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GEBIET DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Teilchenstrahl-Lithographiesysteme
und im Besonderen ein Teilchenstrahl-Lithographiesystem mit in-situ-Kalibrierung
und Kalibrierungsverfahren hierfür.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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In
der Halbleiterfertigung ist die Verwendung von Elektronenstrahl-Lithographieanlagen
zur Bildung von Submikrometerstrukturen auf einem Halbleiterwafer üblich. Strukturen
werden gebildet, indem ein Elektronenstrahl von einer Quelle an
einem Ende einer Säule
auf eine Fotolackschicht auf einem Substrat an einem entgegengesetzten
Ende der Säule gerichtet
wird. Ein typisches Substrat kann einen Durchmesser von 200 bis
300 mm oder mehr aufweisen. Diese Submikrometerstrukturen können gebildet
werden, indem entweder die Struktur direkt auf eine Fotolackschicht
auf dem Substrat geschrieben wird, wobei das Substrat ein Halbleiterwafer
ist; oder indem die Struktur auf eine Fotolackschicht auf einem
Substrat geschrieben wird, das als Maske dient, und anschließend die
Struktur auf den Halbleiterwafer übertragen wird.
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Ferner
werden in der Elektronenstrahl-Lithographie zwei grundlegende Schreibmodi
angewendet. Der erste Typ wird als „Blindmodus" oder als „Koppelmodus" bezeichnet und wird üblicherweise bei
der Maskenherstellung angewendet. Beim Blindmodus dient als Substrat
eine unstrukturierte leere, mit Fotolack beschichtete Fläche, auf
der alle Strukturen im Koppelmodus nebeneinander aufgebracht werden.
Der zweite Modus, der auch als „gesteuerter Schreibmodus" oder als „Direktschreibmodus" bezeichnet werden
kann, wird beim direkten Schreiben auf einen Halbleiterwafer angewendet,
stellt also Fertigungsschritte eines Halbleiterbauelements dar. Beim
gesteuerten Schreibmodus müssen
die Strukturmuster genau auf vorhergehende Ebenen ausgerichtet werden,
wobei zu diesem Zweck sowohl in jede Ebene als auch in das Substrat
Positionierungszielmarken eingearbeitet werden müssen. Unabhängig vom verwendeten Modus
erfordert das genaue Aufbringen und Wiederholen von Submikrometerstrukturen
an bestimmten Stellen über
einen Durchmesser von 200 bis 300 mm hinweg eine genaue Strahlsteuerung.
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Selbst
wenn der Strahl zu Beginn der Strukturierung ordnungsgemäß positioniert
ist, kann der Elektronenstrahl während
des Schreibens der Struktur eine gewisse Verschiebung erfahren,
d.h. im Verlauf der Zeit in einer Richtung eine zunehmende Ungenauigkeit
aufweisen. Deshalb kann das Schreiben der Struktur zur Gewährleistung
der gewünschten Genauigkeit
je nach der einer bestimmten Anlage eigenen Elektronenstrahlabweichung
von Zeit zu Zeit unterbrochen werden, um die Ausrichtung der Anlage
zu prüfen
und den Elektronenstrahl neu zu justieren, wenn der Deckungsfehler
eine zulässige
Fehlergrenze überschreitet.
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Normalerweise
wird das Substrat auf einem Tisch gegenüber (unterhalb) der Elektronenstrahlquelle
gehaltert, und diese Messung der Passgenauigkeit beinhaltet das
Verschieben des Tisches so weit, bis sich eine Zielmarke unter dem
Strahl befindet. Dann tastet der Strahl die Zielmarke ab, die Lage der
Zielmarke wird gemessen und die gemessene Lage der Zielmarke mit
einem erwarteten Ergebnis verglichen. Möglicherweise gemessene Fehler
werden durch Justieren des Strahls oder der Lagesteuerung des Tisches
korrigiert. Dann fährt
der Tisch wieder zurück
in seine vorhergehende Stellung, und das Schreiben der Maskenstruktur
wird fortgesetzt. Diese Messung und Neueinstellung kann zeitaufwändig sein.
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Außerdem findet
die Messung der Passgenauigkeit des Elektronenstrahls bei diesem
Ansatz nicht dort statt, wo die Struktur eigentlich geschrieben wird.
Selbst nach dem Messen und Korrigieren von Fehlern kann es demzufolge
beim Zurückfahren
des Tisches vom Messbereich zur Arbeitsposition zu Fehlern kommen,
zum Beispiel durch das Spiel des Tisches oder andere durch die Bewegung
bewirkte Verspannungen. Ferner sollte der Strahl zur Gewährleistung
der größtmöglichen
Genauigkeit oft, vorzugsweise in jedem Arbeitsfeld, neu ausgerichtet werden.
Wenn jedoch der Durchsatz eine Rolle spielt, was meist der Fall
ist, ist es unpraktisch, die Strahlausrichtung vor dem Strukturieren
jedes Arbeitsfeldes zu korrigieren.
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Deshalb
sind Versuche unternommen worden, die Strahlausrichtung während der
Strukturierung, d.h. in situ, zu korrigieren. Ein in-situ-Ansatz, der
vom MIT vorgeschlagen und in „Spatial-phase-locked
Electron-beam Lithography: Initial Test Results", S. 2342 bis 2345, J. Vac. Sci. Technol.
B., Ed. 11, Nr. 6, Nov./Dez. 1993, mitgeteilt wurde, wird als Elektronenstrahl-Lithographiesystem
mit räumlicher Phasenverriegelung
(SPLEBL) bezeichnet. Die Realisierung eines SPLEBL-Systems würde spezielle Prüfstrukturen
auf jedem Substrat und eine Zusatzbelichtung des Substrats während des
Prüfzyklus
erfordern. Eine solche Zusatzbelichtung ist jedoch für hochempfindliche
Fotolacke ungeeignet. Ferner würde
ein SPLEBL-System auch ein anspruchsvolles Verfahren zur Gewinnung
der Positionierungsdaten während
der Belichtung erfordern. Zwar ist ein solches anspruchsvolles Verfahren
bei einer Gauss'schen
oder festen Strahlform möglich;
jedoch ist es äußerst unwahrscheinlich,
dass ein solches Verfahren für
einen Strahl mit variabler Form entwickelt werden kann, der in der
US-Patentschrift Nr. 4 243 866 mit
dem Titel „Method
and Apparatus for Forming a Variable Size Electon Beam" von Pfeiffer et
al. beschrieben wird.
