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Die
vorliegende Erfindung betrifft Telekommunikationssysteme und spezieller
ein verbessertes Telefonie-über-LAN
(Local Area Network, Ortsnetz)-System.
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Die
Empfehlung H.323 der internationalen Fernmeldeunion (International
Telecommunications Union, ITU) definiert einen Satz Protokolle für die Multimedia-Kommunikation
in paketvermittelten Netzen. Insbesondere wird ein Protokoll beschrieben, durch
das Endpunkte einander eine Liste ihrer jeweiligen Codierfunktionalitäten signalisieren
können.
Allerdings spezifiziert die H.323-Empfehlung das Verfahren nicht
näher,
nach dem ein Endpunkt aus diesen Funktionalitäten diejenigen auswählt, die
für eine bestimmte
Verbindung verwendet werden sollen.
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Speziell
kann gemäß bekannten
H.323-Systemen jeder Endpunkt nur den Codec auswählen, den er zum Übertragen
benutzen wird, und das auch nur, wenn der andere Endpunkt die Fähigkeit
besitzt, mit genau diesem ausgewählten
Codierschema zu empfangen. Auf diese Weise besteht die Möglichkeit, dass
jeder Endpunkt einen anderen Codec auswählt, was eine nicht optimale
Nutzung der Bandbreite im Netz zur Folge haben kann. So kann beispielsweise ein
lokaler Endpunkt in einem LAN-Segment mit geringer Bandbreite an
erster Stelle seiner Prioritätenliste
den Codec mit dem geringsten Bandbreitenbedarf führen. Wenn der lokale Endpunkt
dann eine Kommunikationsverbindung mit einem entfernten Endpunkt
aufbaut und festgestellt wird, dass der entfernte Endpunkt den Codec
mit geringer Bandbreite unterstützt,
werden Übertragungen
von dem lokalen Endpunkt mit eben diesem Codec ausgeführt. Wenn jedoch
der entfernte Endpunkt eine andere Prioritätenliste hat, weil er sich
beispielsweise in einem LAN-Segment mit größerer Bandbreite befindet, kann
der entfernte Endpunkt versuchen, seinen Codec mit größerer Bandbreite
für die Übertragung
zu verwenden. Solange der entfernte Endpunkt feststellt, dass der
lokale Client-Endpunkt den von ihm ausgewählten Codec unterstützt, wird
die Übertragung
mit der größeren Bandbreite
fortgesetzt. Dies führt
zu einer nicht optimalen Nutzung der Bandbreite im Netz, da die Übertragungen
mit der größeren Bandbreite
von dem entfernten Endpunkt an den lokalen Endpunkt, der sich in
einem LAN-Segment mit geringer Bandbreite befindet, gesendet werden.
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Die
folgenden Dokumente beschreiben Protokolle von Kommunikationssystemen
mit Schwerpunkt auf der Codec-Auswahl:
ITU-T, H.323, „PACKET
BASED MULTIMEDIA COMMUNICATIONS SYSTEMS" ITU-H.323, XX, XX, September 1999 (1999-09),
Seiten 1-129, XP002166480,
G. KLYNE: „Protocol-independent Content
Negotiation Framework" NETWORK
WORKING GROUP RFC 2703, September 1999 (1999-0Q9), S. 1-20, XP002235870,
RAJAHALME
J. ET AL.: „Quality
of service negotiation in TINA" GLOBAL
CONVERGENCE OF TELECOMMUNICATIONS AND DISTRIBUTED OBJECT COMPUTING,
1997. PROCEEDINGS., TINA 97 SANTIAGO, CHILE 17.-20. NOV. 1997, LOS
ALAMITOS, KALIFORNIEN, USA, IEEE COMPUT. SOC., USA, 17. November
1997 (1997-11-17), Seiten 278–286,
XP010271647 ISBN: 0-8186-8335-X; sowie in den Patenten
US-A-5.949.975 und
US-A-5.956.490 .
