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Die vorliegende Erfindung betrifft
ein Kabel mit einer recycelbaren Abdeckung. Insbesondere betrifft die
Erfindung ein Kabel für
den Transport oder die Verteilung von elektrischer Mittel- oder
Hochspannungsenergie, wobei eine extrudierte Abdeckschicht auf Basis
eines thermoplastischen Polymermaterials unter Zumischung einer
dielektrischen Flüssigkeit
mit überlegenen
mechanischen und elektrischen Eigenschaften vorliegt, was insbesondere
die Verwendung hoher Betriebstemperaturen und den Transport von
Hochleistungsenergie ermöglicht.
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Die Anforderung hoher Umweltverträglichkeit
an Produkte, die aus Materialien zusammengesetzt sind, die zusätzlich dazu,
daß sie
während
der Herstellung oder Benutzung nicht schädlich für die Umwelt sind, am Ende
ihres Lebens leicht recycelt werden können, ist nun im Gebiet der
elektrischen und Telekommunikationskabel vollständig akzeptiert.
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Die Verwendung von Materialien, die
umweltverträglich
sind, wird jedoch bestimmt durch die Notwendigkeit, die Kosten zu
beschränken,
während
für die
gewöhnlicheren
Verwendungen eine Leistung erreicht wird, die gleich ist oder besser
als die herkömmlicher
Materialien.
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Im Fall von Kabeln für den Transport
von Mittel- oder Hochspannungsenergie bestehen die verschiedenen
Abdeckungen, die den Leiter umgeben, normalerweise aus vernetztem
Polymer auf Polyolefinbasis, insbesondere vernetztem Polyethylen
(XLPE) oder elastomerem Ethylen/Propylen (EPR) oder Ethylen/Propylen/Dien-(EPDM)-Copolymeren,
die ebenso vernetzt sind. Das Vernetzen, das nach dem Schritt der
Extrusion des Polymermaterials auf dem Leiter durchgeführt wird,
gibt dem Material auch unter heißen Bedingungen während der
andauernden Verwendung und bei Stromüberlast eine zufriedenstellende
Leistung.
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Es ist jedoch gut bekannt, daß vernetzte
Materialien nicht recycelt werden können, so daß Herstellungsabfälle und
das Abdeckungsmaterial von Kabeln, welche das Ende ihres Lebens
erreicht haben, nur durch Verbrennung beseitigt werden können.
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Es ist ebenso bekannt, daß elektrische
Kabel eine Isolierung besitzen, die aus einer Mehrschicht-Umwicklung
aus Papier oder Papier/Polypropylen- Laminat, die mit einer großen Menge
einer dielektrischen Flüssigkeit
imprägniert
ist (normalerweise als massenimprägnierte Kabel oder ebenso ölgefüllte Kabel
bekannt), besteht. Indem die Zwischenräume, die in der Mehrschicht-Umwicklung
vorliegen, vollständig
gefüllt
werden, verhindert die dielektrische Flüssigkeit, daß Teilentladungen
mit folgender Perforierung der elektrischen Isolierung auftreten.
Als dielektrische Flüssigkeiten
werden normalerweise Produkte wie Mineralöle, Polybutene, Alkylbenzole
und dergleichen verwendet (siehe z. B.
US 4,543,207 ,
US 4,621,302 , EP-A-0987718, WO 98/32137).
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Es ist jedoch gut bekannt, daß massenimprägnierte
Kabel im Vergleich zu extrudierten Isolierungskabeln zahlreiche
Nachteile haben, so daß ihre
Verwendung gegenwärtig
auf spezielle Anwendungsgebiete beschränkt ist, insbesondere auf die
Konstruktion von Überlandleitungen
für Gleichstrom
hoher und sehr hoher Spannung, sowohl für Anlagen auf dem Land und
insbesondere für
Unterwasseranlagen. In dieser Hinsicht ist die Herstellung von massenimprägnierten
Kabeln besonders komplex und kostenintensiv, sowohl wegen der hohen
Kosten der Laminate als auch wegen der Schwierigkeiten, denen man
bei den Schritten des Umwickelns des Laminats und seinem anschließenden Imprägnieren
mit der dielektrischen Flüssigkeit
begegnet. Insbesondere muß die
verwendete dielektrische Flüssigkeit
unter kalten Bedingungen eine niedrige Viskosität besitzen, um die schnelle
und gleichförmige
Imprägnierung
zu erlauben, während
sie gleichzeitig eine geringe Tendenz zur Migration während der
Verlegung und dem Betrieb des Kabels besitzen muß, um Flüssigkeitsverlust von den Kabelenden
oder infolge von Bruch zu verhindern. Zusätzlich können massenimprägnierte
Kabel nicht recycelt werden und ihre Verwendung ist auf eine Betriebstemperatur
von weniger als 90°C
beschränkt.
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Im Bereich von nicht-vernetzten Polymermaterialien
ist es bekannt, Polyethylen hoher Dichte (HDPE) für die Abdeckung
von Hochspannungskabeln zu verwenden. HDPE hat jedoch den Nachteil
einer niedrigeren Temperaturbeständigkeit
als XLPE, sowohl bei Stromüberlast
als auch beim Betrieb.
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Isolierungsabdeckungen aus thermoplastischem
Polyethylen niedriger Dichte (LDPE) werden ebenso bei Mittel- und
Hochspannungskabeln verwendet: in diesem Fall sind diese Abdeckungen
wiederum auf eine zu niedrige Betriebstemperatur (etwa 70°C) beschränkt.
