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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung betrifft eine Elektrodenstruktur für einen
Feldemissions-Bildschirm (FED), umfassend ein Substrat und eine
Mehrzahl an dem Substrat befestigter Elektroden, wobei das Substrat
aus lichtempfindlichem Glas gefertigt ist, in dem Vertiefungen in
Form von Rillen angeordnet sind, die Elektroden (2) in
der Vertiefungen angeordnet sind und jede Elektrode eine Metallschicht
aufweist.
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Ein
Flachbildschirm ist ein elektronischer Bildschirm, bestehend aus
einer großen
Fläche
einzelner Bildelemente, die für
gewöhnlich
als Pixel bezeichnet werden. Die Pixel sind nebeneinander in Form
eines zweidimensionalen Feldes wie ein Schachbrett angeordnet. Flachbildschirme,
wie beispielsweise Elektrolumineszenz- , AC-Plasma-, DC-Plasma- und Feldemissionsbildschirme,
können auf
Basis mehrerer in der Fachwelt bekannter Technologien produziert
werden.
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Die
vorliegende Erfindung betrifft Feldemissions-Bildschirme (FEDs).
Bildschirme dieser Art haben eine Kathodenstruktur und eine Anodenstruktur, die
nahe aneinander angeordnet sind. Elektronen werden von der Kathode
emittiert, wenn zwischen den zwei Elektroden ein elektrisches Feld
angelegt ist, und in Richtung der Anode beschleunigt. Die Anodenstruktur
ist transparent und mit einem Lumineszenzmaterial beschichtet, wie
beispielsweise Phosphor, das Licht in den von den emittierten Elektronen getroffenen
Flächen
emittiert.
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Die
Elektroden der Kathodenstruktur herkömmlicher Geräte umfassen
einen elektrischen Leiter und Emitter aus Materialien mit guten
Feldemissionseigenschaften. Die Elektroden sind am elektrischen
Leiter angeordnet und mit einem lithografischen Verfahren auf ein
Substrat aufgebracht.
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Die
herkömmlichen
Produktionsverfahren sind jedoch ziemlich komplex und machen eine
Kombination der Feinstrukturen des Elektronemitters zur Ausbildung
der gröberen
Strukturen des Bildschirms, etwa der Pixel und der Pixelreihen und
-zeilen, unmöglich
oder zumindest sehr schwierig. Herkömmliche Verfahren können nur
Funktionen mit einer beschränkten
Anzahl an Emittern in relativ großen Flächen herstellen, so dass die
Fertigkeit der Ausbildung hochauflösender Pixel für Feldemissionsbildschirme sehr
komplex und teuer wird.
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US 5 374 868 A zeigt
ein FED mit einer Kathodenstruktur, das ein Substrat umfasst, welches beispielsweise
aus Glas gefertigt ist. Auf diesem Substrat wurde eine Schicht aus
Isolationsmaterial aufgebracht. In dem Substrat sind Furchen angeordnet,
in denen Schichten aus leitendem Material, die Elektronemissionsspitzen
tragen, angeordnet sind. Das FED umfasst des weiteren einen Phosphor-beschichteten
Bildschirm, bei dem es sich um eine Anodenstruktur handelt und der
mittels Abstandhaltern beabstandet von der Kathodenstruktur angeordnet ist.
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WO
97 38435 A betrifft einen Flachbildschirm beliebigen Typs. Der Flachbildschirm
umfasst ein oberes Glassubstrat und ein unteres Glassubstrat, die
parallel zueinander ausgerichtet und knapp nebeneinander beabstandet
sind. Das obere Glassubstrat weist eine Mehrzahl von Elektroden
und einen dünnen
dielektrischen Film auf, der die Elektroden abdeckt. Das untere
Glassubstrat umfasst eine Mehrzahl von alternierenden Sperrrippen
und Mikrorillen, die in mit Hilfe eines negativen Photoresists in das
lichtempfindliche Glas geätzt
sind. In diesen Mikrorillen sind Elektroden angeordnet, die eine
Phosphorschicht tragen.
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EP 0 081 359 A beschreibt
ein Verfahren zur Herstellung einer Elektrodengruppe, das Folgendes umfasst:
die Bereitstellung von Anodenelektroden auf einer Oberfläche einer
lichtempfindlichen Glasplatte, die Bereitstellung von Kathodenelektroden
auf der gegenüberliegenden,
quer zu den Anodenelektroden ausgerichteten Oberfläche der
Glasplatte und das Auflösen
des Plattenmaterials in Anpassung an die Anodenelektroden unter
Bildung von Schlitzen, die sich zwischen den Oberflächen der
Platte erstrecken und damit die Anoden- und Kathodenelektroden in
operativem Verhältnis
zueinander platzieren.
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In
JP 01 296535 A wird
die Herstellung eines flachen Bildschirmgeräts offenbart, wobei die Elektrodenanordnung
nur mit einem dünnen
Film als leitender Schicht zwischen lichtempfindlichen Gläsern gebildet
wird.
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ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
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Es
ist somit ein Ziel der vorliegenden Erfindung, eine verbesserte
Elektrodenstruktur zu schaffen und dabei die oben erwähnten Nachteile
zu umgehen.
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Insbesondere
besteht ein Ziel der vorliegenden Erfindung darin, eine verbesserte
Elektrodenstruktur zu schaffen, die in einem relativ einfachen Verfahren
hergestellt werden kann und dennoch eine potentiell höhere Auflösung erreicht.
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Diese
Ziele und weitere Ziele, die im weiteren offensichtlich werden,
werden gemäß der vorliegenden
Erfindung erreicht, insofern als die Elektrodenstruktur eine Kathodenstruktur
ist und ein Feldemitter auf der Metallschicht angeordnet ist, wobei
der Feldemitter aus einer Mehrzahl von Nanoröhrchen gebildet ist.
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Zur
Ausbildung solcher eng aneinander angeordneter Vertiefungen im lichtempfindlichen
Glas zur Aufnahme der Elektroden können sehr einfache Verfahren
angewendet werden. Beispielsweise können bestimmte Bereiche des
Glases exponiert, gebacken (hitzebehandelt) und dann geätzt werden.
