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Diese
Erfindung betrifft ein Kabel, insbesondere für den Transport oder die Verteilung
elektrischer Energie, sowie eine darin verwendete Isolierungszusammensetzung.
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Insbesondere
beschreibt die Erfindung ein elektrisches Kabel und eine Isolierungszusammensetzung, die
im wesentlichen frei sind von Blei oder seinen Derivaten, was die
Herstellung von Kabeln mit ansehnlichen mechanischen und elektrischen
Eigenschaften und insbesondere einer verbesserten Wasserbeständigkeit
ermöglicht.
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Kabel
müssen
geschützt
werden, um Schaden zu begrenzen, der von Feuchtigkeit, Abrieb, Chemikalien
in der Atmosphäre
usw. herrührt
und müssen
folglich spezielle Eigenschaften bieten, die durch internationale
Bestimmungen vorgeschrieben und geregelt sind.
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Insbesondere
für Kabel
zum Transport oder zur Verteilung elektrischer Energie wird eine
extrem lange Betriebslebensdauer gefordert, sowohl um die Kosten
zu begrenzen als auch um ihren häufigen
Austausch zu vermeiden.
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Kabel
für den
Transport oder die Verteilung von elektrischer Mittel- oder Hochspannungsenergie
umfassen normalerweise einen aus einem Leiter gebildeten Kern, der
von einer oder mehreren Umhüllungen
von vernetztem Polymermaterial, insbesondere Polyethylen oder Ethylen-Copolymeren,
die nach der Extrusion auf den Leiter geeignet vernetzt werden,
umgeben ist. Diese vernetzten Materialien erhalten ein hohes Flexibilitätsniveau
und zufriedenstellende mechanische Eigenschaften auch unter der
Erhitzung bei der kontinuierlichen Verwendung und/oder unter Stromüberlastbedingungen
aufrecht.
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Um
das Verhalten des Isolierungsmaterials zu verbessern, insbesondere
seine mechanische Festigkeit und Heißverformbarkeit, werden gewöhnlich Verstärkungsfüllstoffe
unterschiedlicher Typen, wie beispielsweise calcinierter Kaolin,
Talk und dgl. zum Polymerbasismaterial zugesetzt.
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Um
den Abfall der dielektrischen Durchschlagsfestigkeit mit der Zeit,
insbesondere bei Gegenwart von Feuchtigkeit, welche zur Bildung
von Isolierungsdefekten, die allgemein als Wasser-"Bäumchen" (water trees) bekannt sind, führt, zu
verhindern, werden üblicherweise
auch Bleiverbindungen der Isolierungszusammensetzung zugesetzt,
von denen die gegenwärtig
am häufigsten
verwendeten Oxide, vorzugsweise Pb2O3 und Pb3O4, Phthalate, Phosphite, sowie Mono- und
Distearate sind.
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Der
Bedarf nach im wesentlichen bleifreien Materialien, um erhöhte Umweltverträglichkeit
zu bieten, ist in diesem Gebiet seit langem zu spüren.
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US 4204024 beschreibt beispielsweise
eine Zusammensetzung auf Basis eines Ethylen-Propylen-Elastomers
(EPR, d.h. Ethylen-Propylen-Kautschuk, ethylene-propylene rubber)
oder vorzugsweise eines nicht-konjugierten Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymers
(EPDM, d.h. Ethylen-Propylen-Dien-Monomer) mit Vinylsilan, Zinkoxid, einem
Vernetzungsmittel (Peroxid) und einem Vernetzungsinhibitor, um die
vorzeitige Vernetzung der Zusammensetzung zu verhindern, wobei die
Anlage so vorgesehen ist, daß Pb
2O
3 oder Pb
3O
4 durch 0,1 bis
2 Gew.-Teile Bleiperoxid, auf die Verbindung bezogen, ersetzt werden,
um die rötliche
Verfärbung zu
beseitigen, die normalerweise aus der Verwendung dieser Oxide resultiert.
Die Verwendung dieser Zusammensetzung als elektrische Isolierung
sollte es ermöglichen,
eine Reduktion des dielektrischen Verlustfaktors der resultierenden
vernetzten Umhüllung
zu erhalten.
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WO
96/37899 beschreibt eine Zusammensetzung auf Basis von Ethylen-Elastomer-Copolymeren (EPR
oder EPDM, vorzugsweise mit Metallocenkatalyse erhalten) als Isolierungsmaterial
für Kabel,
bei denen die Bleiverbindungen ein Gew.-Teil, berechnet als Element,
nicht übersteigen.
Die Zusammensetzungen enthalten ebenso einen Mineralfüllstoff
in einer Menge von 40 bis 120 phr, d.h. parts per hundred rubber
(von dem mindestens 50 % calcinierter Ton ist), ein Mittel zur Oberflächenbehandlung
des Füllstoffs
(beispielsweise ein Silan) und Zinkoxid in einer Menge von zwischen
10 und 30 phr.
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Um
wasserbeständige
Kabel herzustellen, beschreibt
US
5274013 im wesentlichen bleifreie Elastomerzusammensetzungen,
die ein chloriertes Polyolefin, vorzugsweise chloriertes Polyethylen
mit einem Chlor-Gehalt von 25 bis 45 Gew.%, ein Epoxid, einen Füllstoff,
einen Weichmacher, ein Vernetzungsmittel und gegebenenfalls ein
EPDM-Polymer enthalten.
