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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren zum Pressformen eines Polymers.
Insbesondere betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Pressformen
eines Copolymers aus einem Polyalkylenglycolterephthalat und einem
aromatischen Ester.
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Es
wurde gefunden, dass Copolymere aus einem Polyalkylenglycolterephthalat
und einem aromatischen Ester äußerst günstige Eigenschaften
aufweisen, wie biologische Abbaubarkeit und Biokompatibilität. Aus diesen
Gründen
finden sie bei Gewebezüchtungsanwendungen
Anwendung, wie in der Funktion von Gerüsten zum Züchten von Zellen verschiedener
Typen. Es wurde festgestellt, dass insbesondere Copolymere von Polyethylenglycolterephthalat
(PEGT) und Polybutylenterephthalat, die unter dem Namen Polyactive® bekannt
sind, in dieser Hinsicht vielversprechende Ergebnisse liefern.
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Damit
die Copolymere zur Verwendung bei diesen Anwendungen geeignet sind,
ist es notwendig, dass ihre Form wirksam kontrolliert werden kann. Aus
diesen Copolymeren und in der Tat aus Polymeren im Allgemeinen können feste
Körper
verschiedener Formen auf mehreren Wegen geformt werden. Wohlbekannte
Beispiele umfassen Spritzguss und Extrusion.
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Die
meisten Verfahren zum Übertragen
einer gewünschten
Form auf ein polymeres Material umfassen den Schritt der Herstellung
einer Schmelze des Polymers, so dass es zu der gewünschten
Form geformt werden kann. Nachdem es zu der gewünschten Form geformt wurde,
wird es gehärtet
oder getrocknet. Um die Schmelze herzustellen, ist es in der Regel
notwendig, bei sehr hohen Temperaturen zu arbeiten, die zum Erhalt
einer Schmelze erforderlich sind.
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Unter
bestimmten Umständen
ist es erwünscht,
in der Lage zu sein, einen festen Körper aus einem Polymer herzustellen,
ohne ihn den hohen Temperaturen zu unterziehen, die zum Erhalt einer Schmelz
erforderlich sind. Oft ist die Wärmebelastung,
der ein polymeres Material während
der Extrusion unterliegt, unerwünscht.
Insbesondere ist (partielle) Oxidation des polymeren Materials zu
vermeiden. Es ist demnach eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
Verfahren zum Pressformen eines Copolymers aus einem Polyalkylenglycolterephthalat und
einem aromatischen Ester bereitzustellen, das unter milden Bedingungen
wirksam zu einem festen Körper
einer gewünschten
Form führt.
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Außerdem ist
es, insbesondere im Hinblick auf die Anwendungen des Copolymers,
auf die vorstehend verwiesen wurde, oft erwünscht, in der Lage zu sein,
(bioaktive) Additive in die zu formenden Festkörper einzuarbeiten. Beispielsweise
kann die Gegenwart von Wachstumsfaktoren sehr stark erwünscht sein,
um das Zellwachstum oder die Zelldifferenzierung zu verstärken. Da
viele dieser bioaktiven Additive sehr empfindliche Verbindungen
sind, wird das Erfordernis des Arbeitens unter milden Bedingungen
noch wichtiger. Es ist somit eine weitere Aufgabe der vorliegenden
Erfindung, ein Verfahren zum Pressformen eines Copolymers aus einem
Polyalyklenglycolterephthalat und einem aromatischen Ester unter
milden Bedingungen bereitzustellen, wobei das Verfahren zweckmäßigerweise übernommen werden
kann, um Additive in den zu formenden festen Körper einzuarbeiten.
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Überraschenderweise
wurde nun gefunden, dass es die Eigenschaften von Copolymeren eines Polyalkylenglycolterephthalats
und eines aromatischen Ester möglich
machen, aus ihnen feste Körper in
einem Gel-Formverfahren herzustellen.
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Demnach
betrifft die Erfindung ein Verfahren zum Pressformen eines Copolymers
aus einem Polyalkylenglycolterephthalat und einem aromatischen Ester,
das die Schritte umfasst:
- a) Herstellen einer
Lösung
des Copolymers in einem geeigneten ersten Lösungsmittel unterhalb der Siedetemperatur
des Lösungsmittels;
und
- b) Bilden eines Gels aus der Lösung.
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Das
vorliegende Verfahren umfasst nicht die Herstellung einer Schmelze
des Copolymers. Es wurde gefunden, dass das Copolymer, erfindungsgemäß, unter
sehr milden Bedingungen zu jeder gewünschten Form pressgeformt werden
kann. Die verwendeten Lösungsmittel
können
zweckmäßigerweise
zurückgewonnen
und recycelt werden.
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Das
Copolymer, das erfindungsgemäß zu einem
festen Körper
geformt wird, ist ein Copolymer aus einem Polyalkylenglycolterephthalat
und einem aromatischen Polyester. Vorzugsweise umfasst das Copolymer
20 bis 90 Gew.-%, stärker
bevorzugt 40 bis 70 Gew.-% des Polyalkylenglycolterephthalats und
80 bis 10 Gew.-%, stärker
bevorzugt 60 bis 30 Gew.-% des aromatischen Polyesters. Ein bevorzugter
Typ von Copolymeren gemäß der Erfindung
wird durch die Gruppe von Blockcopolymeren gebildet.
