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Diese
Erfindung bezieht sich auf eine Carbonatpolymerzusammensetzung,
welche gering flüchtige UV-Absorber
enthält.
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Polycarbonatharze
bieten ein ausgezeichnetes Gleichgewicht an Eigenschaften hinsichtlich
Transparenz, Zähigkeit,
Dimensionsstabilität
und Wärmebeständigkeit.
Diese Eigenschaften machen Polycarbonat zu einer idealen Auswahl
für die
Herstellung von vielen Typen von verformten, geformten oder in anderer
Weise hergestellten Gegenständen,
einschließlich
insbesondere Folien oder Platten oder anderen Strukturen und Teilen,
welche bei der Verglasung und anderen Außenanwendungen verwendet werden
sollen. Jedoch bauen Polycarbonate wie die meisten organischen Polymere
ab, wenn sie ultraviolettem Licht (UV) ausgesetzt werden. Da das
Polycarbonat signifikante Mengen von Licht hoher Energie absorbiert
und abzubauen beginnt, wird es bekanntermaßen gelb und trübe und verliert
seine Zähigkeit.
Da Polycarbonate einen großen
Teil ihres Wertes und ihrer Nützlichkeit
von ihren ausgezeichneten optischen Eigenschaften ableiten, d. h.
niedrige Färbung
und hohe Klarheit, wird der Schutz gegenüber UV lebenswichtig.
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Die
Verwendung von verschiedenen Typen von UV-Absorbern bei der Stabilisierung
von Polymeren ist wohlbekannt. Siehe beispielsweise US-A-3 215 725
(Bis-cyanodiphenylacrylsäureester);
US-A-4 812 498 (Bis-benzotriazole); US-A-5 288 778; GB 2 290 745
und
EP 825 226 (Triazinverbindungen);
US-A-5 821 380 (multifunktionelle
2-Cyanoacrylsäureester);
EP 68 327 (cyclische Iminoester, ebenfalls bezeichnet als Benzoxazinone)
und
EP 110 221 (Benzophenone
und Benzotriazole). Diese Stabilisatoren funktionieren durch Absorbieren
von einfallender UV-Strahlung und Verteilen der absorbierten Energie
in einer nicht zerstörenden Weise.
Ihre Gesamteffektivität
bei der Verhütung
von UV-Abbau des Polymeren hängt
von zahlreichen Faktoren ab, einschließlich Absorptionsfähigkeit, Verträglichkeit,
Stabilität
und Verteilung innerhalb des Polymeren. Ihre Effektivität zur UV-Absorption
ist eine Funktion ihrer Konzentration in dem Polymeren, insbesondere
nahe bei der Oberfläche.
Die Konzentration des UV-Absorbers nahe bei der Oberfläche des
Polymeren ist zur Verhütung
des Eindringens von UV-Licht sehr erwünscht, und sie wird als effizienter
und wirtschaftlicher als die Dispersion des UV-Absorbers innerhalb
der Masse des Polymeren angesehen.
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Daher
ist es für
eine effektive UV-Stabilisierung von Polymeren kritisch, effektive
Konzentrationen von UV-Absorbern nahe bei der Oberfläche nach
der Verarbeitung und während
langen Zeiten vorhanden zu haben. Sowohl chemische als auch physikalische
Verluste des UV-Absorbers beeinträchtigen die Konzentration von
UV-Absorbern in Polymeren. Chemische Verluste ergeben sich aus thermischen,
photo-oxidativen und oxidativen Reaktionen, welche die Verbindungen
inaktivieren oder sie selbst verbrauchen. Physikalischer Verlust
des UV-Absorbers
beinhaltet die Entfernung von Material aus der Oberfläche durch
Verdampfen oder Auflösen,
welches nicht durch seinen Ersatz in der Oberflächenschicht durch Diffusion
aus der Masse des Polymeren aufgehoben wird.
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Wenn
UV-Absorber physikalisch aus Polymeren verloren gehen, kann dies
zu unerwünschten
Effekten wie Verdampfen und Auskristallisieren bei der Plattenextrusion
oder Flüssigkeitsbildung
und Formungsausschwitzen während
Spritzgießen
führen.
Alle diese Erscheinungen ergeben reduzierte Konzentrationen von UV-Absorber
in dem Harz und verminderte Produktionsgeschwindigkeiten als Folge
von häufigen
erforderlichen Reinigungsvorgängen
der Ausrüstung.
Verbesserte Retention eines UV-Absorbers liefert dagegen eine effektivere
Stabilisierung bei der gewünschten
Endanwendung wie auch bessere Verarbeitbarkeit hinsichtlich reduziertem
Abdampfen, Auskristallisieren, Formungsausschwitzen, Flüssigkeitsbildung,
etc.
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Verschiedene
Verfahren wurden angewandt, um die UV-Stabilität von Polycarbonat (PC) zu
verbessern. Übliche
Ver suche bestehen darin, UV-Absorber als Zusätze in dem Polycarbonat zu
verwenden und Schichten oder andere Oberflächenbehandlungen anzuwenden,
um auf diese Weise Strukturen herzustellen, in welchen die UV-Absorber
in der Oberfläche
oder in äußeren Schichten
konzentriert werden können,
damit das tiefere Eindringen von UV-Strahlung in und der Abbau der
Hauptstärke
der PC-Platte verhindert wird. Eine Anzahl von Verfahren und Techniken
wurden entwickelt, um UV-Absorber nahe bei der oder in der Oberfläche von
polymeren Materialien zu konzentrieren. Diese Schließen ein:
Oberflächenimprägnierung
(siehe beispielsweise US-A-3 309 220; US-A-3 043 709; US-A-4 861 664 und US-A-4
937 026); das Beschichten eines Kunststoffgegenstandes mit Lösungen,
welche thermoplastische Harze und UV-Absorber enthalten (siehe beispielsweise
US-A-4 668 588 und
US-A-4 353 965); thermisches Verkleben von Folienschichten (siehe
beispielsweise JP 07-9 560) und Coextrusion (siehe beispielsweise
EP-A-110 221; EP-A-247 480; EP-A-320
632; EP-A-338 355 und EP-A-825 226; GB 2 290 745 und US-A-4 264 680 und US-A-5
108 835). Bei diesen und anderen Druckschriften zur Coextrusion
wird Wert auf die Verwendung von Verbindungen mit höherem Molekulargewicht
und niedrigerer Flüchtigkeit
gelegt, falls sie in höheren
Konzentrationen in coextrudierten Oberflächenschichten verwendet werden.
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Im
Fall von Polycarbonatformulierungen und insbesondere co-extrudierbaren
Zusammensetzungen, welche hohe Gehalte von UV-Absorbern enthalten,
ist es immer erwünscht,
verbesserte Kombinationen von physikalischen Eigenschaften, Verarbeitungseigenschaften
und Eigenschaften der Erscheinung vorliegen zu haben. Insbesondere
ist es erwünscht,
solche verbesserten Harze, verbesserte stabilisierte Gegenstände und verbesserte
Verfahren zur Verfügung
zu haben, in denen die Stabilisatoren weniger flüchtig werden und besser in
den Zusammensetzungen und Gegenständen während und nach der Verarbeitung
zurückgehalten
werden.
