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Gebiet der
Erfindung
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Diese
Erfindung betrifft organische Verbindungen und Zusammensetzungen,
die nützliche
therapeutische Eigenschaften aufweisen. Insbesondere betrifft die
Erfindung neue Discodermolidverbindungen, die Immunmodulator- und
Antitumoraktivitäten
aufweisen, pharmazeutische Zusammensetzungen, die solche Verbindungen
umfassen, und Verfahren ihrer Verwendung für therapeutische Zwecke. Ein
weiterer Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung betrifft die Identifizierung
von Regionen des Discodermolidmoleküls, das verantwortlich ist
für bestimmte
Aspekte der Bioaktivität
von Discodermolid.
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Hintergrund der Erfindung
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Von
großer
Bedeutung für
den Menschen ist die Kontrolle oder Steuerung von pathologischer
Zellproliferation, so wie die, die im Fall von Krebs auftritt. Umfangreiche
Forschung und Ressourcen wurden der Onkologie und Antitumormaßnahmen
gewidmet, einschließlich
der Chemotherapie. Während
gewisse Verfahren und chemische Zusammensetzungen entwickelt wurden,
die bei der Hemmung oder Inhibition, Rückführung oder Bekämpfung oder
Kontrolle des Wachstums von z. B. Tumoren helfen, werden neue Verfahren
und chemische Antitumorzusammensetzungen benötigt.
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Bei
der Suche nach neuen biologisch wirksamen Verbindungen wurde gefunden,
dass einige natürliche
Produkte und Organismen potentielle Quellen sind für chemische
Moleküle,
die nützliche
biologische Aktivität
von großer
Vielfalt aufweisen. Z. B. das Diperten, das allgemein als Taxol
bekannt ist, das aus mehreren Spezies von Eibenbäumen isoliert wird, ist ein
Mitose-Spindel-Gift, das Mikrotubuli stabilisiert und ihre Depolymerisation
in freies Tubulin hemmt (D. A. Fuchs, R. K. Johnson [1978] Cancer
Treat. Rep. 62: 1219 bis 1222; P. B. Schiff, J. Fant, S. B. Horwitz
[1979] Nature (London) 22: 665 bis 667). Von Taxol ist auch bekannt,
dass es Antitumoraktivität
aufweist und eine große
Anzahl von klinischen Tests durchlaufen hat, die gezeigt haben, dass
es wirksam ist bei der Behandlung von einem weiten Bereich von Krebs-Arten
(E. K. Rowinski, R. C. Donehower [1995] N. Engl. J. Med. 332: 1004
bis 1014). Siehe z. B. auch die US-Patente mit den Nummern
US 5 157 049 A ;
US 4 960 790 A und
US 4 206 221 A .
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Von
Meeresschwämmen
ist bewiesen, dass sie eine Quelle von biologisch wirksamen chemischen Molekülen sind.
Eine Anzahl von Veröffentlichungen
offenbaren organische Verbindungen, die aus Meeresschwämmen stammen,
einschließlich
P. J. Scheuer (Hrsg.) Marine Natural Products, Chemical and Biological Perspectives,
Academic Press, New York, 1978 bis 1983, Band I–V; D. Uemura, K. Takahashi,
T. Yamamoto, C. Katayama, J. Tanaka, Y. Okumura, Y. Hirata (1985):
J. Am. Chem. Soc. 107: 4790 bis 4798; L. Minale et al. (1976) Fortschr.
Chem. org. Naturst. 33 : 1 bis 72; D. J. Faulkner, (1998) Natural
Products Reports 15: 113 bis 158; S. P. Gunasekera, M. Gunasekera,
R. E. Longley und G. K. Schulte (1990) "Discodermolide: A new bioactive polyhydroxy
lactone from the marine sponge Discodermia dissoluta", J. Org. Chem, 55:
4912 bis 4915 [Korrektur (1991) J. Org. Chem. 56: 1346]; Deborah
T. Hung, Jenne B. Nerenberg, Stuart Schreiber (1994) "Distinct binding
and cellular properties of synthetic(+)- and (–) discodermolides", Chemistry and Biology
1: 67 bis 71; Deborah T. Hung, Jie Cheng, Stuart Schreiber (1996)
(+)-Discodermolide binds to microtubules in stoichiometric ratio
to tubulin dimers, blocks Taxol binding and results in mitotic arrest", Chemistry and Biology
3: 287 bis 293; Jennie B. Nerenberg, Deborah T. Hung, Patricia K.
Somers, Stuart L. Schreiber (1993) "Total synthesis of immunosuppressive
agent (–)-discodermolide", J. Amer. Chem.
Soc. 115: 12621 bis 12622; Amos B. Smith III, Yuping Qiu, David
R. Jones, Karoru Kobayashi (1995) "Total synthesis of (–)-discodermolide", J. Amer. Chem.
Soc. 117: 12011 bis 12012; Scott H. Harried, Ge Yang, Marcus A.
Strawn, David C. Myles (1997) "Total
synthesis of (–)-discodermolide:
an application of a chelation-controlled alkylation reaction", J. Org. Chem. 62
6098 bis 6099; R. Balachandran, E. ter Haar, M. J. Welsh, S. G.
Grant und B. W. Day (1998) "The potent
microtubule-stabilizing agent (+)-discodermolide induces apoptosis
in human breast carcinoma cellspreliminary comparisons to paclitaxel", Anticancer Drugs
9: 67 bis 76 und die darin zitierten Dokumente. Das US-Patent mit
der Nummer 4 808 590 offenbart Verbindungen, die antivirale, Antitumor-
und Antipilzeigenschaften aufweisen, die isoliert sind aus dem Meeresschwamm
Theonella sp. (Internationale Patentanmeldung Nr. WO 98/24429 A;
R. J. Kowalski, P. Giannakakou, S. P. Gunasekera et al. (1997) Mol.
Pharmacol. 52: 613 bis 622; E. ter Haar, R. J. Kowalski, E. Hamel
et al. (1996) Biochemistry 35: 243 bis 250; J. A. Stafford, und
M. M. Mehrotra (1995) Chemtract: Org. Chem. 8: 41 bis 47 und US-Patent
Nr. 5 789 605 A; US-Patent Nr. 4 939 168 A, M. Gunasekera et al.,
Discodermolide compounds, compositions containing saure and methods of
preparation and use; und Internationale Patentanmeldung WO 97/20835
A, Harbor Branch Oceanographic Instit., Discodermolide compounds
and pharmaceutical compositions containing the saure.
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Kurze Zusammenfassung
der Erfindung
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Eine
Hauptaufgabe der vorliegenden Erfindung ist die Bereitstellung neuer
Zusammensetzungen von biologisch wirksamen Discodermolidanaloga,
die vorteilhaft verwendet werden können für Immunmodulation und/oder
Behandlung von Krebs. Die Verbindungen der vorliegenden Verbindung
besitzen den Nutzen zur Verwendung bei der Behandlung von Krebs
und als Tubulinpolymerisatoren und als Mikrotubulus stabilisierende Mittel.
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Bei
einer speziellen Ausführungsform
können
die neuen Zusammensetzungen und Verfahren der vorliegenden Erfindung
verwendet werden bei der Behandlung von einem Lebewesen, das als
Wirt Krebszellen aufweist, einschließlich z. B. Hemmung des Wachstums
von Tumorzellen in oder bei einem Säugerwirt. Insbesondere können die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung verwendet werden zur Hemmung
des Wachstums von Tumorzellen bei oder in einem Menschen, einschließlich der
Zellen von Brust-, Kolon-, ZNS-, Ovarial-, Nieren-, Prostata-, Leber-,
Pankreas-, Uterus- oder Lungentumoren, sowie Humanleukämie- oder
Melanomzellen. Die Mechanismen zur Erreichung der Antikrebsaktivität, die durch
die Verbindungen der vorliegenden Erfindung erreicht werden, würden einen
Durchschnittsfachmann dazu führen,
die Anwendbarkeit der erfindungsgemäßen Verbindungen, Zusammensetzungen
und Verfahren an weitere oder zusätzliche Typen von Krebs, wie
die hierin beschriebenen, zu erkennen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Analoga von Discodermolid bereit,
die vorteilhafterweise nützliche
biologische Aktivität
besitzen gegen Tumore und andere Formen von Krebs. Ein weiterer
Gesichtspunkt der vorliegenden Erfindung erstreckt sich auf die
Identifizierung von Regionen des Discodermolidmoleküls, das verantwortlich
ist für
bestimmte Aspekte der Bioaktivität
von Discodermolid.
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Bei
speziellen Ausführungsformen
stellt die vorliegende Erfindung vier neue Analoga von Discodermolid
bereit, das aus der Natur isoliert ist, und neun neue Analoga von
Discodermolid, hergestellt durch organische Synthese. Die erfindungsgemäßen Verbindungen
wurden weder zuvor aus einer natürlichen
Quelle isoliert noch wurden sie zuvor synthetisiert. Diese Verbindungen
zeigen die Effekte von biologischer Aktivität auf, verursacht durch 1)
Modifizierung der Funktionalität,
die sich an dem Lactonen de des Moleküls befindet; 2) Reduktion von
ausgewählten
Doppelbindungen, die in dem Molekül vorliegen und 3) den Beitrag
der Carbamatfunktionalität
hinsichtlich der biologischen Aktivität.
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Eingeschlossen
in diese Ausführungsformen
sind Analoga, die hergestellt werden können durch Modifizierungen
an fünf
Regionen oder Bereichen des Discodermolidmoleküls, und zwar folgenden: 1)
die C-1 bis C-7-Lacton- und Verbindungsregion, 2) die erste C-8
bis C-15 Haarnadel, 3) die zweite C-16 bis C-20 Haarnadel, 4) das
C-21 bis C-24 Dien und 5) das Carbamat an C-19. Die Aktivität der Verbindungen
ist verschieden gemäß dem/den
Bereiche(en), die modifiziert sind. Die Strukturaktivitätsdaten
bieten die C-8 bis C-15 und C-16 bis C-20 Haarnadelregionen als
entscheidend an für
die Aktivität
des Discodermolidmoleküls
durch Bereitstellung einer optimalen Raumbeziehung zwischen den
C-11 Hydroxyl- und den C-17 Hydroxylfunktionalitäten, die in natürlichen
und synthetischen Analoga gefunden werden, die wesentlich sind für die Induktion
der Tubulinpolymerisation und Stabilisierung des Mikrotubulusnetzwerks,
was eine Blockade in dem Zellzyklus an dem G2/M
Kontrollpunkt (Check point) verursacht. Außerdem stellt die C-1 bis C-7
Lacton- und Verbindungsregion einen Wasserstoffbindungsakzeptor
bereit, wie eine Carbonylgruppe, und die C-21 bis C-24 Dienregion dient
dazu, eine hydrophobe Gruppe bereitzustellen; beide Funktionalitäten, die
in der gleichen räumlichen
Beziehung angeordnet sind zu den C-11 und C-17 Hydroxylgruppen,
wie sie in Discodermolid und aktiven Analoga gefunden wird.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung schließen
Verfahren zur Hemmung oder Inhibition von Krebszellen bei einem
Wirt ein Kontaktieren von Tumorzellen mit einer wirksamen Menge
der neuen pharmazeutischen Zusammensetzungen der Erfindung ein.
