DE60110228T2

DE60110228T2 - Verfahren zur herstellung eines bildes auf einem substrat, und dabei angewendete tinte

Info

Publication number: DE60110228T2
Application number: DE60110228T
Authority: DE
Inventors: Alan Wokingham MORRIS; Allen David Basingstoke STONE; Christine Sharon Alton DAVIS
Original assignee: De la Rue International Ltd
Current assignee: De la Rue International Ltd
Priority date: 2000-07-10
Filing date: 2001-07-09
Publication date: 2006-03-09
Anticipated expiration: 2021-07-10
Also published as: AU6931301A; DE60110228D1; EP1299250B2; CA2415351A1; CA2415351C; AU2001269313B2; ATE293542T1; EP1299250A1; EP1299250B1; GB0016918D0; WO2002004234A1; AU2001269313C1; DE60110228T3; ES2240477T3

Description

Gebiet der Erfindung
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Aufbringen einer einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur auf einem Substrat und auf darin zu verwendende Farben.
Hintergrund der Erfindung
Einen optisch veränderbaren Effekt erzeugende Strukturen, zum Beispiel Beugungsgitter, holographische Vorrichtungen und nicht-holographische, reflektierende, geprägte Vorrichtungen werden häufig sowohl für Verzierungs- als auch Sicherheitszwecke benutzt. Insbesondere werden solche Strukturen auf Sicherheitsdokumenten, zum Beispiel Identifikationskarten, Banknoten und dergleichen, benutzt, um derartige Substrate authentifizieren zu können. Im Hinblick auf die Empfindlichkeit dieser Strukturen wird ein Übertragungsverfahren zum Aufbringen der Struktur auf dem Substrat angewandt. Dabei wird die Struktur auf einem Trägerfilm hergestellt und dann durch Anwendung eines Warmprägeverfahrens oder dergleichen auf das Substrat übertragen. In der US-Patentschrift 4 913 504 ist ein Beispiel beschrieben. Andere Übertragungsverfahren, die jedoch nicht für einen optisch veränderbaren Effekt erzeugende Strukturen geeignet sind, sind in den US-Patentschriften 5 017 255, 5 219 655, 5 328 534 und der internationalen Patentanmeldung WO 9 515 266 A beschrieben.
In der internationalen Patentanmeldung WO 9 703 844 A ist ein Verfahren zum Aufbringen eines reflektierenden Sicherheitsmerkmals auf Sicherheitspapier beschrieben, bei dem ein Metall auf die Oberfläche des Papiers gesprüht wird, wonach es eingedrückt, geglättet oder auf andere Weise behandelt wird, um es in eine besser spiegelnde reflektierende Oberfläche umzuformen, die dann zu einem Reliefmuster geformt werden kann. Zu den Verfahren zum Aufbringen des Metalls gehören das Lichtbogensprühen, Flammspritzen und Plasmasprühen, die alle den Nachteil haben, daß sie mit hoher Temperatur arbeiten. Weitere Probleme derartiger Sprühverfahren beinhalten die Tatsache, daß aufgesprühte Metalle zu kontinuierlichen Ablagerungen verschmelzen, die sich nicht zusammen mit dem Substrat verbiegen und sich daher ablösen, daß es sehr schwierig ist, die Dicke der Ablagerung zu steuern, daß es sehr schwierig ist, komplizierte Formen zu erzielen, und daß die Anzahl der Materialien, die aufgebracht werden kann, begrenzt ist.
Die internationale Patentanmeldung WO 9 965 699 A beschreibt ein Verfahren zum Aufbringen einer einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur auf einem Substrat, bei dem das Substrat mit einem Klebstoff beschichtet, ein Metallpulver auf dem Klebstoff niedergeschlagen und anschließend eine einen optisch veränderbaren Effekt erzeugende Struktur in das Metallpulver geprägt wird. Der Klebstoff ermöglicht es, daß das anschließend niedergeschlagene Metallpulver fest auf dem Substrat klebt und das Muster der Ablagerung (des Niederschlags) genau gesteuert werden kann. Dieses zweistufige Niederschlagen ist jedoch zeitaufwendig, und daher ist ein effizienteres Verfahren erwünscht.
Die internationale Patentanmeldung WO 9 818 635 A offenbart ein Verfahren zur Herstellung eines holographischen Bildes auf einem Substrat durch Aufprägen einer holographischen Lamelle auf einem metallischen Überzug, der Metallteilchen aufweist, die in einem harzartigen Bindemittel suspendiert sind. Die Größe und Form der metallischen Teilchen können verändert werden, um die Sichtbarkeit und das Reflexionsvermögen des fertigen holographischen Bildes zu verbessern. Es heißt darin, ein optimales Reflexionsvermögen werde mit kleinen, flachen Teilchen erreicht, und wenn sie durch eine Belagscheibe (Lamelle) aufgeprägt würden, würden sie sich besser in einer Ebene ausrichten als rundere oder amorphere Teilchen, wodurch sich eine besser reflektierende Oberfläche ergebe. Die beispielhaft angegebenen Farben basieren auf einem Lösungsmittel, das Aluminiumteilchen enthält.
Im Gegensatz zur Lehre der WO 9 818 635 A hat vorliegende Anmelderin festgestellt, daß es schwierig ist, einen für ein gutes holographisches Bild hinreichenden Prägedruck mit gelösten Farbstoffen zu erzielen, die plättchenartige Aluminiumteilchen enthalten. Es wäre daher erwünscht, andere metallische Farben als die in der WO 9 818 635 A offenbarten anzugeben, bei denen dieses Problem nicht auftritt.
Zusammenfassung der Erfindung
Gemäß einem ersten Aspekt besteht vorliegende Erfindung in einem Verfahren zum Aufbringen einer einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur auf einem Substrat, wobei das Verfahren einschließt:

