-
Die
vorliegende Erfindung betrifft im Allgemeinen Zellzyklus-Checkpoint-
bzw. Kontrollpunkt-Kinasen, welche essentiell für zelluläre DNA-Schädigungsreaktionen und die Koordination
des Zellzyklusarrests sind. Die Kontrollpunkt-Kinasen spielen eine
Rolle bei der Überwachung
und Reaktion auf DNA-Schädigung.
Die Schädigung
kann von externen oder internen Einflüssen resultieren. Solche Einflüsse beinhalten,
sind jedoch nicht beschränkt
auf, Fehler in der Replikation, DNA-Basenschädigung, DNA-Strangbrüche, oder
Exposition gegenüber
Strahlung oder zytotoxischen Chemikalien. Diese Kontrollpunkt-Kinasen
sind integral in den regulatorischen Bahnen, die zum Zellzyklusarrest
und zur Apoptose, der DNA-Schädigung folgend,
führen,
wobei der Zelle ein Hinweis und Zeit zur Korrektur der Läsionen vor
der Einleitung der Replikation und der Chromosomenteilung gegeben
wird. Die vorliegende Erfindung betrifft spezieller die Isolation
und Reinigung der katalytischen Domäne der menschlichen Effektorkontrollpunktproteinkinase
(hChk1) und deren Verwendung bei der Ermittlung, Identifikation
und Charakterisierung von Inhibitoren derselben.
-
Hintergrund
-
Das
Zellenwachstum, die Teilung und der Tod ist essentiell für den Lebenszyklus
von mehrzelligen Organismen. Diese Prozesse bzw. Verfahren und ihre
Regulation sind überraschend ähnlich bei
allen eukariotischen Spezies. Die somatische Zellteilung besteht
aus zwei aufeinander folgenden Prozessen: der DNA-Replikation gefolgt
von der Chromosomenseparation. Die Zelle verbringt ihre meiste Zeit
mit dem Vorbereiten dieser Ereignisse in einem Wachs tumszyklus (Interphase),
welche wiederum aus drei Unterphasen besteht: dem initialem Spalt
bzw. Gap (G1), der Synthese (S), und dem
sekundärem
Gap (G2). In G1 nimmt
die Zelle, deren biosynthetische Bahnen während der Mitose verlangsamt
wurden, wieder eine hohe Geschwindigkeit der Biosynthese auf. Die
S-Phase beginnt, wenn die DNA-Synthese startet und endet, wenn der
DNA-Inhalt des Zellkerns sich verdoppelt hat. Die Zelle betritt
dann G2, was andauert, bis die Zelle in
die finale Phase der Teilung eintritt, die mitotische (M). Die M-Phase beginnt mit
einer Zellkernmembranaufspaltung, Chromosomkondensation und Bildung
von zwei identischen Sätzen
von Chromosomen, welche in zwei neue Zellkerne separiert werden.
Dies wird gefolgt von einer Zellteilung (Zytokinese), in welcher
jeder Zellkern in zwei Tochterzellen separiert wird, was die M-Phase
abschließt
und den Beginn der Interphase der neuen Zellen markiert.
-
Die
Sequenz, in der die Zellzyklusereignisse vonstatten gehen, wird
fest reguliert, derart, dass die Initiierung eines Zellzyklusereignisses
abhängig
von der erfolgreichen Komplettierung des vorherigen Zellzyklusereignisses
ist. Das Verfahren der Überwachung
der Genomintegrität
und der Verhinderung von Zellzyklusfortschritt im Falle einer DNA-Schädigung wurde
beschrieben als "Zellzyklus-Kontrollpunkt" (Hartwell, LH et
al., Science, 246: 629–634
(1989); Weinert et al., Genes and Dev., 8: 652 (1994). Die Zellzykluskontrollpunkte
bestehen aus Signaltransduktionskaskaden, welche eine DNA-Schädigungsdetektion
an den Zellzyklusfortschritt koppeln. Kontrollpunkte sind Kontrollsysteme,
die den Zellzyklusfortschritt koordinieren durch Beeinflussen der Bildung,
Aktivierung und anschließenden
Deaktivierung der Zyklin-abhängigen
Kinasen. Kontrollpunktenzyme sind verantwortlich für die Aufrechterhaltung
der Reihenfolge und Genauigkeit der Ereignisse des Zellzyklus durch
Blockieren der Mitose in Antwort auf unreplizierte oder geschädigte DNA.
Diese Enzyme verhindern einen Zellzyklusfortschritt zu unpassenden
Zeiten, halten die metabolische Balance der Zellen aufrecht, während die
Zelle arrestiert bzw. gehemmt wird, und kann in manchen Fällen Apoptose
(programmierten Zelltod) induzieren, wenn die Anforderungen des
Kontrollpunkts nicht erfüllt
wurden (O'Connor,
PM, Cancer Surveys, 29, 151–182
(1997); Nurse, P, Cell, 91, 865–867
(1997); Hartwell, LH et al., Science, 266, 1821–1828 (1994); Hartwell, LH
et al., Science, 246, (1989), supra).
-
Eine
Serie von Kontrollpunkten überwacht
die Integrität
des Genoms. Nach dem Spüren
einer DNA-Schädigung
blocken diese "DNA-Schädigungs-Kontrollpunkte" den Zellzyklusfortschritt
in den G1- und G2-Phasen
und verlangsamen die Progression durch die S-Phase (O'Connor, PM, Cancer
Surveys, 29 (1997), supra; Hartwell, LH et al., Science, 266, (1994),
supra). Diese Handlung ermöglicht
es, dass die DNA-Reparatur vervollständigt wird, bevor die Replikation
des Genoms und die anschließende
Separation dieses genetischen Materials in eine neue Tochterzelle
stattfindet.
-
Verschiedene
Mutationen, assoziiert mit Malignität, betreffen die Fähigkeit
der Krebszellen, Kontrollpunkte zu regulieren, was für Zellen
mit einer DNA-Schädigung
die erhöhte
Wahrscheinlichkeit zulässt,
das Replizieren fortzusetzen und der schädigungsvermittelten Apoptose
zu entkommen. Diese Faktoren tragen zur Genominstabilität bei, welche
die genetische Evolution von menschlichen Zellen antreibt und zur
Widerstandsfähigkeit
von Krebszellen gegenüber
der jüngsten
Chemotherapie und Radiotherapieintervention beiträgt.
-
Aufgrund
der Abnormitäten
in der p53-Tumorsuppressorbahn fehlt es den meisten Krebszellen
an einem funktionierenden G1-Kontrollpunktkontrollsystem.
Dies macht sie insbesondere anfällig
für eine
Außerkraftsetzung
der letzten verbleibenden Barriere, die sie vor den krebstötenden Effekten
der DNA schädigenden Wirkstoffe
schützt:
dem G2-Kontrollpunkt. Der G2 DNA-Schädigungskontrollpunkt
stellt die Aufrechterhaltung der Zelllebensfähigkeit bereit durch Verzögern der
Progression in die Mitose in Zellen, die eine Genomschädigung erlitten
haben. Der G2-Kontrollpunkt wird durch Zellzykluskontrollpunktbahnen
kontrolliert bzw. gesteuert, die Mitose verhindern, wenn vorherige
Ereignisse unvollständig
sind oder wenn die DNA geschädigt
ist. Dieses Regulationssteuerungssystem wurde bewahrt von der Hefe
bis zum Menschen. Wichtig in diesem bewahrten System ist eine Kinase,
Chk1 (oder p56Chk1), die Signale vom DNA-Schädigungssensorkomplex umwandelt, um
die Aktivierung der Zyklin-B/Cdc2-Kinase zu hemmen, welche den mitotischen
Eintritt fördert
(Peng, CY et al, Science, 277, 1501–1505 (1997); Sanchez Y, et
al., Science, 277, 1497–1501
(1997); Walworth, N et al., Nature, 363(6427), 368–71 (May
27, 1993); al-Khodairy et al., Mol Biol Cell, 5(2): 147–60 (Feb,
1994); Carr et al., CurrBiol., 5(10): 1179–90 (Oct. 1, 1995)). Die Reparaturkontrollpunktkinase
Chk1 reguliert Cdc25, eine Phosphatase, die Cdc2 aktiviert. Folglich
dient Chk1 als die direkte Verbindung zwischen dem G2-Kontrollpunkt und
der negativen Regulierung von Cdc2.
-
Für die Inaktivierung
von Chk1 hat sich gezeigt, dass sie sowohl den G2-Arrest
außer
Kraft setzt, induziert durch DNA-Schädigung, zugefügt entweder
durch Antikrebs-Wirkstoffe oder endogene DNA-Schädigung, als auch in einer bevorzugten
Tötung
der resultierenden kontrollpunktdefekten Zellen resultiert (Nurse, P,
Cell, 91, (1997), supra; Weinert, T, Science, 277, 1450–1451 (1997);
Walworth, N et al., Nature, 363, (1993) supra; al-Khodairy et al.,
Molec. Biol. Cell, 5, (1994), supra; Wan, S et al., Yeast, 15(10A),
821–8
(Jul, 1999)).
-
Die
Tatsache, dass sich für
Krebszellen ebenfalls gezeigt hat, dass sie verwundbarer gegenüber G2-Kontrollpunktaußerkraftsetzung sind, hat das
Streben nach G2-Kontrollpunktaußerkraftsetzungswirkstoffen gefördert (Wang,
Q et al., PNAS96. 3706–3711
(1999); Fan, S et al., Cancer Res., 55, 1649–1654 (1995); Powell, SN et
al., Cancer Res., 55, 1643–1648
(1995); Russell, KJ et al., Cancer Res., 55, 1639–1642 (1995); Wang,
Q et al., J Natl Cancer Inst, 88, 956–967 (1996)). Solche Kontrollpunktaußerkraftsetzungsmedikamente könnten das
Töten von
Tumoren verbessern, die DNA schädigenden
Ereignissen ausgesetzt sind, einschließend derer die durch therapeutischen
Wirkstoffe, durch hypoxische Belastung induziert aufgrund einer
eingeschränkten
Blutversorgung (anti-angiogene Wirkstoffe), oder durch endogene
DNA-Schädigung,
auftretend als eine Folge der für
Krebszellen inhärenten
Genominstabilität,
zugefügt
sind. Die selektive Manipulation der Kontrollpunktsteuerung, in
Krebszellen kann eine breite Verwendung in chemotherapeutischen
und Radiotherapiekrebsbehandlungen erlauben und kann zusätzlich ein
allgemeines Kennzeichen bieten, dass menschliche Krebs-"Genominstabilität" als die selektive
Basis für
die Zerstörung
von Krebszellen verwendet wird.
-
Eine
Anzahl von Beweisführungen
platzieren Chk1 als Hauptziel in der DNA-Schädigungs-Kontrollpunktsteuerung. Chk1 ist jedoch
ein schwierig zu untersuchendes Enzym, da das Pro tein der vollen
Länge nicht
die aktivste Form der Chk1 ist. Während andere die Nukleotid- und Aminosäuresequenz
der Kontrollpunktkinase vollständiger
Länge untersucht
und den Ort der Kinasedomäne
geschätzt
haben, besteht ein Bedarf an der Isolation und Reinigung der Kinasedomäne von Chk1
und der Aufrechterhaltung ihrer katalytisch aktiven Konformation.
-
Zusammenfassung
der Erfindung
-
Die
Erzeugung, kinetische Charakterisierung und Strukturbestimmung der
Kinasedomäne
des menschlichen Chk1 Proteins ist hierin offenbart. Die Domäne beginnt
zwischen den Resten 1 und 16 und endet zwischen den Resten 265 und
291 des Proteins der gesamten Länge
[SEQ ID Nr. 2], welche 476 Aminosäuren umfasst. Die Domäne erstreckt
sich vorzugsweise von den Resten 1 bis 265, mehr bevorzugt von den
Resten 1 bis 289.
-
Die
Erfindung betrifft ein isoliertes gereinigtes Nukleotid, welches
die aktive Konformation der menschlichen Chk1 Kinasedomäne codiert.
Das Polynukleotid kann natürlich
oder rekombinant sein.
-
Die
Erfindung betrifft ferner ein isoliertes lösliches katalytisch aktives
Polypeptid, bestehend aus der aktiven Konformation der menschlichen
Chk1 Kinasedomäne.
-
Die
Erfindung umfasst sowohl das Polypeptid per se als auch Salze davon.
Wie unten im Detail diskutiert wird hierin eine hohe Salzkonzentration
(ca. 500 mM) im Puffer verwendet, um die Aggregation des Peptids
während
der Reinigung und Speicherung zu verhindern.
-
Die
Erfindung betrifft ferner eine Kristallstruktur der menschlichen
Chk1 Kinase in der aktiven Konformation, aufgelöst auf zumindest 2,5 Å, vorzugsweise
2,0 Å,
mehr bevorzugt 1,7 Å.
Diese Struktur stellt eine dreidimensionale Beschreibung des Ziels
(menschliche Chk1) für
ein strukturbasiertes Design von kleinen Molekülinhibitoren davon als therapeutische
Wirkstoffe bereit.
-
Die
Erfindung betrifft ferner einen Expressionsvektor zum Herstellen
der katalytisch aktiven menschlichen Chk1 Kinasedomäne in einer
Wirtszelle.
-
Die
Erfindung betrifft ferner eine Wirtszelle, stabil transformiert
und transfiziert mit einem Polynukleotid, die menschliche Chk1 Kinasedomäne codierend,
in einer Art und Weise, die die Expression der menschlichen Chk1
Kinasedomäne
in der aktiven Konfiguration erlaubt.
-
Die
vorliegende Erfindung offenbart ferner Verfahren für das Screenen
von Kandidatenverbindungen unter Verwendung der molekularen Struktur
der Röntgenstrahlenkristallographiedaten,
um das Binden der Kandidatenverbindungen zu modellieren.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren für das Designen und Screenen
von potentiell therapeutischen Verbindungen für die Behandlung von hyperproliferativen
oder auf Proliferation bezogenen Krankheiten bereit, einschließend jedoch
nicht beschränkt
auf Krebs und HIV Infektion. Die mutmaßlichen Therapeutika können bezüglich Aktivitäten gescreent
werden wie beispielsweise (1) Potenzierung der Zytotoxizität DANN-schädigender
Wirkstoffe wie beispielsweise synthetische oder natürliche chemotherapeutische
Wirkstoffe und ionisierende oder Neutronenbestrahlung; (2) Verbesserung
der Zytotoxizität
von DNA Syntheseinhibitoren einschließlich Antimetaboliten, DNA
Kettenterminatoren oder andere Mechanismen, die zur Hemmung der DNA-Synthese
führen
würden;
(3) Verbesserung der Zytotoxizität
von Hypoxie, wie sie innerhalb von Tumoren aufgrund der eingeschränkten Blutversorgung
auftreten würde;
und (4) Hemmung der Fähigkeit
von HIV, den Zellzyklusfortschritt aufzuhalten, wie beispielsweise
den durch das VPR Protein induzierten. Verbindungen, die die menschliche
Chk1 Kinaseaktivität
inhibieren oder den G2-Kontrollpunkt außer Kraft
setzen, können
verwendet werden, um die Hyperproliferation, verbunden mit Krebs
und HIV, zu behandeln oder zu verhindern.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt Verfahren für die Identifizierung von potentiellen
Inhibitoren der menschlichen Chk1 Proteinkinase durch de novo Design
von neuen Arzneimittelkandidatenmolekülen bereit, die an die menschliche
Chk1 Proteinkinase binden und deren Aktivität hemmen, oder die deren Wirksamkeit verbessern.
Die hierin offenbarten röntgenkristallographischen
Koordinaten erlauben die Erzeugung von dreidimensionalen Modellen
der katalytischen Stelle und der Arzneimittelbindungsstelle des
menschlichen Chk1 Proteins. Das de novo Design umfasst die Erzeugung
von Molekülen über die
Verwendung von Computerprogrammen, welche Fragmente oder Atome an
eine Stelle bilden und verbinden, basierend auf sterischen und elektrostatischen
Komplementaritäten
ohne Bezug auf das Substrat unter Strukturen. Das Arzneimitteldesignverfahren
beginnt, nachdem die Struktur des Ziels (menschliche Chk1 Kinase)
auf zumindest eine Auflösung von
2,5 Å aufgelöst ist.
Das Verfeinern der Struktur auf eine Auflösung von 2,0 Å oder besser
mit festen Wassermolekülen
an Ort und Stelle stellt optimalere Bedingungen für die Unternehmung
von Arzneimitteldesign bereit.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren für das computergestützte Modellieren
der Kinasedomäne
der menschlichen Chk1 bereit, wie beispielsweise ein Modell, das
nützlich
beim Design von Verbindungen ist, die mit dieser Domäne interagieren.
Das Verfahren bezieht das Kristallisieren der Chk1 Kinase in der
katalytisch aktiven Konfiguration; das Auflösen der Röntgenstruktur der aktiven Kinase,
insbesondere der Kinasedomäne und
der Bindungsstelle der aktiven Chk1; und das Anwenden der Daten,
die vom Auflösen
der Röntgenstruktur erzeugt
wurden, auf einen Computeralgorithmus, der in der Lage ist, ein
dreidimensionales Modell der Kinasedomäne und der Bindungsstelle zu
erzeugen, geeignet für
die Verwendung beim Designen von Molekülen, die als Agonisten oder
Antagonisten bezüglich
des Polypeptids agieren werden, ein. Ein iteratives Verfahren kann
dann auf verschiedene molekulare Strukturen unter Verwendung des
computererzeugten Modells angewendet werden, um potentielle Agonisten
oder Antagonisten bezüglich
der Chk1 Kinase zu identifizieren. Inhibitoren der Kinase können als
Lead-Komponenten für
das Design von potentiellen therapeutischen Verbindungen für die Behandlung
von Krankheiten oder Störungen
in Verbindung mit Hyperproliferation oder bezogen auf Proliferation,
wie beispielsweise Krebs oder HIV, dienen.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren bereit, bei dem die menschliche
Chk1 Proteinkinase durch die Deletion des C-Terminalabschnitts des
Proteins modifiziert wird, um gewünschte physikalische Charakteristiken
des resultierenden Polypeptids zu verleihen. Die Kinasedomäne ist geeignet
für die
Analyse durch Kernspinresonanz, Hochdurchsatzscreening, biochemische
Charakterisierungen, Röntgenkristallographie,
Colorimetrie und andere diagnostische Mittel. Die am meisten bevorzugten
Deletionsfragmente erstrecken sich von Rest 1 bis Rest 289.
-
Die
Erfindung stellt ferner Screeningverfahren für die Verwendung in Arzneimitteldesignverfahren
von potentiellen Wirkstoffen bezüglich
der menschlichen Chk1 Proteinkinase durch das de novo Design von
neuen Arzneimittelkandidatenmolekülen mit potentiell nanomolaren
Potenzen bzw. Wirksamkeiten bereit. Die offenbarten röntgenkristallographischen
Koordinanten, basierend auf der Kinasedomäne des menschlichen Chk1 Proteins,
werden die Erzeugung von dreidimensionalen Modellen der aktiven
Bindungsstellen des menschlichen Chk1 Proteins erlauben.
-
Die
Erfindung stellt ferner ein Verfahren für das schnelle Screenen von
Verbindungen bereit, um jene Verbindungen zu identifizieren, die
die Chk1 Kinase oder die Kernstruktur hemmen, für das weitere Chk1-Inhibitordesign.
Der Hochdurchsatzscreening-Assay ist in der Lage, auf Roboterarbeitsstationen
vollautomatisiert zu werden. Der Assay kann radioaktiv sein. In
einer bevorzugten Ausführungsform
jedoch ist der Assay ein nicht radioaktiver ELISA. In einer bevorzugteren
Ausführungsform
ist der Assay ein ELISA, der einen neuen Antikörper, Kaninchen-Antiphosphosyntid,
verwendet, um speziell das Produkt der Chk1 Kinasereaktion zu detektieren,
in welcher Biotin-Syntid das Substrat ist. Die Basis des Assay jedoch
beinhaltet die Fähigkeit,
andere Substrate zu verwenden, die für Anti-Phospho-Peptid-/Proteinantikörper detektierbar
sind. Der Assay kann verwendet werden, um große Sammlungen von Verbindungsbibliotheken
zu screenen, um Chk1 Inhibitoren und potentielle Lead-Verbindungen
für die
Entwicklung von Chk1 Kinase-selektiven Antikrebsverbindungen zu ermitteln.
Der Assay findet Verwendung beim Screening von anderen Syntid-Substrat-Kinasereaktionen,
die Kinasen von analoger Aktivität
zu Chk1 involvieren.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform
stellt die Erfindung ein Verfahren zum Identifizieren eines Chk1 Kinaseinhibitors
durch Bestimmen der Bindungsinteraktionen zwischen einer organischen
Verbindung und der Bindungsstelle der Chk1 Kinase in der aktiven
Konformation bereit, wobei die aktive menschliche Chk1 Kinasedomäne aus AA1
bis AA289 besteht, wobei die Bindungsstellen durch die in 11 bereitgestellten Kristallkoordinaten
definiert sind, wobei das Verfahren umfasst:
- (a)
Erzeugen der Bindungskavität,
definiert durch die Bindungsstelle, auf einem Computerbildschirm;
- (b) Erzeugen von Verbindungen mit deren räumlicher Struktur; und
- (c) Prüfen,
um zu sehen, ob die Verbindungen an der Chk1 Bindungsstelle binden;
wobei
jene Verbindungen, die an die Chk1 Bindungsstelle binden, als Chk1
Inhibitoren identifiziert werden können.
-
Kurze Beschreibung
der Zeichnungen
-
1.
Der G2-DNA-Schädigungskontrollpunktmechanismus
in Spalthefe (Furnari et al., Science, 277: 1405–1497 (Sep. 5, 1997)).
-
2. Sequenzanordnung der Chk1 Kinasedomänen des
Menschen (hs) (SEQ ID Nr: 2), Maus (mm) (SEQ ID Nr: 18), Xenopus
(xl) (SEQ ID Nr: 19), Fruchtfliege (dm) (SEQ ID Nr: 20), C. Elegans
(ce) (SEQ ID Nr: 21), S. Cerevisiae (sc) (SEQ ID Nr: 22), und S.
Pombe (sp) (SEQ ID Nr: 23). Sekundäre Strukturelemente der menschlichen
Chk1 sind oberhalb der Anordnung gezeigt. Die Nummern der Aminosäuren sind
auf der rechten Seite gezeigt. Invariante Reste unter diesen Spezies
sind in rot und menschliche Chk1 Reste, die auch in anderen Spezies
erhalten werden, sind in cyan.
