglich ist) zu erzeugen. Weiterhin stellt die vorliegende Erfindung ein alternatives Verfahren der Zubereitung des Substrates für den Exonucleaseabbau bereit, das z. B. verwendet werden kann, wenn alle anderen Restriktionsendonucleasen, die Erkennungsstellen in der Polylinkerregion eines eine zu sequenzierende Insertregion enthaltenden Plasmids besitzen, ebenfalls Erkennungsstellen in der Insertregion besitzen.
  • Die Nickasen der vorliegenden Erfindung können ebenfalls bei der Zubereitung eines Vektors zur Verwendung in einem ligationsunabhängigen Klonierverfahren verwendet werden. Dieses Verfahren ermöglicht es, den Ligationsschritt bei der Konstruktion rekombinanter Moleküle wegzulassen, z. B. bei der Zubereitung eines Plasmidvektors mit einem DNS-Insert (28). Bei den im Stand der Technik beschriebenen Vorgehensweisen wird das zu klonierende DNS-Fragment in das Vektormolekül über komplementäre homopolymere Nucleotidsequenzen eingebaut, welche mit Hilfe der terminalen Desoxynucleotidyltransferase (TdT) aus Kälberthymus eingeführt werden. Gewöhnlich werden polymere Schwänze mit einer Länge von annähernd 20 bis 30 nt aus Oligo-dG an die 3'-Enden eines linearisierten Vektors angehängt, während komplementäre Oligo-dC-Schwänze an das zu klonierende Fragment angehängt werden. Das Mischen von auf diesem Wege zubereiteten Vektor- und DNS-Fragmenten resultiert in der Bildung einer chimären DNS wegen der Hybridisierung komplementärer Sequenzen an den DNS-Enden. Solch eine DNS transformiert kompetente E.-coli-Zellen wirksam. Wegen der reparativen Maschinerie der Zelle wird kovalent geschlossene, doppelsträngige Plasmid-DNS innerhalb der Zelle gebildet, die erfolgreich replizieren kann.
  • Das Klonierverfahren des Standes der Technik vermeidet vorteilhafterweise die Insertion etlicher verschiedener Fragmente oder etlicher Kopien desselben Fragments in ein einzelnes Vektormolekül, was oftmals bei dem Ligation einschließenden Vorgehen geschieht. Ein zusätzlicher Vorteil liegt darin, dass es keinen Bedarf gibt, die zu klonierende Sequenz mit einem Restriktionsenzym zu verdauen, um spezifische komplementäre DNS-Enden, die für das Ligationsvorgehen notwendig sind, zu gewinnen. Ferner können vor der Zugabe homopolymerer Nucleotidsequenzen lange DNS-Moleküle in kleinere Fragmente durch Beschallung oder mit unspezifischen Nucleasen, z. B. DNase I aus Rinderpankreas, abgebaut werden. Dieser Weg des Mischens zu klonierender DNS-Fragmente ist statistisch vollständig zufällig, im Gegensatz zu der nach der Spaltung mit jedem spezifischen Restriktionsenzym gewonnenen DNS-Fragmentmischung.
  • Dieses Verfahren hat jedoch ebenfalls etliche Nachteile. Es wurde gezeigt, dass die Effizienz des ligationsunabhängigen Vorgehens stark von der Länge homopolymerer Nucleotidschwänze abhängt, es wird nämlich die höchste Effizienz der Transformation erreicht, wenn 20 Nucleotide lange Oligo-dG-Schwänze an den Vektor angehängt werden (29). Wenn diese Schwänze wenigstens 5 Nucleotide kürzer oder länger sind, nimmt die Transformationseffizienz mit chimären DNS-Molekülen um ein Vielfaches von etlichen Malen ab. Deswegen ist der Vektorzubereitungsschritt für das ligationsunabhängige Vorgehen ziemlich kompliziert und bedarf der gründlichen Kalibrierung der Zugabe der Homooligonucleotidschwänze mit TdT.
  • Eine andere bekannte Modifikation des ligationsunabhängigen Klonierverfahrens wird verwendet für das Klonieren von PCR-Fragmenten, um ein mit zusätzlichen Nucleotiden an den 3'-Enden eines PCR-Fragmentes in Beziehung stehendes Problem zu vermeiden. Enzyme, die 3'- oder 5'-exonucleolytische Aktivität besitzen, können für die Schaffung einzelsträngiger DNS-Sequenzen an den Enden von Vektor- und PCR-Fragment verwendet werden, wie z. B. E.-coli-Exodesoxyribonuclease III, T4- oder T7-DNS-Polymerasen, Klenow-Polymerase, Lambda-Phage-Exodesoxyribonuclease VII etc. Ein weiteres Enzym, das für den oben beschriebenen Zweck verwendet werden kann, ist Uracil-DNS-Glycosylase aus E. coli (UDG), das spezifisch Uridinbasen aus dem DNS-Strang eliminiert, wodurch die Phosphordiesterbindungen in dem DNS-Rückgrat geschwächt werden (30). Es ist möglich, dU in die 5'-Endsequenzen von PCR-Fragmenten während der chemischen Synthese von PCR-Primern einzuführen. Die Verwendung nicht modifizierter dNTPs für das PCR-Verfahren resultiert in der Synthese von PCR-Fragmenten mit uridinylierten Sequenzen an ihren 5'-Enden und, die empfindlich sind für UDG. UDG- und Hitzebehandlung solcher PCR-Produkte ergibt die PCR-Fragmente mit spezifischen einzelsträngigen Sequenzen an den 5'-Enden.
  • Das am meisten problematische Vorgehen in diesem Fall ist die Zubereitung des Vektors mit entsprechenden einzelsträngigen Sequenzen an den Enden. Da Vektor-DNS gewöhnlich in vivo amplifiziert wird, gibt es keine Möglichkeit, dU anstelle von dT in gewissen Positionen einzuführen. Dies kann auf zwei Wegen getan werden: entweder wird der Vektor durch PCR amplifiziert, wobei die Primer uridinylierte Sequenzen an ihren 5'-Enden haben, oder es werden nach der Vektorlinearisierung spezielle Adapter, bei denen dU dT in einem Strang ersetzen, mit dem Vektormolekül ligiert. Danach wird der Vektor mit UDG auf demselben Wege wie das PCR-Fragment behandelt. Deswegen ist die Vektorzubereitung sowohl ein teures als auch ein zeitaufwändiges Vorgehen.
  • Die Fähigkeit der Nickasen der vorliegenden Erfindung, spezifisch einen vorausgewählten DNS-Strang zu schneiden, kann für die effiziente Zubereitung von Vektoren für ein ligationsunabhängiges Klonierverfahren angewandt werden, wie in 8 durch Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel, das R.Bpu10I involviert, erläutert. Vorzugsweise enthält der Kloniervektor eine einzigartige Restriktionsstelle, die durch umgedrehte Erkennungssequenzen für die Nickase flankiert werden. Es ist möglich, solche eine Sequenz als eine Kassette zu schaffen, die in jeden gewünschten Vektor ligiert werden kann, und der resultierende Vektor kann in vivo danach amplifiziert werden. Gemäß diesem Ausführungsbeispiel wird der Vektor nach Isolation und Aufreinigung mit einem Restriktionsenzym linearisiert, das innerhalb der Kassette schneidet, und mit der passenden Nickase behandelt. Dadurch werden Schnitte in ausgewählte DNS-Stränge eingefügt und danach wird ein DNS-Strang mit Hilfe einer Exonuclease abgebaut, um 3'- oder 5'-Übergänge bekannter Sequenzen an den Enden des linearisierten Vektors zu erzeugen. Das Insert wird vorzugsweise durch PCR-Amplifikation unter Verwendung von uridinylierten Primern mit 5'-Enden, die mit der Vektorsequenz in den Übergangsregionen komplementär sind, und mit 3'-Enden, die mit der zu amplifizierenden Sequenz komplementär sind, zubereitet. Das Insert kann dann mit einem Enzym wie Uracil-DNS-Glycosylase aus E. coli behandelt werden, um die 5'-Enden abzubauen und mit der Vektorsequenz komplementäre 3'-Überhänge zu erzeugen. Das zubereitete Insert und der Vektor können dann vermischt werden und verwendet werden, um kompetente Zellen zu transformieren.
  • In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Kit zur Verwendung in einem Klonierverfahren bereit, umfassend eine wie oben definierte Nickase und einen Vektor, der eine Erkennungssequenz für eine Restriktionsendonuclease umfasst, die an jeder Seite durch die Erkennungssequenz der Nickase flankiert wird, worin die Erkennungssequenzen der Nickase im Verhältnis zueinander umgedreht sind, so dass die Nickase in der Lage ist, unterschiedliche Stränge des Vektors an jeder Seite der Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuclease zu spalten.