Die mit diesem sehr einfachen und wirtschaftlichen Verfahren produzierten
Vertiefungen können
nahe aneinander angeordnet sein. Die Grobeigenschaften der Pixelstrukturen
werden dann durch die Vertiefungen definiert, und es besteht keine
Notwendigkeit mehr, die Feinemitterstrukturen zur Ausbildung der
gröberen
Strukturen zu kombinieren. Die Emitter können auf großen Flächen über die
gesamte Substratoberfläche
aufgebracht werden.
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Aufgrund
der Eigenschaft der Erfindung, dass die Elektroden eine Metallschicht
besitzen, auf der die Feldemitter aufgebracht werden, lassen sich eine
hohe elektrische Leitfähigkeit
und auch gute Feldemissionseigenschaften erzielen.
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Nanoröhrchen sind
rohrförmige
Kohlenstoffkörper
mit extrem kleinem Durchmesser. Aufgrund ihrer kleinen Durchmesser
haben die Nanoröhrchen äußerst scharfe
Spitzen, die wiederum besonders vorteilhafte Feldemissionseigenschaften
haben.
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Gemäß einer
anderen Eigenschaft der Erfindung können die Nanoröhrchen in
Form eines annähernd
vertikal ausgerichteten, regelmäßigen Feldes angeordnet
werden, wenn sie von der Oberseite des Bildschirms betrachtet werden.
Die Spitzen einer sehr großen Zahl
von Nanoröhrchen
können
in kleinem Abstand von der Anodenstruktur angeordnet sein, die für die Feldemission
erforderlich ist, wodurch der Feldemissions-Bildschirm eine sehr
hohe Zuverlässigkeit
erreicht.
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Gemäß einer
anderen Besonderheit der Erfindung kann die Metallschicht aus Metall
gebildet sein, das aus der Gruppe Kupfer, Aluminium, Titan, Wolfram,
Silber und Gold ausgewählt
ist, da diese Materialien eine besonders vorteilhafte elektrische Leitfähigkeit
besitzen.
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Ein
einfaches Verfahren zur Produktion einer Kathodenstruktur des oben
beschriebenen Typs mit eng benachbart angeordneten Elektroden umfasst folgende
Verfahrensschritte:
- 1. Bereitstellung einer
Scheibe mit zwei gegenüber
liegenden Hauptflächen,
bestehend aus einem lichtempfindlichen Glas;
- 2. Aufbringen einer Maske auf die erste Hauptfläche der
Scheibe, die Öffnungen
in Form von Streifen aufweist;
- 3. Exponierung der ersten Hauptfläche an UV-Licht;
- 3a. Erhitzen des Glases zur Kristallisation des exponierten
Volumens;
- 4. Behandlung der ersten Hauptfläche mit einem Lösemittel,
das geeignet ist, die exponierten Bereiche der Scheibe anzugreifen,
um in der ersten Oberfläche
rillenartige Vertiefungen zu schaffen;
- 5. Aufbringen einer Metallschicht auf die erste Hauptfläche der
Scheibe, welche die erste Oberfläche
abdeckt;
- 6. Entfernen der auf den Kämmen
der Wände
zwischen den Vertiefungen angeordneten Metallschicht;
- 7. Aufbringen eines negativen Photoresists auf die erste Oberfläche der
Scheibe;
- 8. Exponierung der zweiten Hauptfläche der Scheibe an dem UV-Licht;
- 9. Behandlung der ersten Hauptfläche der Scheibe mit einem Entwickler,
der zur Entwicklung des negativen Photoresists zur Entfernung des
in den Vertiefungen befindlichen Photoresists geeignet ist;
- 10. Aufbringen der Feldemitter auf die gesamte erste Hauptfläche der
Scheibe; und
- 11. Behandlung der ersten Hauptfläche der Scheibe mit einem Lösemittel,
das den exponierten negativen Photoresist angreift, so dass die
Photoresistschicht, die sich auf den Kämmen der Wände befindet, sowie das die
Photoresistschicht bedeckende Feldemittermaterial entfernt werden.
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Dieses
Verfahren ist wesentlich einfacher und deshalb schneller und kostengünstiger
als herkömmliche
Lithographieverfahren. Insbesondere können damit eng beabstandete
Vertiefungen ausgebildet werden, so dass die resultierende Kathodenstruktur
zur Produktion hochauflösender
FEDs verwendet werden kann.
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Gemäß einem
Merkmal des Verfahrens kann das Lösemittel Flusssäure enthalten.
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Gemäß einem
anderen Merkmal des Verfahrens können
die Vertiefungen die Form von Rillen haben.
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Gemäß einem
Merkmal des Verfahrens kann auf der ersten Hauptfläche der
Scheibe vor Ausführung
des 8. Verfahrensschrittes eine Maske aufgetragen werden, wobei
die Maske Öffnungen
in Form von Streifen besitzt, die quer zu den Vertiefungen angeordnet
sind. Bei diesem Design können
während
des anschließenden
Verfahrensablaufs Feldemitter nur im Bereich der später zu bildenden
Pixel des FED ausgebildet werden. Die Feldemittierung findet dann nur
unterhalb der Pixel statt, wohingegen von Bereichen auf dem Bildschirm,
die außerhalb
der Pixel liegen, kein Licht emittiert wird.
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Gemäß einem
anderen Merkmal des Verfahrens kann die Metallschicht durch Verdampfen
oder Sputtern eines Metalls auf der ersten Hauptfläche der Scheibe
aufgebracht werden, wobei insbesondere dünne Metallschichten mit guter
Haftung produziert werden. Die auf den Kämmen der Wände abgelagerte Metallschicht
kann durch "chemisch-mechanisches
Polieren" entfernt
werden. Dieses Verfahren zum Entfernen von Material wird häufig angewendet und
ist technisch sehr einfach.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal des Verfahrens kann eine auf den Kämmen der
Wände abgelagerte
Metallschicht durch chemisch-mechanisches Polieren
entfernt werden.
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Gemäß einem
weiteren Merkmal des Verfahrens können die Feldemitter aufgebracht
werden, indem aus einer Gasphase ein Material kondensiert wird,
das zur Ausbildung der Feldemitter geeignet ist. Dieses Verfahren
ist zuverlässig
und schafft Spitzen für
die Feldemittierung.
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Nach
einem weiteren Merkmal des Verfahrens ist das Lösemittel, das den exponierten
negativen Photoresist angreift, ein höherer molekularer Alkohol,
z.B. Aceton. Solche Alkohole sind besonders geeignet zur vollständigen Entfernung
des Photoresists.