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Als
nächster
Stand der Technik wird
GB-A-2329561 angesehen,
das am 24.03.1999 von Motorola veröffentlicht wurde.
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Diese
und andere Nachteile des bisherigen Stands der Technik können zu
einem großen
Teil durch ein System zur Anpassung der Codieralgorithmus-Policy
gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung überwunden
werden.
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Die
Erfindung ist in den unabhängigen
Patentansprüchen
definiert, auf die nun Bezug genommen werden sollte. Weitere vorteilhafte
Merkmale sind in den abhängigen
Ansprüchen
beschrieben.
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Endpunkte
gemäß Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung pflegen lokale Codec-Prioritätenlisten,
empfangen Codec-Prioritätenlisten
des entfernten Endpunkts und pflegen Prioritätenlisten gemeinsamer Kommunikationsattribute
(das sind geordnete Listen mit verfügbaren Codecs). Beispielsweise
kann ein lokaler Endpunkt bei der Eröffnung eines Übertragungskanals
den Codec mit der höchsten Priorität in seiner
lokalen Prioritätenliste
ermitteln, der auch in der Prioritätenliste des entfernten Endpunkts
enthalten ist. Der lokale Endpunkt kann auch den Codec mit der höchsten Priorität in der
Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts ermitteln, der auch in seiner lokalen Prioritätenliste
enthalten ist. Wenn die Codec-Typen übereinstimmen, wird der Übertragungskanal
mit dem betreffenden Codec eröffnet. Gibt
es keine Übereinstimmung,
wird die Prioritätenliste
gemeinsamer Kommunikationsattribute herangezogen. Diese Liste ist
entsprechend dem Wert eines ausgewählten gewünschten Attributs für jeden Codec
sortiert, und der Codec des lokalen oder des entfernten Endpunkts,
der ein entsprechendes höchstes
oder niedrigstes gewünschtes
Attribut aufweist, wird für
die Kommunikation benutzt. Gemäß einer
Ausführungsform
ist das Kommunikationsattribut eine Rangfolge nach Bandbreite. In
anderen Ausführungsformen
können
andere Attribute, beispielsweise etwa die Sprachqualität, vorrangig
sein.
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Ein
besseres Verständnis
der Erfindung ergibt sich, wenn die nachfolgende ausführliche
Beschreibung der Ausführungsformen
davon im Zusammenhang mit den folgenden Zeichnungen betrachtet wird,
in denen:
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1 ein
Diagramm ist, das ein Telekommunikationssystem gemäß einer
Ausführungsform der
Erfindung veranschaulicht;
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2 ein
Diagramm einer beispielhaften H.323-Schnittstelle gemäß einer Ausführungsform der
Erfindung ist;
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3 ein
Diagramm ist, das eine beispielhafte Codierressourcen-Einheit gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung darstellt;
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4 ein
Ablaufdiagramm ist, das den Betrieb einer Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht;
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5 ein
Ablaufdiagramm ist, das den Betrieb einer Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht;
und
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6 ein
Ablaufdiagramm ist, das den Betrieb einer Ausführungsform der Erfindung veranschaulicht.
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Die 1 bis 6 zeigen
ein System und Verfahren zur bandbreite-basierten Codec-Auswahl gemäß einer
Ausführungsform
der Erfindung. Vorteilhafterweise verwendet die vorliegende Erfindung eine
Rangfolge von gemeinsamen Kommunikationsattributen als Basis für die Codec-Auswahl,
um sicherzustellen, dass ein Codec ausgewählt wird, welcher die gewünschten
Attribute aufweist.
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Es
wird nun Bezug genommen auf die Zeichnungen und insbesondere auf 1,
die ein Telekommunikationssystem 100 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung darstellt. Insbesondere beinhaltet gemäß der dargestellten
Implementierung das Telekommunikationssystem 100 ein Ortsnetz
(Local Area Network, LAN) oder paketvermitteltes Netz 101.
