-
GEBIET DER
ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf Einwegartikel und genauer
auf Einwegartikel mit einem Sensor, der für die Erkennung einer Eingabe ausgebildet
ist, die mit einer bevorstehenden Eliminierung von Exkrementen in
Beziehung steht, und für die
Bereitstellung eines Signals an den Träger des Artikels über ein
solches bevorstehendes Ereignis.
-
HINTERGRUND
DER ERFINDUNG
-
Heutzutage
sind Einwegartikel, wie Windeln, Windelhosen, Übungshöschen, Inkontinenzslips für Erwachsene,
Damenbinden und Tampons, bei der Pflege von Säuglingen und Kleinkindern und
bei der Pflege inkontinenter Erwachsener als ein Mittel zum Einbehalten,
Isolieren und Entsorgen von Exkrementen sehr gebräuchlich.
Diese Artikel haben wiederverwendbare, waschbare Stoffkleidungsstücke als die
bevorzugten Mittel für
diese Anwendungen aufgrund ihres Komforts und ihrer Zuverlässigkeit
generell ersetzt. Die Einwegartikel begegnen einem Ereignis eines
Stuhlgangs, eines Wasserlassens oder einer Ausscheidung durch Absorbieren
und Einbehalten von Exkrementen, die auf dem Artikel abgelagert werden.
Einige Einwegartikel signalisieren ein Ereignis eines Stuhlgangs,
eines Wasserlassens oder einer Ausscheidung nach dem Auftreten (z.
B. Nässeanzeigen,
Erkennung von Temperaturänderung).
Die Artikel sagen jedoch nicht voraus, wenn ein Ereignis gleich
passieren wird und bereiten den Artikel, Träger oder Pfleger nicht auf
das Auftreten des vorhergesagten Ereignisses vor. Gegenwärtige Einwegartikel haben
Absorptionsmaterial in einer Konfiguration, die zur Zeit des Anlegens
an den Träger
gebrauchsfertig ist, oder haben eine Konfiguration, die erst zur
Zeit einer Ausscheidung von Exkrementen oder kurz danach verfügbar wird.
Sperrbündchen
zum Beispiel sind in Position, wenn der Artikel an den Träger angelegt
wird. Signalgebungsvorrichtungen wie thermale oder visuelle Anzeiger
oder Alarme für
Bettnässen
signalisieren ein Ereignis des Wasserlassens erst, nachdem das Wasserlassen
begonnen hat. Bekannte Vorrichtungen zur Sauberkeitserziehung erkennen und
signalisieren dem Träger
beispielsweise jedoch, nachdem der Stuhlgang oder das Wasserlassen
begonnen hat, und geben dem Träger
nicht die Möglichkeit,
das Badezimmer rechtzeitig zu erreichen, um einen Vorfall oder Bettnässen zu
verhindern.
-
WO
88/03390 offenbart eine Vorrichtung und eine Methode zur Quantifizierung
der relativen Blähung
der Blase eines Menschen. Das entsprechende Verfahren ist konzipiert,
um von einem Urologen angewendet zu werden, und erfordert die Verwendung einer
Ultraschallvorrichtung.
-
XP-002150656
offenbart eine weitere Vorrichtung für die Verwendung durch einen
Urologen (vorzugsweise in einem Krankenhaus), das auf einer Druckmessung
basiert.
-
ZUSAMMENFASSUNG
DER ERFINDUNG
-
Die
vorliegende Erfindung ist auf einen Einwegartikel gerichtet, der
an einem Träger
angebracht wird. Der Einwegartikel umfasst einen Sensor, der für die Erkennung
des Zeitpunkts angepasst ist, wenn ein Körperhohlraum des Trägers ausgewählt aus
der Gruppe, einschließlich
des Rektums, der Blase oder des Dickdarms, ein vorbestimmtes Volumen
erreicht, und einen Signalmechanismus, der dem Träger, einem
Pfleger oder einem Element des Artikels ein Signal gibt, wenn das
vorbestimmte Volumen des Körperhohlraums
erreicht wurde.
