DE60104193T2 - Ein Satz Zylinderköpfe mit desmodromischer Ventilbetätigung für Brennkraftmaschinen - Google Patents

Ein Satz Zylinderköpfe mit desmodromischer Ventilbetätigung für Brennkraftmaschinen Download PDF

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Description

  • Die vorliegende Erfindung betrifft einen Satz Zylinderköpfe für einen Verbrennungsmotor, der durch desmodromische Ventile betätigt ist, d. h. durch Ventile mit Zwangsbetätigung sowohl beim Öffnen wie beim Schließen. Die Zylinderköpfe für Verbrennungsmotoren in Übereinstimmung mit der Erfindung sind insbesondere auf Motorradmotoren mit entweder Luft- oder Flüssigkeitskühlung, mit einer einzigen Nockenwelle und mit zwei, drei oder vier Ventilen anwendbar.
  • Außerdem betrifft die vorliegende Erfindung Motorradmotoren, die mit dem Satz von vorliegend erläuterten Köpfen ausgerüstet sind. Sie betrifft insbesondere auch Motorradmotoren mit Zylindern, die in V-Konfiguration unter 90 Grad angeordnet und mit Köpfen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ausgerüstet sind.
  • Das US-Patent 4754728 offenbart einen Vierventil-Zylinderkopf für einen Motorradmotor mit desmodromischer Ventilbetätigung, einer doppelten Nockenwelle und einem Flüssigkeitskühlungssystem.
  • Motoren dieser Art besitzen hervorragende Leistungseigenschaften, sind jedoch teuer in der Konstruktion, und zwar nicht nur auf Grund der doppelten Nockenwelle, sondern auch auf Grund des desmodromischen Ventilgetriebes.
  • Da ein Motor jedoch nicht stets die maximale Leistung liefern muss, die für seine Zylinderkapazität möglich ist, ist es häufig bevorzugt, zwei oder drei Ventilköpfe zu verwenden, d. h., Zylinderköpfe mit einem einzigen Einlassventil und einem einzigen Auslassventil oder mit zwei Einlassventilen und einem einzigen Auslassventil.
  • Die Verwendung von vier desmodromisch betätigten Ventilen in luftgekühlten Zylinderköpfen erlaubt keine angemessene Kühlung auf Grund der geringen Größe der Durchlässe für die Kühlluft, und auch in Bezug auf die Kraft, die durch diese Art eines Ventiltaktsystems geliefert kann, und damit in Bezug auf die durch den Kopf entwickelte Wärme. Mit anderen Worten bedeutet die große Querschnittsfläche der Einlass- und Auslassöffnungen, dass ein desmodromischer Vierventilmotor in beträchtlichem Ausmaß belastet werden kann, und wenn der Motor luftgekühlt ist, erreicht der Zylinderkopf extrem hohe Temperaturen, die zu einer dauerhaften strukturellen Verformung und zu einer unumkehrbaren Beschädigung des Kopfs führen können.
  • Aus diesem Grund kann die Verwendung von vier Ventilen mit desmodromischer Betätigung in luftgekühlten Motoren nicht nur nutzlos, sondern auch schädlich sein. Die Leistungsniveaus, die durch einen Motor mit dieser Art von Ventilkonfiguration erreicht werden können, führen zu Temperaturen, die die üblichen Konstruktionen, die für luftgekühlte Motoren eingesetzt werden, nicht aushalten können, wodurch ein Anlass für eine ungleichmäßige Verformung und gegebenenfalls für Bruch vorliegen kann.
  • Auf Grund der desmodromischen Ventilbetätigung und der Luftkühlung können die Zylinderköpfe nicht mehr als drei Ventile (zwei Einlassventile und ein (einziges) Auslassventil) aufweisen, während ein Flüssigkeitskühlungssystem auf Grund seiner größeren Kühlfähigkeit größeren Manövrierraum zum Entwickeln der Leistungseigenschaften besitzt, und zwar auch für Motoren mit vier Ventilen (zwei Einlassventile und zwei Auslassventile).
  • Die flüssigkeitsgekühlte Version eines Zylinderkopfs kann außerdem mit drei Ventilen hergestellt werden, weil diese Konfiguration außerdem einen guten Kompromiss zwischen Wirtschaftlichkeit und Konstruktion und die Möglichkeit bietet, Motorleistung zu entwickeln, die zusätzlich vergrößert werden kann im Vergleich zu luftgekühlten Versionen von drei Ventilzylinderköpfen, wodurch das Kraftniveau bzw. Energieniveau nahezu erreicht werden kann, das mit einem Vierventilkopf erzielbar ist.