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Daher
ist es die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, verbesserte Carbonatpolymerzusammensetzungen
und verbesserte verformte, geformte oder in anderer Weise hergestellte
Gegenstände
zu liefern, welche angemessenen UV-Schutz (beispielsweise Stabilität des Aussehens
bzw. der Erscheinung), insbesondere für Außenanwendungen besitzen. Ebenfalls
ist es eine Aufgabe, ein verbessertes Verfahren für die Herstellung solcher
verbesserten verformten, geformten oder in anderer Weise hergestellten
Gegenstände
zur Verfügung zu
haben.
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Gemäß einer
Ausführungsform
bezieht sich die Erfindung auf verbesserte Carbonatpolymerzusammensetzungen,
die eine oder mehrere UV-absorbierende Verbindungen umfassen, ausgewählt aus
zwei oder mehreren der folgenden Gruppen: einem Hydroxybenzotriazolderivat,
einem Hydroxyphenyltriazinderivat oder einer Cyanoacrylsäureesterverbindung,
worin alle UV-absorbierenden Verbindungen ein Molekulargewicht von
wenigstens 400 g/Mol haben.
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Bei
einer anderen Ausführungsform
ist die vorliegende Erfindung ein verbessertes Verfahren zur Herstellung
einer Carbonatpolymerzusammensetzung, wie oben beschrieben.
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Bei
einer weiteren Ausführungsform
umfaßt
die vorliegende Erfindung ein Verfahren zum Extrudieren oder Formen
(beispielsweise Thermoformen, Blasformen, Spritzgießen, etc.)
einer verbesserten Carbonatpolymerzusammensetzung, hergestellt wie
oben beschrieben und zu einem verbesserten extrudierten oder geformten
Gegenstand extrudiert oder geformt.
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Bei
einer noch weiteren Ausführungsform
beinhaltet die Erfindung extrudierte oder geformte Gegenstände aus
einem verbesserten Carbonatpolymerzusammensetzung, wie oben beschrieben.
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Es
wurde gefunden, daß die
verbesserten Carbonatpolymerzusammensetzungen und die verbesserten
Gegenstände,
welche hergestellt werden können,
ausgezeichnete Beständigkeit
gegenüber
UV-Strahlung besitzen und verbesserte Kombinationen von Grundfarbe
und Farbstabilität
liefern. Ebenfalls wurde gefunden, daß die UV-Absorber, zugesetzt
gemäß der vorliegenden
Erfindung, reduzierte Gehalte von Färbung oder Vergilbung in den
fertigen Carbonatpolymerzusammensetzungen/-gegenständen liefern.
Dies kann besonders an den Harzgranulen bemerkt werden, wenn hohe
Gehalte an UV-Absorbern in ein Harz eingebaut werden, das als die
co-extrudierbare Oberflächenschicht
verwendet werden soll, oder wenn es verschiedene Stärken von extrudierter
Platte oder anderen Gegenständen,
welche aufeinander gestapelt oder aufeinander gelegt werden, gibt.
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Ebenfalls
wurde gefunden, daß die
Erfindung verbesserte Verfahren zur Herstellung solcher Gegenstände mit
reduzierten Werten des Auskristallisierens, Verdampfens, Formungsausschwitzens
und/oder Flüssigkeitsbildung
liefert.
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Alle
Typen von Carbonatpolymeren sind im allgemeinen zur Verwendung in
den Zusammensetzungen, Gegenständen
und Verfahren der vorliegenden Erfindung geeignet. Zahlreiche Typen
von geeigneten Carbonatpolymeren sind wohlbekannt und kommerziell
erhältlich.
Geeignete Typen von Carbonatpolymeren schließen lineare und verzweigte
Carbonatpolymere wie auch Mischungen hiervon ein. Wie oben angegeben, ist
die vorliegende Erfindung sowohl auf auf Carbonatpolymeren basierende
Formulierungen, welche direkt zur Herstellung von verformten, geformten
und in anderer Weise hergestellten Gegenständen verwendet werden können ("massenstabilisierte
Harze"), als auch
auf auf Carbonatpolymeren basierende Formulierungen, welche als
ein Oberflächenüberzug oder
eine äußere Beschichtung
oder Schicht ("Abschlußharze") verwendet werden
können,
um Substratgegenstände
oder Kernschichten, welche ein Carbonatpolymeres vom selben oder
von unterschiedlichem Typ oder in irgendein anderes Polymerharz
sein können,
zu schützen,
gerichtet.
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Die
Carbonatpolymere der vorliegenden Erfindung können unter Anwendung eines
der beliebigen bekannten Verfahren zur Polycarbonatpolymerisation
hergestellt werden, einschließlich
Grenzflächenverfahren, Lösungsverfahren
oder den Versionen der Schmelz- oder Feststoffverlängerung
des Polymerisationsverfahrens unter Umesterung von Carbonatpolymerem.
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Im
allgemeinen werden diese Carbonatpolymere aus einer oder mehreren
Mehrfachhydroxylkomponenten durch Umsetzen der Mehrfachhydroxylverbindung,
wie einem Diphenol, mit einem Carbonatvorläufer wie Phosgen, Halogenformiat
oder einem Carbonatester wie Diphenyl- oder Dimethylcarbonat hergestellt.
Aromatische Carbonatpolymere sind bevorzugt und aromatische Diphenole
sind zur Verwendung von wenigstens einem Teil der Mehrfachhydroxylverbindung
bevorzugt, wobei Diphenole einschließlich, jedoch nicht beschränkt auf
2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan (Bisphenol-A)-phenol, 4,4'-(9-H-Fluoren-9-yliden)bis(bishydroxyphenylfluoren),
4,4'-Thiodiphenol
(TDP), 1,1-Bis(4-hydroxyphenyl)-1-phenylethan (Bisphenol-AP), Phenolphthalein,
Bis(4-hydroxyphenyl)diphenylmethan, Tetrabrombisphenol-A (TBBA)
und Tetrachlorbisphenol-A (TCBA) bevorzugt sind. Diese Carbonatpolymere
schließen
ebenfalls aromatische Carbonatpolymere ein, hergestellt aus zwei
oder mehr unterschiedlichen Dihydroxylphenolen oder einer Kombination
eines Dihydroxylphenols und eines Glykols oder eines hydroxy- oder
säure-terminierten
Polyesters oder einer Dicarbonsäure, falls
ein Carbonatcopolymeres oder -heteropolymeres gewünscht ist.