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WO 99/13477 beschreibt ein Isoliermaterial,
das aus einem thermoplastischen Polymer besteht, welches eine kontinuierliche
Phase bildet, welche eine Flüssigkeit
oder ein leicht schmelzbares Dielektrikum in sich aufnimmt und so
eine mobile, sich gegenseitig durchdringende Phase inner halb der
festen Polymerstruktur ausbildet. Das Gewichtsverhältnis des
thermoplastischen Polymers zum Dielektrikum ist zwischen 95 : 5 und
25 : 75. Das Isoliermaterial kann hergestellt werden durch Vermischen
der zwei Komponenten im heißen Zustand,
entweder chargenweise oder kontinuierlich (beispielsweise mit Hilfe
eines Extruders). Die resultierende Mischung wird dann granuliert
und als Isoliermaterial zur Herstellung eines elektrischen Hochspannungskabels
durch Extrusion auf einen Leiter verwendet. Das Material kann entweder
in thermoplastischer oder vernetzter Form verwendet werden. Als
thermoplastische Polymere sind angegeben: Polyolefine, Polyacetate,
Cellulosepolymere, Polyester, Polyketone, Polyacrylate, Polyamide
und Polyamine. Die Verwendung von Polymeren niedriger Kristallinität wird besonders
vorgeschlagen. Das Dielektrikum ist vorzugsweise ein synthetisches
oder ein Mineralöl
niedriger oder hoher Viskosität,
insbesondere ein Polyisobuten-, Naphthen-, polyaromatisches, α-Olefin-
oder Siliconöl.
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Der Anmelder sieht es immer noch
als ungelöstes
technisches Problem an, ein elektrisches Kabel mit einer Abdeckung
herzustellen, die aus einem thermoplastischen Polymermaterial hergestellt
ist, das mechanische und elektrische Eigenschaften besitzt, die
denen von Kabeln mit einer Isolierabdeckung aus vernetztem Material
vergleichbar ist. Insbesondere hat der Anmelder über das Problem nachgedacht,
ein Kabel mit einer nicht-vernetzten Isolierungsabdeckung mit guter
Flexibilität
und hoher mechanischer Festigkeit sowohl unter heißen als
auch kalten Bedingungen herzustellen, welches gleichzeitig hohe
dielektrische Durchschlagsfestigkeit besitzt, ohne Produkte zu verwenden,
die potentiell während
des Lebenszyklus des Kabels, d. h. von seiner Herstellung bis zu
seiner Beseitigung, die Umwelt verschmutzen.
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Im Hinblick auf dieses Problem ist
der Anmelder der Auffassung, daß der
Zusatz von dielektrischen Flüssigkeiten
zu Polymermaterialien, wie sie in der zitierten WO 99/13477 beschrieben
sind, vollständig
unzufriedenstellende Resultate ergibt. In dieser Hinsicht behauptet
der Anmelder, daß der
Zusatz einer dielektrischen Flüssigkeit
zu einem Isoliermaterial sowohl einen signifikanten Anstieg seiner
elektrischen Eigenschaften (insbesondere seiner dielektrischen Durchschlagsfestigkeit)
bestimmen sollte, ohne die Materialeigenschaften (thermomechanische
Eigenschaften, Handhabbarkeit) zu ändern und ohne zum Ausschwitzen
der dielektrischen Flüssigkeit
zu führen.
Insbesondere sollte das erhaltene Kabel eine im wesentlichen konstante Leistung
mit der Zeit und folglich hohe Verläßlichkeit ergeben, selbst bei
hohen Betriebstemperaturen (mindestens 90°C und darüber hinaus).
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Der Anmelder hat nunmehr gefunden,
daß die
Lösung
des technischen Problems möglich
ist, indem als recycelbares Polymer-Basismaterial ein thermoplastisches
Propylen-Homopolymer oder -Copolymer verwendet wird, das mit einer
dielektrischen Flüssigkeit
vermischt wird, wie nachfolgend definiert. Die resultierende Zusammensetzung
besitzt auch bei Kälte
gute Flexibilität,
ausgezeichnete thermomechanische Festigkeit und hohe elektrische
Leistung und ist als solche besonders geeignet zur Ausbildung mindestens
einer Abdeckschicht und insbesondere einer elektrischen Isolierungsschicht
eines Mittel- oder Hochspannungskabels hoher Betriebstemperatur
von mindestens 90°C
und darüber
hinaus. Die dielektrische Flüssigkeit,
die zur Ausführung der
Erfindung geeignet ist, besitzt eine hohe Kompatibilität mit dem
Basismaterial und hohe Effizienz im Sinne der Verbesserung elektrischer
Leistung und erlaubt folglich die Verwendung geringer Mengen von
Additiv, um die thermomechanischen Eigenschaften der Isolierungsschicht
nicht zu beeinträchtigen.
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Die hohe Kompatibilität zwischen
der dielektrischen Flüssigkeit
und dem Basispolymer stellt eine homogene Dispersion der Flüssigkeit
in der Polymermatrix sicher und verbessert das Kälteverhalten des Polymers.
Weil die für
die Herstellung des erfindungsgemäßen Kabels geeignete dielektrische
Flüssigkeit
frei von polaren Gruppen ist, absorbiert sie darüber hinaus Wasser in extrem
kleinen Mengen und verhindert so die Bildung von Isolierungsdefekten
infolge der Gegenwart von Dampf, welcher sich während des Verfahrens der Hochtemperaturextrusion
normalerweise bildet.
