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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Kommunikationsvorrichtung
zum Senden und Empfangen von Daten in einem Kommunikationssystem
und auf ein Kommunikationsverfahren für eine solche Kommunikationsvorrichtung.
In dem Kommunikationssystem ist ein Zufallszugriffskanal vorgesehen,
wodurch der Zufallszugriffskanal eine Mehrzahl von Zugriffsressourcen
vorsieht. Ein Zufallszugriffskanal ist ein Kommunikationskanal,
der verwendet wird, um eine Verbindung von einer Kommunikationsvorrichtung
zu einer anderen Kommunikationsvorrichtung des Kommunikationssystems
aufzubauen. Das Kommunikationssystem kann dadurch ein drahtloses
Kommunikationssystem oder ein verdrahtetes Kommunikationssystem
oder eine Mischung von beiden sein.
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Auf
die Zugriffsressourcen des Zufallszugriffskanals wird durch eine
Kommunikationsvorrichtung, die beispielsweise eine Verbindung aufbauen oder
eine Kurznachricht senden will, zufällig zugegriffen. Dadurch ist
der Zugriff konkurrenzbasiert, was bedeutet, dass mehrere Kommunikationsvorrichtungen,
die versuchen, eine Verbindung aufzubauen, versuchen könnten, auf
die selbe Zugriffsressource gleichzeitig zuzugreifen. In drahtlosen
Telekommunikationssystemen, wie beispielsweise dem UMTS-System oder
einem UMTS-artigen System fragt eine Mobilstation, die eine Verbindung
aufbauen und/oder Daten senden will, durch zufälliges Auswählen einer Zugriffsressource
und Senden eines Präambelteils
eines Zufallszugriffs-Burst zu der Basisstation eine Zugriffsressource
eines Zufallszugriffskanals an. Hiermit stellt der Präambelteil
die Anfrage für
die zufällig
ausgewählte
Zugriffsressource dar. Eine Basisstation, die den Präambelteil
empfängt,
bewilligt die angefragte Zugriffsressource, wenn dieselbe verfügbar ist,
und sendet ein entsprechendes Bestätigungssignal zu der Mobilstation
zurück.
In einer bestimmten Situation, wenn beispielsweise keine geeignete
Zugriffsressource auf der Netzseite verfügbar ist, sendet die Basisstation
ein negatives Bestätigungssignal
zu der Mobilstation zurück,
das anzeigt, dass die angefragte Zugriffsressource nicht verfügbar ist.
Bei einem Fall, bei dem die jeweilige Basisstation die Anfrage bewilligt,
sendet dieselbe ein positives Bestätigungssignal.
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Die
Mobilstation, die das positive Bestätigungssignal empfangt, sendet
dann den Nachrichtenteil des Zufallszugriffs-Burst, der die Daten,
auf denen das Aufbauen einer Verbindung oder die Sendung von Daten
zwischen der mobilen Station und der Basisstation basiert, enthält.
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Bei
einem Fall, bei dem mehrere mobile Endgeräte auf die gleiche Zugriffsressource
gleichzeitig zugreifen, ist die Basisstation nicht fähig, die
Zugriffsanfragen zu empfangen und sendet daher kein Bestätigungssignal.
Die mobilen Endgeräte
müssen dann
wieder Zugriffsanfragen senden.
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Abhängig von
dem jeweiligen Kommunikationssystem können die Zugriffsressourcen
Zeitschlitze, wie in einem TDMA- (= Time Divisional Multiple Access
= Zeitvielfachzugriff) System, Frequenzen, wie in einem FDMA- (=
Frequency Division Multiple Access = Frequenzvielfachzugriff) System,
Codes, wie in einem CDMA- (= Code Division Multiple Access = Codevielfachzugriff)
System oder Mischungen derselben sein, wie in dem UMTS-System, in
dem eine Zugriffsressource in dem Zufallszugriffskanal durch einen
Zeitschlitz und einen Signaturcode definiert ist.