  • Die Nickasen der vorliegenden Erfindung können ebenfalls bei der Zubereitung eines kovalent geschlossenen linearen DNS-Moleküls verwendet werden. Solche Moleküle können als minimalistische Transfektionsvektoren in pharmazeutischen Anwendungen verwendet werden. Zum Beispiel sind die so genannten MIDGE (Minimalistic Vectors für Gene Expression in Clinical Applications, 31) kovalent geschlossene DNS-Transfektionsvektoren, die in der Gentherapie oder genetischen Impfung verwendet werden. Die Konstruktion und Aufreinigung minimalistischer DNS-Vektoren werden beschrieben und gelehrt in den europäischen Patentanmeldungen EP 941 318 A1 , EP 967 274 A2 . Minimalistische Transfektionsvektoren für MIDGE kombinieren die Vorteile viraler Vektoren (Zellspezifität und hohe Expressionsspiegel) mit jenen von Plasmidvektoren (keine Immunogenität oder Gefahr von Virusrekombination und vergleichsweise niedrige Kosten). Solche Vektoren enthalten nur die Expressionskassette (Promotor, kodierende Sequenz und Terminator/Poly-A-Stelle). Sie sind um 50–80% kleiner als Plasmide und haben eine lineare, kovalent geschlossene Topologie (31).
  • Gemäß den Verfahren des Standes der Technik werden MIDGE-Vektoren in einem Drei-Schritt-Vorgehen gemacht, bei welchem die gewünschte Sequenz aus einem geeigneten Plasmid mit wenigstens einer Restriktionsendonuclease ausgeschnitten wird, wodurch kurze, überhängende Enden einzelsträngiger DNS erzeugt werden. Beide antiparallelen Stränge des DNS-Polymers, welche die für ihre Expression notwendigen kodierenden Sequenzen, Promotor- und Terminatorsequenzen enthalten, werden dann mit einem Haarnadelschleifen bildenden, zu sich selber komplementären Desoxyoligonucleotid ligiert, um ein doppelsträngig lineares Molekül, das an beiden Enden geschlossen ist, zu erzeugen. Die gewonnene Ligationsmischung wird danach mit der zweiten Restriktionsendonuclease inkubiert, welche eine Sequenz erkennt und schneidet, die in dem erzeugten, kovalent geschlossenen DNS-Molekül fehlt, die jedoch wenigstens einmal in dem Rest des replizierbaren Konstruktes vorhanden ist. Der Restriktionsverdauungsansatz wird anschließend oder gleichzeitig mit einer Exonuclease (Exo) behandelt, welche praktisch für freie 3'- und 5'-Enden spezifisch ist, und das Vektorrückgrat wird abgebaut. Die verbleibende, kovalent geschlossene MIDGE-DNS wird dann der HPLC-Reinigung unterzogen.
  • Für die Schaffung kovalent geschlossener linearer DNS-Moleküle gemäß den oben beschriebenen Techniken besteht ein Bedarf, Haarnadelschleifen bildende, selbstkomplementäre Desoxyoligonucleotide mit Enden, die zu dem gewünschten DNS-Fragment komplementär sind, zu synthetisieren. Die Nickasen der vorliegenden Erfindung können verwendet werden, um kovalent geschlossene lineare DNS-Moleküle zu schaffen, ohne den Bedarf für eine zusätzliche Oligonucleotidsynthese. Vorzugsweise wird die in die kovalent geschlossene lineare DNS einzuschließende DNS-Sequenz als Erstes in einen Plasmidvektor kloniert, der ein Erkennungssequenzpaar für eine Nickase an jeder Stelle der Insertsequenz enthält, wo die Erkennungssequenzen jedes Paars im Verhältnis zueinander umgedreht sind. In diesem Ausführungsbeispiel umfasst die Sequenz zwischen jedem Erkennungssequenzpaar eine selbst-komplementäre Sequenz, die in der Lage ist, eine Haarnadelschleife zu bilden, wie z. B. ein unterbrochenes Palindrom. Nach der Behandlung mit einer Nickase gemäß der vorliegenden Erfindung wird die Insertregion mit überhängenden Enden aus dem Plasmidvektor ausgeschnitten und die selbstkomplementären überhängenden Enden bilden geschlossene Haarnadelschleifen an jedem Ende des DNS-Moleküls. Die resultierende Struktur wird bevorzugt ligiert, um eine kovalent geschlossene lineare DNS zu bilden. Der kovalent geschlossene Vektor, der ebenfalls hergestellt wird, kann zuerst mit einer Restriktionsendonuclease gespalten werden, die keine Erkennungssequenzen in der Insertfragment-DNS hat, und kann dann mit einem Enzym, das Exonucleaseaktivität besitzt, z. B. T7-DNS-Polymerase, abgebaut werden. Dieses Vorgehen wird in Beispiel 9 mit Bezugnahme auf ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel, das eine Nickase, die Untereinheiten von R.Bpu10I umfasst, erläutert.
  • In einem weiteren Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Kit zur Herstellung kovalent geschlossener linearer DNS bereit, umfassende eine wie oben definierte Nickase, und einen Vektor, der eine Erkennungssequenz für eine Restriktionsendonuclease umfasst, die auf jeder Seite durch ein Erkennungssequenzpaar der Nickase flankiert wird, worin die Erkennungssequenzen jedes Paars im Verhältnis zueinander umgedreht sind, so dass die Nickase in der Lage ist, jeden Strang des Vektors auf jeder Seite der Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuclease zu spalten, und worin ein Strang der Sequenz zwischen jedem Paar an Erkennungssequenzen eine selbst-komplementäre Sequenz umfasst, die in der Lage ist, eine Haarnadelschleife zu bilden.
  • Die Erfindung wird nun im Wege des Beispiels nur mit Bezugnahme auf die folgenden Experimente und spezifischen Ausführungsbeispiele und die begleitenden Zeichnungen beschrieben werden, in welchen:
  • 1 die Aminosäuresequenz der α- und β-Untereinheiten der Restriktionsendonuclease Bpu10I zeigt.
  • 2 Punktmutationen in den α- und β-Untereinheiten der Restriktionsendonuclease Bpu10I und ihren Einfluss auf die funktionelle Aktivität von Untereinheiten zeigt.
  • 3 eine schematische Darstellung eines Plasmids zeigt, das Bpu10I-α-Protein überexprimiert.
  • 4 eine schematische Darstellung eines Plasmids zeigt, das Bpu10I-β-Protein überexprimiert.
  • 5 eine schematische Darstellung eines Plasmids zeigt, das Bpu10I-α-E180Q-Protein überexprimiert.
  • 6 eine schematische Darstellung eines Plasmids zeigt, das Bpu10I-β-E177A-Protein überexprimiert.
  • 7 die Umwandlung doppelsträngiger zirkulärer Plasmid-DNS zu einer einzelsträngigen Form unter Verwendung ortspezifischer Nickasen zeigt.
  • 8 ein Schema der Vektorzubereitung für ein ligaseunabhängiges Klonierverfahren unter Verwendung ortspezifischer Nickasen zeigt.
  • 9 ein Zubereitungsschema kovalent geschlossener DNS-Moleküle unter Verwendung ortspezifischer DNS-Nickasen zeigt.
  • 10 die Strangspezifität von Bpu10I-Nickasen zeigt.
  • 11 die Schneideaktivität von N.Bpu10Iα (α + βE177A) zeigt.
  • Experiment 1
  • Das Bpu10I-Restriktions-Modifikations-System aus Bacillus pumilus, das die asymmetrische Sequenz 5'-CCTNAGC-3' erkennt, umfasst vier Gene: zwei Gene, die m5C-Methylasen kodieren, und zwei Gene, die α- und β-Polypeptide der Bpu10I-Endonuclease-Untereinheiten kodieren (25, EMBL, Zugangs-Nr. Y14683, 1).
  • Für die Manifestierung der enzymatischen Aktivität in vivo und in vitro von R.Bpu10I sind Produkte beider Gene, bpu10IRα und bpu10IRβ, notwendig. In der Anwesenheit von nur einem Polypeptid in der Reaktionsmischung geschieht weder Schneiden von DNS noch Spaltung beider Stränge, wohingegen nach der Zugabe des zweiten Polypeptids eine normale Bpu10I-ENase-Aktivität beobachtet wird. Es wird vermutet, dass Untereinheiten nur enzymatisch aktiv sind, wenn sie sich in einem heteromeren Komplex befinden, und dass möglicherweise jede Untereinheit unterschiedliche Stränge asymmetrischer DNS-Sequenz schneidet.
  • Um diese Vermutung zu bestätigen, wurden Punktmutationen, die die katalytische Aktivität inaktivieren, jedoch die Protein-Protein-Wechselwirkung bewahren, in α- und β-Untereinheiten der Bpu10I-ENase eingeführt. Für diesen Zweck wurden Aminosäuresequenzen beider Untereinheiten analysiert, um zu versuchen, katalytische Zentren zu identifizieren, die analog zu jenen sind, die in anderen RE gefunden worden sind, z. B. das Motiv (E/D)X9-15EXK, das charakteristisch für gewisse RE ist, und das SD171X8E180XK182-Motiv in der N-terminalen Domäne von Bpu10Iα und das TE168X8E177XK179-Motiv in dem N-Terminus der β-Untereinheit, die ziemlich gut mit der Konsensussequenz übereinstimmten, die identifiziert worden war. Auf der Basis dieser Beobachtungen kann die Annahme gemacht werden, dass (E/D)X8EXK-Motive die katalytischen/Magnesium bindenden Zentren der hierin beschriebenen Proteine sein könnten. Diese Region wurde als das Ziel für Punktmutagenese gewählt und es wurde eine Reihe von Mutationen durch Standard-PCR-Techniken eingeführt, sowohl in α- als auch in β-Untereinheiten (1, worin die Positionen, in welche Aminosäuresubstitutionen eingeführt worden sind, unterstrichen sind).