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Das
Polyalkylenglycolterephthalat kann ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts
von etwa 150 bis etwa 4000 aufweisen. Vorzugsweise besitzt das Polyalkylenglycolterephthalat
ein Gewichtsmittel des Molekulargewichts von 200 bis 1.500. Der
aromatische Polyester besitzt vorzugsweise ein Gewichtsmittel des
Molekulargewichts von 200 bis 5.000, stärker bevorzugt von 250 bis
4.000. Das Gewichtsmittel des Molekulargewichts des Copolymers liegt
vorzugsweise zwischen 10.000 und 300.000, stärker bevorzugt zwischen 40.000
und 120.000.
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Das
Gewichtsmittel des Molekulargewichts kann zweckmäßigerweise durch Gelpermeationschromatographie
(GPC) bestimmt werden. Diese Technik, die an sich bekannt ist, kann
beispielsweise unter Verwendung von Chloroform als ein Lösungsmittel
und von Polystyrol als externer Standard durchgeführt werden.
Alternativ kann ein Maß für das Gewichtsmittel
des Molekulargewichts unter Verwendung der Viskosimetrie erhalten
werden (siehe NEN-EN-ISO 1628-1). Diese Technik kann beispielsweise
bei 25°C
unter Verwendung von Chloroform als ein Lösungsmittel durchgeführt werden.
Vorzugsweise liegt die intrinsische Viskosität des Copolymers zwischen 0,2289
und 1,3282 dl/g, was einem Gewichtsmittel des Molekulargewichts
zwischen 10.000 und 200.000 entspricht. Gleichermaßen können die stärker bevorzugten
Bereiche für
das Gewichtsmittel des Molekulargewichts, gemessen durch GPC, die vorstehend
erwähnt
sind, auch bezüglich
der intrinsischen Viskosität
ausgedrückt
werden.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform weist
die Polyalkylenglycolterephthalat-Komponente Einheiten der Formel
-OLO-CO-Q-CO- auf, wobei O Sauerstoff darstellt, C Kohlenstoff darstellt,
L ein zweiwertiger organischer Rest ist, der nach Entfernen der
terminalen Hydroxylgruppen von einem Poly(oxyalkylen)glycol zurückbleibt,
und Q ist ein zweiwertiger organischer Rest.
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Bevorzugte
Polyalkylenglycolterephthalate werden aus der Gruppe von Polyethylenglycolterephthalat,
Polypropylenglycolterephthalat und Polybutylenglycolterephthalat
und aus Copolymeren davon gewählt,
wie Poloxamere. Ein äußerst bevorzugtes Polyalkylenglycolterephthalat
ist Polyethylenglycolterephthalat.
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Die
Begriffe Alkylen und Polyalkylen beziehen sich im Allgemeinen auf
jede isomere Struktur, d. h. Propylen umfasst sowohl 1,2-Propylen
als auch 1,3-Propylen, Butylen umfasst 1,2-Butylen, 1,3-Butylen,
2,3-Butylen, 1,2-Isobutylen, 1,3-Isobutylen und 1,4-Isobutylen (Tetramethylen)
und ebenso höhere Alkylen-Homologe.
Die Polyalkylenglycolterephthalat-Komponente ist, sofern notwendig,
vorzugsweise mit einem Dicarbonsäurerest
-CO-Q-CO- terminiert, um eine Kupplung an die Polyester-Komponente
bereitzustellen. Die Gruppe Q kann eine aromatische Gruppe mit der
gleichen Definition wie R sein, oder kann eine aliphatische Gruppe,
wie Ethylen, Propylen, Butylen, und dergleichen, sein.
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Die
Polyester-Komponente besitzt vorzugsweise die Einheiten -O-E-O-CO-R-CO-,
wobei O Sauerstoff darstellt, C Kohlenstoff darstellt, E ein substituierter
oder unsubstituierter Alkylen- oder
Oxydialkylenrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen ist und R ein substituierter
oder unsubstituierter zweiwertiger aromatischer Rest ist.
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Bei
einer bevorzugten Ausführungsform
wird der Polyester aus der Gruppe von Polyetylenterephthalat, Polypropylenterephthalat
und Polybutylenterephthalat gewählt.
Bin stark bevorzugter Polyester ist Polybutylenterephthalat.
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Die
Herstellung des Copolymers wird nun an Hand eines Beispiels für ein Polyethylenglycolterephthalat/Polybutylenterephthalat-Copolymer
erklärt. Auf
der Grundlage dieser Beschreibung ist der Fachmann in der Lage,
jedes gewünschte
Copolymer innerhalb der oben beschriebenen Klasse herzustellen.
Eine alternative Weise zur Herstellung von Polyalkylenglycolterephthalat/Polyester-Copolymeren
ist in
US-A-3,908,201 offenbart.
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Ein
Polyethylenglycolterephthalat/Polybutylenterephthalat-Copolymer
kann aus einem Gemisch von Dimethylterephthalat, Butandiol (im Überschuss),
Polyethylenglycol, einem Antioxidans und einem Katalysator synthetisiert
werden. Das Gemisch wird in einem Reaktionsgefäß vorgelegt und auf etwa 180°C erhitzt,
und Methanol wird abdestilliert, wenn die Umesterung abläuft. Während der Umesterung
wird die Esterbindung mit Methyl durch eine Esterbindung mit Butylen
und/oder dem Polyethylenglycol ersetzt. Nach der Umesterung wird
die Temperatur langsam auf etwa 245°C erhöht, und ein Vakuum (am Ende
weniger als 0,1 mbar) wird erreicht. Der Butandiol-Überschuss
wird abdestilliert, und ein Prepolymer von Butandiolterephthalat
kondensiert mit dem Polyethylenglycol unter Bildung eines Polyethylen/Polybutylenterephthalat-Copolymers.