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Ein
weiteres einfaches Verfahren zur Herstellung einer Kathodenstruktur
des oben beschriebenen Typs mit eng benachbarten Elektroden umfasst
folgende Verfahrensschritte:
- 1. Bereitstellung
einer Scheibe mit zwei gegenüber
liegenden Hauptflächen,
bestehend aus einem lichtempfindlichen Glas;
- 2. Aufbringen einer Maske auf die erste Hauptfläche der
Scheibe, die Öffnungen
in Form von Streifen aufweist;
- 3. Exponierung der ersten Hauptfläche an UV-Licht;
- 3a. Erhitzen des Glases zur Kristallisation des exponierten
Volumens;
- 4. Behandlung der ersten Hauptfläche mit einem Lösemittel,
vorzugsweise mit Flusssäure
(HF), das geeignet ist, die exponierten Bereiche der Scheibe anzugreifen,
um in der ersten Oberfläche Vertiefungen
zu schaffen;
- 5. Aufbringen einer Metallschicht auf die erste Hauptfläche der
Scheibe, welche die erste Oberfläche
abdeckt;
- 6. Aufbringen von Feldemittern auf die gesamte erste Oberfläche der
Scheibe; und
- 7. Entfernen der Feldemitterschicht, die auf den Kämmen der
Wände abgelagert
ist, die zwischen den Vertiefungen angeordnet sind, und der Metallschicht,
die unterhalb der Feldemitterschicht angeordnet ist, durch chemisch-mechanisches
Polieren.
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Dieses
Verfahren erfordert weniger Verfahrensschritte als das erste Verfahren
und ist deshalb einfacher und weniger teuer. Überdies erfordert dieses Verfahren
weniger Material, weil der Beschichtungsschritt mit negativem Photoresist
eliminiert ist. Auch kann in diesem zweiten Verfahren die Metallschicht
durch ein Verdampfen eines Metalls auf der ersten Oberfläche der
Scheibe aufgebracht werden. Die auf den Kämmen der Wände abgelagerte Feldemitterschicht
und die unterhalb angeordnete Metallschicht kann mittels "chemisch-mechanischen
Polierens" entfernt
werden. Die Vorteile dieser Eigenschaften wurden oben erörtert.
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Ein
Abstandhalter kann bereitgestellt werden, der zwischen einer Kathodenstruktur
gemäß der oben
beschriebenen Konstruktion und einer Anodenstruktur eines aus Glas – insbesondere
aus einem lichtempfindlichen Glas – gebildeten Feldemissions-Bildschirms
(FED) angeordnet sein kann. Der Abstandhalter umfasst Durchgangslöcher, die
mindestens in den Bereichen der Pixel angeordnet sind. Der Abstandhalter
kann dazu verwendet werden, in einem einfachen Verfahren ein FED
mit einer Triodenstruktur zu produzieren.
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Auf
der Oberfläche
des Abstandhalters, der Kathodenstruktur zugewandt, kann eine Steuerelektrode
aufgebracht sein. So benötigt
die Steuerelektrode kein separates Trägerelement.
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Die
Steuerelektrode kann aus einer Mehrzahl von beabstandeten Streifen
gebildet sein, die an den Pixel-Zeilen des FED ausgerichtet sind.
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Ein
bestimmtes Pixel des FED kann angesteuert werden, indem zwischen
der Kathode und der Steuerelektrode eine geeignete Spannung angelegt wird,
die signifikant niedriger ist als die zwischen Kathode und Anode
angelegte Spannung und deshalb auch leichter zu wechseln ist.
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KURZE BESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
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Die
voranstehenden und andere Ziele, Merkmale und Vorteile der vorliegenden
Erfindung werden nachstehend detaillierter unter Bezugnahme auf
die begleitenden Zeichnungen beschrieben:
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1 ist
eine schematische perspektivische Darstellung einer Kathoden- und
einer Anodenstruktur eines Feldemissions-Bildschirms (FED);
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2 ist
eine Draufsicht des FED der 1;
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3a,
b bis 11a, b sind Seiten- und Draufsichten
der Kathodenstruktur gemäß der vorliegenden
Erfindung nach Beendigung eines entsprechenden Herstellungsschritts;
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12a, b sind eine Seitenansicht und eine Draufsicht
einer Anodenstruktur;
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13a, b sind eine Seitenansicht und eine Draufsicht
eines Abstandhalters gemäß der vorliegenden
Erfindung, der zwischen der Kathodenstruktur und der Anodenstruktur
eingesetzt werden kann;
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14a, b sind eine Seitenansicht und eine Draufsicht
des Abstandhalters der 13a,
b und mit einer Steuerelektrode beschichtet;
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15a, b sind eine Seitenansicht und eine Draufsicht
des Abstandhalters der 14a,
b mit Darstellung einer in Streifen unterteilten Steuerelektrode;
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16 ist
eine Seitenansicht und eine Draufsicht eines fertigen FED, das aus
der Kathodenstruktur der 11a,
b, dem Abstandhalter der 14a, b
und der Anodenstruktur der 12a,
b gebildet ist;
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17a, b zeigt die Kathodenstruktur der 3a,
b bis 11a, b während eines Herstellungsschritts,
der zweckmäßiger Weise
zwischen den Herstellungsschritten gemäß 8a, b
und 9a, b durchgeführt
wird;
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18 ist
eine Draufsicht der Kathodenstruktur nach dem Verfahrensschritt
gemäß 17a, b; und
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19 zeigt
die Kathodenstruktur nach dem Verfahrensschritt gemäß 11b in der selben Darstellung wie in 18.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG
DER BEVORZUGTEN AUSFÜHRUNGSBEISPIELE
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In
allen Figuren sind die selben oder entsprechende Elemente allgemein
mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
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Wir
wenden uns der Zeichnung zu, und insbesondere 1,
die eine schematische, perspektivische Darstellung eines flachen
Feldemissions-Bildschirms (FED) zeigt, der im wesentlichen eine
Kathodenstruktur 1 umfasst, die eine Mehrzahl von gegenseitig
parallel angeordneten Elektroden 2 in Form von Streifen
besitzt, die auf einem Substrat 3 angeordnet sind, und
des weiteren eine Anodenstruktur 4, die wie die Kathodenstruktur 1 eine
Mehrzahl von Elektroden 5 in Form von Streifen besitzt,
die auf einem Substrat 6 angeordnet sind. Das Substrat 6 bildet
die Oberfläche
des FED, wie sie vom Benutzer betrachtet wird, und besteht aus einem
transparenten Material, vorzugsweise Glas. Die Elektroden 5 sind
ebenfalls aus einem transparenten und elektrisch leitenden Material
gebildet, beispielsweise aus ITO (Indiumzinnoxid), das in der Fachwelt
bekannt ist. Die Elektroden 5 sind mit einer Schicht 7 aus
Lumineszenzmaterial versehen, beispielsweise einem Phosphor.
