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Technisches Gebiet
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Die
Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Betreiben
von Einlass- und
Auslassventilen in einem Verbrennungsmotor, insbesondere für nockenlose
Ventile, wobei ein Hauptventilstellmittel durch ein Hilfsventilstellmittel
unterstützt
wird.
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Hintergrund
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Verbrennungsmotoren
weisen mindestens ein Einlass- und ein Auslassventil für jeden
Zylinder des Motors auf. Das Einlassventil gestattet das Einströmen von
Luft in die Verbrennungskammer, und das Auslassventil gestattet
das Ausströmen
der verbrannten Luft/Kraftstoffmischung aus der Kammer. Die zeitliche
Einstellung der Ventile muss der Bewegung des Kolbens und der Einspritzung
von Kraftstoff oder einer Luft/Kraftstoffmischung in die Kammer entsprechen.
Herkömmliche
Motoren verfügen über Nocken,
um die zeitliche Einstellung der Ventile mit dem Kolben und der
Kraftstoffeinspritzeinrichtung zu koordinieren. Abgesehen davon,
dass Nocken einem Verschleiß ausgesetzt
sind, eignen sie sich nicht sehr für Änderungen der zeitlichen Ventileinstellung
während
des Betriebs des Motors. Moderne Motoren können mit Mitteln zum Einstellen
der Nocken und der zeitlichen Ventileinstellung in einem gewissen
Ausmaß ausgestattet
sein, sind aber noch zu sehr beschränkt für die Art eines modernen Motormanagements,
das zur Erfüllung
zukünftiger
Anforderungen an Kraftstoffverbrauch und Emissionswerte benötigt wird.
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Hydraulisch
betätigte
Ventile, die durch Solenoide oder piezoelektrische Stelleinrichtungen,
wie sie aus
US-A-4 019
481 ,
US-A-4
724 801 und
US-A-5 829 396 bekannt
sind, sind normalerweise verhältnismäßig langsam
und werden hauptsächlich
für große Dieselmotoren
(CI-Motoren) verwendet. Für
Motoren, die mit höheren
Drehzahlen arbeiten, wie beispielsweise Verbrennungsmotoren (IC-Motoren), würde ein
Hydrauliksystem große
Ströme
hydraulischen Fluids erforderlich machen, was den Energieverbrauch
vergrößert. Ein
Hydrauliksystem ist auch gegenüber
in dem Fluid eingefangener Luft, Verschmutzung, beispielsweise Partikeln,
empfindlich und erfordert eine große Anzahl von Dichtungsflächen.
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Elektromagnetische
Ventile oder solenoidbetätigte
Ventile sind an sich ebenfalls bekannt. Ein Beispiel von elektromagnetisch
betätigten
Ventilen ist in
US 5 129 369 dargestellt.
Solche Stelleinrichtungen können
direkt an dem Ventilschaft oder einer Verlängerung desselben wirken. Bei
dieser Art einer Stelleinrichtung gibt es zwei Hauptprobleme. In
erster Linie ist das Ventil üblicherweise
in einer oder beiden Richtungen federbelastet. Bei hohen Drehzahlen
(> 7000 Upm) müssen diese
Federn entsprechend steif sein, um ein Klappern und Vibrationen
zu vermeiden, wenn das Ventil der Stelleinrichtung nicht folgt.
In zweiter Linie kann der Energieverbrauch während des Startens erheblich
sein. Für
Stelleinrichtungen, die als Linearmotor ausgebildet sind, mit einem
Anker, der in einer zentralen Position durch ein Federpaar gehalten
ist, muss ein im Allgemeinen als "swing-on" bekanntes Verfahren durchgeführt werden,
wenn der Motor gestartet wird, um den Anker aus seiner Gleichgewichtsstellung
zu der Ventilschließstellung
zu bewegen. Das Verfahren seinerseits umfasst das Betätigen der
Elektromagnete, um eine hin und her gehende Bewegung des Ankers
zu erreichen, bis der Anker zu dem oberen Elektromagnet angezogen
werden kann. Obwohl dies nur beim Start notwendig ist, erfordert
die anfängliche
Kraft, die für
das Bewegen des Ventils gegen die steifen Federn benötigt wird,
verhältnismäßig starke
Elektromagnete. Für
Kaltstarts bei Temperaturen unterhalb von Null, kann der Anker direkt
durch Anlegen eines sehr hohen Stroms an dem Anker betätigt werden.
In ähnlicher
Weise kann ein Anker, der an einem Schwenkarm angeordnet ist, der
durch eine Torsionsfeder zwischen zwei Elektromagneten gehalten ist,
ebenfalls direkt durch Anlegen eines relativ hohen Stroms an einem
der Elektromagnete angezogen werden. Das Ergebnis in allen oben
angegebenen Fällen
ist, dass jedes Ventil mit einer verhältnismäßig sperrigen und schweren
Stelleinrichtung ausgestaltet sein muss.
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EP 0 962 628 betrifft einen
piezoelektrischen Verstärker
für eine
elektromagnetische Stelleinrichtung. Wie beschrieben besteht der
Zweck des piezoelektrischen Verstärkers darin, ein mechanisches "Festkleben" des Ankers an dem
Statorkern einer elektromagnetischen Stelleinrichtung abzuschwächen.
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Es
ist offenbart, dass die piezolektrische Einrichtung in der Weise
arbeitet, dass sie den Kontakt zwischen dem Anker und dem Statorkern
einfach "unterbricht": Die piezolektrische
Stelleinrichtung wird eingeschaltet, nachdem der Strom zum Statorkern
ausgeschaltet worden ist. Wenn das Ventil geschlossen wird, wird
der Elektromagnet eingeschaltet, wird auf seinen Anker durch eine
Feder jederzeit eingewirkt, und wird der Anker durch die piezolektrische
Stelleinrichtung unterstützt,
um ihn von dem Statorkern zu lösen
und ihn in Richtung zu dem gegenüberliegenden
Elektromagnet zu bewegen.
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Ein
Ventilbetriebs- bzw. -betätigungsmechanismus,
der eine piezolektrische Steuereinrichtung verwendet, ist aus
US-A-4 593 658 bekannt.
In diesem Fall wirkt ein Stapel von piezoelektrischen Elementen
an dem Ventil über
einen verschwenkten Hebel. Die Größe des Stapels und die Länge des
Hebels müssen
dazu geeignet sein, das benötigte
Anheben des Ventils zur Verfügung
zu stellen. Das Öffnen
eines Auslassventils gegen den Zylinderdruck an dem Ventil erfordert
jedoch viel Energie. Dies kann die Länge des Hebels begrenzen, was
zu einem großen
Stapel der piezolektrischen Elemente führt. Ein weiteres Problem betrifft
bestimmte Materialeigenschaften der piezolektrischen Elemente selbst.
