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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf das Gebiet der Pflanzenzucht
und betrifft insbesondere wurzelmäßiges oder wurzelfremdes Nachdüngen von
Pflanzen. Die Erfindung kann beim Anbau von Obst, Beeren und Gemüse sowie
in der Dekorations- und Fenstergärtnerei
sowie bei der Behandlung von Samen und Stecklingen der obigen Pflanzen
während
deren Vorbereitung zum Einsetzen verwendet werden.
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Die
moderne Tendenz in der Pflanzenzucht ist auf die Pflanzenwuchsbeschleunigung
und Ernteerhöhung
gerichtet.
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Die
für den
Pflanzenzucht benutzten natürlichen
Böden sind
völlig
erschöpft.
Außerdem
kann der Boden je nach der Art des Anbaugebiets an Mikro- und Makroelementen
verarmt sein, welche für
das normale Pflanzenwachstum unentbehrlich sind.
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Da
die Modifikation der Pflanzen durch genetische Transformation für die Verbraucher
nicht befriedigend sein kann und in Bezug auf die Folgen der Benutzung
solcher Pflanzen zu Nahrungszwecken unberechenbar ist, liegt der
Strategie der Pflanzenwuchsbeschleunigung der Einsatz von Mikro-
und Makroelementen, Düngemitteln
und natürlichen
Pflanzenhormonen zugrunde.
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Organische
und mineralische Düngemittel
kommen im Pflanzenbau schon seit langem breit zur Anwendung. Doch
die Verwendung nur dieser Düngemittel
allein leistet den Ansprüchen
der Verbraucher nicht mehr Genüge.
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Die
Zugabe von Makro- und Mikroelementen (Aluminium, Eisen, Kupfer,
Zink, Molibdän,
Kobalt, Nickel, Jod, Selen, Brom, Fluor, Arsen und Bor) zu Düngemitteln
beeinflusst das Pflanzenwachstum, aber die Wirkung eines jeweiligen
Elements kann gesteigert werden, wenn dabei nicht nur eines oder
mehrere der genannten Zusatzelemente, sondern auch andere biogene
Elemente zu Verwendung kommen.
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Bei
solchen biogenen Elementen kann es sich um Pflanzenwuchshormone
handeln. Die zugänglichsten
Hormonen sind Derivate von Gibberellinsäure, insbesondere Salze derselben.
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Komplexe
Verbindungen, die bei der Verbesserung von Wachstum und Entwicklung
der Pflanzen am weitesten verwendet werden, sind diejenigen, die
Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumquellen sowie Makro- und Mikroelemente
aufweisen (Das große
Enzyklopedische Lexikon „Chemie", Moskau, Verlag „Die Große Russische
Enzyklopedie" 1988,
S. 603).
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Beispielsweise
ist eine Zusammensetzung zur Beschleunigung des Pflanzenwachstums
(SU-Urheberschein 1794939, C 05 F 11/02, 1993) bekannt, die Torf,
mikrobiologische Abfallprodukte, einen phosphorhaltigen und einen
kaliumhaltigen Bestandteil und wasserlösliche Verbindungen von Bor,
Molibdän,
Magnesium, Kupfer und Kobalt enthält.
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Bekannt
ist auch ein Aktivator der Bodenmikroflora (RU Patent 2108999 C
02 F 11/08, 1998), der eine Mischung von milchsauren thermophilen
Bakterien, organischen Verbindungen und Makro- und Mikroelementen
enthält.
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Nachteilig
bei den obigen Zusammensetzungen ist deren niedrige Wirksamkeit,
wenn sie bei Pflanzennachdüngen
und Saatgutbehandlung gemeinsam mit den Stickstoff, Kalium und Phosphor
enthaltenden Düngemitteln
zum Einsatz kommen.