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Das
allgemeine Problem besteht darin, dass der Mechanismus zum Erlangen
eines Zugriffs auf die Zugriffsressourcen des Zufallszugriffskanals
konkurrenzbasiert ist. Um einen wirksameren Zugriff auf den Zufallszugriffskanal
zu ermöglichen,
sind unterschiedliche Vorschläge
gemacht worden. Die
EP-A-0 993
214 , das ein Dokument gemäß Artikel 54(3) EPÜ ist, schlägt beispielsweise
vor, die Zugriffsressourcen des Zufallszugriffskanals in mehrere
Gruppen zu teilen, wodurch jede Gruppe einer jeweiligen Prioritätsklasse
entspricht. Jede Prioritätsklasse
stellt dadurch die Sendungspriorität der zu sendenden Zufallszugriffsdaten
dar. Die Zugriffsanfragen für
unterschiedliche Arten von Daten werden daher mit unterschiedlichen
Prioritäten
gesendet, so dass bestimmte Arten von Daten eine höhere Wahrscheinlichkeit
haben, einen Zugriff auf eine Zugriffressource des Zufallszugriffskanals
zu erlangen, als andere Arten von Daten. Dieses vorgeschlagene System
ist jedoch sehr inflexibel, da eine jeweilige Zahl von Zugriffsressourcen einer
spezifischen Art von Daten fest zugeteilt ist. Das einzige Kriterium
für die
Zuteilung einer spezifischen Zugriffspriorität und daher der Zugriffswahrscheinlichkeit
ist ferner die Datenart. Die
WO 97/19525 schlägt ein flexibleres
System vor, bei dem sich der Zugriff eines Zufallszugriffskanals
bei einem Kommunikationssystem auf die Verwendung von variierenden
Zugriffswahrscheinlichkeiten für
Teilnehmer oder Nachrichten einer variierenden Priorität stützt. Benutzer,
beispielsweise mobile Endgeräte, sind
dadurch in unterschiedliche Prioritätsgruppen geteilt, wodurch
jede Gruppe eine andere Zugriffswahrscheinlichkeit zum Zugreifen
auf eine Zugriffsressource des Zufallszugriffskanals hat. Zwei Grundschemas
der Verteilung und Zuteilung von Zugriffswahrscheinlichkeiten zu
den Benutzern sind vorgeschlagen, nämlich eine proportionale Prioritätsverteilung
und eine zeitliche Prioritätsverteilung.
Bei der proportionalen Prioritätsverteilung
versucht jede Gruppe von Benutzern einen Zugriff auf alle verfügbaren Zugriffsressourcen
des Zufallszugriffskanals, jedoch mit unterschiedlichen Zugriffswahrscheinlichkeiten.
Jede Benutzergruppe hat eine andere Zugriffswahrscheinlichkeit,
auf jede Zugriffsressource kann jedoch durch jeden Benutzer zugegriffen
werden. Bei der zeitlichen Prioritätsverteilung versucht die Benutzergruppe
mit der höchsten
Priorität,
das heißt,
die Benutzergruppe mit der höchsten
Zugriffswahrscheinlichkeit auf die Zugriffsressourcen, einen Zugriff
auf alle verfügbaren
Zugriffsressourcen, wodurch die Benutzergruppen mit einer niedrigeren
Priorität,
das heißt
die Benutzergruppen, die eine niedrigere Zugriffswahrscheinlichkeit
haben, lediglich einen Zugriff auf einen Teil der verfügbaren Zugriffsressourcen
versuchen. Der Nachteil besteht hier darin, dass Zugriffsversuche
der Benutzergruppe mit der höchsten
Priorität
mit den Zugriffsversuchen von allen anderen Prioritätsgruppen
konkurrieren müssen. Es
ist daher möglich,
dass ein Zugriffsversuch von einer sehr hohen Priorität, wie beispielsweise
ein Notruf, nicht erfolgreich ist, da derselbe mit anderen Zugriffsversuchen
einer niedrigeren Priorität
konkurrieren muss.
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Die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht daher darin, eine Kommunikationsvorrichtung zum
Senden und Empfangen von Daten in einem Kommunikationssystem, und
ein Kommunikationsverfahren für
eine Kommunikationsvorrichtung eines Kommunikationssystems, die
eine verbesserte, wirksamere und flexiblere Weise eines Zugreifens
auf Zugriffsressourcen eines Zufallszugriffskanals vorsehen, zu
schaffen.