-
KURZBESCHREIBUNG
DER ZEICHNUNGEN
-
1 ist
eine Draufsicht eines Artikels, der gemäß der vorliegenden Erfindung
hergestellt wurde, in einem aufgefalteten Zustand, wobei Teile der Struktur
im Schnitt gezeigt werden, um die Konstruktion des Artikels deutlicher
zu zeigen, wobei der Artikel eine Windel ist.
-
2 ist
eine perspektivische Ansicht einer Exkrementbeutel-Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung.
-
3 ist
eine perspektivische Ansicht einer Ausführungsform einer Windel, die
einen Exkrementbeutel enthält.
-
4 zeigt
ein Diagramm einer Absorptionsartikel-Ausführungsform des Systems der
vorliegenden Erfindung.
-
5 zeigt
eine perspektivische Ansicht einer Exkrementisolierungsvorrichtung
der vorliegenden Erfindung in einem komprimierten Zustand vor der
Aktivierung.
-
5A zeigt
eine Schnittansicht entlang der Linie 5A-5A von 2.
-
6A und 6B zeigt
eine Ausführungsform
eines reagierenden Systems der vorliegenden Erfindung, einschließlich eines
elektrisch empfindlichen Gels.
-
7A, 7B und 7C zeigt
eine weitere Ausführungsform
eines reagierenden Systems der vorliegenden Erfindung, einschließlich eines elektrisch
empfindlichen Gels.
-
8A zeigt
eine ideale Ausgabefunktion eines diskontinuierlichen reagierenden
Systems der vorliegenden Erfindung mit einem einzigen Schwellenwert.
-
8B zeigt
eine ideale Ausgabefunktion eines diskontinuierlichen reagierenden
Systems der vorliegenden Erfindung mit mehreren Schwellenwerten.
-
9A zeigt
eine beispielhafte Ausgabefunktion eines diskontinuierlichen reagierenden
Systems der vorliegenden Erfindung entlang der ersten, zweiten und
dritten Ableitung der Ausgabefunktion.
-
9B zeigt
eine Übergangsfunktion
eines Regelungssystems mit einer Reihe von Verzögerungen ersten Grades mit
gleicher Zeitkonstante.
-
10A zeigt ein Blockdiagramm eines beispielhaften
offenen reagierenden Systems.
-
10B zeigt ein Blockdiagramm eines beispielhaften
geschlossenen reagierenden Systems.
-
10C zeigt ein Blockdiagramm eines beispielhaften
offenen reagierenden Systems mit einer Steuereinrichtung.
-
10D zeigt ein Blockdiagramm eines beispielhaften
geschlossenen reagierenden Systems mit einer Steuereinrichtung.
-
11A ist ein grafisches Beispiel einer Erhöhung in
der basalen elektrischen Aktivität
eines externen Afterschließmuskels
im Zusammenhang mit Defäkation.
-
11B ist ein grafisches Beispiel einer Verminderung
in der basalen elektrischen Aktivität eines externen Afterschließmuskels
im Zusammenhang mit Defäkation.
-
12 zeigt
ein Diagramm eines Gürtels, der
Sensoren umfasst, die so angeordnet sind, dass sie elektrische Aktivität in den
Dickdarm- oder Unterleibswandmuskeln des Trägers erkennen.
-
13A–13E sind grafische Beispiele dafür, wie eine
propagierende Kontraktion des glatten Muskels mit hoher Amplitude
entlang eines menschlichen Dickdarms über einen Zeitraum aufgezeichnet
ist.
-
14 ist
eine grafische Darstellung der elektrischen Aktivität, die auf
der Hautoberfläche
des Trägers über einem
Teil des Dickdarms des Trägers gemessen
wird, sowie einer Messung des Drucks im Dickdarm.
-
AUSFÜHRLICHE
BESCHREIBUNG DER ERFINDUNG
-
Wie
hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Absorptionsartikel" bzw. „absorbierender
Artikel" auf Vorrichtungen,
welche Körperausscheidungen
unter Verwendung eines absorbierenden Kerns absorbieren und zurückhalten,
und bezieht sich insbesondere auf Vorrichtungen, welche am Körper oder
in der Nähe
des Körpers
des Trägers
angeordnet sind, um die verschiedenen vom Körper abgege benen Ausscheidungen
zu absorbieren und zurückzuhalten.
