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GEBIET DER ERFINDUNG
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Es
wird ein Fließbett/„Expanded
Bed"-Adsorptionsverfahren
zur Reinigung von Bio-Makromolekülen beschrieben.
Das Verfahren ist so entwickelt worden, dass es ein erster Einfangschritt
in einem nachgeschaltet ausgeführten
Verfahren bei der Herstellung von Bio-Makromolekülen, wie Nukleinsäuren, z.B.
Plasmid-DNA, chromosomaler DNA, RNA und Virus-DNA, und Viren selbst und sogar Bakterien,
ist.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Mit
dem zunehmenden Interesse an der Gentherapie wird die Notwendigkeit,
große
Mengen von Gentherapie-Vektoren herzustellen, drängender. Gegenwärtig setzen
24% der Protokolle, die sich derzeit in der Erprobung befinden,
Plasmid-DNA als Abgabevehikel für
die Gentherapie und Impfanwendungen ein. In vielen Gentherapie-Fällen wird
auch virale DNA als Abgabevehikel eingesetzt. Angesichts der großen Größe von Genvektor-Molekülen und
der Scherempfindlichkeit der Feststoffe, die nach Zelllyse und Neutralisation,
um die Genvektoren aus mikrobiellen Zellen oder viralem Material
zu extrahieren, gewonnen werden, sind traditionelle Grundverfahren,
wie Zentrifugation, Filtration und an einem gepackten Bett erfolgende
Chromatographie, nicht besonders attraktiv. Fließbett-Adsorption oder „Expanded
Bed"-Adsorption,
Techniken, die auf einer Fluidisierung basieren, bieten beträchtliche
vielversprechende Aussichten bei schwer zu handhabenden biologischen Ausgangsmaterialien,
die unlösliche
Verunreinigungen enthalten.
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Ein
expandiertes Bett („expanded
bed") ist gekennzeichnet
durch ein geringes Ausmaß an
Rückvermischung
des Adsorptionsmittelmediums. Dies bedeutet, dass jedes Adsorptionsmittel-Partikel
sich innerhalb eines begrenzten Volumens des gesamten Betts bewegt.
Ein expandiertes Bett wird als ein stabilisiertes Fließbett bezeichnet.
Die Stabilität
tritt auf, wenn die Adsorptionsmittel-Partikel ein sogenanntes klassiertes
Bett bilden, in welchem die größeren und/oder
dichtesten Adsorptionsmittel-Partikel am weitesten unten im Bett
positioniert sind und die kleineren und/oder weniger dichten Adsorptionsmittel-Partikel
weiter oben in dem Bett positioniert sind. Das im Rahmen dieser
Erfindung verwendete Adsorptionsmittelmedium ist speziell für eine Verwendung
in einem Fließbett
und vorzugsweise in einem expandierten Bett gestaltet. Die Größenverteilung und
Dichtevariation bestimmen die Stabilität des Betts. Wie hier verwendet,
bezieht sich der Begriff „Fließbett/Expanded
Bed" darauf, dass
das Grundverfahren zumindest ein Fließbett und vorzugsweise ein
expandiertes Bett ist.
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Es
gibt gegenwärtig
wenigstens zwei kommerzielle Lieferanten von Adsorptionsmitteln
für eine „Expanded
Bed"-Chromatographie.
Pharmacia Biotech AB (Uppsala, Schweden) vertreibt StreamlineTM (welches Adsorptionsmittel aus quervernetzten
Polysacchariden (Agarose) mit Quarz-Partikeln, welche als Füllstoffe von
hoher Dichte eingearbeitet sind, einsetzt. Die Adsorptionsmittel
haben eine Dichte von etwa 1,2 g/ml, wobei die Durchmesser im Bereich
von 125-315 μm
liegen. WO92/18237 (Pharmacia LKB Biotechnology AB) beschreibt Körnchen für eine nachgeschaltet
erfolgende Weiterverarbeitung, umfassend eine Polymermatrix, in welche
Glas- oder Siliciumdioxid-Partikel eingearbeitet worden sind, und
deren Verwendung im Rahmen einer nachgeschaltet erfolgenden Weiterverarbeitung,
speziell im Rahmen von Trennungen mittels eines stabilisierten Fließbetts.
Die Körnchen
haben einen Durchmesser von 100-1000 μm und eine Dichte von 1,10-1,50
g/ml von hydratisierten Körnchen.
Die Kernmaterialien sind typischerweise Glas oder Siliciumdioxid.
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WO
92/00799 (Kern-En-Tec, UpFront Chromatography A/S) beschreibt Adsorptionsmittel-Partikel
mit einer Struktur, die dadurch gekennzeichnet ist, dass sie pellikulär (von einer
Umhüllung
umgeben) oder ein Konglomerat ist. Diese Veröffentlichung offenbart eine
große
Anzahl von Adsorptionsmitteln für
eine Verwendung im Rahmen einer Fließbett/"Expanded Bed"-Chromatographie.
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WO
97/17132 (Pharmacia Biotech AB (Uppsala, Schweden)) beschreibt Adsorptionsmittel
für eine Verwendung
bei einer „Expanded
Bed"-Chromatographie,
die dadurch gekennzeichnet sind, dass sie eine Dichte von mehr als
1 g/ml aufweisen und eine poröse
Polymer-Grundmatrix umfassen, in welche ein partikulärer Füllstoff
eingearbeitet ist. Der Füllstoff
ist dadurch gekennzeichnet, dass er eine Dichte ≥ 3 g/ml aufweist, aber die Größe der Kernmaterial-Partikel „wird stets
viel kleiner als die Größe der Körnchen sein
(„will
always be much smaller than the size of the beads"). Dementsprechend
liegt die Dichte der Körnchen
normalerweise gerade über
1,0 g/cm3.
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In
der Literatur (mündlicher
Vortrag von E. Boschetti, BioSepra, auf der Second International
Conference on Expanded Bed Adsorption, Napa Valley, CA, U.S.A.,
21.-23. Juni 1998, siehe „Conference
Abstract"-Buch,
Seite 14) wird auch die Verwendung von kleinen Partikeln von hoher
Dichte, welche für
Fließbett-Anwendungen
geeignet sind, beschrieben. Die beschriebenen Adsorptionsmittel
sind so gestaltet, dass sie den Diffusionsabstand in einem porösen Medium
innerhalb der Adsorptionsmittel verringern. Die beschriebenen Adsorptionsmittel
sind für
eine schnelle Diffusion günstig
und dementsprechend mit hohen Flussraten verträglich.
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Die
für eine
Fließbett/„Expanded
Bed"-Chromatographie
heutzutage kommerziell erhältlichen
Adsorptionsmittelmedien sind hauptsächlich für die Proteinreinigung entwickelt
worden. Ein Teil des Mediums weist eine hohe Dichte (> 1 g/ml) auf, um die
benötigten
Sedimentationseigenschaften sicherzustellen. Der Anteil von hoher
Dichte ist idealerweise unter den während der jeweiligen Reinigung
verwendeten Bedingungen inert und nicht-korrosiv. Der Anteil von
hoher Dichte ist mit einer Polymerphase mit einer offenen Porenstruktur,
wo das Zielmolekül
(üblicherweise
ein Protein) von Interesse an einen an das Polymer gekoppelten Ligand
binden kann, kombiniert. Das Zielmolekül ist in der Lage, in die Poren
zu diffundieren. Dadurch wird das Zielmolekül gegenüber Bindungsstellen in dem
gesamten Volumen der Polymerphase exponiert. Die das Ziel darstellenden
Bio-Makromoleküle,
die in dem hiesigen Verfahren beschrieben werden, z. B. Plasmid-DNA,
chromosomale DNA, RNA, Virus-DNA und Viren selbst und sogar Bakterien,
sind nicht in der Lage, in die Poren der kommerziell erhältlichen
Medien, die für
eine „Expanded
Bed"-Chromatographie
gestaltet worden sind, zu diffundieren. Dementsprechend wird die
Bindung wahrscheinlich hauptsächlich
an der Oberfläche
der Medien auftreten. Bei den gegenwärtig erhältlichen Medien bedingt dies
eine bedeutende Einschränkung
der Kapazität/Beladefähigkeit
aufgrund von deren relativ geringen verfügbaren Oberflächen.
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WO
97/29190 beschreibt eine Technik zur Herstellung von hochgradig
gereinigter Plasmid-DNA in E. coli, welches Verfahren umfasst, Plasmid
enthaltende Zellen bis zu einer hohen Biomasse in exponentieller Vermehrung
zu vermehren und die Zellen zu lysieren, indem der pH der Kultur
auf einen sorgfältig
kontrollierten pH-Wert, bei welchem chromosomale DNA denaturiert
wird, aber Plasmid-DNA reversibel renaturiert wird, erhöht wird.
Das Plasmid enthaltende Ausgangsmaterial wird nachfolgend an einem
Diethylaminoethyl (DEAE)-Anionenaustauscher
in einem „Expanded
Bed"-Verfahren weiterverarbeitet.
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Journal
of Chromatography A, 806 (1998) 31-45 beschreibt die präparative
Reinigung von supergeknäulter
Plasmid-DNA unter Verwendung einer quaternären Aminoethyl (QAE)-Anionenaustauschchromatographie.
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KURZE BESCHREIBUNG DER
ERFINDUNG
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Dementsprechend
besteht das der Erfindung zugrunde liegende Problem darin, verbesserte
Materialien für
eine Fließbett-Adsorption
oder „Expanded
Bed"-Adsorption,
insbesondere Materialien für
die Reinigung von Bio-Makromolekülen
bereitzustellen.
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Die
Erfindung stellt dementsprechend ein Verfahren zur Verwendung von
Fließbett-Adsorption oder einer „Expanded
Bed"-Adsorption
als ein erster Einfangschritt für
die Rückgewinnung
von Bio-Makromolekülen, z.B.
von Plasmid-DNA, chromosomaler DNA, RNA, viraler DNA und Viren selbst
und sogar Bakterien, aus einem rohen biologischen Ausgangsmaterial,
z.B. die Gewinnung von Plasmid-DNA aus einem E. coli-Lysat-Ausgangsmaterial,
bereit. Es werden auch neue partikuläre Materialien beschrieben.
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Ein
erstes Ziel besteht darin, ein partikuläres Material (ein Adsorptionsmittelmedium),
das eine verbesserte Bindungskapazität für Bio-Makromoleküle, z.B.
Plasmid-DNA, chromosomale DNA, RNA, Virus-DNA, Viren als solche
und Bakterien, aufweist, durch eine bislang unrealisierte Kombination
von Partikelgröße, Partikeldichte
und angefügten
Gruppen (Liganden) bereitzustellen, wodurch bestimmte Vorteile in
chromatographischen Verfahren, wie Fließbettverfahren, ermöglicht werden.
Dementsprechend stellt die Erfindung auch ein partikuläres Material
mit einer Dichte von wenigstens 2,5 g/ml bereit, wobei die Partikel
des partikulären
Materials einen durchschnittlichen Durchmesser von 20-40 μm aufweisen
und die Partikel des partikulären
Materials im Wesentlichen aus einer polymeren Grundmatrix und einem
nicht-porösen
Kernmaterial aufgebaut sind, wobei das Kernmaterial eine Dichte
von wenigstens 3,0 g/ml aufweist, wobei die polymere Grundmatrix
mit einer Ladung versehbare angefügte Gruppen oder Affinitätsliganden
für ein
Biomolekül
umfasst.