Eine Terephthalat-Gruppierung verbindet die Polyethylenglycol-Einheiten mit den
Polybutylenterephthalat-Einheiten des Copolymers, und somit wird ein solches
Copolymer manchmal auch als Polyethylenglycolterephthalat/Polybutylenterephthalat-Copolymer (PEGT/PBT-Copolymer)
bezeichnet.
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Erfindungsgemäß wird das
Copolymer zunächst
in einem geeigneten Lösungsmittel
gelöst, womit
gemeint ist, dass ein im Wesentlichen homogenes Einphasengemisch
des Copolymers und des geeigneten Lösungsmittels hergestellt wird.
In Abhängigkeit
von der Natur des Copolymers und des Lösungsmittels kann es notwendig
sein, bei erhöhter Temperatur
zu arbeiten, um das Copolymer zu lösen. Allerdings ist die für diesen
Schritt erforderliche Temperatur im Vergleich mit der Temperatur,
die benötigt werden
würde,
um eine Schmelze des Copolymers herzustellen, immer noch niedrig.
Somit lässt
sich durch das vorliegende Verfahren das Copolymer unter milden
Bedingungen formen. Temperaturen zur Herstellung der Lösung liegen
unter der Siedetemperatur des Lösungsmittels,
vorzugsweise zwischen 20 und 200°C,
stärker
bevorzugt zwischen 30 und 100°C.
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Das
zu verwendende Lösungsmittel
sollte zum Auflösen
des Copolymers geeignet sein. Auch sollte es möglich sein, die Lösung, die
das Copolymer enthält,
zu einem Gel zu formen. Lösungsmittel, von
denen festgestellt wurde, dass sie für diesen Zweck geeignet sind,
sind relativ polare organische Lösungsmittel.
Bevorzugte Beispiele sind Lösungsmittel
mit einem relativ hohen Siedepunkt, die die Auflösung des Copolymers erleichtern.
Besonders bevorzugt sind N-Methylpyrrolidon, 1,4-Dioxan, 1,3-Dioxan
und Kombinationen davon. N-Methylpyrrolidon
ist am stärksten
bevorzugt.
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Es
ist bevorzugt, dass eine relativ konzentrierte Lösung des Copolymers hergestellt
wird, um die Bildung des Gels zu erleichtern. Vorzugsweise wird
die Lösung
unter Verwendung solcher relativer Mengen des Copolymers und des
Lösungsmittels hergestellt,
dass die Lösung,
bezogen auf das Gewicht der Lösung,
zwischen 5 und 90 Gew.-%, vorzugsweise zwischen 50 und 80 Gew.-%
des Copolymers umfasst.
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Die
Lösung
des Copolymers wird anschließend
in ein Gel übergeführt. In
dieser Hinsicht soll der Begriff „Gel" eine kolloidale Lösung bezeichnen. Bei der Überführung der
Lösung
des Copolymers in das Gel nimmt die Viskosität deutlich zu. Vorzugsweise
ist die Viskosität
so hoch, dass ein formbarer teigartiger Feststoff erhalten wird.
Die Gelbildung kann durch leichtes Abkühlen der Lösung erreicht werden. Im Falle,
dass die Lösung
bei erhöhten
Temperaturen hergestellt wird, reicht es im Allgemeinen aus, die
Lösung
auf Raumtemperatur abkühlen
zu lassen. Im Allgemeinen ist es erwünscht, dass das Abkühlen schneller
abläuft
als die Gelbildung.
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Bevor
die Lösung
geliert wird, ist es möglich, Additive
in die Lösung
einzumischen, die in das Gel und folglich auch in den zu formenden
festen Körper eingearbeitet
werden. In diesem Stadium besitzt die Lösung eine relativ geringe Viskosität. Es ist
möglich, die
Additive überall
in der Lösung
homogen zu verteilen. Demgemäß sind die
Additive überall
in dem zu formenden festen Körper
homogen vorhanden. Mit anderen Worten bildet das Copolymer eine
Matrix, in der das Additiv oder die Additive homogen verteilt sind.
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Die
Additive können
in der Natur breit variieren; im Prinzip kann jeder Typ von Additiv
eingearbeitet werden, solange seine Natur oder eingesetzte Menge
die Gelbildungskapazität
des Copolymers nicht beeinträchtigt.
In Abhängigkeit
von der beabsichtigten Anwendung des festen Körpers des Copolymers kann das
Additiv aus der Gruppe von biologisch aktiven Mitteln gewählt werden.
Da das Copolymer in vivo biologisch abbaubar ist, werden die Additive
an die Umgebung des festen Körpers
auf kontrollierte Weise freigesetzt. Dieses Verhalten des Copolymers
wurde bereits in
EP-A-0
830 859 beschrieben. Diese Additive können der Lösung in Mengen im Bereich von
0 bis 50 Gew.-%, vorzugsweise von 1 bis 20 Gew.-% zugesetzt werden.
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Der
Begriff „biologischer
Wirkstoff" wie hier verwendet,
bedeutet ein Mittel, das eine therapeutische oder prophylaktische
Wirkung bereitstellt. Solche Mittel umfassen, sind jedoch nicht
beschränkt auf,
antimikrobielle Mittel (einschließlich von antibakteriellen
und antifungalen Mitteln), antivirale Mittel, Antitumormittel, Hormone,
immunogene Mittel, Wachstumsfaktoren, Lipide und Lipopolysaccharide.