Der Ausdruck „Einweg" wird hier zur Beschreibung
von absorbierenden Artikeln verwendet, welche im Allgemeinen nicht
dazu gedacht sind, gewaschen oder in anderer Weise wiederhergestellt oder
als absorbierender Artikel wiederverwendet zu werden (d. h. sie
sind dazu gedacht, nach einer einmaligen Benutzung weggeworfen zu
werden und vorzugsweise recycelt, kompostiert oder in anderer Weise
in einer umweltverträglichen
Art entsorgt zu werden.) Ein „einheitlicher" absorbierender Artikel
bezieht sich auf absorbierende Artikel, die aus separaten Teilen
gebildet sind, die miteinander verbunden werden, um eine aufeinander
abgestimmte Einheit zu bilden, so dass sie keine separaten Handhabungselemente,
wie einen separaten Halter und eine separate Einlage, benötigen. Eine
bevorzugte Ausführungsform
eines erfindungsgemäßen absorbierenden
Artikels ist ein einheitlicher Einwegabsorptionsartikel, wie die
Windel (20), die in 1 dargestellt ist.
Wie hier verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Windel" auf einen im Allgemeinen von Kindern
und inkontinenten Personen getragenen absorbierenden Artikel, der
um den unteren Rumpf herum getragen wird. Die vorliegende Erfindung
ist auch für
andere absorbierende oder nichtabsorbierende Artikel anwendbar,
wie Inkontinenzslips, Inkontinenzunterwäsche, Absorptionsmitteleinsätze, Windelhalter
und -einlagen, Kolostomiebeutel für einen natürlichen Anus oder künstlichen
Darmausgang, Damenhygienekleidungsstücke, Tampons, Tücher, Einwegtücher, Papiertücher, wasserabsorbierende
Artikel, ölabsorbierende
Artikel, Reinigungsbeutel (spill cleanup), Trocknungsmittelbeutel,
Einwegmopps, Bandagen, therapeutische Wicklungen, Stützelemente,
Einwegwärmekissen
und dergleichen.
-
1 ist
eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße Windel (20) in
flach ausgebreitetem Zustand, wobei Teile der Struktur weggeschnitten
sind, um den Aufbau der Windel (20) deutlicher darzustellen.
Der Teil der Windel (20), der zum Träger weist, ist zum Betrachter
gewandt. Wie in 1 dargestellt, umfasst die Windel
(20) vorzugsweise eine flüssigkeitsdurchlässige Oberschicht
(24); eine flüssigkeitsundurchlässige Unterschicht
(26); einen Absorptionskern (28), der vorzugsweise zwischen
mindestens einem Teil der Oberschicht (24) und der Unterschicht
(26) angeordnet ist; Seitenfelder (30); elastisch
gemachte Beinbündchen
(32); ein elastisches Taillenmerkmal (34) und
ein Befestigungssystem, das im Allgemeinen mit 40 bezeichnet
wird. Die Windel (20) ist in 1 so dargestellt,
dass sie einen ersten Taillenbereich (36), einen zweiten
Taillenbereich (38) gegenüber dem ersten Taillenbereich
(36) und einen Schrittbereich (37), der sich zwischen
dem ersten Taillenbereich und dem zweiten Taillenbereich befindet,
aufweist. Der Umfang der Windel (20) wird durch die Außenränder der
Windel (20) bestimmt, bei denen die Längsränder (50) generell
parallel zu der Längsachse
(100) der Windel (20) verlaufen und die Endränder (52)
zwischen den Längsrändern (50)
generell parallel zu der Querachse (110) der Windel (20)
verlaufen.