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Nach
der Montage des FED werden die Kathodenstruktur 1 und die Anodenstruktur 4 parallel zueinander
mit einer Lücke
dazwischen angeordnet. Die Elektroden 2 sind mit Bezug
auf die Elektroden 5 um 90° gedreht. Die einander überlappenden
Elektrodenabschnitte der Anodenstruktur und der Kathodenstruktur – wenn von
der Oberseite in Richtung des Anodensubstrats 6 gesehen – bilden
die Pixel 8 des FED (vgl. auch 2).
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Die
Lumineszenz eines bestimmten Pixels 8 des FEDs wird erregt
durch Anlegen einer Spannung über
eine herkömmliche
Steuerelektronik, die nicht im Detail erörtert wird, an die Elektroden 2 und 5,
die das anzusteuernde Pixel überlappen.
Beispielsweise wird das Pixel 8 in der oberen linken Ecke
der 2 durch Anlegen einer Spannung an die erste horizontale
Elektrode und die erste vertikale Elektrode angesteuert. Die Elektroden 2 der
Kathodenstruktur 1 sind über die gesamte Fläche oder
zumindest im Bereich eines Pixels 8 mit einem Material
bedeckt, das gute Feldemittierungseigenschaften besitzt, das also Elektronen
unter dem Einfluss eines elektrischen Felds emittiert. Solche Materialien
werden als "Feldemitter" bezeichnet und sind
in der Fachwelt bekannt. Die Materialien sind durch eine große Zahl
an Spitzen gekennzeichnet, welche den freien Oberflächenbereich
abdecken. Solche Spitzen erzeugen eine besonders hohe elektrische
Feldstärke,
welche die Emission der Elektronen auslöst.
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Beispiele
solcher Materialien umfassen polykristalline Diamanten, Haarkristalle
und Nanoröhrchen.
Diese Materialien und ihre Eignung für die Feldemittierung von Elektronen
sind allgemein bekannt. Der Ausdruck "Haarkristalle" ist eine herkömmliche Bezeichnung eindimensionaler
Kristalle hoher mechanischer Festigkeit, zu denen Metalle, Oxide,
Borite, Carbide, Nitride, Polytitanat, Kohlenstoff und dergleichen
gehören
können.
Haarkristalle haben eine Einkristallstruktur (vgl. z.B. ROMPP Chemical
Dictionary, 9. erweiterte und korrigierte Auflage; Hrsg. Prof. Dr.
Jürgen
Falbe und Prof. Dr. Manfred Regitz; Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York, Bd.
6, S. 5039). Im Zusammenhang der vorliegenden Erfindung können derartige
Elektronemitter-Haarkristalle
aus einem elektrisch leitenden Material gefertigt sein.
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Die
Bezeichnung "Nanoröhrchen" bezieht sich auf
zylindrische Kohlenstoffröhren,
die eine oder mehrere Schichten mit oder ohne halbkugelige Endflächen umfassen
(vgl. z.B. ROMPP Chemical Dictionary, 10. erweiterte und korrigierte
Auflage; Hrsg. Prof. Dr. Jürgen
Falbe und Prof. Dr. Manfred Regitz; Georg Thieme Verlag Stuttgart – New York,
Bd. 4, S. 2804ff.). Die Nanoröhrchen
besitzen eine besonders hohe mechanische Festigkeit, die größer sein
kann als die mechanische Festigkeit von Diamant, und haben einen
Durchmesser im Bereich von 5–30
nm sowie die benötigten
besonders feinen Spitzen. Die Herstellung solcher Nanoröhrchen wird
beispielsweise beschrieben in "Production
of Carbon Nanotubes", C.
Joumet, P. Bernier, Applied Physics A, Materials Science & Processing, Springer
Verlag 1998, pp. 1–9.
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Der
Einsatz von Nanoröhrchen
bzw. Nanoröhrchenfilmen
für die
Feldemission wird beispielsweise beschrieben in: "Unraveling Nanotubes:
Field Emission from an Atomic Wire"; A.G. Rinzler et al.; Science, Vol.
269, Sept. 15, 1995, pp. 1550–1553; oder "A Carbon Nanotube
Field Emission Electron Source";
Walt A. deHeer et al.; Science, Vol. 270; Nov. 17, 1995; p. 1179
ff.; oder "Field
emission from single wall carbon nanotube films"; Jean-Marc Bonard et al.; Applied Physics
Letters, volume 73; No. 7; pp. 918–920.
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Das
durch Anlegen einer Spannung zwischen den Elektroden 2, 5 im
Bereich des zur Lichtemittierung bestimmten Pixels 8 gebildete
elektrische Feld löst
die Abgabe von Elektronen von den Feldemittern der Kathodenstruktur 1 aus
und treibt die Elektronen in Richtung der Anodenstruktur 4.
Diese Elektronen prallen auf die Phosphorschicht 7 und
erzeugen im Bereich eines Pixels 8 Licht.
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Zur
Gewährleistung
eines unbehinderten Wegs für
die Elektronen von der Kathode zur Anode ist der Raum zwischen der
Kathodenstruktur und der Anodenstruktur evakuiert.
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Die
Kathodenstrukturen 1, die Feldemitter aus Nanoröhrchen besitzen,
haben eine Reihe von Vorteilen im Vergleich zu herkömmlichen
Kathodenstrukturen, die nach der "Spindt-Technologie" gebildet sind.
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Wenn
die Phosphorschicht mit Elektronen bombardiert wird, gibt die Phosphorschicht
Ionen ab, die im Raum zwischen der Kathode und der Anode verteilt
werden. Die Ionen können
auch auf den Kathoden kondensieren und den Betrieb des Bildschirms
behindern. Der Kohlenstoff der Nanoröhrchen ist chemisch sehr stabil
(verglichen mit Diamant) und reagiert nicht mit den Ionen und kann
deshalb den Betrieb des Geräts
nicht beeinträchtigen. Wenn
Ionen vom Phosphor auf den Feldemittern der Kathodenstruktur abgelagert
werden, können
diese Ionen durch den Elektronenstrom aus dem Feldemitter abgegeben
werden. Folglich haben die mit Nanoröhrchen konstruierten Feldemissionsbildschirme eine
beträchtlich
längere
Lebensdauer.