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Biologische
Wirkstoffe, die eingearbeitet werden können, umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf, nicht peptidische, nicht proteinische Arzneimittel kleiner
Größe. Sie
besitzen ein Molekulargewicht, das im Allgemeinen geringer ist als
1.500 und insbesondere geringer als 500. Eine zweite bedeutende
Gruppe von biologischenWirkstoffen sind biologisch aktive Peptide
und Proteine.
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Beispiele
für nicht
peptidische, nicht proteinische Arzneimittel kleiner Größe, die
eingearbeitet werden können,
umfassen das Folgende, sind jedoch nicht darauf beschränkt:
- 1. Antitumormittel: Altretamin, Fluorouracil, Amsacrin,
Hydroxacarbamid, Asparaginase, Ifosfamid, Bleomycin, Lomustin, Busulfan,
Melphalan, Chlorambucil, Mercaptopurin, Chlormethin, Methotrexat,
Cisplatin, Mitomycin, Cyclophosphamid, Procarbazin, Cytarabin, Teniposid,
Dacarbazin, Thiotepa, Dactinomycin, Tioguanin, Daunorubicin, Treosulphan,
Doxorubicin, Tiophosphamid, Estramucin, Vinblastin, Etoglucid, Vincristin,
Etoposid, Vindesin.
- 2. Antimikrobielle Mittel
- 2.1 Antibiotika
Penicilline: Ampicillin, Nafcillin, Amoxicillin,
Oxacillin, Azlocillin, Penicillin G, Carbenicillin, Penicillin V,
Dicloxacillin, Phenethicillin, Floxacillin, Piperacillin, Mecillinam,
Sulbenicillin, Methicillin, Ticarcillin, Mezlocillin. Cephalosporine:
Cefaclor, Cephalothin, Cefadroxil, Cephapirin, Cefamandole, Cephradin,
Cefatrizin, Cefsulodin, Cefazolin, Ceftazidim, Ceforanid, Ceftriaxon,
Cefoxitin, Cefuroxim, Cephacetril, Latamoxef, Cephalexin.
Aminoglycoside:
Amikacin, Neomycin, Dibekacyn, Kanamycin, Gentamycin, Netilmycin,
Kanamycin, Tobramycin. Macrolide: Amphotericin B, Novobiocin, Bacitracin,
Nystatin, Clindamycin, Polymyxine, Colistin, Rovamycin, Erythromycin, Spectinomycin,
Lincomycin, Vancomycin. Tetracycline: Chlortetracyclin, Oxytetracyclin,
Demeclocyclin, Rolitetracyclin, Doxycyclin, Tetracyclin, Minocyclin.
Weitere
Antibiotika: Chloramphenicol, Rifamycin, Rifampicin, Thiamphenicol.
- 2.2 Chemotherapeutische Mittel
Sulfonamide: Sulfadiazin,
Sulfamethizol, Sulfadimethoxin, Sulfamethoxazol, Sulfadimidin, Sulfamethoxypyridazin,
Sulfafurazol, Sulfaphenazol, Sulfalen, Sulfisomidin, Sulfamerazin,
Sulfisoxazol, Trimethoprim mit Sulfamethoxazol oder Sulfametrol.
Harnwegs-Antiseptika:
Methanamin, Chinolone (Norfloxacin, Cinoxacin), Nalidixinsäure, Nitroverbindungen
(Nitrofurantoin, Nifurtoinol), Oxolinsäure.
Anaerobe Infektionen:
Metronidazol.
- 3. Arzneimittel für
Tuberkulose: Aminosalicylsäure,
Isoniazid, Cycloserin, Rifampicin, Ethambutol, Tiocarlid, Ethionamid,
Viomycin.
- 4. Arzneimittel für
Leprosie: Amithiozon, Rifampicin, Clofazimin, Natriumsulfoxon, Diamindiphenylsulfon
(DDS, Dapson).
- 5. Fungizide Mittel: Amphotericin B, Ketoconazol, Clotrimazol,
Miconazol, Econazol, Natamycin, Flucytosin, Nystatin, Griseofulvin.
- 6. Antivirale Mittel: Aciclovir, Idoxuridin, Amantidin, Methisazon,
Cytarabin, Vidarabin, Ganciclovir.
- 7. Chemotherapie der Amöbiase:
Chloroquin, Iodoquinol, Clioquinol, Metronidazol, Dehydroemetin,
Paromomycin, Diloxanid, Furoatetinidazol, Emetin.
- 8. Antimalariamittel: Chloroquin, Pyrimethamin, Hydroxychloroquin,
Quinin, Mefloquin, Sulfadoxin/Pyrimethamin, Pentamidin, Natriumsuramin, Primaquin,
Trimethoprim, Proguanil.
- 9. Antihelminthiase-Mittel: Antimonkaliumtartrat, Niridazol,
Antimonnatriumdimercaptosuccinat, Oxamniquin, Bephenium, Piperazin,
Dichlorophen, Praziquantel, Diethylcarbamazin, Pyrantelparmoat,
Hycanthon, Pyriviumpamoat, Levamisol, Stibophen, Mebendazol, Tetramisol,
Metrifonat, Thiobendazol, Niclosamid.
- 10. Antiinflammatorische Mittel: Acetylsalicylsäure, Mefenaminsäure, Aclofenac,
Naproxen, Azopropanon, Nifluminsäure,
Benzydamin, Oxyphenbutazon, Diclofenac, Piroxicam, Fenoprofen, Pirprofen,
Flurbiprofen, Natriumsalicyclat, Ibuprofensulindac, Indomethacin,
Tiaprofensäure,
Ketoprofen, Tolmetin
- 11. Antigichtmittel: Colchicin, Allopurinol.