An das Ortsnetz LAN 101 können eine Vielzahl von H.323-Client-Endgeräten 102A, 102B,
eine Mehrpunktsteuereinheit (Multi-Point Control Unit, MCU) 104,
eine H.323-Gateway 106, ein H.323-Gatekeeper 108,
ein LAN-Server 112 und eine Mehrzahl anderer Geräte wie etwa
Personal-Computer (nicht dargestellt) angeschlossen sein. Die H.323-Client-Endgeräte 102A, 102B entsprechen dem
H.323-Standard. Dementsprechend unterstützen die H.323-Endgeräte 102A, 102B das H.245-Protokoll
für die
Aushandlung der Kanalnutzung, das Q.931-Protokoll für Verbindungssignalisierung
und Verbindungsaufbau, das RAS-Protokoll (Registration,
Admission, Status) und das RTP/RTCP für die Sequentialisierung von
Audio- und Video-Datenpaketen. Die H.323-Client-Endgeräte 102A, 102B können darüber hinaus
Audio- und Video-Codecs, das T.120-Datenkonferenzprotokoll und MCU-Funktionalitäten implementieren.
Nähere
Einzelheiten betreffend die Empfehlung H.323 können von der International
Telecommunications Union (ITU) bezogen werden. Es sei darauf hingewiesen, dass
unter „Endpunkten" Client-Endgeräte und Gateways
verstanden werden.
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Darüber hinaus
umfassen die H.323-Endpunkte 102a, 102b und 106 die
Codierressourcen-Einheiten 111a, 111b, 111c gemäß der vorliegenden
Erfindung. Wie an späterer
Stelle in diesem Dokument noch ausführlicher beschrieben wird,
werden die Codierressourcen-Einheiten 111a, 111b, 111c im
Zuge des Verbindungsaufbaus dazu verwendet, die optimale Codec-Auswahl
gemäß der vorliegenden
Erfindung zu bestimmen.
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Ein
logisches Diagramm einer H.323-Schnittstelle zum Ortsnetz LAN 101 gemäß einer
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist in 2 dargestellt.
Die Schnittstelle umfasst ein bekanntes Netzendgerät/Gerät 10,
welches das ITU-T H.323-Protkoll
benutzt, und eine Paketnetzschnittstelle 13, die mit dem
Netzendgerät 10 gekoppelt
ist. Die Paketnetzschnittstelle 13 verbindet das H.323-Gerät mit dem
Ortsnetz LAN 101. H.323-Endgeräte/-Geräte und -Einrichtungen
transportieren Echtzeit-Sprache,
-Video und/oder -Daten. Es ist zu beachten, dass H.323 eine übergeordnete
Empfehlung ist, die Standards für
die Multimedia-Kommunikation festlegt, worunter auch die Telefonie-über-LAN-Kommunikation
fällt.
Das Netz kann paketvermittelte TCP/IP (Transmission Control Protocol/Internet
Protocol)-, IPX (Internet Packet Exchange) -over-Ethernet-, Fast-Ethernet-
und Token-Ring-Netze umfassen.
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Das
Netzendgerät 10 ist über eine
Benutzer-Anwendungsschnittstelle 19 und
eine Systemsteuerungs-Benutzerschnittstelle
(System Control User Interface, SCUI) 20 mit einer Video-Eingangs-/Ausgangs
(E/A)-Schnittstelle 28, einer Audio-E/A-Schnittstelle 12 und
einer Dateneinrichtung 21 verbunden. Außerdem umfasst das Netzendgerät 10 auch
eine H.225-Schicht 24, einen Video-Codierer/Decodierer
(Codec) 15, einen Audio-Codec 14 und eine Steuerungsschicht 11,
die die H.245-Protokollfunktionalität 18, die Q.931-Protokollfunktionalität 16,
die RAS-Protokollfunktionalität 17 und
die Codierressourcen-Einheit 111 beinhaltet.