  • Die gewonnenen mutierten Bpu10I-α- und -β-Proteine und ihre Kombinationen mit den relevanten Wildtyp-Untereinheiten wurden hinsichtlich ihrer Fähigkeit analysiert, doppelsträngige DNS zu spalten und zu schneiden. Alle Reaktionen wurden bei 37°C in Bpu10I-Puffer durchgeführt: 10 mM Bis-Tris-Propan-HCl (pH 6,5), 10 mM MgCl2, 100 mM KCl, 0,1 mg/ml BSA. Durch PCR eingeführte Punktmutationen und ihre Wirkung auf die funktionelle Aktivität von α- und β-Untereinheiten sind in 2 vorgestellt, in welcher in der mit * bezeichneten Spalte der erste Buchstabe und die Zahl die mutierte Aminosäure und ihre Position anzeigen, und der letzte Buchstabe die nach der Mutagenese gewonnene Aminosäure anzeigt; +++ zeigt eine Aktivität an, die gleich ist mit jener des nativen Enzyms; ++ zeigt eine Aktivität an, die niedriger ist als die des nativen Enzyms; und + zeigt an, dass nur Spuren an Aktivität registriert worden sind.
  • Die E180Q-Mutante der α-Untereinheit und die E177A-Mutante der β-Untereinheit wurden für weitere Experimente ausgewählt. Proteine wurden bis nahezu zur Homogenität aufgereinigt (siehe Beispiel 1) und es wurde durch etliche unterschiedliche Verfahren gezeigt (siehe Beispiele 2, 3), dass, wenn die E180Q-Mutante der α-Untereinheit (αE180Q) und die native β-Untereinheit in der Reaktionsmischung kombiniert werden, der einzige Strang mit der Sequenz 5'-CC^TNAGC-3' wirksam geschnitten wird. Umgekehrt resultiert die Anwesenheit der nativen α-Untereinheit und der E177Q-Mutante der β-Untereinheit (βE177A) in der Reaktionsmischung in dem spezifischen Schneiden des gegenüber liegenden DNS-Stranges mit der Erkennungssequenz 5'-GC^TNAGG-3' (3). Das Experiment wurde wie folgt durchgeführt: ϕX174-Plasmid-DNS, ein Satz spezifischer Primer (#1: 5'-TGGTTATATTGACCATGC-3', Position 1303; #2: 5'-TTAAAATAGTTGTTATAGATA-3', Position 1411), dNTPs und α[33dATP] wurden in der Verlängerungsreaktion mit T7-DNS-Polymerase durch die einzige Bpu10I-Erkennungsstelle (Position 1361) verwendet. Nach der Inaktivierung der Polymerase durch Erhitzen auf 65°C für 15 Minuten wurden markierte Verlängerungsprodukte parallel mit der Bpu10I-Restriktionsendonuclease, N.Bpu10Iα (α + βE177A) und N.Bpu10Iβ (αE180Q + β) verdaut. Verdauungsreaktionen wurden durch 10% denaturierende PAGE analysiert. Wegen der unterschiedlichen Entfernung von der Bpu10I-Erkennungsstelle zu den Primer-Annealing-Stellen (60 bp und 46 bp) oben und unten an den DNS-Strängen, konnte der gespaltene Strang spezifisch auf dem Gel identifiziert werden. In 3 zeigt Spur 1 markierte ϕX174-DNS, verdaut mit Bpu10I-Restriktionsendonuclease, Spur 2 zeigt markierte ϕX174-DNS, verdaut mit N.Bpu10Iα (α + βE177A) und Spur zeigt markierte ϕX174-DNS, verdaut mit N.Bpu10Iβ (αE180Q + β). Primer und Fragmente, die mit jeder Nickase gespalten worden sind, sind unten gezeigt:
  • Bpu10I-Stelle fett gedruckt (Position 1361)
    Figure 00220001
  • Damit gewonnene Daten bestätigen die Hypothese, dass eine Restriktionsendonuclease, die eine nicht palindromische DNS-Sequenz erkennt, durch ortspezifische (oder unspezifische) Mutagenese zu einer spezifischen Nickase umgewandelt werden kann, die nur einen DNS-Strang spaltet. Diese Daten bestätigen ebenfalls die Annahme, dass in dem nativen R.Bpu10I-Enzym die α-Untereinheit für das Spalten des DNS-Strangs mit der Sequenz 5'-GC^TNAGG-3' verantwortlich ist, während es die β-Untereinheit für die Sequenz 5'-CC^TNAGC-3' ist.
  • Beispiel 1
  • Produktion und Aufreinigung nativer und mutierter Untereinheiten von Bpu10I-Nickasen
  • Rekombinante Plasmide für die Überexpression von Bpu10Iα-, Bpu10Iβ-, Bpu10IαE180Q- und Bpu10IβE177A-Proteinen sind in den 3 bis 6 vorgestellt. Die Gene für die oben genannten Proteine, mit der Ausnahme von Bpu10IαE180Q, wurden überexprimiert, indem sie in den Expressionsvektor pAL4A (A. Lubys, unveröffentlicht, MBI-Fermentas) inseriert worden sind, der die Kombination des starken induzierbaren Promotors pL mit der thermosensitiven Mutante des Repressorproteins cI aus dem Phagen Lambda nutzt. Das Gen für Bpu10IαE180Q wurde überexprimiert, indem es in den pUC19-Plasmidvektor unter der Kontrolle des lac-Promotors inseriert worden ist.
  • Eine Hinterlegung von jedem der oben genannten Plasmide wurde unter dem Budapester Vertrag bei der Microbial Strain Collection of Latvia (Mikroorganismenstammsammlung von Lettland) (blvd Kronvalda 4, Riga, Lettland, LV-1586) gemacht. Jede Hinterlegung wurde unter Verwendung von E. coli ER2267, die wie folgt transformiert waren, gemacht:
    Zugangsnummer Plasmid
    P634 pUC19-Bpu10I R alfa E180Q
    P635 pAL-Bpu10I R beta E177A
    P636 pAL-Bpu10I R alfa
    P637 pAL-Bpu10I R beta
  • Das Induktionsschema für die Bpu10Iα-, Bpu10Iβ- und Bpu10IβE177A-Proteine war wie folgt: E.-coli-ER2267-Zellen, die mit den relevanten überexprimierenden Plasmiden (3, 4 und 6) transformiert worden sind, wurden über Nacht in flüssigem LB-Medium, das mit Ampicillin (50 mg/l) ergänzt worden war, bei 30°C kultiviert. Die Über-Nacht-Kultur wurde zu frischem LB-Medium, das mit Ampicillin (50 mg/l) ergänzt worden war, hinzugefügt und wurde bei 37°C bis zur späten logarithmischen Phase (OD600 1,2–1,4) weitergeführt. Die Zellen wurden dann durch Zentrifugation geerntet.
  • E.-coli-RR1-Zellen mit dem überexprimierenden Bpu10IαE180Q-Plasmid (5) wurden über Nacht in flüssigem LB-Medium, das mit Ampicillin (50 mg/l) ergänzt worden war, bei 37°C kultiviert. Die Über-Nacht-Kultur wurde zu frischem LB-Medium, das mit Ampicillin (50 mg/l) ergänzt worden war, hinzugefügt und wurde bei 37°C bis zur späten logarithmischen Phase (OD600 1,2–1,4) weitergeführt. Dem RR1-Strang fehlt das Lac-Repressorprotein, deswegen ist die Induktion der Expression nicht notwendig. Die Zellen wurden dann durch Zentrifugation geerntet. Die Proteine wurden wie folgt aufgereinigt:
    • 1. Aufreinigung von Bpu10Iα: Sämtliche der folgenden Vorgänge wurden entweder auf Eis oder bei 4°C durchgeführt. Zellbiomasse wurde in Puffer A (10 mM Tris-HCl, pH 7,0, 1 mM EDTA, 7 mM 2-Mercaptoethanol), ergänzt mit 150 mM KCl, in einem Verhältnis von 4 ml Puffer/1 g Zellbiomasse resuspendiert und durch Beschallung (22 kHz, 100 W) für 5 bis 8 Minuten/100 ml Suspension aufgebrochen. Nucleinsäuren wurden durch Zugabe von Polyethylenimin in einer Endkonzentration von 0,7% zu der beschallten Suspension und durch Zentrifugation bei 10.000 rpm (Rotor JA10 von Beckman) für 10 Minuten eliminiert. Der Überstand wurde gesammelt und trockenes Ammoniumsulfat wurde unter langsamem Mischen bis zu einer Sättigung von 80% hinzugefügt. Proteine wurden durch Zentrifugation bei 10.000 rpm (Rotor JA10 von Beckman) für 10 Minuten gefällt und das gesammelte Pellet wurde in Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, in einem Verhältnis von 1–2 ml/1 g Pellet gelöst. Die Proteinsuspension wurde dann gegen ein 30–50-mal höheres Volumen von Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, der Dialyse unterzogen. Der resultierende Proteinextrakt wurde dann auf eine Phosphorcellulose-P11-Säule (Whatman), äquilibriert mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, in einem Verhältnis von 2–4 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,6–0,7 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 20–30-mal höheres Volumen von Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, über Nacht dialysiert und wurden auf eine Bordo-Sepharose-Säule (Fermentas), die mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, äquilibriert worden war, in einem Verhältnis von 0,5–0,9 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient von zehn Säulenvolumina aus 0,15 M bis 1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,35–0,52 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 20–50-mal höheres Volumen Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, über Nacht dialysiert und wurden auf eine Heparin-Sepharose-Säule (Amersham Pharmacia Biotech), die mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, äquilibriert worden war, in einem Verhältnis von 0,3–0,8 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,43–0,6 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 10–20-mal höheres Volumen Lagerungspuffer (10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 200 mM KCl, 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 50% v/v Glycerol) dialysiert. Das oben beschriebene Aufreinigungsschema ergab eine annähernd homogene Proteinzubereitung mit einem Molekulargewicht von ungefähr 35 kDa, bestätigt durch eine mit Coomasie-Blau R-250 gefärbte SDS-PAGE-Gelelektrophorese. Die Proteinkonzentration wurde gemäß Bradford (27) gemessen und die Proteinzubereitung wurde auf eine Endkonzentration von 100 μM mit dem Lagerpuffer, der mit 0,2 mg/ml BSA ergänzt worden war, verdünnt.