- 12. Zentral wirkende (Opioid) Analgetika: Alfentanil, Methadon,
Bezitramid, Morphin, Buprenorfin, Nicomorphin, Butorfanol, Pentazocin,
Codein, Pethidin, Dextromoramid, Piritranid, Dextropropoxyphen,
Sufentanil, Fentanyl.
- 13. Lokalanästhetika:
Articain, Mepivacain, Bupivacain, Prilocain, Etidocain, Procain,
Lidocain, Tetracain.
- 14. Arzneimittel für
Parkinson-Krankheit: Amantidin, Diphenhydramin, Apomorphin, Ethopropazin, Benztropinmesylat,
Lergotril, Biperiden, Levodopa, Bromocriptin, Lisurid, Carbidopa,
Metixen, Chlorphenoxamin, Orphenadrin, Cycrimin, Procyclidin, Dexetimid,
Trihexyphenidyl.
- 15. Zentral aktive Muskelrelaxantien: Baclofen, Carisoprodol,
Chlormezanon, Chlorzoxazon, Cyclobenzaprin, Dantrolen, Diazepam,
Febarbamat, Mefenoxalon, Mephenesin, Metoxalon, Methocarbamol, Tolperison.
- 16. Hormone und Hormonantagonisten:
- 16.1 Corticosteroide
- 16.1.1 Mineralcorticosteroide: Cortisol, Desoxycorticosteron,
Flurohydrocortison.
- 16.1.2 Glucocorticosteroide: Beclomethason, Betamethason, Cortison,
Dexamethason, Fluocinolon, Fluocinonid, Fluocortolon, Fluorometholon, Fluprednisolon,
Flurandrenolid, Halcinonid, Hydrocortison, Medryson, Methylprednisolon,
Paramethason, Prednisolon, Prednison, Triamcinolon (Acetonid).
- 16.2 Androgene
- 16.2.1 Androgenische Steroide, die in der Therapie verwendet
werden: Danazol, Fluoxymesteron, Mesterolon, Methyltestosteron,
Testosteron und Salze davon.
- 16.2.2 Anabolische Steroide, die in der Therapie verwendet werden:
Calusteron, Nandrolon und Salze davon, Dromostanolon, Oxandrolon,
Ethylestrenol, Oxymetholon, Methandriol, Stanozolol, Methandrostenolon,
Testolacton.
- 16.2.3 Antiandrogene: Cyproteronacetat.
- 16.3 Estrogene
- 16.3.1 Estrogenische Steroide, die in der Therapie verwendet
werden: Diethylstilbestrol, Estradiol, Estriol, Ethinylestradiol,
Mestranol, Quinestrol.
- 16.3.2 Antiestrogene: Chlorotrianisen, Clomiphen, Ethamoxytriphetol,
Nafoxidin, Tamoxifen.
- 16.4 Progestine: Allylestrenol, Desogestrel, Dimethisteron,
Dydrogesteron, Ethinylestrenol, Ethisteron, Ethynadioldiacetat,
Etynodiol, Hydroxyprogesteron, Levonorgestrel, Lynestrenol, Medroxyprogesteron,
Megestrolacetat, Norethindron, Norethisteron, Norethynodrel, Norgestrel,
Progesteron.
- 17. Thyroid-Arzneimittel
- 17.1 Thyroid-Arzneimittel, die in der Therapie verwendet werden:
Levothyronin, Liothyronin,
- 17.2 Anti-Thyroid-Arzneimittel, die in der Therapie verwendet
werden: Carbimazol, Methimazol, Methylthiouracil, Propylthiouracil.
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Wenn
ein nicht peptidisches, nicht proteinisches Arzneimittel kleiner
Größe, wie
diejenigen, die vorstehend beschrieben sind, eingearbeitet werden soll,
besitzt die Polyalkylenglycolterephthalat-Komponente des Copolymers
vorzugsweise ein Molekulargewicht von etwa 200 bis 400. Auch ist
die Polyalkylenglycolterephthalat-Komponente in dem Copolymer in
einer Menge von 20 Gew.-% bis 90 Gew.-% des Gewichts des Copolymers,
vorzugsweise von etwa 40 Gew.-% bis etwa 70 Gew.-% des Gewichts des
Copolymers vorhanden. Im Allgemeinen ist der aromatische Polyester
in dem Copolymer in einer Menge von 10 Gew.-% bis 80 Gew.-% des
Copolymers, vorzugsweise in einer Menge von etwa 30 Gew.-% bis etwa
60 Gew.-% des Copolymers vorhanden.
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Wenn
ein hydrophobes Arzneimittel kleiner Größe, wie beispielsweise ein
Steroidhormon, eingearbeitet wird, ist vorzugsweise mindestes ein
hydrophobes Antioxidans vorhanden. Hydrophobe Antioxidantien, die
eingesetzt werden können
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf Tocopherole, wie α-Tocopherol, β-Tocopherol, γ-Tocopherol, δ-Tocopherol, ε-Tocopherol, ξ1-Tocopherol, ξ2-Tocopherol und η-Tocopherol;
und 1-Ascorbinsäure-6-palmitat. Solche
hydrophoben Antioxidantien verzögern
den Abbau des Copolymers und verzögern die Freisetzung des biologischen
Wirkstoffes. Somit ist die Verwendung eines hydrophoben oder lipophilen
Antioxidans besonders auf die Bildung von Matrices anwendbar, die
Arzneimittel einschließen,
die dazu neigen, schnell aus den Mikrokügelchen freigesetzt zu werden,
wie beispielsweise kleine Arzneimittelmoleküle mit einem Molekulargewicht
von weniger als 500. Das mindestens eine hydrophobe Antioxidans kann
in der Matrix in einer Menge von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 10 Gew.-%
des Gesamtgewichts der Matrix, vorzugsweise von etwa 0,5 Gew.-% bis etwa 2 Gew.-%
vorhanden sein.