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Die
vorhergehende Aufgabe wird durch eine Kommunikationsvorrichtung
zum Senden und Empfangen von Daten in einem Kommunikationssystem nach
Anspruch 1, wodurch ein Zufallszugriffskanal vorgesehen ist, gelöst, wobei
der Zufallszugriffskanal eine Mehrzahl von Zugriffsressourcen, die
in mindestens zwei Zugriffsressourcengruppen geteilt sind, vorsieht,
wobei jede Zugriffsressourcengruppe einer anderen Zugriffsdienstklasse
mit einer jeweiligen Zugriffswahrscheinlichkeit entspricht. Die
Kommunikationsvorrichtung gemäß der vorliegenden
Erfindung weist eine Auswahleinrichtung zum zufälligen Auswählen einer Zugriffsressource
aus einer Zugriffsressourcengruppe, die der aktuellen Zugriffsdienstklasse
der Kommunikationsvorrichtung entspricht, eine Sendeeinrichtung
zum Senden eines Zufallszugriffs-Burst in der ausgewählten Zugriffsressource, und
eine Erfassungseinrichtung zum Erfassen eines spezifischen Ereignisses
auf, durch das die aktuelle Zugriffsdienstklasse der Kommunikationsvorrichtung in
eine andere Zugriffsdienstklasse geändert wird, wenn das spezifische
Ereignis durch die Erfassungseinrichtung erfasst wird. Die vorhergehende
Aufgabe wird ferner durch ein Kommunikationsverfahren nach Anspruch
12 gelöst.
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Die
vorliegende Erfindung schafft daher eine sehr flexible Weise eines
Zugreifens auf Zugriffsressourcen eines Zufallszugriffskanals. Die
Zugriffsdienstklasse einer Kommunikationsvorrichtung kann bei einem
Auftreten eines vorbestimmten Ereignisses sehr leicht geändert werden,
so dass abhängig von
den jeweiligen Erfordernissen eine höhere oder niedrigere Zugriffswahrscheinlichkeit
auf die Zugriffsressourcen des Zufallszugriffskanals gewählt werden kann.
Das Auftreten von bestimmten Ereignissen kann abhängig von
vordefinierten Regeln automatisch zu einer Änderung der Qualität und der
Priorität der
folgenden Zugriffe führen.
Eine leichte und flexible Anpassung der Leistung und der Qualität des Zugriffs
kann daher erreicht werden. Eine Zugriffsdienstklasse ist insbesondere
nicht fest mit einem bestimmten Datentyp verbunden, so dass die
Zugriffsdienstklasse geändert
werden kann, selbst wenn der gleiche Typ von Daten zu senden ist.
Vorteilhafte Merkmale der vorliegenden Erfindung sind in den jeweiligen
Unteransprüchen
beansprucht. Es kann beispielsweise vorteilhaft sein, wenn die Zugriffsressourcen
der Zugriffsressourcengruppe, die der Zufallszugriffsklasse mit
der höchsten
Zufallszugriffswahrscheinlichkeit entspricht, dieser Zugriffsressourcengruppe
exklusiv zugeteilt sind. Auf diese Weise kann sichergestellt werden,
dass sehr wichtige Zugriffsanfragen, wie beispielsweise nach einem
Notruf, mit anderen Zugriffsanfragen nicht konkurrieren müssen und
ihnen sehr schnell eine Zugriffsressource bewilligt wird.
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Die
Zugriffsressourcen von jeder Zugriffsressourcengruppe können ferner
vorteilhafterweise den jeweiligen Zugriffsressourcengruppen exklusiv
zugeteilt sein. Bei diesem Fall sind die Zugriffsressourcen des
Zufallszugriffskanals in unterschiedliche Gruppen ohne eine Überlappung
zwischen den unterschiedlichen Gruppen geteilt. Alternativ kann
es vorteilhaft sein, wenn einige der Zugriffsressourcen zwei oder
mehreren der Zugriffsressourcengruppen zugeteilt sind.