Die Krebszellen, die durch die Erfindung gehemmt werden, sind solche, die
empfänglich
sind für
die in dieser Beschreibung beschriebenen erfindungsgemäßen Verbindungen
oder Zusammensetzungen, die solche Verbindungen umfassen.
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Weiter
Gesichtspunkte der Erfindung schließen die Bereitstellung von
Verfahren ein zur Herstellung der neuen Verbindungen und Zusammensetzungen.
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Weitere
Aufgaben und ein weiterer Bereich der Anwendbarkeit der vorliegenden
Erfindung wird ersichtlich aus den Beschreibungen in Einzelheiten,
die in dieser Beschreibung angegeben sind; es sollte jedoch verstanden
werden, dass die Beschreibungen in Einzelheiten, während sie
bevorzugte Ausführungsformen
der Erfindung angeben, nur zum Zweck der Veranschaulichung angegeben
sind, da viele Veränderungen
und Modifizierungen innerhalb des Geistes und Schutzbereichs der
Erfindung aus solchen Beschreibungen ersichtlich sind.
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Kurze Beschreibung
der Figuren
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Die 1 zeigt
das Discodermolidmolekül,
das unterteilt werden kann in fünf
allgemeine Bereiche oder Regionen: Die C-1 bis C-7 Lacton- und Verbindungsregion,
die erste C-8 bis C-15 Haarnadel, die zweite C-16 bis C-20 Haarnadel,
das C-21 bis C-24 Dien und das Carbamat am C-19. Die Aktivität des Discodermolidmoleküls ist verschieden
gemäß der/den
Region(en), die modifiziert ist/sind. Die Strukturaktivitätsdaten
geben die C-8 bis C-15 und C-16 bis C-20 Haarnadelregionen als entscheidend
an für
die Aktivität
des Discodermolidmoleküls
durch Bereitstellung einer optimalen räumlichen Beziehung für die C-11
Hydroxyl- und die C-17 Hydroxylfunktionalitäten, die gefunden werden in
natürlichen
und synthetischen Analoga, die entscheidend sind für die Induktion
der Tubulinpolymerisation und Stabilisierung des Mikrotubulusnetzwerks,
was eine Blockade im Zellzyklus an der G2/M
Kontrollstelle verursacht. Außerdem
stellt die C-1 bis C-7 Lacton- und Verbindungsregion einen Wasserstoffbindungsakzeptor
bereit, wie eine Carbonylgruppe, und die C-21 bis C-24 Dienregion
dient wie eine Carbonylgruppe, und die C-21 bis C-24 Dienregion
dient dazu, eine hydrophobe Gruppe bereitzustellen; beide Funktionalitäten sind
in der gleichen räumlichen
Beziehung oder dem räumlichen
Verhältnis
angebracht zu den C-11 und C-17 Hydroxylgruppen, wie sie gefunden
wird in Discodermolid und aktiven Analoga.
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Die 2 zeigt
die Strukturen von Discodermolid und gewisse natürliche Analoga von Discodermolid (Verbindungen
II bis V) der vorliegenden Erfindung.
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Die 3A bis B zeigen die Strukturen von gewissen semisynthetischen
Analoga von Discodermolid (Verbindungen VI bis XIV) der vorliegenden
Erfindung.
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Die 4 zeigt
die Induktion von der Tubulinpolymerisation von gereinigtem Rinderhirn,
wie sie bestimmt ist durch Aufzeichnung der Veränderungen in der optischen
Dichte bei 350 nm während
61 min. Die Verbindungen wurden getestet bei 10 μM mit 1 mg/ml Tubulin. Die Temperatur
wurde verändert
während
des Verlaufs des Experiments wie folgt: Das Experiment wurde begonnen
mit einer Anfangstemperatur von 4°C und
1 min lang gehalten; die Temperatur wurde dann erhöht auf 35°C mit einer
Geschwindigkeit von 1°C/min, 1
min lang bei 35°C
gehalten, gesenkt auf 4°C
mit einer Geschwindigkeit von 2°C/min
und schließlich
14 min lang bei 4°C
gehalten. Die gezeigten Kurven stehen für die Verbindungen: Discodermolid
(I); 2-Desmethyldiscodermolid (II); 19-Desaminocarbonyldiscodermolid
(III); 2-Epidiscodermolid
(IV) und 3-Deoxy-2Δ-discodermolid
(VI).
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Die 5 zeigt
die Induktion der Tubulinpolymerisation von gereinigtem Rinderhirn,
wie sie bestimmt ist durch Aufzeichnung der Veränderungen in der optischen
Dichte bei 350 nm während
61 min. Die Verbindungen wurden getestet bei 10 μM mit 1 mg/ml Tubulin. Die Temperatur
wurde verändert
während
des Verlauf des Experiments wie folgt: Das Experiment wurde begonnen
mit einer Anfangstemperatur von 4°C
und 1 min lang gehalten; die Temperatur wurde dann erhöht auf 35°C mit einer
Geschwindigkeit von 1°C/min,
1 min lang bei 35°C
gehalten, auf 4°C
gesenkt mit einer Geschwindigkeit von 2°C/min und schließlich 14
min lang bei 4°C gehalten.
Die gezeigten Kurven stehen für
Discodermolid (I); 8,21,23-Hexahydrodiscodermolid
(XIII) und 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid (XIII).
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Die 6A bis F zeigen Flusscytometerhistogramme, die
Zellzykluseffekte zeigen bei unbehandelten gegenüber behandelten humanen A549
Lungenadenokarzinomzellen:
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(6A)
zeigt unbehandelte Kontrollzellen;
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(6B)
zeigt Zellen, die behandelt sind mit 100 nM Discodermolid (I);
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(6C)
zeigt Zellen, die behandelt sind mit 100 nM 8,21,23-Hexahydrodiscodermolid
(XII);
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(6D)
zeigt Zellen, die behandelt sind mit 100 nM 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid
(XIII);
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(6E)
zeigt Zellen, die behandelt sind mit 1.000 nM 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid
(XIII) und
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(6F)
zeigt Zellen, die behandelt sind mit 1.000 nM 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid-3,11,17-triacetat
(XIV).
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Detaillierte Offenbarung
der Erfindung
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Die
vorliegende Erfindung stellt neue Zusammensetzungen bereit von biologisch
aktiven Discodermolidverbindungen, die nützlich sind für die Immunmodulation
und/oder Behandlung von Krebs. Insbesondere können die neuen Verbindungen,
Zusammensetzungen und Verfahren zur Verwendung vorteilhaft verwendet werden,
um das Wachstum von Tumor- und anderen Krebszellen bei einem Säuger als Wirt
zu hemmen. Wie in dieser Beschreibung beschrieben ist, weisen die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung die Nützlichkeit zur Verwendung bei
der Behandlung von Krebs auf, als Tubulinpolymerisatoren und als
Mikrotubulus stabilisierende Mittel. Insbesondere können die
erfindungsgemäßen Verbindungen
verwendet werden zur Hemmung des Wachstums von Tumorzellen bei einem
Menschen, einschließlich
Zellen von Brust-, Kolon-, ZNS-, Ovarial-, Nieren-, Prostata-, Leber-,
Pankreas-, Uterus- oder Lungentumoren, sowie Humanleukämie- oder Melanomzellen.
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Gemäß der Erfindung
schließen
Verfahren zur Hemmung von Krebs bei einem Wirt ein das Kontaktieren
von Krebszellen mit einer wirksamen Menge der neuen pharmazeutischen
Zusammensetzungen der Erfindung. Die Tumorzellen, die durch die
Erfindung gehemmt werden, sind solche, die empfänglich sind für die erfindungsgemäßen Verbindungen,
die in dieser Beschreibung offenbart sind, oder Zusammensetzungen,
die solche Verbindungen umfassen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ferner Verfahren der Verwendung der
neuen Verbindungen und Zusammensetzungen der Erfindung bereit, z.
B. Verfahren zur Verbesserung der Immunantworten und Verfahren der
Hemmung von Tumoren und anderen Krebszellen bei einem Lebewesen,
vorzugsweise einem Säuger.
Besonders bevorzugt umfasst die Erfindung ein Verfahren zur Antitumorbehandlung
eines Menschen, der einer solchen Behandlung bedarf, das heißt einem
Menschen, der als Wirt Krebszellen aufweist, einschließlich Brust-,
Kolon-, Leber-, Pankreas-, Uterus- oder Lungentumorzellen oder Leukämiezellen.
Zusätzlich
zu den Typen von Krebszellen, die oben aufgeführt sind, für welche die erfindungsgemäßen Discodermolide
und Zusammensetzungen besonders nützlich sind, haben die erfindungsgemäßen Verbindungen
auch gezeigt, dass sie nützlich
sind für
ihre antiproliferative Aktivität
gegen gewissen ZNS-Krebszelllinien, Melanomzelllinien, Ovarialkrebszelllinien,
Nierenkrebszelllinien und Prostatakrebszelllinien. Es würde erwartet
werden, basierend auf der besonderen antiproliferativen Art und
Weisen der Wirkung, die in dieser Beschreibung identifiziert ist, dass
zusätzliche
Krebszelllinien ebenso inhibiert werden durch solche Verbindungen.
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Verschiedene
Enantiomere der Discodermolide, wie oben definiert, können synthetisiert
werden von Durchschnittsfachleuten. Das natürliche Discodermolid, das isoliert
wird aus Meeresschwämmen,
wird überwiegend
als das (+)-Enantiomer gefunden.
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Bei
bevorzugten Ausführungsformen
der Erfindung sind die Verbindungen im Wesentlichen rein, das heißt sie enthalten
mindestens 95% der Verbindung, wie durch herkömmliche analytische Verfahren
bestimmt.