    • 2. Aufreinigung von Bpu10IαE180Q: Sämtliche der folgenden Maßnahmen wurden entweder auf Eis oder bei 4°C durchgeführt. Zellbiomasse wurde in Puffer A (10 mM Tris-HCl, pH 7,0, 1 mM EDTA, 7 mM 2-Mercaptoethanol), ergänzt mit 250 mM KCl, in einem Verhältnis von 4 ml Puffer/1 g Zellbiomasse resuspendiert und durch Beschallung (22 kHz, 100 W) für 5 bis 8 Minuten/100 ml Suspension aufgebrochen. Nucleinsäuren wurden durch die Zugabe von Polyethylenimin in einer Endkonzentration von 0,7% zu der beschallten Suspension und durch Zentrifugation bei 10.000 rpm (Beckman-JA10-Rotor) für 10 Minuten eliminiert. Der Überstand wurde gesammelt und trockenes Ammoniumsulfat wurde unter langsamem Mischen bis zu einer Sättigung von 80% hinzugefügt. Proteine wurden durch Zentrifugation bei 10.000 rpm (Rotor JA10 von Beckman) für 10 Minuten gefällt und das gesammelte Pellet wurde in Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, in dem Verhältnis 1–2 ml/1 g Pellet gelöst. Die Proteinsuspension wurde dann gegen ein 30–50-mal höheres Volumen Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, dialysiert. Der resultierende Proteinextrakt wurde dann auf eine Phosphorzellulose-P11-Säule (Whatman), die mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, äquilibriert worden war, in dem Verhältnis von 2–4 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,8–0,9 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 20–30-mal höheres Volumen von Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, über Nacht dialysiert und auf eine mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, äquilibrierte Bordo-Sepharose-Säule (Fermentas) in dem Verhältnis von 0,5–0,9 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina aus 0,15 M bis 1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,51–0,62 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 20–50-mal höheres Volumen Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, über Nacht dialysiert und auf eine Heparin-Sepharose-Säule (Amersham Pharmacia Biotech), äquilibriert mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, in dem Verhältnis von 0,3–0,8 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,15–0,59 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 20–50-mal höheres Volumen Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, über Nacht dialysiert und auf eine AH-Sepharosesäule (Amersham Pharmacia Biotech), äquilibriert mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, in dem Verhältnis von 0,3–0,8 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Die durchfließende Fraktion wurde dann gegen ein 10–20-mal höheres Volumen Lagerpuffer (10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 200 mM KCl, 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 50% v/v Glycerol) dialysiert. Das oben beschriebene Aufreinigungsschema ergab eine anscheinend homogene Proteinzubereitung mit dem Molekulargewicht von ungefähr 35 kDa, bestätigt durch eine mit Coomasie-Blau R-250 gefärbte SDS-PAGE-Gelelektrophorese. Die Proteinkonzentration wurde nach Bradford (27) gemessen und die Proteinzubereitung wurde auf eine Endkonzentration von 100 μM mit dem mit 0,2 mg/ml BSA ergänzten Lagerpuffer verdünnt.
    • 3. Aufreinigung von Bpu10Iβ und Bpu10IβE177A: Dasselbe Aufreinigungsschema wurde für die Reinigung von nativen und mutierten β-Proteinen angewandt. Sämtliche der folgenden Vorgänge wurden entweder auf Eis oder bei 4°C durchgeführt. Zellbiomasse wurde in Puffer A (10 mM Tris-HCl, pH 7,0, 1 mM EDTA, 7 mM 2-Mercaptoethanol), ergänzt mit 250 mM KCl, in dem Verhältnis von 4 ml Puffer/1 g Zellbiomasse resuspendiert und durch Beschallung (22 kHz, 100 W) für 5 bis 8 Minuten/100 ml Suspension aufgebrochen. Nucleinsäuren wurden durch die Zugabe von Polyethylenimin mit einer Endkonzentration von 0,7% zu der beschallten Suspension und durch Zentrifugation bei 10.000 rpm (Rotor JA10 von Beckman) für 10 Minuten eliminiert. Der Überstand wurde gesammelt und trockenes Ammoniumsulfat wurde unter langsamem Mischen bis zu 80%iger Sättigung hinzugefügt. Proteine wurden durch Zentrifugation bei 10.000 rpm (Rotor JA10 von Beckman) für 10 Minuten gefällt und das gesammelte Pellet wurde in Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, in dem Verhältnis von 1–2 ml/1 g Pellet gelöst. Proteinsuspension wurde dann gegen ein 30–50-mal höheres Volumen Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, dialysiert. Der resultierende Proteinextrakt wurde dann auf eine Phosphorzellulose-P11-Säule (Whatman), die mit Puffer A, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, äquilibriert worden war, in dem Verhältnis von 2–4 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 0,6 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,3–0,4 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 20–30-mal höheres Volumen von Puffer A, ergänzt mit 200 mM KCl, über Nacht dialysiert und auf eine Bordo-Sepharose-Säule (Fermentas), äquilibriert mit Puffer A, der mit 200 mM KCl ergänzt worden war, in dem Verhältnis von 0,5–2,0 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 200 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina aus 0,2–1 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Das Enzym eluierte bei 0,5–0,7 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 20–40-mal höheres Volumen Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, über Nacht dialysiert und auf eine AH-Sepharose-Säule (Amersham Pharmacia Biotech), die mit Puffer A äquilibriert worden war, der mit 150 mM KCl ergänzt worden war, in dem Verhältnis von 0,2–2,0 ml Sorbent/1 g Zellbiomasse geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 0,8 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Die Enzymaktivität eluierte bei 0,3–0,4 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 10–20-mal höheres Volumen Puffer A, ergänzt mit 150 mM KCl, über Nacht dialysiert und auf eine Heparin-Sepharose-Säule, die mit Puffer A äquilibriert worden war, der mit 200 mM KCl ergänzt worden war, in dem Verhältnis von 0,5–2,0 ml Sorbent/1 g Proteinextrakt geladen. Die Säule wurde mit zwei Säulenvolumina Puffer A, ergänzt mit 200 mM KCl, gewaschen und ein linearer Gradient aus zehn Säulenvolumina von 0,15 M bis 0,8 M KCl, gelöst in Puffer A, wurde mit der Durchflussgeschwindigkeit von 10 ml/cm2 pro Stunde angelegt. Die Enzymaktivität eluierte bei 0,3–0,4 M KCl und wurde vereinigt. Die vereinigten Fraktionen wurden dann gegen ein 10–20-mal höheres Volumen Lagerpuffer (10 mM Tris-HCl, pH 7,5, 200 mM KCl, 0,1 mM EDTA, 1 mM DTT, 50% v/v Glycerol) dialysiert. Das oben beschriebene Aufreinigungsschema ergab anscheinend homogene Proteinzubereitungen, wobei die Molekulargewichte von ungefähr 34 kDa durch mit Coomasie-Blau R-250 gefärbte SDS-PAGE-Gelelektrophorese bestätigt worden ist. Die Proteinkonzentrationen wurden nach Bradford (27) gemessen und die Proteinzubereitungen wurden auf eine Endkonzentrationen von 100 μM mit dem Lagerpuffer, ergänzt mit 0,2 mg/ml BSA, verdünnt.