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Das
spezifische Ereignis ist vorteilhafterweise der Empfang einer vorbestimmten
Zahl von negativen Bestätigungssignalen
von einer anderen Kommunikationsvorrichtung, wie nach einem Senden
von Zufallszugriffsanfragen in dem Zufallszugriffskanal. Wenn beispielsweise
eine bestimmte Zahl von Zufallszugriffsanfragen erfolglos gesendet
worden war und eine vorbestimmte Zahl von negativen Bestätigungssignalen
empfangen worden war, kann die aktuelle Zugriffsdienstklasse in
eine andere Zugriffsdienstklasse mit einer höheren Zugriffswahrscheinlichkeit
geändert
werden. Alternativ kann es vorteilhaft sein, wenn das spezifische
Ereignis ein Zeitpunkt ist. Die aktuelle Zugriffsdienstklasse kann
beispielsweise zu bestimmten Zeitpunkten in eine andere Zugriffsdienstklasse
geändert
werden. Die Zugriffsdienstklasse wird beispielsweise zu Zeitpunkten
geändert,
zu denen sich bestimmte Systemparameter regelmäßig ändern und eine Änderung
der Zugriffsdienstklassen erforderlich ist. Bei diesem Fall kann die
aktuelle Zugriffsdienstklasse beispielsweise periodisch geändert werden.
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Die
Regeln, gemäß denen
die aktuelle Zugriffsdienstklasse in eine andere Zugriffsdienstklasse geändert wird,
sind ferner vorteilhafterweise in einer Speichereinrichtung gespeichert.
Die Kommunikationsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung kann
beispielsweise eine Mobilstation eines drahtlosen Telekommunikationssystems
sein, wodurch die Speichereinrichtung ein Teil eines Teilnehmeridentitätsmoduls
(engl.: subscriber identity module) oder einer ähnlichen Vorrichtung, die in
die Mobilstation eingeführt
werden kann, ist. Die Regeln, gemäß denen die aktuelle Zugriffsdienstklasse
in eine andere Zugriffsdienstklasse geändert wird. können von
einer anderen Kommunikationsvorrichtung, wie beispielsweise einer Basisstation
eines mobilen Telekommunikationssystems, empfangen werden. Auf diese Weise
kann eine flexible Anpassung an variierende Systemparameter und
Bedingungen erreicht werden.
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Das
Kommunikationssystem ist ferner vorteilhafterweise ein drahtloses
UMTS-Telekommunikationssystem,
durch das die Zugriffsressourcen des Zufallszugriffskanals durch
Zeitschlitze und Signaturcodes definiert sind.
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Vorteilhafte
Ausführungsbeispiele
der vorliegenden Erfindung sind in der folgenden Beschreibung, die
sich auf die beigefügten
Zeichnungen bezieht, detaillierter erklärt, in denen
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1 ein
schematisches Diagramm einer Kommunikationsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
zeigt,
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2 ein
erstes Beispiel eines Teilens von Zugriffsressourcen in Gruppen
zeigt und
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3 ein
zweites Beispiel eines Teilens von Zugriffsressourcen in Gruppen
zeigt.
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1 zeigt
ein schematisches Blockdiagramm einer Kommunikationsvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die in 1 gezeigte Kommunikationsvorrichtung
ist ein mobiles Endgerät für ein drahtloses
Telekommunikationssystem und weist eine Antenne 2, die
mit einer Sendeeinrichtung 3 und einer Empfangseinrichtung 4 verbunden
ist, zum Senden und Empfangen von Kommunikationsdaten zu und von
einer Basisstation oder einem anderen mobilen Endgerät des drahtlosen
Telekommunikationssystems auf. Das drahtlose Telekommunikationssystem
kann beispielsweise das UMTS-System oder ein UMTS-artiges System sein.
Das mobile Endgerät 1 weist
daher alle notwendigen Elemente zum Kommunizieren und Verarbeiten
von Daten, wie Codierer, Decodierer, Modulatoren Demodulatoren und
dergleichen, auf, obwohl diese Elemente in 1 nicht
gezeigt sind und in der vorliegenden Anmeldung nicht erklärt sind.
Es sei bemerkt, dass das in 1 gezeigte
mobile Endgerät 1 lediglich
als ein Beispiel für
die Kommunikationsvorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung
verwendet wird, die ferner ein Endgerät in einem verdrahteten Kommunikationssystem,
wie ein Telefonapparat, ein Personalcomputer oder dergleichen, sein
kann.