Bei Aussetzung gegenüber
einem plötzlichen
Stoß,
beispielsweise wenn ein Ventilschaft an dem Hebel während des
Schließens
des Ventils wirkt, können
die Elemente beschädigt
oder zerbrochen werden, da sie ziemlich brüchig sind.
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Offenbarung der Erfindung
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Es
ist eine Aufgabe der Erfindung, einen Ventilbetätigungsmechanismus und ein
Verfahren zum Betrieb bzw. zur Betätigung der Ventile für einen Verbrennungsmotor
oder einen ähnlichen
mit Ventilen ausgestatteten Motor zu schaffen, wobei der Betätigungsmechanismus
im Wesentlichen eine vollständige
Steuerung über
alle Parameter für
jedes der Ventile des Motors möglich
macht. Obwohl die Erfindung bei den meisten mit Ventilen ausgestatteten Motoren
verwendet werden kann, ist sie besonders für Motoren mit hoher Drehzahl
und Motoren mit hoher Kompression, wie Dieselmotoren und/oder Turbo-
oder Kompressormotoren, geeignet.
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Erfindungsgemäß sind wie
in Anspruch 1 und 7 angegeben ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
Betätigen
von Ventilen in einem Verbrennungsmotor geschaffen, wobei dieser
Motor mindestens ein Einlass- und ein Auslassventil je Zylinder,
einen Hauptventilstellmechanismus zum Öffnen und Schließen jedes
Ventils und ein elektronisches Steuermittel zum Steuern des Ventilstellmittels
aufweist. Zur Unterstützung
des Hauptventilstellmechanismus ist ein Hilfsventilstellmittel vorgesehen,
wobei dieses Mittel direkt oder indirekt auf das Ventil zur Initiierung einer
Ventilbewegung während
des Beginns eines Ventilbetriebszyklus und/oder zum Anhalten der
Ventilbewegung am Ende eines Ventilbetriebszyklus einwirkt. Die
letztgenannte Funktion kann zur Ausschaltung von Geräuschen von
den sich bewegenden Teilen der Hilfsstelleinrichtung sowie zur Verhinderung einer
Beschädigung
der Stelleinrichtung verwendet werden, beispielsweise sollten die
Ventile und die Stelleinrichtungen bei hohen Motordrehzahlen vorübergehend
außer
Berührung
kommen und wieder in Berührung
kommen.
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Die
durch das Hilfsstellmittel durchgeführte anfängliche Bewegung bewirkt eine
Dekompression des Zylinders, wodurch die benötigte Wirkung durch das Hauptstellmittel
verringert wird und es möglich gemacht
wird, dass kleinere Elektromagnete oder piezolektrische Stelleinrichtungen
verwendet werden. Die durch das Hilfsstellmittel bewirkte Anhaltebewegung
bewirkt eine allmähliche
Verzögerung
sowohl des Ventilschafts als auch aller sich bewegenden Teile in
dem Stellmittel, sodass ihre Geschwindigkeit nahe bei Null liegt,
wenn sie ihre Endstellungen erreichen. Die Bewegung kann durch Verwendung
eines piezolektrischen Elements sowohl initiiert als auch angehalten
werden, das einen kürzeren
Hub besitzt als das Hauptstellmittel und das eine wesentlich kürzere Ventilanhebung
liefert.
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Die
Ventile werden vorzugsweise unter Verwendung eines elektromagnetischen
Hauptventilstellmittels geöffnet
und geschlossen, obwohl andere Mittel möglich sind, beispielsweise
eine piezolektrische Stelleinrichtung. Als Folge der durch das Hilfsstellmittel
bewirkten Dekompression kann die Größe des Hauptstellmittels verkleinert
werden, da es gegen einen erheblich niedrigeren Druck arbeitet.
Kleinere Magnete in der Stelleinrichtung führen offensichtlich ebenfalls
zu einer Gewichts- und Kostenherabsetzung. Obwohl das Hilfsventilstellmittel
für alle Ventile
verwendet werden kann, ist es besonders für Auslassventile, insbesondere
für Auslassventile
mit großen Öffnungsflächen, geeignet,
die gegen hohe Drücke
in der Verbrennungskammer arbeiten müssen.
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Die
Haupt- und die Hilfsventilstelleinrichtung werden mittels eines
Steuermittels, das einen Mikroprozessor umfasst, gesteuert, dem
Daten betreffend den Betrieb des Motors zugeführt werden und der zur Steuerung
der Stellung des piezoelektrischen Stellmittels auf der Grundlage
dieser Daten programmiert ist. Dieses Steuermittel kann eine separate
Einheit oder ein integrierter Teil des Motormanagementsystems sein.
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Ein
Sensor wird zur Bestimmung der Stellung des piezolektrische Stellmittels
verwendet, wobei diese Stellung zum Mikroprozessor zurückgeführt wird.
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Dieser
Sensor kann ein virtueller Sensor sein, wobei bekannte Charakteristika
und Materialeigenschaften der piezolektrischen Elemente zur Berechnung
einer geschätzten
Stellung des piezolektrischen Stellmittels verwendet werden. In
diesem Fall müssen
Faktoren wie die Elementzusammendrückung unter Last berücksichtigt
werden. Alternativ kann ein Sensor mit einer Anzahl von Strängen, jeder elektrisch
mit der gleichen Anzahl einzelner Elemente des piezolektrischen
Stellmittels verbunden, verwendet werden. Ein zu der Stellung proportionales Signal
wird erreicht, wenn das piezolektrische Stellmittel einer Zusammendrückungslast
ausgesetzt wird, die die Berechnung der Stellung der Stelleinrichtung
möglich
macht.
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Wegen
der verhältnismäßig eingeschränkten Ausdehnung
des piezolektrischen Elements wirkt das Hilfsstellmittel auf das
Ventil über
eine mechanische Verstärkungskopplung,
wie beispielsweise eine Feder mit Hebelwirkung oder einen hydraulischen Verstärker. Das
piezolektrische Element selbst kann die Gestalt eines Stapels einzelner
Elemente aufweisen, ist jedoch auf diese Gestalt nicht beschränkt.
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Die
durch das Hauptstellmittel bewirkte Gesamtventilanhebung liegt im
Bereich von 8–10
mm, während
die durch das Hilfsstellmittel bewirkte Ventilanhebung im Bereich
von 1–2
mm liegt. Einerseits muss die anfängliche Ventilanhebung nur
ausreichen, eine Dekompression zu ermöglichen. Andererseits muss
das Ventil auch ausreichend von dem Ventilsitz angehoben werden,
um eine Beschädigung des
Ventils, beispielsweise eine Verkohlung, zu vermeiden. Vorzugsweise
liegt das Verhältnis
zwischen der durch das Hilfsstellmittel und der durch den Hauptventilstellmechanismus
bewirkten Ventilanhebung im Bereich von 1:10 bis 1:4.