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Gemäß einem ersten Aspekt betrifft
die Erfindung folglich ein Kabel (1), das mindestens einen
elektrischen Leiter (2) und mindestens eine extrudierte
Abdeckschicht (3, 4, 5) auf Basis eines
thermoplastischen Polymermaterials unter Zumischung einer dielektrischen
Flüssigkeit
umfaßt,
wobei:
- – das
thermoplastische Material ein Propylen-Homopolymer oder ein Copolymer
von Propylen mit mindestens einem Olefincomonomer, ausgewählt aus
Ethylen und einem anderen α-Olefin
als Propylen, umfaßt, wobei
das Homopolymer oder Copolymer einen Schmelzpunkt größer als
oder gleich 140°C
und eine Schmelzenthalpie von 30 bis 100 J/g hat;
- – die
Flüssigkeit
mindestens einen Alkylaryl-Kohlenwasserstoff mit mindestens zwei
nicht-kondensierten aromatischen Ringen und einem Verhältnis der
Zahl von Aryl-Kohlenstoffatomen zur Gesamtzahl von Kohlenstoffatomen
größer als
oder gleich 0,6 und vorzugsweise größer als oder gleich 0,7 umfaßt.
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Gemäß einer ersten Ausführungsform
ist die extrudierte Abdeckschicht auf Basis des thermoplastischen
Polymermaterials unter Zumischung der dielektrischen Flüssigkeit
eine elektrische Isolierungsschicht.
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Gemäß einer weiteren Ausführungsform
ist die extrudierte Abdeckschicht auf Basis des thermoplastischen
Polymermaterials unter Zumischung der dielektrischen Flüssigkeit
eine halbleitende Schicht.
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Vorzugsweise besitzt das Propylen-Homopolymer
oder -Copolymer einen Schmelzpunkt von 145 bis 170°C.
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Vorzugsweise besitzt das Propylen-Homopolymer
oder -Copolymer eine Schmelzenthalpie von 30 bis 85 J/g.
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Vorzugsweise hat das Propylen-Homopolymer
oder -Copolymer einen gemäß ASTM D790
gemessenen Biegemodul bei Raumtemperatur von 30 bis 1.400 MPa und
mehr bevorzugt 60 bis 1.000 MPa.
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Vorzugsweise besitzt das Propylen-Homopolymer
oder -Copolymer einen Schmelzflußindex ("melt flow index", MFI) gemessen bei 230°C mit einer
Last von 21,6 N gemäß ASTM D1238/L
von 0,05 bis 10,0 dg/min, mehr bevorzugt von 0,5 bis 5,0 dg/min.
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Wenn ein Copolymer von Propylen mit
einem Olefincomonomer verwendet wird, liegt das letztere vorzugsweise
in einer Menge von weniger als oder gleich 15 mol-% und mehr bevorzugt
von weniger als oder gleich 10 mol-% vor. Das Olefincomonomer ist
insbesondere Ethylen oder ein α-Olefin
der Formel CH2=CH-R, worin R ein lineares
oder verzweigtes C2-10-Alkyl ist, das beispielsweise
ausgewählt
ist aus: 1-Buten, 1-Penten, 4-Methyl-1-penten, 1-Hexen, 1-Octen,
1-Decen, 1-Dodecen und dergleichen oder Kombinationen davon. Propylen/Ethylen-Copolymere
sind besonders bevorzugt.
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Vorzugsweise ist das thermoplastische
Material ausgewählt
aus:
- a) einem Propylen-Homopolymer oder einem
Copolymer von Propylen mit mindestens einem Olefincomonomer, ausgewählt aus
Ethylen und einem anderen α-Olefin
als Propylen, mit einem Biegemodul im allgemeinen von 30 bis 900
MPa und vorzugsweise von 50 bis 400 MPa;
- b) einem Heterophasen-Copolymer, das eine thermoplastische Phase
auf Basis von Propylen und eine elastomere Phase auf Basis von Ethylen,
das mit einem α-Olefin,
vorzugsweise mit Propylen, copolymerisiert ist, umfaßt, wobei
die elastomere Phase in einer Menge von mindestens 45 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Heterophasen-Copolymers, vorliegt.
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Die Homopolymere oder Copolymere
der Klasse a) zeigen eine mikroskopische Einphasen-Struktur, d.
h. es fehlen im wesentlichen heterogene Phasen, die als molekulare
Domänen
einer Größe über ein
Mikron dispergiert sind.
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Diese Materialien zeigen die für Heterophasen-Polymermaterialien
typischen optischen Phänomene nicht
und insbesondere sind sie gekennzeichnet durch eine bessere Transparenz
und ein verringertes Weißwerden
in Folge von lokalen mechanischen Spannungen (normalerweise als "stress whitening", Weißwerden durch
Spannung bekannt).
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Von der Klasse a) besonders bevorzugt
ist ein Propylen-Homopolymer oder ein Copolymer von Propylen mit
mindestens einem Olefincomonomer, ausgewählt aus Ethylen und einem anderen α-Olefin als
Propylen, wobei das Homopolymer oder Copolymer aufweist:
- – einen
Schmelzpunkt von 140 bis 165°C;
- – eine
Schmelzenthalpie von 30 bis 80 J/g;
- – eine
in siedendem Diethylether lösliche
Fraktion in einer Menge von weniger als oder gleich 12 Gew.-%, vorzugsweise
1 bis 10 Gew.-%, mit einer Schmelzenthalpie von weniger als oder
gleich 4 J/g, vorzugsweise weniger als oder gleich 2 J/g;
- – eine
in siedendem n-Heptan lösliche
Fraktion in einer Menge von 15 bis 60 Gew.-%, vorzugsweise 20 bis 50
Gew.-%, mit einer Schmelzenthalpie von 10 bis 40 J/g, vorzugsweise
15 bis 30 J/g; und
- – eine
in siedendem n-Heptan unlösliche
Fraktion in einer Menge von 40 bis 85 Gew.-%, vorzugsweise 50 bis
80 Gew.-%, mit einer Schmelzenthalpie größer als oder gleich 45 J/g,
vorzugsweise von 50 bis 95 J/g.