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Das
Kommunikationssystem, in dem die Kommunikationsvorrichtung 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung in Betrieb ist und in dem das Kommunikationsverfahren
gemäß der vorliegenden
Erfindung durchgeführt
wird, weist einen Zufallszugriffskanal (engl.: Random Access CHannel;
RACH), der eine Mehrzahl von Zugriffsressourcen vorsieht, auf. Diese
Ressourcen werden durch die Kommunikationsvorrichtung 1 verwendet,
um eine Verbindung aufzubauen. Bei einem Fall eines drahtlosen Telekommunikationssystems
verwendet ein mobiles Endgerät
die Zugriffsressourcen des Zufallszugriffskanals, um eine Zugriffsanfrage
zu einer entsprechenden Basisstation zu senden. In dem UMTS-System oder
einem UMTS-artigen System wird die Zugriffsanfrage in dem Präambelteil
des Zufallszugriffs-Burst gesendet, wie im Vorhergehenden erklärt ist.
Auf die Zugriffsressourcen wird dadurch zufällig zugegriffen, was zu einem
konkurrenzbasierten Zugriffsmechanismus führt. Mehrere Zugriffsanfragen,
die von unterschiedlichen mobilen Endgeräten kommen, können bei
der Basisstation um die gleiche Zugriffsressource wetteifern oder
konkurrieren. Bei diesem Fall empfängt die Basisstation keine
Zugriffsanfrage, die von den mobilen Endgeräten gesendet wird, und die mobilen
Endgeräte
empfangen kein Bestätigungssignal
und müssen
die Zugriffsanfragen nach einer bestimmten Zeitdauer wieder senden.
Das gleiche Schema ist auf Kommunikationsvorrichtungen, die über ein
verdrahtetes Netz verbunden sind, anwendbar.
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Gemäß der vorliegenden
Erfindung ist die Mehrzahl von Zugriffsressourcen eines Zufallszugriffskanals
in mindestens zwei Zugriffsressourcengruppen geteilt. Jede Zugriffsressourcengruppe
entspricht einer anderen Zugriffsdienstklasse mit einer jeweiligen
Zugriffswahrscheinlichkeit. Jede Kommunikationsvorrichtung des Kommunikationssystems
ist einer der Zugriffsressourcengruppen zugeteilt und hat daher
eine aktuelle Zugriffsdienstklasse. Jede Zugriffsdienstklasse entspricht
einer jeweiligen Zugriffswahrscheinlichkeit, so dass jede Kommunikationsvorrichtung
einer Zugriffsressourcengruppe die gleiche Zugriffswahrscheinlichkeit
hat, um auf eine der Zugriffsressourcen der jeweiligen Zugriffsressourcengruppe
zuzugreifen. unterschiedliche Zugriffsdienstklassen können daher
definiert sein, wobei jede Zugriffsdienstklasse eine andere Zugriffswahrscheinlichkeit
hat. Wenn beispielsweise drei Zugriffsdienstklassen definiert sind,
kann eine erste Zugriffsdienstklasse eine hohe Priorität und eine
hohe Zugriffswahrscheinlichkeit haben, eine zweite Zugriffsdienstklasse
kann eine mittlere Priorität
und eine mittlere Zugriffswahrscheinlichkeit haben und eine dritte
Zugriffsdienstklasse kann eine niedrige Priorität und daher eine niedrige Zugriffswahrscheinlichkeit haben.
Bei einer Standardeinstellung kann beispielsweise jeder Typ von
Daten für
eine gegebene Kommunikationsvorrichtung einer der Zugriffsressourcengruppen
zugeteilt sein. Jedes Mal, wenn ein spezifischer Datentyp in dem
Zufallszugriffskanal zu senden ist, ist eine entsprechende Zugriffswahrscheinlichkeit
gültig.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die entsprechende Zugriffsdienstklasse bei dem Auftreten
eines spezifischen Ereignisses geändert.