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Bei
weiteren bevorzugten Verfahren der Erfindung werden Salze innerhalb
des Umfangs der Erfindung hergestellt durch die Addition von Mineralsäuren, z.
B. HCl, H2SO4, oder
starken organischen Säuren,
z. B. Ameisensäure,
Oxalsäure,
in geeigneten Mengen, um das Säureadditionssalz
der Stammverbindung oder ihres Derivats zu bilden. Auch Reaktionen
vom Synthesetyp können
verwendet werden gemäß den bekannten Verfahren,
um verschiedene Gruppen zu addieren oder zu modifizieren bei den bevorzugten
Verbindungen, um andere Verbindungen herzustellen innerhalb des
Schutzbereichs der Erfindung.
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Der
Schutzbereich der Erfindung ist nicht beschränkt durch die speziellen Beispiele
und vorgeschlagenen Verfahren und Verwendungen, die sich hierauf
beziehen, da Modifizierungen innerhalb des Schutzbereichs gemacht
werden können
ausgehend von den Informationen, die durch diese Beschreibung den
Fachleuten bereitgestellt wird.
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Analoga
sind Verbindungen, die strukturell verwandt sind mit Discodermolid,
einschließlich
natürlicher und
synthetischer Derivate, Metabolite und Intermediate.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung wurde bestimmt, dass Analoga von Discodermolid, wo die
linke Seite des Moleküls
acetyliert ist, an den Positionen C-3 und C-7 größere Cytotoxizität aufweisen.
Dies kann z. B. gesehen werden bei Discodermolid-3-acetat, Discodermolid-7-acetat
und Discodermolid-3,7-diacetat.
Siehe das US-Patent mit der Nummer
US 6 127 406 A . Analoga mit Acetylgruppen
an der Position C-11, z. B. Discodermolid-3,11-diacetat und Discodermolid-3,7,11-tiacetat,
zeigen eine verringerte Cytotoxizität verglichen mit dem Stamm-
oder Elternmolekül,
wohingegen Verbindungen, die eine Acetylierung einschließen an der
Position C-17 eine dramatische Reduzierung in der Aktivität der Analoga
verursachen, wie ersichtlich bei Discodermolid-3,7,11,17-tetraacetat,
Discodermolid-3,7,17-triacetat
und Discodermolid-3,17-diacetat. Aus diesen Daten kann geschlossen
werden, dass die C-11 und C-17 Hydroxylgruppen zu der Gesamtcytotoxizität des Discodermolidmoleküls beitragen.
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Das
Discodermolidmolekül
kann unterteilt werden in fünf
allgemeine Bereiche: Die C-1 bis C-7 Lacton- und Verbindungsregion,
die erste C-8 bis C-15 Haarnadel, die zweite C-16 bis C-20 Haarnadel,
das C-21 bis C-24 Dien und das Carbamat am C-19 (siehe 1).
Die Aktivität
des Discodermolidmolküls
ist verschieden gemäß der/den
Region(en), die modifiziert ist/sind. Die Strukturaktivitätsdaten
geben die C-8 bis C-15 und C-16 bis C-20 Haarnadelregionen als entscheidend
an für
die Aktivität
des Discodermolidmoleküls
durch Bereitstellung einer optimalen räumlichen Beziehung für die C-11
Hydroxyl- und die C-17 Hydroxylfunktionalitäten, die gefunden werden in
natürlichen
und synthetischen Analoga, die wesentlich sind für die Induktion der Tubulinpolymerisation
und Stabilisierung des Mikrotubulusnetzwerks, was eine Blockade
in dem Zellzyklus an der G2/M Kontrollstelle
verursacht. Außerdem
stellt die C-1 bis C-7 Lacton- und Verbindungsregion einen Wasserstoffbindungsakzeptor
bereit, wie eine Carbonylgruppe, und die C-21 bis C-24 Dienregion
dient dazu, eine hydrophobe Gruppe bereitzustellen; beide Funktionalitäten sind
in der gleichen räumlichen
Beziehung oder räumlichen
Verhältnis
angebracht zu den C-11 und C-17 Hydroxylgruppen, wie sie gefunden
wird in Discodermolid und aktiven Analoga.
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Materialien
und Verfahren
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Ein
umfassenderes Verständnis
der Erfindung kann erhalten werden durch Bezug auf die folgenden speziellen
Beispiele von Verbindungen, Zusammensetzungen und Verfahren der
Erfindung. Die folgenden Beispiele veranschaulichen Verfahren zur
Ausführung
der Erfindung. Diese Beispiele sollten nicht als beschränkend ausgelegt
werden. Alle Prozentangaben beziehen sich auf das Gewicht und alle
Lösemittelmischungsverhältnisse
beziehen sich auf das Volumen, sofern es nicht anders angegeben
ist. Den Fachleuten ist es ersichtlich, dass die Beispiele den Gebrauch
von Materialien und Reagenzien einschließen, die kommerziell erhältlich sind
von bekannten Quellen, z. B. Chemikalienherstellern, sodass keine
Einzelheiten in Bezug darauf angegeben sind.
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Beispiel 1
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Isolierung und Strukturaufklärung von
2-Desmethyldiscodermolid (II)
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sDas
Schwammexemplar 23-XI-98-3-002, das identifiziert ist als Discodermia
sp. (HBOI Katalog Nr. 003:00973) wurde gesammelt von einem bemannten
Tauchboot vor Lucaya, Grand Bahama Island, Bahamas (Breite: 26° 30,727' N, Länge: 78° 35,026' W), in einer Tiefe
von 515 Fuß und
wurde bei –20°C gelagert
bis zur Extraktion. Der nasse Schwamm (2000 g) wurde in Ethanol
(EtOH) getränkt,
und der konzentrierte EtOH-Extrakt verteilt zwischen Ethylacetat
(EtOAc) und Wasser (H2O). Die EtOAc-lösliche Fraktion
wurde chromatographiert über
Kieselgel unter Verwendung eines Stufengradienten von EtOAc-MeOH als Elutionsmittel.
Die Fraktionen wurden überprüft durch
Dünnschichtchromatographie
und 1H NMR Spektren hinsichtlich der Gegenwart
von Discodermolid und Discodermolidanaloga. Die DC-Muster und das 1H NMR-Spektrum der Fraktion, die mit 2 bis
5% MeOH/EtOAc eluiert wurde, zeigte die Gegenwart eines Discodermolidanalogons
zusätzlich
zu Discodermolid. Diese Fraktion ergab bei weiterer Reinigung durch
HPLC (SiO2, 5 μm, 250 × 10 mm) mit 7% MeOH/CH2Cl2 als Elutionsmittel
2-Desmethyldiscodermolid
als weißen
Feststoff (Ausbeute: 0,5 mg, 0,00002% des nassen Gewichts).
2-Desmethyldiscodermolid:
[α]21D 10,2° (c
0,1, MeOH); IR (pur/NaCl) νmax 3374, 1721, 1710, 1323, 1037 cm–1; HRFABMS
(Glycerin) m/z 580,3853, Δ 0,4
mmu für
C32H53NO8 (M + H)+. Siehe
Tabellen 1 und 2 für
die 1H bzw. 13C
NMR-Spektren.
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Das 1H NMR-Spektrum von 2-Desmethyldiscodermolid
war sehr ähnlich
zu dem von Discodermolid mit dem Hauptunterschied in dem Vorliegen
von Resonanzen für
nur sieben Methylgruppen anstelle der 8 Methylgruppen, die beobachtet
werden, bei Discodermolid. Die detaillierte Analyse des 1H NMR zeigte die Abwesenheit des Signals
der C-2 Methylgruppe, die in der Regel im Tieffeld auftaucht aufgrund
der Entschirmung durch die benachbarte Carbonylgruppe. Das DEPT-Spektrum
zeigte den Ersatz des C-2
Methinkohlenstoffs durch einen Methylenkohlenstoff, der bei 40,3
ppm auftrat. Das COSY-Spektrum zeigte klar die Kopplung dieser neuen
Methylenprotonen, die beobachtet wurden bei 2,52 und 2,56 ppm mit
dem C-3 Hydroxymethin, das bei 3,95 ppm beobachtet wurde. Diese
Daten zusammen mit den Daten des Massenspektrums bestätigten die Struktur
von 2-Desmethyldiscodermolid.
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Beispiel 2
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Isolierung und Strukturaufklärung von
19-Desaminocarbonyldiscodermolid (III)
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Das
Schwammexemplar 23-XI-98-3-001, das identifiziert ist als Discodermia
sp. (HBOI Katalog Nr. 003:00972) wurde gesammelt von einem bemannten
Tauchboot vor Lucaya, Grand Bahama Island, Bahamas (Breite: 26° 30,727' N, Länge: 78° 35,026' W), in einer Tiefe
von 515 Fuß und
wurde bei –20°C gelagert
bis zur Extraktion. Der nasse Schwamm (2480 g) wurde in EtOH getränkt, und
der konzentrierte EtOH-Extrakt verteilt zwischen EtOAc und H2O. Die EtOAc-lösliche Fraktion wurde chromatographiert über Kieselgel
mit MeOH/EtOAc. Die Fraktionen wurden überprüft durch Dünnschichtchromatographie und 1H NMR hinsichtlich der Gegenwart von Discodermolid
und Discodermolidanaloga. Das 1H NMR-Spektrum der Fraktion,
die mit 0 bis 2% MeOH/EtOAc eluiert wurde, zeigte die Gegenwart
eines Discodermolidanalogons zusätzlich
zu Discodermolid. Diese Fraktion ergab bei weiterer Reinigung durch
HPLC (SiO2, 5 μm, 250 × 10 mm) mit 6% MeOH/CH2Cl2 als Elutionsmittel,
gefolgt von HPLC auf der gleichen Säule unter Verwendung von 3%
MeOH/CH2Cl2 als
Elutionsmittel, 19- Desaminocarbonyldiscodermolid
als weißen
Feststoff (Ausbeute: 1,1 mg, 0,00006% des nassen Gewichts).
19-Desaminocarbonyldiscodermolid:
[α]21D 18,0° (c
0,1, MeOH); IR (pur/NaCl) νmax 3393, 1103, 1030 cm–1;
HRFABMS (Glycerin) m/z 551,3937, Δ 1,0
mmu für
C32N54NO7 (M + H)+. Siehe
Tabellen 1 und 2 für
die 1H bzw. 13C
NMR-Spektren.