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Wenn
die Matrix ein hydrophiles Arzneimittel kleiner Größe, wie
ein Aminoglycosid, einschließt, kann
die Matrix auch zusätzlich
zu dem hydrophoben Antioxodans ein hydrophobes Molekül, wie Cholesterin,
Ergosterin, Lithocholsäure,
Cholsäure,
Dinosterol, Betulin oder Oleanolinsäure, einschließen, die eingesetzt
werden können,
um die Freisetzungsgeschwindigkeit des Mittels aus der Copolymermatrix zu
verzögern.
Solche hydrophoben Moleküle
verhindern das Eindringen von Wasser in die Matrix, jedoch beeinträchtigen
sie die Abbaubarkeit der Matrix nicht. Zusätzlich besitzen solche Moleküle Schmelzpunkte von
150°C bis
200°C oder
setzen den Matrix-Diffusionskoeffizienten für den biologischen Wirkstoff,
wie ein kleines Arzneimolekül,
das freigesetzt werden soll, herab. Somit stellen solche hydrophoben
Moleküle
eine länger
anhaltende Freisetzung eines biologisch aktiven Mittels aus der
Matrix bereit. Das mindestens eine hydrophobe Molekül kann in
der Matrix in einer Menge von etwa 0,1 Gew.-% bis etwa 20 Gew.-%,
vorzugsweise von 1,0 Gew.-%
bis 5,0 Gew.-% vorhanden sein.
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Es
ist erwünscht,
die Hydrophilie des Polymers zu erhöhen und dadurch die Abbaugeschwindigkeit
und Arzneimittelfreisetzungsgeschwindigkeit des Copolymers zu erhöhen, das
Copolymer kann durch teilweisen Ersatz der aromatischen Gruppierung
mit einer aliphatischen Gruppierung, wie Succinat, und/oder durch
teilweisen Ersatz des Alkylens mit Dioxyethylen modifiziert werden.
Beispielsweise kann Terephthalat durch Succinat in einer Menge von etwa
0,1 Mol-% bis etwa 20 Mol-%, vorzugsweise von etwa 0,1 Mol-% bis
etwa 5 Mol-% durch teilweisen Ersatz von Dimethylterephthalat als
eine Ausgangskomponente durch Dimethylsuccinat ersetzt werden. Als
weiteres Beispiel wird Butylen durch Oxydiethylen in einer Menge
von etwa 0,1 Mol-% bis etwa 20 Mol-%, vorzugsweise von etwa 0,5
Mol-% bis etwa 2 Mol-% durch Ersatz von 1,4-Butandiol durch Dimethylenglycol
als Ausgangskomponente ersetzt.
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Beispiele
für Peptide
und Proteine, die zweckmäßigerweise
in der Matrix enthalten sein können,
umfassen, sind jedoch nicht beschränkt auf, immunogene Peptide
oder immunogene Proteine, die das Folgende einschließen, jedoch
nicht darauf beschränkt
sind:
Wachstumsfaktoren: Knochen-morphogenetische Proteine,
transformierende Wachstumsfaktoren, Fibroblasten-Wachstumsfaktoren,
epidermale Wachstumsfaktoren, etc.
Toxine: Diphtherie-Toxin,
Tetanus-Toxin
Virale Oberflächenantigene
oder Teile von Viren: Adenviren, Epstein-Barr-Virus, Hepatitis-A-Virus,
Hepatitis-B-Virus, Herpesviren, HIV-1, HIV-2, HTLV-III, Influenzaviren,
Japanisches Enzephalitis-Virus, Masernvirus, Papillomaviren, Paramyxoviren,
Polioviren, Tollwutvirus, Rubellavirus, Vaccinia(Pocken)-Viren,
Gelbfiebervirus.
Bakterielle Oberflächen-Antigene oder Teile von
Bakterien: Bordetella Pertussis, Heliobacter pylori, Clostridium
tetani, Corynebacterium diphtheria, Escherichia coli, Haemophilus
influenza, Klebsiella-Species, Legionella pneumophila, Mycobacterium
bovis, Mycobacterium leprae, Mycrobacterium tuberculosis, Neisseria
gonorrhoeae, Neisseria meningitidis, Proteus-Species, Pseudomonas
aeruginosa, Salmonella-Species, Shigella-Species, Staphylococcus
aureus, Streptococcus pyogenes, Vibrio cholera, Yersinia pestis.
Oberflächen-Antigene
von Parasiten, die Krankheit hervorrufen oder Teile von Parasiten:
Plasmodium vivax – Malaria,
Plasmodium falciparum – Malaria, Plasmodium
ovale – Malaria,
Plasmodium malariae – Malaria,
Leishmania tropica – Leishmaniase,
Leishmania donovani – Leishmaniase,
Leishmania branziliensis – Leishmaniase,
Trypanosoma rhodescense – Schlafkrankheit,
Trypanosoma gambiense – Schlafkrankheit,
Trypanosoma cruzi – Chagas-Krankheit, Schistosoma
mansoni – Schistosomiase, Schistosomoma
haematobium – Schistosomiase,
Schistosoma japonicum – Schistosomiase,
Trichinella spiralis – Trichinose,
Strongyloides duodenale – Hakenwurm,
Ancyclostoma duodenale – Hakenwurm,
Necator americanus – Hakenwurm,
Wucheria bancrofti – Filariose, Brugia
malaya – Filariose,
Loa loa – Filariose,
Dipetalonema perstaris – Filariose,
Dracuncula medinensis – Filariose,
Onchocerca volvulus – Filariose.