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Der
Hauptventilstellmechanismus weist einen oder mehrere Elektromagnet(e)
auf, der bzw. die in Hinblick darauf gestaltet sind, das Ventil
entweder in seiner geschlossenen Endstellung oder in einer mittleren
Stellung zu halten, wenn der Motor abgeschaltet wird. Im letztgenannten
Fall wird das Ventil sofort stufenweise dazu gebracht, seine korrekte Stellung
im Arbeitszyklus einzunehmen, wenn der Motor gestartet wird.
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Ein
Ventil, das in einer mittleren Stellung gehalten ist, muss aus entgegengesetzten
Richtungen durch zwei separate Federn federbelastet werden. In diesem
Fall erfolgt der größte Teil
der Arbeit durch die verhältnismäßig steifen
Federn. Da dies ein hin und her gehendes System ist, kann die Wahl
der Federcharakteristiken entscheidend sein, um eine Resonanz zu
vermeiden. Die obere Seite des Kolbens kann eine Aussparung erforderlich
machen, sodass er nicht gegen das Ventil schlägt, wenn eine Stelleinrichtung
fehlerhaft arbeitet.
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Jedes
Ventil kann auch durch eine einzelne Feder nur zu seiner Schließstellung
federbelastet sein. Die benötigte
Feder ist eine schwache Rückstellfeder,
die sicherstellt, dass der Kolben das Ventil nicht beschädigt, wenn
eine Stelleinrichtung fehlerhaft arbeitet. Die Feder kann an beiden
Enden befestigt sein, an der Stelleinrichtung bzw. an dem Ventil. In
diesem Fall erfolgt die gesamte Arbeit mittels der zwei elektromagnetischen
Stelleinrichtungen ohne irgendeine Unterstützung durch die Feder. Bei
diesem System gibt es keine Resonanzprobleme, jedoch muss die sich
bewegende Masse des Ventils und des Ankers an ihren Endstellungen
verzögert
werden, um eine übermäßiges Geräusch zu
vermeiden.
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Die
Verwendung von elektromagnetischen Ventilstelleinrichtungen macht
es möglich,
die Federn alle zusammen wegzulassen. Ohne vorhandene Federn hat
das System keine Resonanzprobleme, eine kleine sich bewegende Masse
und eine entsprechend kurze Reaktionszeit. Jedoch müssen Schritte ergriffen
werden, um die Bewegung der sich bewegende Massen in ihren Endstellungen
anzuhalten und eine mögliche
Beschädigung
an den Ventilen wie oben beschrieben zu vermeiden.
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Jede
Feder, die weggelassen werden kann, verringert die sich hin und
her bewegende Masse des Systems, was eine Verkleinerung der Größe der Stelleinrichtung
oder kürzere
Reaktionszeiten für
das durch die Stelleinrichtung gesteuerte Ventil gestattet.
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Kurze Beschreibung der Zeichnungen
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Besondere
Ausführungsformen
der Erfindung werden nachfolgend unter Bezugnahme auf die Zeichnungen
beschrieben, in denen zeigen:
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1 einen
Schnitt durch einen Ventilbetätigungsmechanismus
gemäß einer
ersten Ausführungsform
der Erfindung;
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2 einen
Schnitt durch ein piezolektrisches Element, das mit einem Sensormittel
ausgestattet ist;
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3 einen
Schnitt durch einen Ventilbetätigungsmechanismus
gemäß einer
zweiten Ausführungsform
der Erfindung;
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4A einen
Schnitt durch einen Ventilbetätigungsmechanismus
gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung;
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4B eine
Draufsicht auf ein Hauptventil mit einem hohlen Ventilschaft gemäß der Erfindung;
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4C einen
vergrößerten Schnitt
durch einen hohlen Ventilschaft gemäß der Erfindung;
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5 einen
Schnitt durch einen Zylinder, der mit einem separaten Hilfsventil
ausgestattet ist, gemäß einer
vierten Ausführungsform;
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6 eine
mechanische Kopplung, die eine verschwenkte Feder mit einer einzelnen
Hilfsstelleinrichtung verwendet;
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7A eine
perspektivische Ansicht einer verschwenkten Feder, die von der mechanischen Kopplung
verwendet wird;
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7B eine
Draufsicht auf den vorderen Bereich einer verschwenkten Feder, die
mit einem Ventilschaft in Berührung
steht;
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8 eine
mechanische Kopplung, die ein Paar verschwenkte Federn mit separaten
Hilfsstelleinrichtungen verwendet;
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9 eine
mechanische Kopplung, die ein Paar verschwenkte Federn mit einer
gemeinsamen Hilfsstelleinrichtung verwendet;
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10A eine ausgeschnittene Ansicht einer Anordnung,
die vier Federn verwendet;
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10B die Anordnung von 10A,
die mit einer einzigen gemeinsamen Stelleinrichtung ausgestattet
ist;
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11 eine
Draufsicht auf eine Anordnung, die mehrere, überlappende verschwenkte Federn verwendet.
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Die
Figuren zeigen zu Bauteilen, die aus Gründen der Deutlichkeit nicht
in tatsächlicher
Größe gezeigt
sind, nur schematische Darstellungen;
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Arten der Ausführung der Erfindung
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1 zeigt
einen Ventilbetätigungsmechanismus
gemäß der Erfindung,
bei dem ein Hauptventilstellmittel 1 zum Öffnen und
Schließen
eines Ventils (nicht dargestellt) vorgesehen ist. Der Stellmechanismus 1 ist
am Zylinderkopf 2 eines Verbrennungsmotors befestigt und
weist einen oberen Elektromagnet 3 und einen unteren Elektromagnet 4 auf.
Die Elektromagnete sind über
einen Abstandhalter 5 um ihren Umfang herum starr verbunden,
wobei der Abstandhalter 5 die Elektromagnete 3, 4 trennt,
wobei ein Spalt 6 gebildet ist, in dem ein Anker 7 angeordnet ist.
Der Anker 7 ist an einem zentralen Stift 8 fest
angebracht, beispielsweise durch Verschweißen oder Verkleben. Der Stift 8 ist
in einem Paar Büchsen 9, 10 axial
verschiebbar, die in Öffnungen 11, 12 in
den Elektromagneten 3, 4 angebracht sind. Der
Stift 8 steht mit einem Ventilschaft 13 in Berührung, der
Teil eines Einlass- oder Auslassventils ist. Im Betrieb wird das
Ventilstellmittel durch elektrische Impulse eines Motormanagementsystems
in Reaktion auf Signale eines Mikroprozessors in dem System gesteuert. Diese
elektrischen Impulse betätigen
ihrerseits die Elektromagnete 3, 4, um das Ventil
unter Verwendung des unteren Elektromagneten 4 zu öffnen oder unter
Verwendung des oberen Elektromagneten 3 zu schließen.