  • Der Satz von Zylinderköpfen für Verbrennungsmotoren in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung, der mit zwei, drei oder vier Ventilen bereitstellbar ist, ermöglicht eine flexible Anpassung der Motorleistung und damit des Wärmeniveaus des Zylinderkopfs an die Kühlungsart, d. h. Luft- oder Flüssigkeitskühlung.
  • Insbesondere bildet die Dreiventilversion in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung, entweder mit Luft- oder Flüssigkeitskühlung, einen optimalen Kompromiss zwischen der Kühlkapazität, der bereitstellbaren Leistung und der Wirtschaftlichkeit der Konstruktion.
  • Eines der Probleme bei der Herstellung eines Zylinderkopfs in unterschiedlichen Versionen, mit drei oder vier Ventilen, entweder mit Luft- oder Flüssigkeitskühlung, besteht in der Positionierung der jeweiligen Ansaug- und Abgassysteme und der Teile benachbart zu dem Zylinderkopf selbst. Dies stellt ein besonders kritisches Problem für Motorradmotoren dar, bei denen die Zylinder "V"-Konfiguration aufweisen, insbesondere denjenigen, bei denen das "V" einen Winkel von 90 Grad einschließt, weil diese Arten eines Motors relativ groß sind, weshalb es schwierig ist, den Motor und die Motorzusatzteile an den Motorradrahmen anzupassen.
  • Die unterschiedlichen internen Konfigurationen unterschiedlicher Kopfversionen erfordern üblicherweise ein unterschiedliches Positionieren der Einlass- und Auslass- (bzw. Abgas-) kanäle und unterschiedliche Verbindungen bzw. Anschlüsse für die jeweiligen Ansaug- und Abgassysteme. Die Auslegung dieser Systeme und der Platz, den sie einnehmen, muss deshalb modifiziert und angepasst werden, wenn eine andere bzw. unterschiedliche Zylinderkopfversion hergestellt wird. Dies ist nicht stets einfach oder sogar unmöglich und erfordert ein Modifizieren der Teile benachbart zu dem Zylinderkopf und der Anschlüssen der Ansaug- und Abgassysteme, und in einigen Fällen sogar eine vollständige Neuauslegung dieser Teile.
  • Eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht deshalb darin, einen Satz verbesserter Zylinderköpfe für Verbrennungsmotoren zu schaffen, bei denen die Positionen der Einlass- und Auslasskanäle und der Verbindungen der Ansaug- und Abgassysteme stets identisch sind für Zwei-, Drei- und Vierventilversionen, unabhängig davon, ob Luftkühlung oder Flüssigkeitskühlung vorliegt.
  • Dies erleichtert die Montage des Motors an dem Rahmen und bedeutet, dass die Verbindungen bzw. Anschlüsse mit den Ansaug- und Abgassystemen nicht geändert werden müssen, wenn die Motorart geändert wird, wodurch die Flexibilität der Motorraderzeugung verbessert wird. Die Versionen mit zwei, drei oder vier Ventilen und mit Flüssigkeits- oder Luftkühlung erlauben es, die Leistungspegel an die Art des erforderlichen Motors anzupassen: An einen wirtschaftlicheren Motor oder einen kräftigeren Motor.
  • In Übereinstimmung mit einem Aspekt stellt die vorliegende Erfindung einen Satz von Zylinderköpfe für Verbrennungsmotoren mit desmodromischer Ventilbetätigung bereit, wie in dem nachfolgenden unhängigen Anspruch erläutert. Die abhängigen Ansprüche erläutern bevorzugte, vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung.
  • Bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung werden nunmehr erläutert, ohne dass der Umfang des erfindungsgemäßen Konzepts hierdurch beschränkt wäre, unter Bezug auf die anliegenden Zeichnungen; in diesen zeigen:
  • 1 einen Lateralschnitt eines flüssigkeitsgekühlten Dreiventil-Zylinderkopfs, der Teil des Satzes von Köpfen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung bildet;
  • 2 einen Teilschnitt, wobei einige Teile weg geschnitten sind, eines Motorzylinderkopfs, der in 1 gezeigt ist, unter Darstellung der Kipphebel zum Schließen der Ventile;
  • 3 einen Teilschnitt, wobei einige Teile weg geschnitten sind, eines Motorzylinderkopfs, der in den vorausgehenden Figuren dargestellt ist, unter Darstellung der Kipphebel zum Öffnen der Ventile;
  • 4 einen Lateralschnitt eines luftgekühlten Dreiventil-Zylinderkopfs, der Teil des Satzes von Köpfen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung bildet;
  • 5 eine Teilansicht der Verbrennungskammer des in 4 gezeigten Zylinderkopfs unter Darstellung der Konfiguration der Ventile;
  • 6 einen Lateralschnitt eines flüssigkeitsgekühlten Vierventil-Zylinderkopfs, der Teil des Satzes von Köpfen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung bildet;
  • 7 einen Teilschnitt der Verbrennungskammer des in 6 gezeigten Zylinderkopfs unter Darstellung der Konfiguration der Ventile;
  • 8 einen Teilschnitt, wobei einige Teile weg geschnitten sind, des in 6 und 7 gezeigten Motorzylinderkopfs unter Darstellung der Kipphebel um Schließen der Ventile;
  • 9 einen Teilschnitt, wobei einige Teile weg geschnitten sind, des in 6 bis 8 gezeigten Motorzylinderkopfs, wobei eine erste Ausführungsform der Kipphebel zum Öffnen der Ventile gezeigt ist;
  • 10 einen Teilschnitt, wobei einige Teile weg geschnitten sind, des in den vorausgehenden Figuren dargestellten Motorzylinderkopfs, wobei eine zweite Ausführungsform der Kipphebel zum Öffnen der Ventile gezeigt ist;
  • 11 einen Lateralschnitt eines luftgekühlten Zweiventil-Zylinderkopfs, der Teil des Satzes von Köpfen in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung bildet;
  • 12 einen Teilschnitt der Verbrennungskammer des in 11 gezeigten Zylinderkopfs unter Darstellung der Konfiguration der Ventile;
  • 13 einen Teilschnitt, wobei einige Teile weg geschnitten sind, des in 11 und 12 gezeigten Motorzylinderkopfs unter Darstellung der Kipphebel zum Schließen der Ventile; und
  • 14 einen Teilschnitt, wobei einige Teile weg geschnitten sind, des in 11 bis 13 gezeigten Motorzylinderkopfs unter Darstellung der Kipphebel zum Öffnen der Ventile.
  • Unter Bezug auf die anliegenden Zeichnungen, die vorstehend aufgelistet sind, bezeichnet die Bezugsziffer 1 insgesamt ei nen Zylinderkopf, der Teil des Satzes der erfindungsgemäßen Köpfe bildet. Der Kopf 1 umfasst einen Block 2, der die Verbrennungskammer eines Zylinders 3 bildet. Der Block 2 umfasst einen Einlassventilaufbau 4a, der ein oder zwei Einlassventile 4 umfasst, mit einem jeweiligen Einlasskanal 5 und einem Auslassventilaufbau 6a, der ein oder zwei Auslassventile 6 umfasst, mit einem jeweiligen Auslasskanal 7. Wenn ein Aufbau 4a oder 6a zwei Ventile aufweist, verlaufen die Ventile parallel zueinander.
  • Der Einlassventilaufbau 4a ist unter einem Winkel α zwischen 10 und 20 Grad in Bezug auf die Achse 3' des Zylinders angeordnet. In ähnlicher Weise ist der Auslassventilaufbau 6a unter einem Winkel β zwischen 10 und 20 Grad zu der Achse 3' des Zylinders angeordnet. Insgesamt schließen die Einlass- und Auslassventilaufbauten 4a, 6a miteinander einen Winkel ein, der von 20 bis 40 Grad variieren kann. Bevorzugt kommen die Einlass- und Auslassventilaufbauten 4a und 6a jeweils unter einem Winkel von 12 Grad in Bezug auf die Achse 3' des Zylinders 3 zu liegen, wodurch sie einen Winkel von 24 Grad in Bezug aufeinander einschließen.
  • Diese Winkel ermöglichen es, einen optimalen Kompromiss zwischen einer kompakten Form der Verbrennungskammer, dem Krümmungswinkel der Einlass- und Auslasskanäle nahe den Ventilen und den Abmessungen der Systeme zu schließen, die mit dem Zylinderkopf verbunden sind.
  • Die Nockenwelle 8 ist im Wesentlichen entlang der Mittenlinie auf halbem Weg zwischen den Ventilaufbauten 4a, 6a angeordnet und umfasst zumindest zwei Nocken 9a, 9b zum Öffnen der Einlass- und Auslassventilaufbauten, und zumindest zwei Nocken 10a, 10b zum Schließen der Einlass- und Auslassventilaufbauten 4a, 6a.