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Die
Patentanmeldung WO 97/00523 beschreibt Polymerzusammensetzungen,
einschließlich EPDM-Polymere,
bei denen das Dien Vinylnorbornen ist, welche es ermöglichen,
eine gleichförmige
Oberfläche
mit verringerter Rauhigkeit zu erhalten bei einer höheren Extrusionsrate
als herkömmliche
Elastomer zusammensetzungen auf Basis von EPDM-Polymeren, bei denen
das Dien ausgewählt
ist aus der Gruppe, bestehend aus 5-Ethyliden-2-norbornen (ENB),
1,4-Hexadien (HEX),
1,6-Octadien, 5-Methyl-1,4-hexadien, 3,7-Dimethyl-1,6-octadien und dgl.
Insbesondere ermöglichen
die dort beschriebenen Zusammensetzungen eine gute Vernetzungsrate,
und ein hohes Vernetzungsniveau mit relativ niedrigen dielektrischen
Verlusten kann erhalten werden.
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Patentanmeldung
WO 98/56012 beschreibt Polymerzusammensetzungen für die Kabelisolierung,
bei denen das Polymerbasismaterial eine Mischung eines EPDM-Termpolymers
ist, welches im wesentlichen den in WO 97/00523 beschriebenen EPDMs äquivalent
ist, mit einer Komponente in Form eines Ethylen/α-Olefin-Copolymers in geringer Menge,
das durch Metallocenkatalyse hergestellt wurde, welches die physikalischen
Eigenschaften der resultierenden Mischung weiter gegenüber den
in WO 97/00523 beschriebenen verbessern kann.
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Sowohl
die in WO 97/00523 als auch die in WO 98/56012 beschriebenen Elastomerzusammensetzungen
ziehen jedoch die Gegenwart von Bleiverbindungen in den für dieses
technisches Gebiet üblichen
Mengen (5 phr) in Erwägung.
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Die
Abwesenheit von Blei im wesentlichen wird in
US 4204024 oder in WO 96/37899 durch
die Verwendung eines extrem hohen Prozentsatzes, von etwa 10 bis
40 bzw. 10 bis 30 Gew.-Teilen Zinkoxid kompensiert, wobei in WO
96/37899 ausdrücklich
erwähnt
wird, daß eine
Menge von 5 Gew.%, wie sie gegenwärtig in diesem Gebiet verwendet
wird, nicht ausreichend ist, um eine zufriedenstellende elektrische
Stabilität
in Gegenwart von Feuchtigkeit zu erzielen.
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Die
Verwendung einer großen
Menge Zinkoxid kann offensichtlich keine wünschenswerte Lösung für ein Kabel
mit geringem Einfluß auf
die Umwelt darstellen, aufgrund des Umweltverschmutzungspotentials
von Zink und seinen Derivaten, welches immer noch nicht vernachlässigbar
ist, wenn es auch geringer ist als das von Blei.
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Andererseits
bedingt die Verwendung chlorierter Polymere, wie in
US 5274013 vorgeschlagen, offensichtliche
Umweltprobleme sowohl während
der Kabelherstellung als auch wenn das Kabel am Ende seiner Lebensdauer
auf irgendeine Weise beseitigt werden muß. In dieser Hinsicht ist es
bekannt, daß chlorierte
Polymere beim Erhitzen HCl entwickeln, mit außerordentlichen Korrosionsproblemen
für die
Kabelherstellungsfabrik und Umweltverschmutzung. Auf Basis der Erfahrung
der Anmelderin und des zuvor beschriebenen Standes der Technik besteht
immer noch das technische Problem, ein elektrisches Kabel herzustellen
mit einer Umhüllung,
die aus einem Polymermaterial besteht, das mechanische und elektrische
Eigenschaften besitzt, die für
die üblichen
Verwendungsbedingungen adäquat
sind, während
hohe elektrische Durchschlagsfestigkeit auch in Gegenwart von Feuchtigkeit
aufrechterhalten wird, ohne die Verwendung potentiell umweltverschmutzender
Produkte, welche ein Problem darstellen können, wenn das Kabel am Ende
seines Lebens beseitigt werden muß. Die Anmelderin hat unerwartet
gefunden, daß das
zuvor erwähnte
technische Problem gelöst werden
kann unter Verwendung eines Elastomer-Terpolymers von Ethylen, einem α-Olefin und
5-Vinyl-2-norbornen als Basismaterial für die Isolierungsumhüllung, ohne
Zusatz bleihaltiger Produkte.
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Insbesondere
hat die Anmelderin gefunden, daß die
elektrischen Eigenschaften der Isolierungsumhüllung insbesondere in bezug
auf die dielektrische Durchschlagsfestigkeit und die dielektrischen
Verluste, selbst in Gegenwart von Feuchtigkeit im Laufe der Zeit
im wesentlichen unverändert
bleiben, wenn das für
die Isolierungsumhüllung
verwendete Basismaterial ein Elastomer-Terpolymer mit der folgenden
Zusammensetzung ist:
- a) 50 bis 90 mol% Ethylen;
- b) 10 bis 50 mol% eines α-Olefins;
- c) 0,16–5
mol% 5-Vinyl-2-norbornen;
wobei die Summe der Molprozente
von a), b), i) 100 ist, das Terpolymer einen Verzweigungsindex von
weniger als oder gleich 0,5 und einen Molekulargewichts-Verteilungsindex
Mw/Mn von größer als
oder gleich 6 besitzt.