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Ein
zweites Ziel der Erfindung besteht darin, ein Verfahren bereitzustellen,
das eine in großem
Maßstab
ausgeführte
Produktion von Bio-Makromolekülen,
z.B. von Plasmid-DNA, chromosomaler DNA, RNA, Virus-DNA und Viren
selbst und sogar Bakterien, aus einem rohen Ausgangsmaterial unter
Verwendung einer Fließbett/„Expanded
Bed"-Adsorption
als ein erster Einfangschritt handhaben kann. Dementsprechend stellt die
Erfindung ein Verfahren zur Isolierung oder Reinigung eines Bio-Makromoleküls bereit,
in welchem das Bio-Makromolekül
an ein partikuläres
Material, wie hier definiert, adsorbiert wird.
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Es
wird allgemein ins Auge gefasst, dass die Anwendung der Materialien
in nicht-gepackten
Systemen, wie nicht-gepackten Säulen
oder nicht-gepackten Reaktoren und Kontaktoren unterschiedlicher
Arten ausgeführt
wird.
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Es
wird insbesondere ins Auge gefasst, dass die Materialien in den
Gebieten der „Expanded
Bed"-Verfahren und
Fließbett-Verfahren
wie auch im Rahmen von Verfahren, die turbulente Fließbetten,
chargenweise Adsorption („batch
adsorption") und
chargenweise Elution („batch
elution") einsetzen,
und einer chargenweise erfolgenden Adsorption („batch adsorption"), gefolgt von einer „Expanded
Bed"-Elution, verwendet
werden können.
Wie sich verstehen wird, können
die Materialien in einem relativ breiten Spektrum von chromatographischen
Verfahren verwendet werden, es sollte jedoch erwähnt werden, dass die Materialien
nicht für
Anwendungen, die mittels eines gepackten Betts erfolgen, bestimmt
sind.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
Erfinder haben ein Verfahren entdeckt, das bei dem Einfang von Bio-Makromolekülen im Rahmen einer
Fließbett/„Expanded
Bed"-Adsorption
eine hohe dynamische Kapazität/Beladefähigkeit
ermöglicht.
Das Verfahren ist in der Lage, große Volumen von rohen Ausgangsmaterialien,
welche das das Ziel darstellende Bio-Makromolekül enthalten, handzuhaben.
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Der
Begriff Bio-Makromolekül
soll eine jegliche Entität
von biologischer Herkunft mit einem Molekulargewicht von wenigstens
20.000 D, z.B. Plasmid-DNA, chromosomale DNA, RNA, Virus-DNA oder
Viren selbst und sogar Bakterien, bedeuten. Es sollte sich verstehen,
dass modifizierte Varianten und Analoga von diesen Entitäten innerhalb
des Umfangs des Begriffs ebenfalls möglich sind, solange die Modifizierung
oder die Analoga den Charakter des nativen Bio-Makromoleküls beibehalten.
Die Bio-Makromoleküle,
die gemäß der Erfindung
isoliert/gereinigt werden sollen, haben vorzugsweise ein Molekulargewicht
von wenigstens 50.000 D, wie wenigstens 100.000 D oder wenigstens
500.000 D, wie wenigstens 5.000.000. Als Beispiel wird bei E. coli
das Molekulargewicht typischerweise 4.200.000 Basenpaare, was 2,7 × 109 D entspricht, betragen. Es wird sich verstehen,
dass keine definierte Obergrenze für das Molekulargewicht Anwendung
findet, da die Bio-Makromoleküle
auch ganze Zellen umfassen. Jedoch wird in Bezug auf Nukleinsäuren, z.B.
Plasmid-DNA, chromosomale DNA, RNA, Virus-DNA u.s.w., der „Moleküldurchmesser" typischeweise im
Bereich von 0,5-5,0 μm
liegen. Viren haben typischerweise einen „Durchmesser" im Bereich von 50-100
nm.
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Partikuläres Material
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Wie
oben erwähnt,
betrifft die Erfindung u.a. ein partikuläres Material, das für die Isolierung/Reinigung von
Bio-Makromolekülen
nützlich
ist, d.h. ein partikuläres
Material mit einer Dichte von wenigstens 2,5 g/ml, wobei die Partikel
des partikulären
Materials einen durchschnittlichen Durchmesser von 20-40 μm aufweisen und
die Partikel des partikulären
Materials im Wesentlichen aus einer polymeren Grundmatrix und einem nicht-porösen Kernmaterial
aufgebaut sind, wobei das Kernmaterial eine Dichte von wenigstens
3,0 g/ml aufweist, wobei die polymere Grundmatrix mit einer Ladung
versehbare angefügte
Gruppen oder Affinitätsliganden
für ein
Bio-Makromolekül
umfasst.
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Im
vorliegenden Kontext werden die Begriffe „Adsorptionsmittel", „partikuläres Material" und „Adsorptionsmedium" synonym verwendet.
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Im
vorliegenden Kontext soll der Ausdruck „Konglomerat" einen Partikel eines
partikulären
Materials bezeichnen, der Körner
von Kernmaterial von unterschiedlicher Art und Größe, die
durch die polymere Grundmatrix zusammengehalten werden, umfasst,
z.B. einen Partikel, bestehend aus zwei oder mehreren Partikeln von
hoher Dichte, die durch umgebende Agarose (polymere Grundmatrix)
zusammengehalten werden. Der Ausdruck „pellikulär" (von einer Umhüllung umgeben; „pellicular") soll einen Verbund
von Partikeln bezeichnen, in welchem jeder Partikel aus nur einem
Kernmaterial von hoher Dichte, überzogen
mit einer Schicht der polymeren Grundmatrix, besteht, z.B. einem
Edelstahlkorn von hoher Dichte, das mit Agarose überzogen ist (siehe 1).
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Es
wird angenommen, dass der relativ kleine Durchmesser der Partikel
kombiniert mit der hohen Dichte eine wichtige Rolle für die nützlichen
Eigenschaften des partikulären
Materials, insbesondere die nützlichen Eigenschaften
bei der Isolierung/Reinigung von Bio-Makromolekülen in Fließbett-Verfahren spielt. Dementsprechend
liegt der durchschnittliche Durchmesser der Partikel des partikulären Materials
im Bereich von 20-40 μm.
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Darüber hinaus
wird angenommen, dass eine relativ enge Partikelgrößenverteilung
vorteilhaft ist (bei Berücksichtigung,
dass eine bestimmte Breite der Verteilung vorteilhaft ist, wenn
das Material in einer Fließbett-Konstellation
verwendet werden soll); dementsprechend wird angenommen, dass wenigstens
95% der Partikel einen Durchmesser im Bereich von 20-40 μm haben sollten.
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Wie
oben erwähnt,
scheint die hohe Dichte der Partikel extrem relevant zu sein; dementsprechend sollte
die Dichte allgemein wenigstens 2,5, z.B. wenigstens 3,0, wie wenigstens
3,5 betragen, vorzugsweise im Bereich von 3,5-10,0 g/ml liegen.
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Die
hohe Dichte wird primär
durch die Aufnahme eines hohen Anteils eines dichten, nicht-porösen Kernmaterials,
vorzugsweise mit einer Dichte von wenigstens 3,0 g/ml, wie wenigstens
5,0, vorzugsweise im Bereich von 6,0-12,0 g/ml, erhalten. Dies wird
zu Partikeln führen,
die von der Zusammensetzung her pellikulär oder ein Konglomerat sind.
Beispiele von geeigneten nicht-porösen Kernmaterialien sind anorganische
Verbindungen, Metalle, elementare Nichtmetalle, Metalloxide, Nichtmetalloxide,
Metallsalze und Metalllegierungen u.s.w., solange die obigen Dichtekriterien
erfüllt
werden. Beispiele für
solche Kernmaterialien sind Metallsilicate, Metallborosilicate;
Keramiken, einschließlich
Titandiborid, Titancarbid, Zirconiumdiborid, Zirconiumcarbid, Siliciumcarbid,
Aluminiumnitrid, Siliciumnitrid, Titannitrid, Yttriumoxid, Siliciummetall-Pulver
und Molybdändisilid;
Metalloxide und -sulfide, einschließlich Magnesium-, Aluminium-,
Titan-, Vanadium-, Chrom-, Zirconium-, Hafnium-, Mangan-, Eisen-,
Cobalt-, Nickel-, Kupfer- und Silberoxid, Nichtmetalloxide; Metallsalze,
einschließlich
Bariumsulfat; metallische Elemente, einschließlich Zirconium, Titan, Hafnium,
Vanadium, Chrom, Mangan, Eisen, Cobalt, Nickel, Indium, Kupfer,
Silber, Gold, Palladium, Platin, Ruthenium, Osmium, Rhodium und
Iridium; und Legierungen von metallischen Elementen, wie Legierungen,
die zwischen diesen metallischen Elementen gebildet werden, z.B.
Edelstahl; kristalline und amorphe Formen von Kohlenstoff, einschließlich Graphit,
Carbon-Black und künstliche
Kohle. Bevorzugt sind Stahl- und Titan-Körnchen wie auch Edelstahlkörnchen.
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Es
ist bevorzugt, dass das Kernmaterial von wenigstens 95% der Partikel
ein Stahlkörnchen
mit einem Durchmesser im Bereich von 2-40, wie 15-38 μm, vorzugsweise
15-35 μm
ist.
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Darüber hinaus
ist bevorzugt, dass wenigstens 95% der Partikel ein nicht-poröses Kernmaterial
mit einem Durchmesser, der wenigstens das 0,70-fache, wie wenigstens
das 0,80-fache,
vorzugsweise wenigstens das 0,85-fache des Durchmessers des Partikel
ist, umfassen.
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Alternativ
wird das Kernmaterial aus mehr als einem Körnchen, z.B. Körnchen mit
einem Durchmesser von weniger als 20 μm, gebildet.
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Typischerweise
macht das Kernmaterial 10-99%, vorzugsweise 50-95% des Volumens
der Partikel aus und die Polymergrundmatrix macht 1-90%, vorzugsweise
5-50% des Volumens des Partikels aus.
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Wenn
das Kernmaterial eines großen
Anteils der Partikel (>95%)
aus einem einzelnen Körnchen
gebildet wird, weist die polymere Grundmatrix typischerweise weniger
als 20 μm Dicke
(der geometrische Abstand zwischen dem Kernmaterial und der Oberfläche des
Partikels) und vorzugsweise weniger als 10 μm und am meisten bevorzugt weniger
als 5 μm
Dicke auf. In einer Ausführungsform
wird ins Auge gefasst, dass die polymere Grundmatrix eine monomolekulare
Schicht, die das Kernmaterial umhüllt, bilden könnte. Dementsprechend
wird in diesem Falle ins Auge gefasst, dass die polymere Matrix
durch eine Spezies mit niedrigem Molekulargewicht, die eine vorherrschende
Affinität
für das
Kernmaterial aufweist, ersetzt werden könnte. Diese Affinität zwischen
der niedermolekularen Spezies und dem Kernmaterial könnte durch
eine Oberflächenbehandlung
des Kernmaterials, z.B. durch Organosilylierung von keramischen
Materialien, verbessert werden. Die monomolekulare Schicht könnte auch
durch chemische Mittel oder Maßnahmen,
die per se bekannt sind, kovalent an die Oberfläche des Kernmaterials gekoppelt
werden.