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Weitere Details dieser Materialien
und ihre Verwendung bei der Abdeckung von Kabeln sind in der europäischen Patentanmeldung
99122840 gegeben, die am 17.11.1999 im Namen des Anmelders eingereicht wurde
und die hierin in Bezug genommen wird.
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Die Heterophasen-Copolymere der Klasse
b) sind thermoplastische Elastomere, die durch aufeinanderfolgende
Copolymerisation von i) Propylen, das möglicherweise kleine Mengen
mindestens eines Olefincomonomers enthält, das ausgewählt ist
aus Ethylen und einem anderen α-Olefin
als Propylen; und dann von ii) einer Mischung von Ethylen mit einem α-Olefin,
insbesondere Propylen, und möglicherweise
kleineren Teilen eines Diens. Diese Klasse von Produkten ist ebenso
unter der Bezeichnung "thermoplastische
Reaktorelastomere" ("thermoplastic reactor
elastomers") bekannt.
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Besonders bevorzugt von dieser Klasse
b) ist ein Heterophasen-Copolymer,
bei dem die elastomere Phase aus einem elastomeren Copolymer von
Ethylen und Propylen besteht, das 15 bis 50 Gew.-% Ethylen und 50
bis 85 Gew.-% Propylen, bezogen auf das Gewicht der elastomeren
Phase, umfaßt.
Weitere Details dieser Materialien und ihre Verwendung in der Abdeckung
von Kabeln sind in der europäischen
Patentanmeldung 98830800 gegeben, die am 30.12.1998 im Namen des
Anmelders eingereicht wurde und die hierin in Bezug genommen wird.
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Produkte der Klasse a) sind kommerziell
beispielsweise unter dem Handelsnamen Rexflex® der
Huntsman Polymer Corporation erhältlich.
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Produkte der Klasse b) sind kommerziell
beispielsweise unter dem Handelsnamen Hifax® von
Montell erhältlich.
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Alternativ kann als thermoplastisches
Basismaterial ein Propylen-Homopolymer oder -Copolymer, wie oben
definiert, in mechanischer Mischung mit einem Polymer niedriger
Kristallinität,
im allgemeinen mit einer Schmelzenthalpie von weniger als 30 J/g,
welches hauptsächlich
zur Erhöhung
der Flexibilität
des Materials dient, verwendet werden. Die Menge des Polymers niedriger
Kristallinität
ist im allgemeinen weniger als 70 Gew.-% und vorzugsweise 20 bis
60 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des thermoplastischen Materials.
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Vorzugsweise ist das Polymer niedriger
Kristallinität
ein Copolymer von Ethylen mit einem C3-C12-α-Olefin
und möglicherweise
mit einem Dien. Das α-Olefin
ist vorzugsweise ausgewählt
aus Propylen, 1-Hexen und 1-Octen. Wenn ein Dien-Comonomer vorliegt,
ist dieses im allgemeinen C4-C20 und
ist vorzugsweise ausgewählt
aus: konjugierten oder nicht-konjugierten linearen Diolefinen, wie
1,3-Butadien, 1,4-Hexadien, 1,6-Octadien oder ihren Mischungen und
dergleichen; monocyclischen oder polycyclischen Dienen, wie 1,4-Cyclohexadien,
5-Ethyliden-2-norbornen, 5-Methylen-2-norbornen, 5-Vinyl-2-norbornen
oder ihren Mischungen und dergleichen.
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Besonders bevorzugte Ethylen-Copolymere
sind:
- (i) Copolymere mit der folgenden Monomerzusammensetzung:
35–90
mol-% Ethylen, 10–65
mol-% eines α-Olefins,
vorzugsweise Propylen; 0–10
mol-% eines Diens, vorzugsweise 1,4-Hexadien oder 5-Ethylen-2-norbornen
(EPR- und EPDM-Kautschuk sind in dieser Klasse);
- (ii) Copolymere mit der folgenden Monomerzusammensetzung: 75–97 mol-%,
vorzugsweise 90–95
mol-% Ethylen; 3–25
mol-%, vorzugsweise 5–10
mol-% eines α-Olefins;
0–5 mol-%,
vorzugsweise 0–2
mol-% eines Diens (beispielsweise Ethylen/1-Octen-Copolymere, wie
die Produkte Engage® von Dow-DuPont Elastomers).
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Der erfindungsgemäße Alkylaryl-Kohlenwasserstoff
hat vorzugsweise eine dielektrische Konstante bei 25°C von weniger
als oder gleich 3,5 und vorzugsweise weniger als 3 (gemessen gemäß IEC 247).
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Gemäß einem weiteren bevorzugten
Aspekt hat der erfindungsgemäße Alkylaryl-Kohlenwasserstoff eine
festgelegte Viskosität,
um die schnelle Diffusion der Flüssigkeit
innerhalb der Isolierungsschicht und folglich seine Migration nach
außen
zu verhindern, während
gleichzeitig ermöglicht
werden kann, daß er
leicht zugeführt
werden und in das Polymer hineingemischt werden kann. Im allgemeinen
hat die erfindungsgemäße dielektrische
Flüssigkeit
eine kinematische Viskosität
bei 20°C
zwischen 1 und 500 mm2/sek, vorzugsweise zwischen
5 und 100 mm2/sek (gemessen gemäß ISO 3104).
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Gemäß einem weiteren bevorzugten
Aspekt besitzt: der erfindungsgemäße Alkylaryl-Kohlenwasserstoff
eine Wasserstoffabsorptionskapazität größer als oder gleich 5 mm3/min, vorzugsweise größer als oder gleich 50 mm3/min (gemessen gemäß IEC 628-A).