  • Bevorzugt wird jedes Einlassventil 4 und Auslassventil 6 durch einzelne Betätigungsnocken 9a, 9b, 10a, 10b über einzelne Kipphebel 11, 12 zum Öffnen und einzelne Kipphebel 13, 14 zum Schließen geöffnet und geschlossen.
  • Mit anderen Worten betätigt jede Ventilöffnungs- und -schließnocke 9a, 9b, 10a, 10b gerade eben ein Ventil 4, 6 über einen einzigen Kipphebel 11, 12, 13, 14. Dies verringert das Gewicht der hin und herlaufenden des Teile des Ventilzeitsteuer- bzw. -taktsystems, wodurch der Motor höhere Drehzahlen pro Minute erreichen kann.
  • Mit einzelnen Kipphebeln 11, 12 für den Ventilöffnungsvorgang ermöglicht die Mittenlinienpositionierung der Nockenwelle 8 außerdem die Verwendung identischer Kipphebel 11, 12. Einzelne Kipphebel 13, 14 zum Schließen der Ventile können ebenfalls identisch sein.
  • Weitere vorteilhafte Merkmale des Ventilzeitsteuer- bzw. -taktsystems zur Erzielung hoher Drehzahlen pro Minute und einer geringen Trägheit sind mit der Positionierung der Nockenwelle 8 und der Kippachsen der Kipphebel verbunden. Die Nockenwelle 8 ist in dem Kopf 3 mit ihrer Achse 8' auf einer Höhe entsprechend den Enden der Stößel der Ventile 4, 6 angeordnet. Die Kipphebel 11, 12, 13, 14 können deshalb so kurz wie möglich sein, wodurch ihr Gewicht und ihr Trägheitsmoment auf ein Minimum verringert werden können.
  • Die Kippachse der Kipphebel 11, 12, 13, 14 liegt näher an der Nockenwelle 8 als den Enden der Stößel der Ventile 4, 6. Der Hebelarm des Kipphebels 11, 12, 13, 14 auf der Nockenseite ist deshalb kürzer als der Hebelarm auf der Ventilseite. Das Verhältnis des Hebelarms auf der Nockenseite zu dem Hebelarm auf der Ventilseite beträgt deshalb 0,5 bis 0,8 und bevorzugt 0,8 für die Öffnungskipphebel und 0,7 für die Schließkipphebel.
  • Dank des günstigen Hebelarmverhältnisses der Kipphebel kann der Hub der Ventile 4, 6 größer gemacht werden als der Hub der entsprechenden Nockenwellen und dies verringert die Ventilträgheit ebenso wie die Gesamtabmessungen der Zylinderköpfe.
  • Die Eigenschaften eines jeden der Zylinderköpfe, die in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung ausgeführt sind, werden nunmehr erläutert.
  • 1 und 3 zeigen die flüssigkeitsgekühlte Dreiventilversion und die Durchlässe 15 für die Kühlflüssigkeit. Der Einlasskanal 5 kommt unter einem Winkel γ in Bezug auf die Zylinderachse 3' zu liegen, und der Winkel γ liegt zwischen 35 und 55 Grad und beträgt bevorzugt 45 Grad.
  • Es wird bemerkt, dass die Differenz zwischen dem Winkel β des Einlassventils 6 und dem Winkel γ des Einlasskanals 5 zwischen 15 und 45 Grad liegt, d. h., es handelt sich hier um eine geringe Differenz. Diese erlaubt eine Verbindung mit einem großen Winkel zwischen dem Einlasskanal und der Ventilstirnseite und verhindert, dass das Ventil den Durchlass versperrt bzw. blockiert.
  • Der Winkel des Auslasskanals 7 ist größer als derjenige des Einlasskanals, weil das Blockadeproblem weniger wahrschein lich auftritt, weil die Austrittsgase unter relativ hohem Druck stehen. Der Abgaskanal bzw. Auslasskanal kommt deshalb unter einem Winkel δ, der von 80 bis 100 Grad reicht, zu der Zylinderachse 3', und der Winkel δ beträgt bevorzugt 90 Grad.
  • Die Winkel α, β, γ, δ sind dieselben für sämtliche der Zylinderköpfe in dem Satz in Übereinstimmung mit der vorliegenden Erfindung, und zwar selbst in den Zwei- und Vierventilversionen. Wie vorstehend angesprochen, sind die Verbindungen bzw. Anschlüsse für die jeweiligen Ansaug- und Abgassysteme ebenfalls dieselben für sämtliche Köpfe, und zwar sowohl was die Position wie die Form betrifft.