  • Bpu10Iα-Nickase mit der Spezifität 5'-GC^TNAGG-3' wurde durch Mischen von Bpu10Iα- und Bpu10IβE177A-Proteinen in dem molaren Verhältnis von 1:3 gewonnen, während Bpu10Iβ-Nickase mit der Sequenzspezifität 5'-CC^TNAGC-3' durch Mischen von Bpu10Iβ- und Bpu10IαE180Q-Proteinen in dem molaren Verhältnis 1:4 gewonnen wurde. Die Schneideaktivität wurde dann entweder durch Überwachen des Übergangs von superverknäultem Plasmid mit einer Bpu10I-Erkennungsstelle in die geschnittene Form mittels Agarosegelelektrophorese beurteilt oder durch Schneiden von DNS des Phagen Lambda, gefolgt von der Behandlung mit S1-Nuclease aus Aspergillus oryzae (Fermentas). Elektropherogramme geschnittener Lambda-DNS ergaben keine Fragmentation bei nicht denaturierenden Bedingungen, während die nachfolgende Behandlung mit S1-Nuclease, wobei das Enzym spezifisch einzelsträngige, dem Schnitt gegenüber liegende DNS spaltet, ein Verdauungsmuster ergab, das typisch für Bpu10I-Restriktionsendonuclease ist (11). In 11 zeigt jede Spur das Folgende:
    Spuren 1 und 10: DNS-Molekulargewichtsstandard (GeneRuler DNA Ladder Mix, Fermentas)
    Spur 2: Phage-λ-DNS
    Spur 3: Phage-λ-DNS + Bpu10Iα-Untereinheit
    Spur 4: Phage-λ-DNS + Bpu10Iα-Untereinheit + S1-Nuclease
    Spur 5: Phage-λ-DNS + Bpu10IβE177A-Untereinheit
    Spur 6: Phage-λ-DNS + Bpu10IβE177A-Untereinheit + S1-Nuclease
    Spur 7: Phage-λ-DNS + N.Bpu10Iα (α + βE177A)
    Spur 8: Phage-λ-DNS + N.Bpu10Iα (α + βE177A) + S1-Nuclease
    Spur 9: Phage-λ-DNS + Bpu10I
  • Anwendung spezifischer DNS-Nickasen
  • Die Anwendungsmöglichkeiten der gewonnenen spezifischen DNS-Nickasen werden durch die folgenden, nicht begrenzenden Beispiele erläutert.
  • Beispiel 2
  • Produktion einzelsträngiger zirkulärer DNS-Moleküle aus supergeknäulten doppelsträngigen Plasmiden in vitro und ihre Anwendung bei molekularbiologischen Techniken: DNS-Sequenzieren, ortspezifische Mutagenese, differenzielles Display etc.
  • pUC19-Bpu-Plasmid, das eine Bpu10I-Erkennungsstelle besitzt, wurde durch Ligieren eines 399 bp großen SspI-DraI-ϕX174-DNS-Fragmentes (1007–1406 nt, GenBank/EMBL -Zugangs-Nrn. V01128, J02482, M103483) mit einer Bpu10I-Stelle 5'-CCTAAGC-3' (1361 nt) in mit SmaI-HincII verdautes pUC19 konstruiert. Einzelsträngige Schnitte in der Plasmid-DNS wurden eingeführt, indem sie mit entweder N.Bpu10Iα (α + βE177A), das 5'-GC^TNAGG-3' spaltet, oder mit N.Bpu10Iβ (αE180Q + β), das 5'-CC^TNAGC-3' spaltet, inkubiert wurde. Schneidereaktionen wurden wie folgt durchgeführt: In 50 ml Gesamtreaktionsvolumen wurden 5 μg Vektor-DNS mit Schneideenzymen (entweder α oder β), die, wie in Beispiel 1 beschrieben, in Bpu10I-Puffer (10 mM Bis-Tris Propan HCl (pH 6.5), 10 mM MgCl2, 100 mM KCl, 0,1 mg/ml BSA) zubereitet worden sind, bei 37°C für 3 Stunden inkubiert. Die Schneideenzymkonzentration in der Reaktionsmischung betrug 2 pmol/μl. Die Vollständigkeit der Schneidereaktion wurde durch Agarosegelelektrophorese bestätigt und die Reaktion wurde durch Phenol/Chloroform-Deproteinierung, gefolgt von DNS-Fällung mit Ethanol, beendet. Die geschnittene DNS wurde mit 100 U E.-coli-Exonuclease III in ExoIII-Puffer (Fermentas) inkubiert, bis sämtliche DNS gemäß Agarosegelelektrophorese in die einzelsträngige Form umgewandelt worden war. Die gewonnene ssDNS nach Phenol/Chloroform-Deproteinierung, gefolgt von DNS-Fällung mit Ethanol, wurde in Sequenzierreaktionen mit Standard-M13/pUC-Sequenzierprimer genommen. Sequenzierreaktionen wurden mit dem Auto-Reader-DNA-Sequenzierkit (Fermentas) durchgeführt und auf einem 8% denaturierenden Standard-PAGE-Sequenziergel in einer automatisierten Gelsequenziereinheit (ALF ExpressTM Amersham Pharmacia Biotech) laufen gelassen. DNS-Sequenzen von guter Qualität wurden nur in jenen Fällen gewonnen, bei denen ein passender Primer, der mit dem erwarteten, nicht abgebauten Strang (+ oder –, in Abhängigkeit von den angewandten Schneideenzymen) für die Reaktion verwendet worden war. Primer, die zu dem gegenüber liegenden, abgebauten Strang komplementär waren, ergaben keine Reaktionsprodukte.
  • Beispiel 3
  • Schaffung verschachtelter Deletionen unter Verwendung ortspezifischer Nickasen
  • pUC19-Bpu-Plasmid, das eine Bpu10I-Erkennungsstelle besitzt, wurde entweder mit N.Bpu10Iα (α + βE177A), das 5'-GC^TNAGG-3' spaltet, oder mit N.Bpu10Iβ (αE180Q + β), das 5'-CC^TNAGC-3' spaltet, inkubiert. Schneidereaktionen wurden auf demselben Wege, wie in Beispiel 2 beschrieben, durchgeführt. Die Vollständigkeit der Schneidereaktion wurde durch Agarosegelelektrophorese bestätigt und die Reaktion wurde durch Phenol/Chloroform-Deproteinierung, gefolgt von DNS-Fällung mit Ethanol beendet. Geschnittene DNS wurde dann als ein Substrat für die Schaffung verschachtelter Deletionen unter Verwendung von ExoIII/S1-Deletionkit (Fermentas) verwendet. Sämtliche Vorgänge wurden durchgeführt, wie vom Hersteller empfohlen. Reaktionsprodukte nach der Ligation wurden in E. coli durch Standard-Calcium-Techniken (27) transformiert. Plasmide, die aus rekombinanten Klonen isoliert worden sind, die den unterschiedlichen Zeitpunkten des ExoIII-Abbaus entsprechen, wurden der Restriktionsanalyse unterzogen, welche ergab, dass in Abhängigkeit von dem verwendeten Schneideenzym der DNS-Abbau entweder nur stromaufwärts oder nur stromabwärts der Bpu10I-Erkennungssequenz geschah.
  • Beispiel 4
  • Vektorzubereitung für ein ligationsunabhängiges Klonierverfahren
  • Ein pUC57-PKA2-Vektorplasmid, das eine PstI-Erkennungsstelle, flankiert von zwei umgekehrten Bpu10I-Erkennungsstellen besitzt, wurde durch Ligieren der folgenden Kassette in mit PaeI-KpnI verdautes pUC57 (Fermentas) konstruiert:
  • Figure 00320001
  • 20 μg des Plasmids pUC57-PKA2 wurden mit N.Bpu10Iα (α + βE177A), das 5'-GC^TNAGG-3' spaltet und wie in Beispiel 1 beschrieben zubereitet worden war, in Bpu10I-Puffer in einem Gesamtreaktionsvolumen von 400 μl bei 37°C für 3 Stunden behandelt. Die Schneideenzymkonzentrationen der Reaktionsmischung betrug 2 pmol/μl. Nachdem die Schneidereaktion abgeschlossen war, wie bestätigt durch Agarosegelelektrophorese, wurden 10 Einheiten PstI-Restriktionsendonuclease zu der Reaktionsmischung hinzugefügt und die Inkubation wurde bei 37°C für weitere 2 Stunden verlängert. Die Reaktion wurde durch Phenol/Chloroform-Deproteinierung, gefolgt von DNS-Fällung mit Ethanol beendet. Verdaute Vektor-DNS wurde dann mit 500 U E.-coli-Exonuclease III in ExoIII-Puffer (Fermentas) bei 25°C für 1 Minute inkubiert. Exonucleaseabbau sollte in der Bildung des Vektormoleküls, das 18 nt und 21 nt einzelsträngige vorstehende 3'-Enden besitzt, resultieren.
  • Nachfolgend wurden uridinylierte Primer, die 5'-Enden besitzen, die komplementär sind mit Vektor-DNS-Sequenz und deren 3'-Enden zu der Phage-Lambda-Sequenz (EMBL/GenBank, Zugangs-Nrn. J02459, 2761–3678) komplementär sind, synthetisiert:
  • Figure 00330001
  • Nach der PCR-Reaktion an Phage-Lambda-DNS wurde das erwartete, 943 bp lange DNS-Fragment amplifiziert. Das Fragment wurde entweder direkt in Reaktion mit UDG genommen oder gel-gereinigt. Das gewonnene PCR-Fragment (annähernd 0,2 μg) wurde mit vorbereiteter Vektor-DNS (annähernd 0,1 μg) in 1 × PCR-Reaktionspuffer (10 mM Tris-HCl, pH 8,8, 50 mM KCl, 0,8% Nonidet P40), enthaltend keine Magnesiumionen, vermischt, die Mischung wurde mit E.-coli-Uracil-DNS-Glycosylase bei 37°C für 30 Minuten behandelt und nachfolgend für die Transformation kompetenter E.-coli-JM109-Zellen verwendet. Die erhaltene Effizienz der Transformation war 7,3 × 104 CFU/1 μg DNS für das ungereinigte PCR-Fragment oder 8,2 × 104 CFU/1 μg DNS für gel-gereinigtes PCR-Fragment.