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Gemäß einem
ersten Aspekt stellt die Erfindung folglich ein elektrisches Kabel
(1) zur Verfügung,
das mindestens einen Leiter (2) und mindestens eine Isolierungsschicht
(4) umfaßt,
wobei die Isolierungsschicht eine im wesentlichen bleifreie Polymerzusammensetzung
umfaßt,
die als Basispolymermaterial ein Elastomer-Terpolymer mit der folgenden
Zusammensetzung enthält:
- a) 50 bis 90 mol% Ethylen;
- b) 10 bis 50 mol% eines α-Olefins;
- c) 0,16 bis 5 mol% 5-Vinyl-2-norbornen;
wobei die
Summe der Molprozente von a), b), c) 100 ist, das Terpolymer einen
Verzweigungsindex von weniger als oder gleich 0,5 und einen Molekulargewichts-Verteilungsindex
Mw/Mn von größer als
oder gleich 6 besitzt.
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In
dieser Beschreibung soll der Ausdruck "im wesentlichen bleifrei" anzeigen, daß bleihaltige
Substanzen zu den erfindungsgemäßen Zusammen setzungen
oder den Kabeln, welche diese verwenden, nicht zugesetzt werden.
Dies schließt
jedoch nicht aus, daß in
den Aufbaumaterialien der Isolierungsschicht Spuren von Blei oder
seinen Derivaten in vernachlässigbaren
Mengen und in jedem Fall weniger als den Grenzen, die zur Vermeidung
von Umweltverschmutzungsproblemen erforderlich sind, vorliegen können.
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Die
Bezeichnung "α-Olefin" meint ein Olefin
der Formel CH2=CH-R, worin R ein lineares
oder verzweigtes Alkyl ist, das 2 bis 10 Kohlenstoffatome enthält. Das α-Olefin kann
beispielsweise ausgewählt
sein aus Propylen, 1-Buten, 1-Penten, 1,4-Methyl-1-penten, 1-Hexen,
1-Octen, 1-Decen,
1-Dodecen und dgl. und Kombinationen davon. Propylen ist besonders
bevorzugt zur Ausführung
der Erfindung.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt besitzt das Terpolymer eine Mooney-Viskosität [ML (1+4)
bei 125°C]
von zwischen 10 und 80, vorzugsweise zwischen 15 und 60.
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Gemäß einem
weiteren bevorzugten Aspekt besitzt das zuvor erwähnte Terpolymer
einen Verzweigungsindex von weniger als oder gleich 0,4.
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Gemäß einem
bevorzugten Aspekt umfaßt
das erfindungsgemäße Kabel,
das mindestens einen Leiter und mindestens eine Isolierungsschicht
umfaßt,
ebenso mindestens eine Schicht (3, 5) mit halbleitenden
Eigenschaften, welche eine Polymerzusammensetzung, wie zuvor definiert,
enthält,
in die ein leitfähiger
Füllstoff dispergiert
ist.
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Der
relative Verzweigungsgrad wird berechnet unter Verwendung des sogenannten
Verzweigungsindexes. Das Verfahren zur Bestimmung dieses Indexes
ist beispielsweise in "Ethylen-Propylen-Elastomers" von Gray Ver Strate,
Encyclopaedia of Polymer Science and Engineering, 6, 2. Auflage
(1986) beschrieben. Dieses Verfahren umfaßt die Messung der folgenden
Eigenschaften des Termpolymers in Lösung: des gewichtsdurchschnittlichen
Molekulargewichts (Mw,LALLS, gemessen mit
Kleinwinkel-Laserlichtstreuung (low angle laser light scattering));
des gewichtsdurchschnittlichen Molekulargewichts (Mw,DRI)
und des Viskosimeter-durchschnittlichen Molekulargewichts (Mv,DRI), beide bestimmt durch Messung des
Differentialbrechungsindexes; und der intrinsischen Viskosität (IV),
gemessen in Decalin bei 135°C.
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Der
durchschnittliche Verzweigungsindex (branching index, BI) ist definiert
als:
worin
M
v,br = k(IV)
1/a,
a ist die Mark-Houwink-Konstante (a = 0,759 für das Terpolymer-Ethylen/α-Olefin/Dien
in Decalin bei 135°C.).
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Der
Verzweigungsindex ist 1 für
ein lineares Polymer, während
dieser Index für
ein verzweigtes Polymer weniger als 1 ist und abnimmt, wenn sich
der Verzweigungsgrad erhöht.
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Weitere
Informationen zum Verzweigungsindex werden beispielsweise im Artikel "Advanced EPDM for W&C application" von P.S. Ravishankar
und N.R. Dharmara, publiziert in Rubber World, Dezember 1998, Seite 23
ff. gegeben.
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Der
Molekulargewichtsverteilungsindex (molecular weight distribution
index (MDI)), der definiert ist als das Verhältnis des gewichtsdurchschnittlichen
Molekulargewichts (Mw) zum zahlendurchschnittlichen
Molekulargewicht (Mn) kann nach herkömmlicher
Technik mittels Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt werden.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Elastomer-Terpolymere werden üblicherweise
hergestellt durch Copolymerisation der entsprechenden Monomere,
wie in Patentanmeldung WO 97/00523 beschrieben, deren Beschreibung
hierin als Referenz eingeschlossen ist. Weitere Details zur Synthese
dieser Terpolymere sind beispielsweise in den japanischen Patentanmeldungen
JP 860151758 und
JP 870210169 gegeben,
deren Beschreibungen hierin als Referenz eingeschlossen sind.