a) das Aufbringen einer Zusammensetzung, die in einem Bindemittel (Grundbestandteil) dispergierte metallische Teilchen aufweist, auf dem Substrat;
b) das Trocknen der Zusammensetzung;
c) das Härten der Zusammensetzung durch Bestrahlung und danach
d) das Prägen einer einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur in die Zusammensetzung, wobei das Bindemittel durch Bestrahlung härtbar ist und die Zusammensetzung ferner ein Lösungsmittel zusätzlich zu einem in dem Bindemittel enthaltenen Lösungsmittel aufweist.

Gemäß einem zweiten Aspekt besteht die Erfindung in einem Sicherheitsdokument, das nach einem Verfahren gemäß dem ersten Aspekt der Erfindung herstellbar ist.
Gemäß einem dritten Aspekt besteht die Erfindung in einer neuen metallischen Zusammensetzung, die metallische Teilchen enthält, vorzugsweise keine plattenartigen metallischen Teilchen, die in einem durch Strahlung härtbaren Bindemittel (Grundbestandteil) und einem Lösungsmittel dispergiert sind.
Ausführliche Beschreibung der Erfindung
Die metallischen Zusammensetzungen, die nach vorliegender Erfindung vorgesehen sind und bei dem Verfahren nach vorliegender Erfindung verwendet werden, umfassen nicht-plattenartige oder nicht-flockige metallische Teilchen. Vorzugsweise haben die metallischen Teilchen eine im wesentlichen runde, sphärische oder sphäroide Form.
Bei den metallischen Teilchen kann es sich um irgendein verformbares Metall handeln. Geeignete Beispiele umfassen Zinn, Zink, Blei, Aluminium, Silber, Gold, Indium, Cadmium und Thallium und deren Legierungen, zum Beispiel eine, die Blei und Zinn enthält, obwohl einige dieser Metalle aufgrund einer unakzeptablen Giftigkeit oder Kostspieligkeit als zur Verwendung ungeeignet erscheinen mögen. Bevorzugt sind solche Metalle, die verformbarer als Aluminium sind, und insbesondere solche, die auf der Mohsschen Skala eine Härte von weniger als 3,0 und vorzugsweise weniger als 2,0 aufweisen. Vorzugsweise ist das Metall Zinn oder eine Legierung, die Zinn und ein anderes Metall enthält.
Bestimmte Metalle, die zur Anwendung bei vorliegender Erfindung geeignet sind, sind so viel leichter verformbar als Aluminiumteilchen, die in der WO 9 818 635 A offenbart sind, daß sie zum Einprägen eines Bildes unabhängig davon geeignet sind, ob sie eine nicht-plattenartige oder eine plattenartige Form haben. Zinn ist eines dieser Metalle. Um jedoch die Qualität des geprägten Bildes zu verbessern, ist bevorzugt, daß ein auf einem Lösungsmittel oder Wasser basierendes Bindemittel (Grundbestandteil) zur Dispersion plattenartiger Metallteilchen benutzt wird.
Eine zur Anwendung bei vorliegender Erfindung geeignete Größe der metallischen Teilchen hängt zum Teil von dem erwünschten Effekt und auch von dem Verfahren ab, nach dem die diese Teilchen enthaltende Zusammensetzung auf ein Substrat aufgebracht wird. Teilchen mit einer Größe von bis zu 100 μm können benutzt werden. Vorzugsweise haben die metallischen Teilchen eine Größe von wenigstens 1 μm, zum Beispiel wenigstens 5 μm, und vorzugsweise haben sie eine Größe von wenigstens 30 μm, zum Beispiel im Bereich von 30 bis 60 μm, oder noch besser im Bereich von 40 bis 50 μm.