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Die
in 1 gezeigte Kommunikationsvorrichtung 1 weist
eine Auswahleinrichtung 5, die mit der Sendeeinrichtung 3 verbunden
ist, auf. Die Auswahleinrichtung 5 wählt zufällig eine Zugriffsressource
aus einer Zugriffsressourcengruppe aus, die der aktuellen Zugriffsdienstklasse
der Kommunikationsvorrichtung 1 entspricht. Wenn die Kommunikationsvorrichtung 1 oder
ihr Benutzer eine Verbindung aufbauen will, wird daher eine Zugriffsressource
durch die Auswahleinrichtung 5 zufällig ausgewählt und eine Zugriffsanfrage
wird über
die Sendeeinrichtung 5 und die Antenne 2 zu einer
entsprechenden Basisstation gesendet. Bei einem Fall, bei dem die
Anfrage bewilligt wird, sendet die Basisstation ein positives Bestätigungssignal,
das mittels der Antenne 2 und der Empfangseinrichtung 4 der
Kommunikationsvorrichtung 1 empfangen wird. Das positive
Bestätigungssignal,
das durch die Empfangseinrichtung 4 empfangen wird, wird
in der Kommunikationsvorrichtung 1 weiterverarbeitet und
die tatsächlichen
Daten zum Aufbauen einer Verbindung und/oder Senden von Daten werden
danach in der bewilligten Zugriffsressource gesendet. Diese Mechanismen
sind gut bekannt und müssen
nicht detaillierter beschrieben werden. Ein wichtiges Merkmal ist
jedoch, dass die Zugriffsanfrage bereits die Informationen in der
zufällig
ausgewählten
Zugriffsressource trägt,
so dass bei einer Bewilligung der angefragten Zugriffsressource die
entsprechenden Verbindungsdaten automatisch in dieser Zugriffsressource
gesendet werden.
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Die
Auswahleinrichtung 5 wählt
immer die Zugriffsressource aus einer Zugriffsressourcengruppe aus,
die der aktuellen Zugriffsdienstklasse der Kommunikationsvorrichtung 1 entspricht.
Gemäß der vorliegenden
Erfindung kann diese aktuelle Zugriffsdienstklasse bei einem Erfassen
eines spezifischen Ereignisses in einer Erfassungseinrichtung 6,
die mit der Empfangseinrichtung 4 und der Auswahleinrichtung 5 verbunden
ist, geändert
werden. Auf diese Weise kann die Zugriffswahrscheinlichkeit abhängig von
dem erfassten spezifischen Ereignis und den entsprechenden Regeln,
die in einer Speichereinrichtung 7, die mit der Erfassungseinrichtung 6 und
der Auswahleinrichtung 5 verbunden ist, gespeichert sind,
zu einer höheren
oder einer niedrigeren Zugriffswahrscheinlichkeit geändert werden.
Die Regeln, die in der Speichereinrichtung 7 gespeichert sind,
definieren dadurch, zu welcher Zugriffsdienstklasse die aktuelle
Zugriffsdienstklasse der Kommunikationsvorrichtung 1 bei
der Erfassung eines spezifischen Ereignisses geändert wird. Das spezifische Ereignis
ist beispielsweise der Empfang einer vorbestimmten Zahl von negativen
Bestätigungssignalen nach
einem Senden einer Zugriffsanfrage. Bei diesem Fall könnte die
aktuelle Zugriffsdienstklasse in eine andere Zugriffsdienstklasse
mit einer höheren Priorität und einer
höheren
Wahrscheinlichkeit, dass ein Zugriff bewilligt wird, geändert werden.
Das spezifische Ereignis könnte
alternativ die unmittelbar erfolgreiche Sendung der vorbestimmten
Zahl von Zugriffsbewilligungen und ein entsprechender Empfang von
positiven Bestätigungssignalen
sein. Bei diesem Fall könnte
die aktuelle Zugriffsdienstklasse in eine Klasse mit einer niedrigeren
Priorität,
die eine niedrigere Zugriffswahrscheinlichkeit hat, geändert werden.
Andere Möglichkeiten
bestehen darin, das spezifische Ereignis als einen Zeitpunkt zu
spezifizieren, so dass beispielsweise spezifische Zeitpunkte definiert
sein könnten,
zu denen statistisch bekannt ist, dass Benutzer des Kommunikationssystems
ihr Verhalten hinsichtlich der Sendung von Zugriffsanfragen ändern. Die
aktuelle Zugriffsdienstklasse kann ferner periodisch geändert werden.
Es sei bemerkt, dass jede Art eines spezifischen Ereignisses, bei
dessen Erfassung die aktuelle Zugriffsdienstklasse geändert wird,
definiert sein könnte.
Eine Kombination von unterschiedlichen Arten von Ereignissen kann
ferner definiert sein. Die Änderung
der Zugriffsdienstklasse ist hierdurch von der spezifischen Art
von zu sendenden Daten unabhängig.