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Wie
in 2 zu sehen ist, ist die Video-E/A-Schnittstelle 28,
die Bestandteil des standardmäßigen H.323-Geräts sein
kann, mit dem Video-Codec 22 verbunden, beispielsweise
etwa einem H.261-Codec für
das Codieren und Decodieren von Video-Signalen. Gekoppelt zwischen
die Video-E/A-Schnittstelle 28 und
die H.225-Schicht 24 setzt der Video-Codec 22 codierte Video-Signale
in Signale des H.225-Protokolls
um. Obwohl der H.261-Codec der Video-Codec sein kann, der für ein H.323-Endgerät benutzt
wird, können
auch andere Video-Codecs, beispielsweise etwa H.263- und andere
Codecs, zum Codieren und Decodieren von Video-Signalen eingesetzt
werden. Das H.245-Protokoll wird zum Austauschen von Informationen
zu den Endgerätefunktionalitäten, beispielsweise
des Video-Codieralgorithmus, verwendet. Im Allgemeinen übermittelt
das gerufene Endgerät
seine Funktionalitäten
an das rufende Endgerät.
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Die
Audio-E/A-Schnittstelle 12, die Bestandteil eines standardmäßigen H.323-Endgeräts sein kann,
ist mit dem Audio-Codec 14 verbunden,
beispielsweise etwa einem G.711-Codec, um Audio-Signale zu codieren
bzw. zu decodieren. Der mit der Audio-E/A-Schnittstelle 12 gekoppelte
Audio-Codec 14 ist mit der H.225-Schicht 24 verbunden
und setzt Audio-Signale in Signale des H.225-Protokolls um. Obwohl
der G.711-Codec als Audio-Codec für ein H.323-Endgerät obligatorisch
ist, können
für das
Codieren und Decodieren von Sprache gemäß der vorliegenden Erfindung
auch andere Audio-Codecs eingesetzt werden, beispielsweise G.728,
G.729, G.723.1, G.722, MPEG1 Audio etc. G.723.1 ist üblicherweise
ein bevorzugter Codec aufgrund seiner angemessen niedrigen Bitrate,
die es ermöglicht, Bandbreite
auf einer Übertragungsstrecke
zu sparen, insbesondere bei Netzverbindungen mit geringerer Geschwindigkeit.
Wie bekannt ist, verwenden H.323-Endgeräte für die Kommunikation einen gemeinsamen
Codieralgorithmus oder Codec, der von allen Einheiten, die an der
Verbindung/Konferenz beteiligt sind, unterstützt wird. Diese Information
wird im Rahmen einer Funktionalitätenaustausch-Phase nach H.245
ausgetauscht.
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Die
Steuerungsschicht 11, die mit der Systemsteuerungs-Benutzerschnittstelle
SCUI 20 verbunden ist, stellt die Signalisierungs- und
Ablaufsteuerung für
den ordnungsgemäßen Betrieb
des H.323-Endgeräts
bereit. Insbesondere wird die gesamte Nicht-Audio- und Nicht-Video-Steuersignalisierung über die
Systemsteuerungs-Benutzerschnittstelle SCUI 20 abgewickelt.
Mit der Systemsteuerungs-Benutzerschnittstelle SCUI 20 in
der Steuerungsschicht 11 gekoppelt sind die H.245-Schicht 18, die
Q.931-Schicht 16 und die RAS-Schicht 17, die mit der
H.225-Schicht 24 verbunden sind. Somit verfügt die Systemsteuerungs-Benutzerschnittstelle
SCUI 20 über
eine Schnittstelle zum H.245-Standard, welcher das Mediensteuerungsprotokoll
darstellt, das den Austausch der Endgerätefunktionalitäten, die Kanalaushandlung,
das Umschalten von Medienbetriebsarten und verschiedene andere Befehle
und Anzeigen für
die Multimediakommunikation ermöglicht.