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Die
erfindungsgemäß verwendeten
Elastomer-Terpolymere werden vorzugsweise aus den entsprechenden
Monomeren in Gegenwart von Vanadium-Ziegler-Natta-Katalysatoren oder Single-Site-Katalysatoren,
insbesondere Metallocen-Katalysatoren hergestellt. Metallocen-Katalysatoren
sind bekanntermaßen
Koordinationskomplexe zwischen einem Übergangsmetall, gewöhnlich der
Gruppe IV, insbesondere Titan, Zirkonium oder Hafnium, und zwei
gegebenenfalls substituierten Cyclopentadienyl-Liganden, die in
Kombination mit einem Co-Katalysator, beispielsweise einem Alumoxan,
vorzugsweise Methylalumoxan, oder einer Bor-Verbindung (siehe zum
Beispiel J.M.S – Rev.
Macromol. Chem. Phys., C34(3), 439–514 (1994); J. Organometallic Chemistry,
479 (1994), 1–29,
oder die US-Patente 5414040 und 5229478, WO 93/19107) verwendet
werden. Single-Site-Katalysatoren, die geeignet sind zur Herstellung
von EPDM-Terpolymeren sind ebenso die sogenannten constrained geometry-Katalysatoren,
die beispielsweise in EP-B-0416815
und EP-B-0418044 beschrieben sind.
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Beispiele
der Elastomer-Terpolymere, die zur Ausführung der Erfindung geeignet
sind, sind im Handel erhältlich,
beispielsweise unter dem Namen Vistalon® von
Exxon Chemical.
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Gemäß einem
weiteren Aspekt schließt
das erfindungsgemäße Kabel
eine Elastomermischung ein, welche das Elastomer-Terpolymer EPDM,
wie zuvor beschrieben, in Mischung mit einem oder mehreren anderen
Polymeren umfaßt,
die bereits im Fachgebiet als Materialien für die Isolierung elektrischer
Kabel bekannt sind. Diese zusätzlichen
Polymere können
in einer Menge von üblicherweise
nicht über
30 phr, vorzugsweise zwischen 1 und 15 phr der Mischung vorliegen.
Sie sind üblicherweise
Polyolefine (entweder Homopolymere oder Copolymere unterschiedlicher
Olefine), die beispielsweise ausgewählt sind aus Polyethylen (PE),
insbesondere PE niedriger Dichte (LDPE), linearem PE niedriger Dichte
(LLDPE), PE sehr niedriger Dichte (VLDPE oder ULDPE); Polypropylen
(PP); thermoplastischen Propylen/Ethylen-Copolymeren; Elastomer-Ethylen/Propylen
(EPR)- oder Ethylen/Propylen/Dien (EPDM)-Copolymeren, und dgl. oder
Mischungen davon.
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Insbesondere
können
die für
die Erfindung geeigneten Elastomer-EPDM-Terpolymere verwendet werden in Mischung
mit einem Ethylen/α-Olefin-
oder Ethylen/α-Olefin/Dien-Copolymer,
das durch Copolymerisation der entsprechenden Monomere in Gegenwart
eines Single-Site-Katalysators, insbesondere eines Metallocen- oder
constrained-geometry-Katalysators hergestellt wurde. Die Menge dieses
Copolymer ist üblicherweise
zwischen 5 und 20 Gew.%, bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerkomponenten
der Isolierungszusammensetzung. Dieses Copolymer hat im allgemeinen
ein M
w/M
n-Verhältnis von
weniger als oder gleich 4, vorzugsweise zwischen 1,5 und 3,5, einen
Zusammensetzungsverteilungsindex (composition distribution index,
CDI) von größer als
oder gleich 45 % und eine Dichte zwischen 0,86 und 0,92 g/cm
3. Der CDI, definiert als der Gew.%-Satz
der Polymermoleküle
mit einem α-Olefin-Gehalt
innerhalb von 50 % des durchschnittlichen molaren Gehalts an α-Olefin insgesamt,
liefert ein Maß für die α-Olefin-Verteilung
innerhalb der Copolymermoleküle
und ist bestimmbar durch Temperaturerhöhungs-Elutionsfraktionierung,
wie beispielsweise beschrieben in
US
5008204 und von Wild et al. in J. Poly. Sci. Poly. Phys.
Ed., Bd. 20, S. 441 ff. (1982). Weitere Details der Eigenschaften
dieser Copolymere und ihre Herstellung sind beispielsweise in
US 5414040 ,
US 5229478 , WO 93/19107,
EP 0416815 und
EP 0418044 angegeben.
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Die
Schicht der Isolierungsumhüllung
des erfindungsgemäßen Kabels
ist vorzugsweise vernetzt, indem der Polymerzusammensetzung ein
Radikalstarter, wie ein organisches Peroxid, das zum Beispiel ausgewählt ist
aus Dicumylperoxid, tert-Butyldicumylperoxid, 2,5-Dimethyl-2,5-di(tert-butylperoxy)-hexan, α-α'-Bis(tert-butylperoxy)diisopropylbenzol
und dgl. oder Mischungen davon, zugesetzt wird. Beispiele geeigneter
Vernetzungsmittel sind Dicup® (Dicumylperoxid) und
Vulkup® [α-α'-Bis(tert-butylperoxy)diisopropylbenzol],
beide von Hercules.
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Ethylen/α-Olefin-Copolymere,
die mit Single-Site-Katalyse hergestellt wurden, sind kommerziell
erhältlich
unter den Namen Engage® von Du Pont-Dow Elastomers
und Exact® von
Exxon Chemical.