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Das 1H NMR-Spektrum von 19-Desaminocarbonyldiscodermolid
war nahezu identisch zu dem von Discodermolid. Das 1H
NMR-Spektrum zeigte die Abwesenheit des charakteristischen Signals
von zwei Protonen für
die Aminocarbonylgruppe, die bei Discodermolid als breites Signal
auftritt bei 5,05 ppm. Das Aminocarbonyloxymethinproton, das bei
Discodermolid bei 4,71 ppm auftritt, zeigte eine Hochfeldverschiebung
zu 3,41 ppm, was die Gegenwart eines typischer durch Hydroxy substituierten
Methinprotons anstelle eines Aminocarbonyloxymethinprotons an der
C-19 Position anzeigte. Das 13C NMR-Spektrum
zeigte die Abwesenheit eines Signals das dem Aminocarbonyloxykohlenstoff
zugeordent wird, das in Discodermolid bei 158,4 ppm auftritt. Diese
Daten bestätigten
zusammen mit den Daten des Massenspektrums die Struktur von 19-Desaminocarbonyldiscodermolid.
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Beispiel 3 (Referenzbeispiel)
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Isolierung und Strukturbestimmung
von 2-Epidiscodermolid (IV)
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Das
Schwammexemplar 23-XI-98-1-005, das identifiziert ist als Discodermia
sp. (HBOI Museum Katalog Nr. 003:00971) wurde gesammelt von einem
bemannten Tauchboot vor dem Bell Channel Buoy, Grand Bahama Island,
Bahamas (Breite: 26° 30,662' N, Länge: 78° 34,976' W), in einer Tiefe
von 482 Fuß und
wurde bei –20°C gelagert
bis zur Extraktion. Der nasse Schwamm (1931 g) wurde in EtOH getränkt, und
der konzentrierte EtOH-Extrakt verteilt zwischen EtOAc und H2O. Die EtOAc-lösliche Fraktion wurde chromatographiert über Kieselgel
mit CH2Cl2, gefolgt
von einem EtOAc-MeOH Gradienten. Die Fraktionen wurden überprüft durch Dünnschichtchromatographie
und 1H NMR hinsichtlich der Gegenwart von
Discodermolid und Discodermolidanaloga. Die Fraktion, die eluiert
wurde mit 5% MeOH/EtOAc, zeigte die Gegenwart eines Discodermolidanalogons,
das bei weiterer Reinigung durch HPLC (SiO2,
5 μm, 250 × 10 mm)
mit 6% MeOH/CH2Cl2 als
Elutionsmittel 2-Epidisocermolid als weißen Feststoff ergab (Ausbeute:
0,3 mg, 0,00001% des nassen Gewichts).
2-Epidiscodermolid:
[α]21D 10,7° (c
0,1, MeOH); IR (pur/NaCl) νmax 3394, 1720, 1041, 1028 cm–1;
HRFABMS (3-Nitrobenzylalkohol) m/z 594,4003, Δ 0,2 mmu für C33H55NO8 (M + H)+. Siehe Tabellen 1 und 2 für die 1H bzw. 13C NMR-Spektren.
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Die 1H und 13C NMR-Spektren
von 2-Epidiscodermolid waren sehr ähnlich zu denen von Discodermolid
und zeigten geringere Unterschiede bei der chemischen Verschiebung
und der Kopplungskonstanten bei der Lactonfunktionalität. Das NOESY-Spektrum
von Discodermolid zeigte Korrelationen zwischen C-2-Me und C-3-H,
dem C-2-H und C-3-H, dem C-4-Me und C-3-H und dem C-3-H und C-4-H,
von denen alle mit der berichteten Struktur übereinstimmten, bei der es
eine axiale Methylgruppe gibt an C-2, eine axiale Hydroxylgruppe
bei C-3 und eine äquatoriale
Methylgruppe bei C-4. Das NOESY-Spektrum von 2-Epidiscodermolid
zeigte Korrelationen zwischen dem C-2-Me und C-3-H, dem C-2-H und
C-4-H, dem C-4-Me und C-3-H und dem C-3-H und C-4-H. Die starke
NOE-Korrelation zwischen C-2-H und C-4-H zeigte die eins-drei diaxiale Anordnung
dieser Wasserstoffatome. Dies Daten bestätigten, dass das C-2-Me, das eine axiale
Anordnung in Discodermolid aufweist, in eine äquatoriale Anordnung im 2- Epidiscodermolid
geschnippt oder geklappt ist. Die obigen Daten bestätigten zusammen
mit den Daten des hoch auflösenden
Massenspektrums die Struktur von 2-Epidiscodermolid.
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Beispiel 4 – Isolierung
und Strukturbestimmung von Methyldiscodermolat (V)
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Das
Schwammmaterial Discodermia sp. (23-XI-98-1-003, HBOM Katalog Nr.
003:00970) wurde gesammelt am 23. November 1998 von einem bemannten
Tauchboot vor Bell Channel Buoy, Grand Bahama Island, Bahamas (Breite:
26° 30,662' N, Länge: 78° 34,976' W), in einer Tiefe
von 493 Fuß und
wurde bei –20°C gelagert
bis zur Extraktion. Der nasse Schwamm (3570 g) wurde in EtOH getränkt, und
der konzentrierte EtOH-Extrakt verteilt zwischen EtOAc und H2O. Die EtOAc-lösliche Fraktion wurde chromatographiert über Kieselgel
mit einem MeOH/EtOAc Gradienten und Fraktionen wurden kontrolliert
durch Dünnschichtchromatographie
und 1H NMR-Spektren in Bezug auf Discodermolid
und Discodermolidanaloga. Das 1H NMR-Spektrum
der Fraktion, die eluiert wurde mit 0 bis 2% MeOH/EtOAc, zeigte
die Gegenwart eines Discodermolidanalogons zusätzlich zu dem Discodermolid.
Diese Fraktion ergab bei weiterer Reinigung durch HPLC (SiO2, 5 μm,
250 × 10
mm) mit 7% MeOH/CH2Cl2,
gefolgt von HPLC mit 4% MeOH/CH2Cl2 Methyldiscodermolat als einen weißen Feststoff
in einer Menge von 1,1 mg (Ausbeute, 0,00003% des nassen Gewichts).
Methyldiscodermolat:
[α]21D 14,6° (c
0,1, MeOH); IR (pur/NaCl) νmax 3361, 1710, 1393, 1046 cm–1;
HRFABMS (Glycerin) m/z 626,4252, Δ 1,6
mmu für
C34H59NO9 (M + H)+. Siehe
Tabelle 3 für
die 1H bzw. 13C
NMR-Spektren.
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Das 1H NMR-Spektrum von Methyldiscodermolat war,
wie erwartet, sehr ähnlich
zu dem von Discodermolid. Das 1H NMR-Spektrum
zeigte ein zusätzliches
Drei-Protonen Singulett für
eine Methoxygruppe bei 3,63 ppm. Das C-5 Lactonproton, das in Discodermolid
bei 4,46 ppm auftauchte, war zu einem hohen Feld verschoben zu 3,90
ppm, was das Vorliegen einer Hydroxygruppe in dieser Position anzeigt.
Das 13C NMR-Spektrum zeigte eine 4,6 ppm
Hochfeldverschiebung für
das C-5 und ein Signal bei 52,2 ppm, das charakteristisch ist für eine Methoxygruppe.
Das INAPT-Spektrum zeigte eine Drei-Bindungskorrelation für die Methoxyprotonen
zu dem Estercarbonyl bei 176,7 ppm. Diese Daten bestätigen zusammen
mit den Daten des nassen Spektrums die Struktur des Discodermolidmethylesters.
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Beispiel 5 – Herstellung
von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid
(VI)
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Discodermolid-3-acetat
(2,4 mg), hergestellt wie beschrieben im US-Patent mit der Nummer
US 6127 406 A ,
wurde behandelt mit 2 ml gesättigtem
wässrigen
Na
2CO
3 in EtOH (1
: 9) und die Mischung wurde 24 h lang gerührt. Das Lösemittel wurde durch Destillation
kontrolliert unter vermindertem Druck, und das Produkt wurde verteilt
zwischen EtOAc und N
2O. Die EtOAc-lösliche Fraktion
wurde konzentriert, und der Rückstand ergab
nach Reinigung durch HPLC (SiO
2, 5 μm, 250 × 10 mm)
mit 4,5% MeOH/CH
2Cl
2 als
Elutionsmittel 3-Deoxy-2Δ-discodermolid
als einen weißen
Feststoff (1,2 mg, 50% Ausbeute).
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Die 1H und 13C NMR-Spektren
von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid
(Tabelle 4 bzw. 6) waren ähnlich
zu denen, die für
Discodermolid beobachtet wurden. Das 1H
NMR-Spektrum zeigte Signale an für
8 Methylgruppen. Es zeigte jedoch das Vorliegen von zwei vinylischen
Methyl-Singuletts im Vergleich zu einem vinylischen Methyl in Discodermolid.
Der Vergleich des 1H NMR-Spektrums von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid mit
dem von Discodermolid zeigte an, dass das ins Tieffeld verschobene
Methyldublett, das dem C-2-Me in Discodermolid entspricht, verändert war
zu einer vinylischen Methylgruppe in 3-Deoxy-2Δ-discodermolid. Das 1H-1H COSY-Spektrum
zeigte eine Kopplung zwischen dem vinylischen Methyl bei 1,88 ppm
mit dem neu gebildeten breiten olefinischen Singulett, das beobachtet
wurde bei 6,33 ppm. Obwohl keine Kopplung gesehen wurde zwischen
dem olefinischen Singulett bei 6,33 ppm und dem C-4-H, das bei 2,44
ppm beobachtet wurde, ergab die allylische Natur des letzteren Protons
die Position der neuen ungesättigten
Struktur. Der Rest des 1H NMR-Spektrums
war identisch zu dem von Discodermolid. Die COSY-Spektraldaten wurden
verwendet, um die Werte der chemischen Verschiebung für alle Protonen
in der Verbindung zuzuordnen. Diese Daten bestätigen die Struktur von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid.