-
3.
Das Homologiemodell der Chk1 Kinase, zeigend die Aktivierungsschleife
und ihre Beziehung zur katalytischen Schleife und der C-Helix. Die
Chk1-N- und C-terminalen Lobes bzw. Lappen sind gezeigt. Die zur
Chk1-C-Helix korrespondierenden Fragmente sind die Reste 50 bis
58; die katalytische Schleife der Chk1 sind die Reste 129 bis 132;
und die Aktivierungsschleife der Chk1 sind die Reste 148 bis 170.
-
4.
Das Reinigungsschema für
die Chk1 Kinasedomäne
1 bis 289.
-
5.
Die Struktur der menschlichen Chk1 Kinasedomäne, identifiziert unter Verwendung
des Kristalls, aufgelöst
auf 1,7 Å.
Ein Banddiagramm der binären
Komplexstruktur des Chk1 mit AMP-PNP, zeigend die sekundären strukturellen
Elemente und die im Text diskutierten Schleifen. Die α-Helices
sind in Blau gezeigt, die β-Stränge in Cyan,
die katalytische Schleife in Orange, die Aktivierungsschleife in
Rot. Das AMP-PNP und das Sulfation sind als Ball- und Stift-Modelle gezeigt. Die Termini
sind mit N und C bezeichnet.
-
6.
Katalytische Stelle der Chk1. Querschnitt der katalytischen Stelle
der menschlichen Chk1 mit AMP-PNP. Die Protein-C-α-Banddarstellungen
sind in Violett für
Chk1 gezeigt. Die Seitenketten der Reste der katalytischen Stelle
sind als Ball- und Stift-Modelle gezeigt und sind nach Atomtyp farbcodiert:
Kohlenstoff, grün;
Stickstoff, blau; Sauerstoff, rot. Die Distanzen (Å) unter
den gepunkteten Linien zwischen den Resten der katalytischen Stelle
sind gezeigt.
-
7.
Molekulare Oberfläche
der Chk1 mit modelliertem CDC25C-Peptid. Die molekulare Oberfläche der
Chk1 ist wie folgt eingefärbt:
basische Seitenketten sind in Blau gezeigt, saure Seitenketten in
Rot und nichtpolare Seitenketten in Violett. Das CDC25C-Peptid (Reste
211 bis 219) ist als Stäbchenmodell
gezeigt und nach Atomtyp farbcodiert: Kohlenstoff, grün; Stickstoff,
blau; Sauerstoff, rot; Schwefel, gelb.
-
8. Stereoansicht einer repräsentativen
Elektronendichtekarte. 8A zeigt eine Stereoansicht
eines repräsentativen
Abschnitts der experimentellen Dichte bei 1,5 Å, berechnet auf 3,0 Å, mit der
Verwendung von Phasen nach Flüssigkeitsverringerung übergelagert über die Dichte
ist das letztendliche verfeinerte Modell. 8B zeigt
eine Differenz-Fourierkarte, berechnet mit nativen modellabgeleiteten
Phasen und Koeffizienten |FO(AMP-PNP)| – |FO(nativ/apoenzym)| auf
die Diffraktion von 1,7 Å und
umrissen bei 2,5 Å.
Der Triphosphatrest des AMP-PNP ist ungeordnet und vom Modell ausgelassen.
Keine Mg2+ Ionen wurden beobachtet.
-
9.
Darstellung der Chk1-Bindungsstellen, zeigend insbesondere die Spezifizitätsausbuchtung,
die ATP Bindungsstelle und das Donor-Akzeptor-Donor-Bindungsmotiv.
-
10.
Das Hochdurchsatz ELISA-Protokoll.
-
11. Die Chk1 Kristallkoordinaten für das APO
Enzym (isolierte aktive Chk1 – 11A) und der Binärkomplex Chk1 komplexiert mit
AMP-PNP, einem ATP-Analogon – 11B), einschließend die Koordinaten der festen
Wassermoleküle.
-
Detaillierte
Beschreibung der Erfindung
-
Eine
DNA Schädigung
induziert den Arrest bzw. die Hemmung des Zellzyklus beim G2-Kontrollpunkt. Der
G2-DNA-Schädigungskontrollpunkt stellt
die Aufrechterhaltung der Zellenlebensfähigkeit durch Verzögern der
Progression in die Mitose in Zellen sicher, welche eine Genschädigung erlitten
haben. Der G2-Kontrollpunkt wird gesteuert
durch Zellzykluskontrollpunktbahnen, welche ausgiebig untersucht
wurden (Hartwell, LH et al., Science, 246 (1989), supra; Nurse,
P et al., Nat Med, 4(10): 1103–6
(Oct 1998); Peng et al., Science, 277, (1997), supra; Furnari et
al., Science, 277: 1495–1497
(Sep. 5, 1997); Zeng et al., Nature 395 (6701): 507–510 (Oct.
1, 1998); Martinho et al., EMBOJ, 17(24): 7239–49 (Dec. 15, 1998); Nakajo
et al., Dev. Biol. 207(2): 432–44
(Mar. 15, 1999); Carr et al., CurrBiol., 5 (1995), supra). Das Modell
des Kontrollpunktmechanismus in Spalthefe ist in 1,
Furnari et al., Science, (1997), supra, gezeigt. Wie oben erwähnt ist
das Regulationssteuerungssystem hochgradig von der Hefe zu Menschen
bewahrt.
-
Eine
DNA-Schädigung
aktiviert die Kontrollpunktbahn durch Inhibieren der Dephosphorylierung
der mitotischen Kinase Cdc2 am Tyrosion-15-Rest [Cdc2(Y15-PO4)], wobei ihre mitotische initiierende Aktivität inhibiert
wird und der Zellzyklus gehemmt wird. Dieser Prozess wird als inhibitorische
Phosphorylierung bezeichnet. Damit die Mitose fortschreitet muss
das Cdc2 die phosphoryliert werden, wobei es zu seiner aktiven Form zurückkehrt.
Phosphoryliertes Cdc2 ist das Substrat von Cdc25. Cdc25 ist eine
Dualspezifizitätproteinphosphatase,
die den Eintritt in die Mitose durch Dephosphorylieren der Proteinkinase
Cdc2 steuert. In Spalthefe resultiert eine DNA-Schädigung auch
in der Aktivierung von Rad3, einer Kinase, die in Beziehung zu ATM/ATD-Proteinen
steht. Rad3 initiiert die Chk1 Antwort; die Phosphorylierung von
Chk1 ist ein Rad3 abhängiger
Prozess (Martinho et al., EMBO J, 17 (1998), supra; Furnari et al,
Science, 277 (1997), supra). Phosphorylierte (aktive) Chk1 phosphoryliert
den mitotischen Inducer Cdc25 am Serin-216-Rest des menschlichen Cdc25
[Cdc25(S216-PO4)].
Die Phosphorylierung von Cdc25 inhibiert die Funktion der Phosphatase
in der Dephosphorylierung von Cdc2, ein Ereignis, das für das Fortschreiten
der Mitose erforderlich ist. Während
der gesamten Interphase, jedoch nicht in der Mitose, wird Cdc25
beim Serin-216-Rest phosphoryliert und an Mitglieder der hochkonservierten
und überall
exprimierten Familie der 14-3-3-Proteine gebunden. Die Verhinderung
der Serin-216-Phosphorylierung
verhindert das 14-3-3-Binden, was das mitotische Timing stört und Zellen
erlaubt, der G2-Kontrollpunkt-Hemmung zu
entkommen, induziert durch entweder unreplizierte DNA oder strahlungsinduzierte
Schädigung.
-
Eine
Mehrheit der gegenwärtig
akzeptierten Krebsbehandlungen involviert die Induktion einer DNA-Schädigung,
einschließend
die Verabreichung von Antikrebsmitteln, chemotherapeutischen Mitteln
und Strahlungstherapie. Krebszellen werden häufig resistent gegenüber solchen
Therapien. Es wird vermutet, dass eine solche Resistenz in Bezug
auf die angeborene Fähigkeit
der Krebszellen steht, die induzierte Schädigung zu hemmen und zu reparieren.
Wenn die Krebszelle nicht in der Lage wäre, zu hemmen und zu reparieren,
würde die
Mitose mit der intakten DNA-Schädigung
fortschreiten. Das spätere
Ergebnis wäre
vermutlich ein Zelltod als ein Ergebnis der DNA-Schädigung.
-
Behandlungen,
die einen Mechanismus für
die Außerkraftsetzung
der endogenen Kontrollpunktbahn und ein Reparaturverfahren beinhalten,
würden
vermutlich effektiver beim Töten
von Krebszellen sein. Da vielen Krebszellen bereits ein G1-Kontrollpunktsteuerungssystem fehlt, würde eine
Therapie, die die Inhibition des G2-Kontrollpunkt
einschließen
würde,
vermutlich die Krebszellen dazu zwingen, durch die Mitose ohne Feedbackhemmung
und Reparaturverfahren fortzuschreiten. Folglich ist ein klarer
Nutzen für
die Inhibition der Aktivität
von Chk1, einer Hauptkinase in der G2-Kontrollpunktbahn,
gegeben. Da viele derselben Ereignisse, die die G2-Hemmung
nach einer DNA-Schädigung
hemmen, auch die S-Phasenverzögerung,
einer DNA-Schädigung
folgend, regulieren, findet die Inhibition von Chk1 auch einen Nutzen
in der Regulation der S-Phase.
-
Die
menschliche Chk1 Sequenz der Aminosäuren 1 bis 476 ist verfügbar von
GenBank. Die gesamte Länge
oder Segmente der menschlichen Chk1 cDNA, korrespondierend zu Codon
1–427,
1–265
und 1–289, wurden
separat durch PCR verstärkt.
Jedes wurde an seinem 3'-Ende
mit 6 Histidincodoneinheiten markiert und in ein Expressionsplasmid
für die
Proteinproduktion mittels eines Baculovirus/Insektenzellenexpressionssystems
kloniert. Das Protein wurde in Hi-5-Insektenzellen exprimiert und
durch eine Kombination von Ionenaustausch und Affinitätssäulenchromatographie
gereinigt. Es wurde festgestellt, dass eine hohe Konzentration an
Salz (~500 mM-Niveaus) benötigt
wurden, um zu verhindern, dass die gereinigte Chk1 Kinasedomäne ein Präzipitat
bildet.
-
Die
Kinaseaktivität
der hChk1 wurde bestimmt durch Überwachen
der ADP Produktion durch enzymatische Handlungen von Pyrovat Kinase
und Lactat-Dehydrogenase. Die Chk1 Kinasedomäne, die die Aminosäuren 1 bis
289 enthält,
zeigte eine höhere
enzymatische Aktivität
als das Protein der gesamten Länge.
Anders als die anderen Formen von Chk1, für welche es sich als schwierig
erwiesen hat, damit zu arbeiten (isolieren, reinigen, kristallisieren
etc.), erleichterte die 1 bis 289-Kinasedomänenform des menschlichen Chk1-Enzyms
die Kristallographie, die Enzymcharakterisierung und das Hochdurchsatzscreening
von Inhibitoren. Insbesondere wurde die Chk1 Kinasedomäne zur Bestimmung
ihrer dreidimensionalen Struktur verwendet, was eine einzigartige
strukturelle Information für
das Inhibitordesign für
die therapeutische Entwicklung bereitstellt.
-
Wie
hierin verwendet bezieht sich die Abkürzung "hChk1" auf das Polynukleotid, das die menschliche Effektor-Kontrollpunkt-Kinase
codiert, als DNA-Schädigungs/Replikationskontrollpunktkinase
dienend. Die Nukleinsäuresequenz
des Polynukleotids, die das Protein der menschlichen Chk1 in voller
Länge codiert,
wurde in Science von Sanchez et al. (Science 277 (5331): 1497–1501 (1997))
publiziert und in GenBank am 9. September 1997 (AF016582) publiziert.
Die darin beschriebene Nukleinsäuresequenz
wird hierin bereitgestellt, gezeigt in SEQ ID Nr: 1. Die korrespondierende
Peptidsequenz des Proteins der vollständigen Länge bzw. des Volllängenproteins
ist hierin bereitgestellt, gezeigt in SEQ ID Nr: 2. Diese Peptidsequenz
wurde an GenBank übermittelt
durch Flaggs et al. am 3. November 1997 und am 13. Dezember 1997
(AF032874) freigegeben. Die Proteinkinase wurde ferner von Flaggs
et al. in Current Biology beschrieben (Curr. Biol. 7(12): 977 bis
986, (1977)).
-
Unter
Verwendung von Homologiewerkzeugen, um die Nukleotid- und Peptidsequenz
der Chk1 zu untersuchen, haben Wissenschaftler versucht, den Ort
der Kinasedomäne
zu schätzen.
Der exakte Ort der katalytischen Kinasedomäne war jedoch schwer experimentell
zu bestimmen, in erster Linie, da niemand jemals das Isolieren der
Kinasedomäne
in ihrer aktiven Konfiguration berichtet hat. Frühere Publikationen haben angedeutet,
dass sich die Kinasedomäne
von AA16 bis AA264 erstreckt (WO99/111795, veröffentlicht am 11. März 1999,
auf Seite 7, Zeile 3) von SEQ ID NR: 2.
-
Wir
haben festgestellt, dass die katalytische Kinasedomäne zwischen
AA1 und 16 beginnt und zwischen AA265 und AA291 von SEQ ID NR: 2
endet. Wir haben ferner ermittelt, dass die vektorgetriebene Proteinausbeute
dramatisch gesteigert wird, wenn ein Fragment verwendet wird, das
sich von AA1 bis AA289 (genannt KH289) erstreckt.
-
Es
existieren 22 bekannte Aminosäuren,
jedoch 64 mögliche
Permutationen von Nukleinsäuretriplets, genannt "Codone". Viele Aminosäuren werden
spezifiziert durch mehr als ein Codon, ein Phänomen, das Degeneriertheit
genannt wird. Aufgrund der Degeneriertheit des ge netischen Codes
gibt es viele funktionell äquivalente
Nukleinsäuresequenzen,
die dasselbe Protein codieren können.
Die in SEQ ID NR: 2 dargestellte aktive menschliche Chk1 Kinase
kann klar durch mehrere Nukleotidsequenzen codiert werden und ist
nicht beschränkt
auf die cDNA Sequenz, die in SEQ ID NR: 1 dargestellt ist. Beispielsweise
codieren sowohl UUU als auch UUC für ein Phenylanalin, während Serin
durch UCU, UCC, UCA, UCG, AGU und AGC codiert wird [Molecular Biology
of the Gerte, vierte Ausgabe, Watson, J. D. et al., Herausgeber
(1987) auf Seiten 437 bis 438]. Funktionell äquivalente Sequenzen können leicht
hergestellt werden unter Verwendung bekannter Verfahren wie beispielsweise
modifizierte Starter-PCR, ortsdirigierte Mutagenese und chemische
Synthese. Derartige funktionale Äquivalente
liegen innerhalb des Bereichs dieser Erfindung.
-
In
den Beispielen der vorliegenden Erfindung wird die Volllängenform
der menschlichen Chk1 Proteinkinase (AA1-476) als KH476 bezeichnet.
Fragmente davon werden identifiziert durch die Aminosäuresequenz.
Beispielsweise wird die menschliche Chk1 Kinasedomäne (AA1-289)
als KH289 bezeichnet. Andere Kinasedomänensequenzen werden mittels
Aminosäurennummerierung
in einer ähnlichen
Art und Weise bezeichnet.
-
A. Peptide, Proteine und
Antikörper
-
Wie
hierin verwendet beziehen sich die Begriffe "Kinase" und "Proteinkinase" auf Enzyme, die den Transfer eines
Phosphatrestes von einem Nukleosidtriphosphat auf eine Aminosäureseitenkette
in ausgewählten
Zielen katalysieren. Die kovalente Phosphorylierung wiederum reguliert
die Aktivität
des Zielproteins. Zusätzlich
agiert die Phosphorylierung häufig
als das Signal, das ein spezielles Verfahren oder Reaktion auslöst, was
einen integralen Teil in zellulären
Regulations- und Steuerungsmechanismen spielt. Klar kann eine ungeeignete
oder unregulierte Phosphorylierung in Fehlern in der Zellensignalisierung
und den assoziierten Zellzyklus- und Regulationsprozessen resultieren.
Die meisten Proteinkinasen sind hochgradig substratspezifisch.
-
Wie
hierin verwendet wird ein Peptid als "isoliert" oder "gereinigt" bezeichnet, wenn es im Wesentlichen
frei von homologem zellulären
Material oder chemischen Vorläufern
bzw. Precursorn oder anderen Chemikalien ist. Die Peptide der vorliegenden
Erfindung können
auf Homogenität
oder andere Reinheitsgrade gereinigt werden. Der Grad der Reinigung
wird auf der beabsichtigten Verwendung basieren.
-
In
manchen Verwendungen beinhaltet "im
Wesentlichen frei von zellulärem
Material" Präparationen des
Peptids mit weniger als ca. 30% (an Trockengewicht) anderer Proteine
(d. h. kontaminierendes Protein), weniger als 20% andere Proteine,
weniger als 10% andere Proteine oder weniger als ca. 5% andere Proteine. Wenn
das Peptid rekombinant hergestellt wird, kann es auch im Wesentlichen
frei von Kulturmedium sein, d. h. Kulturmedium repräsentiert
weniger als ca. 20% des Volumens der Proteinpräparation.
-
Der
Ausdruck "im Wesentlichen
frei von chemikalischen Precursorn und anderen Chemikalien" beinhaltet Präparationen
des Peptids, in welchen es getrennt von chemischen Recursorn und
anderen Chemikalien ist, die in seine Synthese involviert sind.
In einer Ausführungsform
beinhaltet der Begriff "im
Wesentlichen frei von chemischen Precursorn oder anderen Chemikalien" Präparationen
des Kinasepeptids mit weniger als ca. 30% (an Trockengewicht) chemischen
Precursorn oder anderen Chemikalien, vorzugsweise weniger als ca.
20% chemischen Precursorn oder anderen Chemikalien, mehr bevorzugt
weniger als ca. 10% chemischen Precursorn oder anderen Chemikalien
oder am meisten bevorzugt weniger als ca. 5% chemischen Precursorn oder
anderen Chemikalien.
-
Die
hierin beschriebene isolierte Kinase kann gereinigt werden von Zellen,
die sie natürlich
exprimieren, gereinigt werden von Zellen, die verändert wurden,
um sie zu exprimieren (Rekombination), oder synthetisiert werden
unter Verwendung von bekannten Proteinsynthesemethoden. Beispielsweise
wird ein Nukleinsäuremolekül, das die
Proteinkinase codiert, in einen Expressionsvektor geklont, der Expressionsvektor
wird in eine Wirtszelle eingeführt
und das Protein in der Wirtszelle exprimiert. Das Protein kann dann
von den Zellen durch ein geeignetes Reinigungsschema unter Verwendung
von Standardproteinreinigungstechniken isoliert werden. Viele dieser
Techniken sind im Detail unten beschrieben.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner katalytisch aktive Varianten
der Peptide der vorliegenden Erfindung wie beispielsweise Allelen-/Sequenzvarianten
der Peptide, nicht natürlich
auftretende rekombinant abgeleitete Varianten der Peptide, und Orthologe
und Paraloge der Peptide bereit. Solche Varianten können hergestellt
werden unter Verwendung von Techniken, die Fachleuten im Gebiet
der rekombinanten Nukleinsäuretechnologie
und Proteinbiochemie bekannt sind.
-
Solche
Varianten können
leicht identifiziert/hergestellt werden mittels molekularer Techniken
und die hierin offenbarten Sequenzinformationen. Ferner können solche
Varianten leicht von anderen Peptiden unterschieden werden, basierend
auf der Sequenz- und/oder Strukturhomologie zu den Peptiden der
vorliegenden Erfindung. Der Grad der Homologie/Identität, der vorhanden
ist, wird primär
darauf basieren, ob das Peptid eine funktionale (aktive) Variante
oder eine nichtfunktionale (inaktive) Variante ist, dem Grad der
Divergenz, vorhanden in der Paralog-Familie, und der evolutorischen
Distanz zwischen den Orthologen.
-
Um
die prozentuale Identität
von zwei Aminosäuresequenzen
oder zwei Nukleinsäuresequenzen
zu bestimmen, werden die Sequenzen für optimale Vergleichszwecke
angeordnet (z. B. Lücken
bzw. Gaps können
eingeführt
werden in eine oder beide einer ersten und einer zweiten Aminosäure- oder
Nukleinsäuresequenz
für die
optimale Anordnung, und nicht homologe Sequenzen können zu
Vergleichszwecken außer
Acht gelassen werden). In einer bevorzugten Ausführungsform ist die Länge einer
Referenzsequenz, angeordnet für
Vergleichszwecke, zumindest 30%, 40%, 50%, 60%, 70%, 80% oder 90%
oder mehr der Länge
der Referenzsequenz. Die Aminosäurereste
oder Nukleotide an korrespondierenden Aminosäurepositionen oder Nukleotidpositionen
werden dann verglichen. Wenn eine Position in der ersten Sequenz
durch denselben Aminosäurerest
oder dasselbe Nukleotid wie die korrespondierende Position in der
zweiten Sequenz besetzt ist, dann sind die Moleküle an dieser Position identisch
(wie hierin verwendet ist eine Aminosäure- oder Nukleinsäure-"Identität" äquivalent zu Aminosäure- oder
Nukleinsäure-"Homologie"). Die prozentuale
Identität
zwischen den zwei Sequenzen ist eine Funktion der Anzahl der identischen
Positionen, wobei die Anzahl an Lü cken und die Länge von
jeder Lücke,
die für
eine optimale Anordnung der zwei Sequenzen eingeführt werden müssen, berücksichtigt
wird.