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Nanoröhrchen haben
zweckmäßige Feldemissionseigenschaften
in einem signifikant niedrigeren Vakuum; in der Praxis muss das
Vakuum zwischen der Kathodenstruktur und der Anodenstruktur nur
zwischen annähernd
10-5 – 10-6 Torr betragen (=1,33 × 10-3 – 1,33 × 10-4 Pa), anstatt der 10-8 Torr (=1,33 × 10-6 Pa), wie sie in der Regel für herkömmliche
FEDs erforderlich sind.
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Wie
die polykristallinen Diamantkristalle, die auch als Feldemitter
benützt
werden können,
haben die Nanoröhrchen
eine vorteilhaft niedrige Emissionsspannung von annähernd 100–200 V.
Herkömmliche
Bildschirme auf Basis der "Spindt-Technologie" benötigen demgegenüber eine
Emissionsspannung von zwischen 1 und 3 kV.
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Im
allgemeinen haben FEDs gegenüber
den derzeit benützten
Flachbildschirmen – z.B.
LCDs ("Liquid Crystal
Display") – den Vorteil
eines erheblich geringeren Energieverbrauchs. Im Betrieb verbrauchen
LC-Bildschirme in einer für
Laptops oder Notebooks geeigneten Größe etwa 1 bis 10 Watt, wohingegen
FEDs möglicherweise
nur Milliwatt (mW) verbrauchen. Dazu kommt, dass LC-Bildschirme
genau von vorne betrachtet werden müssen, da das Bild bei einer
Betrachtung von der Seite in einem nur wenig von 90° abweichenden
Betrachtungswinkel verzerrt oder unsichtbar werden kann.
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Demgegenüber haben
FEDs einen vollen Betrachtungswinkel von 180°, d. h. das angezeigte Bild
ist auch von der Seite klar sichtbar.
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Ein
auf einem LC-Bildschirm angezeigtes Bild ist zudem bei direkter
Sonneneinstrahlung schwer zu erkennen; auch dieses Problem wird
mit einem FED vermieden.
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Eine
Kathodenstruktur 1 gemäß der vorliegenden
Erfindung besitzt ein Substrat 3 aus lichtempfindlichem
Glas. In dem Glassubstrat 3 sind rillenartige Vertiefungen 12 vorgesehen,
wobei die Elektroden 2 in den Vertiefungen 12 angeordnet
sind. Die Vertiefungen können
auf unterschiedliche Arten und mit unterschiedlichen Verfahren produziert
werden, beispielsweise durch Fräsen
oder Pressen. Solche mechanischen Verfahren haben jedoch eine beschränkte Auflösung. Die
FED-Pixel und der Abstand zwischen den Pixeln darf im Hinblick auf
zukünftige HDTV-Anwendungen
(hochauflösendes
Fernsehen) nicht unter groben Auflösungsgrenzen leiden.
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Diese
Nachteile lassen sich vermeiden, wenn das Substrat 3 aus
einem lichtempfindlichen Glas gemacht ist. Lichtempfindliches Glas
ist ein in der Fachwelt bekanntes Glasmaterial (vgl. z.B. Glas unter
der Bezeichnung FOTURAN®, produziert von MGT-Mikroglas
Technik, Mainz, Deutschland, oder das Glas mit der Bezeichnung FOTOFORM®,
produziert von der Corning Inc., GB). Der Hauptbestandteil von lichtempfindlichem
Glas ist Li2O/SiO2,
unter Zugabe von Keramik und Silber. Die Bereiche des lichtempfindlichen
Glases, die mit UV-Licht beleuchtet werden, kristallisieren, wohingegen
nicht exponierte Bereiche amorph bleiben. Kristallisiertes Glas
wird ungefähr
zehn Mal schneller in Flusssäure
(HF) geätzt
als amorphes Glas, so dass präzise
definierte Bereiche von der Scheibe 10 aus lichtempfindlichem Glas
durch eine entsprechende bereichsweise Exponierung an UV-Licht entfernt
werden können,
gefolgt von Ätzen
mit Flusssäure.
Die Intensität
der UV-Exponierungsstrahlung kann voreingestellt werden, um die
Tiefe zu bestimmen, bis zu der das lichtempfindliche Glas kristallisiert
und entfernt werden kann. Es ist deshalb einigermaßen leicht,
in der Oberfläche
des lichtempfindlichen Glases Vertiefungen zu bilden, wie etwa Rillen.
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Die
Herstellung einer Kathodenstruktur gemäß der Erfindung unter Anwendung
eines solchen lichtempfindlichen Glases wird nachstehend unter Bezugnahme
auf 3–17 näher beschrieben.
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In
einem ersten Verfahrensschritt, wie er in 3a dargestellt
ist, wird eine Maske 9 auf die erste Oberfläche der
Scheibe 10 aus lichtempfindlichem Glas aufgebracht und
dann gemäß Anzeige
mit den Pfeilen 11 an UV-Licht exponiert und erhitzt, um
das exponierte Volumen zu kristallisieren. Die Dicke dieser Scheibe 10 liegt
im Bereich von annähernd
200 μm–500 μm. Die schraffierten
Flächen
der Scheibe 10, die eine Tiefe von annähernd 20–50 μm aufweisen, werden dadurch
kristallisiert und können
weggeätzt
werden.
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Im
nächsten
Schritt (4) wird die erste Oberfläche der
Scheibe 10 aus lichtempfindlichem Glas mit Flusssäure (HF)
behandelt, welche die rillenartigen Vertiefungen 12 von
der Scheibe 10 entfernt.
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Die
gesamte Oberfläche
der Scheibe 10, welche die Vertiefungen 12 umfasst,
wird dann mit einem Metall (vgl. 5)
beschichtet. Dieser Schritt wird in einem herkömmlichen Verfahren durchgeführt, z.B.
durch Sputtern oder Verdampfen. Damit wird auf der Bodenfläche der
Vertiefungen 12 eine Metallschicht 13 gebildet,
wohingegen auf den zwischen den Vertiefungen 12 angeordneten
Kämmen der
Wände 15 eine
Metallschicht 14 gebildet wird. Die Metallschichten 13, 14 sind
annähernd
0,1 bis 1 μm
dick. In der Praxis können
Metalle wie Kupfer, Aluminium, Titan, Wolfram, Silber oder Gold
verwendet werden.