  • Kolonie-PCR-Analyse wurde bei 39 zufällig ausgewählten Transformanten unter Verwendung von direkten und Umkehr-Standard-pUC/M13-Sequenzierprimern durchgeführt, was ergab, dass sämtliche Transformanten das klonierte DNS-Insert mit der erwarteten Länge von 943 bp besaßen.
  • Beispiel 5
  • Zubereitung kovalent geschlossener, doppelsträngiger linearer DNS-Moleküle
  • Es wurde ein spezielles Vektor/Insert-Plasmid pUC19-800K8 konstruiert, bei dem das gewünschte Insert-DNS-Fragment von zwei umgekehrten Bpu10I-Erkennungssequenzen auf jeder Seite flankiert war (8). Die Spacersequenz zwischen zwei Bpu10I-Erkennungsstellen umfasst ein unterbrochenes Palindrom, welches nach der Schneidereaktion eine selbstkomplementäre Haarnadelstruktur zwischen den oberen und unteren DNS-Strängen bilden sollte. Die Ligation der resultierenden Struktur sollte ein kovalent geschlossenes lineares Insert-DNS-Molekül und ein kovalent geschlossenes Vektorrückgrat ergeben. Das Vektorrückgrat wird nach der nachfolgenden Spaltung mit Restriktionsendonuclease, welche keine Erkennungssequenzen in der Insertfragment-DNS hat, empfänglich für Abbau mit Enzymen, die exonucleolytische Aktivität besitzen, z. B. T7-DNS-Polymerase.
  • 20 μg des Plasmids pUC19-800K8 wurden mit N.Bpu10Iα (α + βE177A), wodurch 5'-GC^TNAGG-3' abgespalten wurde, das wie in Beispiel 1 beschrieben zubereitet war, in Bpu10I-Puffer in einem Gesamtreaktionsvolumen von 400 μl bei 37°C für drei Stunden behandelt. Die Schneideenzymkonzentration in der Reaktionsmischung betrug 2 pmol/μl. Nachdem die Schneidereaktion abgeschlossen war, wie bestätigt durch Agarosegelelektrophorese, wurde pUC19-800K8 bei 95°C für 5 Minuten inkubiert und es wurde ihm ermöglicht, langsam auf Raumtemperatur abzukühlen, um das Schneideenzym zu inaktivieren und um den selbstkomplementären Haarnadelstrukturen zu ermöglichen, an den DNS-Enden Doppelstränge zu bilden. Schnitte wurden kovalent durch Hinzufügen von ATP in einer Konzentration von 0,5 mM, T4-DNS-Ligase (Fermentas) und durch Ligieren bei Raumtemperatur für eine Stunde geschlossen. Die Reaktion wurde abgeschlossen durch Phenol/Chloroform-Deproteinierung, gefolgt von DNS-Fällung mit Ethanol. Die Reaktionsprodukte wurden danach mit NsbI-Restriktionsendonuclease inkubiert, welche keine Erkennungssequenzen in der gewünschten Insertfragment-DNS, aber eine Erkennungsstelle in dem Vektorrückgrat hatte. Nach dem Abschluss der Verdauungsreaktion, wie bestätigt durch Agarosegelelektrophorese, wurde T7-DNS-Polymerase zu der Reaktionsmischung hinzugefügt und die Inkubation wurde für weitere 30 Minuten bei 37°C verlängert. NsbI-Verdauung erzeugt zwei stumpf endende Vektorrückgratfragmente, die für den Abbau durch T7-DNS-Polymerase empfänglich sind wegen deren 3'-5'-Exonucleaseaktivität, während die kovalent geschlossene Insert-DNS gegenüber einem solchen Abbau resistent ist. Es wurde durch Agarosegelelektrophorese gezeigt, dass das einzige verbleibende DNS-Fragment nach der Reaktion dasjenige ist, welches der kovalent geschlossenen linearen Insert-DNS entspricht (9).
  • LITERATURVERZEICHNIS
    • 1. G. J. Terry et al.: Mechanism of specific site location and DNA cleavage by EcoRI endonuclease. Gene Amplif. Anal., 5 (1987), 103–118.
    • 2. S. G. Erskine et al.: Rapid-reaction analysis of plasmid DNA cleavage by the EcoRV restriction endonuclease. Biochemistry, 36 (1997), 7567–7576.
    • 3. G. Nardone et al.: DNA structural polymorphism modulates the kinetics of superhelical DNA cleavage by BamHI restriction endonuclease. J. Biol. Chem., 265 (1990), 15308–15315.
    • 4. J. Zebala et al.: Characterization of steady state, single-turnover, and binding kinetics of the TaqI restriction endonuclease. J. Biol. Chem., 267 (1992), 8097–8105.
    • 5. V. Siksnys et al.: Catalytic and binding properties of restriction endonuclease Cfr9I. Eur. J. Biochem., 217 (1993), 411–419.
    • 6. T. J. Nobbs et al.: DNA excision by the SfrI restriction endonuclease. J. Mol. Biol., 281 (1998), 419–432.
    • 7. S. E. Halford et al.: The EcoRI restriction endonuclease, covalently closed DNA and ethidium bromide. Biochem. J., 199 (1981), 767–777.
    • 8. M. Osterlund et al.: Ethidium-bromide-inhibited restriction endonucleases cleave one strand of circular DNA. Gene, 20 (1982), 121–125.
    • 9. Y. Gruenbaum et al.: Restriction enzyme digestion of hemimethylated DNA. Nucleic Acids Res., 9 (1981), 2509–2515.
    • 10. B. V. L. Potter et al.: Cleavage of phosphorothioate-substituted DNA by restriction endonucleases. J. Biol. Chem., 259 (1984), 14243–14248.
    • 11. F. Eckstein et al.: Cleavage of phosphorothioate-containing oligonucleotides and DNA by restriction endonucleases. Abteil. Chem., 8 (1987), 23–27.
    • 12. J. V. Taylor et al.: The use of phosphorothioate-modified DNA in restriction enzyme reactions to prepare nicked DNA. Nucleic Acids Res., 13 (1985), 8749–8763.
    • 13. J. R. Sayers et al.: Strand specific cleavage of phosphorothioate-containing DNA by reaction with restriction endonucleases in the presence of ethidium bromide. Nucleic Acids Res., 16 (1988), 803–813.
    • 14. J. W. Taylor et al.: The rapid generation of oligonucleotide-directed mutations at high frequency using phosphorothioate-modified DNA. Nucleic Acids Res., 13 (1985), 8765–8785.
    • 15. K. L. Nakamaye et al.: Inhibition of restriction endonuclease NciI cleavage by phosphorotioate groups and its application to oligonucleotide-directed mutagenesis. Nucleic Acids Res., 14 (1986), 9679–9698.
    • 16. G. T. Walker et al.: Isothermal in vitro amplification of DNA by a restriction enzyme/DNA polymerise system. Proc. Natl. Acid. Sci. USA, 89 (1992), 392–396.
    • 17. F. Stahl et al.: Introduction of asymmetry in the naturally symmetric restriction endonuclease EcoRV to investigate intersubunit communication in the homodimeric protein. Proc. Natl. Acad. Sci. USA, 93 5(1996), 6175–6180.
    • 18. Y. Zhang et al.: Chlorella virus NY-2A encodes at least 12 DNA endonuclease/methyltransferase genes. Virology, 240 (1998), 366–375.
    • 19. Y. Xia et al.: A site-specific single strand endonuclease activity induced by NYs-1 virus infection of a Chlorella-like green alga. Nucleic Acid Res. 16 (1988) 9477–9487.
    • 20. M. A. Abdurashitov et al.: N.BstSE – site-specific nuclease from Bacillus stearothermophihis SE-589 – restriction endonuclease production. Mol. Biol. (Mosk), 30 (1996), 1261–1267.
    • 21. T. F. Meyer et al.: Cleavage site of bacteriophage fd gene II-protein in the origin of viral strand replication. Nature, 278 (1979), 365–367.
    • 22. K. Geider et al.: Intermediate stages in enzymatic replication of bacteriophage fd duplex DNA. J. Biol. Chem., 257 (1982), 6488–6493.
    • 23. Quick – Strand TM Site-specific mutagenesis kit, NBL Gene Sciences, Inc., Werbebroschüre.
    • 24. M. F. Bonaldo et al.: Normalization and subtraction: two approaches to facilitate gene discovery. Genome Research, 6 (1996), 791–806.
    • 25. K. Stankevicius et al.: Cloning and analysis of the four genes coding for Bpu10I restriction-modification enzymes. Nucleic Acids Res., 26 (1998), 1084–1091.
    • 26. A. K. Aggarwal: Structure and function of restriction endonucleases. Curr. Opin. Struct. Biol., 5 (1995), 11–19.
    • 27. F. M. Ausubel et al.: (1999) Current Protocols in Molecular Biology, Band 3, Greene Publishing Associates, Inc., and John Wiley and Sons, NY.
    • 28. C. Aslanidis et al.: Ligation-independent cloning of PCR products (LIC-PCR). Nucleic Acids Res., 18 (1990), 6069–6074.
    • 29. S. L. Peacock et al.: Transformation of E.coli using homopolymer-linked plasmid chimeras. Biochim. Biophys. Acta, 655 (1981), 243–250.
    • 30. A. Rashtchian et al.: Uracil DNA glycosylase-mediated cloning of PCR-amplified DNA: Application to genomic and cDNA cloning. Anal. Biochem., 206 (1992), 91–97.
    • 31. MOLOGEN-Homepage, http://www.mologen.com