-
Der
Vergleich von Sequenzen und die Bestimmung der prozentualen Identität oder Gleichheit
zwischen zwei Sequenzen kann bewerkstelligt werden unter Verwendung
eines mathematischen Algorithmus. (Computational Molecular Biology,
Lesk, A. M., Herausg., Oxford University Press, New York, 1988;
Biocomputing: Informatics and Genome Projects, Smith, D. W., Herausg.,
Academic Press, New York, 1993; Computer Analysis of Sequence Data,
Part 1, Griffin, A. M., and Griffin, H. G., Herausg., Humana Press,
New Jersey, 1994; Sequence Analysis in Molecular Biology, von Heinje,
G., Academic Press, 1987; und Sequence Analysis Primer, Gribskov,
M. and Devereux, J., Herausg., M Stockton Press, New York, 1991).
In einer bevorzugten Ausführungsform
wird die prozentuale Identität
zwischen zwei Aminosäuresequenzen
unter Verwendung des Needleman und Wunsch (J. Mol. Biol. (48): 444–453 (1970))
-Algorithmus bestimmt, der in kommerziell erhältliche Computerprogramme wie
beispielsweise GAP im GCG-Softwarepaket eingearbeitet wurde, verwendend entweder
eine Blossom 62-Matrix oder eine PAM250-Matrix sowie ein Spaltgewicht
von 16, 14, 12, 10, 8, 6 oder 4 und einem Längengewicht von 1, 2, 3, 4,
5 oder 6. In noch einer anderen bevorzugten Ausführungsform kann die prozentuale
Identität
zwischen zwei Nukleotidsequenzen bestimmt werden unter Verwendung
der kommerziell erhältlichen
Computerprogramme einschließend
das GAP-Programm im GCG-Softwarepaket (Devereux, J. et al., Nucleic
Acids Res. 12(1): 387 (1984)), der NWS-Lücken-DNA-CMP-Matrix und einer
Lückengewichtung
von 40, 50, 60, 70 oder 80 und einer Längengewichtung von 1, 2, 3,
4, 5 oder 6. In einer weiteren Ausführungsform wird die prozentuale
Identität
zwischen zwei Aminosäure-
oder Nukleotidsequenzen bestimmt unter Verwendung des Algorithmus
von E. Meyers und W. Miller (CABIOS, 4: 11–17 (1998)), was in kommerziell
erhältliche
Computerprogramme wie beispielsweise ALIGN (Version 2.0) eingearbeitet
wurde, verwendend eine PAM120-Gewichtsresttabelle, einen Lückenlängennachteil
von 12 und einen Lückennachteil von
4.
-
Die
Nukleinsäure-
und Proteinsequenzen der vorliegenden Erfindung können ferner
verwendet werden als eine "Abfragesequenz" um eine Suche gegenüber Sequenzdatenbanken
durch zuführen,
um beispielsweise andere Familienmitglieder oder verwandte Sequenzen
zu identifizieren. Solche Suchanfragen können durchgeführt werden
mittels kommerziell erhältlicher
Suchmaschinen wie beispielsweise den NBLAST- und XBLAST-Programmen
(Version 2.0) von Altschul, et al. (J. Mol. Biol. 215: 403–10 (1990)).
Nukleotidsuchanfragen können
durchgeführt
werden mit solchen Programmen, um Nukleotidsequenzen zu erhalten,
homolog zu den Nukleinsäuremolekülen der
Erfindung. Proteinsuchanfragen können
durchgeführt
werden mit solchen Programmen, um Aminosäuresequenzen zu erzielen, homolog
zu den Proteinen der Erfindung. Um mit Lücken versehene Anordnungen
zu Vergleichszwecken zu erhalten, kann Gapped BLAST verwendet werden,
wie beschrieben in Altschul et al. (Nucleic Acids Res. 25(17): 3389–3402 (1997)).
-
Volllängenklone,
umfassend eines der Peptide der vorliegenden Erfindung, können leicht
identifiziert werden als die vollständige Sequenzidentität mit einer
der Kinasen der vorliegenden Erfindung aufweisend sowie durch denselben
genetischen Ort wie die hierin bereitgestellte Kinase codiert.
-
Allelenvarianten
eines Peptids können
einfach identifiziert werden als einen hohen Grad (signifikant) an
Sequenzhomologie/-Identität
mit zumindest einem Teil des Peptids aufweisend sowie durch denselben
genetischen Ort wie das hierin bereitgestellte Kinasepeptid codiert.
Wie hierin verwendet weisen zwei Proteine (oder ein Bereich der
Proteine) eine signifikante Homologie auf, wenn die Aminosäuresequenzen
typischerweise zumindest 70 bis 75%, 80 bis 85% und typischer zumindest
90 bis 95% oder mehr homolog sind. Eine signifikant homologe Aminosäuresequenz
gemäß der vorliegenden
Erfindung wird codiert werden durch eine Nukleinsäuresequenz,
die zu einem peptidcodierenden Nukleinsäuremolekül unter stringenten Bedingungen hybridisieren
wird, wie unten vollständiger
beschrieben wird.
-
Paraloge
eines Peptids können
leicht identifiziert werden als einen gewissen Grad einer signifikanten Sequenzhomologie/-Identität zu zumindest
einem Teil des Kinasepeptids aufweisend, wie von einem Gen von Drosophila
codiert, und eine ähnliche
Aktivität
oder Funktion aufweisend. Zwei Proteine werden typischerweise als
Paraloge erachtet, wenn die Aminosäure sequenzen typischerweise
bei zumindest ca. 70 bis 75%, 80 bis 85% und typischer bei zumindest
ca. 90 bis 95% oder mehr über
eine gegebene Region oder Domäne
homolog sind. Solche Paralogen werden codiert werden durch eine
Nukleinsäuresequenz,
die zu einem kinasepeptidcodierenden Nukleinsäuremolekül hybridisieren wird unter
stringenten Bedingungen, wie unten vollständiger beschrieben.
-
Orthologe
eines Kinasepeptids können
einfach identifiziert werden als einen gewissen Grad einer signifikanten
Sequenzhomologie/-Identität
zu zumindest einem Teil des Kinasepeptids aufweisend sowie als durch
ein Gen von einem anderen Organismus codiert. Bevorzugte Orthologe
werden isoliert von Säugetieren, vorzugsweise
dem Menschen, für
die Entwicklung von menschlichen therapeutischen Targets bzw. Zielen
und Wirkstoffen, oder anderen Wirbellosen, insbesondere Insekten
von ökonomischer/landwirtschaftlicher
Bedeutung, z. B. Mitgliedern der Lepidopteran- und Coleopteran-Ordnungen
für die
Entwicklung von Insektiziden und insektenvernichtenden Zielen. Solche
Orthologe werden codiert werden durch eine Nukleinsäuresequenz,
die zu einem kinasepeptidcodierenden Nukleinsäuremolekül hybridisieren wird unter
moderaten bis stringenten Bedingungen, wie unten vollständiger beschrieben
wird, in Abhängigkeit
vom Grad der Bezogenheit der zwei Organismen, die die Proteine ergeben.
-
Nicht
natürlich
auftretende Varianten der Kinasen der vorliegenden Erfindung können leicht
erzeugt werden unter Verwendung von rekombinanten Techniken. Solche
Varianten beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf Deletionen, Additionen
und Substitutionen in der Aminosäuresequenz
der Kinase. Beispielsweise wird eine Klasse an Substitutionen eine
Aminosäuresubstitution
erhalten. Solche Substitutionen sind jene, die eine gegebene Aminosäure in einem
Kinasepeptid durch eine weitere Aminosäure von ähnlichen Charakteristiken substitutieren.
Typischerweise gesehen als konservative Substitutionen sind die
Ersetzungen, eines für das
andere, unter den aliphatischen Aminosäuren Ala, Val, Leu und Ile;
der Austausch der Hydroxylreste Ser und Thr; der Austausch der Säurereste
Asp und Glu; die Substitution zwischen den Aminoresten Asn und Gln; der
Austausch der basischen Reste Lys und Arg; und Ersetzungen unter
den aromatischen Resten Phe und Tyr. Anleitungen betreffend welche
Aminosäureänderungen
wahrscheinlich phenotypisch still sind, werden gefunden in Bowie
et al., Science 247: 1306 bis 1310 (1990).
-
Variante
Kinasen können
vollständig
funktional sein oder es kann eine Funktion in einer oder mehreren Aktivitäten fehlen.
Vollfunktionale Varianten enthalten typischerweise nur konservative
Variationen oder Variationen in nichtkritischen Resten oder in nichtkritischen
Regionen. Funktionale Varianten können auch eine Substitution
von ähnlichen
Aminosäuren
enthalten, welche in keiner Änderung
oder einer nicht signifikanten Änderung
in der Funktion resultieren. Alternativ können solche Substitutionen
die Funktion positiv oder negativ zu einem gewissen Grad beeinflussen.
-
Nichtfunktionale
Varianten enthalten typischerweise eine oder mehrere nichtkonservative
Aminosäuresubstitutionen,
-deletionen, -insertionen, -inversionen oder -trunkierungen oder
eine Substition, Insertion, Inversion oder Deletion in einem kritischen
Rest oder einer kritischen Region.
-
Aminosäuren, die
für die
Funktion essentiell sind, können
identifiziert werden durch im Stand der Technik bekannte Verfahren
wie beispielsweise Orts-dirigierte Mutagenese oder Alanin-Scanning-Mutagenese (Cunningham
et al, Science 244: 1081 bis 1085 (1989)). Das letztere Verfahren
führt einzelne
Alaninmutationen an jedem Rest im Molekül ein. Die resultierenden mutanten
Moleküle
werden dann auf ihre biologische Aktivität wie beispielsweise Rezeptorbindung
oder in vitro proliferative Aktivität getestet. Stellen, die entscheidend
für das
Binden sind, können
auch durch strukturelle Analyse wie beispielsweise Röntgenkristallographie, Kernspinresonanz
oder Photoaffinitäts-Labaling
bestimmt werden (Smith et al, J. Mol. Biol. 224: 899 bis 904 (1992);
deVos et al, Science 255: 306 bis 312 (1992)). Folglich umfassen
die Proteinkinasen der vorliegenden Erfindung auch Derivate oder
Analoga, in welchen ein substituierter Aminosäurerest nicht einer ist, der
durch den genetischen Code codiert ist; in welchem eine Substituentengruppe
eingeschlossen ist; in welchem das fertige Polypeptid mit einer
weiteren Verbindung verbunden bzw. kondensiert ist, wie beispielsweise
einer Verbindung zum Erhöhen
der Halbwertszeit des Polypeptids (beispielsweise Polyethylenglycol);
oder in welchem die zusätzlichen
Aminosäuren
an das fertige Polypeptid gebunden bzw. kon densiert sind, wie beispielsweise eine
leitende oder sekretorische Sequenz oder eine Sequenz für die Reinigung
des fertigen Polypeptids oder eine Pro-Proteinsequenz.
-
Die
vorliegende Erfindung stellt ferner funktionale aktive Fragment
der Chk1 Kinasedomäne
bereit. Wie hierin verwendet umfasst ein Fragment zumindest acht
oder mehr benachbarte Aminosäurereste
von der Proteinkinase. Solche Fragmente können ausgewählt werden basierend auf der
Fähigkeit,
eine oder mehrere der biologischen Aktivitäten der Kinase zu erhalten,
oder sie können
ausgewählt
werden für
ihre Fähigkeit,
eine Funktion durchzuführen,
z. B. als Immunogen zu agieren. Insbesondere wichtige Fragmente
sind katalytisch aktive Fragmente, Peptide welche beispielsweise
ca. 8 oder mehr Aminosäuren
lang sind. Solche Fragmente werden typischerweise eine Domäne oder
ein Motiv der Kinase, z. B. aktive Stelle oder Bindungsstelle, umfassen.
Weitere von der vorliegenden Erfindung vorgeschlagene Fragmente
enthalten, sind jedoch nicht beschränkt auf domänen- oder motiventhaltende
Fragmente, lösliche
Peptidfragmente und Fragmente enthaltend immunogene Strukturen.
Vorhergesagte Domänen
und funktionalen Stellen, verfügbar
für Fachleute
(z. B. durch PROSITE-Analyse).
-
Polypeptide
enthalten häufig
Aminosäuren
anders als die zwanzig Aminosäuren,
die allgemein als die zwanzig natürlich auftretenden Aminosäuren bezeichnet
werden. Ferner können
viele Aminosäuren,
einschließlich
der terminalen Aminosäuren,
durch natürliche
Prozesse bzw. Verfahren modifiziert werden, wie beispielsweise Verarbeitung
und andere posttranslationale Modifikationen, oder durch im Stand
der Technik bekannte chemische Modifikationstechniken. Gewöhnliche
Modifikationen, die natürlich
in Polypeptiden auftreten, sind in grundlegenden Texten, detaillierten
Monographien und der Forschungsliteratur beschrieben und sie sind
Fachleuten bekannt.
-
Bekannte
Modifikationen beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf
Acetylierung, Acrylierung, ADP-Ribosylierung, Amidierung, kovalante
Anbindung von Flavin, kovalente Anbindung eines Häm-Restes, kovalente
Anbindung eines Nukleotids oder eines Nukleotidderivats, kovalente
Anbindung eines Lipids oder eines Lipidderivats, kovalente Anbindung
von Phosphotidylinositol, Quervernetzung, Cyclisierung, Disulfidbindungs-Bildung,
Demethylie rung, Bildung von kovalenten Querverbindungen, Bildung
von Cystin, Bildung von Pyroglutamat, Formylierung, Gamma-Carboxylierung,
Glycosylierung, GPI-Anker-Bildung, Hydroxylierung, Iodierung, Methylierung,
Myristoylierung, Oxidation, proteolytisches Verarbeiten, Phosphorylierung,
Phenylierung, Racemisierung, Selenoylierung, Sulfation, Transfer-RNA-vermittelte Addition
von Aminosäuren
an Proteine wie beispielsweise Arginylierung und Ubiquitinierung.
Solche Modifikationen sind Fachleuten bekannt und wurden im großen Detail
in der wissenschaftlichen Literatur beschrieben. Etliche besonders übliche Modifikationen,
die Glycosylierung, Lipid-Anbindung, Sulfatierung, Gamma-Carboxylierung
von Glutaminsäureresten,
Hydroxylierung und ADP-Ribosylierung, beispielsweise, sind beschrieben
in den meisten grundlegenden Texten, wie beispielsweise Proteins – Structure
and Molecular Properties, zweite Ausgabe, T. E. Creighton, W. H.
Freeman and Company, New York (1993). Viele detaillierte Artikel
sind auf diesem Gebiet verfügbar,
wie beispielsweise von Wold, F., Posttranslational Covalent Modification
of Proteins, B. C. Johnson, Herausgeber, Academic Press, New York
1 bis 12 (1983); Seifter et al. (Meth. Enzymol. 182: 626 bis 646
(1990)) und Rattan et al. (Ann. N. Y. Acad. Sci. 663: 48–62 (1992)).
-
Die
Peptide der vorliegenden Erfindung können an heterologe Sequenzen
angebunden werden, um Chimär-
oder Fusionsproteine zu bilden. Solche Chimär- oder Fusionsproteine umfassen
ein Peptid, wirksam an ein heterologes Protein gebunden, das eine
Aminosäuresequenz
aufweist, die nicht im Wesentlichen homolog zum Kinasepeptid ist. "Wirksam gebunden" zeigt an, dass das
Peptid und das heterologe Protein im Gerüst verbunden bzw. kondensiert
sind. Das heterologe Protein kann an den N-Terminus oder den C-Terminus
des Kinasepeptids gebunden bzw. kondensiert sein. Die zwei Peptide,
verbunden in einem Fusionspeptid, sind typischerweise abgeleitet
von zwei unabhängigen
Quellen und deshalb umfasst ein Fusionspeptid zwei verbundene Peptide,
die normalerweise in der Natur nicht verbunden aufgefunden werden.
Die zwei Peptide können
vom selben oder von unterschiedlichen Genomen sein.
-
In
manchen Verwendungen beeinflusst das Fusionsprotein nicht die Aktivität des Peptids
per se. Beispielsweise kann das Fusionsprotein beinhalten, ist jedoch
nicht beschränkt
auf enzy matische Fusionsproteine beispielsweise Beta-Galactosidase-Fusionen,
Hefe-zwei-Hybrid-GAL-Fusionen,
Poly-His-Fusionen, MYC-Markierte, HI-Markierte und Ig-Fusionen.
Solche Fusionsproteine, insbesondere Poly-His-Fusionen, können die
Reinigung des rekombinanten Kinasepeptids erleichtern. In manchen
Wirtszellen (z. B. Säugetier-Wirtszellen)
kann die Expression und/oder Sekretion eines Proteins gesteigert
werden durch Verwenden einer heterologen Signalsequenz.
-
Ein
chimäres
oder Fusionsprotein kann erzeugt werden durch Standardrekombinante
DNA Techniken. Beispielsweise werden DNA Fragmente, codierend für die verschiedenen
Proteinsequenzen, miteinander in Verbindung gebunden gemäß konventionellen
Techniken. In einer weiteren Ausführungsform kann das Fusionsgen
durch konventionelle Techniken, einschließend automatisierte DNA-Synthetisierer,
synthetisiert werden. Alternativ kann eine PCR-Verstärkung von Genfragmenten ausgeführt werden
unter Verwendung von Ankerstartern, welche Anlass geben zu komplementären Überhängen zwischen
zwei aufeinander folgenden Genfragmenten, welche anschließend vergütet und
erneut erweitert werden können,
um eine chimäre
Gensequenz zu erzeugen (siehe Ausubel et al. Current Protocols in
Moleculare Biology, 1992). Darüber
hinaus sind viele Expressionsvektoren kommerziell erhältlich,
die bereits einen Fusionsrest codieren (z. B. ein GST-Protein).
Eine kinasepeptidcodierende Nukleinsäure kann in solch einen Expressionsvektor
kloniert werden, so dass der Fusionsrest in der Verbindung zum Kinasepeptid
verbunden ist.
-
Hierin
bezieht sich der Begriff "Antikörper" auf ein Polypeptid
oder eine Gruppe von Polypeptiden, welche von zumindest einer antikörperkombinierenden
Stelle oder bindenden Domäne
umfasst sind, wobei die bindende Domäne oder kombinierende Stelle
von den faltenden oder variablen Domänen eines Antikörpermoleküls gebildet
sind, um dreidimensionale Bindungsräume mit einer internen Oberflächenform
und Ladungsverteilung zu bilden, die komplementär zu den Merkmalen eines Antigen-Epitops
ist. Der Begriff umfasst Immunoglobulin-Moleküle und immunologisch aktive
Teile von Immunoglobulinmolekülen
wie beispielsweise Moleküle,
die eine antikörperkombinierende
Stelle oder ein Paratop enthalten. Exemplarische Antikörpermoleküle sind
intakte Immunoglobulinmoleküle,
im Wesentlichen intakte Immunoglobulinmoleküle und Teile eines Immunoglobulinmoleküls, das
jene im Stand der Technik als Fab, FabB, F(abB)2 und
F(v) bekannte enthält.
-
B. Nukleinsäuren und
Polynukleotide
-
Die
vorliegende Erfindung stellt isolierte Nukleinsäuremoleküle bereit, die die funktionalen
aktiven Kinasen der vorliegenden Erfindung codieren. Solche Nukleinsäurenmoleküle werden
aus einer Nukleotidsequenz bestehen, im Wesentlichen daraus bestehen,
oder diese umfassen, die eines der Kinasepeptide der vorliegenden
Erfindung, eine Allelenvariante davon oder ein Orthologes oder Paraloges
davon, codiert.
-
Wie
hierin verwendet ist ein "isoliertes" Nukleinsäuremolekül ein Molekül, das von
anderen in der natürlichen
Quelle von Nukleinsäuren
vorhandenen Nukleinsäuren
abgetrennt ist. Vorzugsweise ist eine "isolierte" Nukleinsäure frei von Sequenzen, welche
natürlich
die Nukleinsäure
flankieren (d. h. Sequenzen, angeordnet bei den 5'- und 3'-Enden der Nukleinsäure) in
der Genom-DNA oder c-DNA des Organismus, von welchem die Nukleinsäure abgeleitet
ist. Es können
jedoch manche flankierenden Nukleotidsequenzen, beispielsweise bis
zu ca. 5 KB, insbesondere benachbarte peptidcodierende Sequenzen
und peptidcodierende Sequenzen innerhalb desselben Gens jedoch separat
von Intronen in der Genomsequenz, vorliegen. Der wichtige Punkt ist,
dass die Nukleinsäure
von entfernten und unwichtigen flankierenden Sequenzen derart isoliert
ist, dass sie spezifischen Manipulationen unterworfen werden kann,
die hierin beschrieben sind, wie beispielsweise rekombinante Expression,
Präparation
von Sonden und Startern, sowie andere Verwendungen, spezifisch für die Nukleinsäuresequenzen.
-
Darüber hinaus
kann ein "isoliertes" Nukleinsäuremolekül", wie beispielsweise
ein c-DNA Molekül,
im Wesentlichen frei von anderem zellulären Material oder Kulturmedium,
wenn es durch rekombinante Techniken hergestellt ist, oder chemischen
Precursorn oder anderen Chemikalien, wenn es chemisch synthetisiert wurde,
sein. Das Nukleinsäuremolekül kann an
andere codierende oder regulatorische Sequenzen gebunden bzw. kondensiert
sein und immer noch als isoliert gelten.
-
Beispielsweise
werden rekombinante DNA Moleküle,
die in einem Vektor enthalten sind, als isoliert betrachtet. Weitere
Beispiele von isolierten DNA Molekülen beinhalten rekombinante
DNA Moleküle,
Aufrechterhalten in heterologen Wirtszellen oder gereinigte (teilweise
oder im Wesentlichen) DNA Moleküle
in Lösung. Isolierte
RNA Moleküle
beinhalten in vivo oder in vitro RNA Transkriptionen der isolierten
DNA Moleküle
der vorliegenden Erfindung. Isolierte Nukleinsäuremoleküle gemäß der vorliegenden Erfindung
beinhalten ferner solche Moleküle,
die synthetisch hergestellt werden.
-
Die
bevorzugten Klassen von Nukleinsäuremolekülen, die
von den Nukleinsequenzen der vorliegenden Erfindung umfasst sind,
sind die c-DNA Moleküle
und Gene und Genomklone der vollen Länge, da manche der Nukleinsäuremoleküle, bereitgestellt
in SEQ ID NR: 1, Fragmente des kompletten Gens sind, das in der
Natur existiert. Eine kurze Beschreibung wie verschiedene Typen
dieser Nukleinsäuremoleküle einfach hergestellt/isoliert
werden können,
ist hierin bereitgestellt.