-
Die
Grundeinheit (22) der Windel (20) umfasst den
Hauptkörper
der Windel (20). Die Grundeinheit (22) umfasst
mindestens einen Teil des Absorptionskerns (28) und vorzugsweise
eine äußere Abdeckschicht,
die die Oberschicht (24) und/oder die Unterschicht (26)
umfasst. Wenn der absorbierende Artikel einen separaten Halter und
eine Einlage umfasst, umfasst die Grundeinheit (22) im
Allgemeinen den Halter und die Einlage. (Zum Beispiel kann der Halter
eine oder mehrere Materialschichten umfassen, um die Außenabdeckung
des Artikels zu bilden, und die Einlage kann eine absorbierende
Anordnung, einschließlich
einer Oberschicht, einer Unterschicht und einem Absorptionskern,
umfassen. In solchen Fällen
können
der Halter und/oder die Einlage ein Befestigungselement enthalten,
das verwendet wird, um die Einlage während der Verwendungszeit an
Ort und Stelle zu halten.) Bei einheitlichen absorbierenden Artikeln
umfasst die Grundeinheit (22) die Hauptstruktur der Windel,
der andere Merkmale hinzugefügt
werden, um die dargestellte Windelgesamtstruktur zu bilden. Die
Oberschicht (24), die Unterschicht (26) und der
Absorptionskern (28) können zwar
zu einer Vielfalt von gut bekannten Konfigurationen zusammengesetzt
werden, wobei jedoch bevorzugte Windelkonfigurationen generell in
US-Patent Nr. 3,860,003 mit dem Titel „Contractible Side Portions
for Disposable Diaper",
er teilt an Kenneth B. Buell am 14. Januar 1975, im US-Patent Nr. 5,151,092,
erteilt an Buell am 9. September 1992, und im US-Patent Nr. 5,221,274,
erteilt an Buell am 22. Juni 1993, und im US-Patent Nr. 5,554,145
mit dem Titel „Absorbent
Article With Multiple Zone Structural Elastic-Like Film Web Extensible
Waist Feature",
erteilt an Roe et al. am 10. September 1996, im US-Patent Nr. 5,569,234
mit dem Titel „Disposable
Pull-On Pant", erteilt
an Buell et al. am 29. Oktober 1996, im US-Patent Nr. 5,580,411
mit dem Titel „Zero
Scrap Method For Manufacturing Side Panels For Absorbent Articles", erteilt an Nease
et al. am 3. Dezember 1996, und US-Patentanmeldung Seriennummer
08/915,471 mit dem Titel „Absorbent Article
With Multi-Directional Extensible Side Panels", eingereicht am 20. August 1997 im
Namen von Robles et al., beschrieben sind.
-
Die
Unterschicht (26) ist generell der Teil der Windel (20),
der angrenzend an die der Kleidung zugewandten Oberfläche (45)
des Absorptionskerns (28) angeordnet ist, was verhindert,
dass Körperausscheidungen,
die darin absorbiert und zurückgehalten
sind, Gegenstände
beschmutzen, die in Kontakt mit der Windel (20) kommen
könnten,
wie Bettwäsche
und Unterwäsche.
In bevorzugten Ausführungsformen
ist die Unterschicht (26) undurchlässig gegenüber Flüssigkeiten (z. B. Urin) und
umfasst eine dünne
Kunststofffolie, wie eine Thermoplastfolie, mit einer Dicke von
etwa 0,012 mm (0,5 mil) bis etwa 0,051 mm (2,0 mil). Geeignete Folien
für die
Unterschicht umfassen diejenigen, die von Tredegar Industries Inc.
aus Terre Haute, IN, USA hergestellt und unter den Handelsbezeichnungen
X15306, X10962 und X10964 verkauft werden. Zu weiteren geeigneten
Materialien für
die Unterschicht können
atmungsaktive Materialien gehören,
die Dämpfe
aus der Windel (20) entweichen lassen, während trotzdem
verhindert wird, dass Körperausscheidungen
durch die Unterschicht (26) dringen. Beispielhafte atmungsaktive
Materialien können
Materialien wie gewebte Bahnen, Vliesbahnen, Verbundstoffe, wie
beschichtete Vliesbahnen, und mikroporige Folien wie diejenigen,
die von Mitsui Toatsu Co. aus Japan unter der Bezeichnung ESPOIR
NO und von EXXON Chemical Co. aus Bay City, TX, USA unter der Bezeichnung EXXAIRE
hergestellt werden, einschließen.
Geeignete atmungsaktive Verbundstoffe, die Polymermischungen umfassen,
sind von Clopay Corporation, Cincinnati, OH, USA, unter der Bezeichnung
HYTREL blend P18-3097 erhältlich.