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Infolge
der Anforderungen an die elektrische Energie zur Betätigung der
Elektromagnete reicht das 12 V-Standardsystem für Fahrzeuge möglicherweise
nicht aus. Die nächste
Generation elektrischer Systeme wird höchstwahrscheinlich 42 V als
Standard verwenden, wobei diese Spannung für diesen Zweck besser geeignet
ist. Eine bevorzugte Ausführungsform
besteht in der Verwendung einer auf 100–1000 V umgewandelten Spannung.
Dies ist erwünscht,
um sowohl den Strom als auch die Querschnittfläche der Verkabelung herabzusetzen,
was seinerseits das Gewicht herabsetzt.
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Die
in 1 dargestellte Ausführungsform ist mit einer oberen
und einer unteren Schraubenfeder 14, 15 ausgestattet,
wobei diese Federn den Anker 7 in einer mittleren Stellung
zwischen den Elektromagneten 3, 4 halten. Die
untere Feder 14 ist zwischen einer oberen Fläche 2a des
Zylinderkopfs 2 und der unteren Fläche eines Federhalters 17 angebracht,
der an dem oberen Abschnitt des Ventilschafts 13 befestigt
ist. Die obere Feder ist zwischen der unteren Fläche eines Gehäuses 18 für die Stellbaugruppe
und der oberen Fläche
eines Federhalters 19 angebracht, der ein integraler Teil
des zentralen Stifts 8 ist. Das Gehäuse 18 muss starr
mit der Stellbaugruppe und dem Zylinderkopf 2 verbunden sein.
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Alternative
Ausführungsformen
weisen möglicherweise
nur die untere Rückstellfeder 14 auf,
um sicherzustellen, dass sich das Ventil in seiner Schließstellung
befindet, wenn es nicht betätigt
wird. Es gibt auch eine weitere Ausführungsform, bei der die Elektromagnete
zur Steuerung aller Bewegungen des Ventils verwendet werden, sodass
beide Federn überflüssig werden.
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Um
das Öffnen
des Ventils zu unterstützen, ist
die Stellbaugruppe mit einem Hilfsventilstellmittel 20 ausgestattet.
Vorzugsweise wird ein piezolektrisches Element 21 verwendet,
wobei dieses Element innerhalb der oberen Feder 15 oder
parallel zu dieser zwischen dem Gehäuse 18 und dem zentralen
Stift 8 angebracht ist. Wegen des kurzen Hubs des piezolektrischen
Elements 21 ist eine Feder 22 mit Hebelwirkung
zwischen dem Element 21 und dem Stift 8 angebracht.
Diese bewirkt eine Verlängerung
des Hubs, während
das Stellmittel kompakt bleibt. Elektrische Stromimpulse von dem
Motormanagementsystem steuern auch das Hilfsventilstellmittel. Eine
solche Feder wird in Verbindung mit 6-11 nachfolgend
detailliert beschrieben. 1 zeigt den Ventilschaft 13 in
seiner oberen Stellung bei geschlossenem Ventil. In dieser Stellung
gibt es einen kleinen Raum zwischen dem Anker 7 und dem
oberen Magnet 3. Dieser Raum ist notwendig, um zu verhindern, dass
der Anker 7 gegen den oberen Magnet 3 schlägt. Gleichzeitig
muss der Abstand, da die Stärke des
Magnetfeldes des Magnets 3 mit Vergrößerung des Abstandes abnimmt,
klein gehalten werden. Damit der obere Magnet 3 den Anker 7 gesichert
festhält,
sollte der Raum zwischen beiden jedoch wenige Zehntel mm nicht überschreiten.
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Wenn
sich der Ventilschaft 13, der Anker 7 und der
Stift 8 ihrer oberen Stellung nähern, wird ihre Bewegung unter
Verwendung einer gesteuerten Zurückziehung
des piezoelektrischen Elements 21 verzögert, um eine weiche Landung
zu schaffen.
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Das
verwendete piezoelektrische Element kann ein Element des Standardtyps
sein, das nur kleinere gegenständliche
Modifikationen zur Anpassung an die Anwendung erforderlich macht.
Ein Element des Standes der Technik kann 45 mm lang sein und einen
Hub von 0,5 mm aufweisen. Ein Hebel oder eine andere Art eines Mechanismus
muss den kurzen Hub eines solchen Elements ausgleichen, da ein piezoelektrisches
Element, das direkt an dem Ventil wirkt, übermäßig lang wäre. Sein geringer Energieverbrauch
und die verhältnismäßig hohe
Ausdehnungsenergie gleichen die Nachteile aus.
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Statt
eines piezoelektrischen Elements können Stelleinrichtungen hergestellt
aus alternativen Materialien mit ähnlichen Eigenschaften verwendet werden,
beispielsweise Polymermaterialien mit geeigneten elektrischen Eigenschaften.
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Im
Betrieb wird das piezoelektrische Element 21 zuerst betätigt, wobei
das Ventil ausreichend geöffnet
wird, um eine Dekompression des Zylinderdrucks zu bewirken. Hinzu
darf die Ventilanhebung nicht kleiner als 1–2 mm sein. Wenn die Dekompression
stattgefunden hat, wird die Hauptventilstelleinrichtung 1 zum
vollständigen Öffnen des
Ventils betätigt.
Die vollständige
Ventilanhebung misst etwa 8–10 mm,
was ein Verhältnis
zwischen einer teilweisen und einer vollständigen Ventilanhebung von etwa 1:10
bis 1:4 ergibt. Dieses Verhältnis
kann selbstverständlich
in Abhängigkeit
von der Größe und dem Typ
des Motors variieren. Wegen der Dekompression muss der untere Elektromagnet 4 nur
die Kraft der unteren Feder 14 im Vergleich zu der Federkraft überwinden,
die, kombiniert mit einem möglichen
hohen Druck, auf das Ventil in der Verbrennungskammer wirkt.
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Das
Hilfsventilstellmittel 20 kann sowohl für das Einlass- als auch für das Auslassventil
verwendet werden. Infolge der erheblich unterschiedlichen Drücke in der
Verbrennungskammer ist es, wenn die Ventilbetätigung durchgeführt wird,
möglicherweise nur
notwendig, das Hilfsstellmittel für die Auslassventile zu verwenden.
Die Erfindung ist besonders für Auslassventile
mit einem großen
Flächenbereich
geeignet, die große
und energieverbrauchende elektromagnetische Stelleinrichtungen zum Öffnen benötigen würden, wenn
sie nicht durch dekomprimierende Stelleinrichtungen unterstützt werden.
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Die
Haupt- und Hilfsventilstelleinrichtungen 1, 20 werden
durch ein Steuermittel gesteuert, das einen Mikroprozessor aufweist
(s. 2), dem den Betrieb des Motors betreffende Daten
zugeführt
werden. Das Steuermittel wird zur Steuerung der Stellung des piezoelektrischen
Stellmittels auf der Grundlage dieser Daten programmiert. Das Steuermittel
kann eine separate Einheit oder ein integrierter Teil des Motormanagementsystems
sein. Ein Sensor ist erforderlich, um die Stellung des piezoelektrischen Stellmittels
zu bestimmen, wobei diese Stellung an den Mikroprozessor zurückgeführt wird.