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Die
Polymerzusammensetzungskomponente der erfindungsgemäßen Isolierungsschicht
umfaßt üblicherweise
einen Verstärkungsfüllstoff
in einer Menge von zwischen 20 und 100 phr, vorzugsweise zwischen 30
und 70 phr.
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Verstärkungsfüllstoffe,
die erfindungsgemäß verwendbar
sind, umfassen beispielsweise Calciumcarbonat, calcinierten Kaolin,
Talk und dgl. oder ihre Mischungen.
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Um
die Kompatibilität
zwischen dem Mineralfüllstoff
und der Polymermatrix zu begünstigen,
kann ein Kupplungsmittel zur Mischung zugesetzt werden, das aus
den im Fachgebiet bekannten ausgewählt ist, beispielsweise Silan-Verbindungen.
Beispiele von Silan-Verbindungen, die für diesen Zweck geeignet sind,
sind γ-Methacryloxy-propyltrimethoxysilan,
Ethyltriethoxysilan, Methyltris-(2-methoxyethoxy)silan, Dimethylethoxysilan,
Vinyltris-(2-methoxyethoxy)silan,
Vinyltrimethoxysilan, Vinyltriethoxysilan, Octyltriethoxysilan,
Isobutyl-triethoxysilan, Isobutyl-trimethoxysilan und ihre Mischungen.
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Das
Kupplungsmittel kann als solches oder auf mindestens eine der Polymerkomponenten
der Mischung aufgepfropft verwendet werden.
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Die
Menge des der Mischung zuzusetzenden Kupplungsmittels hängt hauptsächlich vom
Typ des verwendeten Kupplungsmittels und der Menge des zugesetzten
Mineralfüllstoffs
ab und ist üblicherweise
zwischen 0,05 bis 10 Gew.%, vorzugsweise zwischen 0,1 und 5 Gew.%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Polymerbasismischung.
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Andere
herkömmliche
Komponenten können
zum zuvor genau beschriebenen Basispolymermaterial zugesetzt werden,
beispielsweise Antioxidationsmittel, Prozeßhilfsmittel, Gleitmittel,
Pigmente, Mittel zur Verhinderung der Wasser-"Bäumchen"-Bildung, Spannungsstabilisatoren
und dgl. Herkömmliche
Antioxidationsmittel, die für
diesen Zweck geeignet sind, sind beispielsweise: polymerisiertes
Trimethyl-dihydrochinolin (beispielsweise Poly-2,2,4-trimethyl-1,2-dihydrochinolin);
4,4'-Thiobis-(3-methyl-6-tert-butyl)phenol;
Pentaerythryl-tetra-[3-(3,5-ditert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat]; 2,2'-Thiodiethylen-bis[3-(3,5-ditert-butyl-4-hydroxyphenyl)propionat]
und dgl. oder ihre Mischungen.
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Prozeßhilfsmittel,
die üblicherweise
der Polymerbasis zugesetzt werden, sind beispielsweise Calciumstearat,
Zinkstearat, Stearinsäure,
Paraffinwachs, Siliconkautschuke und dgl. oder ihre Mischungen.
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Insbesondere
für Mittel-
und Hochspannungskabel können
die zuvor erwähnten
Polymerzusammensetzungen vorteilhaft verwendet werden, um eine Isolierungsschicht
auszubilden. Wie bereits festgestellt wurde, ermöglichen es diese Zusammensetzungen
in dieser Hinsicht, sehr gute mechanische Eigenschaften, sowohl
bei Raumtemperatur als auch unter Erhitzen zu erzielen, und ebenso
verbesserte elektrische Eigenschaften zu bieten, um insbesondere
die dielektrische Durchschlagsfestigkeit mit der Zeit im wesentlichen
unverändert
aufrechtzuerhalten, selbst in Gegenwart von Feuchtigkeit.
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Wenn
eine halbleitende Schicht ausgebildet werden soll, wird ein leitfähiger Füllstoff,
insbesondere Ruß,
bevorzugt im Polymermaterial in einer solchen Menge dispergiert,
daß das
Material halbleitende Eigenschaften bekommt (d.h. daß ein spezifischer
Widerstand von weniger als 5 Ohm·m bei Raumtemperatur erhalten
wird). Diese Menge ist üblicherweise
zwischen 5 und 80 Gew.%, vorzugsweise zwischen 10 und 50 Gew.%,
bezogen auf das Gesamtgewicht der Mischung.
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Die
Fähigkeit,
denselben Typ Polymermaterial sowohl für die Isolierungsschicht als
auch für
die halbleitenden Schichten zu verwenden, ist darin besonders vorteilhaft
bei der Herstellung von Kabeln für
Mittel- oder Hochspannung,
daß dies
optimale Adhäsion
zwischen benachbarten Schichten sicherstellt und folglich ein verbessertes
elektrisches Verhalten, insbesondere an der Grenzfläche zwischen
der Isolierungsschicht und der inneren halbleitenden Schicht, wo
das elektrische Feld und folglich das Risiko von Partialentladungen höher ist.
Zum Zweck der Erfindung bezeichnet "Niederspannung" im allgemeinen eine Spannung unter
1 kV, "Mittelspannung" bezeichnet eine
Spannung zwischen 1 und 35 kV und "Hochspannung" meint eine Spannung über 35 kV.