-
Gene
der vollen Länge
können
von bekannten Sequenzen unter Verwendung eines Beliebigen einer Vielzahl
von Verfahren kloniert werden, die im Stand der Technik bekannt
sind. Beispielsweise kann ein Verfahren, welches XL-PCR (Perkin-Elmer,
Foster City, Kalifornien) zum Verstärken von langen Teilen der
DNA eingesetzt wird, verwendet werden. Andere Verfahren zum Erzielen
von Sequenzen der vollen Länge
sind im Stand der Technik bekannt.
-
Die
isolierten Nukleinsäuremoleküle können die
funktionale aktive Kinase plus zusätzliche Amino- oder Carboxyl-Terminal-Aminosäuren codieren,
wie beispielsweise jene, die unter anderem das Protein-Trafficking
erleichtern, die Proteinhalbwertszeit verlängern oder verkürzen oder
Manipulationen eines Proteins für die
Analyse oder Produktion erleichtern. Die isolierten Nukleinsäuremoleküle beinhalten,
sind jedoch nicht beschränkt
auf die Sequenz, die die aktive Kinase allein oder in Kombination
mit codierenden Sequenzen codiert, wie beispielsweise einer leitenden
oder sekretorischen Sequenz (z. B. eine Prä-Pro- oder Pro-Proteinsequenz),
die Sequenz, die die aktive Kinase codiert, mit oder ohne dem zusätzlichen Codieren
von Sequenzen, plus zusätzlichen
nicht codierenden Sequenzen, beispielsweise Introne und nicht-codierende
5'- und 3'-Sequenzen wie beispielsweise
transkribierte jedoch nicht translatierte Sequenzen, die eine Rolle
in der Transkription, mRNA-Verarbeitung (einschließlich Splicing
und Polyadenylierungssignale), Ribosombindung und Stabilität der mRNA
spielen. Zusätzlich
kann das Nukleinsäuremolekül an eine
Markersequenz gebunden bzw. kondensiert sein, beispielsweise einem
Peptid, das die Reinigung erleichtert.
-
Isolierte
Nukleinsäuremoleküle können in
der Form von RNA, wie beispielsweise mRNA, oder in der Form von
DNA, einschließlich
c-DNA oder Genom-DNA, erhalten durch Klonen oder erzeugt durch chemische synthetische
Techniken oder durch eine Kombination davon, vorliegen. Die Nukleinsäure, insbesondere
DNA, kann doppelsträngig
oder einsträngig
sein. Einsträngige
Nukleinsäure
kann der codierende Strang (Sense-Strand) oder der nichtcodierende
Strang (Anti-Sense-Strand) sein.
-
Die
Erfindung stellt ferner Nukleinsäuremoleküle bereit,
die funktionale Fragmente oder Varianten der aktiven Kinasen der
vorliegenden Erfindung codieren. Solche Nukleinsäuremoleküle können natürlich auftretende, wie beispielsweise
Allelenvarianten (selber Lokus), Paraloge (unterschiedlicher Lokus)
und Orthologe (unterschiedlicher Organismus) sein oder sie können durch
rekombinante DNA Verfahren oder durch chemische Synthese konstruiert
sein. Solche nicht natürlich
auftretenden Varianten können
hergestellt sein durch Mutagenesetechniken, einschließlich jene,
die angewendet werden für
Nukleinsäuremoleküle, Zellen
oder Organismen. Folglich, wie hierin diskutiert, können die
Varianten Nukleotidsubstitutionen, -deletionen, -inversionen und
-insertionen enthalten. Eine Variation kann auftreten in jedem oder
in beiden der codierenden und nichtcodierenden Regionen. Die Variationen
können
sowohl konservative als auch nicht konservative Aminosäuresubstitutionen
erzeugen.
-
Ein
Fragment umfasst eine angrenzende Nukleotidsequenz größer als
12 oder mehr Nukleotide. Ferner könnte ein Fragment zumindest
30, 40, 50, 100, 250 oder 500 Nukleotide lang sein. Die Länge des
Fragments wird auf seiner beabsichtigten Verwendung basieren. Beispielsweise
kann das Fragment Epitop-tragende Regionen des Peptids codieren,
oder es kann nützlich als
DNA Sonden und Starter sein. Solche Fragmente können mittels der bekannten
Nukleotidsequenz isoliert werden, um eine Oligonukleotid-Sonde zu
synthetisieren. Eine markierte Probe kann dann verwendet werden,
um die c-DNA Bibliothek, Genom-DNA-Bibliothek oder mRNA zu screenen,
um eine Nukleinsäuresäure korrespondierend
zur codierenden Region zu isolieren. Ferner können Starter in PCR-Reaktionen
verwendet werden, um spezifische Regionen des Gens zu klonieren.
-
Eine
Sonde/ein Starter umfasst typischerweise im Wesentlichen ein gereinigtes
Oligonukleotid oder Oligonukleotid-Paar. Das Olinukleotid umfasst
typischerweise einen Bereich einer Nukleotidsequenz, die unter stringenten
Bedingungen zu zumindest ca. 12, 20, 25, 40, 50 oder mehr aufeinander
folgenden Nukleotiden hybridisiert.
-
Orthologe,
homologe und Allelen-Varianten können
identifiziert werden unter Verwendung von im Stand der Technik bekannten
Verfahren. Wie hierin beschrieben umfassen diese Varianten eine
Nukleotidsequenz, die ein Peptid codiert, das typischerweise 60
bis 65%, 70 bis 75%, 80 bis 85% und typischer zumindest ca. 90 bis
95% oder mehr homolog zu der in SEQ ID NR: 1 bereitgestellten Nukleotidsequenz
oder ein Fragment dieser Sequenz ist. Solche Nukleinsäuremoleküle können leicht
identifiziert werden als fähig
zum Hybridisieren unter moderaten bis stringenten Bedingungen zu
der in SEQ ID NR: 1 gezeigten Sequenz oder einem Fragment der Sequenz.
-
Wie
hierin verwendet soll der Begriff "Hybridisiert unter stringenten Bedingungen" Bedingungen für die Hybridisierung
und das Waschen beschreiben, unter welchen Nukleotidsequenzen, codierend
ein Peptid zu zumindest 50 bis 55% homolog zueinander, typischerweise
miteinander hybridisiert bleiben. Die Bedingungen können derart
sein, dass Sequenzen zumindest ca. 65%, zumindest ca. 70% oder zumindest
ca. 75% oder mehr homolog zueinander, typischerweise hybridisiert
zueinander bleiben. Solche stringenten Bedingungen sind Fachleuten
bekannt und können
gefunden werden in Current Protocols in Molecular Biology, John
Wiley and Sons, N. Y. (1998), 6.3.1.–6.3.6. Ein Beispiel von stringenten
Hybridisierungsbedingungen ist die Hybridisierung in 6×-Natriumchlorid/Natriumcitrat
(SSC) bei ca. 45°C,
gefolgt von einer oder mehreren Waschungen in 0,2 × SSC, 0,1%
SDS bei 50 bis 65°C.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle der vorliegenden
Erfindung sind nützlich
für Sonden,
Starter, chemische Zwischenprodukte und in biologischen Assays.
Die Nukleinsäuremoleküle sind
nützlich
als eine Hybridisierungssonde für
c-DNA und Genom-DNA, um c-DNA der vollen Länge und Genomklone zu isolieren,
die das hierin beschriebene Peptid codieren, und um c-DNA und Genomklone
zu isolieren, die mit Varianten (Allelen, Orthologen, etc.) korrespondieren,
die dieselben oder verwandte Peptide, wie hierin beschrieben, produzieren.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
nützlich
als Starter für
PCR, um eine beliebige gegebene Region eines Nukleinsäuremoleküls zu verstärken, und
sind nützlich,
Antisense-Moleküle
von gewünschter
Länge und
Sequenz zu synthetisieren.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
auch nützlich
zum Konstruieren von rekombinanten Vektoren. Solche Vektoren beinhalten
Expressionsvektoren, die einen Teil oder alle der Peptidsequenzen
exprimieren. Vektoren beinhalten ferner Insertionsvektoren, verwendet
zum Integrieren in eine andere Nukleinsäuremolekülsequenz, wie beispielsweise
in das zelluläre
Genom, um die in situ Expression eines Gens und/oder Genprodukts
zu verändern.
Beispielsweise kann eine endogene Codierungssequenz ersetzt werden über homologe
Rekombination mit allen oder einem Teil der codierenden Regionen,
enthaltend eine oder mehrere speziell eingeführte Mutationen.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
ferner nützlich
für die
Exprimierung von Antigen-Teilen der Proteine.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
ferner nützlich
als Sonden zum Bestimmen der Chromosompositionen der Nukleinsäuremoleküle mittels
in situ Hybridisierungsverfahren.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
ferner nützlich
für das
Designen von Ribozymen korrespon dierend zur gesamten oder einem
Teil der mRNA, hergestellt von den hierin beschriebenen Nukleinsäuremolekülen.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
ferner nützlich
für das
Konstruieren von Wirtszellen, die einen Teil oder alle der Nukleinsäuremoleküle und Peptide
exprimieren.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
ferner nützlich
für das
Konstruieren von transgenen Tieren, die alle oder einen Teil der
Nukleinsäuremoleküle und Peptide
exprimieren.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
ferner nützlich
für das
Herstellen von Vektoren, die einen Teil oder alle der Peptide exprimieren.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle sind
ferner nützlich
als Hybridisierungssonden für
das Bestimmen der Anwesenheit, des Grads der Form und der Verteilung
von Nukleinsäureexpression.
Folglich können
die Sonden verwendet werden, um die Anwesenheit eines speziellen
Nukleinsäuremoleküls zu detektieren
oder den Grad zu bestimmen, in Zellen, Geweben und in Organismen.
Die Nukleinsäure,
deren Grad bestimmt wird, kann DNA oder RNA sein. Folglich können Sonden,
korrespondierend zu den hierin beschriebenen Peptiden, verwendet
werden, um die Expression und/oder Genkopienummer in einer gegebenen
Zelle, einem Gewebe oder einem Organismus zu bewerten. Diese Verwendungen
sind relevant für
die Diagnose von Störungen,
involvierend eine Zunahme oder Abnahme in der Kinaseproteinexpression,
relativ zu normalen Ergebnissen.
-
In
vitro-Techniken für
die Detektion von mRNA beinhalten die Northern-Hybridisierung und
in situ-Hybridisierungen. In vitro-Techniken für das Detektieren von DNA beinhalten
Southern-Hybridisierungen und in situ-Hybridisierungen.
-
Sonden
können
verwendet werden als ein Teil eines diagnostischen Testsatzes für das Identifizieren von
Zellen oder Geweben, die ein Kinaseprotein exprimieren, beispielsweise
durch Messen eines Grads einer rezeptorcodierenden Nukleinsäure in einer
Probe von Zellen von einem Subjekt, z. B. mRNA oder Genom-DNA, oder
bestimmen, ob ein Rezeptorgen mutierte.
-
C. Vektoren und Wirtszellen
-
Die
Erfindung stellt ferner Vektoren bereit, die die hierin beschriebenen
Nukleinsäuremoleküle enthalten.
Der Begriff "Vektor" bezieht sich auf
ein Vehikel, vorzugsweise ein Nukleinsäuremolekül, das die Nukleinsäuremoleküle transportieren
kann. Wenn der Vektor ein Nukleinsäuremolekül ist, sind die Nukleinsäuremoleküle kovalent
an die Vektornukleinsäure
gebunden. Mit diesem Aspekt der Erfindung beinhaltet der Vektor
ein Plasmid, einzel- oder doppelsträngige Phage, einen einzel-
oder doppelsträngigen
RNA- oder DNA-viralen Vektor oder ein künstliches Chromosom wie beispielsweise
BAC, PAC, YAC oder MAC. verschiedene Expressionsvektoren können verwendet
werden, um die Polynukleotide zu exprimieren, die die aktive hChk1
Kinase codieren.
-
Ein
Vektor kann in einer Wirtszelle als ein extrachromosales Element
aufrechterhalten werden, wo es zusätzliche Kopien der Nukleinsäuremoleküle repliziert
und produziert. Alternativ kann der Vektor in das Wirtszellengenom
integriert werden und zusätzliche
Kopien der Nukleinsäuremoleküle produzieren,
wenn sich die Wirtszelle repliziert.
-
Die
Erfindung stellt Vektoren für
die Aufrechterhaltung (Klonierungsvektoren) oder Vektoren für die Expression
(Expressionsvektoren) der Nukleinsäuremoleküle bereit. Die Vektoren können in
prokariotischen oder eukariotischen Zellen oder in beiden (Shuttle-Vektoren)
funktionieren.
-
Expressionsvektoren
beinhalten cis-agierende regulatorische Regionen, die wirksam in
den Vektor an die Nukleinsäuremoleküle derart
gebunden sind, dass die Transkription der Nukleinsäuremoleküle in einer Wirtszelle
erlaubt wird. Die Nukleinsäuremoleküle können in
die Wirtszelle mit einem separaten Nukleinsäuremolekül eingeführt werden, das geeignet ist,
die Transkription zu bewirken. Folglich kann das zweite Nukleinsäuremolekül einen
trans- agierenden
Faktor bereitstellen, interagierend mit der cis-regulatorischen
Steuerungsregion, um die Transkription der Nukleinsäuremoleküle vom Vektor
zu erlauben. Alternativ kann ein trans-agierender Faktor von der
Wirtszelle geliefert werden. Zuletzt kann ein trans-agierender Faktor
vom Vektorfeld erzeugt werden. Es versteht sich jedoch, dass in
manchen Ausführungsformen
die Transkription und/oder Translation der Nukleinsäuremoleküle in einem
zel lenfreien System auftreten kann.
-
Die
regulatorische Sequenz, an welche die hierin beschriebenen Nukleinsäuremoleküle wirksam
gebunden werden können,
beinhalten Promotoren für
das Lenken der mRNA Transkription. Diese beinhalten, sind jedoch
nicht beschränkt
auf den linken Promotor von Bakteriophage λ, das Lac, TRP und TAC-Promotoren von
E. Coli, und die frühen
und späten
Promotoren von SV40, dem Immediat-Früh-CMV-Promotor, die Früh- und Spät-Adenoviruspromotoren
und Retrovirus-Langterminalwiederholungen.
-
Zusätzlich zu
Steuerungsregionen, die die Transkription fördern, können Expressionsvektoren auch Regionen
beinhalten, die die Transkription modulieren, wie beispielsweise
Repressor-Bindungsstellen
und Enhancers. Beispiele beinhalten den SV40 Enhancer, den frühen Zytomegalovirus-Immediat
Enhancer, Polyoma Enhancer, Adenovirus Enhancer und Retorvirus-LTR Enhancer.
-
Zusätzlich zum
Enthalten von Stellen für
die Transkriptionsinitiierung und -steuerung können Expressionsvektoren auch
Sequenzen beinhalten, die notwendig für die Transkriptionsterminierung
sind und, in der transkribierten Region, eine Ribosombindungsstelle
für die
Translation. Andere regulatorische Steuerungselemente für die Expression
beinhalten Initiierung und Terminierung von Codonen sowie Polyadenylierungssignale.
Der Fachmann wäre
sich der vielzähligen
regulatorischen Sequenzen bewusst, die in Expressionsvektoren nützlich sind.
Solche regulatorischen Sequenzen sind beispielsweise beschrieben
in Sambrook et al., (Molecular Cloning: A Laboratory Manual. 2.
Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory Press, Cold Spring Harbor,
NY, (1989)).
-
Eine
Vielzahl von Expressionsvektoren kann verwendet werden, um ein Nukleinsäuremolekül zu exprimieren.
Solche Vektoren beinhalten chromosom-episom und virusabgeleitete
Vektoren, beispielsweise Vektoren, abgeleitet von bakteriellen Plasmiden,
von Bakteriophagen, von Hefeepisomen, von Hefechromosomelementen,
beinhaltend künstliche
Hefechromosome, von Viren wie beispielsweise Baculoviren, Papavaviren wie
beispielsweise SV40, Vacciniaviren, Adenoviren, Pockenviren, Pseudorabies-
bzw. Pseudolyssaviren und Retroviren. Vektoren können auch abgeleitet sein von
Kombinationen dieser Quellen, wie beispielsweise jenen, die von
Plasmid- und Bakteriophage-genetischen Elementen, z. B. Cosmiden
und Phagimiden, abgeleitet sind. Geeignete Klonierungs- und Expressionsvektoren
für prokariotischen
und eukarotische Wirte sind beschrieben in Sambrook et al., (Molecular
Cloning: A Laboratory Manual. 2. Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory
Press, Cold Spring Harbor, NY, (1989)).
-
Die
regulatorische Sequenz kann eine konstitutive Expression in einer
oder in mehreren Wirtszellen (d. h. gewebespezifisch) bereitstellen
oder sie kann eine induzierbare Expression in einem oder in mehreren Zelltypen
bereitstellen, wie beispielsweise durch Temperatur, Nährstoffadditive
oder exogene Faktoren wie beispielsweise ein Hormon oder ein anderer
Ligand.
-
Eine
Vielzahl von Vektoren, die eine konstitutive und eine induzierbare
Expression in prokariotischen und eukariotischen Wirten bereitstellen,
sind Fachleuten bekannt.
-
Die
Nukleinsäuremoleküle können in
die Vektornukleinsäure
mittels einer gut bekannten Verfahrensweise eingefügt werden.
Im Allgemeinen wird die DNA Sequenz, die zuletzt exprimiert wird,
an einen Expressionsvektor mittels Spalten der DNA Sequenz und des
Expressionsvektors mit einem oder mehreren Restriktionsenzymen und
anschließendes
miteinander ligieren der Fragmente verbunden. Verfahren für die Restriktionsenzymdigestion
und -ligatur sind Fachleuten bekannt.
-
Der
Vektor, der das geeignete Nukleinsäuremolekül enthält, kann in eine geeignete
Wirtszelle eingefügt
werden zur Reproduktion oder Expression unter Verwendung gut bekannter
Tech niken. Bakterienzellen beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf
E. Coli, Streptomyces, und Salmonella Typhimurium. Eukariotische
Zellen beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf Hefe, Insektenzelle
wie beispielsweise Drosophila, tierische Zellen wie beispielsweise
COS und CHO-Zellen und Pflanzenzellen.
-
Wie
hierin beschrieben kann es wünschenswert
sein, ein Peptid der vorliegenden Erfindung als ein Fusionsprotein
zu exprimieren. Folglich stellt die Erfindung Fusionsvektoren bereit,
die die Produktion solcher Peptide gestatten. Fusionsvektoren können die
Expression eines rekombinanten Proteins steigern, die Löslichkeit
des rekombinanten Proteins steigern und bei der Reinigung des Proteins
helfen durch Wirken als beispielsweise ein Ligand für Affinitätsreinigung.
Eine proteolytische Teilungsstelle kann eingeführt werden an der Verbindung
des Fusionsrestes, so dass das gewünschte Peptid letztendlich
vom Fusionsrest getrennt werden kann. Proteolytische Enzyme beinhalten,
sind jedoch nicht beschränkt
auf Faktor Xa, Thrombin und Enterokinase. Typische Fusionsexpressionsvektoren
beinhalten pGEX (Smith et al., Gene 67: 31–40 (1988)), pMAL (New England
Biolabs, Beverly, MA) und pRIT5 (Pharmacia, Priscataway, NJ), welche
jeweils Gluthation-S-Transferase (GST), Maltose-E-Bindungsprotein oder
Protein-A an das rekombinante Zielprotein binden. Beispiele geeigneter
induzierbarer Nichtfusions-E. Coli Expressionsvektoren beinhaltend
pTrc (Amann et al., Gene 69: 301–315 (1988)) und pET11d (Studier
et al., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185: 60–89 (1990)).
-
Rekombinante
Proteinexpression kann maximiert werden in einer Wirtsbakterie durch
Bereitstellen eines genetischen Hintergrunds, worin die Wirtszelle
eine verschlechterte Kapazität
aufweist, um das rekombinante Protein proteolytisch zu spalten.
(Gottesman, S., Gene Expression Technology: Methods in Enzymology 185,
Academic Press, San Diego, California (1990) 119–128). Alternativ kann die
Sequenz des Nukleinsäuremoleküls von Interesse
verändert
werden, um eine bevorzugte Codon-Verwendung für eine spezifische Wirtszelle
beispielsweise E. Coli, bereitzustellen. (Wada et al., Nucleic Acids
Res. 20: 2111–2118
(1992)).
-
Die
Nukleinsäuremoleküle können auch
durch Expressionsvektoren exprimiert werden, die in Hefe wirksam
sind. Beispiele von Vektoren für
die Expression in Hefe, z. B. S. cerevisiae beinhalten pYepSed (Baldari,
et al., EMBO J. 6: 229–234
(1987)), pMFa (Kurjan et al., Cell 30: 933–943 (1982)), pJRY88 (Schultz
et al., Gene 54: 113–123
(1987)), und pYES2 (Invitrogen Corporation, San Diego, CA).
-
Die
Nukleinsäuremoleküle können auch
in Insektenzellen exprimiert werden, verwendend beispielsweise Baculovirusexpressionsvektoren.
Baculovirusvektoren, die für
die Expression von Proteinen in kultivierten Insektenzellen (z.
B. Sf9-Zellen) verfügbar
sind, beinhalten die pAc-Serie (Smith et al., Mol. Cell Biol. 3: 2156–2165 (1983))
und die pVL series (Lucklow et al., Virology 770: 31–39 (1989)).
-
In
manchen Ausführungsformen
der Erfindung sind die hierin beschriebenen Nukleinsäuremoleküle in Säugetierzellen
exprimiert unter Verwendung von Säugetierexpressionsvektoren.
Beispiele von Säugetierexpressionsvektoren
beinhalten pCDM8 (Seed, B. Nature 329: 840 (1987)) und pMT2PC (Kaufman
et al., EMBO J. 6: 187–195
(1987)).
-
Die
hierin aufgelisteten Expressionsvektoren sind lediglich beispielhalber
aus den gut bekannten Vektoren bereitgestellt, die Fachleuten verfügbar sind
und die nützlich
wären zum
Exprimieren der Nukleinsäuremoleküle. Bevorzugte
Vektoren beinhalten pET28a (Novagen, Madison, WI), pAcSG2 (Pharmingen,
San Diego, CA), und pFastBac (Life Technologies, Gaithersburg, MD).
Der Fachmann würde
erkennen, dass andere Vektoren für
die Aufrechterhaltung der Reproduktion oder Expression der hierin
beschriebenen Nukleinsäuremoleküle geeignet
sind. Diese finden sich beispielsweise in Sambrook, J., Fritsh,
E. F., und Maniatis, T. Molecular Cloning: A Laboratory Manual.
2. Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor Laboratory Press,
Cold Spring Harbor, NY, 1989.