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Ein
anderes wichtiges Merkmal der Erfindung ist die Tatsache, dass die
polymere Grundmatrix entweder mit einer Ladung versehbare angefügte Gruppen
oder Affinitätsliganden
für ein
Bio-Makromolekül
als angefügte
Gruppen umfasst. Es ist auch möglich,
die beiden Unterarten von angefügten
Gruppen zu kombinieren. Es ist gegenwärtig bevorzugt, dass die angefügten Gruppen
mit einer Ladung versehbare Gruppierungen, ausgewählt aus
Polyethylenimin, modifiziertem Polyethylenimin, Polyethylenimin/oxyethylen),
quaternärem Aminoethyl
(QAE) und Diethylaminoethyl (DEAE), umfassen. Solche Gruppen können mit
der polymeren Grundmatrix mittels eines Divinylsulfon- oder eines
Epichlorhydrin-Linkers oder durch andere Verknüpfungsmittel oder -maßnahmen,
die per se bekannt sind, oder durch Verwendung des der Gruppe entsprechenden Chlorids
verknüpft
werden. Die zuerst erwähnte
Möglichkeit
ist besonders relevant für
mit einer Ladung versehbare Gruppierungen, wie Polyethylenimine,
modifizierte (z.B. alkylierte) Polyethylenimine und Polyethylenimin/oxyethylen)e.
Das entsprechende Chlorid ist besonders relevant für mit einer
Ladung versehbare Gruppen, wie quaternäres Aminoethyl (QAE) und Diethylaminoethyl
(DEAE).
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Für das Binden
von Bio-Makromolekülen
an die Oberfläche
des partikulären
Materials gemäß der Erfindung
kann eine große
Anzahl von unterschiedlichen Liganden, die per se bekannt sind,
eingesetzt werden durch Koppeln an die Polymerphase direkt oder
durch die nachfolgend erwähnten
aktivierenden Gruppen. Positiv geladene Ionenaustausch-Liganden
sind für
das Binden von Nukleinsäuren,
wie DNA und RNA, gut geeignet, wobei wohlbekannte Liganden DEAE,
QAE, PEI und andere Aminogruppen enthaltende Liganden sind. Es können jedoch
auch interchelatbildende („interchelating") Liganden eingesetzt
werden wie auch sequenzspezifische Liganden, wie komplementäre DNA/RNA-Stränge und
künstliche
Oligonukleotide, wie PNA.
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Polyklonale
und monoklonale Antikörper,
synthetische Peptide und andere synthetische chemische Oligomere,
Lectine, Kohlenhydrate und hydrophobe Liganden können für das Binden von Viren, Bakterien
und anderen Bio-Makromolekülen
ebenfalls relevant sein.
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Solche
Affinitätsliganden
können
wie die mit einer Ladung versehbaren Gruppierungen mit der Grundmatrix
verknüpft
werden durch Methoden, die den Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt
sind, z.B. wie in „Immobilized
Affinity Ligand Techniques" von
Hermanson et al., Academic Press, Inc., San Diego, 1992, beschrieben.
In Fällen,
wo die polymere Grundmatrix nicht die Eigenschaften aufweist, um
als aktive Substanz zu funktionieren, kann die polymere Grundmatrix
(oder Matrices, wenn eine Mischung von Polymeren verwendet wird),
derivatisiert werden, um als eine aktive Substanz in den Aktivierungs-
oder Derivatisierungsverfahren zu funktionieren. Dementsprechend
können
Materialien, welche Hydroxyl-, Amino-, Amid-, Carboxyl- oder Thiolgruppen
umfassen, aktiviert oder derivatisiert werden unter Verwendung von
verschiedenen aktivierenden Chemikalien, z.B. Chemikalien, wie Bromcyan,
Divinylsulfon, Epichlorhydrin, Bisepoxyranen, Dibrompropanol, Glutarsäuredialdehyd,
Carbodiimiden, Anhydriden, Hydrazinen, Periodaten, Benzochinonen,
Triazinen, Tosylaten, Tresylaten und Diazoniumionen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
ist die angefügte
Gruppe eine Polyethylenimin-Kette,
mehr bevorzugt eine Polyethylenimin-Kette mit einer massegemittelten
Molekülmasse
von wenigstens 10.000 D, wie 50.000-2.000.000 D.
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Es
ist auch bevorzugt, dass, unabhängig
davon, ob die angefügte
Gruppe ein Polyethylenimin ist, die angefügten Gruppen eine Tentakel-artige
Struktur auf der Oberfläche
des Partikels bilden. Eine Tentakel-artige Oberflächenstruktur
ist bevorzugt, um die Oberfläche
und/oder die Bindungsstellen für
große
Bio-Makromoleküle
selbst zu erhöhen.
Es sollte sich verstehen, dass Gruppierungen, wie Polyethylenimin,
eine geknäulte Struktur
bilden können,
von welcher angenommen wird, dass sie die Adsorption von Bio-Makromolekülen vereinfacht.
Andere Liganden, die für
einen Einfang von Bio-Makromolekülen,
wie Plasmid-DNA, geeignet sind, sind DEAE und QAE. Sie bilden ihrerseits
keine Tentakel-artige Struktur, wenn sie an ein Adsorptionsmittelmedium
gekoppelt werden. In Kombination mit Spacern (Abstandshaltern),
Liganden, wie DEAE und QAE, kann sich jedoch eine Tentakel-artige
Struktur mit erhöhter
Oberfläche
bilden. Es können
auch anderen Liganden mit niedrigem Molekulargewicht, z. B. Oligonukleotide,
nützlich
sein, insbesondere in Kombination mit einer Tentakel-artigen Oberflächenstruktur.
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Die
polymere Grundmatrix wird verwendet als ein Mittel, um Kernmaterial
zu bedecken und eine Mehrzahl von Kernmaterialien (oder ein einzelnes
Kernmaterial) zusammenzuhalten, und als ein Mittel zum Binden der
aktiven Substanz. Dementsprechend muss die polymere Grundmatrix
ausgesucht werden unter bestimmten Arten von natürlichen oder synthetischen
organischen Polymeren, typischerweise ausgewählt aus
- A)
natürlichen
und synthetischen Polysacchariden und anderen auf Kohlenhydraten
basierenden Polymeren, einschließlich Agar, Alginat, Carragheen,
Guar Gum, Gummiarabikum, Ghatti Gum, Tragantgummi, Karayagummi,
Johannisbrotgummi, Xanthan Gum, Agarosen, Cellulosen, Pektinen,
Mucinen, Dextranen, Stärken,
Heparinen, Chitosanen, Hydroxystärken,
Hydroxypropylstärken,
Carboxymethylstärken,
Hydroxyethylcellulosen, Hydroxypropylcellulosen und Carboxymethylcellulosen.
- b) synthetischen organischen Polymeren und Monomeren, die zu
Polymeren führen,
einschließlich
acrylischer Polymere, Polyamide, Polyimide, Polyester, Polyether,
polymerer Vinylverbindungen, Polyalkene und substituierter Derivate
davon, wie auch Copolymere, welche mehr als ein solches Polymer
funktional umfassen, und substituierte Derivate davon; und
- c) Mischungen davon.
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Eine
bevorzugte Gruppe von polymeren Grundmatrices sind Polysaccharide,
wie Agarose.
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Die
ideale und bevorzugte Gestalt eines einzelnen Partikels ist im Wesentlichen
kugelförmig.
Die Gesamtgestalt der Partikel ist jedoch normalerweise nicht extrem
kritisch; dementsprechend können
die Partikel andere Arten von abgerundeten Gestalten, z.B. ellipsoid,
tröpfchenförmig und
bohnenförmig,
aufweisen. Jedoch ist es für
bestimmte Anwendungen (z.B. wenn die Partikel in einer Fließbett-Konstellation
verwendet werden) bevorzugt, dass wenigstens 95% der Partikel im
Wesentlichen kugelförmig
sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform
weist das partikuläre
Material eine Dichte im Bereich von 3,2-5,0 g/ml auf, wobei die
Partikel des partikulären
Materials einen durchschnittlichen Durchmesser von 20-40 μm aufweisen
und die Partikel des partikulären
Materials im Wesentlichen aus einer Polysaccharid-Grundmatrix und
einem Kernmaterial aufgebaut sind, wobei das Kernmaterial eine Dichte
im Bereich von 6,0-12,0 g/m3 aufweist, wobei
die Polysaccharid-Grundmatrix angefügte Ketten von Polyethylenimin,
modifiziertem Polyethylenimin oder Poly(ethylenimin/oxyethylen)
umfasst, wobei die angefügten
Gruppen eine Tentakel-artige Struktur auf der Oberfläche des
Partikels bilden.
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In
einer weiteren bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein partikuläres Material mit einer Dichte
von wenigstens 2,5 g/ml bereit, wobei die Partikel des partikulären Materials
einen durchschnittlichen Durchmesser von 20-40 μm aufweisen und die Partikel
des partikulären
Materials im Wesentlichen aus einer polymeren Grundmatrix, ausgewählt aus
Polysacchariden, bevorzugt Agarose, und einem nicht-porösen Kernmaterial
aufgebaut sind, wobei das Kernmaterial eine Dichte im Bereich von
6,0-12,0 g/ml aufweist, wobei wenigstens 95% der Partikel ein nicht-poröses Kernmaterial-Körnchen mit
einem Durchmesser, der das wenigstens 0,70-fache des Durchmessers
des Partikels ist, umfassen, wobei die polymere Grundmatrix angefügte Gruppen
umfasst, die bei pH 4,0 positiv geladen sind oder die Affinitätsliganden
für ein
Biomolekül
sind.
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Die
Herstellung des erfindungsgemäßen partikulären Materials
kann durch verschiedene Verfahren, die per se bekannt sind, ausgeführt werden
(z.B. durch herkömmliche
Verfahren, die den Fachleuten auf diesem Gebiet bekannt sind, siehe
z.B.
EP 0 538 350 B1 (UpFront
Chromatography A/S) oder WO 97/17132 (Pharmacia Biotech AB)), beispielsweise
durch Block-Copolymerisation von Monomeren; Suspensionspolymerisation
von Monomeren; Block- oder
Suspensionsgelierung von gelbildenden Materialien, z.B. durch Erwärmen und
Abkühlen
(z. B. von Agarose) oder durch Zugabe von Gelbildungs-„Katalysatoren" (z. B. Zugeben eines
geeigneten Metallions zu Alginaten oder Karragheenen); Block- oder
Suspensionsvernetzung von geeigneten löslichen Materialien (z.B. Vernetzung
von Dextranen, Cellulosen oder Stärken oder Gelatinen, oder von
anderen organischen Polymeren mit z.B. Epichlorhydrin oder Divinylsulfon);
Bildung von Siliciumdioxid-Polymeren durch Ansäuern von Siliciumdioxid-Lösungen (z.B. Block- oder Suspensionslösungen);
gemischte Vorgehensweisen, z.B. Polymerisation und Gelierung; Sprühverfahren;
und Fließbett-Beschichten
von Dichtekontrollierenden Partikeln; Abkühlen von Emulsionen von Dichte-kontrollierenden
Partikeln, die in polymeren Grundmatrices in erwärmten Öl-Lösemitteln suspendiert sind;
oder durch Suspendieren von Dichte-kontrollierenden Partikeln und
Wirkstoffen in einer geeigneten Monomer- oder Copolymer-Lösung, gefolgt von
einer Polymerisation.