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Das
Ru 2142231 C1 beschreibt
einen die pflanzliche Masse von grünen Pflanzen vergößernden
Pflanzenwachstumsförderer,
der ein Alkalimetallsalz der Gibberellinsäure und ein Füllmittel
umfasst. Das Füllmittel enthält außer den
Stickstoff-, Phosphor- und Kaliumquellen auch Spurenelemnte wie
Molybdän
(0,006 bis 0,01 Gew.-%)
und Bor (0,005 bis 0,015 Gew.-%). In
Ru 2099948 C1 and
Ru 2098961 C1 ist die Verwendung
von Natriumsalz der Gibberellinsäure
zum Anregen des Wachstums und der Enwicklung von Ölpflanzen
bzw. zur Kontrolle des Weizenwachstums beschrieben. In
Ru 2093570 C1 wird beschrieben,
dass eine Mischung von solchen Gibberellinsalzen mit dem N-Tris-hydroxyethylammoniumsalz
der Parachlorphenylthioessigsäure
ein Wachstumsförderer
ist, der zum Anstieg in der Produktion der Biomasse von Mikroorganismen
beiträgt.
In
SU 1253973 A1 wird
beschrieben, dass Hydroxyalkylammoniumsalze von para-substituierten
Phenylthio- oder Penylsulphonylessigsäure die Gerstenmalzproduktion
anregen, die Ausbeute steigern und die Germinationszeit verringern.
In
DD 217410 A1 wird
gelehrt, dass gewisse Ester auxinartiger Verbindungen wie z.B. Phenoxyessigsäuren, mit
den Gibberellinen kombiniert, die Salztoleranz sowie das Aufblühen und
Fruchtansetzen in Pflanzen erhöhen.
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Der
vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Zusammensetzung
vorzuschlagen, die das Pflanzenwachstum verbessert.
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Das
mit der Erfindung zu erzielende technische Ergebnis besteht in der
Verkürzung
der für
die Samenkeimung erforderliche Zeit, in der Beschleunigung des Pflanzen-
und Fruchtwachstums sowie in der Erhöhung des Erntertrags und der
Widerstandsfähigkeit
gegen Krankheiten.
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Dieses
technische Ergebnis wird mit einem Pflanzenwachstumsförderer erzielt,
der wasserlösliche Salze
von Molybdän
und Bor, Natriumsalz der Gibberellinsäure, N-(dimethyl-2-hydroxyethyl)ammoniumsalz der
Parachlorphenylthioessigsäure
und ein Füllmittel
enthält,
wobei die Bestandteile im folgenden Massenverhältnis (Gew.-%) vorliegen:
Wasserlösliches
Molybdänsalz
(in bezug auf Molybdän) | 10
bis 50 |
Wasserlösliches
Borsalz (in bezug auf Bor) | 10
bis 40 |
N-(dimethyl-2-hydroxyethyl)ammoniumsalz
der Parachlorphenylthioessigsäure | 0,1
bis 1,0 |
Natriumsalz
der Gibberellinsäure | 0,01
bis 0,1 |
Füllmittel | Rest |
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Bei
dem Füllmittel
kann es sich um eine Stickstoff- und/oder Phosphor- und/oder Kaliumquelle
handeln. Außerdem
kann der Pflanzenwachstumsförderer
zusätzlich
N-Tris-(2-hydroxyethyl)ammoniumsalz
der Ortochlorphenyloxyessigsäure
and/oder N-Tris-(2-hydroxyethyl)ammoniumsalz
der Ortochlorphenylsulfoessigsäure
und/oder Dimethylethanolammoniumsalz der Parachlorphenylthioessigsäure enthalten,
wobei die Gesamtmenge an Ammoniumsalz der Phenylessigsäure zwischen
0,1 und 1,0 Gew.-% liegt.
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Die
Wahl der Zusammensetzung des Pflanzenwachstumsförderers erfolgte auf Grund
der experimentell bewiesenen Anregung des Pflanzenwachstums, der
Beschleunigung der Samenkeimung und des Anstiegs in der Pflanzenproduktivität durch
die Verwendung von Ammoniumsalz der Phenylessigsäure und Natriumsalz der Gibberellinsäure in Verbindung
mit dem vollständigen
Angebot an mineralischen Bestandteilen in der Nahrung der Pflanzen.
Die Experimente haben jedoch gezeigt, dass die kombinierte Wirkung
der genannten Ammoniumslze der Phenylessigsäure und des Natriumslzes der
Gibberellinsäure
nicht ausreicht, um das genannte technische Ergebnis zu erzielen.