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Das
Metall wird nicht auf den Seitenwänden der Vertiefungen 12 abgelagert,
da die Metallmoleküle
im wesentlichen rechtwinkelig auf die Oberfläche der Scheibe auftreffen
und deshalb die Seitenwände nicht
zu erreichen vermögen.
Wenn es absolut erforderlich ist, die Seitenwände metallfrei zu halten, können die
Seitenwände
auch konisch geformt sein, wie detailliert in 4a dargestellt.
Die konischen Wände
können
dadurch erreicht werden, dass das im ersten Verfahrensschritt benützte UV-Licht
nicht genau rechtwinkelig auf die Oberfläche der Scheibe gezielt wird.
Stattdessen wird das UV-Licht
um einen Winkel geneigt, der der gewünschten Neigung der Vertiefungen
entspricht. Ein Streifen mit dem Durchmesser in Form eines Trapezes
wird kristallisiert, und im zweiten Verfahrensschritt wird eine
trapezförmige
Vertiefung 12 geätzt.
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Wenn
das Metall abgelagert ist, liegen die sich ergebenden geneigten
Wände der
Vertiefungen im Schatten der oberen Ränder der Vertiefungen, so dass
die Metallmoleküle,
die sich im rechten Winkel zur Oberfläche der Scheibe bewegen, die
Wände nicht
erreichen können.
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Im
nächsten
Schritt wird die Metallschicht 14, die auf den Kämmen der
Wände 15 zwischen
den Vertiefungen 12 angeordnet ist, entfernt. Dieser Schritt
wird vorzugsweise durch "chemisch- mechanisches Polieren" ausgeführt (vgl. 6a,
b).
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Im
nächsten
Verfahrensschritt wird negativer Photoresist auf die gesamte Oberfläche auf
der Seite der Scheibe aufgebracht, die die Vertiefungen 12 aufweist,
um eine Photoresistschicht 16 auf der Metallschicht 13 und
eine Photoresistschicht 17 der Kämme der Wände 15 zu bilden (vgl. 7a,
b).
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Danach
wird die verbleibende zweite Oberfläche der Scheibe 10,
die keine Vertiefungen 12 hat, wie durch die Pfeile 18 in 8a angezeigt,
exponiert. In diesem Fall erreicht das Licht die an den Wänden 15 angeordnete
Photoresistschicht 17, nicht jedoch die in den Vertiefungen 12 angeordneten
Photoresistschichten 16. Diese Exponierung macht den negativen
Photoresist beständig
gegen entsprechende Entwickler, die vom Photoresisthersteller geliefert werden.
Der Entwickler greift jedoch jeden nicht exponierten Photoresist
chemisch an, der dann entfernt werden kann.
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Wie
in 9a, b dargestellt, wird der in den Vertiefungen 12 angeordnete
Photoresist 16 entfernt. Das kann durch Behandlung der
gesamten Oberfläche
der Scheibe 10, die die Vertiefungen 12 aufweist, mit
dem entsprechenden Entwickler erreicht werden, da die mit Bezug
auf 8a, b diskutierte UV-Exponierung die auf den Wänden 15 abgelagerte
Photoresistschicht 68 beständig gegen den Entwickler gemacht
hat. Das die Metallschicht 13 abdeckende Material wird
dabei erneut entfernt.
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Die
Feldemitter 19 werden dann auf die Metallschicht 13 aufgebracht.
Wie oben erwähnt,
können
die Feldemitter 19 beispielsweise aus polykristallinem
Diamant, Haarkristall und Nanoröhrchen
bestehen, wobei die Nanoröhrchen
wegen ihrer vorteilhaften Eigenschaften gegenüber den Metallen bevorzugt
werden.
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Die
Feldemitter 19 werden auf die Metallschichten 13 durch
Ablagerung geeigneter Materialien auf herkömmliche Art und Weise aus der
Gasphase aufgebracht, beispielsweise in einem CVD-Verfahren. Wie
in 10a, b dargestellt, ist die gesamte Oberfläche der
Scheibe mit den Vertiefungen 12 im Ablagerungsverfahren
exponiert, so dass das Feldemittermaterial auf der Metallschicht 13 und der
Photoresistschicht 17 abgelagert wird. Das auf der Photoresistschicht 17 abgelagerte
Emittermaterial ist mit dem Bezugszeichen 20 versehen.
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Für Feldemitter 19 aus
Nanoröhrchen
kann das Ablagerungsverfahren so gestaltet sein, dass eine ungeordnete
Nanoröhrchenstruktur
erzeugt wird. Vorzugsweise ist das Ablagerungsverfahren jedoch so
gestaltet, dass geordnete Nanoröhrchen
entstehen, d. h. dass sich alle oder zumindest ein großer Teil
der Nanoröhrchen
rechtwinkelig zur Metallschicht 13 erstrecken und in einem
zweidimensionalen, vertikal ausgerichteten Matrixfeld angeordnet sind.
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Das
auf den Kämmen
der Wände 15 angeordnete
Feldemittermaterial 20 wird dann entfernt, indem die Glasscheibe 10 mit
einem Lösemittel
behandelt wird, etwa einem hochmolekularen Alkohol, beispielsweise
Aceton, das die exponierte Photoresistschicht 17 angreift
(vgl. 11a, b). In dem vorliegenden
Ausführungsbeispiel
ist die Photoresistschicht 17 eine sogenannte „Abnahme"-Schicht, d. h. eine
Schicht, die zuerst auf ein Objekt aufgebracht und später wieder
geopfert wird, also entfernt. Wenn die „Abnahme"-Schicht entfernt wird, wird alles auf der „Abnahme"-Schicht abgelagerte
Material – in
diesem Fall die Feldemitterschicht – ebenfalls entfernt.
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Nach
diesem Verarbeitungsschritt ist die Kathodenstruktur 1 der
Erfindung komplett und kann zu einem FED des in 1 dargestellten
Typs zusammengestellt werden. Die Anodenstruktur 4 ist
von herkömmlichem
Design, wie in der Seitenansicht und Draufsicht der 12a, b dargestellt.