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Die
Regeln, gemäß denen
die aktuelle Zugriffsdienstklasse bei einer Erfassung eines spezifischen
Ereignisses in der Erfassungseinrichtung 6 in eine andere
Zugriffsdienstklasse geändert
wird, sind in einer Speichereinrichtung 7 gespeichert.
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Die
Speichereinrichtung 7 kann dadurch ein fester Teil der
Kommunikationsvorrichtung 1 sein. Die Speichereinrichtung 7 kann
alternativ ein Teil einer Vorrichtung sein, die in die Kommunikationsvorrichtung 1 eingeführt sein
kann. Bei diesem Fall kann die Speichereinrichtung 7 beispielsweise
ein Teil einer Vorrichtung sein, die eine inhärente Zuordnung zu dem Benutzer
hat und die üblicherweise
in die Kommunikationsvorrichtung eingeführt ist, wie beispielsweise
eine vereinheitlichte Teilnehmeridentitätsmodul-(engl.: Unified Subscriber
Identity Module; USIM)Karte bei einem Fall des UMTS-Systems. Die Regeln
könnten
ferner von einer anderen Kommunikationsvorrichtung, wie einer Basisstation,
empfangen werden und dann in der Speichereinrichtung 7 gespeichert
werden. Eine Kombination der im Vorhergehenden erwähnten Möglichkeiten
könnte
ferner realisiert sein, beispielsweise könnten Regeln in einem Teilnehmeridentitätsmodul
sowie in einer festen Speichereinrichtung der Kommunikationsvorrichtung 1 gespeichert
sein. Bei diesem Fall könnte,
wenn ein Teilnehmeridentitätsmodul
eingeführt
ist und mit der Kommunikationsvorrichtung 1 verbunden ist,
die Regel, die in der festen Speichereinrichtung gespeichert ist,
durch die Regeln, die in der Speichereinrichtung des Teilnehmeridentitätsmoduls
gespeichert sind, überschrieben
oder aufgehoben werden. Neue Regeln, die von einer anderen Kommunikationsvorrichtung
empfangen werden, könnten
ferner verwendet werden, um die aktuelle Regel, die in einem Teilnehmeridentitätsmodul
und/oder einer festen Speichereinrichtung der Kommunikationsvorrichtung 1 gespeichert
ist, zu überschreiben
oder aufzuheben. Auf diese Weise ist es möglich, die Regeln zum Ändern der
Kommunikationsvorrichtung 1 von einer aktuellen Zugriffsdienstklasse
in eine andere Zugriffsdienstklasse an variierende Systemparameter
flexibel anzupassen.
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2 und 3 zeigen
jeweils ein erstes und ein zweites Beispiel von Zugriffsressourcen,
die in zwei oder mehrere Zugriffsressourcengruppen geteilt sind,
gemäß der vorliegenden
Erfindung. Die Zugriffsressourcen können allgemein abhängig von dem
Vielfachzugriffsschema, das bei dem entsprechenden drahtlosen oder
verdrahteten Kommunikationssystem verwendet wird, durch eine Frequenz,
einen Zeitschlitz oder einen Code oder eine Kombination derselben
definiert sein. 2 zeigt ein Beispiel, bei dem
die Zugriffsressourcen des Zufallszugriffskanals Zeitschlitze sind.
Ein Wiederholungszyklus des Zufallszugriffszeitfensters weist beispielsweise
8 Zeitschlitze 0, 1, ... 7 auf. Bei dem in 2 gezeigten Beispiel
sind die verfügbaren
8 Zugriffsressourcen oder Zeitschlitze in drei Zugriffsdienstgruppen
geteilt, wobei jede einer anderen Zugriffsdienstklasse mit einer
jeweiligen Zugriffswahrscheinlichkeit entspricht. Die erste Gruppe
weist die fünf
Zeitschlitze 0, 3, 4, 6, 7 auf, die durch das diagonale Muster gezeigt
sind, die zweite Zugriffsressourcengruppe weist zwei Zeitschlitze
2, 5 auf, die durch das vertikale Muster gezeigt sind, und die dritte
Zugriffsressourcengruppe weist einen Zeitschlitz 1 auf, der durch
das horizontale Muster gezeigt ist. Kommunikationsvorrichtungen, die
aktuell der ersten Zugriffsdienstklasse, die der ersten Zugriffsressourcengruppe
entspricht, zugeteilt sind, haben daher eine höhere Wahrscheinlichkeit, einen
Zugriff zu erlangen, da eine höhere
Zahl und eine größere Kapazität von Zugriffsressourcen
verfügbar
sind. Dies gilt natürlich
lediglich, wenn jeder Zugriffsdienstklasse ungefähr eine gleiche Zahl von Kommunikationsvorrichtungen
zugeteilt ist. Eine Kommunikationsvorrichtung, die aktuell der dritten Zugriffsdienstklasse,
die der dritten Zugriffsressourcengruppe entspricht, zugeteilt ist,
hat lediglich einen einzelnen Zeitschlitz in jedem Zufallszugriffszeitfenster,
um einen Zugriff zu erlangen, und hat daher eine niedrigere Wahrscheinlichkeit,
die zu einer schwächeren
Leistung führt.