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Ein
anderes in-situ-Prüfverfahren
für die Röntgenfolienbelichtung
ist von Wissenschaftlern in den Naval Research Laboratories (NRL)
beschrieben worden, zum Beispiel von Perkins et al. in „Improving Pattern
Placement Using Through the Membrane Signal Monitoring", J. Vac. Sci. Technol.
B, Microelectron. Nanometer Struct. (USA), Bd. 16, Nr. 6, Nov./Dez.
1998, S. 3567 bis 3571. Bei diesem Verfahren muss direkt unterhalb
der Röntgenfolie
auf dem Substrat ein Positionierungsgitter angebracht werden. Das
Positionierungsgitter bildet mit dem Substrat einen Schottky-Diodenübergang,
sodass dieses gleichzeitig als hochempfindlicher Detektor für auftreffende
Elektronen fungieren kann. Dieses Prüfverfahren ist jedoch auf hochdurchlässige Folien
beschränkt,
und sein Auflösungsvermögen ist
noch nicht ermittelt worden. Ferner wird der Strahl unterhalb der
Folie rasch abgelenkt und gestreut, was die Brauchbarkeit dieses
Verfahrens einschränkt.
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In
der
US-Patentschrift Nr. 4 119
854 mit dem Titel „Electron
Beam Exposure System" von
Tanaka et al. wird ein Elektronenstrahl-Belichtungssystem beschrieben,
bei dem die Verschiebung des Elektronenstrahl und des Werkstücks kompensiert
werden kann. Das System von Tanaka et al. verwendet als Referenzziel
ein Paar aus einer x-Linie und einer y-Linie. Die relative Lage
des Tisches gegenüber
der x-Linie und
der y-Linie wird unter Verwendung der Differenzial-Interferometrie ermittelt.
Der Strahl wird mit Hilfe einer Spule neu auf die Referenzlinien
x und y fokussiert. Die Neufokussierung des Strahls führt jedoch
in ein System wie von Tanaka et al. eine Hysterese ein. Die Hysterese
wiederum verringert die Strahlgenauigkeit.
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Somit
besteht ein Bedarf an in-situ-Prüfverfahren
für die
Passgenauigkeit von Elektronenstrahl-Lithographiesystemen und insbesondere
von VAIL-Elektronenstrahl-Lithographiesystemen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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Deshalb
besteht eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, die Passgenauigkeit
von Elektronenstrahl-Lithographiesystemen zu verbessern.
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Eine
weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die zur
Neuausrichtung von Elektronenstrahl-Lithographiesystemen erforderliche Zeit zu
verringern.
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Noch
eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die Genauigkeit
eines VAIL-Elektronenstrahl-Lithographiesystems
zu verbessern.
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Noch
eine weitere Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht darin, die
Genauigkeit eines VAIL-Elektronenstrahl-Lithographiesystems zu verbessern, ohne
den Durchsatz der Elektronenstrahlanlage zu beeinträchtigen.
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Die
vorliegende Erfindung stellt ein Elektronenstrahl-Lithographiesystem
nach den Ansprüchen 1
bis 17 bereit, bei dem die Passgenauigkeit in situ geprüft werden
kann. Als bevorzugtes System dient ein Elektronenstrahlsystem mit
Immersionslinse mit variabler Achse (VAIL), das ein Doppelablenkungssystem
darstellt. Ein steuerbarer Tisch bewegt ein Substrat gegenüber der
Strahlachse und verschiebt das gewünschte Schreibfeld des Substrats
innerhalb einer Apertur zu einer Feldverriegelungszielmarke. Die
Feldverriegelungszielmarke befindet sich zwischen dem Optikbereich
und dem Substrat, und die Apertur ist so bemessen, dass der Strahl
das Arbeitsfeld beschreiben kann. Die Feldverriegelungszielmarke
beinhaltet Justiermarken um die Apertur herum. Ein Differenzialinterferometriesystem
misst die relativen Positionen der Feldverriegelungszielmarke und
des Tisches. Wenn sich der Tisch in seine Arbeitsstellung bewegt,
um ein Feld zu beschreiben, wird der Strahl über das Feld geführt, um
die Justiermarken zu finden und so die Ausrichtung des Systems zu
prüfen.
Die zum Erreichen der Zielmarken erforderlichen Steuerdaten des
Strahls (Spulenströme
und Spannungen der elektrostatischen Ablenkungsplatten) werden gespeichert,
die Korrekturwerte für
die Verschiebung berechnet und die Steuerdaten für den Strahl im Arbeitsfeld
korrigiert.
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Der
Schreibvorgang wird im neu eingestellten Arbeitsfeld mit den durch
die berechneten Korrekturwerte für
die Verschiebung korrigierten Steuerdaten des Strahls fortgesetzt.
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Ferner
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Berechnung von Korrekturwerten
für die
Verschiebung in einem Elektronenstrahl-Lithographiesystem nach den
Ansprüchen
18 bis 22 und ein Verfahren zum Schreiben von Strukturen mit einem
solchen Elektronenstrahl-Justiersystem.
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Die
Feldverriegelungszielmarke kann eine mechanische Justierung zur
Feinabstimmung der Aperturlage beinhalten. Nach einer Vorkalibrierung des
Systems wird die Feldverriegelungszielmarke so justiert, dass die
Justiermarken an ihrem erwarteten Ort liegen.