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Eine
Sensoranordnung für
ein piezoelektrisches Element 21, wie in 2 dargestellt,
umfasst eine Anzahl von Strängen 23 die
jeweils an der gleichen Anzahl von einzelnen Elementen 24 des
piezoelektrischen Stellmittels elektrisch angeschlossen sind. Die
einzelnen Elemente 24 sind von einem Gehäuse umschlossen,
um ein einziges Element 21 zu bilden.
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Wenn
ein erstes Signal 25 von einem Mikroprozessor 26 in
dem Motorsteuersystem übertragen wird,
wird das Hilfsstellmittel 21 betätigt, um das Ventil teilweise
zu öffnen.
Da jedes der piezoelektrischen Stellelemente 24 einer Zusammendrückungslast ausgesetzt
ist, wird jedem der Stränge 23 ein
Strom zugeführt.
Dieser Strom führt
zu einem Signal 27, das proportional zu der Stellung des
Stellmittels 21 ist. Das Stellungssignal 27 wird
an den Mikroprozessor 26 in dem Motorsteuersystem übertragen,
was es möglich
macht, dass der Mikroprozessor die Stellung der Stelleinrichtung
berechnet. Zusätzliche
Daten betreffend gegenständliche
Eigenschaften und Materialeigenschaften des Elements 21 zur
Verwendung bei dieser Berechnung sind in dem Mikroprozessor gespeichert.
Das Positionssignal 27 in Kombination mit Zünd- und
Kraftstoffeinspritzdaten 28 von einer Reihe anderer Sensoren
in dem Motor macht es möglich,
dass der Mikroprozessor 26 die notwendigen Berechnungen
durchführt.
Sobald das Hilfsstellmittel 20 das anfängliche Öffnen des Ventils beendet, wird
ein zweites Signal 29 von dem Mikroprozessor zur Betätigung des
Hauptventilstellmittels 1 übertragen.
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Anstelle
der Verwendung von Signalen von allen Elementen ist es möglich, ein
Signal von dem ersten einzelnen Element, das die anfängliche
Betätigung
der Stelleinrichtungen angibt, und ein Signal von dem letzten einzelnen
Element zu verwenden, das angibt, dass der vollständige Hub
beendet ist. Ein Mikroprozessor kann dann die theoretische Stellung
der Stelleinrichtung unter Verwendung des Totrechnens bei Verwendung
des der Stelleinrichtung zugeführten
Stroms und der die physikalischen Charakteristika und die Materialeigenschaften
des Elements 21 betreffenden Daten berechnen.
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Alternativ
kann ein virtueller Sensor verwendet werden, wodurch bekannte Charakteristika,
wie beispielsweise die Zusammendrückung des Elements unter Last
und die Materialeigenschaften der piezoelektrischen Elemente betreffende
Daten in dem Mikroprozessor gespeichert werden. Diese Information
wird zum Berechnen einer geschätzten Stellung
des piezoelektrischen Stellmittels während des Betriebs der Hilfsstelleinrichtung
verwendet. Es ist selbstverständlich
möglich,
andere Arten bekannter Stellungssensoren, beispielsweise einen Hall-Sensor,
zum Messen der tatsächlichen
Stellung der Betätigungseinrichtung
und/oder des Ventils zu verwenden.
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In
Abhängigkeit
von der Gestaltung der Stellbaugruppe und/oder der zum Bestimmen
der Stellung der Stelleinrichtung benötigten Genauigkeit können weitere
Daten betreffend die Materialeigenschaften der Kopplung und der
Ventilbaugruppe benötigt werden.
Diese Informationen, beispielsweise der Ausdehnungskoeffizient verschiedener
Teile, würden ebenfalls
in dem Mikroprozessor gespeichert.
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Am
Ende jedes hin und her gehenden Zyklus eines Ventils kann das Hilfsstellmittel 20 zur
Verzögerung
des sich bewegenden Ventils und des zentralen Stifts 8 verwendet
werden. Wenn der Anker 7 des mit Energie versorgten oberen
Elektromagneten 3 dessen Endstellung erreicht, kann viel
Geräusch
auftreten, wenn der Anker 7 mit dem Elektromagnet 3 in Berührung kommt.
Wenn ein Stellungssensor anzeigt, dass die sich bewegende Masse
sich ihrer Endstellung nähert,
wird der das piezoelektrische Element 21 betätigende
Strom derart verringert, dass seine sich zurückziehende Bewegung das Moment der
sich bewegenden Masse absorbiert. Dies ist wegen der schnellen Reaktionszeit
der piezoelektrischen Elemente möglich.
Beispielsweise macht ein bekanntes piezoelektrisches Element nicht
mehr als 50 μs
(10–6 s)
erforderlich, um einen Hub von 0,5 mm durchzuführen.
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Dieses
Merkmal kann auch bei mit hohen Motordrehzahlen brauchbar sein,
sofern der Ventilschaft 13 die Berührung des Stifts 8 vorübergehend verliert.
Wenn der Ventilschaft 13 durch die untere Feder 14 zurück bewegt
wird (s. 1), trifft er kurz auf den Stift 8,
wodurch die Berührung
wiederhergestellt wird. Abgesehen von der Verursachung eines gewissen
Geräuschs
kann ein solcher Stoß das
piezoelektrische Element 21, das den Stift 8 berührt, beschädigen. Um
eine Beschädigung
des relativ brüchigen
Elements 21 zu verhindern, kann das Element 21 selbst
verwendet werden, um die Bewegung der sich bewegenden Masse wie
oben beschrieben anzuhalten.
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Eine
zweite Ausführungsform
der oben angegebenen Erfindung ist in 3 dargestellt.
Gemäß dieser
Ausführungsform
erstreckt sich der Ventilschaft 13 in eine Aussparung in
dem unteren Teil des Ankers 7. Der untere Teil des Ankers 7 ist
mit radialen Schlitzen 7a ausgestattet, die sich in axialer
Richtung des Ventilschafts 13 erstrecken. Der Schaft 13 ist
seinerseits mit radialen Vorsprüngen 7b,
beispielsweise einem durchgehenden Stift, ausgestattet, die sich
in die Schlitze erstrecken. Diese Ausbildung gestattet eine geringe
axiale Bewegung des Ankers 7 gegenüber dem Ventilschaft 13.
Die gestattete axiale Bewegung misst vorzugsweise nur einige Zehntel
mm. Ein Endabschnitt 30 erstreckt sich oberhalb des Ankers 7,
um ein Stellelement 31 einer mechanischen Verstärkungskopplung 22 zu
berühren,
wenn sich das Ventil 33 in seiner Schließstellung
befindet. Die Bewegung dieses Endabschnitts 30 wird durch
eine Führung 32 gesteuert.