-
Die
Erfindung umfasst auch Vektoren, in welchen die hierin beschriebenen
Nukleinsäuresequenzen
in den Vektor in umgekehrter Orientierung kloniert, jedoch wirksam
an eine regulatorische Sequenz verbunden sind, die die Transkription
der Antisense-RNA erlaubt. Folglich kann eine Antinsense-Transkription
bezüglich allen
oder bezüglich
eines Teils der hierin be schriebenen Nukleinsäuremolekülsequenzen produziert werden, einschließend sowohl
codierende als auch nichtcodierende Regionen. Expressionen dieser
Antisense-RNA ist Gegenstand von jedem der hierin. beschriebenen
Parameter in Bezug zur Expression der Sense-RNA (regulatorische
Sequenzen, konstitutive oder induzierbare Expression, gewebespezifische
Expression).
-
Die
Erfindung betrifft ferner rekombinante Wirtszellen, die die hierin
beschriebenen Vektoren enthalten. Wirtszellen beinhalten deshalb
prokariotische Zellen, niedrigere eukariotische Zellen wie beispielsweise Hefe,
andere eukariotische Zellen wie beispielsweise Insektenzellen und
höhere
eukariotische Zellen wie beispielsweise Säugetierzellen. Bevorzugte Wirtszellen
der vorliegenden Erfindung beinhalten E. Coli und Sf9.
-
Die
rekombinanten Wirtszellen werden präpariert durch Einführen des
hierin beschriebenen Vektorkonstrukts in die Zellen durch Techniken,
die dem Fachmann leicht verfügbar
sind. Diese beinhalten, sind jedoch nicht beschränkt auf Calciumphosphattransfektion,
DEAE-Dextran-vermittelte
Transfektion, kationische Lipid-vermittelte Transfektion, Elektroporation,
Transduktion, Infektion, Lipofektion und andere Techniken wie beispielsweise
jene die sich finden in Sambrook et al. (Molecular Cloning: A Laboratory
Manual. 2. Ausg., Cold Spring Harbor Laboratory, Cold Spring Harbor
Laboratory Press, Cold Spring Harbor, NY, (1989))..
-
Wirtszellen
können
mehr als einen Vektor enthalten. Folglich können verschiedene Nukleotidsequenzen
auf verschiedene Vektoren derselben Zelle eingefügt werden. Gleichsam können die
Nukleinsäuremoleküle entweder
allein oder mit anderen Nukleinsäuremolekülen eingeführt werden,
die nicht in Bezug auf die Nukleinsäuremoleküle stehen, wie beispielsweise
jene, die trans-agierende Faktoren oder Expressionsvektoren bereitstellen.
Wenn mehr als ein Vektor in eine Zelle eingefügt wird, können die Vektoren unabhängig voneinander
eingefügt
werden, gemeinsam eingefügt
werden oder verbunden werden an den Nukleinsäuremolekülvektor.
-
Im
Falle der Bakteriophage und viralen Vektoren können diese in Zellen eingefügt werden
als gepackter oder verkapselter Virus durch Standardverfahren für die Infektion
und Transduktion. Virale Vektoren können replikationsfähig oder
replikationsdefektiv sein. In dem Fall, in dem die virale Replikation
defektiv bzw. gestört ist
wird die Replikation in Wirtszellen auftreten, Funktionen bereitstellend,
die die Defekte ergänzen.
-
Vektoren
beinhalten im Allgemeinen selektierbare Marker, die die Selektion
der Subpopulation der Zellen ermöglichen,
die die rekombinanten Vektorkonstrukte enthalten. Der Marker kann
im selben Vektor enthalten sein, der die hierin beschriebenen Nukleinsäuremoleküle enthält, oder
er kann auf einem separaten Vektor vorliegen. Marker beinhalten
Tetracyclin- oder
Ampicillinresistenzgene für
prokariotische Wirtszellen und Dihydrofolatreduktase oder Neomycinresistenz
für eukariotische
Wirtszellen. Es wird jedoch jeder beliebige Marker, der eine Selektion
für eine
phenotypische Eigenschaft bereitstellt, effektiv sein.
-
Während die
aktiven Proteinkinasen in Bakterien, Hefe, Säugetierzellen und anderen Zellen
unter der Steuerung der geeigneten regulatorischen Sequenzen hergestellt
werden können,
können
die zellenfreien Transkriptions- und Translationssysteme auch verwendet
werden, um diese Proteine herzustellen, unter Verwendung von RNA,
abgeleitet von dem hierin beschriebenen DNA Konstrukten.
-
Wo
die Sekretion des Peptids gewünscht
ist, werden geeignete Sektretionssignale in den Vektor eingearbeitet.
Die Signalsequenz kann endogen bezüglich der Peptide oder hereolog
bezüglich
dieser Peptide sein.
-
Es
versteht sich ferner, dass in Abhängigkeit von der Wirtszelle
in der rekombinanten Produktion der hierin beschriebenen Peptide
die Peptide verschiedene Glycosylierungs-Muster aufweisen, abhängig von
der Zelle, oder sie können
nicht glycosyliert sein, wie wenn in Bakterien produziert. Zusätzlich können die
Peptide ein initialmodifiziertes Methionin in manchen Fällen aufweisen,
als ein Ergebnis eines Wirt-vermittelten Prozesses.
-
Die
rekombinanten Wirtszellen, die die hierin beschriebenen Peptide
exprimieren, weisen eine Vielzahl von Verwendungen auf. Zuerst sind
diese Zellen nützlich
für die
Produktion eines Kinaseproteins oder Peptids, das weiter gereinigt
werden kann, um gewünschte
Mengen von Kinaseprotein oder Fragmenten zu erzeugen. Folglich sind
die die Expressionsvektoren enthaltenden Zellen nützlich für die Peptidproduktion.
-
Wirtszellen
sind ferner nützlich
für die
Durchführung
von zellbasierten Assays, einschließend das Kinaseprotein oder
Kinaseproteinfragmente. Folglich ist eine rekombinante Wirtszelle,
die ein natives Kinaseprotein exprimiert, nützlich für das Bewerten von Komponenten,
die die Kinaseproteinfunktion stimulieren oder hemmen.
-
Wirtszellen
sind ferner nützlich
für die
Identifizierung von Kinaseproteinmutationen, in welchen diese Funktionen
betroffen sind. Wenn die Mutanten natürlich auftreten und Anlass
zu einer Pathologie geben, sind Wirtszellen, die die Mutationen
enthalten, nützlich
zum Bewerten von Verbindungen, die einen gewünschten Effekt auf das mutierte
Kinaseprotein haben (beispielsweise eine stimulierende oder inhibierende
Funktion), welche nicht durch ihren Effekt auf das native Kinaseprotein
angezeigt sind.
-
Die
folgenden Beispiele sind für
Illustrationszwecke bereitgestellt.
-
Beispiele
-
1. Identifikation der
Sequenz der katalytischen Domäne
-
Von
der vollständigen
Proteinsequenz für
die menschliche Kontrollpunkteffektorkinase (Chk1, 476 Reste), verfügbar durch
GenBank, unter Verwendung von Sequenzanordnung und -strukturen für andere
Kinasen, wurde ein Homologiemodell für die Kinasedomäne des Chk1
Proteins ersonnen (siehe 3).
-
Alle
Proteinkinasen verwenden ATP um ihre Substrate zu phosphorylieren,
involvierend den Transfer eines Gammaphosphats zu einer Substrat-Hydroxylgruppe.
Jede Kinase bindet ATP mit ihrer eigenen Stärke, eine Eigenschaft, die
korreliert ist durch Messen von Ki/IC50
Das ATP Molekül
besteht aus Adenin, Ribose und Triphosphatresten. Jeder dieser Reste
bindet an das Protein an der ATP Bindungsstelle (oder ATP-Ausbuchtung
bzw. -Tasche). Der Adeninrest bindet immer an das Protein-Backbone
durch Bildung von zwei oder drei Wasserstoff bindungen. Der Riboserest
bildet eine oder zwei Wasserstoffbindungen mit den Proteinseitenketten
der Aminosäuren,
die außerhalb
der ATP Ausbuchtung liegen. Der Triphosphatrest interagiert mit
jenen katalytischen Aminosäuren
der Kinase, die im Allgemeinen konsistent über die gesamte Proteinkinasefamilie sind.
Es besteht eine beschränkte
Spezifität
für jede
Kinase innerhalb der ATP Bindungsfuge. Diese Region wird als die
Spezifitätsausbuchtung
bezeichnet. Unter Verwendung des Homologiemodells wurde ein Schema der
Chk1 Bindungsstelle entwickelt, das die ATP Bindungsstelle, das
Donor-Akzeptor-Donor-Bindungsmotiv und
die Spezifitätsausbuchtung
identifiziert (siehe 9). Diese Bindungsstelle ist
das Ziel für
die Inhibitorentwicklung, z. B. die Entwicklung von Verbindungen
oder Molekülen,
die an diese Stelle in dem Ausmaß binden, dass die Kinaseaktivität des Chk1
Proteins blockiert oder inhibiert ist. Die schwarze und die rote
Farbe in 9 repräsentiert die ATP Bindungsfuge;
man beachte Ser147 kann zur Bindung des Inhibitors beitragen. Der
Bereich, der durch die blaue Farbe bezeichnet ist, repräsentiert
die Region außerhalb
der ATP Ausbuchtung, die verwendet werden kann für die Verbesserung der Spezifität der Bindung.
Zuletzt repräsentiert
der Bereich in Violett die "Spezifitätsausbuchtung", die Region, die
sehr unterschiedlich von einem Protein zum anderen ist. Diese Stelle
trägt nicht
zur ATP Bindung bei, kann jedoch verwendet werden für das Design
von spezifischen Inhibitoren. In anderen Worten kann man durch Verwenden
der Region der Chk1 Bindungsstelle, die eindeutig für Chk1 ist
(der Spezifitätsausbuchtung),
Verbindungen designen, die spezifisch Chk1 inhibieren, ohne auch die
verschiedenen anderen Kinasemoleküle zu inhibieren, die nicht
Ziele der Inhibitionstherapie sein können.
-
Die
Analyse der C-Termini der Kinase legt nahe, dass Aminosäuren jenseits
von Rest 265 eine Expression auf hohem Niveau fördern würden und/oder die geeignete
Kristallstruktur aufrechterhalten würden. Das Homologiemodell zeigte,
dass diese Region flexibel ist, derart dass das Beenden des Kinasedomänenkonstrukts
innerhalb dieser Region die Disruption von potentiellen Sekundärstrukturen
verhindern kann. Speziell würde
das Spalten des Chk1 Proteins irgendwo zwischen den Aminosäureresten
263 und 256 in der Zerstörung
der helicalen Interaktionen am distalen Ende resultieren. Das Homologiemodell
sagte ferner voraus, dass das Kinasesegment sich zumindest bis Rest
272 bis 275 erstrecken sollte und sich ferner bis zu Rest 289 bis
291 erstrecken kann.
-
Zusätzlich verhindert
das Einschließen
der sich erstreckenden Region in das Konstrukt, dass die C-Terminal-Histidinmarkierung
mit der Kinasedomäne
interagiert, was diese zugänglich
für Affinitätschromatographie
macht. Basierend auf diesen Analysen wurde das Konstrukt KH289 entworfen
für die
Expression der Chk1 Kinasedomäne
von Rest 1 bis 289 mit 6 × His-Markierung am C-Terminus.
Ein korrespondierendes Konstrukt ohne die 6 × His-Markierung wurde ebenfalls
hergestellt. Zwei andere Konstrukte wurden entworfen basierend auf
dem Homologiemodell: (1) Kinasedomäne der Reste 1 bis 210 (KH210)
und (2) Kinasedomäne
der Reste 1 bis 248 (KH248).
-
2. Klonierung
-
Die
menschliche Chk1 cDNA wurde kloniert mittels PCR unter Verwendung
von Vent Polymerase (New England Biolabs, Beverly, MA) von menschlichem
Thymus und Testis-Marathon-Ready cDNA (Clontech, Palo Alto, CA)
mit Startern synthesisiert (Genset, LaJolla, A) basierend auf der
veröffentlichten
Sequenz [SEQ ID NO. 1] (GenBank Accession Nummer AF1016582) [Sanchez,
Science (1997), supra.], folgend den Instruktionen der Verkäufer. Zwei überlappende
Sequenzen wurden unabhängig
verstärkt,
eine enthielt die Sequenz der Nukleotide 35 bis 830 von SEQ ID NR:
1 und die andere enthielt der Sequenz der Nukleotide 678 bis 1480 von
SEQ ID NR: 1. Diese überlappenden
Sequenzen decken die gesamte codierende Sequenz des Chk1 plus 16
Basenpaare (bps) der 3'-nichttranslationalen
Region ab. Die cDNA von 35 bis 830 codiert die Kinasedomäne der Reste
1 bis 265.
-
Die
PCR-Oligonukleotid-Starter-Sequenzen sind in Tabelle 1 aufgelistet.
Restriktionsstellen für
das Klonieren, Codone für
die 6 × His-Markierung,
und das Stoppcodon wurden in den PCR-Startern verarbeitet. Die Restriktionsstelle
StuI ging der NcoI Stelle voraus, welche das Initiationscodon überlappte.
Die SacI Stelle folgte dem Stoppcodon. Wenn eingeschlossen folgten
Codone für
die 6 × His-Markierung
dem Stoppcodon, so dass ein exprimiertes Protein eine 6 × His-Markierung
an seinem C-Terminus aufweisen würde.
-
Die
verstärkte
cDNA wurde in die Expressionskassette pCR-TOPO (Plasmid von Invitrogen,
Carlsbad, CA) kloniert, folgend den Instruktionen des Zulieferers,
und die Sequenzen wurden verifiziert durch Sequenzieren von beiden
Strängen
(Retrogen, San Diego, CA). Die verstärkte cDNA-Sequenz war identisch
mit der in der oben bezeichneten bei GenBank hinterlegten Sequenz.
Die Volllängen-Chk1-cDNA
wurde konstruiert von diesen zwei überlappenden cDNAs, ligierend
durch die ClaI-Restriktionsstelle bei 734 bis 739. Diese Volllängen cDNA
wurde verwendet als PCR-Template um cDNA Fragmente für die Expression
zu erzeugen oder direkt zum Erzeugen des Volllängen Chk1 Expressionsvektors.
Alle die PCR-Produkte wurden in die pCR-TOPO für das Sequenzieren kloniert.
Konstrukte wurden hergestellt für
die Expression der Volllängen
Chk1 und verschiedene Längen
der Kinasedomäne
mit oder ohne 6 × His-Markierung.
-
-
-
3. Chk1-Antikörper
-
Das
Peptid NRVTEEAVAVKIVDMKRAVD (Reste 28–47 of SEQ ID Nr. 2) wurde
ausgewählt
für die
Erzeugung von Antikörpern
gegen N-Terminus der menschlichen Chk1. Das Peptid DDKILVDFRLSKGDGLE (Reste
434–450
of SEQ ID NO. 2) wurde ausgewählt
für das
Erzeugen von Antikörpern
gegen den C-Terminus der menschlichen Chk1. Polyklonale Antikörper von
Kaninchen wurden bestellt über
die Custom Antibody Production Services von Research Genetics, Inc.
(Huntsville, AL). Beide Antikörper
detektierten rekombinante oder endogene menschliche Chk1 wie erwartet.
-
4. Fermentation
-
Das
Gesamtschema war wie folgt. Die 3'-PCR Starter wurden angelegt, sowohl
unmarkierte als auch markierte (mit 6-Histidin-Markierung) Proteine
zu codieren. Das Segment von cDNA für 1 bis 289 wurde kloniert
in ein pFastBac Plasmid (erhalten von Life Technologies) und eine
NdeI-Stelle wurde eingeführt.
Ein rekombinantes Baculovirus wurde erzeugt mittels des Bacmidsystems
(erhalten von Life Technologies). Das Protein (KH289) wurde exprimiert
in Hi-5-Insektenzellen und gereinigt durch eine Kombination von
Ionenaustausch- und Affinitätschromatographie.
Die Segmente der cDNA für
die Volllängen
Chk1 (1 bis 476 AA) und die Chk1 Kinasedomäne (1 bis 265 AA) wurden in
pAcSG2 Plasmid kloniert und ein rekombinantes Baculovirus wurde
erzeugt mittels Baculogoldviral DNA (erhalten von Invitrogen) und
eine modifizierte Cellfectin-Transfektion (erhalten von Life Technologies)
und Plaque Selektion (erhalten von Novagen)-Protokoll. Das exprimierte
Protein wurde gereinigt mittels des unten beschriebenen Chromatographieschemas.
Es wurde herausgefunden dass eine hohe Salzkonzentration in Puffern
nötig war,
um die Präzipitation
der gereinigten Proteine zu verhindern. Die Details des Protokolls
sind unten diskutiert.
-
Erzeugung von Expressionsplasmiden
-
Plasmid-pFastBac-Nde
wurde modifiziert vom pFastBac1 Vektor (Life Technologies, Gaithersburg, MD)
durch in vitro-ortsdirigierte Mutagenese mittels des Muta-Gen-In
vitro-Mutagenesesatzes
(Bio-Rad, Hercules CA) folgend der Instruktion des Lieferanten.
Zwei Nukleotide wurden in pFastBac1 mittels des folgenden Oligonukleotids
substituiert:
-
-
Dies
erzeugte eine eindeutige NdeI-Stelle an der Originaltranslationsstartstelle
für das
Polyhydrinprotein.
-
Die
verstärkten
cDNA Fragmente wurden mit den Restriktionsenzymen StuI und SacI
digestiert und zu Plasmiden pET28a (Novagen, Madison, WI), PAcSG2
(Pharmingen, San Diego, CA) oder pFastBac-Nde kloniert. Der pET28a
Vektor wurde verwendet für
die Proteinexpression in E. Coli und pAcSG2, und pFastBac-Nde wurde
verwendet für
die Proteinexpression in Insektenzellen. Um die cDNA Fragmente,
codierend die Chk1 Kinasedomäne
mit Aminosäuren
1 bis 289 (Konstrukt KH289) in pFastBac-Nde zu klonieren wurde das
cDNA Fragment von dem pCR-TOPO Plasmid mit den Restriktionsenzymen
StuI und SacI exzidiert, zwischen die stumpfendige NdeI Stelle und
SacI Stelle ligiert. Plasmide mit korrekter Insertion wurden analysiert durch
Restriktionsenzymdigestion. Die Volllängen-Chk1 und die Kinasedomäne der Reste
1 bis 265 (KH265) mit oder ohne C-terminaler 6 × His-Markierung wurden kloniert
in pAcSG2 mittels der Restriktionsstellen von StuI und SacI. Expressionsvektoren
für die
Kinasedomäne
der Reste 1 bis 210 (KH210) und Kinasedomäne der Reste 1 bis 248 (KH248)
wurden hergestellt in pFastBac-Nde.
-
Die
Expression in E. Coli wurde durchgeführt folgend den Instruktionen,
die mit dem pET28a Vektor geliefert wurden. Proteine, die in der
Form der Volllängen-Chk1
oder Kinasedomäne
der Reste 1 bis 265 oder Kinasedomäne der Reste 1 bis 289 exprimiert
wurden, waren in der unlöslichen
Fraktion, wenn analysiert mittels des ReadyPreps Proteinpräparationssatzes
(Epicentre Technologies, Madison, WI).
-
Erzeugung
von rekombinanten Viren
-
Das
Bac-zu-Bac System (Life Technologies) wurde verwendet, um das rekombinante
Baculovirus für die
Expression der C Terminalen 6 × His-markierten
Chk1 Kinasedomäne
(Aminosäuren
1 bis 289, KH289) wie instruiert zu erzeugen. Rekombinante Viren
wurden bestätigt
mittels PCR bezüglich
der Anwesenheit der Chk1-cDNA-Insertion. Die Proteinexpression wurde
bestätigt
durch SDS-PAGE oder Western Blot mit dem Chk1 polyklonalen Antikörpern. Die
Expression von KH289 erschien als die höchste unter all den Konstrukten. Hohe
Titer-Blöcke
von rekombinanten Viren wurden erzeugt durch zwei bis drei Runden
der Verstärkung
mittels Sf21 Insektenzellen.
-
Rekombinante
Viren für
die Expression der Volllängen
Chk1 und Kinasedomäne
der Reste 1 bis 265 wurden erzeugt durch Kotransfektion von SF21
Zellen mit pAcSG2 Vektor und BaculoGold (PharMingen, San Diego,
CA).
-
Expression
in Insektenzellen
-
Die
Ausbeute an aktivem löslichen
Protein, enthalten in der oben beschriebenen E. Coli Fermentation war
nicht anwendbar für
eine umfangreiche Experimentierung. Deshalb wurde ein alternatives
Fermentationssystem entwickelt. Insektenzellen Sf9 für die virale
Verstärkung
und Hi-5 Zellen für
die Proteinproduktion (beide von Invitrogen, Carlsbad, CA, USA)
wurden angepasst, um in Insektenmedium, enthaltend 1% Fötalbovinserum
(Life Technologies, Grand Island, NY, USA) zu züchten. Zellen wurden reproduziert
und in Suspensionskultur bei 27°C
in entweder einem Erlenmeyerschüttelkolben
(Corning #430183) oder in einer aufrechten Rollerflasche (Corning
Inc., Corning, NY, USA #25290-17000) mit einer losen Abdeckung für Ventilation
gehalten. Die Kolben wurden in in einem reziproken gekühlten Schüttler (Innova
4343, New Brunswick Scientific, Edison, NJ, USA) bei 120 U/min plat ziert.
Die Zellendichte wurde aufrechterhalten bei zwischen 5·105 bis 2·106 Zellen pro Millimeter durch Verdünnen der
kultivierten Zellsuspension mit einem frischen vorgewärmten (27°C) Medium.
Die Lebensfähigkeit
von Insektenzellen wurde bei 98% gehalten. Die Lebensfähigkeit
von Insektenzellen wurde bestimmt durch mikroskopische Zählung der
gesamten gefärbten
Zellen durch Trypanblau gegen die gesamte Zellenanzahl in einem
Hämocytometer.
-
Sf9
Insektenzellen wurden verwendet für die Verstärkung für den rekombinanten Virusblock.