Außerdem
verfügt
die Systemsteuerungs-Benutzerschnittstelle
SCUI 20 über
eine Schnittstelle zum Q.931-Protokoll, das den Aufbau, den Abbau und
die Steuerung von H.323-Kommunikationssitzungen definiert. Und ferner
besitzt die Systemsteuerungs-Benutzerschnittstelle SCUI 20 eine
Schnittstelle zum RAS (Registration, Admission, Status) -Protokoll,
welches definiert, in welcher Weise H.323-Einheiten auf H.323-Gatekeeper zugreifen können, um
unter anderem die Adressumsetzung durchzuführen, wodurch es den H.323-Endpunkten ermöglicht wird, über einen
H.323-Gatekeeper andere H.323-Endpukte zu lokalisieren. Die Schicht 24 nach
dem H.225-Standard, der von dem Q.931-Standard hergeleitet ist,
bildet das Protokoll zum Herstellen einer Verbindung zwischen zwei
oder mehr H.323-Endgeräten
und formatiert darüber
hinaus die übertragenen
Video-, Audio-, Daten- und Steuerungssignalströme in Nachrichten um, die an
die Netzschnittstelle 13 ausgegeben werden können (beispielsweise
Transport über
das IP-Netz 101). Außerdem
extrahiert die H.225-Schicht 24 die empfangenen Video-,
Audio-, Daten- und Steuerungssignalströme aus Nachrichten, die von
der Netzschnittstelle 50 eingegangen sind.
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Zusätzlich kann,
gemäß Ausführungsformen der
vorliegenden Erfindung, die Steuerungsschicht 11 des H.323-Endgeräts eine
Codierressourcen-Einheit 111 enthalten, die dazu dient,
gemäß der vorliegenden
Erfindung die Auswahl eines Codec von vornherein zu begrenzen (zu
beeinflussen), worauf an späterer
Stelle in diesem Dokument noch ausführlicher eingegangen wird.
Die Benutzer-Anwendungsschnittstelle 19, bei der es sich
um eine Schnittstelle gemäß dem T.120-Protokoll
ebenso wie um Schnittstellen eines anderen Protokolltyps handeln
kann, ist ebenfalls zwischen die H.225-Schicht 24 und ein
Benutzergerät 21,
bei dem es sich beispielsweise um eine Dateneinrichtung handeln
kann, gekoppelt. Auf diese Weise kann ein H.323-Netz so konfiguriert
werden, dass es mehrere verschiedene Geräte beinhaltet. Beispielsweise
kann das Netz ein Endgerät
beinhalten, das es den an ein Ortsnetz LAN angeschlossenen Benutzern
ermöglicht,
zu sprechen, ein Endgerät
(beispielsweise eine Gateway), das einem Anrufer im Ortnetz LAN
ermöglicht,
einen zweiten Benutzer über
das öffentliche
Fernsprechnetz anzurufen, und/oder ein Endgerät, mit dessen Hilfe der Adapter über eine
drahtlose Verbindungsleitung kommunizieren kann, indem ein drahtloses
Telefon benutzt wird. Das Gerät
kann darüber
hinaus Zusatzdienste gemäß der H.450-Protokollspezifikation
implementieren.
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Die
H.323-Gateway 106 (1) stellt
allgemein eine Umsetzungsfunktion zwischen konferierenden H.323-Endpunkten
und anderen Arten von Endgeräten
bereit und übernimmt
den Verbindungsaufbau und Verbindungsabbau sowohl auf der Seite des
Ortnetzes LAN als auch auf der Seite des leitungsvermittelten Netzes
(beispielsweise des öffentlichen
Fernsprechnetzes oder PSTN, Public Switched Telephone Network).
Der H.323-Gatekeeper 108 führt die Adressumsetzung von
LAN-Aliasnamen für
Endgeräte
und Gateways in IP- oder IPX- Adressen
(wie in der RAS-Spezifikation definiert) sowie die Bandbreitenverwaltung
(ebenfalls in der RAS-Spezifikation definiert) durch. Ferner kann
der H.323-Gatekeeper 108 für die Rufweglenkung eingesetzt
werden.