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Die
linearen und verzweigten Carbonatpolymere, welche zur Verwendung
in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, schließen ebenfalls
Carbonatpolymere ein, die aus zwei oder mehr unterschiedlichen Mehrfachhydroxyverbindungen,
bevorzugt Dihydroxyverbindungen und bevorzugt Phenolen, oder einer
Kombination einer Mehrfachhydroxyverbindung, wie einem Diphenol,
und einem Glykol oder einem hydroxy- oder säure-terminierten Polyester
oder einer Dicarbonsäure
hergestellt sind, falls ein Carbonatcopolymeres oder -heteropolymeres
gewünscht
ist. Ebenfalls ist es möglich,
multifunktionelle Carbonsäuren,
insbesondere aromatische Carbonsäuren
zu verwenden und Poly-(ester-carbonat)-harze
herzustellen, wie die bekannten aromatischen Poly(estercarbonate).
Die bekannten siliziumhaltigen Carbonatmonomere können ebenfalls
zur Herstellung von siliziumhaltigen Carbonatpolymeren, welche zur
Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, verwendet
werden.
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Geeignete
Typen und Mengen von Kettenabbruchmitteln (typischerweise monophenolische
Verbindungen) und im Fall von verzweigten Polycarbonaten von Verzweigungsmitteln
(typischerweise Phenole mit drei oder mehr Hydroxygruppen) können verwendet
werden, um das gewünschte
Molekulargewicht und die gewünschten
Verzweigungsgrade in der verzweigten Komponente mit hohem Molekulargewicht
zu erhalten.
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Geeignete
Verzweigungsmittel sind allgemein eines oder mehrere der folgenden
Verbindungen: Phloroglucin; Phloroglucid; 2,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphenyl)hepten-3;
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphenyl)hepten-2;
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphenyl)penten-2;
4,6-Dimethyl-2,4,6-tri(4-hydroxyphenyl)pentan;
1,3,5-Tri(4-hydroxyphenyl)benzol; 1,3,5-Tri(2-hydroxyphenyl)benzol;
1,1,1-Tri(4-hydroxyphenyl)-ethan; 2,6-Bis(2-hydroxy-5-methylbenzyl)-4-methylphenol;
Tetra (4-hydroxyphenyl)methan; Trisphenol; Bis(2,4-dihydroxyphenyl)keton;
1,4-Bis(4,4-dihydroxytriphenylmethyl)benzol; α,α',α''-Tri(4-hydroxyphenyl)-1,3,5-triisopropylbenzol;
3,3-Bis(4-hydroxyaryl)oxyindol;
Isatinbisphenol; 5-Chlorisatin; 5,7-Dichlorisatin; 5-Bromisatin;
Trimellitsäure;
Pyromellitsäure;
Benzophenontetracarbonsäure,
und einschließlich
der geeigneten Verbindungen, der Säurechloride oder anderen reaktiven
Kondensationsderivaten hiervon. Spezifisch bevorzugte Verzweigungsmittel
schließen
ein: Phloroglucin; Phloroglucid; 1,1,1-Tri(4-hydroxyphenyl)ethan;
Trimellitsäure; Pyromellitsäure; Benzophenontetracarbonsäure und
Säurechloride
hiervon; 2,6-Bis(2-hydroxy-5-methylbenzyl)-4-methylphenol und 1,3,5-Tri(4-hydroxyphenyl)benzol.
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Es
wurde gefunden, daß Gehalte
von Verzweigungsmittel in den verzweigten Carbonatpolymerkomponenten
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung in dem Bereich von
0,005 bis 1,0 Mol Verzweigungsmittel pro Mol von Dihydroxyverbindung,
be vorzugt von 0,01 bis 0,8 und mehr bevorzugt von 0,1 bis 0,6 Mol Verzweigungsmittel
pro Mol von Dihydroxyverbindung, liegen sollten.
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Unabhängig davon,
nach welcher Herstellungstechnik es hergestellt wird, und von welchem
Typ oder von welchen Typen es ist, sollte das Carbonatpolymere im
allgemeinen ein Molekulargewicht haben, welches das gewünschte Gleichgewicht
von Verarbeitungsmerkmalen (Schmelzfließgeschwindigkeit, Schmelzfestigkeit
und Scherempfindlichkeit) und physikalischen Eigenschaften (Zähigkeit
und Oberflächeneigenschaften) entsprechend
den bekannten Kompromissen zwischen diesen besitzt. Im allgemeinen
sollte das Polycarbonatharz ein Gewichtsdurchschnittsmolekulargewicht
von wenigstens 18.000, bevorzugt von wenigstens 20.000 und mehr
bevorzugt von wenigstens 21.000, sowie nicht größer als 42.000, bevorzugt nicht
größer als
41.000 und mehr bevorzugt nicht größer als 40.000 besitzen.
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Im
allgemeinen sind verzweigte Carbonatpolymere kommerziell erhältlich und
sollten ein Gewichtsdurchschnittsmolekulargewicht von wenigstens
22.000, bevorzugt von wenigstens 25.000 und mehr bevorzugt von wenigstens
27.000 besitzen. Um verzweigtes Polymeres mit minimierten Gehalten
von Gelen und mit anderen günstigen
Effekten der verzweigten Komponente zu erhalten, wurde gefunden,
daß das
Gewichtsdurchschnittsmolekulargewicht eines verzweigten Polymeren
nicht höher
als 39.000, bevorzugt nicht höher
als 38.000 und mehr bevorzugt nicht höher als 37.000 sein sollte.
Es wurde gefunden, daß in
diesem Bereich das verzweigte Carbonatpolymere eine Schmelzfließrate (MFR),
bestimmt unter Bedingungen von 300°C und 1,2 Kilogramm Masse (300°C/1,2 kg)
von wenigstens 2 Gramm pro 10 Minuten (g/10 min), bevorzugt von
wenigstens 2,5 g/10 min und am meisten bevorzugt von wenigstens
3,0 g/10 min haben sollte. Es wurde gefunden, daß das verzweigte Carbonatpolymere
eine Schmelzfließrate
von bevorzugt nicht mehr als 30 g/10 min, bevorzugt nicht mehr als
15 g/10 min und am meisten bevorzugt von nicht mehr als 12 g/10
min haben sollte.
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Im
allgemeinen kann indirekt festgelegt werden, ob ein ausreichender
Grad von Verzweigung in dem verzweigten Carbonatpolymeren vorliegt,
durch Messung der Veränderung
der Scherempfindlichkeit als Folge des Einbaus des verzweigten Carbonatpolymeren
in eine Mischung einer Carbonatpolymerzusammensetzung. Diese Messungen
der Scherempfindlichkeit können
nach Standardarbeitsweisen mittels dynamischer mechanischer Spektroskopie
(DMS) oder durch Kapillarrheometrie durchgeführt werden.
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Geeignete
lineare Carbonatpolymere sind in der Literatur bekannt und im Handel
erhältlich.