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt
kann ein Epoxyharz zur dielektrischen Flüssigkeit, die geeignet ist für die Bildung
des erfindungsgemäßen Kabels,
hinzugefügt
werden, im allgemeinen in einer Menge von weniger als oder gleich
1 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht der Flüssigkeit, wobei angenommen
wird, daß dieses hauptsächlich zur
Verringerung der Migrationsgeschwindigkeit in einem elektrischen
Feld und folglich dem dielektrischen Verlust des Isoliermaterials
dient.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
umfaßt
die erfindungsgemäße dielektrische
Flüssigkeit
mindestens einen Alkylaryl-Kohlenwasserstoff mit mindestens drei
nicht-kondensierten aromatischen Ringen.
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Noch mehr bevorzugt umfaßt die erfindungsgemäße dielektrische
Flüssigkeit
mindestens einen Alkylaryl-Kohlenwasserstoff mit mindestens drei
nicht-kondensierten aromatischen Ringen in einer Menge von nicht
weniger als 10 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht der dielektrischen
Flüssigkeit.
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Vorzugsweise umfaßt die erfindungsgemäße dielektrische
Flüssigkeit
mindestens einen Alkylaryl-Kohlenwasserstoff mit der Strukturformel:
worin:
R
1, R
2, R
3 und
R
4, gleich oder verschieden, Wasserstoff
oder Methyl sind;
n1 und n2, gleich oder verschieden, 0, 1
oder 2 sind, mit der Maßgabe,
daß die
Summe n1 + n2 kleiner als oder gleich 3 ist.
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Die dielektrische Flüssigkeit
kann ebenso kleine Mengen mindestens eines Triphenylmethans, entweder
unsubstituiert oder substituiert mit mindestens einem Rest, ausgewählt aus
Methyl, Benzyl und Methylbenzyl, enthalten. Beispiele von Triphenylmethanverbindungen
sind: Ditoluylphenylmethan, Dixylylphenylmethan, Xylyltoluylphenylmethan
und dergleichen oder ihre Mischungen.
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Mehr bevorzugt umfaßt die erfindungsgemäße dielektrische
Flüssigkeit
mindestens einen Alkylaryl-Kohlenwasserstoff der zuvor angegebenen
Formel (I), in welcher die Summe n1 + n2 ungleich Null ist.
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Alkylaryl-Kohlenwasserstoffe mit
Formel (I), in welcher die Summe n1 + n2 gleich Null ist und die
erfindungsgemäß vorteilhaft
verwendbar sind, sind beispielsweise: Benzyltoluol, Benzylxylol,
(Methylbenzyl)toluol, (Methylbenzyl)xylol und dergleichen oder ihre
Mischungen.
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Alkylaryl-Kohlenwasserstoffe mit
Formel (I), in welcher die Summe n1 + n2 ungleich Null ist und die erfindungsgemäß vorteilhaft
verwendbar sind, sind beispielsweise: Dibenzyltoluol, Dibenzylxylol,
Di(methylbenzyl)toluol, Di(methylbenzyl)xylol und dergleichen oder
ihre Mischungen.
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Die Alkylaryl-Kohlenwasserstoffe
der Formel (I) werden im allgemeinen hergestellt durch Umsetzen von
Benzylchlorid, Methylbenzylchlorid oder ihren Mischungen mit einem
aromatischen Kohlenwasserstoff, der ausgewählt ist aus Benzol, Toluol,
Xylol oder ihren Mischungen, in Gegenwart eines Friedel-Crafts-Katalysators
(z. B. FeCl
3, SbCl
3,
TiCl
4 oder AlCl
3).
Weitere Details bezüglich
der Herstellung von Alkylaryl-Kohlenwasserstoffen der Formel (I)
sind beispielsweise in
US 5,192,463 ,
US 5,446,228 ,
US 5,545,355 und
US 5,601,755 angegeben.
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Die dielektrische Flüssigkeit,
die zur Durchführung
der Erfindung geeignet ist, besitzt gute Wärmebeständigkeit, beträchtliche
Gasabsorptionskapazität,
insbesondere für
Wasserstoff, und folglich hohe Beständigkeit gegen Teilentladungen,
so daß der
dielektrische Verlust auch bei hoher Temperatur und hohem elektrischen
Gradienten nicht hoch ist. Das Gewichtsverhältnis der dielektrischen Flüssigkeit
zum erfindungsgemäßen Polymer-Basismaterial ist
im allgemeinen zwischen 1 : 99 und 25 : 75, vorzugsweise zwischen
2 : 98 und 20 : 80 und mehr bevorzugt zwischen 3 : 97 und 15 : 85.
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Gemäß einem bevorzugten Aspekt
hat das erfindungsgemäße Kabel
mindestens eine extrudierte Abdeckschicht mit elektrischen Isolierungseigen schaften,
die auf dem thermoplastischen Polymermaterial unter Zumischung der
zuvor beschriebenen dielektrischen Flüssigkeit gebildet ist.
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Gemäß einer weiteren bevorzugten
Ausführungsform
besitzt das erfindungsgemäße Kabel
mindestens eine extrudierte Abdeckschicht mit halbleiten den Eigenschaften,
die aus dem thermoplastischen Polymermaterial unter Zumischung der
zuvor beschriebenen dielektrischen Flüssigkeit ausgebildet ist. Zur
Ausbildung einer halbleitenden Schicht wird im allgemeinen ein leitfähiger Füllstoff
zum Polymermaterial hinzugegeben. Um die gute Dispersion des leitfähigen Füllstoffs
im Polymer-Basismaterial sicherzustellen, ist letzteres vorzugsweise
aus Propylen-Homopolymeren oder -Copolymeren ausgewählt, die
mindestens 40 Gew.-% des gesamten Polymergewichts an amorpher Phase
umfassen.