In diesem Fall ist das Hilfsstellmittel 20 an einem Gehäuse 34 befestigt,
das den oberen und den unteren Elektromagnet 3, 4 umschließt, wobei
sich das Stellelement 31 durch das Gehäuse 34 hindurch erstreckt.
Die Hauptventilstelleinrichtung 1 ist mit Federn ausgestattet,
um das Ventil in einer mittleren inaktiven Stellung zu halten. Eine
untere Feder 35 wirkt zwischen dem Zylinderkopf 2 und
einem Federhalter 13a an dem Ende des Ventilschafts 13,
während
eine obere Feder 36 zwischen dem Gehäuse 34 und dem Anker
wirkt. Die mechanische Kopplung 22 kann eine Feder mit
Hebelwirkung wie nachstehend beschrieben oder irgendein anderes
geeignetes Mittel umfassen.
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Wenn
das piezoelektrische Element 21 betätigt wird, wirkt das Element 31 an
dem Schaft 13. Der Schaft 13 führt eine kleine Bewegung durch
eine Führung 37 durch
und bewirkt, dass sich das Ventil 33 um eine kurze Strecke
von seinem Sitz 38 aus anhebt, um den Zylinder (nicht dargestellt)
zu dekomprimieren. Der Kanal 39, der zu dem Ventil 33 gehört, kann
entweder ein Einlass- oder ein Auslasskanal sein, wie oben beschrieben.
Wenn sich das Ventil schließt,
nähern
sich der Schaft 13 und der Endabschnitt 30 des
Ankers 7 dem oberen Magnet 3. Die Bewegung des
Ventilschafts 13 wird dadurch angehalten, dass das Ventil
seinen Sitz 38 genau dann erreicht, wenn der Anker 7 mit
dem oberen Magnet 3 in Berührung kommt. Der Schlitz und
die Stiftbaugruppe 7a, 7b in dem unteren Teil
des Ankers 7 verhindern, dass die vollständige Kraft
des sich zurück bewegenden
Ventils an den Magnet 3 übertragen wird, und der Anker
selbst kann durch das piezoelektrische Element 21 wie oben
beschrieben verzögert werden.
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Gemäß einer
dritten Ausführungsform
der Erfindung weist, wie in 4A und 4B dargestellt
ist, eine Ventileinheit ein Hauptventil 40 auf, das mit
einem Hilfsventil 41 ausgestattet ist. Das Hilfsventil
weist einen zentralen Schaft 42 auf, der sich durch eine
Bohrung in dem Hauptventilschaft 43 erstreckt. Der zentrale
Schaft 42 steht ausreichend von dem Endabschnitt 44 des
Hauptschafts 43 aus vor, damit er durch das Hilfsventilstellmittel 20 betätigt werden
kann. Der Anker 7 ist bei dieser Ausführungsform mit dem Hauptventilschaft 43 starr
verbunden. Das Hilfsventil 41 ist in der unteren Fläche 45 des Hauptventils 40 angeordnet
und kann separat durch das piezoelektrische Element 21 betätigt werden, wenn
sich das Hauptventil 40 in seiner Schließstellung
befindet. Die Bohrung durch das Hauptventil 40 und den
Schaft 43 weist einen vergrößerten, ringförmigen Abschnitt 46 in
der Nähe
des Hauptventils 40 auf. Dieser Abschnitt 46 ist
mit mindestens einem Kanal 47 verbunden, der in der oberen
Fläche 48 des Hauptventils 40 mündet. 4B zeigt
eine Ausführungsform
mit acht Kanälen 47,
die sich von dem vergrößerten Abschnitt 46 aus
erstrecken. Die gesamte Querschnittfläche der Kanäle 47 muss mindestens gleich
der Fläche
des ringförmigen
Abschnitts 46 sein.
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4C zeigt
eine vergrößerte Ansicht
des oberen Endes des zentralen Schafts 42. Das Ende des
Schafts 42 weist einen vergrößerten Abschnitt 48 auf,
sodass eine Rückstellfeder 49 zwischen
dem Endabschnitt 44 des Schafts 42 und diesem Abschnitt 48 eingesetzt
ist. Dies stellt sicher, dass das Hilfsventil 41 zu seiner
Schließstellung
zurückkehrt,
nachdem es betätigt
worden ist. Obwohl die in 4C dargestellte
Feder eine Schraubenfeder ist, können
andere Federarten verwendet werden, beispielsweise eine Tellerfeder.
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Im
Betrieb befindet sich das Hauptventil 40 in seiner Schließstellung,
wenn das Hilfsstellmittel 20 betätigt wird. Das Stellelement 31 des
piezoelektrischen Elements 21 wirkt an dem zentralen Schaft 42 der
Ventileinheit, wodurch das Hilfsventil 41 von seinem Sitz
in der unteren Fläche 45 des
Hauptventils 40 angehoben wird. Dies bewirkt eine Dekompression
des Zylinders, da der Druck durch den vergrößerten Abschnitt 46 und
die Kanäle 47 des
Hauptventils 40 hindurch in den Einlass- oder Auslasskanal 39 freigesetzt
wird.
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Wenn
sich das Ventil schließt,
nähern
sich der Hauptschaft 43 und der Endabschnitt 44 dem oberen
Magnet 3. Die Bewegung des Ventilschafts 43 wird
dadurch angehalten, dass das Ventil seinen Sitz 38 genau
dann erreicht, wenn der Anker 7 mit dem oberen Magnet 3 in
Berührung
kommt. Wie oben beschrieben (1) reicht
ein Spalt von wenigen Zehntel Millimeter aus. Dies verhindert, dass
die vollständige
Kraft des sich zurück
bewegenden Ventils an den Magnet 3 übertragen wird. In diesem Fall kann
der Anker selbst durch das piezoelektrische Element 21 wie
oben beschrieben nicht verzögert werden.
Stattdessen wird die gesamte Ventilbaugruppe, unmittelbar bevor
der vergrößerte Abschnitt 48 an
dem Ende des Schafts die mechanische Kopplung des piezoelektrischen
Elements 21 berührt,
angehalten.
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Eine
vierte Ausführungsform
ist in 5 dargestellt. Gemäß dieser Ausführungsform
ist eine separate Hilfsventilstelleinrichtung 50 an einer
geeigneten Stelle in der Nähe
des Zylinders 51 angeordnet. Das Einlass- und das Auslassventil 52, 53 sind
jeweils mit einer Hauptventilstelleinrichtung wie in 3 dargestellt
ausgestattet. Die Hilfsventilstelleinrichtung 50 weist
eine piezoelektrische Stelleinrichtung 54, eine mechanische
Kopplung 55, einen Hilfsventilschaft 56 und ein
Hilfsventil 57 auf. Eine Dichtungszwecken dienende Büchse 56a ist
vorgesehen, um zu verhindern, dass Abgas von hinter dem Schaft 56 der
Stelleinrichtung 54 austritt. Bei Betätigung öffnet sich das Ventil 57,
und wird der Druck durch einen Dekompressionskanal 58 hindurch
in einen Auslass- oder einen Einlasskanal 59 freigesetzt.