Bei einer Erfassung eines spezifischen Ereignisses kann eine Kommunikationsvorrichtung,
die der dritten Zugriffsdienstklasse angehört, abhängig von den Änderungsregeln
in die zweite Zugriffsdienstklasse oder die erste Zugriffsdienstklasse
gewechselt werden.
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3 zeigt
ein zweites Beispiel von Zugriffsressourcen, die in Zugriffsressourcengruppen
geteilt sind, gemäß der vorliegenden
Erfindung. Bei dem gezeigten Beispiel ist eine Zugriffsressource
durch einen Zeitschlitz (oder einen Zeitversatz) und eine Präambelsignatur
(oder einen Signaturcode) definiert. Bei einem UMTS-System weist
beispielsweise ein Zufallszugriffskanal bis zu 15 Zeitschlitze und
16 Präambelsignaturen
innerhalb von zwei Funkrahmen oder zwei Zufallszugriffszeitfenstern
auf, so dass insgesamt bis zu 240 Zugriffsressourcen verfügbar sind. 3 zeigt
ein entsprechendes Beispiel mit acht Zeitschlitzen 0, 1, ... 7 und
16 Präambelsignaturen
0, 1, 15. Die Zugriffsressourcen sind in drei Zugriffsressourcengruppen
geteilt. Die durch ein Kreuz gezeigten Zugriffsressourcen aus der
ersten Zugriffsressourcengruppe sind durch die Zeitschlitze 0, 1,
2, 3 und die Präambelsignaturen
0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 definiert und entsprechen einer ersten Zugriffsdienstklasse.
Die durch eine Punktform gezeigten Zugriffsressourcen der zweiten
Zugriffsressourcengruppe sind durch die Zeitschlitze 4, 5, 6, 7
und die Präambelsignaturen
0, 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7 definiert und entsprechen einer zweiten Zugriffsdienstklasse.
Die durch eine leere Quadratform gezeigten Zugriffsressourcen der dritten
Zugriffsressourcengruppe sind durch die Zeitschlitze 0, 1, 2, 3,
4, 5, 6, 7 und die Präambelsignaturen
8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15 definiert und entsprechen einer dritten
Zugriffsdienstklasse. Bei beiden in 2 und 3 gezeigten
Beispielen sind die Zugriffsressourcen ordnungsgemäß in mehrere
Gruppen ohne eine Überlappung
zwischen den Gruppen geteilt. Eine Überlappung zwischen den Gruppen
ist jedoch möglich,
was bedeutet, dass eine oder mehrere Zugriffsressourcen zwei oder
mehreren Zugriffsressourcengruppen angehören können.
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Die
Kommunikationsvorrichtung und das Kommunikationsverfahren gemäß der vorliegenden Erfindung
sehen eine einfache und wirksame Weise eines flexiblen Anpassens
der Leistung einer Kommunikationsvorrichtung innerhalb der Zufallszugriffsprozedur
bei dem Auftreten von bestimmten Ereignissen vor. Das vorgeschlagene
Schema befasst sich mit einem Ändern
von Zugriffsdienstklassen und ist insbesondere für eine Art von Daten mit einer
sehr hohen Priorität,
wie beispielsweise Notrufe, vorteilhaft, die einer Zugriffsdienstklasse
mit einer hohen Priorität
mit einer exklusiven Zugriffsressourcengruppe, in der kein Wettbewerb
mit anderen Nicht-Notrufen auftritt, zugeteilt sein können.