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KURZBESCHREIBUNG DER ZEICHNUNGEN
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Die
obigen sowie weitere Aufgaben, Aspekte und Vorteile werden aus der
folgenden detaillierten Beschreibung der bevorzugten Ausführungsart
in Verbindung mit den Zeichnungen verständlicher, wobei:
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die 1A bis
D die räumlichen
Beziehungen zwischen Punkten, Rechtecken, Teilfeldern, Feldern und
einem Gitter zeigen;
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2 eine
Querschnittsdarstellung der bevorzugten Ausführungsart des Elektronenstrahl-Lithographiesystems
ist;
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3 eine
Querschnittsansicht einer Ecke der Feldverriegelungszielmarke zeigt;
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4 ein
Funktionsbild des Systems der bevorzugten Ausführungsart zeigt;
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5 ein
Ablaufplan zum Erfassen und Zentrieren der Zielmarke ist;
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6 ein
Ablaufplan zum Verriegeln und Kalibrieren der Zielmarke beim System
der bevorzugten Ausführungsart
ist;
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7 ein
Ablaufplan für
einen A1-Standardzyklus ist;
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8 ein
Ablaufplan für
einen A1-Zyklus ist, bei dem die Verriegelungszielmarke abgetastet
wird;
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9 ein
Ablaufplan des A1-Zyklus ist, bei dem das Verriegeln der Zielmarke
in Verbindung mit dem Schreiben der Struktur erfolgt.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
EINER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSART
DER ERFINDUNG
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Die
Zeichnungen, und insbesondere die 1A bis 1D,
zeigen die hierarchische Beziehung zwischen den einzelnen gedruckten
Komponenten, die eine Struktur bilden. 1A zeigt
eine typische Substratstruktur, die in eine Matrix von Feldern 40 aufgeteilt
ist, um eine Struktur aufzunehmen, die wesentlich größer ist
als das Schreibfeld des bevorzugten Elektronenstrahl-Lithographiesystems. Die
Anordnung von Feldern 40 wird als Gitter 42 bezeichnet.
Jedes Feld 40 ist durch die x/y-Adresse seines Mittelpunktes
gekennzeichnet. In 1B ist jedes Feld 40 in
mehrere Teilfelder 44 aufgeteilt, die jeweils durch die
x/y-Adresse ihres Mittelpunktes gekennzeichnet sind. In 1C kann
jedes Teilfeld 44 ein oder mehrere Rechtecke 46, 48, 50 und 52 beinhalten.
Rechtecke sind logische Anordnungen und werden nicht extra adressiert.
In 1D ist jedes Rechteck 46, 48, 50 und 52 aus
Gruppen einzelner Punkte 54 gebildet.
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Das
bevorzugte Elektronenstrahl-Lithographiesystem ist ein Elektronenstrahlsystem
mit Immersionslinse mit variabler Achse (VAIL) und stellt ein Doppelablenkungssystem
dar. Die
US-Patentschrift Nr. 4 376 249 mit
dem Titel „Variable
Axis Electron Beam Projection System" von Pfeiffer et al. und die
US-Patentschrift Nr. 4 544 846 mit
dem Titel „Variable
Axis Immersion Lens Electron Beam Projection System" von Langer et al.,
beide an denselben Anmelder abgetreten und hier durch Bezugnahme
einbezogen, sind Beispiele für
VAIL-Elektronenstrahlsysteme.
Obwohl es sich bei dem System der bevorzugten Ausführungsart
um ein VAIL-Linsensystem handelt, soll die vorliegende Erfindung
nicht auf Elektronenstrahlsysteme mit VAIL-Linse beschränkt sein, und
andere Ablenkungssysteme können
die vorliegende Erfindung nach geeigneter Anpassung ebenso anwenden.
Außerdem
ist das hier verwendete Substrat nicht als Einschränkung, sondern
lediglich als Material zu verstehen, auf dessen Oberfläche die Struktur
aufgebracht wird.
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2 zeigt
eine Querschnittsansicht des Elektronenstrahl-Lithographiesystems 100 der
bevorzugten Ausführungsart.
Das System der bevorzugten Ausführungsart
beinhaltet einen Optikbereich 102 mit einer Positionsfokussierungsspule 104a,
einer Autofokussierungsspule 104b, Strahlablenkspulen 106, 108,
einer Ablenkspule 110 zur Verschiebung der Achse der Projektionslinse
und Strahlablenkplatten 111. Obwohl die Positionsfokussierungsspule 104a und
die Autofokussierungsspule 104b in 2 in Form
von zwei konzentrischen Spulen dargestellt sind, können diese
beiden Spulen mit einer Gesamtschaltung zu einer einzigen gemeinsamen Spule
zusammengefasst werden, welche die Ströme der einzelnen Spulen zu
einem einzigen Steuerstrom zusammenfasst. Eine Elektronenstrahlquelle 90 emittiert
einen durch den Pfeil 112 dargestellten Strahl, der beim
Schreiben auf ein Zielfeld auf einem Substrat trifft, das auf einer
Halterung 114 befestigt ist. Die Autofokussierungsspule 104b fokussiert
den Strahl auf Höhenabweichungen
des Ziels, die sich aus Fehlstellen, Dickeschwankungen usw. des
Substrats ergeben. Bei dem bevorzugten VAIL-Linsensystem lenken
Doppelablenkspulen 106, 108 den Strahl 112 magnetisch
ab; und eine Achsenverschiebungsspule verschiebt die variable Achse
der Projektionslinse entsprechend dem abgelenkten Strahl 112. Die
relativ geringe magnetische Ablenkung durch die Spulen 106, 108 legt
die Lage des Teilfeldes fest, während
der Strahl 112 innerhalb des Teilfeldes durch die elektrostatischen
Hochgeschwindigkeits-Ablenkplatten 111 abgelenkt wird.