Claims (27)

  1. Strangspezifische Polynucleotidnickase, umfassend eine Endonuclease, welche eine erste Untereinheit und eine zweite Untereinheit umfasst und welche eine asymmetrische Nucleotiderkennungssequenz erkennt, worin die erste Untereinheit eine katalytische Domäne umfasst, die in der Lage ist, einen Strang einer DNS-Duplex zu spalten, und worin die zweite Untereinheit eine inaktivierte katalytische Endonucleasedomäne umfasst und unfähig ist, den anderen Strang der DNS-Duplex zu spalten.
  2. Nickase nach Anspruch 1, worin die katalytische Domäne unfähig ist, einen Strang der DNS-Duplex in der Abwesenheit der zweiten Untereinheit zu spalten.
  3. Nickase nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, worin die Erkennungssequenz vier oder mehr Nucleotide umfasst.
  4. Nickase nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche, worin die katalytische Domäne in der Lage ist, einen Strang der DNS-Duplex innerhalb der Erkennungssequenz zu spalten.
  5. Nickase nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche, worin die erste Untereinheit eine Untereinheit einer heteromeren Restriktionsendonuclease umfasst.
  6. Nickase nach irgendeinem der vorstehenden Ansprüche, worin die zweite Untereinheit eine Untereinheit einer heteromeren Restriktionsendonuclease umfasst, die modifiziert ist, um deren katalytische Domäne inaktiv zu machen.
  7. Nickase nach Anspruch 5 oder Anspruch 6, worin die heteromere Restriktionsendonuclease R.Bpu10I ist.
  8. Prozess zur Herstellung einer strangspezifischen Polynucleotidnickase, wobei der Prozess das Inaktivieren der katalytischen Aktivität einer Untereinheit einer Restriktionsendonuclease umfasst, worin die Endonuclease eine erste Untereinheit umfasst, die eine katalytische Domäne umfasst, welche in der Lage ist, einen Strang einer DNS-Duplex zu spalten, und eine zweite Untereinheit umfasst, die eine katalytische Domäne umfasst, welche in der Lage ist, den anderen Strang der DNS-Duplex zu spalten, und worin die Endonuclease eine asymmetrische Nucleotiderkennungssequenz erkennt.
  9. Prozess nach Anspruch 8, worin die Erkennungssequenz vier oder mehr Nucleotide umfasst.
  10. Prozess nach Anspruch 8 oder 9, worin die Endonuclease in der Lage ist, wenigstens einen Strang der DNS-Duplex innerhalb der Erkennungssequenz zu spalten.
  11. Prozess nach einem der Ansprüche 8 bis 10, worin die Endonuclease eine heteromere Restriktionsendonuclease umfasst.
  12. Prozess nach Anspruch 11, worin die Endonuclease R.Bpu10I ist.
  13. Prozess nach irgendeinem der Ansprüche 8 bis 12, worin der Schritt des Inaktivierens der katalytischen Aktivität einer Untereinheit der Restriktionsendonuclease die unspezifische Mutagenese der Untereinheit umfasst.
  14. Prozess nach irgendeinem der Ansprüche 8 bis 12, worin der Schritt des Inaktivierens der katalytischen Aktivität einer Untereinheit der Restriktionsendonuclease das Identifizieren der katalytischen Domäne der Untereinheit und das nachfolgende Einführen von Mutationen in die katalytische Domäne durch ortsspezifische Mutagenese umfasst.
  15. Prozess nach Anspruch 14, worin die katalytische Domäne durch Vergleichen der Proteinsequenz der Untereinheit mit dem Proteinsequenzmotiven anderer Restriktionsendonucleasen identifiziert wird.
  16. Strangspezifische Polynucleotidnickase, die erhältlich durch einen Prozess ist, wie er in irgendeinem der Ansprüche 8 bis 15 definiert ist.
  17. Verwendung einer Nickase, wie sie in irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 oder Anspruch 16 definiert ist, um einen oder mehrere ortsspezifische Schnitte in vorausgewählte Stränge einer DNS-Duplex einzuführen.
  18. Verwendung nach Anspruch 17 bei der Herstellung zirkulärer einzelsträngiger DNS aus zirkulärer doppelsträngiger DNS.
  19. Verwendung nach Anspruch 17 bei der Erzeugung verschachtelter Deletionen in einem DNS-Molekül.
  20. Verwendung nach Anspruch 17 bei der Zubereitung eines Vektors für die Verwendung in einem ligationsunabhängigen Klonierverfahren.
  21. Verwendung nach Anspruch 17 bei der Zubereitung eines kovalent geschlossenen linearen DNS-Moleküls.
  22. Kit zur Erzeugung eines oder mehrerer ortsspezifischer Schnitte in vorausgewählten Strängen einer DNS-Duplex, umfassend eine erste Nickase, wie sie in irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 oder in Anspruch 16 definiert ist, und eine zweite Nickase, wie sie in einem der Ansprüche 1 bis 7 oder in Anspruch 16 definiert ist, worin die erste Nickase und die zweite Nickase dieselbe Erkennungssequenz erkennen, wobei die erste Nickase in der Lage ist, eine ersten Strang der DNS-Duplex zu spalten und die zweite Nickase in der Lage ist, einen zweiten Strang der DNS-Duplex zu spalten.
  23. Kit nach Anspruch 22, worin die ersten und zweiten Untereinheiten der ersten und zweiten Nickasen Untereinheiten einer einzelnen heteromeren Restriktionsendonuclease umfassen, worin die erste Nickase eine erste Untereinheit umfasst, welche in der Lage ist, den ersten Strang der DNS-Duplex zu spalten, und eine zweite Untereinheit, die eine katalytische Domäne umfasst, welche inaktiviert ist, um unfähig zu sein, den zweiten Strang der DNS-Duplex zu spalten, und worin die zweite Nickase eine erste Untereinheit umfasst, die in der Lage ist, den zweiten Strang der DNS-Duplex zu spalten, und eine zweite Untereinheit, die eine katalytische Domäne umfasst, welche inaktiviert ist, um unfähig zu sein, den ersten Strang der DNS-Duplex zu spalten.
  24. Kit nach Anspruch 22 oder Anspruch 23 für die Erzeugung zirkulärer einzelsträngiger DNS aus zirkulärer doppelsträngiger DNS, wobei der Kit weiter eine Endonuclease umfasst.
  25. Kit nach Anspruch 24, worin der Kit weiter ein zirkuläres doppelsträngiges DNS-Molekül umfasst, welches die Erkennungssequenz umfasst, die durch die erste und zweite Nickase erkannt wird.
  26. Kit zur Verwendung in einem Klonierverfahren, umfassend eine Nickase, wie sie in irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 oder in Anspruch 16 definiert ist und einen Vektor, der eine Erkennungssequenz für eine Restriktionsendonuclease umfasst, die auf jeder Seite von der Erkennungssequenz der Nickase flankiert wird, worin die Erkennungssequenzen der Nickase in Bezug aufeinander umgekehrt sind, so dass die Nickase in der Lage ist, unterschiedliche Stränge des Vektors auf jeder Seite der Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuclease zu spalten.
  27. Kit zur Erzeugung kovalent geschlossener linearer DNS, umfassend eine Nickase, wie sie in irgendeinem der Ansprüche 1 bis 7 oder Anspruch 16 definiert ist, und einen Vektor, der eine Erkennungssequenz für eine Restriktionsendonuclease umfasst, die auf jeder Seite durch ein Paar Erkennungssequenzen der Nickase flan kiert wird, worin die Erkennungssequenzen jedes Paars mit Bezug aufeinander umgekehrt sind, so dass die Nickase in der Lage ist, jeden Strang des Vektors auf jeder Seite der Erkennungssequenz für die Restriktionsendonuclease zu spalten, und worin ein Strang der Sequenz zwischen jedem Paar Erkennungssequenzen eine zu sich selbst komplementäre Sequenz umfasst, die in der Lage ist, eine Haarnadelschleife zu bilden.
DE60111135T 2000-07-24 2001-06-05 Nuclease Expired - Lifetime DE60111135T2 (de)