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Beispiel 6 – Herstellung
von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-17-acetat
(VII) und 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat
(VIII)
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Discodermolid-3,7,11,17-tetraacetat
(4,0 mg), hergestellt wie beschrieben im US-Patent mit der Nummer
US 6 127 406 A ,
wurde mit 2 ml gesättigtem
wässrigen
Na
2CO
3 in EtOH (1
: 9) behandelt, und die Mischung wurde 4 h lang bei 40°C gerührt. Das
Lösemittel
wurde bei vermindertem Druck konzent riert, und das Produkt wurde
zwischen EtOAc und H
2O verteilt. Die EtOAc-lösliche Fraktion
wurde konzentriert, und der Rückstand
nach Reinigung durch HPLC (SiO
2, 5 μm, 250 × 10 mm,
mit 3,5% MeOH/CH
2Cl
2 als
Elutionsmittel) ergab 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-17-acetat
(1,0 mg) als weißen
Feststoff und 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat
als weißen
Feststoff (2,0 mg).
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Das 1H NMR-Spektrum von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-17-acetat
(Tabelle 5) war sehr ähnlich
zu dem von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid
(Tabelle 4) und 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat
(Tabelle 4). Das Spektrum zeigte jedoch die Gegenwart von einer
Acetylgruppe bei 2,07 ppm, was andeutet, dass drei Acetylgruppen
während
der Reaktion eine Hydrolyse durchlaufen haben. Die Gegenwart des
vinylischen Methyls bei 1,88 ppm zusammen mit dem olefinischen Singulett
bei 6,32 zeigte die Gegenwart der 3-Deoxy-2Δ-funktionalität, wie in
3-Deoxy-2Δ-discodermolid.
Die Hochfeldverschiebung des C-7-H (beobachtet bei 4,72 ppm) um 0,89
ppm und des C-11-H (beobachtet bei 3,12 ppm) um 1,49 ppm, im Vergleich
mit dem C-7-H und dem C-11-H von Discodermolidtetraacetat, zeigte
die Abwesenheit von Acetylgruppen an diesen Positionen an. Der Rest
des 1H-Spektrums glich dem von Discodermolid-3,7,11,17-tetraacetat. Eine
sorgfältige
Analyse des COSY-Spektrums ordnete die Werte der chemischen Verschiebungen
den verbleibenden Protonen in der Verbindung zu. Die 13C
NMR-Daten sind in der Tabelle 6 berichtet. Diese Daten bestätigten die
Struktur von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-17-acetat.
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Das 1H NMR-Spektrum von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat
(Tabelle 4) glich sehr stark dem von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid (Tabelle 4).
Das Spektrum zeigte jedoch die Gegenwart von zwei Acetylgruppen,
die beobachtet wurden bei 2,08 und 2,04 ppm, was andeutet, dass
zwei Acetylgruppen eine Hydrolyse während der Reaktion durchlaufen
hatten. Die Gegenwart den vinylischen Methyls bei 1,88 ppm zusammen mit
dem olefinischen Singulett bei 6,32 zeigte die Gegenwart der 3-Deoxy-2Δ-funktionalität, wie in
3-Deoxy-2Δ-discodermolid.
Die Hochfeldverschiebung von C-7-H (beobachtet bei 4,66 ppm) um
0,95 ppm im Vergleich zu dem C-7-H von Discodermolidtetraacetat
(beobachtet bei 5,61 ppm) zeigte die Abwesenheit einer Acetylgruppe
in dieser Position. Der Rest des 1H-Spektrums
glich dem von Discodermolid-3,7,11,17-tetraacetat. Eine sorgfältige Analyse
des COSY-Spektrums ordnete die Werte der chemischen Verschiebung
den verbleibenden Protonen in der Verbindung zu. Diese Daten bestätigten die
Struktur von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat.
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Beispiel 7 – Herstellung
von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7,11,17-triacetat
(IX)
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3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat
(1,0 mg) wurde in trockenem Pyridin (0,5 ml) gelöst und mit 20 ml Essigsäureanhydrid
behandelt. Die Mischung wurde 4 h lang bei Raumtemperatur gerührt. Die
Destillation des Lösemittels
unter vermindertem Druck ergab 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7,11,17-triacetat als weißen Feststoff
(1,0 mg, % Ausbeute – 100%).
Das 1H NMR-Spektrum von 3-Deoxy-2Δ- discodermolid-7,11,17-triacetat
(Tabelle 5) glich sehr stark dem von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat (Tabelle
4). Das 1H-Spektrum zeigte die Gegenwart
von drei Acetylgruppen, die beobachtet wurden bei 2,08, 2,01 und
1,99 ppm, was die Acytilierung anzeigte von der C-7-OH Gruppe in
3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17,diacetat.
Die Gegenwart des vinylischen Methyls bei 1,88 ppm zusammen mit
dem olefinischen Singulett bei 6,30 ppm zeigte die Gegenwart von
der 3-Deoxy-2Δ-funktionalität, wie bei
dem 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat.
Die Tieffeldverschiebung des C-7-H zu 5,64 ppm von 4,66 ppm in der
Ausgangsverbindung zeigte die Acetylierung der C-7-OH Gruppe. Die
verbleibenden Signale in dem 1H-Spektrum
glichen dem von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11,17-diacetat.
Die chemischen Verschiebungswerte für die verbleibenden Protonen
wurden zugeordnet durch Analyse von dem COSY-Spektrum der Verbindung. Die 13C NMR-Daten werden in der Tabelle 6 gezeigt. Diese
Daten bestätigten
die Struktur von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7,11,17-triacetat.
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Beispiel 8 – Herstellung
von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11-acetat
(X)
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Discodermolid-3,7,11-triacetat
(3,0 mg) wurde behandelt mit 2 ml gesättigtem wässrigen Na2CO3 in EtOH (1 : 9), und die Mischung wurde
24 h lang bei 25°C
gerührt.
Das Lösemittel
wurde durch Destillation unter vermindertem Druck entfernt, und
der Rückstand
wurde verteilt zwischen CH2Cl2 und
H2O. Die CH2Cl2-lösliche Fraktion
wurde konzentriert, und der Rückstand
ergab bei Reinigung durch HPLC (SiO2 ,5 μm, 250 × 10 mm) unter
Verwendung von 2,5% MeOH/CH2Cl2 als
Elutionsmittels 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11-acetat
als weißen
Feststoff als das Hauptprodukt (1,5 mg).
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Das 1H NMR-Spektrum von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11-acetat
(Tabelle 5) glich stark dem von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid (Tabelle 4).
Das 1H-Spektrum zeigte die Gegenwart von
einer Acetylgruppe, die beobachtet wurde bei 2,08 ppm, was ein monoacetyliertes
Produkt anzeigt. Der Vergleich des 1H NMR-Spektrums dieser
Verbindung mit der von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid
zeigte die Gegenwart eines Acetats bei C-11. Das C-11-H Acetoxymethinproton
tauchte auf bei 4,72 ppm, was eine Tieffeldverschiebung anzeigte
von 1,55 ppm, verglichen mit dem Signal, das beobachtet wurde für das C-11-H
in 3-Deoxy-2Δ-discodermolid.
Die verbleibenden Signale in dem 1H-Spektrum
glichen dem von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid. Durch
Analyse des COSY-Spektrums wurden die Werte der chemischen Verschiebungen
allen Protonen in der Verbindung zugeordnet. Die 13C
NMR-Daten sind in der Tabelle 6 berichtet. Diese Daten bestätigten die
Struktur von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-11-acetat.
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Beispiel 9 – Herstellung
von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7-succinat
(XI)
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Discodermolid
(10 mg) wurde gelöst
in 4 ml von trockenem Pyridin und behandelt mit 2 mg Bernsteinsäureanhydrid.
Die Mischung wurde 1 Woche lang bei Raumtemperatur gerührt und
dann eine weitere Woche lang bei 40°C. Das Lösemittel wurde verdampft unter
einem Strom von Stickstoff, um einen weißen Feststoff (–10 mg)
zu ergeben. Die Mischung wurde durch HPLC getrennt unter Verwendung
einer SiO2-Semiprep-Säule (Phenomenex Luna Säule, 5 μ, 250 × 10 mm)
mit 7% MeOH in CH2Cl2 als
Elutionsmittel, um drei Fraktionen zu ergeben: eine nicht polare
Mischung; 2-Epidiscodermolid (~1 mg) und nicht umgesetztes Discodermolid
(5 mg). Die nicht polare Mischung wurde nochmals chromatographiert
durch HPLC unter Verwendung einer SiO2 Semiprep
Säule (Phenomenex
Luna Säule,
5 μ, 250 × 10 mm)
mit 5% MeOH in CH2Cl2 als
Elutionsmittel, um drei Fraktionen zu ergeben: eine zweite nicht
polare Mischung, 3-Deoxy-2Δ-discodermolid
(2 mg) und 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7-succinat
(1 mg).
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Der
Vergleich der 1H und 13C
NMR-Daten von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7-succinat
(Tabelle 7), mit denen von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid (Tabelle 4) zeigte
große Ähnlichkeiten
und zeigte die mögliche
Dehydration der C-3 Hydroxylgruppe während der Reaktion. Die Abwesenheit
des C-25 Methyldubletts sowie des C-3-H Hydroxymethinprotons zusammen
mit der Beobachtung einer neuen olefinischen Methylgruppe (δ 1,80, 3H,
s) und eines olefinischen Protons (δ 6,40, 1H, s) in den Spektren
dieser Verbindung bestätigten
diese Annahme. Die Gegenwart von zwei zusätzlichen Carbonylgruppen (δ 173,8, s;
17,3, s) und zwei zusätzliche
Methylengruppen (δ 2,51,
4H, m; 13C δ 30,0, t; 29,2, t) zeigten die
Bildung des Succinats an. Die Tieffeldverschiebung des 7-Hydroxymethinprotons,
das bei 5,68 ppm beobachtet wurde, verglichen mit 4,76 ppm in 3-Deoxy-2Δ-discodermolid,
bestätigte
die Struktur als 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7-succinat.
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Beispiel 10 – Herstellung
von 8,21,23-Hexahydrodiscodermolid (XII) und 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodisco-dermolid
(XIII)
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Discodermolid
(34,0 mg), gelöst
in EtOH (20 ml) wurde hydriert mit H2 in
Gegenwart des PtO2 Katalysators während 0,5
h unter Vorlagedruck. Der Katalysator wurde durch Filtration entfernt,
und die erhaltene Lösung
unter einem Strom von Stickstoff konzentriert, um eine Mischung
von hydrierten Produkten zu ergeben. Das Gemisch wurde getrennt
durch HPLC unter Verwendung einer SiO2-Semiprep-Säule (Phenomenex, 5 μ, 250 × 10 mm)
mit 7% MeOH in CH2Cl2 als
Elutionsmittel, um 8,21,23-Hexahydrodiscodermolid
(9,0 mg) zu ergeben; [α]21D –29,20° (c 1,2,
MeOH) und 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid
(2,3 mg), [α]21D –19,8° (c 0,3,
MeOH). Die Tabellen 8 und 9, unten, zeigen die 1H bzw. 13C NMR-Daten
für diese
zwei Analoga.