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Eine
passive Feldverriegelungszielmarke 116 ermöglicht,
dass der Strahl 112 die Struktur durch eine Apertur 118 in
das Zielfeld auf dem Substrat schreibt. Die bevorzugte Apertur ist
rechteckig und groß genug,
damit das gesamte Feld beschrieben werden kann. Während des
normalen Schreibens einer Struktur sind die Teilfelder des Substrats innerhalb
der Apertur 118 der Feldverriegelungszielmarke angeordnet,
und durch elektrostatische Ablenkung werden Punkte geschrieben,
die die Formen der Struktur bilden. Während der Positionierung ist das
Teilfeld dadurch definiert, dass es sich über den Markierungen der Feldverriegelungszielmarke
nahe der Apertur 118 befindet; und der Strahl wird entsprechend
abgelenkt, was durch die Pfeile 112' dargestellt ist. Dann werden die
Marken auf der Feldverriegelungszielmarke 116 durch elektrostatische
Ablenkung in situ abgetastet, um nahezu in Echtzeit eine Rückmeldung
der Positionsdaten zu erhalten. Üblicherweise
sind die Marken auf der Feldverriegelungszielmarke 116 4
mm oberhalb der normalen Schreibebene des Substrats angebracht.
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Somit
wird innerhalb des Hauptfeldes 40 der Strahl unter Verwendung
der magnetischen Ablenkung auf eine x/y-Adresse für ein ausgewähltes Teilfeld 44 gelenkt.
Dann wird das Teilfeld 44 unter Verwendung der gerichteten
elektrostatischen Ablenkung strukturiert. Rechtecke werden nicht
gesondert durch Ablenkungselemente adressiert. Stattdessen wird
der geformte Strahl elektrostatisch ausreichend lange an jedem Punkt 54 gehalten,
um die Ablenkung zur Ruhe kommen zu lassen und die Belichtungszeit für den Fotolack
einzuhalten. Auf diese Weise werden Gruppen von Punkten 54 geschrieben,
um ein Rechteck 46, 48, 50 oder 52 zu
bilden. Rechtecke 46, 48, 50 und 52 werden
geschrieben, um ein Teilfeld 44 zu bilden. Die Teilfelder 44 werden
geschrieben, um ein Feld 40 zu bilden. Die Felder 40 werden
geschrieben, um ein Gitter 42 zu bilden, das die Struktur
vervollständigt.
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Nach
der Bildung aller Rechtecke 46, 48, 50 und 52 des
ausgewählten
Teilfeldes 44 wird der Strahl magnetisch zum nächsten ausgewählten Teilfeld 44 abgelenkt.
Nach der Bildung aller Teilfelder 44 im ausgewählten Feld 40 wird
der Tisch verschoben, um das nächste
ausgewählte
Feld 40 in der Apertur 118 zu positionieren usw.,
bis das Gitter 42 fertig ist.
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Wie
oben bereits erwähnt,
können
bestimmte Elektronenstrahlsysteme wie z.B. von Tanaka et al. eine
Spule zum Neufokussieren des Strahls auf eine Referenzzielmarke
beinhalten, jedoch wird wie bei jedem Elektromagnet jedes Mal beim
Neufokussieren des Strahls durch die elektromagnetische Linse eine Hysterese
in das System eingeführt.
Dieser Hystereseeffekt der elektromagnetischen Linse beim Neufokussieren
ist auf eine Überlagerung
des Feldes, das der durch die Wicklungen der Linse fließende Strom erzeugt,
mit den durch das umgebende magnetische Medium induzierten Feldern
zurückzuführen. Wenn ein
Strom das erste Mal durch eine magnetische Linse fließt, wird
ein Feld erzeugt, das gleich der Vektorsumme dieser beiden überlagerten
Felder ist. Wenn der Spulenstrom abgeschaltet wird, bleibt von der Magnetisierung
des umgebenden Mediums ein Restmagnetfeld zurück. Wenn der Elektronenstrahl
vor dem Schaltzyklus dieser Linse fokussiert war (was immer der
Fall ist, wenn der Strahl zur Zielmarke zum Einrasten des Arbeitsfeldes
bewegt wird), ist der Strahl wieder defokussiert, wenn er zum Substrat
zurückkehrt.
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Bei
dem Elektronenstrahlsystem gemäß der vorliegenden
Erfindung wird die Positionsfokussierungsspule 104a jedoch
ständig
zwischen diesen beiden Plätzen
hin- und herbewegt. Dieser ständige Wechsel
erfolgt auch dann, wenn die Referenzzielmarke nicht beschrieben
oder abgetastet wird, und stellt sicher, dass die Magnetisierung
im ausgeschalteten Zustand stabil bleibt. Bei stabiler Magnetisierung
im ausgeschalteten Zustand kann die Projektionslinse mit einer Korrekturgröße versehen
werden. Somit wird der Hystereseeffekt beim Fokussieren bei einem
System gemäß der bevorzugten
Ausführungsart
kompensiert.
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Zum
Verfolgen und Einstellen des Tisches beinhaltet das Elektronenstrahlsystem 100 der
bevorzugten Ausführungsart
ein Differenzial-Interferometriesystem 120. Das Interferometriesystem 120 lenkt
einen durch die Pfeile 122 dargestellten Laserstrahl auf
Laserzielmarken 124 und 124', um die relative Lage der Zielmarke 116 zum
Einrasten des Arbeitsfeldes in Bezug auf die Tischspiegelbaugruppe 126 zu
messen. Die Laserzielmarke 124 ist mechanisch mit der Feldverriegelungszielmarke 116 gekoppelt,
und die Laserzielmarke 124' ist
an einer Tischspiegelbaugruppe 126 angebracht. Die Halterung 114 ist
an den Punkten 128 austauschbar festgeklemmt. Die Tischspiegelbaugruppe 126 wiederum ist
an den Punkten 132 flexibel auf einem Tischunterteil 130 befestigt.
Zum Steuern des Tisches ist an einer entsprechenden Seite des Tischunterteils 130 ein x-
oder y-Antrieb 134 angebracht, der den Tisch üblicherweise
computergesteuert in x- oder y-Richtung verschiebt und nach Erreichen
der gewünschten
Position verriegelt. Eine mechanische Zentriereinrichtung 136 ermöglicht eine
Feinjustierung der Feldverriegelungszielmarke 116, um diese
genau auf den Strahl auszurichten. Alternativ kann der Strahl anstelle
der mechanischen Zentriereinrichtung 136 durch verstärkte magnetische
Ablenkung des Strahls zentriert werden, was jedoch Störungen im
System verstärkt.