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In
einer besonders bevorzugten Ausführungsform
(die für
die Herstellung des partikulären
Materials gemäß der Erfindung
allgemein anwendbar zu sein scheint) wird ein partikuläres Material,
welches Agarose als die polymere Grundmatrix und Stahlkörnchen als
das Kernmaterial umfasst, erhalten, indem eine Mischung von Agarose
in Wasser erwärmt
wird (auf etwa 90°C),
die Stahlkörnchen
zu der Mischung hinzugegeben werden und die Mischung in ein heißes Öl (z.B.
pflanzliches Öl)
transferiert wird, die Mischung durch kräftiges Rühren emulgiert wird (gegebenenfalls
durch Zugabe eines herkömmlichen
Emulgators) und die Mischung abgekühlt wird. Es versteht sich
für den
Fachmann auf diesem Gebiet, dass die Partikelgröße (d.h. die Menge von polymerer
Grundmatrix (hier: Agarose), die in jedes Teilchen eingebracht wird),
angepasst werden kann, indem die Geschwindigkeit des Mischers und
der Abkühlungsprozess
variiert werden.
-
Wie
aus dem Folgenden ersichtlich wird, ist das partikuläre Material
hochgradig nützlich
für eine
Verwendung in jeglichen chromatographischen Verfahren, insbesondere
in Fließbett-Adsorptionsverfahren.
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Das Verfahren
-
Für das Verfahren
wird eine Säule,
die für
eine Fließbett/„Expanded
Bed"-Chromatographie gestaltet ist,
verwendet, z.B. eine Säule
mit einer Verteilungsplatte an dem Einlass oder eine Säule, in
welcher das Rohmaterial korrekt in einer lokalen Mischzone in dem
Bett durch einen mechanischen Rührer
verteilt wird. Die Menge an Ausgangsmaterial und dadurch die Menge
an Adsorptionsmittel, die benötigt
wird, bestimmen die Größe der Säule, die
für die
Reinigung benötigt
wird. Eine geeignete Säule
können
die kommerziell erhältlichen
Fastline
TM-Säulen von UpFront Chromatography
A/S, Dänemark,
oder wie in
EP 0 538 350 (UpFront Chromatography
A/S) veranschaulicht, sein.
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Eine
Fluidisierung oder Expansion der eine hohe Dichte aufweisenden partikulären Materialien
(Adsorptionsmittel) gemäß der Erfindung
innerhalb eines Reaktors liefert die Möglichkeit, rohe Ausgangsmaterialien
handzuhaben. Bei einer Fluidisierung/Expansion werden die Adsorptionsmittel
durch einen nach oben gerichteten Flüssigkeitsstrom von Puffer oder
Ausgangsmaterial nach oben gehoben. Das expandierte Volumen zwischen
den fluidisierten Adsorptionsmitteln erlaubt, dass Ausgangsmaterial,
das unlösliche
Verunreinigungen enthält,
durch den Reaktor hindurchströmt,
ohne das System zu verstopfen. Dementsprechend können Adsorptionsmittel-Partikel,
welche eine höhere
Dichte als das Fluid aufweisen und sich aufgrund von Schwerkraft
nach unten bewegen, in einer freien fluiden Phase durch einen nach
oben gerichteten Strom von Fluid gehalten werden.
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Die
Reinigung von Nukleinsäure
(wie DNA, z.B. Plasmid-DNA) unter Verwendung von mit einer Ladung
versehbaren Gruppierungen, wie DEAE, PEI und QAE, ist vorteilhaft,
indem die Wechselwirkung zwischen den negativ geladenen Phosphatgruppen
in dem DNA-Molekül
und positiv geladenen Aminogruppen in DEAE, PEI und QAE die Trennung
vereinfacht. Es wird angenommen, dass andere positiv geladene Liganden die
gleichen Vorteile bieten.
-
Wie
oben erwähnt,
stellt die Erfindung auch ein Verfahren zur Isolierung oder Reinigung
eines Bio-Makromoleküls
bereit, in welchem das Bio-Makromolekül an ein partikuläres Material,
wie oben und in den Ansprüchen
definiert, adsorbiert wird. Es sollte sich verstehen, dass das partikuläre Material
vorzugsweise in einer fluidisierten Form in einer Fließbettsäule vorliegt.
-
In
einer spezielleren Ausführungsform
betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Reinigung oder Isolierung
von Bio-Makromolekülen,
wobei das Verfahren die Schritte umfasst:
- (a)
ein Ausgangsmaterial, welches ein oder mehrere Bio-Makromoleküle umfasst,
mit einem Fließbett
eines partikulären
Materials, wie oben und in den Ansprüchen definiert, in Kontakt
zu bringen;
- (b) das partikuläre
Material gegebenenfalls zu waschen, um Verunreinigungen von dem
partikulären
Material und dem bzw. den Bio-Makromolekül(en) abzutrennen; und
- (c) das bzw. die Bio-Makromolekül(e) von dem partikulären Material
zu eluieren.
-
Das
Adsorptionsmittel wird in der Säule
mit einem Strom von Äquilibrierungspuffer,
welcher 10-500 cm/h und vorzugsweise 200-400 cm/h entspricht, fluidisiert/expandiert.
Der Äquilibrierungspuffer
kann aus 10-100 mM Puffer (z.B. Tris, Acetat, Citrat, Glycin, Carbonat,
Phosphat) bestehen und typischerweise einen pH-Wert zwischen 2,0
und 13,0, wie 4,0 bis 8,0 und typischerweise eine NaCl-Konzentration
im Bereich zwischen 0,0 und 0,5 M aufweisen. Dementsprechend wird
das Fließbett
des partikulären
Materials vorzugsweise mit einem Äquilibrierungspuffer gewaschen,
bevor es mit dem Ausgangsmaterial in Kontakt gebracht wird. Das Adsorptionsmittel
wird am bequemsten in der Säule äquilibriert
und der Äquilibrierungspuffer
wird vorzugsweise zumindest solange angewendet, bis das Bett stabilisiert
ist.
-
Nach
der Stabilisierung des Betts wird das Bio-Makromolekül enthaltende
Ausgangsmaterial auf das Fließbett
mit einer Flussrate typischerweise im Bereich von 100-500 cm/h aufgeladen.
-
Ein
Ausgangsmaterial mit Bio-Makromolekülen wird typischerweise vorbehandelt,
bevor es auf das Fließbett/„Expanded
Bed" aufgetragen
wird. Die Vorbehandlung ist z.B. pH-Einstellung, Lyse von Wirtszellen, die
Plasmid-DNA enthalten, Zermahlen von Zellen, Präzipitation, mechanische Entfernung
von festen Verunreinigungen u.s.w. Wirtszellen werden geerntet und
mechanisch, z.B. durch Mahlen, oder chemisch zerstört. Zellen
werden üblicherweise
durch eine alkalische Lyse mit NaOH und SDS zerstört. Der
Lyse kann eine Neutralisation oftmals durch die Zugabe von Acetat
zu der Lösung
folgen. Es kann sinnvoll sein, einen Hauptteil der Zellrückstände mechanisch
zu entfernen, bevor das Rohmaterial auf die Säule aufgeladen wird.
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Im
Allgemeinen liegt die Konzentration des Bio-Makromoleküls, wie
von Plasmid-DNA, in dem Ausgangsmaterial im Bereich von 0,1-3.000 μg/ml, wie
im Bereich von 10-1.000 μg/ml.
In einigen Systemen können
jedoch viel höhere
Konzentrationen relevant sein.
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In
Hinblick auf die Herstellung des Ausgangsmaterials ist es bevorzugt,
dass das Ausgangsmaterial, das das oder die Bio-Makromolekül(e) umfasst,
des Weiteren ein Salz, wie NaCl, KCl, K2HPO4 oder NaSO4, in einer
Konzentration von 0,0 bis 2,0 M, vorzugsweise 0,0-1,0 M, insbesondere
0,0-0,5 M umfasst. Darüber
hinaus umfasst das Ausgangsmaterial, das das oder die Bio-Makromolekül(e) umfasst,
typischerweise des Weiteren einen Puffer, durch welchen der pH im
Bereich von 2,0-13,0 gehalten wird. Der Puffer kann ein beliebiger sein,
der in Kombination mit den fraglichen Bio-Makromolekülen geeignet
ist, typischerweise ein z.B. Tris-, Acetat-, Citrat-, Glycin-, Carbonat-,
Phosphatpuffer in einer Konzentration von 5-100 mM.
-
Als
ein Modellsystem, um die Erfindung zu veranschaulichen und sowohl
statische als auch dynamische Bindungskapazitäten zu bestimmen, ist eine
Kalbsthymus-DNA enthaltende Lösung
verwendet worden (siehe Beispiele). Die Konzentration von Kalbsthymus-DNA
lag im Bereich von 18-2200 μg/ml
in einem 10 mM Tris-Puffersystem bei pH 8-0.
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Ein
anderer Parameter von Bedeutung ist die Menge von partikulärem Material
(Adsorptionsmittel), die verwendet wird, um eine bestimmte Menge
des Bio-Makromoleküls
zu reinigen oder zu isolieren. Typischerweise liegt das Verhältnis zwischen
dem Bio-Makromolekül
und dem partikulären
Material (Adsorptionsmittel) im Bereich von 0,1-10,0 mg Bio-Makromolekül/ml Adsorptionsmittel.
-
Die
Wirkung von NaCl auf die Bindungseffizienz kann getestet werden,
indem NaCl in variierenden Konzentrationen im Bereich von 0,0-3,0
M zu der Kalbsthymus enthaltenden Lösung zugesetzt wird. In Ausgangsmaterial
mit einer verdünnten
DNA-Konzentration ist es normalerweise erforderlich, NaCl zu dem
Ausgangsmaterial zuzusetzen, um eine Vernetzung der Adsorptionsmittel-Partikel
zu unterdrücken
oder zu verhindern.
-
In
dem Fall, wo Plasmid-DNA das Bio-Makromolekül von Interesse ist, können ausgefeilte
pH-Einstellungen bei dem Vorbehandlungsverfahren (oder als ein wesentlicher
Teil des Adsorptionsverfahrens – siehe unten)
verwendet werden und werden normalerweise zu einer Denaturierung
von chromosomaler DNA führen, während Plasmid-DNA
reversibel renaturiert wird. Die Konzentration von Verunreinigungen
kann verringert werden. Eine andere Verunreinigung ist RNA. Die
RNA-Konzentration kann durch eine Behandlung des Ausgangsmaterials
mit RNAse verringert werden. Auf die gleiche Weise kann die Konzentration
von Protein-Verunreinigungen durch eine Behandlung mit proteolytischen
Enzymen verringert werden. Eine enzymatische Behandlung des Ausgangsmaterials
kann auf verschiedene Weisen ausgeführt werden, z.B. durch Zugeben
der Enzyme zu dem Ausgangsmaterial oder durch Auftragen des Ausgangsmaterials
auf ein fluidisiertes/expandiertes Bett, wo die enzymatische Aktivität auf den
fluidisierten/expandierten Partikeln immobilisiert ist. Eine enzymatische
Behandlung kann auch an dem Eluat aus dem Fließbett/„Expanded bed"-Chromatographieschritt ausgeführt werden,
z.B. wenn die Auftrennung von Plasmid-DNA und RNA gering ist, kann
das eluierte Material mit RNAse behandelt werden, um die Konzentration
an jener Verunreinigung zu verringern.
-
Das
Ausgangsmaterial wird normalerweise aufgetragen, bis ein Zielmolekül-Durchbruch
von 0-100%, vorzugsweise 0-50% und am meisten bevorzugt von 0-10%
beobachtet wird.