Immunoglobuline: IgG, IgA, IgM, Antitollwut-Immunglobulin, Antivaccinia-Immunoglobulin,
Antitoxine:
Botulinum-Antitoxin, Diphtheria-Antitoxin, Gas-Gangrän-Antitoxin,
Tetanus-Antitoxin.
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Weitere
Peptide oder Proteine, die verkapselt werden können umfassen, sind jedoch
nicht beschränkt
auf Antigene, die eine Immunantwort gegen Maul-und-Klauenseuche
hervorrufen, Hormone und Wachstumsfaktoren, wie Follikel-stimulierendes
Hormon, Prolactin, Angiogenin, epidermaler Wachstumsfaktor, Calcitonin,
Erythropoietin, thyrotropes Freisetzungshormon, Insulin, Wachstumshormone, Insulin-artige
Wachstumfaktoren 1 und 2, Skelett-Wachstumsfaktor, humanes chorionisches
Gonadotropin, luteinisierendes Hormon, Nerven-Wachstumsfaktor, adrenokortikotropes
Hormon (ACTH), luteinisierendes Hormon-Freisetzungshormon (LHRH), Parathyroid-Hormon
(PTH), Thyrotropin-Freisetzungshormon (TRH), Vasopressin, Cholecystokinin und
Corticotropin-Freisetzungshormon; Cytokine, wie Interferone, Interleukine,
Darm-stimulierende Faktoren, und Tumornekrosefaktoren; fibrinolytische Enzyme,
wie Urokinase, Nierenplasminogen-Aktivator; und Gerinnungsfaktoren,
wie Protein C, Faktor VIII, Faktor IX, Faktor VII und Antithrombin
III. Beispiele für
andere Proteine oder Peptide, die verkapselt sein können, umfassen,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Albumin, atrialer natriuretischer Faktor, Renin, Superoxid-Dismutase, α1-Antritrypsin,
Lungen-Oberflächenproteine,
Bacitracin, Bestatin, Cydosporin, Deltaschlaf-induzierendes Peptid
(DSIP), Endorphine, Glucagon, Gramicidin, Melanozyten-Hemmfaktoren,
Neurotensin, Oxytocin, Somostatin, Terprotid, Serum-Thymin-Faktor,
Thymosin, DDAVP, Demorphin, Metenkephalin, Peptidoglycan, Satietin,
Thymopentin, Fibrin-Abbauprodukt, Des-Enkephalin-α-Endorphin,
Gonadotropin-Freisetzungshormon, Leuprolid, α-MSH, und Metkephamid. Allerdings
ist es selbstverständlich,
dass der Umfang der vorliegenden Erfindung nicht auf irgendwelche spezifischen
Peptide oder Proteine beschränkt
ist.
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Auch
die Einarbeitung von Additiven einer konstruktiveren Natur in den
Festkörper
des Copolymers wurde herausgefunden. Somit stellt die Erfindung
auch ein Verfahren zur Herstellung von Verbundmaterialien bei Raumtemperatur
bereit. Besonders geeignete Additive in dieser Hinsicht sind Keramikmaterialien.
Bevorzugte Beispiele für
solche Keramikmaterialien sind Calciumphosphate, diejenigen, die
sowohl ausreichen biokompatibel als auch ausreichend biologisch
abbaubar sind, um als Implantat in lebendes Gewebe verwendet zu
werden, können eingesetzt
werden. Bevorzugte Calciumphosphate sind Octacalciumphosphat, Apatite,
wie Hydroxylapatit und Carbonatapatit, Whitlockite, wie α-Tricalciumphosphat
und β-Tricalciumphosphat,
und Kombinationen davon. Diese Keramiken können der Lösung in Mengen im Bereich von
0 bis 75 Gew.-%, vorzugsweise von 40 bis 60 Gew.-% zugesetzt werden.
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Wie
bereits vorstehend erwähnt,
wird die Lösung,
die gegebenenfalls eines oder mehrere der obigen Additive enthält, zu einem
Gel geformt wird, das herkömmlicherweise
durch leichtes Abkühlen
der Lösung
vorgenommen werden kann. Im Falle, dass die Lösung bei erhöhter Temperatur
hergestellt wird, wie es bevorzugt ist, ist es im Allgemeinen ausreichend, die
Lösung
auf Raumtemperatur abkühlen
zu lassen.
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Das
so erhaltene Gel kann anschließend durch
Entfernen des geeigneten ersten Lösungsmittels zu einem festen
Körper
geformt werden. In Abhängigkeit
von der Natur des geeigneten ersten Lösungsmittels besteht eine Art
dies vorzunehmen im Gefriertrocknen. Ein unterschiedlicher Weg zur
Entfernung des ersten geeigneten Lösungsmittels besteht darin,
das Gel in ein zweites geeignetes Lösungsmittel einzubringen. Die
Natur des zweiten geeigneten Lösungsmittels
ist so zu wählen,
dass sich das erste geeignete Lösungsmittel
leicht in ihm löst. Es
ist auch wichtig, dass sich das Copolymer selbst nicht in dem zweiten
geeigneten Lösungsmittel
löst. Demnach
wandert durch Verbringen des Gels in das zweite geeignete Lösungsmittel
das erste in dem Gel vorhandene Lösungsmittel in das zweite Lösungsmittel
und hinterlässt
einen festen Körper
des Copolymers. Beispiele für
geeignete Lösungsmittel
umfassen Wasser und wässrige
Lösungen,
wie Körperfluide,
Ethanol und Isopropanol.