Es hat sich erwiesen, dass sich das genannte technische Ergebnis
durch Zugabe von wasserlösslichen
Molybdän-
und Borsalzen zum Pflanzenwachstumsförderer erzielen lässt. Die Verhältnisse
der Bestandteile im Pflanzenwachstumsförderer sind experimentell ausgewählt worden.
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Der
Pflanzenwachstumsförderer
wird durch Vermischung der vorläufig
feinverteilten Bestandteile hergestellt.
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Im
nachfolgenden wird die vorliegende Erfindung anhand der beiliegenden
Ausführungsbeispiele
näher erläutert.
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Beispiel 1 (Bezugsbeispiel)
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Man
brachte Rasengrassamen auf ein Gazentuch in einer Petrischale. Jede
Petrischale enthielt 20 Samen. Die Samen wurden mit einer leitungswässrigen
Lösung
eines Mineraldüngers
benetzt, die 0,1 % Ammoniumnitrat und 0,06 % Kaliumdihydrophosphat
enthielt. Die Petrischalen wurden undicht zugedeckt und die Rasengrassamen
für 10
Tage bei dem Raumtemperatur keimen gelassen. Die Anzahl der gekeimten
Samen betrug durchschnittlich 10 Samen am 9. Tage und 19 Samen am
10. Tage.
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Beispiel 2
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Man
bereitete einen Pflanzenwachstumsförderer zu, der ein wasserlöslches Molybdänsalz (Natriummolybdat)
mit 23 Gew.-%-igem Gehalt an reinem Molybdän und ein wasserlöslches Borsalz
(Natriumtetraborat) mit 32 Gew.-%-igem Gehalt an reinem Bor, N-(dimethyl-2-hydroxyethyl)ammoniumsalz
der Parachlorphenylthioessigsäure
in einer Menge von 0,4 Gew.-%, Natriumsalz der Gibberellinsäure in einer
Menge von 0,05 Gew.-% und Kaliumdihydrophosphat als Rest zu 100
Gew.-% enthielt.
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Der
so zubereitete Pflanzenwachstumsförderer wurde verwendet zum
Keimenlassen der Rasengrassamen unter Bedingungen, welche denen
in Beispilel 1 beschriebenen ähnlich
waren. Die Samen wurden in einer 0,01 %-gen Lösung eines in der obenbeschriebenen
Weise zubereiteten Pflanzenwachstumsförderers benetzt. Nach 5 Tagen
war die Anzahl der gekeimten Samen durchschnittlich 10 Samen je
Schale und nach 7 Tagen 20 Samen je Schale. Das heißt, dass
die Wachstumsbeschleunigung bei ca. 30 bis 44 % lag.
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Beispiel 3 (Bezugsbeispiel)
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Man
ließ die
Rasengrassamen in 15 cm hohen Töpfen
mit einer Fläche
von 100 cm
2, gefüllt mit einem Boden, der durch
Vermischung von gewaschenem Sand, Tonerde und Torf in einem 1:1:1-Verhältnis erhalten wurde,
keimen. Die Anzahl der Samen je Topf betrug 50 in jedem Fall. Das
Rasengras wurde während
eines Monats in Treibhäusern
gezogen. Die Pflanzen wurden an jedem zweiten Tag mit abgestandenem
Leitungswasser and einmal in fünf
Tagen mit einer Lösung
eines Mineraldüngers
begossen, die enthiehlt, in Gew.-%:
Ammoniumnitrat | 0,1 |
Kaliumdihydrophosphat | 0,06 |
Magnesiumsulfat | 0,01 |
Eisen(II)sulfat | 0,002 |
Zinksulfat | 0,0005 |
Mangansulfat | 0,0003 |
Kupfersulfat | 0,00001 |
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Nach
einem Monat wurde das Gras bis an die Wurzeln geschnitten und die
so erhaltene Biomasse gewogen. Die grüne Masse betrug durchschnittlich
12,0 g je Topf.