  • Dies bedeutet für die Drei- und Vierventilversion der Zylinderköpfe, dass der Einlasskanal 5 von den beiden Ventilstirnseiten ausgeht und in einen einzigen Kanal einmündet, wie bei den Zweiventilzylinderköpfen, die eine einzige Ventilstirnseite haben. Der Auslasskanal in der Vierventilversion geht ebenfalls von zwei Ventilstirnseiten aus und mündet in einen einzigen Kanal aus bzw. ein wie in den Zwei- und Dreiventilversionen, wo er von einer einzigen Ventilstirnseite ausgeht.
  • Die vorstehend genannten Winkel γ und δ der Einlass- und Auslasskanäle sind besonders vorteilhaft für eine V-förmige Zylinderkonfiguration mit Ansaugung auf der Innenseite der Zylinder.
  • Insbesondere ist es vorteilhaft, dass die Einlasskanäle unter einem Winkel γ positioniert sind, der gleich oder halb so groß wie der Winkel zwischen den Zylindern. Mit einem bevorzugten Winkel von 90 Grad zwischen den Zylindern beträgt der Winkel γ des Einlasskanals 45 Grad. Dieser Wert für den Winkel γ bildet einen optimalen Kompromiss zwischen der Notwen digkeit zur Beschränkung der Baugröße der Zylinderköpfe und der Notwendigkeit, die Einlasskanäle so gerade wie möglich verlaufend auszubilden.
  • 2 zeigt einen Teilschnitt der beiden Kipphebel 13a, 13b zum Schließen der beiden Einlassventile und des Kipphebels 14 zum Schließen des Auslassventils. Die drei Ventilschließhebel 13a, 13b, 14 sind identisch, wodurch die Herstellungskosten verringert sind und die Anzahl an Ersatzteilen verringert ist.
  • 3 zeigt einen Teilschnitt der beiden Kipphebel 11a, 11b zum Öffnen der beiden Einlassventile und des Kipphebels 12 zum Schließen des Auslassventils. Die Ventilöffnungskipphebel 11a, 11b, 12 sind ebenfalls identisch zueinander.
  • Wie in 2 und 3 gezeigt, umfasst die Nockenwelle 8 drei Nocken 10a, 10b, 10c zum Schließen der Ventile 4, 6, und drei Nocken 9a, 9b, 9c zum Öffnen der Ventile 4, 6. Das heißt, jedes Ventil wird durch eine einzige Nocke betätigt. 4 zeigt die luftgekühlte Dreiventilversion. Gezeigt sind außerdem die Luftdurchlässe zwischen den Einlass- und Auslassventilen, die dazu beitragen, Wärme abzuleiten.
  • 5 zeigt eine Vorderansicht, wobei einige Teile weg geschnitten sind, der Verbrennungskammer unter Darstellung der Positionen der Ventile und der beiden Zündkerzen 16.
  • Auf Grund der Mittenlinienposition bzw. -lage der Nockenwelle 8 ist es nicht möglich, eine einzige Zündkerze einzusetzen, weshalb zwei Zündkerzen 16 ebenfalls der Mittenlinie positioniert sind, in Richtung auf das Auslassventil geneigt sowie derart, dass sie mit der Nockenwelle 8 nicht in störenden Eingriff gelangen. Die Zündkerzen 16 sind in Richtung auf das Auslassventil 6 derart ausgerichtet, dass die Verbrennung in dem heißeren Teil der Verbrennungskammer als erstes beginnt, wodurch die Möglichkeit von Klopfen beseitigt ist, von dem es bekannt ist, dass es in den heißeren Teilen der Verbrennungskammer eher auftritt.
  • Um die typische Verbrennungsrauhigkeit des Doppelzündungssystems zu verringern, und um die Gleichmäßigkeit der Verbrennung zu fördern, zünden die beiden Zündkerzen 16 zu unterschiedlichen Zeitpunkten mit einem kleinen Phasenwinkel relativ zu dem Kurbelwinkel. Um die Erzeugung heißer Bereich in dem Zylinderkopf 2 und der Kolbenkrone zu unterbinden, wechselt sich jede der Zündkerzen 16 in kritischer Weise mit der anderen darin ab, welche zuerst zündet.