Das rekombinante Baculovirus von einer einzelnen Plaque wurde mit
einer Pipettenspitze aufgenommen und zu einer Sf9 Zellenmonoschicht
in einen T-25-Kolben (Becton Dickenson Labware, Franklin Lakes,
NJ, USA) mit 10 ml Medium SF900II und 1% Fötalbovinserum (Life Technologies,
Grand Island, NY, USA) hinzugefügt
und bei 27°C
inkubiert. Nach sechs Tagen wurde der Kulturüberstand als erste Generation
des Virusblocks (P1) für
die weitere Verstärkung
von P2 und P3 Virusblöcken
auf 2 bis 3 l verwendet. Für
eine umfangreiche Verstärkung des
P2- und P3-Virusblocks wurde der P1- oder P2-Virusblock zu Sf9 Zellen
bei einer Zellendichte von 1·106 Zellen/ml hinzugegeben, die Infektion wurde
ausgeführt
mit Multiplizität
der Infektion (MOI) von 0,1, die Zellen wurden in Suspension in
500 ml SF900II in einer 2 l Rollerflasche (Corning Inc., Corning,
NY, USA) vermehrt, aufrechtstehend in einem Schüttelinkubator bei 120 U/min
bei 27°C
für sechs
Tage.
-
Dieses
Verfahren wurde wiederholt bis 2 bis 3 l Virusblock (P3) erhalten
wurden. Der Titer dieses Virusblocks war 1 bis 5·108 p.f.u/ml.
Die virale Titration wurde bestimmt durch das Plaque-Bewertungsverfahren mit
serieller zehnfacher Verdünnung
bis 108-fach. Der virale Block wurde gespeichert
bei 10°C
und für
die umfangreiche Proteinproduktion innerhalb zwei Monaten verwendet,
um eine virale Instabilität
zu vermeiden.
-
Die
Hi-5 Insektenzellen (abgeleitet von Trichoplusia.ni-Zellen), welche
angepasst wurden, in Medium Ex-CELL 401 (JRH Biosciences, Lenexa,
KS, USA) mit 1% Fötalbovinserum
zu wachsen, wurden für
die Proteinproduktion verwendet. Die Zellen wurden in einer aufrechten
Rollerflasche bis zu einer Zellendichte von 2·106 Zellen/ml
vermehrt; und sie wurden als Aussaatzellen für eine Bioreaktorkultur verwendet.
Die Zellen wurden in einem 20 Liter gerührten Bioreaktor mit Arbeitsvolumen
bei 18 Liter (Applikon Inc. Foster City, CA, USA) vermehrt. Die
Luftflussrate wurde bei ca. 10 ml pro Minute pro Liter Kulturflüssigkeit
betrieben. Die Luft wurde durch reinen Sauerstoff verstärkt, um
die gelöster
Sauerstoff (DO2-Rate bei 50% der Luftsättigung
zu halten. Das Rühren
wurde bei 200 U/min gehalten während
der gesamten Kultivierung. Die Zellendichte wurde gestartet bei
ca. 5·105 Zellen/ml und die Zellen wurden infiziert,
wenn die Dichte 2·106 Zellen/ml erreichte. Die MOI war 3 und
die Infektion wurde ausgeführt
für 48
Stunden. Nach 48 Stunden der Infektion wurden die infizierten Zellen
durch Zentrifugieren bei 3000 U/min für zehn Minuten bei 4°C mittels
einer gekühlten
Zentrifuge (Modell PR-7000M, IEC, Needham Heights, MA, USA) geerntet.
Die Zellenkügelchen
wurden eingesammelt und bei –80°C gelagert.
-
5. Reinigung
-
6×-His-markiertes KH289
-
Das
grundlegende Reinigungsschema ist in 4 abgebildet.
Gefrorene Zellenkügelchen
wurden aufgetaut, in eiskaltem Lysispuffer suspendiert und durch
einen Mikrofluidisator (Microfluidics Corporation, in Newton, MA)
aufgelöst.
Der Lysispuffer enthielt 25 mM Tris-HCl, pH 8,0, 500 mM NaCl, 20 mM Imidazol
und 14 mM Beta-Mercaptoethanol. Das Lysat wurde zentrifugiert für 40 Minuten
bei 40000 U/min in einem Ti45-Rotor in einer Beckman L8-70M Ultrazentrifuge.
Die lösliche
Fraktion wurde durch eine 150 ml Q-Sepharose FastFlow Anionenaustauschsäule (Pharmacia,
Piscataway, NJ) gesäult,
dann auf eine 40 ml Ni-NTA-Agarosesäule (Qiagen, Santa Clarita,
CA) geladen. Nach ausgiebigem Waschen mit dem Lysispuffer wurde
die Säule
mit 240 ml von 20 mM bis 300 mM Imidazolgradient im Lysispuffer
eluiert. Fraktionen, die die Chk1 Kinasedomäne (KH289) enthielten, wurden
identifiziert durch SDS-PAGE und verteilt. Die verteilten Fraktionen
wurden in 25 mM Tris-HCl,
pH 7,5, 500 mM HCl, 0,5 mM EDTA und 5 mM DTT über Nacht dialysiert. Die dialysierte
Verteilung wurde verdünnt
mit 1,5 Volumina 25 mM Tris-HCl, pH 7,5, 20 mM MgCl2,
8% Glycerol, 5 mM DTT und sofort auf eine 40 ml ATP-Sepharosesäule geladen.
Die Säule wurde
mit 200 ml von 25 mM Tris-HCl, pH 7,5, 500 mM NaCl, 5 mM DTT und
5% Glycerol eluiert. Fraktionen, die KH289 enthielten, wurden verteilt
und konzentriert in einer gerührten
Milliporzelle unter 60 psi N2 und auf eine
320 ml HiPrep-Sephacryl-Gelfiltrationssäule geladen und mit demselben
Puffer eluiert. Die verteilten Fraktionen wurden konzentriert auf
7 bis 7,5 mg pro ml für
die Kristallographie oder auf ~3 mg pro ml für HTS. Das Protein wurde in
flüssigem
N2 schockgefroren und bei –80°C gespeichert.
-
Das
Aufrechterhalten der Salzkonzentration bei ca. 500 mM NaCl einschließend 5%
Glycerol wurde als entscheidend für das Verhindern von Aggregation
der Chk1 Proteine während
der Reinigung und Speicherung ohne Beeinflussen der beabsichtigten
Verwendung gefunden.
-
6×-His-markierte KH265 und KH476-Chk1
-
Im
Wesentlichen dieselben Verfahren wurden verwendet, um die Volllängen Chk1
und die Kinasedomäne
der Reste 1 bis 265, exprimiert in Insektenzellen, zu reinigen.
Die Expressionsproteinniveaus, wie gemessen nach der Ni-NTA Chromatographie,
oder die letztendlichen Ausbeuten waren viel geringer als die des KH289
(Volllängensequenz).
-
Eine
Gelfiltrations-HPLC wurde verwendet als ein Mittel der Qualitätskontrolle.
Keine signifikante Abweichung wurde beobachtet für Proben, die bei Raumtemperatur,
4°C oder –80°C für vier Tage
gespeichert wurden. Das Material wurde bei einem Ausscheidungsvolumen
eluiert, das weniger als 0,1% war.
-
6. Kristallisierung, Kristallographie
und dreidimensionale Analyse
-
Das
Volllängen
Chk1 Protein (1 bis 476 AA) hat sich als schwierig zu kristallisieren
herausgestellt, bis die aktive Kinasedomäne (1 bis 289 AA) identifiziert
wurde. Diese aktive Kinase war in der Lage, bei einer hohen Konzentration
exprimiert zu werden, benötigt
für die
Verwendung in HTS und Kristallographie. Der Chk1 Datensatz wurde
gesammelt auf einem MarIP345 unter Kryotemperatur mit Stromfrieren.
Die HB2-092 Kinasedomänenpräparation
(1 bis 289 AA) wurde zuerst verwendet. Der anfängliche Satz bei 2,35 Å wurde
erhalten mit Gesamt-Rsym von 4,6% und Gesamtmosaikartigkeit für den Datensatz
ist 1,2. Anschließende
Experimente mit dem HB2-101 (auch ein 1-289-Klon) erreichten eine
1,7 Å Auflösung mit
einer Mosaikartigkeit von 0,38 für
die Kinasedomäne
unter Verwendung einer Kristallgewachsenen in verfeinerten Bedingungen.
Sowohl die Original- als auch die nachfolgenden Kristalle haben
eine Raumgruppe P21 mit einem Molekül pro asymmetrischer Einheit.
Die Ergebnisse von der kristallographischen Analyse sind in Tabelle
2 unten gezeigt.
-
Tabelle
2: Statistiken für
die kristallographische Analyse
-
Daten
für die äußerste Auflösungsschale
sind in Kammern angegeben.
- 1 wobei I(h)i die Ith-Messung
der Reflexion h ist und I(h) der Mittelwert der N-äquivalenten Reflexionen ist.
- 2 Rcullis = •||FPH +/– FP| – FH(calc)|/•|FPH +/– FP| für alle zentrischen
Reflexionen
- 3 Phasing-Leistung = r. m. s. (|FH|/E),
wobei |FH| die Schweratomstrukturfaktoramplitude ist und E das verbleibende
Fehler der Schließung
ist.
- 4 Anzahl der im Arbeitsaufbau verwendeten
Reflexionen.
- 5 Rcryst = •||Fobs| – ||Fcalc||/ – |Fobs|,
wobei die Summierung über
die in der Verfeinerung verwendeten Daten erfolgt.
- 6 Rfree ist dieselbe Berechnung einschließöich der
10% der von allen Verfeinerungen ausgeschlossenen Daten.
-
Kristalle
wurden gezüchtet
bei 13°C
unter Verwendung eines Hängetropfen-Dampfdiffusionsverfahrens.
Zwei Kristallisationsbedingungen erzeugten die exakt selbe Form
von Kristallen. Die Nat1 Kristalle wurden erzielt durch Mischen
eines gleichen Volumens von Proteinlösung (7 bis 7,5 mg/ml Protein)
und Reservoirlösung
von 13% PEG 8000 (w/v), 0,11 M (NH4)2SO4 0,1 M Na-Kakodylat
(pH 6,8), 2% Glycerol. Die Nat2 Kristalle wurden kristallisiert
unter Verwendung von Reservoirlösung
von 12% PEG8000 (w/v), 15% Isopropanol, 0,1 M Hepes (pH 7,5). Die
Kristalle gehören
zur Raumgruppe P21 und weisen Elementarzelldimensionen
von a = 45,2 Å,
b = 65,7 Å,
c = 58,1 Å,
d = 93,9° auf.
Die Kristalle enthielten ein Molekül pro asymmetrischer Einheit und
sind 53% flüssig
pro Volumen. Die Kristalle des Binärkomplex mit AMP-PNP wurden
erzielt durch Co-Kristallisierung zuerst unter denselben Kristallisationsbedingungen
wie Nat1 Kristall in der Anwesenheit von 1,25 mM AMP-PNP und 2,5 mM MgCl2, dann wurden die resultierenden Kristalle
in Mutterlauge, enthaltend 5 mM MgCl2 und
20 mM AMP-PNP für
zwei Tage eingeweicht. Die Co-Kristalle hatten dieselbe Raumgruppe
(P21) und Zelldimensionen wie die nativen
Kristalle. Alle Diffraktionsda ten wurden gesammelt bei –170°C. Kristalle wurden
in Kryoprotektivlösung
enthaltend ihre Reservoirlösung
und 20% Glycerol eingeführt.
Für den AMP-PNP
Co-Kristall wurden zusätzlich
10 mM MgCl2 und AMP-PNP in die Kryoprotektivlösung eingeschlossen.
Kristalle wurden dann in einem Strom von Stickstoffgas bei –170°C schockgefroren.
Alle Datensammlungen wurden ausgeführt mit Heimatquelle unter
Verwendung von CuK Gammastrahlung, erzeugt durch einen Rigalu-Rotationsanoden-FRS-Röntgengenerator,
ausgerüstet
mit fokussierenden Spiegeln und gemessen mit einem Mar345-Bildplattendetektor.
Alle Daten wurden verarbeitet mit dem Denzo/HKL Paket (Otwinowski,
Z., "Oscillation
Data Reduction Program",
Proceedings of the CCP4 Study Weekend: Data Collection and Processing,
S. 56–62,
kompiliert von: L. Sawyer, et al., SERC Daresbury Laboratory, England
(January 29–30,
1993)).
-
Die
anfängliche
Apoenzymstrukturbestimmung unter Verwendung von Nat1 Kristalldaten
wurde ausgeführt
durch Molekularersetzung (MR) unter Verwendung einer modifizierten
CdK2-Struktur (ausgelassene Schleifenregionen) (Russo, AA et al.,
Nature 382(6589): 325–31
(Jul 25, 1996)) als ein Suchmodell. Rotations- und Translationsfunktionen
verwendend die A-MoRe
Software (Navaza J, Acta Crystallographic, 50(2): Section A (March,
1994)) ergaben eine Lösung
verwendend Nat1 Daten von 10 bis 4 Å. Das MR Modell wurde verfeinert
durch simuliertes Glühen
(X-tlor). Nach aufeinander folgenden Runden der Wiedererstellung
und Verfeinerung jedoch waren die zwei Fo-Fc und Fo-Fc-Elektronendichtekarten
schlecht bei den Schleifenregionen definiert, welche vom anfänglichen
Modell ausgelassen wurden. Um zusätzliche Phaseninformationen zu
erhalten wurde eine mehrfache isomorphe Ersetzung mit zwei Schwermetallderivaten
ausgeführt:
0,5 mM HgCl2 (eingeweicht für 15 Stunden)
und 5 mM Kau (CN)2 eingeweicht für 17 Stunden).
5 Hg-Stellen und 5 Au-Stellen wurden identifiziert durch Differenzfouriersynthese
unter Verwenden von Phasen, erzeugt vom MR-Teilmodell und waren konsistent mit
sowohl den isomorphen als auch den anomalen Differenz-Patterson-Karten.
Die Positions- und Wärmeparameter
und relative Belegungen für
die Schweratomstellen wurden verfeinert unter Verwendung von SIR-Daten
bei 3 Å und
anomalen Daten bei 3,5 Å durch
das Programm PHASES (Furey, W et al. "Phases: a Package of Computer Programs
Designed to Compute Phase Angles for Diffraction Data from Macromo lecular
Crystals", American
Crystallographic Association, Series 2, 18: 73 (1990)). 16 Zyklen
der Lösungsmittelabflachung
wurden dann durchgeführt
unter Verwendung von Phasen, berechnet von verfeinerten Hg- und
Au-Positionen. Die resultierenden Elektronendichtekarten zeigten
eine gute Backbone-Dichte und gut definierte Seitenketten für den größten Teil
des Proteins. Die Modellbildung verwendete das Programm FRODO (Jones,
T. A., J Appl Cryst, 11: 268–272
(1978)). Die fehlenden Schleifenregionen wurden in das Modell eingearbeitet
unter Verwendung sowohl von MIR-Karten als auch modellabgestimmte
zwei Fo-Fc Karten. Eine weitere Verfeinerung im XPLOR (Brunger,
AT. et al., X-PLOR Version 3.1: A System for X-ray Crystallography
and NMR", Yale University
Press, (1992)) und dann CNS (Brunger, AT. et al., Crystallography & NMR System, Acta
Cryst., D54: 905–921
(1998)) wurde fortgeführt
mit sowohl konjugierter Gradientenminimierung und simulierten Ausglühen, dann
gefolgt von manuellem Wiederherstellen.
-
Die
Verfeinerung der Nat2 Struktur wurde ausgeführt durch Verwenden eines verfeinerten
Nat1 Modells, jedoch die Reste 153 bis 170 sowie SO4 auslassend.
Die Fo-Fc-Karten zeigten gut definierte Dichten für die fehlende
Region und ihre Konformation ist exakt gleich der in Nat1.
-
Die
Verfeinerung des Binärkomplex
mit AMP-PNP wurde fortgeführt
mit der Verfeinerung der Position des verfeinerten Apo-Enzymmodells
(Nat1) als starren Körper
gegen die Komplexdaten unter Verwendung des CNS-Programms. Fo-Fc-Karten
mit einer σA
(Read, R. J., Acta Cryst., A42: 140–149 (1986))-Gewichtung zeigten
eine klare Dichte für
die Adenin- und Ribosekomponenten des AMP-PNP. Die Konformation
der Reste, die die Bindungsausbuchtung bilden, wurde in simulierten
Ausglühauslassungskarten überprüft, bevor
die Adenin- und Ribosekomponenten des AMP-PNP eingeschlossen wurden.
-
Das
Apo-Enzymmodell (Nat1) beinhaltete alle Atome für die Reste 2 bis 44 und 48
bis 276, 183 geordnete Lösungsmittelmoleküle und ein
So4 Molekül.
Die verfeinerte Nat2 Struktur enthielt dieselbe Anzahl an Resten
und Lösungsmittelmolekülen, jedoch
war das SO4 Molekül nicht vorhanden. Der verfeinerte
AMP-PNP Komplex enthielt dieselbe Anzahl an Resten wie die Apostrukturen
mit 150 geordneten Lösungsmittelmolekülen und
einem SO4 Molekül. Der Triphosphatrest des
AMP-PNP war ungeordnet und keine Mg2+ Ionen
waren sichtbar. Das letztendliche Modell hatte alle Reste in "am meisten bevorzugt" oder "zusätzlich erlaubt"-Regionen des Ramahandran-Plot gemäß PROCHECK
(Laskowski RA et al., J. Appl. Cryst, 26: 283–291 (1993)), wobei keine Reste
in "großzügig erlaubt" oder "nicht erlaubt"-Regionen vorlagen,
was die gut verfeinerte Natur der identifizierten Kristallstruktur
anzeigt. Die Begriffe "großzügig erlaubt" und "nicht erlaubt" sind Beschreibungen
der Konfiguration der Phi und Psi-Winkel der Proteinstruktur. Eine
gut verfeinerte Proteinstruktur sollte diese Winkel nicht in nicht
bevorzugten oder nicht natürlich
auftretenden Konfigurationen platzieren.
-
7. Die Gesamtkinasestruktur
-
Die
Kristallstrukturen der Kinasedomäne
der menschlichen Chk1 und ihr binärer Komplex mit einem ATP-Analogon,
AMP-PNP, wurden auf 1,7 Å Auflösung bestimmt.
Beide Strukturen enthalten die Kinasekerndomäne (Reste 2 bis 367) und die
Reste der Linkerregion, die die N-terminale Kinasedomäne mit der
C-terminalen Region der Chk1 verbindet. Die kristallographische
Analyse ist in Tabelle 2 zusammengefasst. Die Chk1 Kristallkoordinaten
für das
Apoenzym (isolierte aktive Chk1) und den Binärkomplex (Chk1 komplexiert
mit AMP-PNP, einen ATP-Analogon) sind in den 11A und 11B jeweils gezeigt. Die Koordinaten der
festen Wassermoleküle
sind ebenfalls darin enthalten.
-
Die
Kinasedomäne
der menschlichen Chk1 weist eine kanonische Kinase Zwei-Lappen-Faltung auf mit der
ATP-Bindung gespalten zwischen den zwei Lappen (5,
Strukturmodell. Der kleinere N-terminale Lappen enthält eine
Helix (αC)
und fünf β-Stränge (β1 bis β5), die ein
gekrümmtes
antiparalleles β-Blatt
formen. Der größere C-terminale
Lappen enthält
einen Cluster von sieben Helices (αD bis αI), gepackt gegen sechs β-Stränge (β6 bis β11), welche
den Spalt begrenzen. Ein Betastrang (β6') umfasst die Gelenkregion, die die
zwei Lappen verbindet. Sowohl in Apoenzym als auch in Binärstrukturen
sind die ATP Bindungsstelle, die katalytischen Reste und die Aktivierungsschleife
gut geordnet. Vergleiche mit Kristallstrukturen anderer Kinasen
zeigt, dass die Chk1 Kinasedomäne
eng mit PhK (Lowe, ED et al., EMBOJ, 16(22): 6646–58 (Nov
17, 1997)) verwandt ist (siehe 1A, 1B). Der N-terminale Lappen (Reste 2 bis 90) überlagert
mit einem r. n. s. Derivat von Cα Atomen
von 1,1 Å,
während
der C-terminale Lappen (Reste 91 bis 276) mit einem r. n. s. Derivat für Cα Atome von
0,9 Å überlagert.
Im C-terminalen Lappen werden große Differenzen in der Helix αG und der Verbindungsschleife
zwischen αG
und αH gefunden.
Diese sind nicht in der Überlagerung
enthalten. Das Chk1 Apoenzym nimmt eine offenere Konformation im
Vergleich zu PhK an. Der N-terminale Lappen der Chk1 ist ~15° relativ
zum ternären
Komplex von PhK mit deren Substraten gedreht. Ein Vergleich des
AMP-PNP gebundenen Chk1 Binärkomplexes
mit der Apoenzymstruktur zeigt keine Änderung in der Konformation.
Ein hoher Grad an Sequenzhomologie für die Chk1 Kinasedomänen von
verschiedenen Spezies (2) schlägt vor, dass
eine umfassendere strukturelle Konservierung der Kinasedomäne vorliegt.
Reste, die nicht in den gegenwärtigen
Strukturen modelliert sind, sind nicht im Chk1 konserviert. Beispielsweise
besteht eine 6-Rest-Insertion in der Schleife, die β3 und αC in S. Pombe-Chk1
verbindet.
-
Die
zwei Lappen werden zusammengehalten durch ein ausgedehntes Wasserstoffbrückenbindungsnetzwerk
an der Lappenschnittstelle, welche die Schleife einbezieht, die αC und β4 des N-terminalen
Lappens, β6' der Gelenkregion
und β7 und β8 des C-terminalen
Lappens verbindet. Dieses Netzwerk erstreckt sich von der Hinterseite
des Proteins zur vorderen Öffnung
des ATP-Bindungsspalts. Die Reste, die in dieses Netzwerk einbezogen
sind, bilden auch einen Teil der Ausbuchtung, die mit dem Adeninrest
von AMP-PNP interagiert. Der Strang β8 geht unmittelbar dem kinasekonservierten
DFG-Motiv voran, in welchem Asp148 wichtig für die Anordnung der Phosphatgruppen
des ATP ist. Die einzige berichtete Mutation in der Chk1 Kinasedomäne ist bei
der Lappenschnittstelle. Eine Ersetzung des konservierten Glu85
durch Asp führt
zu einem temperatursensitiven Phenotyp in Spalthefe, in welchem
der Mutant einen Zellzyklusarrest nach UV Bestrahlung aufrechterhält, jedoch
den DNA Replikationskontrollpunkt bei einer nicht-permisiven Temperatur
beeinträchtigt
(Francesconi, S et al., EMBOJ, 16(6): 1332–41 (Mar 17, 1997)). Die Seitenkette
von Glu85 am Ende des Strangs β5
bildet Wasserstoffbrücken
mit der Seitenkette des konservierten Lys145 von Strang β8 sowie mit
dem Hauptkettenamid von konserviertem Lys69, das dem Strang β4 vorausgeht.