Solche atmungsaktiven Verbundstoffe sind ausführlicher in der PCT-Anmeldung
Nr. WO 95/16746, veröffentlicht
am 22. Juni 1995 im Namen von E. I. DuPont und gleichzeitig anhängigem US-Patent
Nr. 5,865,823, erteilt an Curro am 2. Februar 1999. Andere atmungsaktive
Unterschichten, einschließlich
Vliesbahnen und durchlässiger
geformter Folien, sind in US-Patent Nr. 5,571,096, erteilt an Dobrin
et al. am 5. November 1996, beschrieben.
-
Die
Unterschicht (26), oder jeder Teil davon, kann elastisch
in eine oder mehrere Richtungen dehnbar sein. In einer Ausführungsform
kann die Unterschicht (26) eine strukturell elastikartige
Folie („SELF") umfassen. Eine
strukturell pseudoelastische Folienbahn ist ein streckbares Material,
das ein pseudoelastisches Verhalten in Dehnungsrichtung zeigt, ohne
dass elastische Materialien hinzugefügt wurden. SELF-Bahnen, die
für die
vorliegende Erfindung geeignet sind, sind umfassender in US-Patent Nr.
5,518,801 mit dem Titel „Web
Materials Exhibiting Elastic-Like Behavior", erteilt an Chappell et al. am 21.
Mai 1996, beschrieben. In alternativen Ausführungsformen kann die Unterschicht
(26) elastomere Folien, Schaumstoffe, Faserbündel oder
Kombinationen dieser oder anderer geeigneter Materialien zusammen
mit Vliesbahnen oder synthetischen Folien umfassen.
-
Die
Unterschicht (26) kann mit der Oberschicht (24),
mit dem Absorptionskern (28) oder mit irgendeinem anderen
Element der Windel (20) mittels eines beliebigen in der
Technik bekannten Befestigungsmittels verbunden sein. (Wie hier
verwendet, umfasst der Begriff „verbunden" Anordnungen, mit denen ein Element
direkt am anderen Element befestigt wird, indem das Element direkt
an einem anderen Element angebracht wird, und Anordnungen, mit denen
das Element indirekt am anderen Element befestigt wird, indem das
Element an einem Zwischenteil bzw. Zwischenteilen angebracht wird,
das bzw. die wiederum am anderen Element angebracht ist bzw. sind.)
Zum Beispiel kann das Befestigungsmittel eine gleichmäßige fortlaufende
Haftmittelschicht, eine gemusterte Haftmittelschicht oder eine Gruppierung einzelner
Linien, Spiralen oder Punkte von Haftmitteln einschließen. Ein
bevorzugtes Befestigungsmittel umfasst ein offenes Musternetzwerk
aus Klebstofffäden,
wie offenbart in US-Patent Nr. 4,573,986 mit dem Titel „Disposable
Waste-Containment Garment",
erteilt an Minetola et al. am 4. März 1986. Andere geeignete Befestigungsmittel
schließen
mehrere Linien aus Klebstofffäden
ein, die in ein spiralförmiges
Muster gedreht sind, wie veranschaulich durch das System und die
Verfahren, gezeigt in US-Patent Nr. 3,911,173, veröffentlicht
für Sprague,
Jr. am 07. Oktober 1975; US Patent Nr. 4,785,996, erteilt an Ziecker
et al. am 22. November 1978; und US Patent Nr. 4,842,666, erteilt
an Werenicz am 27. Juni 1989. Klebstoffe, die als zufrieden stellend
befunden wurden, werden von H. B. Fuller Company aus St. Paul, Minnesota
hergestellt und als HL-1620 und HL-1358-XZP vertrieben. Alternativ
können
die Befestigungsmittel Wärmebindungen,
Druckbindungen, Ultraschallbindungen, dynamisch-mechanische Bindungen
oder beliebige andere geeignete Befestigungsmittel oder Kombinationen
dieser Befestigungsmittel, wie sie in der Technik bekannt sind,
umfassen.