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Eine
Struktur wird gebildet, indem der Tisch lasergesteuert 120, 122 zuerst
an einer entsprechenden x/y-Adresse eines ausgewählten Feldes 40 positioniert
wird. Der Tisch hält
an dem ausgewählten Feld 40 an,
und die Belichtung mit dem Strahl beginnt und dauert so lange, bis
die Struktur des Feldes fertig ist. Zu beachten ist, dass die mechanische Zentriereinrichtung 136 die
Feldverriegelungszielmarke 116 sowohl in der Mitte als
auch außerhalb
der Mitte des Feldes zentrieren kann. Durch das mechanische Zentrieren
verhindert die Feldverriegelungszielmarke die Störungen, die ansonsten durch
das Ablenkfeld mit einem ausreichenden Bereich zum elektrischen Kompensieren
von Fehlausrichtungen ausgelöst würden.
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3 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Ecke einer Feldverriegelungszielmarke 116.
Vorzugsweise besteht die Feldverriegelungszielmarke 116 aus
einem Kohlenstoffsubstrat mit einer Apertur 118, die vorzugsweise
in jeder Richtung 0,2 mm größer als
die Feldgröße ist,
z.B. beträgt
die Apertur 1,1 × 1,1
mm für
ein Feld der Größe 0,9 × 0,9 mm.
Die Seitenwände 160 der
Apertur und der Boden der Feldverriegelungs-Zielmarke 116 sind
mit Gold beschichtet, um eine Strahlungsbegrenzung zu erzeugen.
Auf der oberen Fläche
ist durch quer zueinander verlaufende Linien 162, 164 im
Abstand der Teilfeldgröße ein (nicht
maßstabsgerecht
gezeichnetes) rechtwinkliges Gitter oder Sieb gebildet. Die Linien 162, 164 bestehen
aus einem Material mit einer wesentlich höheren Ordnungszahl (großes Z) und
streuen deshalb die Elektronen wesentlich stärker als das Untergrundmaterial
aus Kohlenstoff. Auf diese Weise wird durch die Auswahl von Kontrastmaterialien
mit einer Differenz der Ordnungszahl von mindestens einer Größenordnung
ein starker Materialkontrast für den
abtastenden Elektronenstrahl erzeugt. Das Untergrundmaterial aus
Kohlenstoff weist daher eine relativ niedrige Ordnungszahl (kleines
Z) auf und erzeugt einen starken Kontrast zu den Goldlinien der bevorzugten
Ausführungsart
mit großem
Z, was zu einem Rückstreusignal
mit hohem Kontrast führt. Durch
den Nachweis der rückgestreuten Elektronen wird
die Position des Elektronenstrahl in Bezug auf die Zielmarken ermittelt.
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Obwohl
die bevorzugte Feldverriegelungszielmarke 116 aus Gold
auf Kohlenstoff besteht, können
stattdessen andere Materialkombinationen verwendet werden, sofern
sie nicht die Rückstreueffekte durch
Verringerung des Signal-Rausch-Verhältnisses oder
durch negative Beeinflussung der Elektronenstrahlumgebung verschlechtern.
Ferner sind die einzelnen Materialdicken der bevorzugten Feldverriegelungszielmarke 116 zwar
nicht kritisch, müssen
jedoch dick genug gewählt
werden, um Streuelektronen oder Röntgenstrahlen vom Erreichen
der lichtempfindlichen Strukturschicht auf dem Substrat abzuhalten,
die den Fotolack zwangsläufig
belichten würden.
Somit müssen
die Dicke des Kohlenstoffs, die Dicke der unteren Goldschicht und
die Dicke der Seitenwand im Zusammenhang betrachtet werden, um für jede Schicht
die richtige Dicke zu ermitteln.
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An
jeder Ecke der Apertur 118 befinden sich zwei Teilfelder
des A1-Zyklus, die durch einander überlappende gestrichelte Kästen 166 und 168 dargestellt
sind. Das Teilfeld 166 enthält vier vertikale Abtastrechtecke 170,
welche die y-Position der horizontalen Balken 164 der Verriegelungszielmarke
anzeigen. Das Teilfeld 168 enthält vier horizontale Abtastrechtecke,
welche die x-Position der vertikalen Linien 162 der Verriegelungszielmarke
anzeigen. Ferner dient der Mittelwert der Positionen der Abtastrechtecke 170 in
den Teilfeldern 166 und 168 des A1-Zyklus zur
Kennzeichnung der Lage der Feldecken in Bezug auf die Linien 162 und 164 der
Feldverriegelungszielmarke. Diese Positionsbeziehungen dienen als
Ausgangspunkt für
die Berechnung der Feldabweichung. Jedes der vier Abtastrechtecke 170 des
Teilfeldes für sich
liefert die x- und y-Komponenten der Feldabweichung.
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Die
Bereitstellung mehrerer Ausrichtungslinien 162 und 164 weist
mehrere Vorteile auf. Bei nur einer einzelnen Zielmarke wie beispielsweise
bei dem System von Tanaka et al. muss die Lage des Zielfeldes genau
in Bezug auf die einzelne Zielmarke ermittelt werden. Diese Anforderung
entfällt
bei dem System gemäß der bevorzugten
Ausführungsart
oder wird gemildert, indem zur Positionierung an jeder Ecke mehrere
Ausrichtungsmarken (Linien) 162 und 164 angebracht
werden. Durch die Einbeziehung mehrerer Linien 162 und 164 wird
sichergestellt, dass sich eine Positionierungsmarke immer innerhalb
einer Gitterperiode von der Kante der Apertur 118 befindet.
Zweitens werden bei dem Elektronenstrahl-Lithographiesystem 100 der
bevorzugten Ausführungsart
nur die Verschiebungsfehler an den vier Ecken der Apertur 118 gemessen.