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In einer bevorzugten Ausführungsform
besitzt das erfindungsgemäße Kabel
mindestens eine elektrische Isolierungsschicht und mindestens eine
halbleitende Schicht, ausgebildet aus einem thermoplastischen Polymermaterial
unter Zumischung einer dielektrischen Flüsigkeit, wie vorher beschrieben.
Dies verhindert, daß die
halbleitenden Schichten im Laufe der Zeit einen Teil der in der
Isolierungsschicht vorliegenden dielektrischen Flüssigkeit
absorbieren und so ihre Menge gerade an der Grenzfläche zwischen
der Isolierungsschicht und der halbleitenden Schicht, insbesondere
der inneren halbleitenden Schicht, wo das elektrische Feld höher ist,
verringern.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung eine Polymerzusammensetzung, die ein thermoplastisches
Polymermaterial unter Zumischung einer dielektrischen Flüssigkeit
umfaßt,
wobei:
- – das
thermoplastische Material ein Propylen-Homopolymer oder ein Copolymer
von Propylen mit mindestens einem Olefincomonomer, ausgewählt aus
Ethylen und einem anderen α-Olefin
als Propylen, umfaßt, wobei
das Homopolymer oder Copolymer einen Schmelzpunkt größer als
oder gleich 140°C
und eine Schmelzenthalpie von 30 bis 100 J/g besitzt;
- – die
Flüssigkeit
mindestens einen Alkylaryl-Kohlenwasserstoff mit mindestens zwei
nicht-kondensierten aromatischen Ringen und einem Verhältnis der
Zahl von Aryl-Kohlenstoffatomen zur Gesamtzahl von Kohlenstoff atomen
größer als
oder gleich 0,6, vorzugsweise größer als
oder gleich 0,7 umfaßt.
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Gemäß einem weiteren Aspekt betrifft
die Erfindung die Verwendung einer Polymerzusammensetzung, wie zuvor
beschrieben, als Polymer-Basismaterial für die Herstellung einer Abdeckschicht
(4) mit elektrischen Isolierungseigenschaften oder zur
Herstellung einer Abdeckschicht (3, 5) mit halbleitenden
Eigenschaften.
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Zur Ausbildung einer Abdeckschicht
für das
erfindungsgemäße Kabel
können
andere herkömmliche Komponenten
zur zuvor definierten Polymerzusammensetzung hinzugegeben werden,
wie Antioxidanzien, Prozeßhilfsmittel,
Mittel zur Hemmung der "Bäumchen"-Bildung durch Wassereindringung
("water tree retardants") und dergleichen.
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Für
diesen Zweck geeignete herkömmliche
Antioxidanzien sind beispielsweise Distearyl-thiopropionat und Pentaerythryl-tetrakis-[3(3,5-di-tertbutyl-4-hydroxyphenyl)propionat]
und dergleichen oder ihre Mischungen.
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Prozeßhilfsmittel, die zur Polymerbasis
zugegeben werden können,
schließen
beispielsweise Calciumstearat, Zinkstearat, Stearinsäure, Paraffinwachs
und dergleichen oder Mischungen davon ein.
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Insbesondere bei Mittel- und Hochspannungskabeln
können
die Polymermaterialien, wie oben definiert, vorteilhaft zur Bildung
einer Isolierungsschicht verwendet werden. Wie oben angegeben, zeigen
diese Polymermaterialien gute mechanische Eigenschaften sowohl bei
Raumtemperatur als auch unter warmen Bedingungen und zeigen ebenso
verbesserte elektrische Eigenschaften. Insbesondere ermöglichen
sie es, daß eine
hohe Betriebstemperatur verwendet wird, die mit Kabeln mit Abdeckungen,
die aus vernetzten Polymer-Basismaterialien
bestehen, vergleichbar ist oder über
sie hinausgeht.
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Wenn eine halbleitende Schicht gebildet
werden soll, wird im allgemeinen ein leitfähiger Füllstoff, insbesondere Ruß, im Polymermaterial
in einer solchen Menge dispergiert, daß das Material halbleitende
Eigenschaften (d. h. um beispielsweise einen spezifischen Widerstand
von weniger als 5 Ohm·m
bei Umgebungstemperatur zu erhalten) bekommt. Diese Menge liegt
im allgemeinen zwischen 5 und 80 Gew.-% und vorzugsweise zwischen
10 und 50 Gew.-% des Gesamtgewichts der Mischung.
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Die Möglichkeit, denselben Typ Polymerzusammensetzung
sowohl für
die Isolierungsschicht als auch die halbleitenden Schichten zu verwenden,
ist bei der Herstellung von Kabeln für Mittel- oder Hochspannung darin
besonders vorteilhaft, daß es
eine ausgezeichnete Haftung zwischen angrenzenden Schichten und
folglich besseres elektrisches Verhalten, insbesondere an der Grenzfläche zwischen
der Isolierungsschicht und der inneren halbleitenden Schicht, wo
das elektrische Feld und folglich das Risiko von Teilentladungen
höher ist,
sicherstellt.
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Die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen können unter
Vermischen des Polymer-Basismaterials, der dielektrischen Flüssigkeit
und weiterer gegebe nenfalls vorliegender Additive mit in der Technik
bekannten Verfahren hergestellt werden. Da Mischen kann beispielsweise
mit einem internen Mischer des Typs mit Tangentialrotoren (Banbury)
oder sich gegenseitig durchdringenden Rotoren oder vorzugsweise
in einem kontinuierlichen Mischer des Ko-Kneter-(Buss)-Typs oder
des gleich- oder gegenläufigen
Doppelschnecken-Typs durchgeführt werden.
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Alternativ kann die erfindungsgemäße dielektrische
Flüssigkeit
während
dem Extrusionsschritt durch Direktinjektion in den Extruderzylinder
zum Polymermaterial zugegeben werden.