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Ein
zweites Verfahren zur Erzeugung einer Kathodenstruktur 1 der
Erfindung wird nachstehend beschrieben. Dieses Verfahren ist mit
dem oben beschriebenen ersten Verfahren eng verwandt, erfordert
jedoch eine kleinere Zahl an Verfahrensschritten.
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Wie
im ersten Verfahren wird eine erste Oberfläche einer Scheibe 10 aus
einem lichtempfindlichen Glas mit einer Maske 9 bedeckt,
welche die Öffnungen 9' in Form von
Streifen besitzt. Die erste Oberfläche wird dann an UV-Licht exponiert,
wie in 3a dargestellt, und erhitzt,
um das exponierte Volumen zu kristallisieren. Danach werden die
rillenförmigen
Vertiefungen 12 produziert, indem die gesamte Scheibe mit
Flusssäure
behandelt wird (vgl. 4).
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Im
nächsten
Verfahrensschritt wird – wie
im ersten Herstellungsverfahren – eine die gesamte Oberfläche bedeckende
Metallschicht 13, 14 auf die erste Oberfläche der
Scheibe 10 aufgebracht (vgl. 5).
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Zum
Unterschied vom ersten Herstellungsverfahren werden beim zweiten
Verfahren die Feldemitter 19 auf die gesamte erste Oberfläche der
Scheibe 10 aufgebracht, so dass das Feldemittermaterial sowohl
in den Vertiefungen 12 auf der Metallschicht 13 wie
auch auf den Kämmen
der Wände 15 der
Metallschicht 14 abgelagert ist.
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Schließlich werden
die Feldemitterschicht 20 auf den Kämmen der Wände 15 sowie die Metallschicht 14 unterhalb
entfernt; dies kann erneut mittels "chemisch-mechanischen Polierens" durchgeführt werden.
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Im
zweiten Herstellungsverfahren werden die in 7 bis 9 dargestellten Schritte ausgelassen, und
die Feldemitterschicht 20 auf den Kämmen wird zusammen mit der
Metallschicht 14 auf andere Weise entfernt. Das Endprodukt
(gemäß Darstellung
in 11) entspricht dem im ersten Produktionsverfahren
gewonnenen Produkt.
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Wie
oben erwähnt,
müssen
die Kathodenstruktur 1 und die Anodenstruktur 4 voneinander
beabstandet sein. Zu diesem Zweck kann ein Abstandhalter 21 zwischen
den zwei Strukturen eingebracht werden. Ein solcher Abstandhalter 21 ist
in 13a, b dargestellt und ist auch eine Glasscheibe,
vorzugsweise wird ein hochempfindliches Produkt aus einem lichtempfindlichen
Glas gemacht. An Stellen, an denen im FED Pixel 8 ausgebildet
werden, ist der Abstandhalter 21 mit Durchgangslöchern 22 versehen, die
auf herkömmliche
Weise produziert werden können,
beispielsweise durch Laserbohren. Wenn der Abstandhalter 21 aus
lichtempfindlichem Glas gemacht ist, können diese Durchgangslöcher 22,
wie die Vertiefungen 12 des Kathodensubstrats 1,
vorzugsweise durch Ätzen
der Glasscheibe mit Flusssäure
(HF) produziert werden. Zu diesem Zweck kann die Glasscheibe mit
einer Maske bedeckt werden, die an den Stellen der Durchgangslöcher Öffnungen
aufweist, und dann vor dem Ätzen
an UV-Licht exponiert
werden. Durch Neigen der UV-Lichtquelle können die Durchgangslöcher 22 in der
dargestellten konischen Form erzeugt werden. Die Durchgangslöcher 22 können sich
von jenen der 13b unterscheiden und einen
rechteckigen Querschnitt haben.
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Anstatt
den Abstandhalter 21 als separate Komponente bereitzustellen,
können
die Vertiefungen 12 dieser Kathodenstruktur tief genug
gemacht werden, so dass die in den Vertiefungen 12 angeordneten
Feldemitter 19 einen ausreichend großen Abstand von den Elektroden 5 der
Anodenstruktur 4 aufweisen, wenn die Anodenstruktur 4 auf
den Kämmen der
Wände 15 platziert
ist.
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Ein
aus den Bauteilen der Kathodenstruktur 1 und der Anodenstruktur 4 (möglicherweise
mit einem zusätzlichen
Abstandhalter 21) konstruiertes FED hat nur eine Kathode
und eine Anode und gibt folglich eine Diodenstruktur ab. FEDs können auch mit
einer Triodenstruktur produziert werden, die eine zusätzliche
Elektrode umfasst, auch bekannt als Steuerelektrode 23.
Die Steuerelektrode 23 ist zwischen der Kathode und der
Anode angeordnet.
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Die
Kathodenstruktur 1 gemäß der Erfindung kann
auch mit FEDs angewendet werden, die eine Triodenstruktur aufweisen.
Die Steuerelektrode 23 ist aus einer Metallschicht geformt,
die auf dem Abstandhalter 21 wie in 14a,
b dargestellt aufgebracht ist. Die Metallschicht wird auf dem Abstandhalter 21 mit
herkömmlichen
Methoden aufgebracht, beispielsweise durch Verdampfen.
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Unabhängig davon,
ob der Abstandhalter 21 mit einer Steuerelektrode 23 versehen
ist oder nicht, können
die Durchgangslöcher 22 zu
dem Zeitpunkt, zu dem die Kathodenstruktur 1 und/oder die
Anodenstruktur 4 aufgebracht werden, nachteiliger Weise verschlossen
und damit hermetisch voneinander isoliert sein. Da zwischen den
Kathoden und Anoden ein Vakuum erzeugt werden muss, wie oben erörtert, müsste jedes
Durchgangsloch 22 separat evakuiert werden.
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Um
eine separate Evakuierung der einzelnen Durchgangslöcher 22 zu
vermeiden, sind alle Durchgangslöcher 22 miteinander
verbunden. Das kann durch teilweise Entfernung eines großen Teils der
zwischen den Durchgangslöchern 22 angeordneten
Glaswände
erreicht werden (vgl. 15a).
Wenn der Abstandhalter 21 aus lichtempfindlichem Glas gemacht
ist, kann das Material entfernt werden, indem bestimmte Flächen der
Glasscheibe am UV-Licht exponiert werden und dann die Glassscheibe
mit Flusssäure
geätzt
wird.