  • Das Doppelzündungssystem mit unterschiedlichen Zündzeitpunkten für die beiden Zündkerzen führt außerdem zu einer leiseren Verbrennung, und Experimente haben ergeben, dass das durch die Motoren erzeugte Geräusch, das in dieser Weise hervorgerufen ist, 3 dB geringer ist als bei Motoren mit gleichzeitigem Zünden.
  • Es wird bemerkt, dass ein einziges Auslassventil mit einem einzigen Auslasskanal 2 große Vorteile bereitstellt.
  • Der erste Vorteil betrifft das effektive Kühlen selbst in luftgekühlten Versionen, weil der einzige Kanal den Luftabschirmungseffekt in den Teilen um den Auslasskanal herum und hinter diesen verringert.
  • Der zweite Vorteil besteht darin, dass der einzige Auslasskanal, der im Wesentlichen zylindrische Form besitzt, die Abga se heißer hält, wenn diese in Richtung auf das Auslass- bzw. Abgassystem strömen, weil sein Verhältnis der lateralen Oberfläche zur Durchlassquerschnittsfläche kleiner ist als bei Zweiventilkonfigurationen mit zwei Auslass- bzw. Abgaskanälen.
  • Die Tatsache, daß die Abgase heiß bleiben, während sie zu dem Abgas- bzw. Auslaßsystem strömen, trägt dazu bei, daß der Katalysator sich schneller erwärmt, so daß er die Behandlung der verbrannten Gase früher starten kann, wodurch Umweltverschmutzung verringert wird. Mit anderen Worten erreicht mit einer Konfiguration dieser Art, die ein einziges Auslaßventil und einen einzigen Auslaß- bzw. Abgaskanal aufweist, der Katalysator seine Betriebstemperatur schneller.
  • Die 6 bis 10 zeigen die flüssigkeitsgekühlte Vierventilversion.
  • In diesem Fall und wie vorstehend angesprochen, ist eine Konfiguration gewählt worden, bei der ausschließlich durch Flüssigkeit gekühlt wird, weil dies eine wirksame Wärmeableitung erlaubt Der Teil der Verbrennungskammer auf der Ansaugseite mit den Einlassventilen und -kanälen ist im Wesentlichen derselbe wie im Fall der Dreiventilversion des Zylinderkopfs.
  • Auf der Auslassseite bzw. Abgasseite sind zwei Auslassventile 6 vorgesehen und ihre jeweiligen Auslasskanäle laufen unter Bildung eines einzigen Kanals zusammen. Abgesehen davon, dass sie dieselben Positionen und dieselben Abgassystemanschlüsse wie die anderen Zylinderköpfe in dem erfindungsgemäßen Satz aufweisen (d. h., diejenigen mit zwei oder drei Ventilen), erlaubt dies, dass die Abgase auf höheren Temperaturen als bei Versionen mit zwei getrennten Abgaskanälen gehalten werden, was wiederum, wie vorstehend angeführt, den Vorteil hat, dass der Katalysator rasch auf Betriebstemperatur gebracht wird.
  • 8 zeigt eine Konfiguration mit einzelnen Schließkipphebeln 13a, 13b, 14a, 14b, wobei jeder von ihnen ein einzelnes Ventil 4, 6 mittels einer jeweiligen Nocke 10a, 10b, 10c, 10d schließt.
  • 9 und 10 zeigen zwei unterschiedliche Ausführungsformen der Konfigurationen der Öffnungskipphebel. 9 zeigt eine Konfiguration mit jeweiligen bzw. einzelnen Öffnungskipphebeln 11a, 11b, 12a, 12b, von denen jeder ein einzelnes bzw. einziges Ventil 4, 6 mittels einer Nocke 9a, 9b, 9c, 9d öffnet.
  • 10 zeigt eine Konfiguration mit zwei Kipphebeln 11 und 12, von denen jeder gleichzeitig zwei Ventile 4, 6 über jeweilige Nocken 9a, 9b öffnet.
  • Obwohl die zweite Ausführungsform die Trägheit des Ventilzeitsteuer- bzw. -taktgetriebes geringfügig vergrößert, ermöglicht sie eine Platzverringerung für die Öffnungsnocken, weil zwei Nocken weniger vorhanden sind, was bedeutet, dass die Nockenwelle 8 kürzer ist bzw. ausgelegt werden kann.