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Eine
beispielhafte Codierressourcen-Einheit in einem Endpunkt ist in 3 dargestellt.
Wie zu sehen ist, beinhaltet die Codierressourcen-Einheit 111 eine
Einheit mit einer lokalen Prioritätenliste 500, eine
Einheit mit einer Prioritätenliste
gemeinsamer Kommunikationsattribute 502 sowie eine Einheit
mit einer Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts 504, auf die ein Prozessor (nicht
dargestellt) zugreifen kann. Die Einheit mit einer lokalen Prioritätenliste 500 kann
ausgeführt
sein als ein Speicher, in dem eine nach Prioritäten geordnete Liste von zur
Auswahl stehenden Codecs für
den lokalen Endpunkt gespeichert ist. Wie dargestellt enthält die Einheit
mit einer lokalen Prioritätenliste 500 eine
Liste mit den Codecs A, B, C und D in der Reihenfolge ihrer Priorität. Ganz ähnlich kann
die Einheit mit einer Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts 504 als ein Speichergerät ausgeführt sein,
um eine Codec-Prioritätenliste
für den entfernten
Endpunkt zu empfangen und zu speichern. Wie dargestellt enthält die Einheit
mit einer Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts 504 eine Liste mit den Codecs
D, E, C, F und G in der Reihenfolge ihrer Priorität. Und schließlich ist
in der Einheit mit einer Prioritätenliste
gemeinsamer Kommunikationsattribute 502 eine Liste der
verfügbaren
Codecs (A, B, C, D, E, F und G) gemäß einem vorab definierten Attribut
gespeichert. Beispielsweise können
die Codecs in der Reihenfolge der Bandbreitennutzung oder in der
Reihenfolge der Sprachqualität
sortiert sein.
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Im
Betrieb ermittelt ein lokaler Endpunkt bei der Eröffnung eines Übertragungskanals
den Codec mit der höchsten
Priorität in
seiner lokalen Prioritätenliste 500,
der auch in der Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts 504 enthalten ist. Beispielsweise stellt,
wie in 3 dargestellt, die Einheit mit einer lokalen Prioritätenliste 500 fest,
dass der Codec C passt. Der lokale Client-Endpunkt ermittelt auch
den Codec mit der höchsten
Priorität
in der Prioritätenliste des
entfernten Endpunkts 504, der auch in der lokalen Prioritätenliste 502 enthalten
ist (Codec D). Wenn die Codec-Typen übereinstimmen,
wird der Übertragungskanal
mit dem betreffenden Codec eröffnet.
In dem dargestellten Beispiel gibt es keine Übereinstimmung, daher wird
die Prioritätenliste
gemeinsamer Kommunikationsattribute 502 herangezogen. Der
ermittelte lokale Codec (Codec C) oder der ermittelte Codec des
entfernten Endpunkts (Codec D), der ein entsprechendes höchstes (bzw.
in einigen Ausführungsformen
niedrigstes) gewünschtes
Attribut aufweist, wird für
die Kommunikation verwendet. In diesem Fall wird, wie abgebildet,
der Codec C gewählt.
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Als
Beispiel wird in 4 ein Ablaufdiagramm dargestellt,
das den Betrieb einer Ausführungsform
der Erfindung veranschaulicht. In einem Schritt 402, zu
Beginn des Verbindungsaufbaus, empfängt der lokale Endpunkt die
Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts. Danach greift das System auf die lokale
Prioritätenliste
zu und bestimmt in einem Schritt 404 den Codec mit der
höchsten
Priorität
in der lokalen Prioritätenliste,
der auch in der Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts enthalten ist. In einem Schritt 406 greift
das System auf die Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts zu und ermittelt den Codec mit der höchsten Priorität in der
Prioritätenliste des
entfernten Endpunkts, der auch in der lokalen Prioritätenliste
enthalten ist. In Schritt 408 ermittelt das System, ob
die beiden Codecs übereinstimmen. Ist
das der Fall, wird die Kommunikation mit dem betreffenden Codec
eingeleitet. Andernfalls greift in einem Schritt 410 das
System auf die Prioritätenliste gemeinsamer
Kommunikationsattribute zu, um die höchste Priorität der beiden
Codecs auszuwählen. Und
schließlich,
in Schritt 412, wird die Kommunikation mit dem ausgewählten Codec
fortgeführt.