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Da
das zweite Lösungsmittel
aus Körperfluiden
bestehen kann, ist es auch möglich,
das Gel als solches zu verwenden und es in einen Patienten-Körper zu
injizieren. Das erste Lösungsmittel
wandert in die Körperfluide
und wird durch das zirkulatorische System des Patienten entfernt.
Natürlich
sollte darauf geachtet werden, dass das erste verwendete Lösungsmittel
biokompatibel ist. Bei der Migration des ersten Lösungsmittels
härtet
das Gel und wird in einen festen Körper übergeführt. Die Verwendung des injizierbaren
Gels ist bei vielen Anwendungen, beispielsweise in der orthopädischen
oder korrektiven Chirurgie, äußerst vorteilhaft.
Auf Grund der vorteilhaften Eigenschaften des Copolymers, wird davon ausgegangen,
dass das Gel in Knochendefekte injiziert oder bei der Meniskusreparatur
eingesetzt werden kann.
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Es
ist weiterhin möglich,
das Gel in einem Schleuder- oder Injektions-Formgerät, beispielsweise
zur Herstellung von Fasern des Materials, zu verwenden.
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Es
wurde gefunden, dass jedes Additiv, wie ein biologischer Wirkstoff,
der in das Gel eingearbeitet wurde, während der Transformation des
Gels zu einem festen Körper
im Wesentlichen vollständig
in der Copolymermatrix verbleibt, sofern gewünscht. Natürlich löst sich in bestimmten Fällen das
Additiv nicht vollständig
in dem Gel, und es wird ein Zweiphasensystem erhalten. Zweckmäßigerweise
wurde gefunden, dass der feste Körper,
der beim Eintauchen in die zweite Lösung gebildet wird, im Wesentlichen
die gleiche Form wie das Gel selbst aufweist. Obwohl eine kleine
Reduktion in der Größe angetroffen
werden kann, bereitet es dem Fachmann keine Probleme, die Dimensionen
des Gels auf diese Umstände
einzustellen.
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Die
Menge des zu verwendenden zweiten Lösungsmittels kann durch den
Fachmann leicht optimiert werden. Im Allgemeinen sollte genug Lösungsmittel
verwendet werden, dass das Gel darin eingetaucht werden kann. Auch
sollte eine ausreichende Menge des zweiten Lösungsmittels für das erste
in dem Gel vorhandene Lösungsmittel
vorliegen, um sich im Wesentlichen vollständig in dem zweiten Lösungsmittel
zu lösen.
Typische Mengen des zweiten Lösungsmittels
betragen mindestens 300 Vol.-% bezüglich des Volumens des Gels.
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Der
gebildete feste Körper
kann verschiedene Anwendungen besitzen. Es wurde gefunden, dass er
besonders zur Funktion auf dem Gebiet von chirurgischen Geräten und
Hilfen, wie Knochenfüllzement,
geeignet ist. Zusätzlich
wurde gefunden, dass der vorliegende feste Körper auf dem Gebiet der Gewebezüchtung zu
sehr guten Ergebnissen führt,
wo er als Gerüst
zum Ansäen
von Zellen darauf eingesetzt werden kann.
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Die
Erfindung wird nun durch die folgenden, nicht einschränkenden
Beispiele erläutert.
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Beispiel 1
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In
einem Becherglas werden 100 g eines Copolymers von Polyethylenglycolterephthalat
(PEGT, Mw = 1148) und Polybutylenterephthalat
(PBT), wobei das Gewichtsverhältnis
von PEGT zu PBT 60 zu 40 betrug, in 200 ml N-Methylpyrrolidon (NMP)
bei einer Temperatur von 100°C
durch manuelles Rühren
gelöst
wurden. Nach ungefähr
30 min wurde eine homogene Lösung
erhalten.
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Die
Lösung
wurde auf Raumtemperatur abkühlen
gelassen, worauf ein Gel gebildet wurde. Das Gel wurde aus dem Becherglas
herausgeschnitten und in einen Behälter verbracht, der 5 l demineralisiertes
Wasser enthält.
Das NMP verlagerte sich von dem Gel in das Wasser, und es wurde
ein festes Material gebildet, das ausgezeichnete mechanische Eigenschaften
in einem trockenen und einem nassen Zustand aufwies.
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Beispiel 2
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Die
Vorgehensweise von Beispiel 1 wurde wiederholt, außer, dass
der Lösung
vor dem Abkühlen
auf Raumtemperatur etwa 100 ml Hydroxylapatit zugesetzt wurden.
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Nach
Verbringen des Gels in demineralisiertes Wasser wurde ein homogener
Verbund des Copolymers und von Hydroxylapatit gebildet. Das Material
zeigte ausgezeichnete mechanische Eigenschaften im trockenen und
nassen Zustand.
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Beispiel 3
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Die
Vorgehensweise von Beispiel 1 wurde wiederholt, außer dass
der Lösung
vor dem Abkühlen auf
Raumtemperatur etwa 100 ml Natriumcitrat zugesetzt wurden.
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Nach
Verbringen des Gels in Ethanol wurde eine polymere Matrix des Copolymers
erhalten, in welcher Matrix das Natriumcitrat homogen verteilt war.
Das Material zeigte ausgezeichnete mechanische Eigenschaften im
trockenen und nassen Zustand.