  • In einer weiteren, nicht gezeigten Ausführungsform verschließen die Ventilschließkipphebel 13, 14 außerdem gleichzeitig zwei Ventile 4, 6, jeweils durch jeweilige Nocken 10a, 10b. In dieser Ausführungsform ist die Nockenwelle 8 sehr ähnlich zu derjenigen der Zweiventilversion des Zylinderkopfs, der in 13 und 14 gezeigt und nachfolgend erläutert ist.
  • Diese Vierventilversion besitzt ebenfalls ein Doppelzündungssystem zur Vermeidung eines störenden Eingriffs zwischen der Nockenwelle 8 und den Zündkerzen 16.
  • 11 bis 14 zeigen die luftgekühlte Zweiventilversion des Zylinderkopfs.
  • In dieser Zweiventilversion, die aus der vorstehend erläuterten luftgekühlten Dreiventilversion abgeleitet ist, ist der Teil der Verbrennungskammer auf der Auslassseite mit dem Ventil 6 und dem Auslasskanal 7 im Wesentlichen derselbe wie auf der entsprechenden Seite des Zylinderkopfs mit drei Ventilen. Auf der Ansaugseite befindet sich gerade eben ein Einlassventil 4 und ein Einlasskanal 5. Auch in dieser Version sind die Positionen und Verbindungen bzw. Anschlüsse für die Ansaug- und Auslass- bzw. Abgassysteme dieselben wie in den anderen Zylinderköpfen gemäß diesem Satz (mit drei oder vier Ventilen).
  • Wie in 13 und 14 gezeigt, werden die Ventile 4, 6 durch jeweilige Kipphebel 11, 12, 13, 14 geöffnet und geschlossen, und zwar betätigt durch einzelne Nocken 9a, 9b, 10a, 10b.
  • In diesem Fall besitzt die Nockenwelle 8 lediglich vier Nocken (zwei für den Öffnungsvorgang und zwei für den Schließvorgang), und diese baut deshalb relativ kurz. Aus diesem Grund kommt lediglich eine einzige Zündkerze 16 zum Einsatz, die in einer im Wesentlichen zentralen Position bzw. Lage angeordnet ist.
  • Die Erfindung erzielt wesentliche Vorteile.
  • Dank ihrer modularen Struktur sind die Zylinderköpfe in dem erfindungsgemäßen Satz wirtschaftlich herstellbar. Der Teil des Dreiventilkopfs auf der Auslassseite ist tatsächlich im Wesentlichen derselbe wie der entsprechende Teil des Zweiventilkopfs in dem Satz, während der Teil von ihm auf der Ansaugseite im Wesentlichen derselbe ist wie der entsprechende Teil des Vierventilkopfs. Die Kipphebel, die die Ventile betätigen, sind dieselben in dem jeweiligen Öffnungskipphebelaufbau und in dem Schließhebelaufbau. Außerdem können die Öffnungs- und Schließkipphebel für die verschiedenen Zylinderkopfversionen mit zwei, drei und vier Ventilen dieselben sein.
  • Das Hebelverhältnis der Kipphebel ist derart gewählt, dass die Trägheit des Ventilzeitsteuer- bzw. -taktgetriebes und die Gesamtabmessung der Zylinderköpfe verringert sind. Die Konstruktion mit einer einzigen Nockenwelle erlaubt kompakte Köpfe und geringe Herstellungskosten.
  • Die Struktur der erfindungsgemäßen Köpfe mit Einlass- und Auslasskanälen in derselben Position und mit denselben Anschlüssen bzw. Verbindungen mit den jeweiligen Abgas- und Ansaugsystemen vereinfacht deutlich die Konstruktion dieser Systeme und der Teile benachbart zu dem Motor und sie ist besonders zweckdienlich für V-Motoren, insbesondere Motoren, in denen die V-Konfiguration 90 Grad beträgt, weil dies die Montage des Motors am Rahmen erleichtert.
  • Die Tatsache, dass ein einziger Abgaskanal bzw. Auslasskanal und in den Zwei- und Dreiventilversionen ein einziges Auslassventil vorgesehen sind, ist vorteilhaft zur Verringerung von Abgasemissionen, weil die Abgase auf höherer Temperatur gehalten werden, wodurch der Katalysator seine Betriebstemperatur rascher erreichen kann.
  • Das Doppelzündungssystem mit einem Zündvorgang der Zündkerzen zu unterschiedlichen Zeitpunkten in Bezug auf den Kurbelwinkel führt dazu, dass der Motor leiser läuft als Motoren mit gleichzeitig zündendem System.