Zum Zweck des Erhalts der gewünschten
Zähigkeit
und Reißfestigkeit
wurde gefunden, daß die
lineare Carbonatpolymerkomponente ein Gewichtsdurchschnittsmolekulargewicht
von wenigstens 18.000, bevorzugt von wenigstens 20.000 und am meisten
bevorzugt von wenigstens 21.000 haben sollte. Um den gewünschten
Wert des Polymerschmelzfließens
und der Verarbeitbarkeit zu halten, wurde gefunden, daß die lineare
Carbonatpolymerkomponente ein Gewichtsdurchschnittsmolekulargewicht
von nicht mehr als 42.000, bevorzugt von nicht mehr als 41.000,
am meisten bevorzugt von nicht mehr als 40.000 haben sollte. In
diesem Bereich wurde gefunden, daß das lineare Carbonatpolymere
eine Schmelzfließrate
von wenigstens 2 g/10 min, bevorzugt von wenigstens 2,5 g/10 min
und am meisten bevorzugt von wenigstens 3,0 g/10 min haben sollte.
Es wurde gefunden, daß das
lineare Carbonatpolymere eine Schmelzfließrate von nicht mehr als 80
g/10 min, bevorzugt von nicht mehr als 40 g/10 min und am meisten
bevorzugt von nicht mehr als 35 g/10 min haben sollte.
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Für die vorliegende
Erfindung können
Mischungen von Zusammensetzungen, bestehend aus einer verzweigten
Carbonatpolymer- und einer linearen Carbonatpolymerkomponente, verwendet
werden. Dies ist so zu verstehen, daß die zur Verwendung gemäß der vorliegenden
Erfindung geeigneten Carbonatpolymere eine Einzelkomponente von
Carbonatpolymerem, direkt erhalten aus einem Polymerisationsverfahren,
sein kann. Andererseits kann das Carbonatpolymere ebenfalls auf
einer Kombination von zwei Komponenten desselben Typs mit unterschiedlichen
Molekulargewichten und Schmelzfließraten aufgebaut sein, welche
zum Erhalt des Produktes mit gewünschter
zwischenliegender Schmelzfließrate
gemischt sind.
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Im
folgenden sind Beispiele von einigen bevorzugten Carbonatpolymeren
aufgelistet. Polycarbonatharze der Marke CALIBRETM sind
kommerziell erhältlich
von The Dow Chemical Company. Die Molekulargewichte der Komponenten
werden durch Gelpermeationschromatographie (GPC) bestimmt. Die Werte
der Schmelzfließrate
werden entsprechend ASTM D-1238 (300°C/1,2 kg) gemessen und sind
in g/10 min angegeben. Falls nichts anderes angegeben ist, beziehen
sich die Angaben "Molekulargewicht" hierin auf Gewichtsdurchschnittsmolekulargewichte
(Mw), bestimmt an den Carbonatpolymeren
unter Anwendung von Gelpermeationschromatographie mit einem Standard
von Bisphenol-A-polycarbonat. Es sei darauf hingewiesen, daß verschiedene
Referenzen sich auf "Viskositätsdurchschnitts"-Molekulargewicht
(Mv) beziehen, das nicht dasselbe wie "Gewichtsdurchschnitts"-Molekulargewicht
ist, das jedoch mit Werten von Mw in Beziehung
gesetzt werden kann oder hierin umgewandelt werden kann. Die Molekulargewichtsverteilung
(MWD) ist das Verhältnis
von Gewichtsdurchschnittsmolekulargewicht zu Zahlendurchschnittsmolekulargewicht
(Mw/Mn).
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Bevorzugte
Carbonatpolymere
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Die
Carbonatpolymerzusammensetzungen, Gegenstände und Verfahren gemäß der vorliegenden
Erfindung basieren auf der Verwendung von zwei oder mehr UV-Absorbern,
ausgewählt
aus zwei oder mehreren der folgenden Gruppen: (i) einem Hydroxybenzotriazolderivat,
(ii) einem Hydroxyphenyltriazinderivat oder (iii) einer Cyanoacrylsäureesterverbindung,
worin alle UV-absorbierenden Verbindungen der vorliegenden Erfindung
ein Molekulargewicht gleich oder größer als 400 g/Mol haben.
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Die
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeigneten Hydroxybenzotriazolderivate
werden durch die Formel 1 wiedergegeben:
worin
R
1 und R
2, die gleich
oder verschieden sein können,
darstellen: H, Halogen, C
1-C
10-Alkyl,
C
5-C
10-Cycloalkyl,
C
7-C
13-Aralkyl, C
6-C
14-Aryl, OR
5 oder COOR
5, worin
R
5 = H oder C
1-C
4-Alkyl
darstellt; R
3 und R
4,
welche ebenfalls gleich oder verschieden sein können, darstellen: H, C
l-C
4-Alkyl, C
5- oder C
6-Cycloalkyl, Benzyl
oder C
6-C
14-Aryl;
m = 1, 2 oder 3 darstellt und n = 1, 2, 3 oder 4 darstellt.
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R1 stellt bevorzugt H, Cl oder CH3 dar,
und R2 stellt bevorzugt H, C1-C10-Alkyl, Cyclohexyl, C7-C9-Aralkyl, Phenyl oder Naphthyl dar R3 und R4 stellen
bevorzugt H oder C1-C4-Alkyl
dar; m stellt bevorzugt 1 dar und n stellt ebenfalls bevorzugt 1
dar.
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Besonders
bevorzugte Hydroxybenzotriazolderivate (1) sind solche, in denen
R1 = H darstellt; R2 =
H oder C1-C9-Alkyl darstellt;
R3 = H darstellt; R4 =
H darstellt; m = 1 darstellt und n = 1 darstellt.
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Ein
am meisten bevorzugtes Beispiel eines Hydroxybenzotriazolderivates
dieser Erfindung ist 2,2'-Methylen-bis-(6-{2H-benzotriazol-2-yl}-4-{1,1,3,3-tetramethylbutyl}-phenol),
dargestellt durch die folgende Strukturformel:
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Diese
Hydroxybenzotriazolderivate mit höherem Molekulargewicht werden
so ausgewählt,
daß sie
optimale Vorteile und Eigenschaften in den Bereichen von leistungsgerechter
UV-Stabilisierung,
verbesserte Verarbeitbarkeit (als Folge verminderter Flüchtigkeit,
reduziertem Ausscheiden und reduziertem Verdampfen) und vorzügliches
Verhalten und Aussehen des fertigen Gegenstandes liefern. Im allgemeinen
sollten diese Verbindungen Molekulargewichte gleich oder größer als
400, bevorzugt gleich oder größer als
500, mehr bevorzugt gleich oder größer als 550 und am meisten
bevorzugt gleich oder größer als
600 g/Mol besitzen. Im allgemeinen liegt bei höheren Molekulargewichten geringer
werdende Löslichkeit
in Polycarbonat und erhöhte
Kosten vor; und Molekulargewichte dieser Verbindungen sollten nicht
größer als
2500, bevorzugt nicht größer als 2000,
mehr bevorzugt nicht größer als
1800 und am meisten bevorzugt nicht größer als 1600 g/Mol sein.