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Beispiel 4 (Bezugsbeispiel)
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Man
zog Tomaten der Sorte „Belyi
Naliv" in Treibhäusern in
einem Boden gedüngt
mit dem Biokompost, dessen Zusammensetzung in Tabelle 1 angegeben
ist. Der Dünger
wurde in einer Aufwandmenge von 0,6 kg/m2 eingebracht.
Für das
Aufziehen wurden die meistentwickelten fünf Setzlinge ausgewählt. Die
Einschätzung
des Fruchttragens erfolgte an dem durchschnittlichen Gewicht der
Tomaten, die von einer Pflanze während
der ersten 7 Tage nach dem Pflücken
der ersten reifen Tomate geerntet worden sind. Dieser Parameter belief
sich auf 0,83 kg.
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Beispiel 5
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Man
bereitete einen Pflanzenwachstumsförderer zu, der ein wasserlöslches Molybdänsalz (Natriummolybdat)
mit 19 Gew.-%-igem Gehalt an reinem Molybdän, ein wasserlöslches Borsalz
(Natriumtetraborat) mit 37 Gew.-%-igem Gehalt an reinem Bor, N-(dimethyl-2-hydroxyethyl)ammoniumsalz
der Parachlorphenylthioessigsäure
in einer Menge von 0,1 Gew.-%, N-Tris-(2-hydroxyethyl)ammoniumsalz
der Orthochlorphenyloxyessigsäure
in einer Menge von 0,3 Gew.-%, Natriumsalz der Gibberellinsäure in einer
Menge von 0,05 Gew.-% und dreifach substituiertes Ammoniumorthophosphat
als Rest zu 100 Gew.-% enthielt.
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Die
Züchtung
der Tomaten der Sorte „Belyi
Naliv" erfolgte
in ähnlicher
Weise wie in Beispiel 5. Doch in der Samenkeimungsstufe bewässerte man
den Boden einmal in 3 Tagen mit einer 0,0001 %-igen Lösung des
Pflanzenwachstumsförderers
und die Pflanzen während
des Blühens
und Fruchtens einmal in 12 Tagen mit einer 0,00001 %-igen Lösung des
Pflanzenwachstumsförderers.
Die Produktivität
lag bei 1,1 kg und die Wirksamkeit des Pflanzenwachstumsförderers
lag somit bei 32,5 %.
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Beispiel 6
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Man
zog junge Samtblumen (Tagetos) im offenen Boden einer Gartenparzelle.
Für das
Züchten
wurden Setzlinge in etwa gleicher Größe mit etwa gleichem Wurzelvolumen
ausgewählt.
Die Setzlinge wurden gleichzeitig in ein Beet in Reihe auf der südlichen
Gartenseite ausgepflanzt. Das Beet wurde gleichmäßig mit einem organischen Düngemittel
in einer Aufwandmenge von 0,2 kg/m2 gedüngt und
mit einem Eimer Wasser je Beet gewässert. Die Setzlinge wurden
in Pflanzlöcher
mit 25 cm Beabstandung ausgepflanzt. Die Setzlinge wurden in zwei
Gruppen mit je 6 Stück
eingeteilt. Die Gruppen wurden im Beet durch einen Betonschirm voneinder
getrennt, um das Vermischen von Wasser für verschiedene Gruppen miteinander
zu vermeiden. Die Bewässerung
der Bezugsgruppe erfolgte mit gewöhnlichem Wasser, die der Testgruppe
mit dem gleichen Wasser, doch in der Periode eines starken Wachstums
vor dem Blühen
wurde das Wasser zweimal wöchentlich mit
einer Lösung
des wie in Beispiel 2 erhaltenen Pflanzenwachstumsförderers
derart gedüngt,
dass dessen Konzentration im Wasser 0,01 % ausmachte.
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Die
Tabelle 2 gibt den Vergleich eines 14 Tage langen Wachstums der
Pflanzen wieder.
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Somit
beträgt
die Wirksamkei des Pflanzenwachstumsförderers etwa 25 bis 30 %.
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Die
hier angeführten
Beispiele bestätigen
die Wirksamkeit des Pflanzenwachstumsförderers in der Pflanzenzucht.