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Beispiel 11 – Herstellung
von 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid-3,11,17-triacetat (XIV)
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7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid
(2 mg) wurde gelöst
in 0,5 ml von trockenem Pyridin und behandelt mit 2 μl Essigsäureanhydrid.
Die Mischung wurde über
Nacht bei Raumtemperatur gerührt.
Das Lösemittel
wurde verdampft unter einem Strom von Stickstoff, um einen weißen Feststoff
~2 mg zu ergeben. Die Mischung wurde getrennt durch HPLC unter Verwendung
einer SiO2-Semiprep-Säule (Phenomenex Luna Säule, 5 μ, 250 × 10 mm)
mit 3% MeOH in CH2Cl2 als
Elutionsmittel, um reines 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid-3,11,17-triacetat
(1,5 mg) zu ergeben. Die 1H NMR-Daten dieser
Verbindung sind in der Tabelle 10 gezeigt.
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Beispiel 12 – In vitro
Antitumoreffekte von Discodermolid und Discodermolidanaloga.
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A. Effekte von Discodermolid
und Analoga bei der in vitro Proliferation von Tumorzelllinien
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Discodermolid
und Discodermolidanaloga wurden analysiert hinsichtlich ihrer Effekte
auf die Profliferation von humanen A549 Adenokarzinom- und P388
Murinleukämiezelllinien.
P388-Zellen wurden erhalten von Dr. R. Camalier, National Cancer
Institute, Bethesda, MD, und A549-Zellen wurden erhalten von American Type
Culture Collection, Rockville, MD. Alle Zelllinien wurden in einem
Gewebekulturmedium gehalten (TCM; Roswell Park Memorial Institute
RPMI 1640, ergänzt
mit 100 U/ml Penicillin, 100 mg/ml Streptomycin, 60 mg/ml 1-Glutamin,
18 mM HEPES, 0,05 mg/ml Gentamicin (Life Technologies, Gaithersburg,
MD) und 10% Fötusrinderserum)
und kultiviert in Kunststoffgewebekulturkolben bei 37°C in befeuchteter
Luft, die 5% CO2 enthielt. Stammkulturen
von P388-Zellen wurden subkultiviert 1 : 20 in frischem TCM alle
2 bis 3 Tage. Stammkulturen von A549-Zellen wurden subkultiviert
1 : 10 alle 3 bis 4 Tage. Um die antiproliferativen Effekte von Mitteln
gegen die Zellen zu testen, wurden 200 ml Kulturen (Gewebekulturplatten
mit 96 Gefäßen, Nunc,
Dänemark)
angelegt mit 1 × 105 Zellen/ml in TCM oder TCM, das das Testmittel
enthielt bei 0,03 bis 5,0 μg/ml. Nach
einem Durchlauf von 48 h wurden P388-Zellen nummeriert unter Verwendung von
3-[4,5-Dimethylthiazol-2-yl]-2,5-diphenyltetrazoliumbromid (MTT),
wie in der Literatur beschrieben (M. C. Alley, et al., Cancer Res. 48:
589, 1988). A549-Zellen wurden spezifiziert auf die gleiche Art
und Weise nach einem Verlauf von 72 h. Die Ergebnisse wurden ausgedrückt als
% Inhibition oder Hemmung, verglichen zu der negativen (kein Arzneimittel)
Kontrolle. Positive Arzneimittelkontrollen von verschiedenen Verdünnungen
von 5-Fluoruracil und Adriamycin (Sigma Chemical Co., St. Louis,
MO) wurden eingeschlossen, um die Empfindlichkeit der Zelllinie gegenüber einem
Arzneimittel zu kontrollieren.
-
Um
die Effekte auf die Zellproliferation und die erhaltenen IC50-Werte zu quantifizieren, werden zu jedem
Gefäß 75 ml
warme Wachstumsmedien, die 5 mg/ml MTT enthielten, gegeben, die
Kulturen in den Inkubator zurückgegeben
und 3 h ungestört
stehengelassen. Um die Bildung von reduziertem Formazan spektrophotometrisch
zu quantifizieren, wurden die Platten zentrifugiert (500 × g, 10
min), die Kulturflüssigkeiten
durch Aufsaugen entfernt, und 200 μl von angesäuertem Isopropanol (2 ml konzentriertes
HCl/Liter Isopropanol) pro Gefäß zugegeben.
Die Absorption der erhaltenen Lösungen
wird gemessen in einem Plattenleser (TECAN Spectra SLT; TECAN U.S.,
Research Triangle Park, NC) bei 570 nm und einem 650 nm Referenzfilter.
Die Absorption der Testgefäße wird
geteilt durch die Absorption von Gläschen ohne Arzneimittel, und
die Konzentration des Mittels, die zu einer 50% Absorption von unbehandelten
Kulturen (IC50) führt, wird bestimmt durch lineare
Regression der Logit-transformierten Daten (D. J. Finney, Statistical
Method in Biological Assay, 3. Ausgabe, Seiten 316 bis 348, Charles
Griffin Co., London, 1978). Eine lineare Beziehung zwischen der
Anzahl der Tumorzellen und der Formazanbildung wurde routinemäßig beobachtet über den
Bereich der Zelldichten, die in diesen Experimenten beobachtet wurden.
Die zwei Standardarzneimittelkontrollen (oben angegeben) sind in
jedem Assay (Untersuchung) eingeschlossen als eine Kontrolle, um
die Arzneimittelempfindlichkeit von jeder der Zelllinien zu untersuchen,
und die IC50-Werte werden bestimmt für jede Kombination
von Arzneimittel-Zelle.
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Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse in diesen Untersuchungen verglichen
mit Discodermolid (I) für
die Verbindungen II bis V kann in der Tabelle 11 gefunden werden.
Die Ergebnisse für
die Verbindungen VI bis XIV können
in der Tabelle 12 gefunden werden.
-
B. Effekte von Discodermolid
und Analoga auf Mikrotubulus-Bündelungsmuster
(„Microtubule
Bundling" Pattern)
in Tumorzellen, wie durch Immunfluoreszenz bestimmt
-
Discodermolid
und Discodermolidanaloga wurden bewertet hinsichtlich ihrer Effekte
auf die Morphologie des Mikrotubulusnetzwerks von Zellen unter Verwendung
des monoklonalen Maus-Anti-alpha-Tubulin
Antikörpers.
Mit Discodermolid behandelte Zellen zeigen routinemäßig eine
abnormale Bildung von mehrfach centriolar-strahlenden Mikrotubuli
mit extensiven Clustern von assoziierten mikrotubulären Bündeln" („Bundles") anstatt des feinen "Netzes" („mesh") von individuellen
Mikrotubuli, die das Cytoskelettnetzwerk aufbauen bei unbehandelten
Kontrollzellen.
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Am
Tag 1 wurden 7 × 104 adhärente
humane A549 Adenokarzinomtumorzellen über Nacht kultiviert in TCM
bei 37°C
in 5% CO2 auf 22 mm2 Deckgläschen auf
Mikrotiterplatten mit 6 Gefäßen. Am
Tag 2 wurde TCM entfernt und ersetzt durch 10 bis 1000 nM Discodermolid
oder ein Analogon in TCM oder TCM ohne Arzneimittel (Kontrolle)
und über
Nacht inkubiert bei 37°C
in 5% CO2. Am Tag 3 wurde TCM entfernt,
und die Zellen, die an den Deckgläschen befestigt waren, wurden
fixiert mit einer 3,7% Formaldehydlösung in Dulbecco's PBS über einen
Zeitraum von 10 min bei Raumtemperatur. Die Zellen wurden permeabilisiert
mit einer 2% Triton X-100 Lösung,
2 ml pro Gläschen,
5 min lang bei Raumtemperatur und zweimal gewaschen in Dulbecco's PBS vor einem Färben.
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Jedem
Gefäß, das Zellen
enthielt, die befestigt waren an Deckgläschen, wurde ein 2 ml Volumen
von monoklonalem Maus-Anti-alpha-Tubulin Antikörper (Katalog Nr. T-5168, Sigma
Chemical Co., St. Louis, MO) 1 : 1000 verdünnt in Dulbecco's Phosphat gepufferter
Salzlösung
(D-PBS) zugegeben, und die Zellen wurden 45 min lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Deckgläschen
wurden einmal mit D-PBS gewaschen. Ein 2 ml Volumen von Ziegen-Antimaus-IgG-FITC,
konjugiert im Antikörper
(Katalog Nr. T-5262,
Sigma Chemical Co., St. Louis, MO), 1 : 1000 verdünnt in D-PBS
wurde zugegeben, und die Zellen wurden 45 min lang bei Raumtemperatur
inkubiert. Die Deckgläschen
wurden einmal in D-PBS gewa schen, und die DNS wurde angefärbt mit
0,02 mg/ml Propidiumiodid zusammen mit 0,1 mg/ml Ribonuclease A
(RNAse) A in D-PBS bei 37°C über einen
Zeitraum von 30 min. Die Deckgläschen
wurden dreimal gewaschen mit sterilem destillierten Wasser, an Luft
getrocknet und auf Objektträgern
befestigt mit SlowFadeTM Antibleichlösung (Molecular
Probes, Eugene, OR) und unter dem Mikroskop beobachtet unter Verwendung
einer Epifluoreszenzbeleuchtung hinsichtlich der Gegenwart von abnormalen
Polstrahlen- und Mikrotubulusbündelbildungen.
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Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse in dieser Untersuchung im Vergleich
mit Discodermolid (I) für die
Verbindungen II bis V kann in der Tabelle 11 gefunden werden. Die
Ergebnisse für
die Verbindungen VI bis XIV können
in der Tabelle 12 gefunden werden.
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C. Effekt von Discodermolid
und Analoga auf die Tubulinpolymerisation
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Die
Polymerisation von gereinigtem Rinderhirntubulin (Cytoskeleton Inc.,
Denver, CO) wurde befolgt durch Veränderungen in der optischen
Dichte von Tubulinlösungen
bei 350 nm in einem Hitachi U-3010
Spektrometer, das ausgestattet war mit einem elektronisch thermostatisierten
Zellhalter SPR-10. Stammlösungen von
Tubulin wurden auf Eis verdünnt
in einem G-PEM-Puffer (1 mM GTP, 80 mM PIPES, 1 mM EGTA, 0,5 mM Magnesiumchlorid,
pH 6,8) auf eine Endkonzentration von 1 mg/ml. Das Instrument wurde
auf 0 gestellt bei dieser Lösung
bei 4°C.