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Die
zur Verwendung in der vorliegenden Erfindung geeigneten Hydroxyphenyltriazinderivate
sind in der US-A-5 288 778 und der EP 825 angegeben. Diese Verbindungen
werden allgemein durch die folgende Formel wiedergegeben:
worin
R = Wasserstoff, C
1- bis C
18-Alkyl,
C
2- bis C
6-Alkyl,
substituiert durch Halogen oder durch C
1-
bis C
12-Alkoxy, oder Benzyl ist, und R
1, R
2 und R
3, die gleich oder verschieden sein können, darstellen:
H, Halogen, C
1-C
10-Alkyl,
C
5-C
10-Cycloalkyl, C
7-C
13-Aralkyl, C
6-C
14-Aryl, OR
4 oder COOR
4, worin
R
4 = H oder C
1-C
4-Alkyl darstellt; und m = 1, 2 oder 3 darstellt
und n und p, die gleich oder verschieden sein können, 1, 2, 3, 4 oder 5 darstellen.
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R1 stellt bevorzugt Wasserstoff dar und R2 und R3, welche
gleich oder verschieden sein können,
stellen bevorzugt H, C1-C10-Alkyl, Cyclohexyl,
C7-C9-Aralkyl, Phenyl
oder Naphthyl und am meisten bevorzugt H oder C1-C10-Alkyl dar; m stellt bevorzugt 1 dar und
n und p, die gleich oder verschieden sein können, stellen bevorzugt 1 oder
2 dar.
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Ein
am meisten bevorzugtes Beispiel eines Hydroxyphenyltriazinderivates
dieser Erfindung ist 2-(4,6-Diphenyl-1,3,5-triazin-2-yl)-5-hexyloxyphenol, wiedergegeben
durch die folgende Strukturformel:
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Diese
Hydroxyphenyltriazinderivate mit höherem Molekulargewicht werden
so ausgewählt,
um optimierte Vorteile und Eigenschaften in Bereichen der Leistung
der UV-Stabilisierung,
verbesserter Verarbeitbarkeit (als Folge reduzierter Flüchtigkeit,
reduziertem Ausscheiden und reduziertem Ausdampfen) und guter Leistungsfähigkeit
und gutem Aussehen der fertigen Gegenstände zu liefern. Im allgemeinen
sollten diese Verbindungen Molekulargewichte gleich oder größer als
400 und am meisten bevorzugt gleich oder größer als 425 g/Mol haben. Im
allgemeinen sind bei höheren
Molekulargewichten verringerte Löslichkeit
im Polycarbonat und erhöhte
Kosten vorhanden, und die Molekulargewichte dieser Verbindungen
sollten nicht größer als
2500, bevorzugt nicht größer als
2000, mehr bevorzugt nicht größer als
1800 und am meisten bevorzugt nicht größer als 1600 g/Mol sein.
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Die
Cyanoacrylsäureesterverbindungen
und Verfahren zu ihrer Herstellung, die zur Verwendung in der vorliegenden
Erfindung geeignet sind, sind in der US-A-5 821 380 angegeben. Diese
Verbindungen werden im allgemeinen durch die folgende Formel wiedergegeben:
worin die Substituenten R
1 und R
2 jeweils
Wasserstoff oder ein Rest mit einem iso- oder heterocyclischen Ringsystem
mit wenigstens einem iso- oder heteroaromatischen Ring sind, und
wenigstens einer der Reste R
1 oder R
2 von Wasserstoff verschieden sein muß; und p
einen Durchschnittswert von 2 bis 10, bevorzugt wenigstens 3 hat
und mehr bevorzugt einen Wert von 4 hat; X ist: der Rest eines aliphatischen
oder cycloaliphatischen Polyols, das von 3 bis 20 Kohlenstoffatome
und we nigstens p Hydroxylgruppen hat, ein cycloaliphatischer Rest,
wahlweise enthaltend 1 oder 2 Heteroatome, und ein aliophatischer
Rest, wahlweise unterbrochen durch bis zu 8 nichtbenachbarte Sauerstoffatome,
Schwefelatome, Imino- oder C
1-C
4-Alkyliminogruppen.
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Ein
am meisten bevorzugtes Beispiel der UV-Absorber dieser Erfindung
ist: 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis-[(2-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl)-propan, wiedergegeben
durch die folgende Strukturformel:
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Diese
Cyanoacrylsäureesterverbindungen
mit höherem
Molekulargewicht werden so ausgewählt, daß sie optimierte Vorteile und
Eigenschaften auf den Gebieten der Leistungsfähigkeit der UV-Stabilisierung,
verbesserte Verarbeitbarkeit (als Folge von reduzierter Flüchtigkeit,
reduziertem Ausscheiden und reduziertem Verdampfen) und gute Leistungsfähigkeit
und Aussehen der fertigen Gegenstände liefern. Im allgemeinen
sollten diese Verbindungen Molekulargewichte gleich oder größer als
400, bevorzugt gleich oder größer als
500, mehr bevorzugt gleich oder größer als 700 und am meisten
bevorzugt gleich oder größer als
800 g/Mol haben. Im allgemeinen sind bei höheren Molekulargewichten verringere
Löslichkeit
im Polycarbonat und erhöhte
Kosten vorhanden, und die Molekulargewichte dieser Verbindungen
sollten nicht größer als
5000, bevorzugt nicht größer als
4000, mehr bevorzugt nicht größer als
3500 und am meisten bevorzugt nicht größer als 3000 g/Mol sein.
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Die
Mengen der UV-Absorber, welche in die Carbonatpolymerzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung eingegeben werden sollen, variieren in Abhängigkeit
davon, ob sie verwendet werden in "Standard"-Gehalten innerhalb der Gesamtstärke oder
der Gesamtmasse des zu stabilisierenden Carbonates oder in einem
Konzentrat, einem Harztyp einer Masse zum End- oder Oberflächenauftrag,
wo relativ hohe Konzentrationen verwendet werden, um die UV-Durchlässigkeit
zu den Substratgegenständen
vollständig
zu blockieren, oder in Schichten mit einer relativ dünnen Schichtstärke. Um
UV-Absorptionsschutz
der Carbonatpolymere zu liefern, können diese Verbindungen im
allgemeinen in "Standard"-Gehalten von wenigstens
0,05 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Carbonatpolymeren, in welche
die Verbindung eingebaut wird, bevorzugt von wenigstens 0,10 Gew.-%,
mehr bevorzugt von wenigstens 0,15 Gew.-% und am meisten bevorzugt von
wenigstens 0,20 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht des Carbonatpolymeren,
verwendet werden. Bei der Herstellung eines Konzentratharzes, eines
Harzes für
den Endauftrag oder eines anderen Typs von Oberflächenbeschichtung
können
diese Verbindungen in Gehalten von wenigstens 1 Gew.-%, bevorzugt
von wenigstens 1,5 Gew.-%, mehr bevorzugt von wenigstens 2 Gew.-%,
noch mehr bevorzugt von wenigstens 2,5 Gew.-% und am meisten bevorzugt
von wenigstens 3 Gew.-%, bezogen auf das Gewicht von Carbonatpolymerem,
verwendet werden. Im allgemeinen gibt es bei höheren Konzentrationswerten
abnehmenden Vorteil des UV-Schutzes, und Gehalte dieser Verbindungen
sollten nicht größer als
15 Gew.-%, bevorzugt nicht größer als 12
Gew.-%, mehr bevorzugt nicht größer als
10 Gew.-% und am meisten bevorzugt nicht größer als 8 Gew.-%, bezogen auf
Gewicht von Carbonatpolymerem, sein.