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Erfindungsgemäß ermöglicht es die Verwendung der
zuvor definierten Polymerzusammensetzung für die Abdeckung von Kabeln
für Mittel-
oder Hochspannung, daß recycelbare
flexible Abdeckungen mit ausgezeichneten mechanischen und elektrischen
Eigenschaften erhalten werden.
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Eine größere Kompatibilität wurde
ebenso zwischen der erfindungsgemäßen dielektrischen Flüssigkeit
und dem thermoplastischen Basispolymer gefunden als im Fall ähnlicher
Mischungen desselben Polymermaterials mit anderen im Stand der Technik
bekannten dielektrischen Flüssigkeiten.
Diese größere Kompatibilität führt unter
anderem zu geringerem Ausschwitzen der dielektrischen Flüssigkeit
und folglich einer Verringerung der bereits diskutierten Migrationsphänomene.
Infolge ihrer hohen Betriebstemperatur und ihres niedrigen dielektrischen
Verlusts können
die erfindungsgemäßen Kabel
beispielsweise für
dieselbe Spannung eine Energie transportieren, die zumindest gleich
ist oder sogar größer ist
als diejenige, die mit einem herkömmlichen Kabel mit XLPE-Umhüllung transportierbar
ist.
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Für
die Zwecke der Erfindung bedeutet die Bezeichnung "Mittelspannung" im allgemeinen eine
Spannung zwischen 1 und 35 kV, wohingegen "Hochspannung" Spannungen größer als 35 kV meint.
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Obwohl sich diese Beschreibung hauptsächlich auf
die Herstellung von Kabeln für
den Transport oder die Verteilung von Mittel- oder Hochspannungsenergie
konzentriert, kann die erfindungsgemäße Polymerzusammensetzung für die Abdeckung
von elektrischen Vorrichtungen im allgemeinen und insbesondere Kabeln unterschiedlicher
Typen, beispielsweise Niederspannungskabel, Telekommunikationskabel
oder kombinierte Energie/Telekommunikations-Kabel oder Zubehör, das bei
der Konstruktion elektrischer Leitungen verwendet wird, wie beispielsweise
Anschlüsse
oder Stecker, verwendet werden.
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Weitere Eigenschaften ergeben sich
aus der im folgenden gegebenen ausführlichen Beschreibung unter
Bezug auf die beigefügte
Zeichnung, in welcher:
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1 eine
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Kabels ist,
das besonders geeignet ist für
Mittel- oder Hochspannung.
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In 1 umfaßt das Kabel 1 einen
Leiter 2, eine innere Schicht mit halbleitenden Eigenschaften 3, eine
Zwischenschicht mit Isolierungseigenschaften 4, eine äußere Schicht
mit halbleitenden Eigenschaften 5, eine Metallabschirmung 6 und
eine äußere Hülle 7.
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Der Leiter 2 besteht im
allgemeinen aus Metalldrähten,
vorzugsweise aus Kupfer oder Aluminium, die mit herkömmlichen
Verfahren zu einem Strang verbunden sind. Mindestens eine Abdeckschicht,
ausgewählt aus
der Isolierungsschicht 4 und den halbleitenden Schichten 3 und 5,
umfaßt
die erfindungsgemäße Zusammensetzung,
wie sie zuvor definiert wurde. Um die äußere halbleitende Schicht 5 herum
ist üblicherweise
eine Abschirmung 6 angeordnet, im allgemeinen aus elektrisch
leitenden Drähten
oder Streifen, die spiralförmig
gewickelt sind. Diese Abschirmung ist mit einer Hülle 7 eines
thermoplastischen Materials, z. B. nicht-vernetztem Polyethylen
(PE) oder vorzugsweise einem Propylen-Homopolymer oder -Copolymer
wie zuvor definiert, abgedeckt.
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Das Kabel kann ebenso mit einer äußeren Schutzanordnung
(in 1 nicht gezeigt)
versehen sein, deren Hauptzweck es ist, das Kabel gegen Schlag oder
Druck mechanisch zu schützen.
Diese Schutzanordnung kann beispielsweise eine Metallverstärkung oder
eine Schicht von geschäumtem
Polymer sein, wie in WO 98/52197 beschrieben.
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1 zeigt
nur eine mögliche
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kabels.
Augenscheinlich können
geeignete, im Stand der Technik bekannte Modifikationen an dieser
Ausführungsform
durchgeführt werden,
ohne vom Bereich der Erfindung abzuweichen.
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Das erfindungsgemäße Kabel kann mit bekannten
Verfahren zur Abscheidung von Schichten aus thermoplastischem Material,
beispielsweise durch Extrusion, aufgebaut werden. Die Extrusion
wird vorteilhaft in einem Einlagen-("single pass"), beispielsweise mit dem Tandemverfahren,
durchgeführt,
bei dem Einzelextruder in Reihe geschaltet sind oder durch Koextrusion
mit einem Mehrfachextrusionskopf.
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Die folgenden Beispiele erläutern die
Erfindung, ohne sie zu beschränken.
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Beispiele
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Tabelle 1 zeigt die Eigenschaften
der dielektrischen Flüssigkeiten,
die in den folgenden Beispielen verwendet werden.
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Die erfindungsgemäßen dielektrischen Flüssigkeiten
waren:
Jarylec
®Exp4 (Handelsprodukt von
Elf Atochem):
eine Mischung, die 85 Gew.-% Monoxylylxylol (MXX)
und 15 Gew.-% Dixylylxylol
(DXX)
enthält.