-
Nach
der Adsorption wird das partikuläre
Material, an welches das Bio-Makromolekül adsorbiert ist, normalerweise
(aber optional) gewaschen (Schritt b) mit einem wässrigen Äquilibrierungspuffer,
welcher NaCl umfasst. Der Äquilibrierungspuffer
kann aus einem 10 mM Puffer (z.B. Tris, Acetat oder Citrat) bestehen
und kann einen pH-Wert zwischen 2,0 und 13,0 und eine NaCl-Konzentration
im Bereich zwischen 0,0 und 1,5 M, vorzugsweise 0,0 bis 0,5 M aufweisen.
-
Sofern
wünschenswert,
wird das partikuläre
Material, an welches das Bio-Makromolekül adsorbiert ist, nachfolgend
mit einem NaCl-Gradienten und/oder NaOH-Puffer (0,001-1,0 M) oder
einem Puffer mit einem pH von 2,0-13,0 (wie z.B. Tris, Acetat, Citrat,
Glycin, Carbonat, Phosphat) oder wässrigen Lösungen von Monosacchariden
eluiert. Der Gradient erstreckt sich typischerweise von 0-3,0 M
NaCl, mehr bevorzugt 0-2,0 M NaCl und am meisten bevorzugt 0- 1,0 M NaCl. Die
Elution kann in einem Fließbett/expandierten
oder gepackten Bett stattfinden; ein Fließbett/expandiertes Bett ist
bevorzugt.
-
Besonders
interessante Bio-Makromoleküle,
die durch das vorliegende Verfahren isoliert oder gereinigt werden
sollen, sind Nukleinsäuren,
insbesondere Plasmid-DNA.
-
Eine
andere interessante Anwendung der erfindungsgemäßen Materialien ist die Verwendung
als Träger
für Zellen.
Wie in Beispiel 11 veranschaulicht worden ist, sind die Materialien
für den
Einfang von Zellen geeignet (veranschaulicht durch Hefezellen) und
es wird dementsprechend daran gedacht, dass die Materialien auch
als Mikroträger
(Mikrocarrier) für
Zellen in z.B. Fermentationsverfahren verwendet werden können.
-
Die
hohe Dichte und kleine Partikelgröße des Materials kann dementsprechend
in nützlicher
Weise als Träger
für lebende
Zellen in einem stabilisierten expandierten Bett, einem turbulenten
Fließbett
oder in chargenweise betriebenen Fermentationssystemen ausgenutzt
werden. In diesem Falle wird ein signifikanter Vorteil darin bestehen,
dass das Material aufgrund der kleinen Partikelgröße eine
sehr hohe Oberfläche
hat, so dass eine maximale Anzahl von Zellen sich pro Liter Material
anheften und zur gleichen Zeit direkten Zugang zu dem Nährmedium
haben kann. Dies steht in deutlichem Kontrast zu einer Anzahl von
bekannten Trägern, die
es ermöglichen,
dass Zellen sich innerhalb von großen Poren eines partikulären Materials
anheften und dementsprechend in Hinblick auf die Zugänglichkeit
von Nährstoffen
eingeschränkt
werden. Die kleine Partikelgröße des Materials
gemäß dieser
Erfindung kombiniert mit der hohen Dichte ermöglicht eine schnelle Abtrennung
der immobilisierten Zellen, wann immer dies während oder am Ende des Fermentationsverfahrens gewünscht wird.
-
Basierend
auf der Fähigkeit,
Zellen und Bio-Moleküle
anzuziehen, wird auch ins Auge gefasst, dass die Materialien als
Mikroträger
für lebende
und tote Zellen wie auch Enzyme und andere Biokatalysatoren in Anwendungen
verwendet werden können,
wo die katalytische Aktivität
der Zellen oder Enzyme und anderen Biokatalysatoren verwendet wird.
Wie sich aus dem Obigen verstehen sollte, können Zellen, Enzyme oder andere
Biokatalysatoren an das partikuläre
Material adsorbiert werden entweder durch angefügte Gruppen, die bei pH 4,0
positiv geladen sind, oder angefügte
Gruppen, die Affinitätsliganden
für Biomoleküle sind.
Wenn Affinitätsliganden
für Biomoleküle als angefügte Gruppen
verwendet werden, wird es möglich
sein, zwischen verschiedenen Arten von Zellen, Enzymen oder anderen
Biokatalysatoren basierend auf der Erkennung zwischen dem Ligand
und dem fraglichen Ziel zu unterscheiden.
-
In
dem Falle von immobilisierten Enzymen oder anderen Biokatalysatoren
kann es auch vorteilhaft sein, eine kovalente chemische Kopplungsmethode,
die per se bekannt ist, einzusetzen, um das Enzym oder den anderen
Biokatalysator an das Material anzuheften.
-
Dementsprechend
betrifft die Erfindung auch ein partikuläres Material (wie hier definiert),
in welchem jedes Partikel wenigstens eine, vorzugsweise eine Mehrzahl
von Zellen, Enzymen oder anderen Biokatalysatoren trägt.
-
FIGURENLEGENDEN
-
1.
Lichtmikroskop-Photographie von Partikeln mit Durchmessern im Bereich
von 20-40 μm.
Die Photographie veranschaulicht das feste nicht-poröse Kernmaterial
(Edelstahl – dunkel)
der Partikel und die äußere polymere
Grundmatrix (Agarose – durchscheinend)
(UFC PEI(20-40)).
-
2.
Ethidiumbromid-gefärbtes
Agarosegel von Fraktionen aus dem in Beispiel 8 beschriebenen „Expanded
Bed"-Experiment.
Bahn 1: alkalisches Lysat-Ausgangsmaterial; Bahnen 2-3: RNA-Elutionspeak; Bahnen
4-8: DNA-Elutionspeak; Bahn 9: Abstreifmittel-Peak; Bahn 10: Plasmid-DNA,
verdaut mit BamHI; Bahn M, λ,
verdaut mit HindIII und EcoRI. CCC: supergeknäulte Plasmid-DNA.
-
3:
Ethidiumbromid-gefärbtes
Agarosegel von Fraktionen aus dem in Beispiel 9 beschriebenen „Expanded
Bed"-Experiment.
Bahn 1: alkalisches Lysat-Ausgangsmaterial; Bahn 2: RNA-Elutionspeak;
Bahn 3: DNA-Elutionspeak; Bahn 4: Abstreifmittelpeak; Bahn M: λ, verdaut
mit HindIII und EcoRI. CCC: supergeknäulte Plasmid-DNA.
-
4:
Ethidiumbromid-gefärbtes
Agarosegel von Proben aus dem in Beispiel 10 beschriebenen Experiment.
Bahnen 1, 5 & 9:
Molekulargewichtsmarker; Bahnen 2-4: Ausgangsmaterial, welches pcDNA3,
pV1 bzw. pV2 enthält;
Bahnen 6-8: eluiertes pcDNA3, pV1 bzw. pV2.
-
5:
Schrittweise Elution von Hefezellen (aus dem in Beispiel 12 beschriebenen
Experiment) unter Verwendung von 50 mM Tris/HCl, pH 7,0, enthaltend
0,5 M NaCl, gefolgt von dem gleichen Puffer, welcher 1 M NaCl enthält. Optische
Dichte bei 600 nm (----), NaCl-Konzentration
(---).
-
BEISPIELE
-
Beispiel 1
-
In diesem Beispiel wird
die Herstellung einer Kalbsthymus-DNA-Lösung beschrieben.
-
Die Lösung wird in Beispiel 4-7 für Modell-Bindungsuntersuchungen
verwendet.
-
Die
in den Beispielen 4-7 für
Modelluntersuchungen verwendeten Lösungen von Kalbsthymus-DNA werden
auf die folgende Weise hergestellt:
100 mg Kalbsthymus-DNA
(Sigma D 1501) werden zu 50 ml 10 mM Tris/HCl, pH 8,0 zugegeben.
Die Lösung wird über Nacht
bei Raumtemperatur stehen gelassen. Die Lösung wird 30 min beschallt.
Die Lösung
wird dann in Aliquots von 2 ml aufgeteilt. Die Aliquots werden bei
13000 Upm 5 min zentrifugiert. Die Überstände von den zentrifugierten
Aliquots werden zu neuen Röhrchen
transferiert und bei –20°C aufbewahrt.
-
Um
die DNA-Konzentration zu bestimmen, werden die Proben bei A260 nm unter Verwendung
von Milli Q-Wasser als Leerwert gemessen. A260 nm = 1 entspricht einer DNA-Konzentration von
50 μg/ml.
-
Die
Hauptmenge der DNA ist zwischen 3000 und 20000 Basenpaare lang,
wie durch Gelelektrophorese gezeigt worden ist.
-
Beispiel 2
-
In diesem Beispiel wird
die Derivatisierung der Adsorptionsmittel von UpFront Chromatography.
die in Beispiel 3-7 verwendet werden
-
Der
Begriff „UFC
PEI (20-40)" bezieht
sich auf ein Adsorptionsmedium, wo die Populationsgröße innerhalb
des Bereichs von 20-40 μm
liegt und PEI anzeigt, dass Polyethylenimin als angefügte Gruppe
(Ligand) verwendet wird. Das Medium wird ausgehend von einer Population
von Adsorptionsmitteln mit einer pellikulären Struktur hergestellt. Sie
weisen ein aus Edelstahlkörnern
(1-PSR-2, Anval, Schweden) im Größenbereich von
22-44 μm
bestehendes Kernmaterial (vorzugsweise nur ein Körnchen pro Partikel) auf. Eine
Schicht von Agarose umgibt das Edelstahl-Kernkörnchen. Die Population wird
gesiebt, um eine Populationsgröße im Bereich
von 20-40 μm
zu erhalten. (Ein Beispiel dieses partikulären Materials ist in 1 veranschaulicht).
-
Der
Begriff „UFC
PEI (100-300)" bezieht
sich auf ein Adsorptionsmedium, wo die Populationsgröße im Bereich
von 100-300 liegt. PEI zeigt an, dass Polyethylenimin als die angefügte Gruppe
(Ligand) verwendet wird. Das Medium wird ausgehend von einer Population
von Adsorptionsmitteln mit einer pellikulären Struktur hergestellt. Sie
weisen ein aus Glaskörnchen
im Größenbereich
von 90-150 μm
bestehendes Kernmaterial (vorzugsweise nur ein Körnchen pro Partikel) auf. Eine
Schicht von Agarose umgibt das Glas-Kernkörnchen. Die Population wird
gesiebt, um eine Populationsgröße im Bereich
von 100-300 μm
zu erhalten (Referenzmaterial).
-
Die
Adsorptionsmittel werden auf die folgende Weise mit PEI derivatisiert:
50
ml Adsorptionsmittel (20-40 μm
oder 100-300 μm),
40 ml Milli Q-Wasser (75°C),
6,3 ml Epichlorhydrin und 5 ml 32,5%-ige NaOH werden gemischt und
die Lösung
wird 3,5 h geschüttelt.
Nachfolgend werden die Adsorptionsmittel mit Milli-Q-Wasser gewaschen.
Die gewaschenen Epoxy-aktivierten Adsorptionsmittel werden auf die
folgende Weise mit PEI gekoppelt: 50 ml Epoxy-aktivierte Adsorptionsmittel
plus 50 ml PEI-Lösung,
0,4 g/ml, pH 10,5, werden über
Nacht geschüttelt.
Nachfolgend werden die mit PEI derivatisierten Adsorptionsmittel
mit Milli-Q-Wasser gewaschen.