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Wie
vorstehend angesprochen, liegt eines der Anwendungsgebiete der vorliegenden
Erfindung in H.232-Systemen. Bezug nehmend auf 5 versucht
speziell ein Endpunkt (beispielsweise Client 1) in einem Schritt 510,
eine Verbindung zu einem anderen Endpunkt (beispielsweise Client
2) aufzubauen. Der Endpunkt Client 1 sendet eine ARQ-Nachricht (AdmissionRequest,
Zugangsanforderung) an den Gatekeeper GK. Der Gatekeeper GK reagiert
in einem Schritt 512 mit einer ACF-Nachricht (AdmissionConfirm,
Zugangsbestätigung)
an den Endpunkt Client 1. Die ACF-Nachricht beinhaltet eine Adresse eines
Transportkanals für
die Verbindungssignalisierung (Call Signaling Transport Channel
Address) des Gatekeepers GK. In einem Schritt 514 sendet
der Endpunkt Client 1 als Reaktion auf die ACF-Nachricht eine H.225.0-Verbindungaufbaunachricht
an den Gatekeeper GK.
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In
einem Schritt 516 leitet der Gatekeeper GK diese H.225.0-Verbindungsaufbaunachricht
weiter an den Endpunkt Client 2 weiter. Als Antwort führt in einem
Schritt 518 der Endpunkt Client 2 einen ARQ/ACF-Austausch
mit dem Gatekeeper GK aus. In einem Schritt 520 sendet
der Endpunkt Client 2 H.225.0-Benachrichtigungs-(Alerting)
und Verbindungs (Connect) -Nachrichten an den Gatekeeper GK, sobald
der Anruf in den verbundenen Status übergeht. Der Gatekeeper GK
wiederum leitet in Schritt 522 die Alerting- und Connect-Nachrichten
an den Endpunkt Client 1 weiter. Die Alerting- oder Connect-Nachricht
beinhaltet die Gatekeeper H.245 Control Channel Transport Address,
die in einem Schritt 524 dazu verwendet wird, den H.245-Steuerungskanal
aufzubauen. Als nächstes
erfolgt in Schritt 526 ein H.245-Austausch der Endgerätefunktionalitäten. Gemäß dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung empfängt
in Schritt 528 der lokale Endpunkt Client 1 die Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts. Daraufhin greift der Endpunkt Client 1
auf die lokale Prioritätenliste
zu und bestimmt in einem Schritt 530 den Codec mit der
höchsten
Priorität
in der lokalen Prioritätenliste,
der auch in der Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts enthalten ist. In einem Schritt 532 greift
der Endpunkt Client 1 auf die Prioritätenliste des entfernten Endpunkts
zu und ermittelt den Codec mit der höchsten Priorität in der
Prioritätenliste des
entfernten Endpunkts, der auch in der lokalen Prioritätenliste
enthalten ist. In Schritt 534 ermittelt der Endpunkt Client
1, ob die Codecs übereinstimmen.
Ist das der Fall, wird in Schritt 538 die Kommunikation
mit dem betreffenden Codec eingeleitet. Andernfalls greift in einem
Schritt 536 der Endpunkt Client 1 auf die Prioritätenliste
gemeinsamer Kommunikationsattribute zu, um die höchste Priorität der beiden
Codecs auszuwählen.