Diese Messung liefert ausreichend Informationen zur Korrektur der Verschiebung
in x- und y-Richtung, des x- und y-Schrägversatzes
(Drehung), der x- und y-Vergrößerung und
der x- und y-Trapezverzerrung. Wahlweise können genauere Korrekturen für Fehler
höherer Ordnung,
zum Beispiel Balken-Nadelkissen-Verzerrung,
symmetrische und antisymmetrische quadratische Verzerrung usw.,
erzeugt werden, indem zusätzliche
Marken zur Messung weiterer Fehlerinformationen eingefügt werden.
Drittens können
an jeder Ecke der bevorzugten Ausführungsart an jedem Kalibrierungsort
vier vertikale und horizontale Abtastrechtecke 170 bzw. 172 angebracht
werden, wobei sich jedes Abtastrechteck an der vorgesehenen Grenze
des Teilfeldes befindet. Diese Abtastrechtecke liefern Daten zur
Kontrolle und zur Korrektur der Verzerrungen im Bereich des Teilfeldes.
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Nach
der Beschreibung des Systems 100 der bevorzugten Ausführungsart
lässt sich
die Funktionsweise des Systems 100 unter Bezug auf den einfachen
Ablaufplan von 4 verstehen. Im Gegensatz zu
Systemen nach dem Stand der Technik durchläuft das System 100 der
bevorzugten Ausführungsart
ständig
vier verschiedene Phasen, eine A1-Phase 180, eine A2-Phase 182,
eine B-Phase 184 und eine C-Phase 186. Während der
A1-Phase 180 tastet der Strahl die Referenzzielmarken 162, 164 an
den vier Ecken der Apertur 118 ab. Während der A2-Phase 182 werden
im Direktschreibmodus die Positionierungsmarken auf dem Substrat
abgetastet. Während
der B-Phase 184 wird die Struktur auf das Hauptfeld des
Substrats geschrieben. Die C-Phase 186 dient der Vorbereitung
auf das nächste Feld,
d.h., der Tisch wird zwischen den Feldern verschoben, wobei Servoregler
für den
Strahl erforderlichenfalls justiert, Höhendaten für die Autofokussierung erfasst,
Digital-Analog-Umsetzer (DAC) für
die Autofokussierungs- und die Feldverriegelungsspule geladen werden
können
und die Struktur eingestellt werden kann.
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Der
bevorzugte Tisch 128 beinhaltet ein dauerhaft eingebautes
Gitter zur Systemkalibrierung. Vor Beginn des normalen Arbeitsablaufs
muss die Apertur 118 mechanisch auf das Belichtungsfeld
zentriert werden. Zu diesem Zweck wird der Strahl über seinen
ganzen Ablenkungsbereich geschwenkt, während er auf das Zielmarkengitter
fokussiert ist. Rückgestreute
Elektronen vom Kalibrierungsgitter und von der Feldverriegelungszielmarke 116 werden
aufgefangen und abgebildet. Die x/y-Position der Feldverriegelungszielmarke
in Bezug auf das Ablenkungsfeld wird durch die Brennweitenänderung
zwischen dem rückgestreuten
Bild der Kalibrierungszielmarke und der Feldverriegelungszielmarke dargestellt.
Das Bild der Feldverriegelungszielmarke 116 wird unter Verwendung
der mechanischen Justiereinrichtung 136 auf das Ablenkungsfeld
zentriert.
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Wie
im Ablaufplan zur Zielmarkenerfassung und -zentrierung von 5 gezeigt,
werden die Teilfelder 166 und 168 während einer
ersten A1-Phase 180 mit dem Strahl abgetastet, um die Linien 162 und 164 in
jeder ihrer vier Ecken zu finden. Das Feld wird zentriert, und in
Schritt 190 werden die vier erwarteten Orte der Verriegelungszielmarken 166, 168 an den
Ecken der Apertur 118 abgetastet, um festzustellen, ob
der Strahl hinreichend genau auf die Zielmarke ausgerichtet ist.
Wenn die Verriegelungsmarken an ihrem erwarteten Ort gefunden werden,
ist keine weitere Justierung erforderlich, sodass die Zielmarkenerfassung
in Schritt 192 abgeschlossen ist. Wenn jedoch die Verriegelungsmarken
in Schritt 190 nicht an ihren erwarteten Orten gefunden
werden, geht das Verfahren weiter zu Schritt 194, wo ermittelt
wird, ob eine Marke 170 während jedes Durchlaufs erkannt wurde.
Wenn dies nicht der Fall ist, wird in Schritt 196 der Ablenkungsort
der Marken für
jede Verriegelungszielmarke 166, 168, bei der
eine Marke nicht erkannt wurde, justiert; und unter Verwendung eines entsprechenden
Abweichungswertes der Suche, zum Beispiel einer Hälfte von
Länge/Breite
eines Teilfeldes, wird der Bereich um den erwarten Ort der Marke
herum durchsucht. Wenn zu Anfang bei jedem Durchlauf in Schritt 194 eine
Marke erkannt wurde, oder nach dem Finden der Marken in Schritt 196 wird in
Schritt 198 die Zentrierung jeder einzelnen Marke 170 geprüft. Wenn
die Marken nicht ordnungsgemäß zentriert
sind, wird in Schritt 200 für jede nicht zentrierte Marke
der Ablenkungsort der Marke um einen passenden Betrag korrigiert,
um die Marke zu zentrieren. Nachdem entweder in Schritt 198 gefunden wurde, dass
alle Marken zentriert sind, oder nach dem Zentrieren der nichtzentrierten
Marken in Schritt 200, werden in Schritt 202 die
A1-Ablenkungswerte geladen, und der A1-Zyklus beginnt.