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Die
ionische Kapazität/Beladefähigkeit
von UFC PEI (20-40) beträgt
0,14 mmol (Cl–)/ml
Adsorptionsmittel.
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Die
ionische Kapazität/Beladefähigkeit
von UFC PEI (100-300) beträgt
0,185 mmol (Cl–)/ml Adsorptionsmittel.
-
Der
Begriff „UFC
DEAE (20-40)" bezieht
sich auf ein Adsorptionsmedium, wo die Populationsgröße im 20-40 μm-Bereich
liegt, wie oben beschrieben, mit der Ausnahme, dass DEAE als die
angefügte
Gruppe (Ligand) verwendet wird.
-
Der
Begriff „UFC
DEAE (100-300)" bezieht
sich auf ein Adsorptionsmedium, wo die Populationsgröße im 100-300 μm-Bereich
liegt, wie oben beschrieben, mit der Ausnahme, dass DEAE als die
angefügte
Gruppe (Ligand) verwendet wird.
-
Die
Adsorptionsmittel werden auf die folgende Weise mit DEAE derivatisiert:
50
ml Adsorptionsmittel (20-40 μm
oder 100-300 μm),
40 ml Milli Q-Wasser (75°C),
4,3 ml Epichlorhydrin und 2,5 ml 32,5%-ige NaOH werden gemischt
und die Lösung
wird 3 h gerührt.
Die Lösung
wird auf 65°C
erwärmt und
es werden 6,7 g NaOH und 6,1 g DEAE zu der Lösung zugesetzt. Die Lösung wird
1 h gerührt.
Nachfolgend werden 5,8 ml 32,5%-ige NaOH und 6,1 g DEAE zweimal
in Abständen
von 1 h zugegeben. Das Erwärmen
wird beendet und die Lösung
wird über
Nacht gerührt.
-
Die
ionische Kapazität/Beladefähigkeit
von UFC DEAE (20-40) beträgt
0,05 mmol (Cl–)/ml
Adsorptionsmittel.
-
Die
ionische Kapazität/Beladefähigkeit
von UFC DEAE (100-300) beträgt
0,08 mmol (Cl–)/ml
Adsorptionsmittel.
-
Bei
den in diesem Beispiel hergestellten Chargen beträgt die Dichte
der 20-40 μm-Adsorptionsmittel (Edelstahl-Kern)
3,7 g/ml und die Dichte der 100-300 μm-Adsorptionsmittel (Glaskern)
1,35.
-
Beispiel 3
-
In diesem Beispiel werden
Expansions- oder Ausdehnungseigenschaften für UFC PEI (20-40) beschrieben.
-
Ausrüstung: Ein
FastlineTM 10 (UpFront Chromatography) und
eine Säulenrohrlänge von
30 cm, eine Verder-Pumpe (Pericor) und ein magnetischer Rührer (Mini
MR IKA Labortechnik).
-
Methode:
Die abgesetzte Betthöhe
(h0) beträgt 5,0 cm. Milli-Q-Wasser wird
verwendet, um die Adsorptionsmittel in die Säule zu transferieren, wie auch
als das während
des Experiments verwendete Fluid. Die Säule wird geebnet und der einstellbare
Auslass an der obersten Spitze der Säule platziert. Die Pumpe und der
magnetische Rührer
werden gestartet. Die Geschwindigkeit des magnetischen Rührers führt zu einer
lokalen Mischzone am Boden der Säule,
die weniger als 1 cm Betthöhe
ausmacht. Die Flussrate wird so eingestellt, dass das Bett um ungefähr das 3-fache
sich ausdehnt bzw. expandiert (ungefähr 4 ml/min). Das Bett wird visuell
inspiziert, um zu sehen, ob das Bett stabil ist und es keine Kanalbildung
gibt. Die Expansionsdaten werden gesammelt, indem die Expansion
(h), die einer bestimmten Flussrate entspricht, gemessen wird. Die
Messungen erfolgen bei unterschiedlichen Flussraten. Der Expansionsgrad
wird 15 min gemessen, wenn die Betthöhe nach einer Anpassung der
Flussrate stabil ist.
-
-
Kommentar/Schlussfolgerungen:
-
Ungünstige Bettexpansionsmerkmale
von typischen Körnchen
von kleinem Durchmesser werden durch die Verwendung eines Trägers von
sehr hoher Dichte (3,7 mg/ml) negiert. Der Expansionsgrad liegt
unter 3,5, wenn die Flussrate im Bereich von 60-300 cm/h liegt,
was ein typischer Bereich für
den Betrieb einer Fließbett/„Expanded
Bed"-Chromatographie ist.
-
Beispiel 4
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In diesem Beispiel werden
statische Bindungskapazitäten
von Kalbsthymus-DNA beschrieben. Es werden Experimente ausgeführt um die
Adsorptionskinetik zu beschreiben. Es werden Vergleichsuntersuchungen
von unterschiedlichen Anionenaustauschern ausgeführt.
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Kinetische Untersuchungen:
-
Es
wurden 6 identische Inkubationen ausgeführt:
400 μl 2,1 mg
Kalbsthymus-DNA/ml, 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, werden zu 0,1 ml UFC
PEI (20-40)-Adsorptionsmittel
zugegeben. Dies bedeutet, dass 8,4 mg DNA pro ml Adsorptionsmittel
zugegeben worden sind. Das Adsorptionsmittel wird in 10 mM Tris/HCl,
pH 8,0, äquilibriert.
Die Inkubationen wurden zu unterschiedlichen Zeitpunkten gestoppt:
nach 5, 10, 30, 60, 120 und 300 s. Die Lösungen mit DNA wurden bei A260 nm analysiert und mit dem A260
nm-Wert der Lösung
vor der Inkubation verglichen.
-
-
-
A260nm in der DNA-Lösung vor der Inkubation wurde
durch Messung zu 42,8, was 2,1 mg DNA/ml entspricht, bestimmt.
-
Vergleichsuntersuchungen
von Bindungseffizienzen von unterschiedlichen Anionenaustauschern:
Statisches Experiment mit DNA:
-
400 μl 2,1 mg
Kalbsthymus-DNA/ml, 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, werden zu 0,1 ml Adsorptionsmittel
hinzugegeben. Dies bedeutet, dass 8,4 mg DNA pro ml Adsorptionsmittel
zugegeben worden sind. Das Adsorptionsmittel wird in 10 mM Tris/HCl,
pH 8,0, äquilibriert.
Die Inkubationen wurden nach 300 s gestoppt. Die Lösungen mit
DNA wurden bei A260 nm analysiert und mit
dem A260 nm-Wert der Lösung vor der Inkubation verglichen.
A260nm in der DNA-Lösung vor der Inkubation wurde
durch Messung zu 42,8, was 2,1 mg DNA/ml entspricht, bestimmt.
-
Statisches Experiment
mit Rinderserumalbumin (BSA):
-
4000 μl 2,2 mg
BSA/ml, 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, werden zu 0,1 ml Adsorptionsmittel
hinzugegeben. Dies bedeutet, dass 88 mg BSA pro ml Adsorptionsmittel
zugegeben worden sind. Das Adsorptionsmittel wird in 10 mM Tris/HCl,
pH 8,0, äquilibriert.
Die Inkubationen wurden nach 300 s gestoppt. Die Lösungen mit
BSA wurden bei A
280 nm analysiert und mit
dem A
280 nm-Wert der Lösung vor der Inkubation verglichen.
A
280nm in der BSA-Lösung vor der Inkubation wurde
durch Messung zu 1,41 bestimmt.
- a) Zahlen des Herstellers
- b) bestimmt in statischen Bindungsexperimenten
- c) Zahlen des Herstellers für
dynamische Kapazitäten
-
Kommentare/Schlussfolgerungen:
-
In
vergleichenden statischen Bindungstests mit Kalbsthymus-DNA von
hohem Molekulargewicht weist der erfindungsgemäße Träger, der insbesondere mit DEAE
und PEI derivatisiert ist, DNA-Bindungskapazitäten auf, die signifikant höher sind
als jene von kommerziell erhältlichen
Anionenaustauschmedien. Nicht überraschend
wurden diese Verbesserungen zu Lasten von verringerten Kapazitäten für die Proteinadsorption
angesichts der dünnen
Agarose-Schicht auf dem Prototyp-Träger erzielt.
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Die
Kinetiken der Gleichgewichtsadsorption von DNA an diese Träger waren
extrem schnell (10-30 s).
-
Beispiel 5
-
In diesem Beispiel werden
statische Bindungsexperimente an UFC PEI (20-40) mit einer Lösung von
Kalbsthymus-DNA mit einer DNA-Konzentration (ungefähr 20 μg/ml), die
ungefähr
die Konzentration von Plasmid-DNA in Fermentationsbrühen darstellt,
ausgeführt.
Die Experimente werden mit variierenden NaCl-Konzentrationen ausgeführt.
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Das
Adsorptionsmittel wird in 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, äquilibriert.
-
Die
Kalbsthymus-DNA-Lösung
wird ausgehend von einer Stammlösung
(2,0 mg/ml, 10 mM Tris, pH 8,0) durch Verdünnung mit einem 10 mM Tris/HCl-Puffer,
pH 8,0, hergestellt. NaCl wird zu Anteilen der verdünnten Lösungen zugesetzt,
um variierende NaCl-Konzentrationen zu erhalten (siehe Inkubationsbedingungen):
-
Inkubationsbedingungen
(für 10
min):
-
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 10 mM Tris/HCl, pH
8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 25 mM NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 75 mM NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 0.2 M NaCl, 10 mM
TrisIHCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 0.5 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 0.75 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 1.0 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 1.5 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 2.1 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 4.0 ml 20 μg DNA/ml, 3.1 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
-
Pro
ml Adsorptionsmittel lässt
man 0,8 mg DNA inkubieren. Die Absorption wird nach 10 min Inkubationszeit
bei 260 nm detektiert und mit der Absorption in den DNA-Lösungen vor
der Inkubation verglichen. Die Adsorptionsmittel wurden nach der
Inkubation visuell inspiziert, um zu sehen, ob es eine Vernetzung
oder Ausflockung der einzelnen Körnchen
gab.
-
-
Bestimmung der DNA-Bindungskapazität von UFC
PEI (20-40) ausgehend von einer 20 μg DNA/ml-Lösung mit 0,5 M NaCl
-
Inkubationsbedingungen
(für 60
min):
-
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 10 ml 20 μg DNA/ml, 0.5 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 20 ml 20 μg DNA/ml, 0.5 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 30 ml 20 μg DNA/ml, 0.5 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
- 0.1 ml UFC PEI (20-40) + 40 ml 20 μg DNA/ml, 0.5 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8.0
-
In
der inkubierten Lösung
wird nach 60 min die Absorption bei 260 nm gemessen und mit der
Absorption bei 260 nm in der DNA-Lösung vor der Inkubation verglichen.
-
-
Die
Absorption bei 260 nm wird in der Lösung vor den Inkubationen gemessen:
0,40, was einer Konzentration von 20 μg/ml entspricht.
-
Kommentare/Schlussfolgerungen:
-
Bei
chargenweise ausgeführten
Adsorptionsuntersuchungen bei geringen DNA-Konzentrationen (20 μg/ml) haben wir eine intensive
Gelbildung des auf PEI basierenden Anionenaustauscher-Prototyps
beobachtet, wohingegen dieser Effekt bei viel höheren DNA-Konzentrationen, z.B. 2 mg/ml, nicht
festgestellt wurde. Die Zugabe von NaCl bis zu einer Molarität von etwa
0,5 verhinderte, dass dies auftrat, ohne die Bindungskapazität zu verringern.