-
Die
Oberschicht (24) ist vorzugsweise angrenzend an die dem
Körper
zugewandte Oberfläche (47)
des Absorptionskerns (28) angeordnet und kann damit und/oder
mit der Unterschicht (26) mittels eines beliebigen in der
Technik bekannten Befestigungsmittels verbunden sein. Geeignete
Befestigungsmittel sind vorstehend in Verbindung mit dem Verbinden der
Unterschicht (26) mit anderen Elementen der Windel (20)
beschrieben. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden
Erfindung sind die Oberschicht (24) und die Unterschicht
(26) an einigen Punkten direkt miteinander verbunden und
sind an anderen Punkten durch direktes Verbinden derselben mit anderen
Elementen der Windel (20) indirekt miteinander verbunden.
-
Die
Oberschicht (24) ist vorzugsweise nachgiebig, fühlt sich
weich an und wirkt auf die Haut des Trägers nicht reizend. Außerdem ist
mindestens ein Teil der Oberschicht (24) flüssigkeitsdurchlässig, so dass
Flüssigkeiten
leicht ihre Dicke durchdringen können.
Eine geeignete Oberschicht (24) kann aus einem breiten
Bereich von Materialien, wie porösen Schaumstoffen;
vernetzten Schaumstoffen; durchlässige
Kunststofffolien; oder Gewebe- oder Vliesbahnen aus natürlichen
Fasern (z. B. Holz- oder Baumwollfasern), synthetischen Fasern (z.
B. Polyester- oder
Polypropylenfasern) oder einer Kombination aus natürlichen
und synthetischen Fasern hergestellt werden. Wenn die Oberschichten
Fasern umfassen, können
die Fasern spinnvliesartig hergestellt, kardiert, nassgelegt, schmelzgeblasen,
wasserstrahlverfestigt oder anderweitig wie in der Technik bekannt
verarbeitet sein. Eine geeignete Oberschicht (24), die
eine Bahn aus Polypropylen-Stapelfasern umfasst, wird von Veratec,
Inc., einem Unternehmensbereich der International Paper Company
aus Walpole, Massachusetts, USA, unter der Bezeichnung P-8 hergestellt.
-
Geeignete
Oberschichten aus geformter Folie sind in US-Patent Nr. 3,929,135
mit dem Titel „Absorptive
Structures Having Tapered Capillaries", erteilt an Thompson am 30. Dezember
1975, US-Patent Nr. 4,324,246 mit dem Titel „Disposable Absorbent Article
Having A Stain Resistant Topsheet", erteilt an Mullane et al. am 13. April
1982; US-Patent Nr. 4,342,314 mit dem Titel „Resilient Plastic Web Exhibiting
Fiber-Like Properties",
erteilt an Radel, et al. am 3. August 1982, US-Patent Nr. 4,463,045
mit dem Titel „Macroscopically
Expanded Three-Dimensional Plastic Web Exhibiting Non-Glossy Visible
Surface and Cloth-Like Tactile Impression", erteilt an Ahr et al. am 31. Juli
1984, und US-Patent Nr. 5,006,394 „Multilayer Polymeric Film", erteilt an Baird
am 9. April 1991, beschrieben. Andere geeignete Oberschichten 30 können gemäß US-Patent
Nr. 4,609,518 und 4,629,643, erteilt an Curro et al. am 2. September 1986
bzw. am 16. Dezember 1986, hergestellt werden. Solche geformten
Folien sind von The Procter & Gamble
Company aus Cincinnati, Ohio, als „DRI-WEAVE" und von Tredegar Corporation aus Terre
Haute, Indiana, als „CLIFF-T" erhältlich.