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Die
Carbonatpolymerzusammensetzung der vorliegenden Erfindung kann andere
bekannte Stabilisatoren und Mengen, die üblicherweise in Carbonatpolymerzusammensetzungen
dieses Typs verwendet werden, umfassen, beispielsweise Antioxidantien,
Lichtstabilisatoren, Metalldeaktivierungsmittel und Verarbeitungsstabilisatoren,
welche beispielsweise in der US-A-5 288 778 beschrieben sind.
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Die
Typen und Mengen des/der Stabilisators/Stabilisatoren, welche in
die Carbonatpolymerzusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung
eingegeben werden sollen, variieren in Abhängigkeit von dem gewünschten
Gleichgewicht von Kombinationen von Eigenschaften und Kosten. Im
allgemeinen sollten der/die Stabilisator/en zur Lieferung von nennenswerten
stabilisierenden Effekten und Vorteilen mit Gehalten von wenigstens
5 Teilen pro Million (ppm), bezogen auf Gewicht von Carbonatpolymerem,
in welche die Verbindung eingebaut werden soll, bevorzugt von wenigstens
25 ppm, mehr bevorzugt von wenigstens 50 ppm und am meisten bevorzugt
von wenigstens 100 ppm verwendet werden. Im allgemeinen ist bei
höheren
Konzentrationsgehalten ein geringer werdender Vorteil vorhanden,
und Gehalte dieser Verbindungen sollten nicht größer als 5000 ppm, bevorzugt
nicht größer als
3000 ppm und am meisten bevorzugt nicht größer als 2000 ppm sein.
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Zusätzlich zu
den UV-Absorbern und anderen Stabilisatoren kann die Carbonatpolymerzusammensetzung
gemäß der vorliegenden
Erfindung vorteilhafterweise die Standardtypen und -mengen von Komponenten vom
Zusatztyp enthalten, die häufig
in Carbonatpolymere eingebaut werden. Diese Komponenten können Zusätze zur
Entzündungsbeständigkeit,
Füllstoffe
(d. h. Glasfasern, Talk, Ton, etc.), Pigmente, Farbstoffe, Entformungsmittel,
Schlagfestmacher, antistatische Zusatzstoffe und andere üblicherweise
in Carbonatpolymerzusammensetzungen verwendete Zusätze enthalten.
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Die
Harze gemäß der Erfindung
können
ebenfalls vorteilhafterweise in Mischungszusammensetzungen mit anderen
Polymerharzen wie monovinylidenaromatischem Polymerem, das wahlweise
eine Schlagzähmodifizierungskomponente
(beispielsweise Acrylnitril-, Butadien- und Styrolcopolymeres (ABS)
oder Acrylnitril-, Ethylen-Propylen- und Styrolcopolymeres (AES))
enthält,
verwendet werden.
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Die
Herstellung der Carbonatpolymerzusammensetzungen dieser Erfindung
kann mittels beliebiger geeigneter Mischeinrichtungen, die auf dem
Fachgebiet bekannt sind, erreicht werden, einschließlich Walzen, Knetern,
Einzelschnecken- oder Mehrfachschneckenextrudern. Die einzelnen
Komponenten können
trockengemischt und anschließend
schmelzgemischt werden, entweder direkt in dem Extruder, der zur
Herstellung des fertigen Gegenstandes (beispielsweise einer extrudierten
Platte oder Folie) verwendet wird, oder durch Vormischen in einem
getrennten Extruder (beispielsweise einem Banbury-Mischer). Trockenmischungen
der Zusammensetzungen können
ebenfalls direkt ohne Vorschmelzmischen spritzgegossen werden.
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Bevorzugt
sind die Carbonatpolymerzusammensetzungen dieser Erfindung thermoplastisch.
Die vorliegende Erfindung betrifft ebenfalls die Verwendung der
wie oben beschriebenen Carbonatpolymerzusammensetzungen zur Bereitstellung
des folgenden breiten Bereiches von verbesserten Verfahren zur Herstellung von
geformten, verformten oder in anderer Weise hergestellten Gegenständen und
verbesserte Gegenstände mit
verbesserten Kombinationen von Schutz gegenüber UV-Strahlung, Färbung und
Farbstabilität
bei reduziertem Ausscheidungsverhalten während des Verarbeitens. Extrusions-,
Blasform-, Thermoformungs- und Spritzgießverfahren für Carbonatpolymerzusammensetzungen
sind auf dem Fachgebiet wohlbekannt und sie werden kommerziell zur
Herstellung eines breiten Bereiches von Teilen und Strukturen praktisch
angewandt. Bekanntermaßen
umfassen Extrusionsverfahren zur Herstellung von Platten/Folien,
Profilen und ähnliche
Strukturen die Stufen des Schmel zens, des Durchpressens des geschmolzenen
Polymeren durch eine Form, der Kalibrierung, falls erforderlich,
und des Abkühlens.
Bekanntermaßen
umfassen Blasformverfahren zur Herstellung von Flaschen, Behältern, Instrumententafeln
und ähnliche
Strukturen die Stufen der Extrusion oder des Spritzgießens eines
expandierfähigen
Vorformlings, die Expansion oder das Aufblähen des Vorformlings auf die
gewünschte
Gestalt und das Abkühlen.
Bekanntermaßen
umfassen Thermoverformungsverfahren zur Herstellung von Trögen, Behältern, Schokoladeformen
und dergleichen Strukturen die Stufen der Herstellung einer thermoverformbaren
Platte oder eines Vorformlings, das Erhitzen der Platte oder des
Vorformlings benachbart zu der Form mit der gewünschten Gestalt, das Anlegen
eines Druckes (Luftdruck oder physikalische Kraft) oder das Ansaugen
für die
geeignete Formung der Platte oder Vorform in dem Formteil oder der
Form und das Abkühlen.
Bekanntermaßen
beinhalten Spritzgußverfahren
für Linsen,
Taschenlampen, Lampenabdeckungen und ähnliche Strukturen die Stufen
des Schmelzens, des Pressens des geschmolzenen Polymeren in einen Formkörper und
das Abkühlen.