Jarylec
®Exp3
(Handelsprodukt von Elf Atochem):
Dibenzyltoluol (DBT)
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Die dielektrischen Vergleichsflüssigkeiten
waren:
Baysilone®PD5 (Handelsprodukt von
General Electric-Bayer):
Polyphenylmethylsiloxan (PPMS), polyaromatisches
dielektrisches Öl
wie in IEEE Transactions on Electrical Insulation, Bd. 26, Nr. 4,
1991 beschrieben, mit einer Viskosität von 4 mm2/sek
bei 25°C;
Flexon®641
(Handelsprodukt von Esso):
Aromatisches Öl auf Naphthenbasis mit einer
Viskosität
von 22 mm2/sek bei 40°C, das aus 40 Gew.-% aromatischen
Kohlenwasserstoffen, 57 Gew.-% gesättigten Kohlenwasserstoffen
und 3 Gew.-% polaren Verbindungen besteht.
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Die folgenden Polymermaterialien
wurden verwendet:
- – ein flexibles Propylen-Homopolymer
mit Schmelzpunkt 160°C,
Schmelzenthalpie 56,7 J/g, MFI 1,8 dg/min und Biegemodul 290 MPa
(Rexflex®WL105 – Handelsprodukt
von Huntsman Polymer Corp.)
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Beispiele 1 bis 6
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- – ein
Propylen-Heterophasen-Copolymer mit einem Gehalt an elastomerer
Ethylen/Propylen-Phase von etwa 65 Gew.-% (72 Gew.-% Propylen in
der elastomeren Phase), Schmelzenthalpie 32 J/G, Schmelzpunkt 163°C, MFI 0,8
dg/min und Biegemodul von etwa 70 MPa (Hifax®KSO81 – Handelsprodukt
von Montell).
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Herstellung
der Zusammensetzung
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Das Polymer in Körnerform wurde in einem Turbomischer
auf 80°C
vorgeheizt. Die dielektrische Flüssigkeit
wurde in den Mengen, die für
die in Tabelle 2 genannten Formulierungen angegeben sind, zum im
Turbomischer vorgeheizten Polymer unter Rühren bei 80°C im Verlauf von 15 min gegeben.
Nach dem Zusetzen wurde das Rühren
für eine
weitere Stunde bei 80°C
fortgesetzt, bis die Flüssigkeit
vollständig
in den Polymerkörnern
absorbiert war.
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Nach dieser ersten Stufe wurde das
erhaltene Material in einem Labor-Doppelschnecken-Brabender Plasticorder
PL2000 bei einer Temperatur von 185°C zur vollständigen Homogenisierung geknetet.
Das Material verließ den
Doppelschneckenmischer in Form von Granulat.
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Messung der dielektrischen
Durchschlagsfestigkeit ("dielectric
strength", DS)
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Die dielektrische Durchschlagsfestigkeit
der erhaltenen Polymerzusammensetzungen wurde an Teststücken von
Isoliermaterial mit einer Geometrie, die vom EFI (Norwegisches Forschungsinstitut
für Elektrische Energie,
Norwegian Electric Power Research Institute) in der Veröffentlichung "The EFI Test Method
for Accelerated Growth of Water Trees" (IEEE International Symposium on Electrical
Insulation, Toronto, Kanada, 3–6. Juni
1990) vorgeschlagen wurde, bewertet. In diesem Verfahren wird das
Kabel mit glasgeformten Teststücken ("glass-shaped test
pieces") von Isoliermaterial, deren
Basis auf beiden Seiten mit einer Beschichtung aus halbleitenden
Material versehen war, nachgebildet.
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Die glasgeformten Teststücke wurden
durch Formen von Scheiben aus Isoliermaterial bei 160–170°C aus einer
Platte mit einer Dicke von 10 mm, die durch Pressen von Granulat
bei etwa 190°C
erhalten worden war, hergestellt.
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Die innere und äußere Oberfläche der Basis, welche eine
Dicke von etwa 0,40–0,45
mm besaß,
wurde mit einer halbleitenden Beschichtung versehen. Die DS-Messung
wurde durchgeführt,
indem an diesen Probenstücken,
die bei 20°C
in Siliconöl
eingetaucht wurden, ein Wechselstrom mit 50 Hz angelegt wurde, beginnend
mit einer Spannung von 25 kV und Erhöhen alle 30 Minuten in Schritten
von 5 kV, bis Durchlöcherung des
Teststücks
auftrat. Jede Messung wurde an 10 Teststücken wiederholt. Die in Tabelle
2 angegebenen Werte sind das arithmetische Mittel der gemessenen
Einzelwerte.
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Die in Tabelle 2 angegebenen Werte
der dielektrischen Durchschlagsfestigkeit beleuchten die Verbesserung
der elektrischen Leistung, die von den erfindungsgemäßen dielektrischen
Flüssigkeiten
herrührt,
im Vergleich zu derjenigen des Basispolymers als solchem oder wenn
es mit den dielektrischen Vergleichsflüssigkeiten vermischt ist.
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Migrationsversuche
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Unter Verwendung der in den Beispielen
5 und 6 hergestellten Polymer/dielektrische Flüssigkeit-Zusammensetzungen,
die bei 190°C
in 5 mm-Platten
geformt waren, wurde der Verlust an dielektrischer Flüssigkeit (ausgedrückt als
gewichtsbezogener Prozentsatz der ursprünglichen Menge) gegen die Zeit
bei 20°C
an Luft gemessen, um das Diffusionsvermögen der dielektrischen Flüssigkeiten
im Polymer und folglich ihre zeitliche Stabilität in diesen Zusammensetzungen
nachzuweisen.
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Die Daten der Tabelle 3 zeigen die
hohe Kompatibilität
der dielektrischen Flüssigkeiten
mit dem beschriebenen Polymer-Basismaterial und folglich die niedrige
Tendenz dieser Flüssigkeiten,
an die Außenseite des
Polymermaterials zu migrieren.