Die Menge der in der Zusammensetzung enthaltenen metallischen Teilchen hängt von dem Metall und dem erwünschten Effekt ab. Wenn die Zusammensetzung, was bevorzugt ist, Zinnteilchen enthält, liegt die Menge der Zinnteilchen vorzugsweise im Bereich von 5 bis 85 Gew.%, vorzugsweise im Bereich von 50 bis 80 Gew.%, und noch bevorzugter ist ein Bereich von 70 bis 80 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung. Dementsprechend liegt die Menge des in der Zusammensetzung enthaltenen Bindemittels typischerweise im Bereich von 15 bis 95 Gew.%, vorzugsweise im Bereich von 20 bis 50 Gew.% und noch bevorzugter im Bereich von 20 bis 30 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
Geeignete Bindemittel können durch UV-, IR-, Röntgen-, Elektronenstrahlen und dergleichen härtbar sein. Die UV-härtbaren Bindemittel werden bevorzugt, zum Beispiel solche, die nach einem radikalischen Mechanismus aushärten. Geeignete Beispiele UV-härtbarer Bindemittel umfassen Epoxyacrylatvorpolymere, Polyesteracrylatvorpolymere und ungesättigte Polyestervorpolymere.
Zusätzlich zu dem durch Strahlung härtbaren Bindemittel enthält die Zusammensetzung auch ein zugesetztes Lösungsmittel. Im Kontext mit dieser Anmeldung ist "zugesetztes Lösungsmittel" definiert als Lösungsmittel, das in der Zusammensetzung zusätzlich zu einem in dem Bindemittel selbst enthaltenen Lösungsmittel enthalten ist. Bei zinnhaltigen Zusammensetzungen liegen geeignete Lösungsmittelmengen im Bereich von 5 bis 70 Gew.%, vorzugsweise 5 bis 50 Gew.%, bezogen auf das Ge samtgewicht der Zusammensetzung. Noch bevorzugter ist jedoch eine zugesetzte Lösungsmittelmenge, die im Bereich von 8 bis 30 Gew.%, noch bevorzugter im Bereich von 10 bis 20 Gew.% liegt, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung.
Als Zusatz zu den durch Strahlung härtbaren Bindemitteln sind irgendwelche derjenigen Lösungsmittel geeignet, die üblicherweise verwendet werden. Sie umfassen Ketone, Alkohole, zum Beispiel Ethanol, 2-(1-Methylethoxy)-Acetat, Cyclohexanon, 2-Isopropoxyethanol und Wasser.
Außerhalb der obigen Bereiche liegende Lösungsmittelmengen oder Mengen des "zugesetzten Lösungsmittels", können jedoch ebenfalls verwendet werden, vorausgesetzt, daß die Druckfähigkeit der Zusammensetzung nicht beeinträchtigt wird und daß der erwünschte Prägeeffekt letztlich erreicht werden kann. Generell sollte die Lösungsmittelmenge ausreichen, um zu ermöglichen, daß die metallischen Teilchen beim Drucken auf der Oberfläche der Zusammensetzung hochragen, so daß das Prägen dieser Teilchen möglich ist. Allerdings können sich Zusammensetzungen mit einem sehr hohen Lösungsmittelgehalt als schwierig druckbar erweisen, um akzeptable Ergebnisse zu erhalten.
Es kann auch erwünscht sein, daß die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen ein Verdickungsmittel oder ein rheologisches Additiv enthalten, um die zum Drucken erwünschten Fließeigenschaften zu erzielen. Ein Gehalt an Verdickungsmittel kann besonders erwünscht sein, wenn die Zusammensetzung eine relativ große Lösungsmittelmenge aufweist und/oder die Zusammensetzung bei Siebdruckanwendungen benutzt werden soll. Ohne ein solches Material kann es schwierig sein, die Zusammensetzungen zu einer akzeptablen Norm zu drucken.