Discodermolid und seine Analoga wurden dann zugegeben zu der Tubulinlösung bis zu
einer Endkonzentration von 10 μM,
schnell gemischt, und die Absorption wurde kontrolliert über einen
Zeitraum von 61 min. Innerhalb dieses Zeitraums wurde die Temperatur
des thermoelektrischen Zellhalter 1 min lang bei 4°C gehalten,
auf 35°C
erhöht
mit einer Geschwindigkeit von 1°C/min,
zurück
erniedrigt auf 4°C
mit einer Geschwindigkeit von 2°C/min
und für
weitere 14 min bei 4°C
gehalten.
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Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse in dieser Untersuchung, verglichen
mit Discodermolid (I) für die
Verbindungen II bis V kann in der Tabelle 11 gefunden werden. Die
Ergebnisse für
die Verbindungen VI bis XIV können
in der Tabelle 12 gefunden werden. Die 4 zeigt
die Polymerisationskurven für
die Verbindungen I bis IV und VI. Die 5 zeigt
die Polymerisationskurven für
die Verbindungen I, XII und XIII.
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D. Effekt von Discodermolid
und Analoga auf die Zellzyklusprogression von A549 Humanlungenzellen
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Zellzyklusuntersuchungen
wurden gestartet, um eine spezielle Phase innerhalb des Zellzyklus
genau festzulegen, in dem Discodermolidanaloga ihren antiproliferativen
Effekt ausübten.
A549 Humanlungenzellen wurden verwendet als Zellzyklusziele, um
die Effekte von Discodermolid und Discodermolidanaloga zu vergleichen
auf die Perturbation des Zellzyklus. Zellzyklusanalysen wurden durchgeführt wie
folgt: A549 Zellen wurden inkubiert bei 37°C in 5% CO2 in
Luft in Gegenwart oder Abwesenheit von verschiedenen Konzentrationen von
Discodermolid oder Discodermolidanaloga während 24 h. Die Zellen wurden
geerntet, in Ethanol fixiert, gewaschen und mit 0,2 mg/ml von Propidiumiodid
(P. I.) zusammen mit 0,1 mg/ml von RNAse A gefärbt. Die gefärbten Präparationen
oder Zubereitungen wurden analysiert auf einem Coulter EPICS ELITE
Flusscytometer mit 488 nM Exzitation. Fluoreszenzmessungen und erhaltene
DNS-Histogramme wurden gesammelt aus mindestens 10.000 mit P. I.
gefärbten
Zellen bei einer Emissionswellenlänge von 690 nnm Rohe Histogrammdaten
wurden ferner analysiert unter Verwendung eines Zellzyklusanalyseprogramms
(Multicycle, Phoenix Flow Systems).
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-
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Eine
Zusammenfassung der Ergebnisse dieser Untersuchung im Vergleich
zu Discodermolid (I) für
die Verbindungen II bis V kann in Tabelle 11 gefunden werden. Die
Ergebnisse für
die Verbindungen VI bis XIV können
in Tabelle 12 gefunden werden. Die 6A bis 6F zeigen
Beispiele der flusscytometrischen Histrogramme, die beobachtet wurden
für unbehandelte
Kontrollzellen und die Verbindungen I, XII, XIII und XIV.
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Beispiel 13 – Biologische
Aktivität
von 2-Desmethyldiscodermolid (II) Mikrotubulusbündelung in A549 Humantumorzellen
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Bei
1000 nM waren die morphologischen Veränderungen äquivalent zu solchen, die beobachtet
wurden in Zellen, die 1000 nM Discodermolid ausgesetzt wurden. Es
gab viel weniger Zellen als in dem Lösemittelkontrollbeispiel. Die
Mehrzahl der Zellen war (ab)gerundet oder rund mit extensiver Mikrotubulusbündelung. Nicht
(ab)gerundete oder nicht runde Zellen zeigten, dass die Mehrzahl
der Mikrotubulusmatrix kondensiert war in perinukleare Bündel. Es
gab wenig Polynukleation oder morphologischen Beweis von Zellen,
die einer Apoptose unterlagen. Bei 100 nM waren die beobachteten
morphologischen Effekte ähnlich
zu solchen von Zellen, die 20 bis 50 nM Discodermolid ausgesetzt
wurden. Etwas dünne
oder kurze periphere Mikrotubulusbündelung wurde beobachtet. Mikronukleationseigenschaften
der Apoptose waren extensiv und viele Zellen wiesen mehrfache Polstrahlenbildungen
auf. Außerdem
wiesen viele Zellen eine dünne
und verlängerte
Morphologie auf, die nicht charakteristisch war für die Discodermolidbehandlung.
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Tubulinpolymerisation
-
Dieses
Analogen induzierte die Polymerisation von Tubulin beginnend bei
etwa 9°C.
Das polymerisierte Tubulin war stabil bei 4°C. Diese Verbindung zeigte Effekte,
die fast äquivalent
waren zu denen der Stamm- oder Elternverbindung Discodermolid, da
die Zugabe von Discodermolid nur eine geringe Zunahme in der optischen
Dichte verursachte.
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Zellzykluseffekte
-
Diese
Verbindung induzierte sehr starke apoptotische (Sub-G1 Peak-)Effekte
sowie eine Zunahme in dem Prozentsatz von Zellen, die in der G2/M Phase des Zellzyklus verblieben.
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Diese
biologischen Aktivitäten
sind in der Tabelle 11 zusammengefasst.
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Beispiel 14 – Biologische
Aktivität
von 19-Desaminocarbonyldiscodermolid (III) Mikrotubulusbündelung
in A549 Humantumorzellen
-
Bei
1000 nM gab es weniger Zellen als in der negativen Kontrollgruppe.
Die Mehrzahl der Zellen war (ab)gerundet und abgehoben von der Oberfläche und
wies häufig
mehrfache Polstrahlenbildungen auf. Die verbleibenden Zellen wiesen
eine mittlere Menge an Mikrotubulusbündelung auf, die dazu neigte
zentral und perinukleär
in der Anordnung zu sein. Es gab etwas Polynukleation sowie Kernabbau,
was auf Apoptose hinwies aber nicht extensiv war. Die morphologischen
Veränderungen
waren äquivalent
zu denen, die induziert wurden durch 50 bis 100 nM Discodermolid.
Bei 100 nM gab es mehr Zellen als bei der 1000 nM Gruppe, aber weniger
als bei der Negativkontrolle. Es gab etwas Mikrotubulusbündelung,
die dazu neigte, peripher zu sein, radial und häufig in kürzerer Länge als sie gesehen wird bei
100 nM Konzentrationen von Discodermolid. Auf Apoptose hinweisende
Polynukleation sowie Kernabbau waren beide extensiv durch diese
Population von Zellen. Zellen mit mehrfachen Polstrahlenbildungen
wurden auch leicht gefunden. Die morphologischen Veränderungen
waren äquivalent
zu denen, die induziert wurden durch 10 bis 20 nM Discodermolid.
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Tubulinpolymerisation
-
Dieses
Analogen induzierte niedrige Werte an Tubulinpolymerisation beginnend
bei etwa 25°C.
Die maximale Polymerisation betrug nur 30 bis 50%, die induziert
wurde durch Discodermolid, und die Polymere waren relativ stabil,
wenn die Probe bei 4°C
gehalten wurde.
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Zellzykluseffekte
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- Starke Apoptose; mittlere G2/M Blockade.
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Diese
biologischen Aktivitäten
sind in der Tabelle 11 zusammengefasst.
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Beispiel 15 – Biologische
Aktivität
von 2-Epidiscodermolid (IV) Mikrotubulusbündelung in A549 Humantumorzellen
-
Bei
1000 nM waren die morphologischen Veränderungen zu diesen Zellen
ungefähr äquivalent
zu denen von 20 nM Discodermolid. Etwas geringere, periphere Polymerisation
von der Mikrotubulusmatrix wurde beobachtet, aber diese war nicht
extensiv. Die Mikronukleationseigenschaft der Apoptose war weit
größer als sie
auftrat in Lösemittelkontrollzellen.
Es gab eine große
Anzahl von Zellen mit mehrfachen Polstrahlenbildungen. Bei 100 nM
sieht die Mehrzahl der Zellen aus, wie die negative Kontrollprobe.
Es gab keine Mikrotubulusmatrixbündelung
und keine beobachtbaren Veränderungen
in der Zellverteilung oder Morphologie. Einige wenige Zellen wurden
gefunden mit mehrfachen Polstrahlenbildungen, aber dieses machte
weniger als 10% der Population aus, die einer Mitose unterlagen.
Es gab keine merkliche Zunahme am Auftreten von polynukleierten
Zellen oder solchen mit den morphologischen Änderungen, die auf eine Apoptose
hinweisen.
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Tubulinpolymerisation
-
Dieses
Analogen induzierte niedrige Werte an Tubulinpolymerisation beginnend
bei etwa 12°C.
Die maximale Polymerisation betrug nur 30 bis 50%, die durch Discodermolid
induziert wurde, und die Polymere waren relativ stabil, wenn die
Probe bei 4°C
gehalten wurde.
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Zellzykluseffekte
-
- Apoptose und schwache G2/M Blockade.
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Diese
biologischen Aktivitäten
sind in der Tabelle 11 zusammengefasst.
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Beispiel 16 – Biologische
Aktivität
von 3-Deoxy-2Δ-discodermolid-7-succinat
(XI) Mikrotubulusbündelung
in A549 Humantumorzellen
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Bei
1000 nM erschienen Zellen, die abgeflacht waren mit einzelnen Kernen;
Mikrotubuli waren angeordnet in einem feinen Netz ohne Bündelung,
mehrfachen Sternen oder Polynukleation. Bei 100 nM und 10 nM war
das morphologische Auftreten nicht unterscheidbar von dem von den
unbehandelten (Kontroll-)Zellen.
-
Tubulinpolymerisation
-
Wegen
der Ähnlichkeit
der behandelten Zellen zu denen der Kontrolle wurde die Polymerisation
von gereinigtem Tubulin nicht getestet.