-
Vorzugsweise
wird die Oberschicht (24) aus einem hydrophoben Material
hergestellt oder so behandelt, dass sie hydrophob wird, um die Haut
des Trägers
von im Absorptionskern (28) enthaltenen Flüssigkeiten
zu isolieren. Wenn die Oberschicht (24) aus einem hydrophoben
Material hergestellt wird, wird bevorzugt mindestens die obere Oberfläche der Oberschicht
(24) so behandelt, dass sie hydrophil wird, so dass Flüssigkeiten
schneller durch die Oberschicht hindurch treten. Dies verringert
die Wahrscheinlichkeit, dass Körperausscheidungen
von der Oberschicht (24) abfließen, anstatt durch die Oberschicht
(24) gesaugt und vom Absorptionskern (28) absorbiert
zu werden. Die Oberschicht (24) kann hydrophil gemacht
werden, indem sie mit einem Tensid behandelt wird oder indem ein
Tensid in die Oberschicht einbezogen wird. Geeignete Verfahren zum Behandeln
der Oberschicht (24) mit einem Tensid schließen das
Besprühen
des Materials der Oberschicht (24) mit dem Tensid und das
Eintauchen des Materials in das Tensid ein. Eine ausführlichere
Erläuterung
einer derartigen Behandlung und Hydrophilie ist US-Patent Nr. 4,988,344
mit dem Titel „Absorbent
Articles with Multiple Layer Absorbent Layers", erteilt an Reising et al. am 29. Januar
1991, und US-Patent Nr. 4,988,345 mit dem Titel „Absorbent Articles with Rapid
Acquiring Absorbent Cores",
erteilt an Reising am 29. Januar 1991 erteilt wurde. Eine genauere
Erörterung
einiger geeigneter Methoden zum Aufnehmen von Tensiden in die Oberschicht
ist in der U.S. Statutory Invention Registration (SIR) Nr. H1670,
veröffentlicht
am 1. Juli 1997 im Namen von Aziz et al., zu finden. Alternativ
kann die Oberschicht (24) eine mit Öffnungen versehene Bahn oder
Folie, die hydrophob ist, umfassen. Dies kann erzielt werden, indem
der Schritt der Hydrophilierungsbehandlung aus dem Herstellungsvorgang
ausgelassen wird und/oder eine Hydrophobierungsbehandlung auf die Oberschicht
aufgetragen wird, wie eine Polytetrafluorethylenverbindung wie SCOTCHGUARD
oder eine hydrophobe Lotionszusammensetzung, wie nachstehend beschrieben.
Bei solchen Ausführungsformen wird
bevorzugt, dass die Öff nungen
groß genug
sind, um das Durchdringen wässriger
Fluide, wie Urin, ohne erheblichen Widerstand zu ermöglichen.
-
Jeder
Teil der Oberschicht (24) kann, wie in der Technik bekannt,
mit einer Lotion beschichtet sein. Zu Beispielen geeigneter Lotionen
gehören
diejenigen, die in US-Patent Nr. 5,607,760 mit dem Titel „Disposable
Absorbent Article Having A Lotioned Topsheet Containing an Emollient
and a Polyol Polyester Immobilizing Agent", erteilt an Roe am 4. März 1997,
US-Patent Nr. 5,609,587 mit dem Titel „Diaper Having A Lotion Topsheet
Comprising A Liquid Polyol Polyester Emollient And An Immobilizing
Agent", erteilt
an Roe am 11. März
1997, US-Patent
Nr. 5,635,191 mit dem Titel „Diaper
Having A Lotioned Topsheet Containing A Polysiloxane Emollient", erteilt an Roe
et al. am 3. Juni 1997, und US-Patent
Nr. 5,643,588 mit dem Titel „Diaper
Having A Lotioned Topsheet",
erteilt an Roe et al. am 1. Juli 1997, beschrieben sind. Die Lotion
kann allein oder in Kombination mit einem anderen Mittel, wie der
vorstehend beschriebenen hydrophobierenden Behandlung, wirken. Die
Oberschicht kann auch antibakterielle Mittel umfassen oder mit diesen
behandelt sein, wobei einige Beispiele davon in der PCT-Patentanmeldung
Nr. WO 95/24173 mit dem Titel „Absorbent
Articles Containing Antibacterial Agents in the Topsheet For Odor Control", veröffentlicht
am 14. September 1995 im Namen von Theresa Johnson, offenbart sind.
Ferner können
die Oberschicht (24), die Unterschicht (26) oder
ein beliebiger Teil der Oberschicht oder der Unterschicht geprägt und/oder
aufgeraut sein, um ein stoffähnlicheres
Erscheinungsbild zu liefern.