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Die
Vorteile einer Triodenstruktur gegenüber einer Diodenstruktur werden
nachstehend unter Bezugnahme auf 16 erklärt. Die
Steuerelektrode 23 ist wesentlich näher an der Kathodenstruktur 1 als
an der Anodenstruktur 4. Aufgrund der engeren Nachbarschaft
zwischen der Steuerelektrode 23 und der Kathode ist die
Spannung, die zwischen der Steuerelektrode und der Kathode angelegt
werden muss, damit die Kathode Elektronen emittieren kann, signifikant
niedriger als die Spannung, die zwischen der Kathode und der Anode
angelegt werden müsste.
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Auch
bei der Triodenstruktur muss die Anode auf einem ausreichend hohen
Potential sein, um die Elektronen auf die Phosphorschicht 7 anzuheben. Ein
Pixel 8 kann jedoch durch eine Spannung zwischen der Kathode
und der Steuerelektrode 23 eingeschaltet werden, die signifikant
niedriger ist als die Vollspannung zwischen der Kathode und der
Anode. Indem die Steuerelektrode 23 sehr nahe an der Kathodenstruktur 1 platziert
wird, kann die entsprechende Spannung im Bereich zwischen 5 und
10 Volt sein, also im Spannungsbereich konventioneller TTL und CMOS
Logikschaltkreise. Die Ausgänge
der FED Steuerelektronik können
dann direkt oder – je
nach Sachlage – über einen
Verstärker
mit niedriger Verstärkung
an die Kathoden bzw. die Steuerelektrode 23 angeschlossen
werden. Für
die aus Nanoröhrchen
bestehenden Feldemitter 19 sind adäquate Werte für das elektrische
Potential der Kathode, der Anode und der Steuerelektrode in 16 angezeigt.
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Vorteilhafter
Weise hat das in 16 dargestellte FED eine sehr
hohe thermische Stabilität.
Da alle großflächigen Komponenten
des FED, also das Substrat 3 der Kathodenstruktur 1,
das Substrat 6 der Anodenstruktur 4 und der Abstandhalter 21,
aus Glas bestehen, haben diese Komponenten identische oder zumindest
sehr ähnliche
thermische Ausdehnungskoeffizienten. Folglich verursachen Temperaturänderungen
identische Änderungen
der Abmessungen dieser Bauteile, wodurch eine Trennung derselben
vermieden wird.
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Um
Probleme im Zusammenhang mit der thermischen Ausdehnung zu vermeiden,
ist Glas auch das bevorzugte Material zur Verbindung der Kathodenstruktur 1,
der Anodenstruktur 4 und des Abstandhalters 21.
Feldemissionsbildschirme dieses Typs, die hauptsächlich aus Glas gebildet sind,
können
in einem großen
Temperaturbereich funktionieren und damit die besonders strengen
Anforderungen der Automobilindustrie erfüllen (Stabilität in einem
Temperaturbereich zwischen –50°C und +80°C).
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Wie
oben erörtert,
umfassen die Kathodenstruktur 1 und die Anodenstruktur 4 jeweils
Elektroden in Form von Streifen, die mit Bezug aufeinander um 90
Grad gedreht sind. Die Pixel 8 werden durch die einander überlappenden
Abschnitte der Elektroden gebildet. Im Fall einer Triodenstruktur
kann die Steuerelektrode 23 möglicherweise nicht das gesamte
FED zusammenhängend
bedecken, wie in den vorangehenden Beispielen, kann aber als Mehrzahl
von Streifen ausgebildet sein, die in der selben Richtung verlaufen
wie die Elektroden der Anodenstruktur 4, was in 15b dargestellt ist.
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Die
streifenförmigen
Steuerelektroden 23 sind aus der Metallschicht gebildet,
welche die gesamte Oberfläche
gemäß 14b mit den Streifen 25 zwischen den
Pixelreihen bedeckt, so dass die erwähnten streifenförmigen Steuerelektroden 23 an den
Pixelzeilen ausgerichtet sind (vgl. 15b).
Ein bestimmtes Pixel 8 wird dann durch Anlegen einer Spannung
zwischen der entsprechenden Steuerelektrode 23 und der
entsprechenden Kathode aktiviert.
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Die
Elektroden 2 der Kathodenstruktur 1 müssen Feldemittereigenschaften
nur in den Bereichen der Pixel 8 haben, und die Feldemitter 19 sind deshalb
nur in diesen Bereichen erforderlich. Die Metallschichten 13 sind
nicht mehr über
ihre gesamte Fläche
mit Feldemittermaterial bedeckt – wie in den oben diskutierten
Beispielen der Fall. Um die Abdeckung der Metallschichten 13 durch
Feldemittermaterial auf die Pixelbereiche zu beschränken, kann
die zweite Exponierung des negativen Photoresists direkt nach dem
in 8a, b gezeigten Verfahrensschritt durchgeführt werden,
wie in 17a, b dargestellt.
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In
diesem Fall wird die Scheibenfläche
mit den Vertiefungen 12 mit einer Maske abgedeckt, welche
die streifenförmigen Öffnungen
besitzt, die sich quer zu den Metallschichten 13 erstrecken.
Die Scheibe 10 wird anschließend am UV-Licht exponiert,
wodurch die eng schraffierten Abschnitte der Photoresistschicht 16 zwischen
den später
ausgebildeten Pixeln 8 gegenüber dem Lösemittel beständig werden,
und erhitzt, um das exponierte Volumen zu kristallisieren.
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Wenn
das Photoresist weggeätzt
ist, bleiben Photoresist-Inseln 16' zwischen den später ausgebildeten
Pixeln 8 auf den Metallstreifen 13 zurück (vgl. 18),
woraus sich eine von der in 9b unterschiedene
Situation ergibt. Wenn der beständige Photoresist
weggeätzt
wird, nachdem das Feldemittermaterial auf die gesamte Oberfläche der
Scheibe 10 aufgebracht ist, bleiben nur die inselförmigen Feldemitter 19' auf den Metallschichten 13 (vgl. 19),
was sich ebenfalls von der Situation in 11b unterscheidet.
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Die
Erfindung wurde in der Ausführung
eines Feldemissions-Bildschirms
illustriert und beschrieben, soll aber nicht auf die dargestellten
Details beschränkt
sein, da zahlreiche Modifikationen und strukturelle Änderungen
vorgenommen werden können,
ohne irgendwie vom Geltungsbereich der vorliegenden Erfindung abzuweichen,
wie sie in den angehängten
Ansprüchen
offenbart ist.