Wenn jedoch die NaCl-Konzentration über 0,5 M erhöht wurde,
wurde eine scharfe Abnahme der DNA-Adsorption beobachtet.
-
In
statischen Bindungstests mit einer DNA-Konzentration von 20 μg/ml und
0,5 M NaCl beträgt
die Kapazität/Beladefähigkeit
des Adsorptionsmittels etwa 4 mg/ml Adsorptionsmittel.
-
Beispiel 6
-
In diesem Beispiel werden
Durchbruchkurven, erstellt für
UFC PEI (20-40) im Rahmen einer Fließbett/„Expanded Bed"-Adsorption mit einer
DNA-Lösung
von ungefähr
20 μg/ml
DNA 0 5 M NaCl, 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, beschrieben.
-
Ausrüstung: Pumpe,
Säule,
1 cm Durchmesser, magnetischer Rührer
-
Methode:
Adsorptionsmittel: UFC PEI (20-40). Äquilibriertes Adsorptionsmittel
wird in die Säule,
die bereits einen Magnetstab enthält, eingefüllt. Das Adsorptionsmittel
wird mit 0,5 M NaCl, 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, äquilibriert. Die abgesetzte
Betthöhe
beträgt
4 cm, was 3,2 ml Adsorptionsmittel entspricht. Das Adsorptionsmittel
wird durch eine Flussrate von 300 cm/min Äquilibrierungspuffer auf 12
cm expandiert bzw. ausgedehnt und der magnetische Rührer wird
mit einer Geschwindigkeit gestartet, die nicht zu einer Mischzone
am Boden der Säule,
die mehr als 1 cm ausmacht, führt.
Der einstellbare Auslass der Säule
wird ungefähr
1 cm oberhalb des expandierten Betts platziert.
-
Der
Pumpeneinlass wird zu einer DNA-Lösung, 18,0 μg/ml DNA, 0,5 M NaCl, 10 mM
Tris/HCl, pH 8,0, verlagert. Der Durchlauf der Säule wird in 50 ml-Fraktionen
gesammelt, die durch A260nm analysiert werden,
und die DNA-Konzentration, C, wird berechnet. Die Absorption bei
260 nm der DNA-Lösung,
bevor sie auf die Säule
aufgetragen wird, beträgt
0,36, was einer DNA-Konzentration, Co, von 18,0 μg/ml entspricht.
-
-
-
Kommentare/Schlussfolgerung:
-
Es
gibt einen 10%-igen Durchbruch, nachdem 1000 ml aufgetragen worden
sind. Das entspricht 18 mg aufgetragener DNA. Damit beträgt die dynamische
Kapazität
5,6 mg/ml Adsorptionsmittel bei 10% Durchbruch.
-
Beispiel 7
-
In diesem Beispiel werden
Durchbruchkurven, erstellt für
UFC PEI (20-40) im Rahmen einer Fließbett/„Expanded Bed"-Adsorption mit einer
DNA-Lösung
von ungefähr
20 μg/ml
DNA, 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, beschrieben.
-
Ausrüstung: Pumpe,
Säule,
1 cm Durchmesser, magnetischer Rührer
-
Methode:
Adsorptionsmittel: UFC PEI (20-40). Äquilibriertes Adsorptionsmittel
wird in die Säule,
die bereits einen Magnetstab enthält, eingefüllt. Das Adsorptionsmittel
wird mit 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, äquilibriert. Die abgesetzte
Betthöhe
beträgt
4 cm, was 3,2 ml Adsorptionsmittel entspricht. Das Adsorptionsmittel wird
durch eine Flussrate von 300 cm/min Äquilibrierungspuffer auf 12
cm expandiert bzw. ausgedehnt und der magnetische Rührer wird gestartet
mit einer Geschwindigkeit, die nicht zu einer lokalen Mischzone
am Boden der Säule,
die mehr als 1 cm ausmacht, führt.
Der einstellbare Auslass der Säule
wird ungefähr
1 cm oberhalb des expandierten Betts platziert. Der Pumpeneinlass
wird zu der DNA-Lösung,
20,0 μg/ml
DNA, 10 mM Tris/HCl, pH 8,0, verlagert. Der Durchlauf der Säule wird
in 50 ml-Fraktionen
gesammelt, die durch A 260 nm analysiert werden. Die Absorption
bei 260 nm der DNA-Lösung,
bevor sie auf die Säule
aufgetragen wird, beträgt
0,39, was einer DNA-Konzentration
von 19,5 μg/ml
entspricht.
-
-
Kommentare/Schlussfolgerung
-
In
Abwesenheit von NaCl trat ein Durchbruch auf, nachdem ~ 4 mg DNA
pro ml Adsorptionsmittel aufgetragen worden waren. An diesem Punkt
wurde eine schwerwiegende Gelbildung beobachtet und die Medien dehnten
sich in Form eines Pfropfens aus der Säule hinaus aus. Das Experiment
musste gestoppt werden.
-
Beispiel 8
-
Trennung von RNA und Plasmid-DNA
aus neutralisierten Escherichia coli-Lysaten unter Verwendung von
UFC DEAE (20-40 μm)-Adsorptionsmittel
und kontinuierlicher linearer Ionenstärke-Gradienten-Elution.
-
Das
in diesem Beispiel verwendete Ausgangsmaterial wurde, wie folgt,
hergestellt: Escherichia coli DH5-alpha-Zellen werden mit einem
8,5 kb-Runaway-Plasmid (pOU61) transformiert und durch Fermentation vermehrt.
Nach der Fermentation werden Zellen durch Zentrifugation geerntet,
in einem RNase (100 μg/ml) enthaltenden
Puffer resuspendiert und unter alkalischen Bedingungen in Gegenwart
von Natriumdodecylsulfat lysiert. Das alkalische Lysat wird dann
mit 3 M Kaliumacetat, pH 5,5, neutralisiert, und die Plasmid enthaltende Brühe unterhalb
einer aufschwimmenden ausgeflockten Schicht von denaturierten Proteinen
und chromosomaler DNA ablaufen gelassen. Die endgültigen DNA-,
RNA- und Proteingehalte des neutralisierten Lysats betragen 53 μg/ml, 680 μg/ml bzw.
360 μg/ml.
-
Ausrüstung: FastLineTM 10-Säule
(1 cm Durchmesser und 30 cm Höhe),
magnetischer Rührer,
GradiFracTM System, umfassend eine HiLoad
Pump P-50, einen Fraktionensammler und einen REC102-Bandschreiber.
-
Methode:
Adsorptionsmittel: UFC DEAE (20-40 μm). Das Adsorptionsmittel wird
zu der Säule
hinzugegeben, die bereits einen magnetischen Rührstab enthält. Das Adsorptionsmittel wird
mit 0,1 M NaOH 1 h mit einer linearen Flussrate von 153 cm/h gewaschen.
Man lässt
das Bett sich absetzen und lässt
es in 0,1 M NaOH über
Nacht stehen. Das Adsorptionsmittel wird dann mit 0,8 M Kaliumacetat,
10 mM EDTA, pH 5,5, äquilibriert.
Die abgesetzte Betthöhe
beträgt
5,5 cm, was 4,3 ml Adsorptionsmittel entspricht. Das Adsorptionsmittel wird
auf eine Höhe
von 11,4 cm mit Äquilibrierungspuffer
mit einer linearen Flussrate von 153 cm/h expandiert und der magnetische
Rührer
wird mit einer Geschwindigkeit von 750 Upm, die während des
gesamten Experiments konstant gehalten wird, gestartet. Der einstellbare
Auslass der Säule
wird ungefähr
1 cm oberhalb des expandierten Bettes platziert. Nach der Äquilibrierung
für 2 h
werden 40 ml neutralisiertes E. coli-Lysat durch die Säule mit
einer linearen Flussrate von 153 cm/h gepumpt. Das Adsorptionsmittel
wird dann mit Äquilibrierungspuffer
26 min gewaschen, gefolgt von 25 mM Kaliumacetat, 10 mM EDTA, pH
5,5, bis das mitlaufende Absorptionssignal auf dem Bandschreiber
die Grundlinie erreicht. Gebundene RNA wird von dem Adsorptionsmittel
schrittweise unter Verwendung von 0,66 M NaCl (in 25 mM Kaliumacetat,
10 mM EDTA, pH 5,5) eluiert. Plasmid-DNA wird dann eluiert, indem
ein linearer Ionenstärke-Gradient, beginnend
von 0,66 M NaCl (in 25 mM Kaliumacetat, 10 mM EDTA, pH 5,5) und
endend bei 1 M NaCl (in 25 mM Kaliumacetat, 10 mM EDTA, pH 5,5),
in einem Zeitraum von 2 h aufgetragen wird. Nach der Elution wird
noch an das Adsorptionsmittel gebundenes Material mit einem Abstreifpuffer
(2 M NaCl, 0,2 M NaOH) entfernt. Die aus der Säule austretende Flüssigkeit
wird in 4 ml-Fraktionen gesammelt und die Zusammensetzungen von
jeder Fraktion werden durch Elektrophorese und Assays auf Protein,
RNA und DNA analysiert.
-
Kommentare/Schlussfolgerung:
-
Unter
Verwendung der oben beschriebenen Bedingungen wird eine vollständige Trennung
von RNA von DNA erzielt (2) und >95% des Proteins werden während des Aufladens
der Probe gesammelt. Nahezu 80% der supergeknäulten Plasmid-DNA, die auf
das expandierte Bett von UFC DEAE (20-40 μm)-Adsorptionsmittel aufgeladen
worden war, wird in dem angewendeten linearen Gradienten eluiert
und ist vollständig frei
von RNA und Protein.
-
Beispiel 9
-
Trennung von RNA und Plasmid-DNA
aus neutralisierten Escherichia coli-Lysaten unter Verwendung von
UFC DEAE (20-40 μm)-Adsorptionsmittel
und schrittweiser Ionenstärke-Gradienten-Elution.
-
Das
in diesem Beispiel verwendete Ausgangsmaterial wird, wie folgt,
hergestellt: Escherichia coli DH5-alpha-Zellen werden mit einem
8,5 kb-Runaway-Plasmid (pOU61) transformiert und durch Fermentation vermehrt.
Nach der Fermentation werden Zellen durch Zentrifugation geerntet,
in einem RNase (100 μg/ml) enthaltenden
Puffer resuspendiert und unter alkalischen Bedingungen in Gegenwart
von Natriumdodecylsulfat lysiert. Das alkalische Lysat wird dann
mit 3 M Kaliumacetat, pH 5,5, neutralisiert, und die Plasmid enthaltende Brühe unterhalb
einer aufschwimmenden ausgeflockten Schicht von denaturierten Proteinen
und chromosomaler DNA ablaufen gelassen. Die endgültigen DNA-,
RNA- und Proteingehalte des neutralisierten Lysats betragen 53 μg/ml, 650 μg/ml bzw.
320 μg/ml.
-
Ausrüstung: FastLineTM 10-Säule
(1 cm Durchmesser und 30 cm Höhe),
magnetischer Rührer,
GradiFracTM System, umfassend eine HiLoad
Pump P-50, einen Fraktionensammler und einen REC102-Bandschreiber.