Diese Interaktionen, zusammen mit dem ausgeprägten Wasserstoffbrückennetzwerk
an der Lappenschnittstelle, scheinen eine wichtige Rolle bei der
Aufrechterhaltung der korrekten Disposition des N-terminalen Lappens
und der DFG-Schleife während der
Lappenbewegung zu spielen. Die Mutation Glu zu Asp würde, während eine
gleiche Ladung aufrechterhalten wird, nicht lange genug sein, um
jene Wasserstoffbrückenbindungen
zu bilden, die durch Glu85 bereitgestellt werden, wobei die Lappeninteraktionen
geschwächt
und das Mutationsprotein weniger stabil bei einer höheren Temperatur
wird.
-
Die
meisten der invarianten Reste der Chk1 Proteine sind beim C-terminalen
Lappen angeordnet. Viele von ihnen sind auch konserviert unter den
Ser/Thr-Kinasen und sind involviert in die Stabilisierung der katalytisch
aktiven Kinasekonformation und in die Bindung von ATP. Die Positionen
vieler invarianter Motive von Chk1 Proteinen sind erwähnenswert.
Verglichen mit anderen Ser/Thr-Kinasen verkürzt das IEPDIG-Motiv (Reste
96 bis 101) αD
auf eine Helix mit einer Windung, da Pro98 eine enge Windung zwischen αD und αE initiiert.
Diese Windung interagiert mit dem C-Terminus der Helix αF durch eine
Backbone-Wasserstoffbrückenbindung
zwischen Asp99 und dem Invarianten Gly204. In dieser Windung bildet
Glu97 Backbone-Wasserstoffbrückenbindungen
mit Ile100 und Gly101. Die eindeutige Konformation dieses Motivs
scheint wichtig zu sein für
die Peptidsubstratinteraktion, da die Seitenketten von Ile96 und
Pro98 einen Teil der hydrophoben Ausbuchtung bilden, die mit dem
Peptidsubstrat interagiert, wie unten diskutiert. Die Helix αE enthält ein konserviertes
Motiv von AQXFFXQL (Reste 107 bis 114; SEQ ID NR: 24), wobei die
hydrophoben Reste innerhalb des C-terminalen Lappens versenkt sind.
Die Seitenkette von Gln108 ragt in Richtung der Linkerregion hervor, die
der Kinasekerndomäne
folgt, und bildet Wasserstoffbrückenbildungen
direkt oder durch ein Wassermolekül an die Backboneatome von
Lys267, Leu269 und Lys270. Obwohl die Chk1 Sequenzen in dieser Linkerregion divergieren,
konnten diese Backbone-Interaktionen mit Gln108 noch konserviert
werden, den Linker gegen den N-Terminus von αE haltend. Die Helix αG ist unterschiedlich
positioniert, verglichen mit αG
von PhK. Zwei Sätze
von Invarianten PW Resten (207 und 208, 230 und 231), flankierend αG, obwohl
durch 21 Reste getrennt, stehen im van der Waals Kontakt und sind
verbunden zum hydrophoben Kern des C-terminalen Lappens. Dies stabilisiert
die Oberfläche
für die Peptidsubstratinteraktion.
-
Aktivierung
und katalytische Schleifen
-
Interessante
Merkmale der Chk1 Kinasedomäne
beinhalten Interaktionen, die die Aktivierungsschleife stabilisieren.
Die Struktur der Aktivierungsschleife bestimmt die Anordnung der
Reste, kontaktierend ATP und eine Katalyse in Proteinkinasen durchführend. Interagierend
mit der katalytischen Schleife orientiert die Aktivierungsschleife
das katalytische Asp; interagierend mit dem N-terminalen Lappen
schließt
die Aktivierungsschleife die N- und C-terminalen Lappen und ordnet Reste an,
die mit den Phosphaten des ATP interagieren. Die Aktivierungsschleife
ist definiert als die Region zwischen den konservierten Motiven
von DFG und APE, korrespondierend zu Resten 148 bis 177 von Chk1. Änderungen
in der Konformation in der Aktivierungsschleife dienen als Hauptregulationsmechanismus
für die
Kinaseaktivität.
In den menschlichen Chk1 Strukturen ist die Aktivierungsschleife
gefaltet in eine Konformation ähnlich
jener, die in Strukturen von aktiven Kinasen gefunden wird, konsistent
mit der Beobachtung, dass die Chk1 Kinasedomäne grundlegend aktiv ist. Diese
aktive Konformation wird stabilisiert durch spezielle Merkmale der
Chk1 Sekundärstrukturen
und deren Seitenketteninteraktionen (3 und 5,
Homologiemodell und Kristallstruktur).
-
Der
N-Terminus der Aktivierungsschleife interagiert mit der katalytischen
Schleife durch die Interaktion von β6 und β9. Unmittelbar folgend β9, interagiert β10 mit β11, um eine
zweisträngige
Betaschleife mit einer Windung bei Asn159 zu bilden. Diese Beta-Schleife
ist gepackt gegen den N-Terminus der katalytischen Schleife und
positioniert die hochkonservierten Arg156 und Glu161. Die Seitenkette
von Arg156 interagiert mit dem Carbonyl des invarianten His122 am
Ende von αE.
Durch das invariante Asp190 ist die Seitenkette von His122 verbunden
mit dem Amid von Arg129, benachbart zum katalytischen Rest Asp130.
Das Carboxyl von Glu161 bildet eine Wasserstoffbrückenbindung
mit dem Imidazol von His185, das αF
vorangeht. Diese Interaktionen verankern dieses Ende der Aktivierungsschleife
an den Kern des C-terminalen Lappens. Das Zentrum der Aktivierungsschleife
interagiert mit dem Rest des C-terminalen Lappens durch zwei Backbone-Wasserstoffbrückenbindungen
zwi schen Leu164 und Phe184. Die Aktivierungsschleife endet an ihrem
c-Terminus mit einer Windung, welche von αEF getragen wird. In menschlicher
Chk1 ist αEF
verankert an zwei Positionen an den Kern des C-terminalen Lappens
durch zwei Ionenpaare, eines ist das Invariante Kinaseionenpaar
zwischen Glu177 und Arg253, das andere ist zwischen Lys180 und Glu248,
was einzigartig für
Chk1 ist. Dieses Extraionenpaar beschränkt die Bewegung von αEF und wiederum
die Bewegung des C-terminalen Endes der Aktivierungsschleife. Das
Paar von Lys180 und Glu248 wird lediglich in Vertebrat-Chk1 konserviert,
eine potentielle Flexibilität
von αEF
und der Aktivierungsschleife von Chk1 in niedrigeren Organismen
wie beispielsweise S. Pombe vorschlagend.
-
Kristallstrukturen
der Kinasen zeigen an, dass die Konformation der Aktivierungsschleife
von ihrer negativen Ladung beeinflusst wird, welche ein Cluster
von positiv geladenen Resten neutralisiert, obwohl die ionischen
Interaktionen nicht absolut erforderlich sein können, wie im Fall von Säugetier-Kaseinkinase
I. Die negative Ladung wird bereitgestellt durch Phosphat durch
Phosphorylierung, Carboxylgruppe von Glu oder Lösungsmittelionen. In Chk1 ist
das positiv geladene Cluster von Arg129, Arg162, Lys166 und Lys54
vorhanden, jedoch wird keine Phosphorylierung beobachtet. In sowohl
den Apoenzym- als auch den Binärkomplexstrukturen,
bestimmt auf 1,7 Å,
war ein Sulfation nahe der Phosphatposition des Phosphotreonin (Thr197)
in PKA. Dieses Sulfation interagiert mit Arg129, Arg162 und Thr153.
Sulfat ist vorhanden in der Kristallisationslösung und könnte zur Stabilität des positiv
geladenen Clusters und der Aktivierungsschleife beitragen. Um die
Rolle dieses Sulfations zu klären
und besser die Interaktionen zu verstehen, die die Aktivierungsschleife
stabilisieren, wurden Kristalle unter sulfatfreier Bedingung hergestellt
und die Struktur auf 2,1 Å bestimmt
(Tabelle 2). Diese 2,1 Å Struktur
wird als Nat2-Struktur bezeichnet, wohingegen die 1,7 Å Apoenzymstruktur
als Nat1-Struktur bezeichnet wird. In der Nat2-Struktur ist kein
Sulfation vorhanden.
-
Eine Überlagerung
von Nat1 und Nat2 Strukturen zeigte ähnliche Konformationen für die korrespondierenden
Aktivierungsschleifen mit der Ausnahme für die Seitenkette von Arg162,
welche in Richtung des Lösungsmittels
in der Nat2-Struktur dreht. Die Seitenkette von Arg 162 ist flexibel
in beiden Strukturen, wie angedeutet durch ihre hohen Temperaturfaktoren.
Arg162 ist ein invarianter Rest von Chk1 und seine Funktion ist
nicht leicht aus der Struktur ersichtlich. Sowohl in der Nat1 als
auch der Nat2 Struktur bildet die Seitenkette von Arg129 Wasserstoffbrückenbindungen
an drei Hauptkettencarbonylsauerstoffe (Leu151, Ala152 und Lys166),
direkt oder über
Wassermoleküle.
Die positive Ladung von Arg129 könnte
neutralisiert werden durch die Thiolgruppe von Cys168, welche in
der Nachbarschaft der Seitenkette von Lys166 und Arg129 ist. In
dieser basischen Umgebung könnte
dieses Thiol ein Thiolation werden. Cys168 ist invariant in Chk1
und ist konserviert in vielen Kinasen wie beispielsweise PKA und
PhK. Unsere Ergebnisse schließen
die Rolle des Sulfations in der Stabilisierung der Aktivierungsschleife
von Chk1 aus. Statt dessen werden die Aktivierungsschleife und die
katalytische Schleife stabilisiert durch ihre eindeutigen Sekundärstrukturen
und deren ausgedehnte Seitenketteninteraktionen.
-
Ein
Unterschied zwischen Chk1 und anderen Kinasen sind die permutierten
Positionen von Lys166 und Thr153 (2).
Lys166 besitzt die äquivalente
Position wie Glu182 von Phk und das phosphorylierte Thr197 von PKA,
wohingegen Thr153 äquivalent
zu Lys189 von PKA ist. Die Seitenkette von Thr153 bildet eine Wasserstoffbrückenbindung
mit der Seitenkette von Lys54, angeordnet in Helix αC. Thr153
wird konserviert in Chk1 (Thr oder Ser) und ist ein Kandidat für die Phosphorylierung
in der Aktivierungsschleife. Die permutierte Position jedoch macht
die Phosphorylierung des Thr153 unwahrscheinlich. Die Aktivierungsschleife
ist bereits in einer aktiven Konformation in Chk1 und eine Phosphorylierung
wäre unnötig. Lys54
wird konserviert in allen bis auf S. Pombe Chk1 und benachbart zu
Glu55, welches das invariante Iionenpaar mit Lys38 in aktiven Kinasen
bildet. Die Interaktion zwischen Thr153 und Lys54 scheint deshalb
eine ähnliche
Rolle zu spielen wie die Interaktion zwischen His87 des Phosphats
von Thr97 von PKA. Die Seitenkette von Lys166 zeigt zu Cys168 und
ihre Position scheint eine Rolle bei der Bestimmung der Substratspezifität wie unten
diskutiert zu spielen. In S. Pombe Chk1 ist der Rest, der mit Lys166
korrespondiert, Ser, was eine potentielle Regulierung der Aktivität der S.
Pombe Chk1 durch Phosphorylierung vorschlägt. Gleichzeitig scheint die
Aktivierungsschleife von S. Pombe Chk1 flexibler zu sein, da ihre
Substitutionen manche der Interaktionen unterbrechen würde, die
die Aktivierungsschleife stabilisieren.
-
Katalytische Reste und
AMP-PNP-Bindung
-
Die
glycerinreiche Schleife, die die Phosphatgruppen des ATP in Kinasen
verankert, ist schlecht in Chk1 geordnet, wie bewiesen durch die
hohen B-Faktoren in dieser Region für sowohl die Apoenzymstrukturen als
auch die AMP-PNP-gebundene Binärkomplexstruktur.
Die Reste 18 bis 21 am Apex der Schleife zwischen β1 und β2 sind flexibel
mit schlechter Elektronendichte. Diese Reste sind hoch konserviert
in Kinasen und verankern das β-Phosphat von ATP
in ATP gebundenen Kinasestrukturen. Die Flexibilität dieser
Schleife könnte eine
Rolle bei der Regulation der Chk1 Kinaseaktivität spielen, tatsächlich korrespondiert
ein in höheren
Organismen vorhandenes Tyr20 strukturell mit Tyr15 von Cdc2, welches
einer Phosphorylierung folgend die Cdc2 Aktivität hemmt (Coleman TR, et al.,
Curr Opin Cell Bio, 6(6): 877–82
(Dec, 1994); Russo, AA et al., Nature, (1996), supra).
-
Ein
bemerkenswertes Merkmal unter den aktiven ternären Komplexen wie beispielsweise
PKA und PhK ist die enge Ähnlichkeit
der aktiven Seitenrestkonformation, deren Interaktionen mit dem
ATP und die Koordination der Metallionen. Die Binärkomplexe,
die aufgelöst
wurden, zeigen keine derartige Konservierung (Knighton DR, et al.,
J Mol Biol, 220(2): 217–20
(Jul 20, 1991); Bossemeyer, D et al., EMBOJ, 12(3): 849–59 (Mar
1993); Zheng J, et al., Protein Sci, 2(10): 1559–73 (Oct 1993); Owen DJ. et
al., Structure, 3(5): 467–82 (May
15, 1995); Lowe, et al., EMBO J, (Nov 17, 1997), supra.). Viele
der aktiven Seitenreste in der Chk1 Struktur weisen Interaktionen
auf, die ziemlich ähnlich
zu jenen in ternären
Komplexen von PhK und PKA sind (4A, 4B). Im N-terminalen Lappen ist das invariante
Ionenpaar von aktiven Kinasen zwischen Lys38 und Glu55 vorhanden;
das korrespondierende Lys in PhK und PKA interagiert mit α und β Phosphaten
von ATP. Die Helix αC
ist fest an den Rest des N-terminalen Lappens durch hydrophobe Interaktionen
gebunden und befindet sich in einer aktiven Position relativ zum
Rest des N-terminalen Lappens. Sie interagiert ferner mit der DFG
Schleife im C-terminalen Lappen, die Seitenkette von Glu55 von αC ruht oberhalb
Gly150. Die relativen Seitenkettenpositionen von Lys38, Glu55 und
Asp148 sind ähnlich
zu jenen für
die korrespondierenden Reste in den ternären Komplexen von PKA und PhK.
Die Reste in PKA und PhK, zusammen mit der glycerinreichen Schleife,
koordinieren ein Mg2+ und verankern die α- und β-Phosphate
von ATP. Im C-terminalen Lappen ist die Konformation der katalytischen
Schleife (Reste 130 bis 135) von Chk1 annähernd identisch zu der in PhK mit
den Seitenketten von Asp130, Lys132 und Asn135 in Chk1 nahezu überlagerbar
zu den korrespondierenden Resten Asp149, Lys151 und Asn154 in PhK,
in welchem Lys151 an das γ-Phosphat
von AMP-PNP bindet und Asn154 ein weiteres Mg2+ chelatiert,
das an die β- und γ-Phosphate
von AMP-PNP bindet. Tyr170 ist konserviert in allen Serin/Threoninproteinkinasen
und scheint die Spezifität
von Ser/Thr gegen Tyr als Phospho-Akzeptor zu bestimmen. Thr170 bildet
Wasserstoffbrückenbindungen
mit Asp130 und Lys132 analog zu Thr186 in PhK und diese Interaktionen
werden benötigt
für die
Positionierung des Carbonyls des katalytischen Rests Asp130. Die
Reste von Chk1 jedoch sind weit weg von jenen im N-terminalen Lappen
und der DFG Schleife aufgrund zu einer in gewissem Maße offenen
Lappenkonformation (6). die DFG Schleife ist höher als
ihre Gegenstücke
in PKA und PhK positioniert. Lys389Nε ist 10 Å entfernt von Asp130Oδ2, verglichen
mit 8,2 Å in
PhK und 7,8 Å in
PKA. Asp148Oδ1
ist 6 Å entfernt
von Asp130Oδ2,
verglichen mit 3,8 Å in
PhK und 4,8 Å in
PKA. In Chk1 ist ein Wassermolekül
angeordnet zwischen Asp148 und Asp130 und ist wasserstoffbrückengebunden
an Asp130Oδ2
sowie Asn135Oδ1.
Die Seitenkette von Asn135 ist über
1 Å weiter
entfernt von Asp148 relativ zur aktiven Konformation in PhK. Die
Reste, die notwendig für
die ATP Phosphatbindung und Katalyse sind, sind in zwei separate
Teile geclustert, obwohl sie ihre lokalen Interaktionen aufrechterhalten.
Das Fehlen von Elektronendichte des Triphosphatrests des AMP-PNP
im binären
Komplex von Chk1 resultiert wahrscheinlich von der Fehlanordnung
dieser Reste sowie der Flexibilität in der glycerinreichen Schleife.
-
Die
Adenin- und Ribosereste sind klar definiert in unserem gegenwärtigen Modell.
Wie in allen Strukturen von Kinasen mit ATP ist die Adeninbase beinahe
vollständig
in einer hydrophoben Ausbuchtung zwischen zwei Lappen versenkt,
und Wasserstoffbrückenbindungen
werden gebildet zwischen N6 von Adenin und dem Hauptkettencarbonyl
von Glu85 und zwischen N1 und Amid des Cys87. Wie in PhK interagiert
Chk1 N7 mit der Seitenkette von Ser147 über ein Wassermolekül in Chk1.
Der Ribosering jedoch nimmt eine C2'-endo Konformation an, die ähnlich der
in der inaktiven Form von Cdk2 ist (PDB ID code 1HCK, (De Bondt
HL, et al., Nature, 363(6430): 595–602 (Jun 17 1993); Schulze-Gahmen
U et al., J Med Chem, 39(23): 4540–6 (Nov 8, 1996)), mit der
O2'-Wasserstoffbrückenbindung
an Glu91 und O3'-Wasserstoffbrückenbindung
an das Carbonyl von Leu15 in der glycerinreichen Schleife. Zum Vergleich
haben die Riboseringe C3'-endo
sich in den aktiven ternären
Komplexen von PKA und PhK kräuselnd.
-
Substratspezifität und Interaktionen,
die die geschlossenen Konformation stabilisieren.
-
Die
strukturierte Aktivierungsschleife von Chk1 stellte eine Möglichkeit
bereit, die Basis der Peptidsubstratspezifität zu erkunden. Die große Ähnlichkeit
von Chk1 mit PhK und die verfügbaren
Strukturen von PhK mit und ohne Peptidsubstrat ermöglichen
uns, die Interaktionen des Peptidsubstrats mit Chk1 zu modellieren. Die
Interaktion der Kinasen mit deren Peptidsubstraten wurde analysiert
für drei
Kinasen, PKA mit einem Inhibitorpeptid von PKI (PDB code 1 ATP,
(Knighton DR, J Mol Biol, (Jul 20, 1991), supra.), PhK mit MC-Peptid (PDB
Code 2PHK, (Lowe, et al., EMBO J, (Nov 17, 1997), supra.) und in
Insulinrezeptortyrosinkinase mit einem Peptidsubstrat (PDB code
1IR3, (Hubbard SR, EMBO J, 16(18): 5572–81 (Sep 15,1997)). In allen
drei tertiären
Komplexstrukturen nehmen die Backbones der Peptidsubstrate um die
Phosphatakzeptorreste herum eine ausgedehnte Konformation an und
interagieren hauptsächlich
mit den C-terminalen Lappen.
-
Das
bekannte Chk1 Kinasesubstrat ist die Cdc25C Proteinphosphatase.
Mehrere Phosphatakzeptor-Ser-Reste wurden identifiziert in der Cdc25C
Proteinsequenz. Übereinstimmende
Merkmale können
abgeleitet werden von Sequenzen, die das Phosphatakzeptor-Ser (Position
P) umgeben: Die N-terminale P-3-Position ist ein konserviertes Arg,
die P-5-Position bevorzugt sperrige hydrophobe Reste und P – 2 ist
Ser oder Thr. Die Phosphorylierung von Ser216 von menschlichem Cdc25C
ist nötig
für einen
DNA schädigungsinduzierten
G2-Arrest und Ser216 wird phosphoryliert durch Chk1 in vitro (Peng
et al., Science (1997), supra.; Sanchez et al., Science (1997),
supra.). Deshalb wurde das Peptid LYRSPSMPE, das die Reste 211 bis 219
des menschlichen Cdc25C umspannt, verwendet zum Modellieren der
Interaktion des Peptidsubstrats mit Chk1, basierend auf dem ternären Komplex
von PhK mit MC-Peptid.
-
Das
modellierte Cdc25C Peptid passt einfach in einen Spalt auf dem C-terminalen
Lappen von Chk1, folgend einem Pfad sehr ähnlich zu dem des an PhK gebundenen
MC-Peptids (7). Das Oγ Atom von Ser (P), das angenommene
Nukleophil in der Phosphattransferreaktion, ist sehr nahe an einem
geordneten Wassermolekül
in Chk1 Strukturen. Dieses Wassermolekül bindet über Wasserstoffbrückenbindung
sowohl an das Asp130Oδ2
und Lys132Nε.
Die Superposition von Chk1 und PhK zeigt, dass dieses Wassermolekül 3,4 Å von dem γ-Phosphoratom des
AMP-PNP in PhK entfernt wäre.
Die Position dieses Wassermoleküls
zeigt wahrscheinlich den ungefähren
Ort des Seryl-Hydroxyls während
der Katalyse an.