  • 1
    Motorzylinderkopf
    2
    Zylinderkopfblock
    3
    Zylinder
    3'
    Zylinderachse
    4
    Einlassventil
    4a
    Einlassventilaufbau
    5
    Einlasskanal
    6
    Auslassventil
    6a
    Auslassventilaufbau
    7
    Auslasskanal
    8
    Nockenwelle
    8'
    Nockenwellenachse
    9a, 9b, 9c, 9d
    Öffnungsnocken (Ansaugen, Austragen bzw.
    Abgas)
    10a, 10b, 10c, 10d
    Schließnocken (Ansaugen, Austragen bzw.
    Abgas)
    11, 11a, 11b
    Kipphebel zum Öffnen des Einlassventils
    12, 12a, 12b
    Kipphebel zum Öffnen des Auslassventils
    13, 13a, 13b
    Kipphebel zum Schließen des Einlassventils
    14, 14a, 14b
    Kipphebel zum Schließen des Auslassventils
    15
    Kühlflüssigkeitsdurchlässe
    16
    Zündkerzen

Claims (7)

  1. Ein Satz Zylinderköpfe mit desmodromischer Ventilbetätigung für Brennkraftmaschinen, wobei jeder Kopf (1) an einem Zylinder (3) mit einer Achse (3') anbringbar ist und wie folgt enthält: eine Gruppe (4a) von ein oder zwei Einlassventilen (4) und eine Gruppe (6a) von ein oder zwei Auslassventilen (6), so dass ein Satz von Köpfen mit zwei, drei oder vier Ventilen gebildet wird, wobei die Gruppe (4a) von Einlassventilen in einem Winkel zu der Gruppe (6a) von Auslassventilen positioniert ist, eine einzige Nockenwelle (8), die im wesentlichen entlang der in der Mitte zwischen den beiden Gruppen (4a, 6a) der Einlass- und Auslassventile verlaufenden Linie angeordnet ist, wobei jedes Einlassventil (4) und jedes Auslassventil (6) durch einen jeweiligen Kipphebel (11a, 11b, 12a, 12b) geöffnet wird, aktiviert durch eine Öffnungsnocke (9), und durch einen jeweiligen Kipphebel (13a, 13b, 14a, 14b) geschlossen wird, aktiviert durch eine Schliessnocke (10), eine Einlassleitung (5), angeschlossen an die Einlassventile (4), und eine Auslassleitung (7), angeschlossen an die Auslassventile (6), wobei die Einlassleitung (5) und die Auslassleitung (7) an den entgegengesetzten Seiten der Mittellinie angeordnet sind und Anschlüsse an die jeweiligen Zuführ- und Ablasssysteme haben, wobei der Satz von Zylinderköpfen dadurch gekennzeichnet ist, dass die Einlassleitung (5) und die Auslassleitung (7) eines jeden Kopfes (1) sich in derselben Position innerhalb des Kopfes (1) angeordnet befinden und dieselben Anschlüsse an die Zuführ- und Ablasssysteme in allen Ausführungen mit zwei, drei und vier Ventilen haben.
  2. Satz Zylinderköpfe (1) für Brennkraftmaschinen nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Einlassleitung (5) in einem Winkel (γ) zwischen 35 und 55 Grad zu der Zylinderachse (3') angeordnet ist.
  3. Satz Zylinderköpfe (1) für Brennkraftmaschinen nach Patentanspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Auslassleitung (7) in einem Winkel (δ) zwischen 80 und 100 Grad zu der Zylinderachse (3') angeordnet ist.
  4. Satz Zylinderköpfe (1) für Brennkraftmaschinen nach einem beliebigen der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe (4a) der Einlassventile in einem Winkel (α) zwischen 10 und 20 Grad zu der Zylinderachse (3') angeordnet ist.
  5. Satz Zylinderköpfe (1) für Brennkraftmaschinen nach einem beliebigen der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppe (6a) der Auslassventile in einem Winkel (β) zwischen 10 und 20 Grad zu der Zylinderachse (3') angeordnet ist.
  6. Satz Zylinderköpfe (1) für Brennkraftmaschinen nach einem beliebigen der vorstehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass er zwei Zündkerzen (16) enthält.
  7. Satz Zylinderköpfe (1) für Brennkraftmaschinen nach Patentanspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden Zündkerzen (16) zu unterschiedlichen Momenten zünden, und zwar mit einem kleinen Phasenwinkel im Verhältnis zu dem Kurbelwinkel, und dadurch, dass jede der Zündkerzen (16) sich beim ersten Zünden mit der anderen abwechselt.
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