-
Methode:
Adsorptionsmittel: UFC DEAE (20-40 μm). Das Adsorptionsmittel wird
zu der Säule
hinzugegeben, die bereits einen magnetischen Rührstab enthält. Das Adsorptionsmittel wird
mit 0,1 M NaOH 1 h mit einer linearen Flussrate von 153 cm/h gewaschen.
Man lässt
das Bett sich absetzen und lässt
es in 0,1 M NaOH über
Nacht stehen. Das Adsorptionsmittel wird dann mit 0,8 M Kaliumacetat,
10 mM EDTA, pH 5,5, äquilibriert.
Die abgesetzte Betthöhe
beträgt
5,4 cm, was 4,2 ml Adsorptionsmittel entspricht. Das Adsorptionsmittel wird
auf eine Höhe
von 11,3 cm mit Äquilibrierungspuffer
mit einer linearen Flussrate von 153 cm/h expandiert und der magnetische
Rührer
wird mit einer Geschwindigkeit von 750 Upm, die während des
gesamten Experiments konstant gehalten wird, gestartet. Der einstellbare
Auslass der Säule
wird ungefähr
1 cm oberhalb des expandierten Bettes platziert. Nach der Äquilibrierung
für 2 h
werden 40 ml neutralisiertes Escherichia coli-Lysat durch die Säule mit
einer linearen Flussrate von 153 cm/h gepumpt. Das Adsorptionsmittel
wird dann mit Äquilibrierungspuffer
25 min gewaschen, gefolgt von 25 mM Kaliumacetat, 10 mM EDTA, pH
5,5, bis das mitlaufende Absorptionssignal auf dem Bandschreiber
die Grundlinie erreicht. Gebundene RNA wird von dem Adsorptionsmittel
unter Verwendung von 0,66 M NaCl (in 25 mM Kaliumacetat, 10 mM EDTA,
pH 5,5) eluiert. Plasmid-DNA wird dann unter Verwendung von 1 M
NaCl (in 25 mM Kaliumacetat, 10 mM EDTA, pH 5,5) eluiert. Nach der
Elution wird noch an das Adsorptionsmittel gebundenes Material mit
einem Abstreifpuffer (2 M NaCl, 0,2 M NaOH) entfernt. Die aus der
Säule austretende
Flüssigkeit
wird in 4 ml-Fraktionen gesammelt und die Zusammensetzungen von
jeder Fraktion werden durch Elektrophorese und Assays auf Protein,
RNA und DNA analysiert.
-
Kommentare/Schlussfolgerung:
-
Durch
Anwendung einer einfachen schrittweisen Ionenstärke-Gradienten-Elution wird eine Abtrennung
von RNA von DNA erzielt (3). Die Ausbeute an supergeknäulter Plasmid-DNA
ist >75%.
-
Beispiel 10:
-
Affinitäts-Einfang
von Plasmid-DNA aus Escherichia coli-Lysaten unter Verwendung von
UFC (20-40 μm)-Adsorptionsmittel.
welches mit einem Affinitätsligand
derivatisiert ist.
-
Ein
DNA-Fragment, welches die Sequenz d(GAA)17·d(TTC)17 enthält,
wird in einen kommerziellen Expressionsvektor (pcDNA3, Invitrogen,
USA) in die Bst1 107 l-Restriktionsstelle inseriert, um das Plasmid
pV1 zu erzeugen, oder in die Bst1 107 l-Restriktionsstelle und die
BglII-Restriktionsstelle inseriert, um das Plasmid pV2 zu erzeugen.
E. coli DH5-alpha-Zellen werden mit jedem Plasmid transformiert
und durch Fermentation vermehrt.
-
Nach
der Fermentation werden Zellen geerntet und unter alkalischen Bedingungen
in Gegenwart von Natriumdodecylsulfat lysiert. Das Lysat wird neutralisiert
und auf Bindungsbedingungen (2 M NaCl, 0,2 M Acetatpuffer, pH 4,5)
und auf einen DNA-Endgehalt von 8 ± 1 μg/l eingestellt.
-
Methode:
Adsorptionsmittel: UFC (CTT)7-Affinität (20-40 μm), Avidin-beschichtetes
UFC (20-40 μm)-Adsorptionsmittel
wird mit 1 nmol Biotin-markiertem (CTT)7-Oligonukleotid
pro ml Matrix derivatisiert, um das Affinitätsadsorptionsmittel herzustellen.
-
Das
Affinitätsadsorptionsmittel
wird einmal mit 0,15 M NaCl, 20 mM Natriumphosphat-Puffer, pH 7,5, gewaschen
und dann in 2 M NaCl, 0,2 M Kaliumacetat-Puffer, pH 4,5, äquilibriert.
Das Adsorptionsmittel wird dann durch vollständiges Umkippen sanft mit Bakterienlysat,
welches entweder pV0, pV1 oder pV2 enthält, in einem Verhältnis von
160 ± 20 μg DNA pro
ml Affinitätsadsorptionsmittel
gemischt. Nach 20 h wird das Adsorptionsmittel zweimal mit 0,5 Volumen
2 M NaCl, 0,2 M Kaliumacetat-Puffer, pH 4,5, gewaschen und dann
wird eine Elution des Plasmids durch Inkubation für 30 min
in 0,5 Volumen Elutionspuffer (1 M Tris, 1 mM EDTA, pH 10,6) erzielt.
Der Plasmid enthaltende Überstand
wird abgetrennt und durch Agarose-Gelelektrophorese, gefolgt von
Ethidiumbromid-Färbung
und Sichtbarmachen unter UV-Licht, analysiert (4).
-
Kommentare/Schlussfolgerung:
-
Nur
Plasmide, die die spezielle Zielsequenz tragen, werden durch das
UFC (20-40 μm)-Affinitätsadsorptionsmittel
aus dem Plasmid enthaltenden Bakterienlysat heraus eingefangen (4).
-
Beispiel 11
-
Einfang von Hefezellen
aus Puffer unter Verwendung von UFC DEAE (20-40 μm)-Adsorptionsmittel.
-
Ausrüstung: FastLineTM 10-Säule
(1 cm Durchmesser und 30 cm Höhe),
Verder CD70-Pumpe, magnetischer Rührer, Spektrophotometer.
-
Methode:
Adsorptionsmittel: UFC DEAE (20-40 μm). Das Adsorptionsmittel wird
zu der Säule
hinzugegeben, die bereits einen magnetischen Rührstab enthält. Das Adsorptionsmittel wird
gewaschen und mit 50 mM Tris/HCl-Puffer, pH 7,0, 2 h mit einer linearen
Flussgeschwindigkeit von 153 cm/h äquilibriert. Die abgesetzte
Betthöhe
beträgt
4 cm, was 3,15 ml Adsorptionsmittel entspricht. Das Adsorptionsmittel
wird bis auf eine Höhe
von 9,5 cm mit Äquilibrierungspuffer
mit einer linearen Flussrate von 153 cm/h expandiert und der magnetische
Rührer
wird mit einer Geschwindigkeit von 750 Upm, die während des
gesamten Experiments konstant gehalten wird, gestartet. Es wird
eine lineare Flussgeschwindigkeit von 153 cm/h für alle Lösungen, die durch die Säule hindurchgeleitet
werden, verwendet. Der einstellbare Auslass der Säule wird
ungefähr
1 cm oberhalb des expandierten Bettes platziert. Zu Äquilibrierungspuffer
wird kommerzielle Bäckerhefe
zugegeben, um eine optische Dichte bei 600 nm (O.D. 600) von 1,42
zu erhalten, was äquivalent
zu 0,39 g/l Trockengewicht ist. Die zellhaltige Lösung wird
zu der Säule
gepumpt und die aus der Säule
austretende Flüssigkeit wird
in 2 ml-Fraktionen gesammelt und auf den Hefezell-Gehalt analysiert,
indem die optische Dichte bei 600 nm in einem Spektrophotometer überwacht
wird.
-
Kommentare/Schlussfolgerung:
-
Es
wird kein Durchbruch von Hefezellen detektiert, wenn 760 ml Puffer,
welcher Zellen enthält
(0,30 g Trockengewicht), durch die Säule geleitet wurden. Die dynamische
Durchbruch-Kapazität des UFC
(20-40 μm) DEAE-Adsorptionsmittels
für Hefezellen
ist unter diesen Bedingungen dementsprechend höher als 0,095 g Trockengewicht
Zellen pro ml Adsorptionsmittel.
-
Beispiel 12
-
Einfang von Hefezellen
aus Fermentationsmedium unter Verwendung von UFC DEAE (20-40 μm)-Adsorptionsmittel
und schrittweiser Ionenstärke-Gradientenelution.
-
Ausrüstung: FastLineTM 10-Säule
(1 cm Durchmesser und 30 cm Höhe),
Verder CD70-Pumpe, magnetischer Rührer, Spektrophotometer.
-
Methode:
Adsorptionsmittel: UFC DEAE (20-40 μm). Das Adsorptionsmittel wird
zu der Säule
hinzugegeben, die bereits einen magnetischen Rührstab enthält. Das Adsorptionsmittel wird
gewaschen und mit 50 mM Tris/HCl-Puffer, pH 7,0, 2 h mit einer linearen
Flussgeschwindigkeit von 153 cm/h äquilibriert. Die abgesetzte
Betthöhe
beträgt
3,9 cm, was 3,05 ml Adsorptionsmittel entspricht. Das Adsorptionsmittel
wird bis auf eine Höhe
von 9,5 cm mit Äquilibrierungspuffer
mit einer linearen Flussrate von 153 cm/h expandiert und der magnetische
Rührer
wird mit einer Geschwindigkeit von 750 Upm, die während des
gesamten Experiments konstant gehalten wird, gestartet. Es wird
eine lineare Flussgeschwindigkeit von 153 cm/h für alle Lösungen, die durch die Säule hindurchgeleitet
werden, verwendet. Der einstellbare Auslass der Säule wird
ungefähr
1 cm oberhalb des expandierten Bettes platziert. Es wird ausreichend
kommerzielle Bäckerhefe,
um eine Trockengewicht (Trockengew.)-Konzentration von 0,52 g/l
zu erhalten, was einer optischen Dichte bei 600 nm (O.D. 600) von
1,82 entspricht, zu einem definierten Fermentationsmedium, welches
Mineralsalze, Glucose (10 g/l) und Spurenelemente enthält (Verduyn
et al., 1992, Yeast, 8: 501-517), zugegeben. Das Hefe enthaltende
Medium (84 ml) wird durch die Säule
gepumpt, das Adsorptionsmittel wird dann mit Äquilibrierungspuffer gewaschen,
währenddessen
die O.D. 600 die Grundlinie erreicht. Hefezellen werden von dem
Adsorptionsmittel schrittweise unter Verwendung von 0,5 M NaCl enthaltendem Äquilibrierungspuffer
und in einem nachfolgenden Elutionsschritt unter Zugabe von Äquilibrierungspuffer,
welcher 1 M NaCl enthält,
eluiert. Die aus der Säule
austretende Flüssigkeit
wird in 2 ml-Fraktionen gesammelt.
-
Kommentare/Schlussfolgerung:
-
Es
tritt ein zehnprozentiger Durchbruch auf, nachdem 10 ml Zellsuspension
aufgetragen worden sind. Die bei 10% Durchbruch bestimmte dynamische
Bindungskapazität
beträgt
1,7 mg Trockengewicht Zellen pro ml Adsorptionsmittel. Die Anwendung
eines Puffers, welcher 0,5 und 1 M NaCl enthält, führt zu der Elution von Hefezellen
(5) aus dem UFC (20-40 μm)-Adsorptionsmittelbett.