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Darauf
folgen unmittelbar eine A2-Phase 182 und ein B-Zyklus 184,
die im Ablaufplan von 6 zur Zielverriegelung und Kalibrierung
dargestellt sind. Zuerst werden in Schritt 204 das in der Schreibebene
befindliche Kalibrierungsgitter des Systems abgetastet und die Mitten-
und Eckkoordinaten des Teilfeldes gemessen und justiert, um das Ablenkungsfeld
und die Teilfelder auf das Gitter auszurichten. Dann werden die
Steuerparameter für
die Ablenkung um einen ausgewählten
Betrag korrigiert und die Phasen A1, A2 und B ausgeführt. Unter
Verwendung des in der Schreibebene auf dem Tisch befindlichen Kalibrierungsgitters
werden die A2- und die B-Ablenkung kalibriert, um Korrekturfaktoren
zu erhalten. Dann wird in Schritt 206 eine Beziehung zwischen
den Korrekturfaktoren in der Schreibebene und an der Feldverriegelungszielmarke
hergestellt.
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Unmittelbar
nach dem Ausmessen der Mittenmarken des Teilfeldes während des
A2- und des B-Zyklus wird das in der Höhe der Schreibebene auf dem
Tisch angebrachte Kalibrierungsgitter des Systems abgetastet. Dann
werden die Mitten- und Eckkoordinaten des Teilfeldes korrigiert,
um das Ablenkungsfeld und die Teilfelder auf das Gitter auszurichten.
Abschließend
werden die Steuerparameter für die
Ablenkung während
jedem A1-, A2- bzw.
B-Zyklus gezielt um einen identischen Betrag geändert. Jede relative Verschiebung
zwischen den Phasen A1, A2 und B wird gemessen und in Korrekturen
der Schreibebene umgesetzt. Nach dieser Vorkalibrierung werden die
Strukturen auf dem Substrat normal gebildet, indem alle vier Phasen
A1, A2, B und C durchlaufen werden.
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Wie
oben bereits erwähnt,
erfolgt bei dem System 100 der bevorzugten Ausführungsart
die Feldverriegelung unabhängig
vom Betriebsmodus INAKTIV, BEREITSCHAFT oder AKTIV. Unabhängig vom
Betriebsmodus BEREITSCHAFT oder AKTIV tastet der Strahl ferner während jedes
A1-Zyklus die Referenzzielmarken 166, 168 ab,
um die Zielmarken 166, 168 im thermischen Gleichgewicht
zu halten. Wenn die Referenzzielmarken 166, 168 nicht
ständig abgetastet
werden, ändert
sich deren Temperatur infolge der unregelmäßigen Energiezufuhr auf unkontrollierte
Weise. Diese Temperaturänderung
führt dazu,
dass die Referenzzielmarken 166, 168 eine unzulässige Temperaturdrift
erfahren. Obwohl die Referenzmarken 166, 168 während jedes
Zyklus abgetastet werden, könnte
der Verarbeitungsschritt auch im Betriebsmodus BEREITSCHAFT stattfinden,
jedoch muss die Verarbeitung unbedingt im Betriebsmodus AKTIV erfolgen,
um das System neu zu kalibrieren.
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Ferner
hebt die A2-Korrektur im Direktschreibmodus normalerweise alle von
einem A1-Zyklus abgeleiteten Korrekturen auf und macht damit den
A1-Zyklus überflüssig. Jedoch
können
beide Zyklen dazu verwendet werden, in einem Diagnosemodus zur Feldverriegelung
eine Feldverriegelungsdiagnose zu erstellen. In diesem Diagnosemodus
wird eine auf dem XY-Tisch 114 befestigte Positionierungszielmarke
in das Ablenkungsfeld geschoben, und die Abtastung der A2-Zielmarke
wird mit der Positionierungszielmarke wiederholt. Die Ergebnisse der
A1-Abtastung werden
nicht weiterverarbeitet. Die A2-Abtastung dient nicht zur Gewinnung
von Korrekturwerten, sondern zur Überwachung der Felddrift und
-verzerrung. Dann werden gezielt durch Störung der oberen Säule Verschiebungen
ausgelöst
und anschließend
die Feldverriegelung im A1-Zyklus abgetastet. Aus der Abtastung
der Feldverriegelung im A1-Zyklus werden Korrekturwerte berechnet
und in der Belichtungsanlage umgesetzt. Wenn das System ordnungsgemäß funktioniert,
sollte im A2-Zyklus keine Drift mehr gemessen werden, da diese bereits
im A1-Zyklus erkannt und als Korrekturwert im A2- und im B-Zyklus
umgesetzt wurde.
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7 ist
ein Ablaufplan eines A1-Zyklus 180 zur Voreinstellung,
bei dem die Verriegelungszielmarke nicht abgetastet wird. Vor dem
Zentrieren der Ablenkung auf die Feldverriegelungszielmarke 116 können Streuelektronen
zum Substrat gelangen. Deshalb sollte der Strahl vor dem Zentrieren
nicht aktiv sein, falls sich auf dem Tisch ein Substrat befinden sollte.
Sobald jedoch die Verriegelungszielmarke gemäß der Beschreibung zu 5 erfasst
wurde, ist der Strahl während
jedes A1-Zyklus aktiv.
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Um
während
des Zyklus das Tastverhältnis konstant
zu halten und Hystereseeffekte auszuschließen, werden deshalb die Fokussierungsspulen 104a, 104b,
die Ablenkspulen 106, 108 und die Linsenverschiebungsspule 110 zyklisch
weiterbetrieben, obwohl der Strahl 112 während des
A1-Zyklus 180 zur Voreinstellung inaktiv ist. Beim Wechsel
zum A1-Zyklus werden in Schritt 210 Statusbits gesetzt, um
anzuzeigen, dass der A1-Zyklus
abläuft
(A1IP). Dann werden in Schritt 212 die Statusbits erstmalig geprüft, um festzustellen,
ob der A1-Zyklus
gemäß der Anzeige
durch die gesetzten A1IP-Bits abläuft.
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Wenn
die A1IP-Bits gesetzt sind, wird die Autofokussierungsspule 104b auf
die dem Fokussierungswert entsprechende Stelle des Kalibrierungsgitters
und die Positionsfokussierungsspule auf ihren aktiven Wert gesetzt.