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Die
erfindungsgemäße Isolierungszusammensetzung
kann hergestellt werden, indem die Polymerkomponente, der Füllstoff
und beliebige weitere vorliegende Additive mit im Fachgebiet gut
bekannten Verfahren zusammengemischt werden. Das Mischen kann beispielsweise
mit einem Innenmischer des Typs mit Tangentialrotor (Banbury) oder
des Typs mit gleichzeitig eindringendem Rotor (copenetrating rotor),
oder mit einem kontinuierlichen Mischer des Co-Kneter (Buss)-Typs
oder des gleichläufigen
oder gegenläufigen
Doppelschneckentyps durchgeführt
werden.
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Das
erfindungsgemäße Kabel
kann mit herkömmlich
im Fachgebiet verwendeten Techniken ausgebildet werden, beispielsweise
durch Extrudieren der Polymerzusammensetzung, Vernetzen und Kühlen.
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Weitere
Details ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung, die unter
Bezug auf die beigefügten
Zeichnungen gegeben wird, bei denen:
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1 eine
Perspektivansicht eines erfindungsgemäßen elektrischen Kabels ist,
das besonders geeignet ist für
Mittelspannung;
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2 die
Variation der dielektrischen Durchschlagsfestigkeit mit der Zeit
für drei
Zusammensetzungen, die aus drei unterschiedlichen EPDM-Polymeren gebildet
sind, zeigt.
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In 1 umfaßt das Kabel
einen Leiter 2, eine innere Schicht mit halbleitenden Eigenschaften 3,
eine Zwischenschicht mit Isolierungseigenschaften 4, eine äußere Schicht
mit halbleitenden Eigenschaften 5, eine Metallabschirmung 6 und
eine äußere Hülle 7.
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Der
Leiter 2 besteht üblicherweise
aus Metalldrähten,
vorzugsweise aus Kupfer oder Aluminium, die mit herkömmlichen
Verfahren zu einem Strang verbunden sind. Die Isolierungsschicht 4 und
die möglichen halbleitenden
Schichten 5 und 6 umfassen die zuvor beschriebene
Polymerzusammensetzung als ihr Basispolymermaterial. Um die äußere halbleitende
Schicht 5 herum ist üblicherweise
eine Abschirmung 6 vorgesehen, die üblicherweise aus elektrisch
leitenden Drähten
oder Bändern
besteht, die spiralförmig
gewickelt sind. Diese Abschirmung wird dann mit einer Hülle 7 eines
thermoplastischen Materials, z.B. nicht-vernetztem Polyethylen (PE)
abgedeckt.
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1 zeigt
nur eine mögliche
Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen Kabels.
Es ist offenkundig, daß geeignete,
im Fachgebiet bekannte Modifikationen an dieser Ausführungsform
vorgenommen werden können,
ohne jedoch vom Bereich der Erfindung abzuweichen. Insbesondere
können
die erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
ebenso vorteilhaft verwendet werden, um Kabel für die Telekommunikation oder Datenübertragung,
oder gemischte Energie/Telekommunikations-Kabel zu umhüllen.
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Die
EPDM-Terpolymere A, B und C, deren Eigenschaften in Tabelle 1 gezeigt
sind, wurden zur Herstellung der in Tabelle 1 gezeigten Zusammensetzungen
A, B und C verwendet. Tabelle
1
- EPDM A
- = Nordel® 2722
von Du Pont-Dow Elastomers (HEX = 1,4-Hexadien);
- EPDM b
- = Nordel® IP
von Du Pont-Dow Elastomers (ENB = 5-Ethyliden-2-norbornen);
- EPDM C
- = Vistalon® MDV
94-2 von Exxon Chemical (VNB = 5-Vinyl-2-norbornen);
- BI
- = Verzweigungsindex;
- 1
- – bestimmt gemäß Standard
ASTM D3900;
- 2
- – bestimmt als Komplement zu
100 der Summe von Ethylen/Dien;
- 3
- – bestimmt mittels IR;
- 4
- – bestimmt gemäß Standard
ASTM D1646-94.
Tabelle
2 - Polyethylen niedriger Dichte (Riblene® FL
30 von Polimeri Europa);
- Silan A-172 (VTMOEO) von WITCO SPECIALITIES = Vinyltris-(2-methoxyethoxy)silan;
- Antioxidationsmittel ANOX® HB von GREAT LAKES =
Poly-2,2,4-trimethyl-1,2-dihydrochinolin;
- Dicumylperoxid Dicup® von Hercules.
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Die
erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
(Zusammensetzung C) wurden mit anderen EPDM-Polymeren (Zusammensetzungen
A und B) verglichen, wobei die Katalyse und das Dien variiert wurden,
und man begegnete einer besseren Wasserberständigkeit. Die Vergleichszusammensetzungen
wurden ebenso ohne Bleizusatz hergestellt.
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Zusammensetzungen
A, B und C wurden hergestellt unter Verwendung eines 1,6 l-Banbury-Mischers mit
einem volumetrischen Füllungskoeffizienten
von etwa 75 %. Die erhaltenen Zusammensetzungen wurden verwendet,
um 1 mm-vernetzte
Platten durch Preßformen
bei 190–195°C und 200
bar nach Vorheizen für
10 Minuten bei besagter Temperatur herzustellen.
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Aus
diesen Platten wurden Teststücke
ausgestanzt und Messungen der Bruchspannung (stress at break, SB)
und Bruchdehnung (elongation at break EB) gemäß Standard CEI 20-34, Abschnitt
5.1 unter Verwendung eines Instron-Geräts
und einer Zuggeschwindigkeit der Klammern von 50 mm/min durchgeführt.