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Zellzykluseffekte
-
Bei
der höchsten
getesteten Konzentration (3000 nM) wurden keine Zellzykluseffekte
festgestellt. Es schien eine geringe Induktion von Apoptose aufgetreten
zu sein und eine allgemeine Nekrose angezeigt gewesen zu sein. Bei
1000 nM, 100 nM und 10 nM waren die Effekte nicht unterscheidbar
von den unbehandelten (Kontroll-)Zellen.
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Diese
biologischen Aktivitäten
sind in der Tabelle 12 zusammengefasst.
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Beispiel 17 – Biologische
Aktivität
von 8,21,23-Hexahydrodiscodermolid (XII) Mikrotubulusbündelung
in A549 Humantumorzellen
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Es
gab weniger Zellen als bei der Kontrolle oder mit Discodermolid
behandelten Gruppen sowohl bei 1000 nM als auch 100 nM. Die Mikrotubulusbündelung
war ersichtlich bei beiden Konzentrationen, die getestet wurden,
obwohl sie nicht so extensiv war, wie sie bei Discodermolid bei
diesen gleichen Konzentrationen sein würde. Die Mehrzahl der Zellen
war (ab)gerundet und wies mehrfache Polstrahlen auf oder waren in
der mitotischen Phase des Zellzyklus. Von den wenigen Zellen, die
angehaftet und verteilt waren, schien es keine bemerkenswerte Zunahme
zu geben bei der Mikronukleationseigenschaft der Apoptose. Bündel, die
gebildet wurden, waren häufig
gebogen entlang der Peripherie der Zellen.
-
Tubulinpolymerisation
-
8,21,23-Hexahydrodiscodermolid
induzierte starke Tubulinpolymerisation, beginnend bei etwa 16°C. Die maximale
Polymerisation betrug etwa 80% von der, die durch Discodermolid
induziert wurde, und die Polymere waren relativ stabil, wenn die
Probe bei 4°C
gehalten wurde. Dies ist in 5 gezeigt.
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Zellzykluseffekte
-
Bei
100 nM gab es eine geringe prozentuale Zunahme an den Zellen, die
in der G2/M Phase akkumuliert waren. Diese
Konzentration induzierte einen höheren
Prozentsatz der Apoptose. Dies ist in 6C gezeigt.
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Diese
biologischen Aktivitäten
sind in der Tabelle 12 zusammengefasst.
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Beispiel 18 – Biologische
Aktivität
von 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid (XIII) Mikrotubulusbündelung in
A549 Humantumorzellen
-
Bei
10 nM gab es keinen sichtbaren Effekt auf die Mikrotubulusmatrix
und nur die gewöhnliche
Zelle wurde gesehen mit mehrfachen Polstrahlenbildungen. Zellen,
die 100 nM ausgesetzt wurden, von dem Analogon wiesen Effekte auf,
die vergleichbar waren zu Zellen, die 10 nM von Discodermolid ausgesetzt
waren. Ein hoher Prozentsatz an M-Phasenzellen wies mehrfache Polstrahlenbildungen
auf, es gab eine geringe Menge von Mikrotubulusbündelung, die sichtbar war bei
einigen Zellen, und es gab ein großes Auftreten von Zellen mit
Kernabbau charakteristisch für
Apoptose. Zellen, die inkubiert wurden mit 1000 nM des Analogons zeigten
starke Mikrotubulusbündelung,
die äquivalent
war zu den morphologischen Veränderungen,
die induziert wurden durch 100 nM von Discodermolid. Es gab einen
hohen Prozentsatz an Zellen, die einer Apoptose unterlagen, wie
es ersichtlich ist durch den Kernabbau, und die meisten abgerundeten
Zellen wiesen mehrfache Sternbildungen auf.
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Tubulinpolymerisation
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7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid
induzierte niedrige Werte an Tubulinpolymerisation, beginnend bei
etwa 24°C.
Die maximale Polymerisation betrug 39% von der, die induziert wurde
durch Discodermolid, und die Polymere waren relativ stabil, wenn
die Probe bei 4°C
gehalten wurde. Dies ist in 5 gezeigt.
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Zellzykluseffekte
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Etwa
50% der Zellpopulation wurde akkumuliert in der G2/M
Phase, folgend auf eine 24 h Inkubation mit 1000 nM 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid.
Niedrigere Konzentrationen produzierten keine Zellzykluseffekte.
Dies ist in den 6D und 6E gezeigt.
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Diese
biologischen Aktivitäten
sind in der Tabelle 12 zusammengefasst.
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Beispiel 19
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Biologische Aktivität von 7-Deoxy-8,21,23-hexahydrodiscodermolid-3,11-17-triacetat
(XIV) Mikrotubulusbündelung
in A549 Humantumorzellen
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Bei
10 nM bis 1000 nM passte das Auftreten der Zellen zu dem der unbehandelten/Kontrollzellen;
einzelne Kerne waren zentriert in der Zelle, Mikrotubuli waren fein,
unterscheidbar und netzartig; keine Bündelung wurde gesehen; keine
mehrfachen Sterne; keine apoptotischen Kerne; keine Mehrfachnukleation
oder Polynukleation.
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Tubulinpolymerisation
-
Die
Tubulinpolymerisationsuntersuchungen wurden nicht durchgeführt an dieser
Verbindung, da es den Anschein hatte, dass sie keinen Effekt auf
irgendeinen der anderen getesteten Parameter hat.
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Zellzykluseffekte
-
Keine
Zellzykluseffekte wurden festgestellt bei 10 nM, 100 nM oder 1000
nM. Der Prozentsatz von Zellen in jeder Phase des Zellzyklus schien ähnlich zu
sein zu der Kontrolle (keine Behandlung). Dies ist in 6F gezeigt.
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Diese
biologischen Aktivitäten
sind in der Tabelle 12 zusammengefasst.
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Beispiel 20 – Formulierung
und Verabreichung
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Die
Verbindungen der Erfindung sind nützlich für verschiedene nicht therapeutische
und therapeutische Zwecke. Es ist aus den Tests ersichtlich, dass
die Verbindungen der Erfindung wirksam sind zur Hemmung des Zellwachstums.
Wegen der antiproliferativen Eigenschaften der Verbindungen sind
sie nützlich,
um ungewolltes Zellwachstum zu verhindern bei einer großen Vielzahl
von Bedingungen, einschließlich
in vitro Anwendungen. Sie sind auch nützlich als Standards und für Lehrdemonstrationszwecke.
Sie können
auch verwendet werden als Ultraviolett-Screener oder Testverbindungen
in der Kunststoffindustrie, da sie wirksam UV-Strahlen absorbieren.
Wie in dieser Beschreibung offenbart, sind sie auch prophylaktisch
und therapeutisch nützlich
zur Behandlung von Krebszellen bei Tieren und Menschen.
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Die
therapeutische Anwendung der neuen Verbindungen und Zusammensetzungen,
die sie enthaften, können
erreicht werden durch irgendein geeignetes therapeutisches Verfahren
und Techniken, die gegenwärtig
oder zukünftig
den Fachleuten bekannt sind/werden. Ferner sind die Verbindungen
der Erfindung nützlich als
Ausgangsmaterialien oder Zwischenstufen für die Herstellung von anderen
geeigneten Verbindungen und Zusammensetzungen.
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Die
Dosierungsverabreichung an einen Wirt bei den obigen Indikationen
wird abhängig
sein von dem Typ oder der Identität der Krebszellen, dem Typ
es jeweiligen Wirts, seines Alters, Gewichts, Gesundheit, Art der
begleitenden Behandlung, wenn eine vorliegt, Häufigkeit der Behandlung und
dem therapeutischen Zweck.
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Die
Verbindungen der vorliegenden Erfindung können formuliert werden gemäß den bekannten
Verfahren zur Herstellung pharmazeutisch nützlicher Zusammensetzungen.
Formulierungen sind in Einzelheiten beschrieben in einer Anzahl
von Quellen, die bekannt und den Fachleuten leicht zugänglich sind.
Z. B. beschreibt Remington's
Pharmaceutical Science von E. W. Martin Formulierungen, die verwendet
werden können
in Verbindung mit der vorliegenden Erfindung. Im Allgemeinen werden
die Zusammensetzungen der vorliegenden Erfindung formuliert, sodass
eine wirksame Menge der bioaktiven Verbindungen) kombiniert wird/werden
mit einem geeigneten Träger,
um eine wirksame Verabreichung der Zusammensetzung zu vereinfachen.
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Gemäß der Erfindung
umfassen pharmazeutische Zusammensetzungen als wirksamen Inhaltsstoff eine
wirksame Menge von einer oder mehreren der neuen Verbindungen) und
einen oder mehrere nicht toxische, pharmazeutisch annehmbare Träger oder
Verdünnungsmittel.
Beispiele von solchen Trägern
zur Verwendung in der Erfindung schließen Ethanol, Dimethylsulfoxid,
Glycerin, Silica oder Siliciumoxid, Aluminiumoxid, Stärke und äquivalente
Träger
und Verdünnungsmittel
ein.
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Um
die Verabreichung von solchen Dosierungen bereitzustellen für die gewünschte therapeutische Behandlung,
umfassen neue pharmazeutische Zusammensetzung der Erfindung zwischen
etwa 0,1% und 45% und insbesondere 1% und 15% nach Gewicht der Gesamtmenge
von einer oder mehreren neuen Verbindungen, bezogen auf das Gewicht
der Gesamtzusammensetzung, einschließlich Träger- oder Verdünnungsmittel.
Veranschaulichend können
Dosierungskonzentrationen der verabreichten aktiven oder wirksamen
Inhaltsstoffe sein: intravenös:
0,01 bis etwa 20 mg/kg; intraperitoneal: 0,01 bis etwa 100 mg/kg;
subkutan: 0,01 bis etwa 100 mg/kg, intramuskulär: 0,021 bis etwa 100 mg/kg;
oral: 0,01 bis etwa 200 mg/kg und vorzugsweise etwa 1 bis 100 mg/kg;
intranasale Instillation: 0,01 bis etwa 20 mg/kg und Aerosol: 0,01
bis etwa 20 mg/kg des (Körper)
Gewichts des Lebewesens.
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Es
sollte beachtet werden, dass die Beispiele und Ausführungsformen,
die in dieser Beschreibung offenbart sind, nur zu den Zwecken der
Veranschaulichung aufgeführt
sind und dass verschiedene Veränderungen
oder Modifikationen im Licht davon den Fachleuten vorgeschlagen
werden und innerhalb des Geistes der Erfindung und des Gegenstands
oder Geltungsbereichs dieser Anmeldung und dem Schutzbereich der
beigefügten
Ansprüche
liegen.