Das Rückmeldesignal
für den Strahlstatus
(BF_STATUS) wird in den Datenpfad des Systems eingegeben, und das
Rückmeldesignal für den Strahlzustand
(BF_STATE) wird gleich null gesetzt, um mechanische Fehlerkorrekturen
am Tisch zu verhindern. Im Normalbetrieb werden die Rückmeldedaten
gesammelt, um Positionsdaten für den
Tisch im Nanometerbereich zur Verfügung zu haben. Die gesammelten
Daten werden zur Feinabstimmung verwendet, um den Einfluss von Tischschwingungen
und mechanischen Ungenauigkeiten der gröberen mechanischen Positionierung
auf den Strahl zu kompensieren. Üblicherweise
liegt die mechanische Genauigkeit der Tischpositionierung innerhalb
des durch das Rückmeldesignal
erfassten Bereichs des Strahls. Wenn der Strahl während der
Positionierung auf die Positionierungszielmarke 116 ausgerichtet
wird, ist die tatsächliche
Tischposition ohne Belang, sodass die Rückmeldung vom Strahl unterbunden
wird.
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Dann
wird in Schritt 216 die magnetische Ablenkung angesteuert,
um den Strahl zu jedem Teilfelder 166 und 168 so
abzulenken, dass die Referenzzielmarke abgetastet wird. Sobald die
Referenzzielmarke abgetastet ist, wird in Schritt 218 die
Autofokussierungsspule auf den Zielwert (d.h. die Feldadresse) gesetzt
und die Fokusverriegelungsspule abgeschaltet. Das Signal BF_STATUS
wird in den Datenpfad des Systems eingegeben, und das Signal BF_STATE
wird auf eins gesetzt, um mechanische Fehlerkorrekturen am Tisch
zu aktivieren, und gleichzeitig werden die A1IP-Bits abgeschaltet.
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Dann
werden in Schritt 212 die A1IP-Bits erneut geprüft. Die
erneute Prüfung
in Schritt 212 zeigt jedoch, dass die A1IP-Bits abgeschaltet
sind. Deshalb wird in Schritt 220 ein A2-HOLDOFF-Signal geprüft, um zu
ermitteln, ob mit dem A2-Zyklus fortgefahren werden soll. Wenn das
A2-HOLDOFF-Signal in Schritt 220 aktiv ist, begibt sich
das System in Schritt 222 in eine Warteschleife. Das A2-HOLDOFF-Signal
wird in periodischen Abständen
immer wieder geprüft,
bis es inaktiv ist, worauf das System zum einem A2-Zyklus 182 übergeht.
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8 ist
ein Ablaufplan eines A1-Zyklus, bei dem die Verriegelungszielmarke
abgetastet wird, der im Wesentlichen jedoch gleich dem Ablaufplan
in 7 ist. Daher werden identische Schritte mit identischer
Funktion durch identische Bezugsnummern bezeichnet. Wenn das System
den A1-Zyklus von 8 abwickelt, wird die Verriegelungszielmarke
in Schritt 216' abgetastet
und gemessen, und die Abtastergebnisse werden zurückgemeldet.
Wenn das bevorzugte Elektronenstrahl-Lithographiesystem in 8 vom
A1-Zyklus zum A2-Zyklus übergeht,
geht das System wieder in seinen Standardzyklus über und beginnt in Schritt 224 mit
der Verarbeitung des Rückmeldesignals
der A1-Abtastung.
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Gemäß der Beschreibung
in Verbindung mit 3 bietet das Gitter auf der
oberen Fläche
der Feldverriegelungszielmarke 116 eine erste Führung für das bevorzugte
System und ist zu Anfang beim Aufsuchen geeigneter Referenzzielmarken
behilflich. Wenn die Feldverriegelung zu Anfang aktiviert ist, wird
der Strahl während
eines A1-Zyklus 180 nacheinander am Rand der Feldapertur 118 an
den erwarteten Stellen für
die Zielmarken entlanggeführt.
Infolge der Verzerrungen des Ablenkungsfeldes und mechanischer Positionierungsfehler
werden die Zielmarken in der Praxis jedoch nur selten an diesen
zu Anfang erwarteten Stellen gefunden. Deshalb wird ein Suchalgorithmus
zum Auffinden von mittleren Teilfeldmarken an jeder der entsprechenden
Zielmarken verwendet, und die entsprechenden Befehlsadressen für die Zielmarken
werden dementsprechend geändert.
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9 ist
ein Ablaufplan des A1-Zyklus, bei dem die Zielverriegelung erfolgt,
während
eine Struktur gerade geschrieben wird, der ansonsten jedoch im Wesentlichen
gleich dem Ablaufplan in 8 ist. Demzufolge werden identische
Schritte mit identischer Funktion durch identische Bezugsnummern bezeichnet.
Somit wird beim Abtasten der Struktur in Schritt 216" die Positionsfokussierungsspule 104a in Schritt 260 geprüft, um zu
ermitteln, ob eine Korrektur erforderlich ist. Diese Prüfung erfolgt,
indem ein Stromwert der Feldverriegelungsspule gestört und in Schritt 216" ein zweiter
A1-Zyklus durchlaufen wird. Nach dem Durchlaufen des zweiten A1-Zyklus
werden Korrekturwerte in Schritt 262 berechnet und weitergeleitet,
um während
des A2-Zyklus 182 und des B-Zyklus 184 zur Positionssteuerung
der Struktur eingesetzt zu werden. Ferner werden nach dem Wechsel
zum A2-Zyklus, während des
Schreibens der Struktur in Schritt 264, die Strukturen
unter Verwendung der während
des A1-Zyklus erzeugten aktuellsten Korrekturwerte justiert.
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Obwohl
die Erfindung anhand bevorzugter Ausführungsarten beschrieben wurde,
ist dem Fachmann klar, dass die Erfindung innerhalb des Geltungsbereichs
der angehängten
Ansprüche
in veränderter
Form realisiert werden kann.