Das Ventil 57 kann direkt mit der Hilfsstelleinrichtung
verbunden sein, da es gegenständlich
von der Hauptventilstelleinrichtung getrennt ist. Jedoch kann eine
piezoelektrische Stelleinrichtung einer anderen Bauweise oder Gestalt
eine Rückstellfeder
für das
Ventil erforderlich machen. Offensichtlich muss die Stelleinrichtung
in einer solchen Weise angeordnet sein, dass sie nicht mit den Hauptventilen 52, 53,
dem Kolben oder einem anderen Bauteil des Motors zusammentrifft.
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Beispiele
mechanischer Kopplungen, die zur Verstärkung des relativ kurzen Hubs
eines piezoelektrischen Elements verwendet werden können, sind
in 6-11 schematisch dargestellt.
Ein Schnitt durch eine einzelne Feder 22 mit Hebelwirkung
ist in 6 zu sehen. Diese Feder 22 weist einen
ersten Abschnitt 61, an dem das piezoelektrische Element 21 wirkt,
und einen zweiten Abschnitt 62 auf, der an dem Ventilschaft 13 wirkt.
Zur Ausbildung der Feder 22 so kompakt wie möglich weist
sie einen im Allgemeinen U-förmigen
Querschnitt mit einem halbzylindrischen Abschnitt 63 auf,
der den ersten und den zweiten Abschnitt 61, 62 verbindet.
Die Feder 22 mit Hebelwirkung kann um einen Schwenkpunkt 64 verschwenkt
werden, der in der Längsrichtung
des halbzylindrischen Abschnitts 63 angeordnet ist. Bei
dieser Ausführungsform
ist der Schwenkpunkt 64 in dem oberen Bereich des halbzylindrischen
Abschnitts 63 angeordnet, wo er eine Verbindung mit dem
ersten Abschnitt 61 der Feder 22 herstellt.
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Zur
Erzielung einer ausreichenden Hebelkraft weisen der erste und der
zweite Abschnitt 61, 62 unterschiedliche Längen auf.
Die Hebelkraft wird bestimmt durch den Abstand d zwischen einer
ersten vertikalen Ebene P1 durch die Achse
des Schwenkpunkts 64 und einer zweiten vertikalen Ebene
P2 durch den Berührungspunkt 65 des
piezoelektrischen Elements 21 mit Bezug auf den Abstand
D zwischen der ersten Ebene P1 und einer
dritten vertikalen Ebene P3 durch die Achse
des Ventilschafts. Ein geeigneter Wert des Verhältnisses d:D kann unter Verwendung
des zur Verfügung
stehenden Hubs des piezoelektrischen Elements 21 und der
benötigten Ventilanhebung
berechnet werden. Wenn beispielsweise das Element 21 einen
Hub von 0,2 mm aufweist und die benötigte Ventilanhebung 2 mm misst, liegt
unter der Annahme, dass die Feder 22 nicht ausweicht, das
Verhältnis
d:D bei 1:10.
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Die
Steifigkeit der Feder muss ausreichend sein, damit sie die Bewegung
des piezoelektrischen Elements an den Ventilschaft übertragen
kann. Gleichzeitig gestattet die inhärente Charakteristik der Feder
in Kombination mit einem durch das Element gesteuerten Hub, dass
die Bewegung des Ventils am Ende seines Rückstellhubs gedämpft wird.
Auf diese Weise kann das Geräusch
herabgesetzt werden, das dadurch erzeugt wird, dass der Anker in
einer unkontrollierten Weise gegen den oberen Elektromagnet schlägt.
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7 zeigt eine Draufsicht auf eine einzelne Feder 22 mit
Hebelwirkung, wobei der zweite Abschnitt 62 eine im Allgemeinen
dreieckige Gestalt aufweist. Die gesamte Länge des halbkreisförmigen Abschnitts 63 in
der Höhe
des Schwenkpunkts 64 plus der Länge der Schwenkachsen 64a, 64b sollte die
Länge der
Basis des dreieckigen zweiten Abschnitts 62 nicht überschreiten.
Dieser zweite Abschnitt 62 weist eine Basis parallel zu
der Achse des Schwenkpunkts 64 auf und verjüngt sich
zu seinem Berührungspunkt
mit dem Ventilschaft 13. Die Fläche 66 der Feder,
die die obere Fläche 65 des
Endes des Ventilschafts 13 überlappt, muss ausreichend
sein, damit sich die Spitze der Feder radial über die Fläche 65 bewegen kann,
wenn sich das Ventil 13 zwischen seiner Öffnungsstellung
und zu seiner Schließstellung
bewegt. Die gestrichelte Linie 67 zeigt die Feder 22 in
ihrer inaktiven Stellung.
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In
einigen Fällen
kann es notwendig sein, mehr als eine piezoelektrische Stelleinrichtung
zu verwenden, beispielsweise dann, wenn der Motor ein solcher eines
Typs mit hoher Kompression ist oder wenn sowohl die vollständige als
auch die teilweise Ventileanhebung durch piezoelektrische Elemente durchgeführt werden
soll. Eine solche Ausbildung ist in 8 dargestellt,
bei der ein Paar von identischen piezoelektrischen Elementen 81a, 81b an
einem Paar von gegenüberliegenden
Federn 82a, 82b wirkt, um einen Ventilschaft 13 zu
steuern.
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Eine
weitere Ausführungsform
ist in 9 dargestellt, bei der eine einzelne Stelleinrichtung
an einem Paar Federn wirkt. Durch dazwischen liegendes Anordnen
einer dünnen
Platte oder Scheibe 91 zwischen einem piezoelektrischen
Element 21 und einem Paar von gegenüberliegenden Federn 92a, 92b mit
Hebelwirkung kann der Ventilschaft 13 betätigt werden.
Dieses Element 21 ist am Zentrum der Platte 91 direkt
oberhalb der Stirnfläche
des Ventilschafts 13 angeordnet. Die Platte 91 ihrerseits
ist an der oberen Seite der ersten Abschnitte 93a, 93b der jeweiligen
Federn 92a, 92b angeordnet. Bei Betätigung wirkt
das Element 21 an der Platte 91 und bewirkt, dass
die Federn 92a, 92b um ihre Schwenkpunkte 94a, 94b verschwenkt
werden, sodass die zweiten Abschnitte 95a, 95b der
Federn den Ventilschaft 13 herunterdrücken.