Und schließlich,
in Schritt 538, wird die Kommunikation mit dem ausgewählten Codec
fortgeführt,
d.h. der Medienkanal wird eröffnet. Ein
gleichartiges Verfahren wird am Endpunkt Client 2 ausgeführt.
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Eine ähnliche
Befehlssequenz wird in einer Implementierung verwendet, in der das
H.323-Direktsignalisierungsmodell zur Anwendung kommt, wie in 6 dargestellt.
In einem Schritt 600 sendet der Endpunkt Client 1 eine
ARQ-Nachricht an den Gatekeeper GK mit der Anforderung, eine Verbindung
zu dem Endpunkt Client 2 unter Verwendung eines Direktverbindungsmodells
zuzulassen. In einem Schritt 602 antwortet der Gatekeeper
GK dem Endpunkt Client 1 mit einer ACF-Nachricht. Dies ACF-Nachricht enthält eine
Call Signaling Transport Channel Address des Endpunkts Client 2.
In einem Schritt 604 sendet als Reaktion auf die ACF-Nachricht
der Endpunkt Client 1 eine H.225-0-Verbindungsaufbaunachricht direkt
an den Endpunkt Client 2. Als Antwort auf die Verbindungsaufbaunachricht
führt der Endpunkt
Client 2 in einem Schritt 606 einen ARQ/ACF-Austausch mit
dem Gatekeeper GK durch. Alternativ kann der ARQ/ACF-Austausch auch
entfallen. Das bedeutet, dass zwischen den Endpunkten Client 1 und
2, eine Direktverbindung hergestellt werden kann, ohne Beteiligung
des Gatekeepers GK. In diesem Szenario entfallen die Schritte 600 bis 606. Das
bedeutet, dass in einem Schritt 602A der Endpunkt Client
1 eine H.225.0-Nachricht direkt an den Endpunkt Client 2 sendet.
Dies veranlasst den Endpunkt Client 2, die empfangene H.225.0-Verbindungsaufbaunachricht
in Schritt 608 zu verarbeiten. Als nächstes sendet in Schritt 608 der
Endpunkt Client 2 eine H.225.0-Connect-Nachricht an den Endpunkt
Client 1, um den Anruf in einen verbundenen Status zu überführen. In
einem Schritt 610 führen
die Endpunkte Client 1 und 2 einen H.245-Austausch der Endgerätefunktionalitäten durch.
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Gemäß dieser
Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung empfängt
der lokale Client-Endpunkt Client 1 in einem Schritt 612 die
Prioritätenliste des
entfernten Endpunkts. Daraufhin greift der Endpunkt Client 1 auf
die lokale Prioritätenliste
zu und ermittelt in einem Schritt 614 den Codec mit der
höchsten
Priorität
in der lokalen Prioritätenliste,
der auch in der Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts enthalten ist. In Schritt 616 greift
der Endpunk Client 1 auf die Prioritätenliste des entfernten Endpunkts
zu und ermittelt den Codec mit der höchsten Priorität in der Prioritätenliste
des entfernten Endpunkts, der auch in der lokalen Prioritätenliste
enthalten ist. In Schritt 618 ermittelt der Endpunkt Client
1, ob die Codecs übereinstimmen.
Ist das der Fall, wird die Anrufverarbeitung mit Schritt 622 fortgesetzt.
Andernfalls greift in einem Schritt 620 der Endpunkt Client
1 auf die Prioritätenliste
gemeinsamer Kommunikationsattribute zu, um die höchste Priorität der beiden
Codecs auszuwählen.
Ein ähnliches
Verfahren wird von Endpunkt Client 2 ausgeführt.
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In
einem Schritt 622 tauschen die Endpunkte Client 1 und Client
2 H.245-Nachrichten zur Master- und Slawe-Bestimmung (Master-Slawe
Determination) und andere erforderliche H.245-Nachrichten aus. Und schließlich wird
in einem Schritt 624 ein Medienkanal zwischen den Endpunkten
eröffnet,
der den ausgewählten
Codec verwendet.