Ein Verdickungsmittel oder rheologisches Additiv kann in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen in einer Menge von bis zu 5 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Zusammensetzung, enthalten sein, wobei eine Menge im Bereich von 0,5 bis 3 Gew.% oder 0,75 bis 2 Gew.% bevorzugt wird.
Für diesen Zweck der vorliegenden Erfindung können alle herkömmlicherweise verwendeten Materialien als Verdickungsmaterial oder rheologischer Zusatz in Farben oder andere Zusammensetzungen verwendet werden. Beispiele geeigneter Materialien umfassen Gummi, zum Beispiel Xanthangummi; Wachs, hydrogenierte Öle, Vinylharze, zum Beispiel Polyvinylbutyral; Tonerde, zum Beispiel Hectorit und Bentonit; und Gelatine.
Die vorstehend erwähnten erfindungsgemäßen Zusammensetzungen, insbesondere die Anteile der Ingredienzien dieser Zusammensetzungen, sind vorwiegend im Zusammenhang mit Zinn oder eine Zinnlegierung enthaltenden Zusammensetzungen beschrieben worden. Generell sind jedoch die gleichen oder ähnliche Anteile der Ingredienzien bei Zusammensetzungen anwendbar, die andere Metalle als Zinn enthalten, oder diese Anteile können leicht unter Berücksichtigung der Unterschiede des spezifischen Gewichts zwischen Zinn oder der Zinnlegierung und dem gewählten Metall in üblicher Weise bestimmt werden. Bei Zusammensetzungen, die Metalle mit einem ähnlichen spezifischen Gewicht wie Zinn enthalten, zum Beispiel Kupfer, Zink und Eisen, sind ähnliche Anteile der Ingredienzien wie die oben angegebenen generell geeignet.
Die Zusammensetzungen können zusätzlich zu den oben erwähnten Ingredienzien solche enthalten, die üblicherweise auf dem Sicherheitsgebiet verwendet werden, insbesondere in Sicherheitsfarben, zum Beispiel Pigmente, einschließlich Interferenzpigmente, Farbstoffe, perlmuttfarbige Materialien, fluoreszierende Materialien, lumineszierende Materialien, magnetische Materialien und andere derartige authentifizierbare Materialien.
Die metallischen Zusammensetzungen werden einfach durch Vermischung ihrer Ingredienzien hergestellt. Die metallischen Zusammensetzungen können durch irgendein geeignetes Beschichtungs- oder Druckverfahren auf einem Substrat aufgebracht werden. Beispiele geeigneter Druckverfahren umfassen Gummi-, Gravur-, Stein-, Sieb-, (Flachbett- und Rotations-) und Intaglio-Druckverfahren. Bevorzugt wird jedoch das Siebdruckverfahren. Wichtig ist jedoch, daß die Zusammensetzung beim Aufbringen homogen ist, und daher kann es erforderlich sein, sie bis zum Augenblick der Aufbringung zu rühren.
Das Prägen der einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur erfolgt, sobald die Zusammensetzung wenigstens weitgehend trocken ist. Die Zusammensetzung wird vorzugsweise bei höherer Temperatur getrocknet und dann durch geeignete Bestrahlung ausgehärtet.