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Die
Verbesserungen hinsichtlich Harzen, Verfahren und Gegenständen und
Strukturen gemäß der vorliegenden
Erfindung beruhen auf der verbesserten UV-Beständigkeit, verbesserter Färbung und
verbesserter Farbstabilität
und reduzierter Neigung zum Ausscheiden und Ausdampfen, was verbesserte
Produktivität
gegenüber
einem Standardharz ergibt.
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BEISPIELE
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Die
folgenden Versuche zeigen die Vorteile von Carbonatpolymerzusammensetzungen
gemäß der vorliegenden
Erfindung in Werten der UV-Stabilität, dem Verhüten des thermischen Verlustes
von UV-Absorbern und verbesserter Grundfärbung und Farbstabilität. Diese
Versuche werden ebenfalls gezeigt, um weiterhin die Erfindung zu
erläutern
und sollten nicht als ihren Umfang beschränkend ausgelegt werden.
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Polycarbonat
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Das
in allen Versuchen verwendete Polycarbonatharz ist CALIBRE 200-15
Polycarbonatharz. Das Harz ist ein lineares Polycarbonat, hat ein
Mw von 26400 (gemessen durch GPC) und einen
Schmelzfluß von 15
g/10 min (gemessen entsprechend ASTM D-1238 unter Bedingungen von
300°C/1,2
kg).
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UV-Absorber
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Die
folgenden UV-Absorber wurden in den Versuchen verwendet:
Hydroxybenzotriazol – Handelsmarke
LA-31 von Adeka Argus (LA-31)
Molekulargewicht: 662 g/Mol,
Chemische Bezeichnung: 2,2'-Methylen-bis-(6-{2H-benzotriazol-2-yl}-4-{1,1,3,3-tetramethylbutyl}-phenol);
Hydroxyphenyltriazin – Handelsmarke
TINUVINTM 1577 von Ciba Geigy (1577)
Molekulargewicht:
429 g/Mol, chemischer Name: 2-(4,6-Diphenyl-1,3,5-triazin-2-yl)-5-hexyloxyphenol;
Cyanoacrylsäureester – Handelsmarke
UVINULTM 3030 von BASF (3030)
Molekulargewicht:
1060 g/Mol, chemischer Name: 1,3-Bis-[(2'-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]-2,2-bis-[(2-cyano-3',3'-diphenylacryloyl)oxy]methyl)propan
und
Benzoxazinon – Handelsmarke
CYASORBTM 3638 von Cytec Industries,
Molekulargewicht:
368 g/Mol, chemischer Name: 2,2'-(1,4-Phenylen)bis-[4H-3,1-benzoxazin-4-on].
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Bestimmung der anfänglichen
Grundfärbung
und der Farbstabilität
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Für die Zwecke
einer solchen Untersuchung werden UV-Absorber in die Ausgangsmaterialien
des Polycarbonates mit Gehalten zwischen 1500 und 45.500 ppm (0,15
und 4,55 Gew.-%) auf einem in gleicher Richtung rotierenden Doppelschneckenextruder
ZSK-25, Werner und Pfleiderer, kompoundiert. Das in dem Extruder
angewandte Temperaturprofil ist: 240°C, 250°C, 260°C, 270°C, 280°C, 290°C, 300°C und 300°C.
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Vor
dem Kompoundieren wird das Polycarbonat bei 120°C für 4 Stunden getrocknet. Die
anfängliche Grundfärbung wird
an den hergestellten Granulen unter Verwendung eines Kolorimeters
Hunterlab COLORQUESTTM gemessen. Granulen
werden in einer Quarzküvette
von 50 mm × 50
mm × 50
mm angeordnet, und die Färbung
wird im Reflexionsmodus gemessen. Die Färbung wird unter Verwendung
des Gelbindex (YI) D1925 wie auch als Werte CIE Lab L*, a* und b*
angegeben. Jede Messung wird wenigstens fünfmal wiederholt, und ein Durchschnitt
wird berechnet.
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Die
Polycarbonatgranulen werden anschließend zu Farbstreifen auf einer
Spritzgußmaschine
Arburg 800-325 ALLROUNDERTM 370 CMD spritzgegossen.
Die Färbung
wird an den Platten von 3,00 mm unter Verwendung des Kolorimeters
Hunterlab COLORQUEST gemessen. Für
das transparente Polycarbonat wird die Messung unter Anwendung des
Transmissionsmodus gemessen. Als Farbwerte werden sowohl YI als
auch die Werte CIE Lab*, a* und b* aufgezeichnet. Jede Messung wird
wenigstens fünfmal
wiederholt, und ein Durchschnitt wird berechnet.
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Die
Spritzgußbedingungen
werden variiert, um die Empfindlichkeit der verschiedenen Harze
auf die anfängliche
Färbung
und die Farbstabilität
zu untersuchen. Insbesondere werden Spritzgußtemperaturen an der Düse von 320°C und 380°C verwendet,
wenn UV-Absorbergehalte unterhalb 1 Gew.-% liegen. Bei höheren UV-Absorbergehalten
werden Spritzgußtemperaturen
an der Düse
von 280°C
angewandt. Alle anderen Formparameter werden konstant gehalten.
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Ein
Ansteigen des Temperaturprofils vom Einfülltrichter bis zur Düse wird
verwendet. Pro Zone wird eine Zunahme von 10°C eingestellt. Beispielsweise
für eine
eingestellte Düsentemperatur
von 380°C
wird ein Temperaturprofil von 340°C, 350°C, 360°C, 370°C und 380°C angewandt.
Aus Gründen
der Einfachheit wird lediglich die eingestellte Düsentemperatur
in den Versuchen angegeben.
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Die
Aufenthaltszeit im Zylinder wird konstant durch Einstellung der
Maschinenzykluszeit auf 40 Sekunden gehalten. Unter Berücksichtigung
der Zylindervolumina und des Teilegewichtes entspricht dies einer
Gesamtzylinder-Aufenthaltszeit von 5 Minuten. Ein fünfstufiges
Haltedruckprofil wird in jedem Fall angewandt. Pro Stufe wird der
Haltedruck um 100 bar herabgesetzt. Ein typisches Haltedruckprofil
war 1200–1100–1000–900–800 bar.
Während
des Spritzgießens
wird das Teilegewicht kontinuierlich überwacht. Wenn eine Abweichung
auftritt, wird dies durch Einstellen der Haltedrücke korrigiert. Korrigierende
Eingriffe werden in Stufen von 100 bar während des gesamten Haltedruckprofiles
gemacht.
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Der
Unterschied zwischen der gemessenen Färbung bei Düsentemperaturen von 380°C (YI380°C)
und bei 320°C
(YI320°C)
wird als Maß für die thermische
Stabilität
der Polycarbonatmaterialien (ΔYI)
angesehen.