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Die
anderen elektrischen und mechanischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
(Zusammensetzung C) sind zumindest vergleichbar zu denjenigen der
anderen Vergleichsmischungen (Zusammensetzungen A und B), wie der
folgenden Tabelle zu entnehmen ist. Tabelle
3
- ODR
- = Rheometer mit oszillierender
Scheibe (oscillating disc rheometer);
- ML
- = Minimaldrehmoment;
- MH
- = Maximaldrehmoment;
- t90
- = Zeit, bei der ein
Drehmoment von LL + 0,90 (MH – ML) erhalten wird;
- SB
- = Bruchspannung;
- EB
- = Bruchdehnung.
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Die
dielektrische Durchschlagsfestigkeit der erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
(Zusammensetzung C) wurde an Teststücken bewertet, die erhalten
wurden mit dem Alterungsverfahren, das von EFI (Norwegian Electric
Power Research Instititue) in der Veröffentlichung "The EFI Test Method
für Accelerated
Growth of Water Trees",
präsentiert
beim "1990 IEEE
International Symposium on Electrical Insulation" in Toronto, Kanada, 3. bis 6. Juni
1990, und mit den schon beschriebenen Polymerzusammensetzungen A
und B verglichen.
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Nach
diesem Verfahren wird das Kabel simuliert, indem mehrschichtige
Teststücke
in Tassenform ausgebildet werden, bei denen das konstituierende
Material der Isolierungsumhüllungen
zwischen zwei Schichten von halbleitendem Material eingeschlossen
ist. Im einzelnen wird ausgehend von einem Streifen der Dicke 5 bis
7 mm die Schicht des Isoliermaterials bei einer Temperatur von 120°C in einer
elektrischen Presse, die einen Druck von etwa 90 t entwickeln kann,
in Tassenform thermogeformt, und so eine Dicke von 0,50 mm erhalten.
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Schichten
des halbleitenden Materials, das in ähnlicher Weise extrudiert und
vorgeformt wurde, bis eine Dicke von etwa 0,5 mm erreicht war, wurden
dann auf gegenüberliegende
Seiten der Isolierungsschicht bei einer Temperatur von etwa 180°C für 15 Minuten
in einer elektrischen Presse ähnlich
derjenigen, die für die
Ausbildung der Schichten selbst verwendet wurde, gepreßt und heißverbunden.
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Nach
Abkühlung
auf Raumtemperatur wurden die auf diese Weise erhaltenen Teststücke einem
beschleunigten elektrischen Alterungstest unterzogen, indem der
im Inneren des Teststücks
vorgegebene Hohlraum mit Wasser gefüllt wurde, eine Hochspannungselektrode
in das Wasser eingetaucht wurde, und sie auf eine Metallplatte (Erdelektrode)
gestellt wurden.
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Um
das Phänomen
weiter zu beschleunigen, wurde der Test unter Erwärmen durchgeführt, beispielsweise
in einem geeigneten Ofen.
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Während der
Tests wurden die Polymerzusammensetzungen A, B und C mit einer halbleitenden
Abschirmung verbunden, die aus einer vernetzten Polyethylenmischung
besteht, die unter dem Namen NCPE 0592TM (Borealis
N.V. Brüssel,
Belgien) kommerziell erhältlich
ist.
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Gemäß diesem
EFI-Verfahren wurden 10 Teststücke
dem beschleunigten Alterungstest in Wasser unter den folgenden Testbedingungen
unterzogen:
- – elektrischer Gradient 5 kV/mm
- – Temperatur
70°C.
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Die
dielektrisch Durchschlagsfestigkeit wurde dann nach dem Standard
ASTM D-149 an einer Charge von 5 nicht-gealterten Teststücken (Referenz)
und einer Charge von 3 Teststücken,
die 30 Tage nach Beginn des beschleu nigten elektrischen Alterns
entnommen wurden, gemessen. Die Tests der dielektrischen Durchschlagsfestigkeit
wurden mit Siliconöl
auf der Innenseite und Außenseite
der Teststücke
unter Verwendung einer kreisförmigen
Elektrode und unter Anlegen eines Spannungsgradienten von 2 kV/s
durchgeführt.
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Die
Resultate dieser durchgeführten
Tests (Durchschnitt von 5 Tests) sind in der folgenden Tabelle zusammengestellt. Tabelle
4 (EFI-Verfahren)
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Aus
den in Tabelle 4 angegebenen Daten ist zu entnehmen, daß nach der
Alterung in Wasser die dielektrische Durchschlagsfestigkeit der
erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
insgesamt höher
ist als diejenige der Vergleichszusammensetzungen und insbesondere
einen geringen Abfall von ihres Anfangswerts (etwa 10 % und üblicherweise
weniger als 15 %) erfährt,
während
für die
Vergleichszusammensetzungen der Abfall etwa 20 % oder höher ist.
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Der
Verlustfaktor (Tangente des Verlustwinkels – "tandelta") wurde ebenso bei 20°C und 90°C für die erfindungsgemäßen Polymerzusammensetzungen
(Zusammensetzung C) in Übereinstimmung
mit Standard ASTM D-150 [Wechselstrom-Verlustcharakteristika und
dielektrische Konstante (Permittivität) von festem elektrischen
Isoliermaterial] bewertet.