Das Prägen erfolgt vorzugsweise unter gemeinsamer Anwendung von Wärme und Druck. Das Prägen kann in einem einzigen Arbeitsgang oder in einem zweistufingen Prozeß zusammen mit einer anfänglichen Eindrückungs- und/oder Spiegelformung, gefolgt von einer Mikroprägung, zum Beispiel bis zu einer Tiefe von weniger als 1 μm, er folgen. Ferner ist es möglich, makrogeprägte Merkmale bis zu einer Tiefe von etwa 5 μm oder tiefer zu formen.
Das Prägen kann zumindest eine teilweise Verformung der metallischen Teilchen zur Folge haben, insbesondere wenn nicht-plattenartige Teilchen verwendet werden, was bevorzugt wird. Andernfalls kann das Prägen einfach eine Neupositionierung oder Neuausrichtung der metallischen Teilchen bewirken.
Die Prägebedingungen hängen von den Eigenschaften der Farbe und dem zu prägenden Bild ab. Das Prägen kann allein durch Ausübung eines Drucks oder die Anwendung einer Kombination aus Wärme und Druck erfolgen. Typische Prägetemperaturen liegen im Bereich von 20 bis 100°C, vorzugsweise 50 bis 90°C. Das Prägen kann unter Verwendung eines erwärmten Prägegesenks, wie beim Gesenkpressen und Folien-Verblocken, oder im Intaglio-Druckverfahren, zum Beispiel unter Ausbildung eines holographischen Bildes in einer Intaglio-Druckplatte, ausgeführt werden.
Das Prägen kann zur Herstellung von einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Strukturen, zum Beispiel Beugungsgittern, holographischen Vorrichtungen und nicht-holographischen, reflektierenden Vorrichtungen angewandt werden.
Vor dem Aufbringen der Zusammensetzung auf einem Substrat kann das Substrat vorbeschichet oder bedruckt werden. Im Falle eines Papier-Substrats kann dies während der Papierherstellung oder durch ein anschließendes Bedrucken erfolgen.
Ferner kann nach dem Prägen eine Schutzschicht auf dem geprägten Bild aufgebracht werden. Diese Schutzschicht verhindert eine mechanische Beschädigung des geprägten Bildes bei der Benutzung und trägt auch dazu bei, durch Versiegelung des geprägten Profils das Kopieren zu verhindern. Um die gewünschten mechanischen Eigenschaften zu erzielen, muß das die Schutzschicht bildende Material sowohl flexibel als auch kratzfest und widerstandsfähig gegenüber einer Einwirkung von Chemikalien und/oder Lösungsmitteln sein. Geeignete Beispiele umfassen alkylmodifizierte, trocknende Farben, UV-härtbare Farben und Polymerfolien.
Die Erfindung ist besonders bei Sicherheitsdokumenten anwendbar, zu denen Banknoten, Schecks (Bank- oder Reiseschecks), Schuldverschreibungen, Aktienzertifikate, Erlaubnisscheine, einige Arten von Identitätskarten, Chip-Karten, Pässe, Visa, Tickets, Reisepässe, Gutscheine, Anteilsscheine, fälschungssichere Siegel und Etiketts, Besitzerauthentifizierungsetiketts und dergleichen gehören. So kann irgendein Sicherheitsgegenstand, auf Papier- oder Kunststoffbasis, unter Anwendung der Erfindung realisiert werden. Natürlich sollte dann, wenn ein flexibler Gegenstand erforderlich ist, zum Beispiel eine Banknote, ein geeigneter Kunststoff gewählt werden, zum Beispiel Polypropylen.
Die vorliegende Erfindung wird nachstehend weiter anhand der folgenden Beispiele veranschaulicht.
Beispiele
Die folgenden Zusammensetzungen wurden hergestellt:
Beispiel 1 – Zinn in einem UV-härtbaren Bindemittel mit Lösungsmittel