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UV-Stabilitätsuntersuchung
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Spritzgegossene
Platten, geformt in der Thermostabilitätsuntersuchung (Bedingung 320°C), werden in
einem QUV-B-Test
unter Verwendung von Lampen mit 313 Nanometer (nm) und einem Zyklus
von 4 Stunden UV-Bestrahlung bei 60°C, gefolgt von 4 Stunden Exposition
gegenüber
Wasserkondensation bei 50°C
(in einer erhitzten gesättigten
Mischung von Luft und Wasserdampf – ASTM G 53–88) untersucht.
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Der
Unterschied zwischen der Färbung
für eine
bei 320°C
geformte Platte vor (YI320°C) und nach 700 Stunden
QUV-B-Exposition
(UV YI320°C)
wird als Maß für die UV-Stabilität der Polycarbonatmaterialien
(UVΔYI) angesehen.
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Bestimmung
des Verlustes von W-Zusatzstoff
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Der
Verlust von UV-Absorber aus Versuchen der Polymerplatte wird wie
folgt durchgeführt.
Für die Zwecke
einer solchen Einstufung werden Granulen der Carbonatpolymerzusammensetzungen,
welche die UV-Zusatzstoffe enthalten, hergestellt wie oben angegeben,
herangezogen und auf einer Druckformpresse Akila bei Temperaturen
von 260°C
in quadratische Platten von 50 mm × 50 mm und mit einer Stärke von
0,5 mm verformt.
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An
diesen Platten werden die ursprünglichen
Gehalte an UV-Absorber unter Verwendung einer HPLC-Rnalysetechnik
bestimmt. Diese Platten werden in einem Luftumwälzofen bei verschiedenen Temperaturen
für verschiedene
Aufenthaltszeiten angeordnet. Nach der Exposition im Ofen werden
die Gehalte des UV-Absorbers erneut gemessen und mit dem Anfangsgehalt
verglichen.
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Die
Abnahme der Gehalte an UV-Absorber kann als Maß für das Ausmaß des Abdampfens und Ausscheidens
angesehen werden, die während
der Materialverarbeitung wie durch Spritzgießen oder (Co)Extrusion von
Plattenstrukturen zu erwarten sind. Der Verlust von UV-Absorber
wird als Gewichtsprozentverlust (Gew.-%) und als prozentualer Verlust
(%), bezogen auf das Anfangsgewicht des UV-Absorbers in der Carbonatpolymerzusammensetzung
angegeben.
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Die
Beispiele 1 bis 3 und die Vergleichsbeispiele A bis G werden aus
Polycarbonat 200-15 und verschiedenen UV-Absorbern unter Anwendung
der zuvor beschriebenen Kompoundierbedingungen hergestellt. Die
Ausgangsfärbung
(YI), die Farbstabilität
(ΔYI) und
die UV-Stabilität
(WΔYI) werden
entsprechend den zuvor beschriebenen Arbeitsweisen ermittelt. Die
Menge von UV-Absorbern und die Eigenschaften der Leistungsfähigkeit
sind in Tabelle 1 gezeigt, der Gewichtsprozentsatz basiert auf dem
Gewicht der Carbonatpolymerzusammensetzung.
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Die
Beispiele 4 bis 6 und die Vergleichsbeispiele H bis J werden aus
Polycarbonat 200-15 und verschiedenen UV-Absorbern unter Anwendung
der zuvor beschriebenen Kompoundierbe dingungen hergestellt. Die
Basisfärbung
an Pellets (YI) und an bei 280°C
geformten Platten (YI280°C) wird entsprechend den
zuvor beschriebenen Arbeitsweisen untersucht. Die Menge von UV-Absorbern
und die Leistungseigenschaften YI und YI280°C sind
in Tabelle 2 gezeigt, der Gewichtprozentsatz basiert auf dem Gewicht
der Carbonatpolymerzusammensetzung.
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Der
Verlust von UV-Absorbern für
die Beispiele 4 bis 6 und die Vergleichsbeispiele H bis J wird über einem
Temperaturbereich von 240°C
bis 280°C
während
einer Zeitspanne von 80 Minuten bestimmt, und die Ergebnisse sind
in den Tabellen 3 bis 11 angegeben.
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Aus
diesen Werten kann geschlossen werden, daß die Carbonatpolymerzusammensetzungen
der vorliegenden Erfindung, wel che einen oder mehrere UV-absorbierende
Verbindungen mit einem Mw von größer als
400 g/Mol enthalten, ausgewählt
aus zwei oder mehr der folgenden Gruppen: einem Hydroxybenzotriazolderivat,
einem Hydroxyphenyltriazinderivat oder einer Cyanoacrylsäureesterverbindung
das beste Gleichgewicht von Ausgangsfärbung, Farbstabilität, UV-Stabilität und physikalischer
Zurückhaltung
von UV-Absorber liefern, im Vergleich mit Kontrollen unter Verwendung
eines Hydroxybenzotriazolderivates, eines Hydroxyphenyltriazinderivates
oder einer Cyanoacrylsäureesterverbindung
in Kombination mit einer Benzoxazinonverbindung oder unter Verwendung
eines Hydroxybenzotriazolderivates, eines Hydroxyphenyltriazinderivates
oder einer Cyanoacrylsäureesterverbindung
oder einer Benzoxazinonverbindung in individueller Weise.
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Es
ist ersichtlich, daß Carbonatpolymerzusammensetzungen,
Gegenstände
und Herstellungsarbeitsweisen gemäß der Erfindung verbesserte
Kombinationen von Beständigkeit
gegenüber
UV-Strahlung, Farbe und Farbstabilität und Retention von UV-Absorber in dem Harz
während
der Verarbeitung unter Sicherstellung von vernachlässigbaren
Gehalten von Ausdampfen, Ausscheiden, Formausschwitzen, Flüssigkeitsbildung, etc.
liefern. Es wurde gefunden, daß die
vorliegende Erfindung verbesserte Verfahren zur Herstellung, unter anderem
von extrudierten Plattenstrukturen, blasgeformten, thermoverformten,
spritzgegossenen, injektionsblasgeformten, injektionsdruckverformten,
filmblasverformten oder geschäumten
Teilen oder Strukturen liefert. Es ist ersichtlich, daß die erhaltenen
Teile oder Strukturen gemäß der vorliegenden
Erfindung in überraschender
Weise durch die Verwendung der beschriebenen Carbonatpolymerzusammensetzungen
verbessert sind, und daß die
geformten, verformten oder sonst hergestellten Gegenstände verbesserte
Kombinationen von physikalischen Eigenschaften und Erscheinungseigenschaften
besitzen, einschließlich
besonders verbesserter UV-Beständigkeit,
Farbe, Farbstabilität,
Reißfestigkeit
und Oberflächeneigenschaften,
ohne daß Proble me hinsichtlich
thermischem Verlust von UV-Absorbern vorliegen, die Probleme beim
Ausscheiden, Ausdunsten, Formungsausschwitzen und Flüssigkeitsbildung
ergeben, wobei diese alle die Herstellungsgeschwindigkeit in kommerziellen
Anwendungen herabsetzen.