-
Die
hydrophobe Seitenkette des Leu (P – 5) passt in die hydrophobe
Ausbuchtung, gebildet durch Phe93, Ile96, Pro98 und Leu206. Alle
diese Reste mit Ausnahme von Leu206 sind invariant in den Chk1 Proteinen.
Die Seitenkette von Arg (P – 3)
zeigt in Richtung Glu91 von Chk1. In seiner ausgedehnten Konformation jedoch
kann die Guanidingruppe dieses Arg lediglich eine Wasserstoffbrückenbindung
(3 Å)
mit dem Carbonyl von Glu91 eingehen. In sowohl PKA als auch PhK
bildet das Guanidin von Arg (P – 3)
eine Salzbrücke
(2,5 Å) mit
den Carboxyl der korrespondierenden Glu Reste. Wie oben diskutiert
können
Ioneninteraktionen von Arg und Glu91 nach einem Schließen des
Lappens etabliert werden.
-
Die
Seitenkette von Ser (P – 2)
könnte
eine Wasserstoffrückenbindung
an den BackBone Carbonylwasserstoff von Pro (P – 1) eingehen. In PhK interagiert
Gln (P – 2)
des MK-Peptids mit Ser188. Diese Interaktion ist nicht verfügbar für Chk1,
da sie ein invariantes Pro172 in der korrespondierenden Position
von Ser188 in PhK aufweist. Pro172 kann dann zur Spezifität von Chk1
für Ser
oder Tyr bei der P – 2
Position beitragen und die interne Wasserstoffrückenbindung, bereitgestellt
durch Ser oder Thr bei der P – 2
Position, kann eine Rolle bei der Aufrechterhaltung der Konformation
dieses Substrat Backbones an dessen N-Terminus spielen.
-
Die
hydrophobe Seitenkette von Met (P + 1) ragt in eine hydrophobe Ausbuchtung
vor, gebil det durch Reste von Leu171, Wal174, Leu178, Leu179 und
Met167. Die P + 2 Position kann lediglich eine kleine Seitenkette
oder eine Windung beherbergen aufgrund der einzigartigen Position
von Lys166. Lys166 ist konserviert unter Wirbeltier-Chk1 Proteinen.
Entsprechend ist Pro an der P + 2 Position der Cdc25 Substrate zu
finden. Pro (P + 2) erzeugt eine Übereinstimmende 14-3-3 Bindungsstelle,
sobald Ser (P) phosphoryliert ist. Das Lys166 von menschlicher Chk1
ist ein Ser Rest im S. Pombe-Chk1. Die Seitenkette von S. Pombe
Chk1 könnte phosphoryliert
sein und zur Position zeigen, die mit dem Sulfation in der menschlichen
Chk1 Struktur korrespondiert. Entsprechend sind sperrige Seitenketten
vorhanden bei der P + 2 Position der Substrate von S. Pombe Chk1.
-
Die
Phosphorylierung von Cdc25C durch Chk1 ist sehr spezifisch derart,
dass das Ser (P – 2)
nicht phosphoryliert wird. Dies ist wichtig für die Cdc25 Regulierung, da
die Phosphorylierung an der P – 2
Position die 14-3-3 Bindungsstelle zerstören würde. Unser Modell zeigt klar
Determinanten für
die Chk1 Substratspezifität
an: hydrophobe Interaktion durch P – 5 und P + 1, ionische Interaktion
durch P – 3,
Ser-Thr bei P – 2
und kleine Aminosäureseitenketten
bei P – 2
und kleine Aminosäureseitenketten
bei der P + 2 Position.
-
Obwohl
die rekombinante Chk1 Kinasedomäne
aktiv ist wenn in Lösung
untersucht, zeigt die Struktur, dass sie nicht in einer geschlossen
katalytisch aktiven Konformation in entweder dem Apoenzym oder der
binären
Kristallstruktur vorliegt. Dieses Ergebnis schlägt vor, dass das Apoenzym und
der ATP-gebundene Binärkomplex
die offene Konformation bevorzugen. Eine Lappenbewegung ist üblich in
Kinasedomänen
und eine Katalyse erfordert eine geschlossene Konformation (Cox
S, et al., Curr Opin Struct Biol, 4(6): 893–901 (Dec, 1994); Gangal M,
et al., Biochemistry, 37(39): 13728–35 (Sep 29, 1998)). Interaktionen,
die die geschlossene aktive Konformation stabilisieren, wurden nicht
im Detail in den früheren
Berichten adressiert. Unser Modell schlägt vor, dass eine Schlüsselinteraktion
in Chk1 das Ionenpaar zwischen Glu91 mit Arg (P – 3) des Peptidsubstrats ist.
-
Die
Superposition von Chk1 und PhK-Strukturen zeigt an, dass ein Schließen des
Lappens von Chk1 erzielt werden kann durch einfache Rotation des
N-terminalen Lappens um ~15° um
Rest Glu91 herum. Diese Rotation würde Glu91 näher an Arg (P – 3) platzieren
und ein Ionenpaar zwischen der Carboxylatgruppe von Glu91 und der
Guanidingruppe des Arg (P – 3)
etablieren. Ein Schließen
des Lappens könnte
auch die Ribosekonformation des AMP-PNP in eine C3'-endo Konformation
von der C2'-endo
Konformation im Binärkomplex
verändern.
Die katalytisch aktiven Kinaseternärkomplexstrukturen, die bis
heute berichtet wurden, haben ihre jeweiligen Riboseringe in einer
C3'-endo Konformation
gefaltet. Für
Chk1, wenn die Ribose in einer C3'-endo Konformation modelliert wird,
können
zwei Wasserstoffbrückenbindungen
zwischen der Carboxylgruppe von Glu91 und dem O2' und O3' der Ribose gebildet werden. Zum Vergleich
weist der Binärkomplex von
Chk1 mit AMP-PNP lediglich eine Wasserstoffbrückenbindung zwischen Glu91
und der Ribose auf. Die Chk1-Kinasedomäne in Lösung verschiebt sich leicht
dynamisch ("atmet") zwischen der offenen
und geschlossenen Konformation. Die gegenwärtigen Chk1 Strukturen weisen
offene Konformationen auf und haben gezeigt, dass der ATP-Bindungsspalt
zugänglich
für Lösung ist.
In der geschlossenen Konformation kommen die Reste für die Phosphatbildung
und Katalyse zusammen und ordnen das Phosphat für den Transfer an. Die zusätzliche
Interaktion von Glu91 mit Arg (P – 3) des Peptidsubstrats und
mit der Ribose des ATP würde
das Gleichgewicht zu der geschlossenen aktiven Konformation verschieben.
Deshalb erreichen Peptidsubstrate eine Spezifität teilweise durch ihre Fähigkeit,
die geschlossene katalytisch aktive Konformation von Chk1 zu stabilisieren.
-
8. Regulierung der Chk1
Kinaseaktivität
-
Die
Phosphorylierung des Chk1 Substrats, Cdc25, und der resultierende
Zellzyklusarrest wurde korreliert mit der Aktivierung von Chk1 nach
DNA Schädigung.
Ob die Phosphorylierung von Chk1 ihre Kinaseaktivität reguliert,
ist unklar. Die Struktur von menschlicher Chk1 deutet darauf hin,
dass ihre Aktivität
nicht durch Phosphorylierung der Aktivierungsschleife reguliert
wird. Stattdessen scheint die Aktivierungsschleife von Chk1 durch
ausgiebige Interaktionen durch starre sekundäre Strukturen und deren Seitenketten
verankert zu sein. Interessanterweise könnte eine Phosphorylierung
der Aktivierungsschleife in S. Pombe Chk1 auftreten, welches eine
Ser-Substitution an der Position von Lys166 aufweist. Ob Chk1 unterschiedlich in
S. Pombe und Säugetieren
reguliert ist, erfordert die Identifizierung der Reste, die nach
einer DNA Schädigung
phosphoryliert werden.
-
Die
Struktur der Chk1 Kinasedomäne
und ihr Binärkomplex
mit AMP-PNP bieten einen Einblick in ihren Aktivierungsmechanismus.
Zuerst zeigen die Strukturen eine einzigartige Anordnung der Reste
für die Phosphatbindung
und Katalyse. Speziell sind die Reste für α und β Phosphatbindung getrennt von
jenen für γ Phosphatbindung
und Katalyse. Die Anordnung dieser Reste wird erreicht in einer
geschlossenen Konformation, welche durch das Peptidsubstrat stabilisiert
wird. Unser Modell sagt eine niedrige ATPase Aktivität von Chk1
voraus und bevorzugt einen geordneten kinetischen Mechanismus, in
welchem die ATP Bindung der Peptidsubstratbindung vorausgeht. Zweitens
schließen
die Strukturen eine Rolle für
die Aktivierungsschleife in menschlicher Chk1 beim Regulieren der
Kinasedomänenkonformation
aus. Die Aktivierungsschleife ist höchstwahrscheinlich durch starre
Sekundärstrukturen
und die ausgiebigen Interaktionen ihrer Seitenketten aufrechterhalten.
Es besteht jedoch eine Möglichkeit
von verschiedenen regulatorischen Mechanismen für S. Pombe-Chk1, welche deren
unterschiedliche Zellzyklusprozesse und unterschiedliche DNA Schädigungsreparaturmechanismen
widerspiegeln können.
Zusätzlich
wurden die Interaktionen, die die aktive Kinasekonformation stabilisieren,
identifiziert. Die Anwesenheit von Glu in vielen Kinase-Gelenkregionen und
Arg an der P – 3
Position von deren Substraten deutet eine allgemeine Rolle für diese
Interaktion bei der Aufrechterhaltung der geschlossenen Konformation
für Ser/Thr
Kinasen an. Interaktionen, die die Peptidsubstratspezifität bestimmen,
deuten eine übereinstimmende
Sequenz an, die nützlich
ist zum Identifizieren eines potentiellen Chk1 Substrats. Zuletzt
stellt die Chk1 Kinasedomänenstruktur
eine Anleitung für
ihre zukünftige
Charakterisierung sowie das Design von speziellen Inhibitoren bereit,
die die Kontrollpunktsteuerung außer Kraft setzen können für die Krebstherapie.
-
9. Enzymatische
Aktivität
von Chk1
-
Die
enzymatische Aktivität
einer Kinase wird gemessen durch ihre Fähigkeit, den Transfer eines
Phosphatrests von einem Nukleosid-Triphosphat auf eine Aminosäureseitenkette
in ei nem ausgewählten
Proteinziel zu katalysieren. Die Umwandlung von ATP zu ADP begleitet
im Allgemeinen die katalytische Reaktion. Hierin wurde ein synthetisches
Substratpeptid, Syntid-2, eine Aminosäuresequenz PLARTLSVAGLPGKK (SEQ
ID NR: 11) aufweisend, verwendet. Die Produktion von ADP von ATP,
die den Phosphoryltransfer auf das Substrat begleitet, wurde an
die Oxidation von NADH unter Verwendung von Phosphoenolpyrovat (PEP) durch
die Aktionen von Pyrovat-Kinase (PK) und Lactatdehydrogenase (LDH)
gekoppelt. Die Oxidation von NADH wurde überwacht durch Verfolgen der
Abnahme der Absorption bei 340 Nanometer) e340 = 6,22 cm–1mM–1)
unter Verwendung eines HP8452-Spektrometers.
Die typischen Reaktionslösungen
enthielten: 4 mM PEP, 0,15 mM NADH, 28 Einheiten von LDH/ml, 16
Einheiten von PK/ml, 3 mM DTT, 0,125 mM Syntid-2, 0,15 mM ATP und
25 mM MgCl2 in 50 mM TRIS pH 7,5; 40 mM
NaCl. Die Versuche wurden initiiert mit 10 nM der Kinasedomäne von Chk1,
KH289. Ki-Werte wurden bestimmt durch Messen
der anfänglichen
Enzymaktivität
in der Anwesenheit von variierenden Konzentrationen von Inhibitoren.
Die Daten wurden analysiert unter Verwendung der Software Enzyme
Kinetik und Kaleidagraph.
-
Die
unten stehende Tabelle (Tabelle 3) vergleicht die drei unterschiedlichen
Präparationen
von Chk1. Die erste Präparation
ist die Volllängenform,
welche die Aminosäuren
1 bis 476 von SEQ ID NR: 2 umfasst. Die nächste Präparation enthält proteolytisch
gespaltene Fragmente, eine Mischung von Chk1 Proteinfragmenten,
erhalten vom Volllängenprotein
während
Fermentation. Die exakten involvierten Enzyme und Spaltungsstelle,
erzeugt für
diese Fragmente, ist unbekannt. Eine Analyse der Fragmente deutete
jedoch an, dass eines von ihnen ähnlich
in der Größe zu dem
1–289
ist. Die dritte Präparation
ist die Kinasedomäne
der Aminosäuren
1 bis 289 von SEQ ID NR: 2 (KH289). Wie oben erwähnt detektiert der verwendete
Test das ADT Produkt durch Koppeln durch die enzymatischen Aktionen
der Pyrofatkinase und Lactatdehydrogenase.
-
-
-
Zusätzliche
Aktivitätsvergleichsexperimente
wurden durchgeführt
unter Verwendung von neuen Präparationen
von Volllängen
Chk1, proteolytisch gespaltener Chk1 und Kinasedomänen Chk1.
Die Präparationsbedingungen
waren wie oben beschrieben. Erneut war die gespaltene Präparation
38 mal aktiver als die nichtgespaltene Präparation.
-
10. Hochdurchsatz-Screens
-
Die
folgenden Substrate wurden auf ihren Peptidgehalt und ihre Aktivität getestet:
-
Tabelle
4: Peptidsubstrate
-
Wie
im Detail unten beschrieben involviert ein Aspekt der Erfindung
eine nichtradioaktive ELISA-basierende Untersuchung, geeignet für Hochdurchsatzscreening
(HTS). Die Entwicklung der ELISA basierenden Chk1 Kinase HTS-Untersuchung
wurde zuerst mit einem monoklonalen Anti-Phosphoserin-Antikörper, Klon PSR-45
genannt, geliefert von Sigma, initiiert. Neue Chk Peptidsubstrate,
Analoge von Syntid 2, wurden synthetisiert, um diese Untersuchung
zu validieren. Diese Peptide sind in Tabelle 4 aufgelistet. Biotin-Syntid-2 (SEQ
ID NR: 12) und N-Terminus-acetyliertes Syntid-2 (SEQ ID NR: 13)
und die erwarteten Peptid produkte nach CHK-Phosphorylierung, Serin-phosphoryliertes
Syntid-2 (SEQ ID NR: 15), und Serin-phosporylierfes Biotin-Syntid-2
(SEQ ID NR: 16) wurden für
die Untersuchungsentwicklung synthetisiert. Obwohl die Untersuchung
gut in Lösung
mit diesen Peptiden funktionierte, funktionierte sie nicht, wenn
das Peptid (Serin-phosphoryliertes Syntid-2 – SEQ ID NR: 15) auf DNA-BIND-(Costar)
96-Well-Platten immobilisiert wurde. Dieser Antikörper funktionierte
auch nicht gut, wenn das Biotin-markierte Peptid mittels Neutravidin-beschichtete 96-Well-Platten
(Pierse) immobilisiert wurde. Um diese Begebenheiten zu umgehen
wurde ein polyklonaler Antikörper,
spezifisch gerichted gegen phosphoryliertes Syntid-2 (SEQ ID NR: 15),
in Kaninchen gezüchtet. Für den polyklonalen
Antiphosphosyntid-Antikörper der
Kaninchen wurde gefunden, dass er Phoshorserin sowohl in Syntid-2-Ser-PO3 (Untersuchung auf DNA-BIND-Platten) oder
auf Biotin-Syntid-2-Ser-PO3 (untersucht auf
Neutravidin-beschichteten 96-Well-Platten) quantitativ und spezifisch
erkennt, wenn verglichen mit den unphosphorylierten Peptidgegenstücken. Eine
modifizierte Chk1 HTS-Untersuchung
ELISA wurde entwickelt unter Verwendung von His-markierter KH289
Chk1 Kinase, Biotin-Syntid-Substrat, untersucht auf Neutravidin-beschichteten
96-Well-Platten, und dem Antiphosphosyntid-Antikörper der Kaninchen, um das
phosphorylierte Produkt zu detektieren.
-
Dieses
Chk1 Kinase ELISA-HTS berücksichtigte
das Roboterscreening von Verbindungsbibliotheken. Hierin wurde die
Beckman Roboterstation verwendet. Zuerst wurde die Chk1 Kinase in
Neutravidin beschichteten 96-Well-Platten in 100 μl/Well von
Reaktionsmischung untersucht. Die Reaktionsmischung umfasst 50 mM
Tris-HCl (pH 7,5), 10 mM MgCl2, 3 mM DTT,
400 mM NaCl, 50 μM
ATP, 10 μm
Biotion-Syntid-2-Peptidsubstrat und 10 nM Chk1 Kinase (KH289). Die
Untersuchung wurde durchgeführt
sowohl mit als auch ohne 20 μM Testverbindung.
Hierin hatte das Biotin-Syntid-2-Substrat die folgende Sequenz:
PLARTLSVAGLPGK-biotin-K (SEQ ID Nr. 12).
-
Die
Analyse ist in 10 abgebildet. Im Schritt A
wurde 93 μl
der Reaktionsmischung (weniger sowohl der Chk1 Kinase als auch des
Biotin-Syntids) zugegeben, gefolgt von der Zugabe von 2 μl der Testverbindung (20 μM letztendlich).
Die Kinasereaktion wurde initiiert durch die Zugabe von 5 μl Enzymsubstratblock
(200 nM Chk1 Kinase und 200 μM
Biotin Syntid). Der Kinasereaktion wurde erlaubt, für zehn Minuten
bei Raumtemperatur (= 22°C)
wie im Schritt B gezeigt fortzuschreiten. Folgend zehn Minuten der
Kinasereaktion wurden sowohl phosphoryliertes als auch unphosphoryliertes
Biotin-Syntid-2 an die Neutravidin-beschichtete Platte gebunden. In Schritt
C wurden die Platten mit PBS/Tween-20 gewaschen, um die Kinasereaktion
zu beenden und das ungebundene phosphorylierte oder nicht phosphoryliertes
Biotion-Syntid-2 zu entfernen. In Schritt D wurden die Platten bei
Raumtemperatur 60 Minuten mit Kaninchen-Antiphosphosyntid-Antikörper inkubiert (1:40000
Verdünnung;
100 Mykroliter/Well). Der Antiphosphosyntid-Antikörper bindet
spezifisch an das Serin phosphorylierte Biotin-Syntid-2. Der ungebundene
Antikörper
wird entfernt mit Waschungen von PBS/Tween-20. Die Platten werden
dann inkubiert bei Raumtemperatur für 60 Minuten mit Ziege-Anti-Kaninchen-IgG(Fc)-HPA
(Meerrettichperoxidase)-Antikörper.
In Schritt E wurden die Platten mit PBS/Tween gewaschen, um den
ungebundenen sekundären
Antikörper
zu entfernen. Dann werden 100 μl/Well
chromogener Farbstoff ABTS (HRP-Substrat) zugegeben. Der Farbreaktion,
resultierend von der HRP-Reaktion, wird erlaubt, 18 Minuten stattzufinden.
Dies wird gefolgt von einer Absorptionsmessung bei 405 nm in einem 96-Well-Plattenleser. Die
Chk1 Kinaseaktivität
ist direkt proportional zur optischen Dichte der gebildeten Farbe.
-
Alle
hierin zitierten Referenzen sind in ihrer Gesamtheit durch Referenz
eingearbeitet.
-
Während die
Erfindung in Verbindung mit Beispielen davon beschrieben wurde,
versteht sich, dass die vorherige Beschreibung exemplarisch und
von erklärender
Natur ist und die Erfindung und ihre bevorzugten Ausführungsformen
verdeutlichen soll. Durch Routinenexperimentierung wird der Fachmann
offensichtliche Modifikationen und Variationen erkennen, die durchgeführt werden
können,
ohne vom Gedanken der Erfindung abzuweichen. Folglich soll die Erfindung
nicht durch die obige Beschreibung sondern durch die folgenden Ansprüche und
ihre Äquivalente
definiert sein.
SEQ ID Nr. 1 – menschliche Chk1 voller Länge (Nucleotidsequenz – 1933 Basenpaare)
SEQ
ID Nr. 2 – menschliche
Chk1 voller Länge
(Peptidesequenz – 476
AA)
SEQ ID Nr. 3 – PCR
Starter (chk6w)
SEQ ID Nr. 4 – PCR Starter (KH289)
SEQ
ID Nr. 5 – PCR
Starter (K289)
SEQ ID Nr. 6 – PCR Starter (Chk11)
SEQ
ID Nr. 7 – PCR
Starter (K210)
SEQ ID Nr. 8 – PCR Starter (KH210)
SEQ
ID Nr. 9 – PCR
Starter (K248)
SEQ ID Nr. 10 – PCR Starter (KH248)
SEQ
ID Nr. 11 – Synthetisches
Substratpeptid, Syntid-2
SEQ ID Nr. 12 – Synthetisches Substratpeptid,
Syntid-3
SEQ ID Nr. 13 – Synthetisches
Substratpeptid, Syntid-4
SEQ ID Nr. 14 – Oligonukleotid-Starter
SEQ
ID Nr. 15 – Serin-phosphoryliertes
Syntid-2
SEQ ID Nr. 16 – Serin-phosphoryliertes
Biotin-Syntid-2
SEQ ID Nr. 17 – Peptidsequenz für Cdc25
Protein-Phosphatase
SEQ ID Nr. 18 – Peptidsequenz für Maus (mm)
Chk1 Kinasedomäne
SEQ
ID Nr. 19 – Peptidsequenz
für Xenopus
(xl) Chk1 Kinasedomäne
SEQ
ID Nr. 20 – Peptidsequenz
für Fruchtfliege
(dm) Chk1 Kinasedomäne
SEQ
ID Nr. 21 – Peptidsequenz
für C.
Elegans (ce) Chk1 Kinasedomäne
SEQ
ID Nr. 22 – Peptidsequenz
für S.
Cerevisiae (sc) Chk1 Kinasedomäne
SEQ
ID Nr. 23 – Peptidsequenz
für S.
Pombe (sp) Chk1 Kinasedomäne
SEQ
ID Nr. 24 – konserviertes
Motiv AQXFFXQL für
Chk1 Kinasedomäne,
Helix aE (Reste 107–114)
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-
-