70 Gew.% Zinn-Pulver, Maschengröße 325, von der Aldrich Chemical Company
20 Gew.% UV-Schablonenlack 80-049 von der Nor-Cote UK Ltd.
10 Gew.% Siebdruck-Farbverdünner ZC530 von Sericol

Beispiel 2 – Zinn in einem UV-härtbaren Bindemittel mit Lösungsmittel

75 Gew.% Zinn-Pulver (wie im Beispiel 1)
10 Gew.% UV-Schablonenlack (wie im Beispiel 1)
2,5 Gew.% Photoinitiator Irgacure 651 von Ciba Geigy
10 Gew.% Siebdruck-Farbverdünner (wie im Beispiel 1)
1 Gew.% Verdickungsmittel Thixcin R von Elementis Specialties
1,5 Gew.% Verdickungsmittel Butvar B76 von der Cairn International Ltd.

Beispiel 3 – Zinn in einem UV-härtbaren, auf Wasser basierenden Bindemittel

75 Gew.% Zinn-Pulver (wie im Beispiel 1)
12 Gew.% Lack FZ 381 Aquaspeed von der Sericol Ltd.
12 Gew.% destilliertes Wasser
1 Gew.% Gelatine (Verdickungsmittel)

Vergleichsbeispiel 1 – Zinn in einem UV-härtbaren Bindemittel

70 Gew.% Zinnpulver (wie im Beispiel 1)
30 Gew.% radikaler UV-härtbarer Schablonenlack (wie im Beispiel 1) kein Lösungsmittelzusatz

Vergleichsbeispiel 2 – Aluminiumflockenpaste in UV-härtbarem Bindemittel

5–25 Gew.% Aluminiumpaste
Ausgleich: – freier, radikaler, UV-härtbarer Siebdruck-Farblack (wie im Beispiel 1).

Alle oben aufgeführten Zusammensetzungen wurden im Siebdruckverfahren mit Maschen aus 90 Fäden/cm auf ebenem Banknotenpapier aufgebracht. Bei allen Beispielen 1 bis 3 und dem Vergleichsbeispiel 1 wurde ein dunkelgrauer Aufdruck erzielt, und bei dem Vergleichsbeispiel 2 wurde ein glänzender Metallfilm erzielt. Jeder Aufdruck wurde mittels eines Warmlufttrockners getrocknet. Die Farbe aller Aufdrucke von Beispiel 1 bis 3 änderte sich in ein blasses Mattgrau; der dunkelgraue Aufdruck des Vergleichsbeispiels 1 trocknete zu einem Glanzfilm; und der glänzende Metallfilm des Vergleichsbeispiels 2 trocknete visuell unverändert.
Die UV-härtbaren Farbstoffe wurden dann mittels einer UV-Härtungseinheit vom Typ Primarc ausgehärtet, die eine Quecksilberdampflampe mit einer Leistung von 80 Watt/cm enthielt. Die Bandgeschwindigkeit der Einheit wurde an die Aushärtungsgeschwindigkeit des Lacks angepaßt, in diesem Falle etwa 35 m/min.
Die resultierenden Aufdrucke wurden dann jeweils bei einer Temperatur zwischen 60 und 80°C mit einer Intaglio-Presse und einer Intaglio-Platte geprägt, wobei in einer darin ausgebildeten Vertiefung eine holographische Einlage eingeklebt wurde, so daß die Oberfläche der Einlage mit dem Rest der Intaglio-Platte bündig war.
Das Prägen war bei allen Zusammensetzungen der Beispiele 1 bis 3 erfolgreich. Dagegen wurde kaum eine oder gar keine Prägung bei Verwendung der Zusammensetzungen nach den Vergleichsbeispielen 1 und 3 erzielt.