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Im
einzelnen wurde der Verlustfaktor gemessen unter Verwendung von
geformten flachen Platten mit 20 × 20 cm Seitenlänge und
1,0 mm Dicke als Teststücken
und unter Verwendung von kreisförmigen
Elektroden mit einem Schutzring. Vor Durchführung der Messungen wurden
die Teststücke
bei 90°C
für 100
Stunden wärmebehandelt,
um Nebenprodukte der Vernetzung von der jeweiligen Platte zu entfernen.
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Die
Resultate der Tests (Durchschnitt von 5 Tests) sind in der folgenden
Tabelle gezeigt. Tabelle
5
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Die
zuvor beschriebenen Zusammensetzungen A, B und C wurden zur Herstellung
von Mittelspannungskabeln verwendet. Die Kabel wurden hergestellt
durch Extrusion durch einen Dreifachkopfextruder auf einen 1/0 AWG-Leiter, der aus einem
Aluminiumdrahtcord mit einem Querschnitt von etwa 54 mm2 bestand.
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Der
Extruder mit 100 mm Innendurchmesser besaß das folgende Temperaturprofil:
von 90 bis 110°C innerhalb
des Zylinders, 120°C
am Kragen und 120°C
innerhalb des Kopfes. Die Maschinengeschwindigkeit betrug 2 m/min.
Die auf diese weise erhaltenen Kabel besaßen eine innere halbleitende
Schicht mit 0,5 mm, eine Isolierungsschicht mit 4,6 mm und eine äußere halbleitende
Schicht mit 0,5 mm Dicke.
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In 2 zeigen
die Histogramme die Wasserbeständigkeit,
die bestimmt wurde durch Messung der Variation der dielektrischen
Durchschlagsfestigkeit, ausgedrückt
in kV/mm gegen die Zeit für
die aus den Polymerzusammensetzungen A, B und C ausgebildeten drei
Kabel. Es ist zu sehen, daß die
Kabel zum Zeitpunkt Null im wesentlichen dieselbe dielektrische
Durchschlagsfestigkeit haben. Nach einem Monat gibt es eine leichte
Erhöhung
der Werte, gefolgt von einem sichtbaren Unterschied im Verhalten
der Kabel, die aus den drei unterschiedlichen Zusammensetzungen
ausgebildet sind, nach drei Monaten, wobei die Resultate jedoch
immer noch vergleichbar sind.
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Nach
8 Monaten Beobachtung erfahren die aus den Vergleichszusammensetzungen
A und B ausgebildeten Kabel eine klare Verringerung der dielektrischen
Durchschlagsfestigkeit, während
das aus der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
C ausgebildete Kabel keinen wesentlichen Unterschied von den nach
drei Monaten gefundenen Werten zeigt.
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Die
Wasserbeständigkeit
der Isolierungsschicht in den auf diese Weise hergestellten Kabeln
wurde mit einem Verfahren von ENEL (Ente Nazionale Energia Elettrica,
ENEL Standard DC4584, Dezember 1991, Ausgabe I – 14/40), das unten beschrieben
ist, bewertet.
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Für jede der
drei unterschiedlichen Kabeltypen wurden drei Längen eines vollständigen Einleiterkabels vollständig in
einen Tank eingetaucht, der mit Leitungswasser gefüllt war,
das bei einer konstanten Temperatur von 70 ± 3°C gehalten wurde. Man ließ dann die
zwei Enden der jeweiligen Länge
in die Luft herausragen, für eine
ausreichende Länge,
um die Testanschlüsse
zu bilden.
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An
jedes Ende der Stücke
wurde ebenso ein Gefäß montiert,
um sicherzustellen, daß den
Leiter entlang Wasser vorlag. Der Leiter wurde durch einen zirkulierenden
Strom einer solchen Intensität
erhitzt, daß er sich
auf eine Temperatur von 90 ± 5°C (gemessen
im Teil in Wasser) erwärmte
und dabei für
einen Zeitraum von 8 Monaten gehalten. Eine Wechselspannung bei
einer Industriefrequenz des 1,5-fachen der Nennspannung des Kabels
wurde an ein Ende zwischen den Leiter und die Metallabschirmung,
welche mit der Erde verbunden war, angelegt.
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Nach
1, 3 und 8 Monaten wurde ein Stück
des jeweiligen Kabeltyps aus dem Tank entnommen und in 10 Teile
unterteilt, von denen jedes dem Test der dielektrischen Durchschlagsfestigkeit
gemäß Standard
ASTM D-149 bei Raumtemperatur unterzogen wurde, wobei Wechselspannung
bei Industriefrequenz verwendet wurde.
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Eine
Anfangsspannung wurde zwischen den Leiter und die mit der Erde verbundene
Abschirmung für eine
Zeit von 10 Minuten angelegt und dann alle 10 Minuten erhöht, bis
zur Perforation der Isolierung. Die Resultate sind in der folgenden
Tabelle gezeigt: Tabelle
6 (ENEL-Verfahren)
und sie sind ebenso in
2 gezeigt.
Diese Daten beleuchten die beachtliche Beständigkeit des erfindungsgemäßen Kabels
für den
gesamten Beobachtungszeitraum (8 Monate); die Messungen der dielektrischen Durchschlagsfestigkeit,
die nach dem dritten Monat an den Kabeln durchgeführt wurden,
die aus den Zusammensetzungen A und B erhalten worden waren, zeigten
eine viel schnellere Alterung in Wasser als das erfindungsgemäße Kabel.