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Um
eine stabilere Baugruppe der Federn zu erreichen und die an der
oberen Fläche
des Ventilschafts wirkende Kraft gleichmäßiger zu verteilen, ist es
möglich,
die Anzahl der Federn mit Hebelwirkung zu vergrößern. 10A und 10B zeigen eine Baugruppe, die ein einziges piezoelektrisches
Element 21 aufweist, das an vier Federn 101, 102, 103, 104 über eine
Platte 105 wirk, die an der Oberseite der ersten Abschnitte 106, 107, 108, 109 jeder
Feder angeordnet ist. Die Platte 105 ist vorzugsweise aus einem
leichten und steifen Material hergestellt, sodass sie den schnellen
Ausdehnungs- und Zusammenziehungsbewegungen des Elements mit einer kleinen
Durchbiegung oder ohne Durchbiegung folgen kann. Da die äußeren Enden
der dreieckigen Gestalten der zweiten Abschnitte 110, 111, 112, 113,
die mit dem Ventilschaft 13 in Berührung stehen (in 10A angegeben), einen Winkel α von etwa 90° einschließen, gibt es kein Zusammentreffen
zwischen den Federn. Die Anbringungen für die Schwenkachsen 114, 115, 116, 117 sind
aus Gründen
der Klarheit nicht dargestellt.
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Wenn
mehr Federn benötigt
werden, würde eine
Ausbildung wie in 10A und 10B dargestellt
Federn mit einem kleineren eingeschlossenen Winkel α benötigen, um
ein Zusammentreffen zu verhindern. Wenn jedoch dieser Winkel zu
sehr verkleinert wird, wird auch die Steifigkeit der Federn herabgesetzt.
Dieses Problem kann durch die in 11 dargestellte
Ausführungsform
gelöst
werden, bei der die Federn ähnlich
der Blende bei einer fotografischen Linse einander teilweise überlappen.
In diesem Fall wird eine Baugruppe von acht Federn 121, 122, 123, 124, 125, 126, 127, 128 verwendet.
Ein einzelnes piezoelektrisches Element wirkt an allen Federn über eine
achteckige oder kreisförmige
Platte, die die oberen, ersten Abschnitte jeder Feder berührt. Der
Ventilschaft kann dann durch die Schwenkbewegung der unteren, zweiten
Abschnitte der Federn wie oben beschrieben betätigt werden.
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Obwohl
die oben angegebenen Beispiele Baugruppen zeigen, die von zwei,
vier oder acht Federn Gebrauch machen, ist theoretisch jede Anzahl möglich. Mehr
als zehn Federn wären
jedoch wegen der Probleme mit dem Zusammentreffen zwischen den Schwenkachsen
und der Gesamtdicke der Federn, die am Ende des Ventilschafts wirken.
nicht sinnvoll.
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Der
Hub des piezoelektrischen Elements kann auch mittels einer hydraulischen
Verstärkungsanordnung
vergrößert werden.
Gemäß einer
bevorzugten Ausführungsform
umfasst die Anordnung (nicht dargestellt) einen zylindrischen Körper, der zwischen
der Hilfsstelleinrichtung und dem Ventilschaft angeordnet ist. Sowohl
die Stelleinrichtung als auch der zylindrische Körper sind in Hinblick auf den Zylinderkopf
und ein Gehäuse,
in dem die Stellbaugruppe angeordnet ist, festgelegt. Der zylindrische Körper weist
einen sich axial erstreckenden ringförmigen Hohlraum auf, wobei
ein ringförmiger
Kolben in dem oberen Ende dieses Hohlraums verschiebbar angeordnet
ist. Der Kolben oder ein Teil desselben erstreckt sich durch eine
erste Stirnfläche
des zylindrischen Körpers
nach außen.
Der Kolben kann direkt oder indirekt an dem piezoelektrischen Element
befestigt sein, sodass das Element an dem Kolben wirken kann. Wenn
der Kolben nicht direkt mit dem piezoelektrischen Element verbunden
ist, wird eine Rückstellfeder
vorgesehen, um sicherzustellen, dass der Kolben zu seiner inaktiven
Stellung zurück
bewegt wird. Der ringförmige
Hohlraum ist mit einem zentralen, sich axial erstreckenden zylindrischen Hohlraum über einen
oder mehrere im Wesentlichen radiale(n) Kanal/Kanäle verbunden.
Um den hydraulischen Verstärker
kompakt zu halten, ist bzw. sind der Kanal bzw. die Kanäle so angeordnet,
dass er bzw. sie aus dem unteren Ende des ringförmigen Hohlraums austritt bzw.
austreten, radial einwärts und
nach oben führt
bzw. führen
und in den zentralen Hohlraum an seinem oberen Ende eintritt bzw.
eintreten. Der zentrale Hohlraum weist einen weiteren verschiebbar
angeordneten, zentralen Kolben auf, der wie ein zylindrischer Stift
gestaltet ist. Der zentrale Kolben erstreckt sich durch eine zweite
Stirnfläche
an dem unteren Ende des zylindrischen Körpers, die der ersten Stirnfläche gegenüberliegt.
Wenn sich das Ventil in seiner oberen Schließstellung befindet, steht der
zentrale Kolben mit dem Ventilschaft in Berührung.
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Die
Hohlräume
und die Kanäle,
die durch die ringförmigen
und die zentralen Kolben umschlossen sind, sind mit einem hydraulischen
Medium, beispielsweise Hydrauliköl,
Wasser mit Gefrierschutz- und/oder Korrosionsschutzzusätzen, oder
irgendeinem anderen geeigneten Fluid gefüllt. Um zu verhindern, dass
Hydraulikfluid austritt, müssen
beide Kolben um ihren Umfang herum, wo sie aus den Stirnflächen des
Zylinderkörpers
austreten, abgedichtet sein. Diese Abdichtungsfunktion kann entweder durch
Verwendung von Abdichtungszwecken dienenden Büchsen oder durch Herstellung
der Kolben und ihrer entsprechenden Hohlraumwandflächen mit
sehr engen Toleranzen erreicht werden.
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Im
Betrieb bewirkt ein Steuersignal an das piezoelektrische Element,
dass es an dem ringförmigen
Kolben wirkt. Dieser Kolben drückt
hydraulisches Fluid durch die Verbindungskanäle in den zentralen Hohlraum,
was bewirkt, dass das Fluid an dem zentralen Kolben und dem Ventilschaft
wirkt, um ein anfängliches Öffnen des
Ventils durchzuführen.
Das Verstärkungsverhältnis ist
proportional zu dem Verhältnis
zwischen den Querschnittflächen
der ringförmigen
und der zentralen Hohlräume.
Ein verhältnismäßig kurzer
Hub durch das piezoelektrische Element und den ringförmigen Kolben
bewirkt daher einen verstärkten
Hub für
den zentralen Kolben infolge des von dem ringförmigen Hohlraum zu dem zentralen
Hohlraum verdrängten
Volumens.