Claims

Verfahren zum Aufbringen einer einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur auf einem Substrat, wobei das Verfahren einschließt: a) das Aufbringen einer Zusammensetzung, die in einem Bindemittel dispergierte metallische Teilchen aufweist, auf dem Substrat; b) das Trocknen der Zusammensetzung; c) das Härten der Zusammensetzung durch Bestrahlung und danach d) das Prägen einer einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur in die Zusammensetzung, wobei das Bindemittel durch Bestrahlung härtbar ist und die Zusammensetzung ferner ein Lösungsmittel zusätzlich zu einem in dem Bindemittel enthaltenen Lösungsmittel aufweist.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die metallischen Teilchen nicht plattenartig sind.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die metallischen Teilchen plattenartig sind.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die metallischen Teilchen aus einem Metall bestehen, das auf der Mohsschen Skala eine Härte von höchstens 3,0, vorzugsweise höchstens 2,0, aufweist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das durch Strahlung härtbare Bindemittel ein UV-härtbares Bindemittel ist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die metallischen Teilchen Zinn-Teilchen aus Zinn oder aus einer Zinnlegierung aufweisen.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Zusammensetzung ferner ein Verdickungsmittel aufweist.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die Zusammensetzung im Sieb-, Gummi-, Gravur-, Stein- oder Intaglio-Druckverfahren, vorzugsweise im Siebdruckverfahren, auf dem Substrat aufgebracht wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Prägen durch Aufbringen von Druck, optional mit Wärme, z.B. im Intaglio-Druckverfahren oder durch Formstanzen, ausgeübt wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem ferner nach dem Prägen ein Schutzüberzug auf der so gebildeten, einen optisch veränderbaren Effekt erzeugenden Struktur aufgebracht wird.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem die einen optisch veränderbaren Effekt erzeugende Struktur ein Beugungsgitter oder eine holographische Vorrichtung oder eine nichtholographische Vorrichtung erzeugt.
Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, bei dem das Substrat ein Sicherheitsdokument ist, z.B. eine Banknote.
Sicherheitsdokument, das durch ein Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche herstellbar ist.
Zusammensetzung, die in einem durch Strahlung härtbaren Bindemittel dispergierte metallische Teilchen aufweist, wobei die Zusammensetzung ferner ein Lösungsmittel zusätzlich zu einem in dem Bindemittel enthaltenen Lösungsmittel aufweist.
Zusammensetzung nach Anspruch 14, bei dem das Bindemittel ein UV-härtbares Bindemittel ist.
Zusammensetzung nach Anspruch 14 oder Anspruch 15, bei dem die metallischen Teilchen keine plattenartigen metallischen Teilchen sind.
Zusammensetzung nach Anspruch 14 oder Anspruch 15, bei dem die metallischen Teilchen plattenartige metallische Teilchen sind.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 14 bis 17, bei dem die metallischen Teilchen aus einem Metall bestehen, dessen Härte auf der Mohsschen Skala höchstens 3,0, vorzugsweise höchstens 2,0, beträgt.
Zusammensetzung nach Anspruch 18, bei dem das Metall Zinn oder eine Zinnlegierung ist.
Zusammensetzung nach einem der Ansprüche 14 bis 19, das ferner ein Verdickungsmittel aufweist.
Verfahren nach Anspruch 1, bei dem die Zusammensetzung in einem auf Wasser basierenden UV-härtbaren Bindemittel dispergierte Zinn-Teilchen aufweist.
Zusammensetzung nach Anspruch 14, die in einem auf Wasser basierenden UV-härtbaren Bindemittel dispergierte Zinn-Teilchen aufweist.