Applications Claiming Priority (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB0018120 2000-07-24
GBGB0018120.6A GB0018120D0 (en) 2000-07-24 2000-07-24 Nuclease

Publications (2)

Publication Number Publication Date
DE60111135D1 DE60111135D1 (de) 2005-07-07
DE60111135T2 true DE60111135T2 (de) 2006-04-27

Family

ID=9896229

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE60111135T Expired - Lifetime DE60111135T2 (de) 2000-07-24 2001-06-05 Nuclease

Country Status (5)

Country Link
US (1) US6867028B2 (de)
EP (1) EP1176204B1 (de)
AT (1) ATE296892T1 (de)
DE (1) DE60111135T2 (de)
GB (1) GB0018120D0 (de)

Families Citing this family (73)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
GB0025144D0 (en) * 2000-10-13 2000-11-29 Medical Res Council Concatenated nucleic acid sequences
US6660475B2 (en) 2000-12-15 2003-12-09 New England Biolabs, Inc. Use of site-specific nicking endonucleases to create single-stranded regions and applications thereof
AU2002365122A1 (en) * 2001-08-23 2003-07-15 New England Biolabs, Inc. A method for engineering strand-specific, sequence-specific, dna-nicking enzymes
WO2003087301A2 (en) 2002-04-12 2003-10-23 New England Biolabs, Inc. Methods and compositions for dna manipulation
US7943303B2 (en) 2003-12-18 2011-05-17 New England Biolabs, Inc. Method for engineering strand-specific nicking endonucleases from restriction endonucleases
US20050136462A1 (en) * 2003-12-19 2005-06-23 New England Biolabs, Inc. Method for engineering nicking enzymes
US7314714B2 (en) 2003-12-19 2008-01-01 Affymetrix, Inc. Method of oligonucleotide synthesis
US7820424B2 (en) 2004-07-22 2010-10-26 New England Biolabs, Inc. Nicking endonuclease methods and compositions
WO2009000281A1 (en) * 2007-06-22 2008-12-31 Canvax Biotech, S.L. Methods for directional cloning of amplified nucleic acids and uses thereof
KR20160015400A (ko) 2008-08-22 2016-02-12 상가모 바이오사이언스 인코포레이티드 표적화된 단일가닥 분할 및 표적화된 통합을 위한 방법 및 조성물
US8017328B2 (en) * 2008-11-21 2011-09-13 Agilent Technologies, Inc. Genome partitioning using a nicking endonuclease
GB0901593D0 (en) 2009-01-30 2009-03-11 Touchlight Genetics Ltd Production of closed linear DNA
JP5893607B2 (ja) 2010-04-05 2016-03-23 プログノシス バイオサイエンシズ インコーポレイテッドPrognosys Biosciences,Inc. 空間コード化生物学的アッセイ
US20190300945A1 (en) 2010-04-05 2019-10-03 Prognosys Biosciences, Inc. Spatially Encoded Biological Assays
US10787701B2 (en) 2010-04-05 2020-09-29 Prognosys Biosciences, Inc. Spatially encoded biological assays
GB201013153D0 (en) 2010-08-04 2010-09-22 Touchlight Genetics Ltd Primer for production of closed linear DNA
GB201106254D0 (en) 2011-04-13 2011-05-25 Frisen Jonas Method and product
US10597701B2 (en) 2011-05-11 2020-03-24 Navinci Diagnostics Ab Unfolding proximity probes and methods for the use thereof
GB201107863D0 (en) 2011-05-11 2011-06-22 Olink Ab Method and product
EP2920320B1 (de) 2012-11-14 2016-12-28 Olink Bioscience AB Rca-reportersonden und deren verwendung zur detektion von nukleinsäuremolekülen
EP2920324B1 (de) 2012-11-14 2017-12-27 Olink Bioscience AB Lokalisiertes rca-basiertes verstärkungsverfahren
EP3013983B1 (de) 2013-06-25 2023-02-15 Prognosys Biosciences, Inc. Räumlich codierte biologische assays mit einer mikrofluidischen vorrichtung
GB201321123D0 (en) 2013-11-29 2014-01-15 Linea Ab Q Amplification of circular molecules
GB201413718D0 (en) 2014-08-01 2014-09-17 Olink Ab Method for selecting a target nucleic acid sequence
GB201413717D0 (en) 2014-08-01 2014-09-17 Olink Ab Method for selecting a target nucleic acid sequence
CA2982146A1 (en) 2015-04-10 2016-10-13 Spatial Transcriptomics Ab Spatially distinguished, multiplex nucleic acid analysis of biological specimens
AU2016326711B2 (en) * 2015-09-24 2022-11-03 Editas Medicine, Inc. Use of exonucleases to improve CRISPR/Cas-mediated genome editing
GB201614023D0 (en) 2016-08-16 2016-09-28 Olink Bioscience Ab Double-stranded circle probes
GB201619458D0 (en) 2016-11-17 2017-01-04 Spatial Transcriptomics Ab Method for spatial tagging and analysing nucleic acids in a biological specimen
US11519033B2 (en) 2018-08-28 2022-12-06 10X Genomics, Inc. Method for transposase-mediated spatial tagging and analyzing genomic DNA in a biological sample
EP3844308A1 (de) 2018-08-28 2021-07-07 10X Genomics, Inc. Auflösung von räumlichen anordnungen
EP3844306A2 (de) 2018-08-28 2021-07-07 10X Genomics, Inc. Erhöhung der räumlichen array-auflösung
EP3894587A1 (de) 2018-12-10 2021-10-20 10X Genomics, Inc. Auflösung von räumlichen anordnungen durch nähebasierte dekonvolution
GB201820300D0 (en) 2018-12-13 2019-01-30 10X Genomics Inc Method for spatial tagging and analysing genomic DNA in a biological specimen
GB201820341D0 (en) 2018-12-13 2019-01-30 10X Genomics Inc Method for transposase-mediated spatial tagging and analysing genomic DNA in a biological specimen
US11926867B2 (en) 2019-01-06 2024-03-12 10X Genomics, Inc. Generating capture probes for spatial analysis
US11649485B2 (en) 2019-01-06 2023-05-16 10X Genomics, Inc. Generating capture probes for spatial analysis
GB201901583D0 (en) 2019-02-05 2019-03-27 Ducani Cosimo Method and products for producing funtionaslised single stranded oligonucleotides
CN114174531A (zh) 2019-02-28 2022-03-11 10X基因组学有限公司 用空间条码化寡核苷酸阵列对生物分析物进行概况分析
CN114127309A (zh) 2019-03-15 2022-03-01 10X基因组学有限公司 使用空间阵列进行单细胞测序的方法
EP3887542A1 (de) 2019-03-22 2021-10-06 10X Genomics, Inc. Dreidimensionale räumliche analyse
WO2020243579A1 (en) 2019-05-30 2020-12-03 10X Genomics, Inc. Methods of detecting spatial heterogeneity of a biological sample
WO2021091611A1 (en) 2019-11-08 2021-05-14 10X Genomics, Inc. Spatially-tagged analyte capture agents for analyte multiplexing
EP4025711A2 (de) 2019-11-08 2022-07-13 10X Genomics, Inc. Erhöhung der spezifität einer analytbindung
WO2021097255A1 (en) 2019-11-13 2021-05-20 10X Genomics, Inc. Generating capture probes for spatial analysis
CN115004260A (zh) 2019-11-18 2022-09-02 10X基因组学有限公司 用于组织分类的系统和方法
WO2021102039A1 (en) 2019-11-21 2021-05-27 10X Genomics, Inc, Spatial analysis of analytes
CA3158891A1 (en) 2019-11-22 2021-05-27 Neil Ira WEISENFELD Systems and methods for spatial analysis of analytes using fiducial alignment
CN114885610A (zh) 2019-12-23 2022-08-09 10X基因组学有限公司 使用rna模板化连接进行空间分析的方法
US11702693B2 (en) 2020-01-21 2023-07-18 10X Genomics, Inc. Methods for printing cells and generating arrays of barcoded cells
US11732299B2 (en) 2020-01-21 2023-08-22 10X Genomics, Inc. Spatial assays with perturbed cells
US11898205B2 (en) 2020-02-03 2024-02-13 10X Genomics, Inc. Increasing capture efficiency of spatial assays
US11732300B2 (en) 2020-02-05 2023-08-22 10X Genomics, Inc. Increasing efficiency of spatial analysis in a biological sample
US20210262018A1 (en) 2020-02-21 2021-08-26 10X Genomics, Inc. Methods and compositions for integrated in situ spatial assay
US11891654B2 (en) 2020-02-24 2024-02-06 10X Genomics, Inc. Methods of making gene expression libraries
GB202002547D0 (en) 2020-02-24 2020-04-08 Moligo Tech Ab Method and products for producing single stranded DNA polynucleotides
WO2021216708A1 (en) 2020-04-22 2021-10-28 10X Genomics, Inc. Methods for spatial analysis using targeted rna depletion
WO2021237087A1 (en) 2020-05-22 2021-11-25 10X Genomics, Inc. Spatial analysis to detect sequence variants
WO2021236929A1 (en) 2020-05-22 2021-11-25 10X Genomics, Inc. Simultaneous spatio-temporal measurement of gene expression and cellular activity
WO2021242834A1 (en) 2020-05-26 2021-12-02 10X Genomics, Inc. Method for resetting an array
EP4162074B1 (de) 2020-06-08 2024-04-24 10X Genomics, Inc. Verfahren zur bestimmung eines chirurgischen randes und verfahren zur verwendung davon
WO2021252591A1 (en) 2020-06-10 2021-12-16 10X Genomics, Inc. Methods for determining a location of an analyte in a biological sample
WO2021263111A1 (en) 2020-06-25 2021-12-30 10X Genomics, Inc. Spatial analysis of dna methylation
US11761038B1 (en) 2020-07-06 2023-09-19 10X Genomics, Inc. Methods for identifying a location of an RNA in a biological sample
US11981960B1 (en) 2020-07-06 2024-05-14 10X Genomics, Inc. Spatial analysis utilizing degradable hydrogels
BR112023001648A2 (pt) 2020-07-27 2023-04-04 Anjarium Biosciences Ag Moléculas de dna de fita dupla, veículo de entrega e método para preparar uma molécula de dna com extremidade em grampo
US11981958B1 (en) 2020-08-20 2024-05-14 10X Genomics, Inc. Methods for spatial analysis using DNA capture
US11926822B1 (en) 2020-09-23 2024-03-12 10X Genomics, Inc. Three-dimensional spatial analysis
US11827935B1 (en) 2020-11-19 2023-11-28 10X Genomics, Inc. Methods for spatial analysis using rolling circle amplification and detection probes
WO2022140028A1 (en) 2020-12-21 2022-06-30 10X Genomics, Inc. Methods, compositions, and systems for capturing probes and/or barcodes
WO2023034489A1 (en) 2021-09-01 2023-03-09 10X Genomics, Inc. Methods, compositions, and kits for blocking a capture probe on a spatial array
WO2023215612A1 (en) 2022-05-06 2023-11-09 10X Genomics, Inc. Analysis of antigen and antigen receptor interactions
WO2023250077A1 (en) 2022-06-22 2023-12-28 10X Genomics, Inc. Methods, compositions, and systems for capturing probes and/or barcodes

Family Cites Families (7)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3936258C1 (de) * 1989-10-31 1991-04-25 Max-Planck-Gesellschaft Zur Foerderung Der Wissenschaften Ev, 3400 Goettingen, De
RU2021373C1 (ru) * 1992-06-29 1994-10-15 Товарищество с ограниченной ответственностью "Сибэнзим" Штамм бактерий bacillus pumilus, продуцирующий эндонуклеазу рестрикции, узнающую и расщепляющую последовательность нуклеотидов 5` = cctnagc-3`
GB9320459D0 (en) * 1993-10-05 1993-11-24 Nbl Gene Sciences Ltd In vitro method for single-standed dna preparation
US5928908A (en) * 1997-11-10 1999-07-27 Brookhaven Science Associates Method for introducing unidirectional nested deletions
US6191267B1 (en) * 2000-06-02 2001-02-20 New England Biolabs, Inc. Cloning and producing the N.BstNBI nicking endonuclease
US6395523B1 (en) * 2001-06-01 2002-05-28 New England Biolabs, Inc. Engineering nicking endonucleases from type IIs restriction endonucleases
AU2002365122A1 (en) 2001-08-23 2003-07-15 New England Biolabs, Inc. A method for engineering strand-specific, sequence-specific, dna-nicking enzymes

Also Published As

Publication number Publication date
EP1176204B1 (de) 2005-06-01
US6867028B2 (en) 2005-03-15
US20030148275A1 (en) 2003-08-07
EP1176204A1 (de) 2002-01-30
DE60111135D1 (de) 2005-07-07
ATE296892T1 (de) 2005-06-15
GB0018120D0 (en) 2000-09-13

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE60111135T2 (de) Nuclease
US20230272394A1 (en) RNA-DIRECTED DNA CLEAVAGE BY THE Cas9-crRNA COMPLEX
JP7153992B2 (ja) Rna誘導性遺伝子制御および編集のための直交性cas9タンパク質
US10913941B2 (en) Enzymes with RuvC domains
US20230227857A1 (en) Class ii, type v crispr systems
EP1047706A2 (de) Verfahren zur synthese von nucleinsäuremolekülen
EP4180460A1 (de) System und verfahren zur bearbeitung von nukleinsäure
US20220298494A1 (en) Enzymes with ruvc domains
WO2018015995A1 (ja) 長鎖一本鎖dnaを調製する方法
AU2021333586A1 (en) Systems and methods for transposing cargo nucleotide sequences
JP7125727B1 (ja) 核酸配列改変用組成物および核酸配列の標的部位を改変する方法
US20240110163A1 (en) Crispr-associated based-editing of the complementary strand
US20220372522A1 (en) Compositions and methods for homology-directed recombination
DE3908897C2 (de)
GB2617659A (en) Enzymes with RUVC domains
DE112022001365T5 (de) In vivo dna zusammenbau und analyse

Legal Events

Date Code Title Description
8364 No opposition during term of opposition