-
Der
Absorptionskern (28) kann ein beliebiges absorbierendes
Material umfassen, das generell komprimierbar und anpassbar ist,
auf die Haut des Trägers
nicht reizend wirkt und Flüssigkeiten,
wie Urin und andere bestimmte Körperausscheidungen, absorbieren
und zurückhalten
kann. Der Absorptionskern (28) kann in einer großen Vielfalt
von Größen und
Formen hergestellt werden (z. B. rechtwinklig, sanduhrförmig, „T"-förmig, asymmetrisch
usw.) und kann eine große Vielfalt
flüssigkeitsabsorbierender
Materialien umfassen, die gewöhnlich
in Einwegwindeln und anderen absorbierenden Artikeln verwendet werden,
wie zerriebenen Holzzellstoff, welcher allgemein als Airfelt bezeichnet
wird. Zu Beispielen weiterer geeigneter absorbierender Materialien gehören Cellulosekrepppolster;
schmelzgeblasene Polymere, einschließlich Co-Formen; chemisch versteifte,
modifizierte oder vernetzte Cellulosefasern; Gewebe, einschließlich Gewebeumhüllungen
und Gewebelaminate; absorbierende Schaumstoffe, absorbierende Schwämme; superabsorbierende
Polymere; absorbierende Geliermaterialien oder jedes beliebige weitere
bekannte absorbierende Material oder Kombinationen solcher Materialien.
-
Die
Konfiguration und Konstruktion des Absorptionskerns (28)
können
ebenfalls variiert werden (z. B. können der bzw. die Absorptionskern(e)
oder die weitere absorbierende Struktur bzw. die weiteren absorbierenden
Strukturen Bereiche unterschiedlicher Stärke, einen hydrophilen Gradienten,
einen hydrophilen Superabsorptionsgradienten oder Aufnahmebereiche
mit geringerer mittlerer Dichte und geringerer mittlerer flächenbezogener
Masse aufweisen oder können
eine oder mehrere Schichten oder Strukturen umfassen). Das Gesamtabsorptionsvermögen des
Absorptionskerns (28) sollte jedoch mit der Lastannahme
und der beabsichtigten Verwendung der Windel (20) kompatibel
sein.
-
Beispielhafte
Absorbensstrukturen zum Gebrauch als die Absorbensaggregate sind
beschrieben in US-Patent Nr. 4,610,678 mit dem Titel „High-Density
Absorbent Structures",
erteilt an Weisman et al. am 9. September 1986, im US-Patent Nr. 4,673,402
mit dem Titel „Absorbent
Articles With Dual-Layered Cores",
erteilt an Weisman et al. am 16. Juni 1987, US-Patent Nr. 4,834,735,
mit dem Titel „High
Density Absorbent Members Having Lower Density and Lower Basis Weight
Acquisition Zones", erteilt
an Alemany et al. am 30. Mai 1989; US-Patent Nr. 4,888,231 mit dem
Titel „Absorbent
Core Having A Dusting Layer",
erteilt an Angstadt am 19. Dezember 1989; US-Patent Nr. 5,137,537
mit dem Titel „Absorb ent
Structure Containing Individualized, Polycarboxylic Acid Crosslinked
Wood Pulp Cellulose Fibers",
erteilt an Herron et al. am 11. August 1992, US-Patent Nr. 5,147,345
mit dem Titel „High
Efficiency Absorbent Articles For Incontinence Management", erteilt an Young
et al. am 15. September 1992, US-Patent Nr. 5,342,338 mit dem Titel „Disposable Absorbent
Article For Low-Viscosity Fecal Material", erteilt an Roe am 30. August 1994,
US-Patent Nr. 5,260,345 mit dem Titel „Absorbent Foam Materials For
Aqueous Body Fluids and Absorbent Articles Containing Such Materials", erteilt an DesMarais
et al. am 9. November 1993, US-Patent
Nr. 5,387,207 mit dem Titel „Thin-Until-Wet
Absorbent Foam Materials For Aqueous Body Fluids And Process For
Making Same", erteilt
an Dyer et al. am 7. Februar 1995, und US-Patent Nr. 5,625,222 mit
dem Titel „Absorbent
Foam Materials For Aqueous Fluids Made From High Internal Phase
Emulsions Having Very High Water-To-Oil Ratios", erteilt an DesMarais et al. am 22.
Juli 1997, beschrieben.
-
Die
Windel (20) kann auch mindestens ein elastisches Taillenmerkmal
(34) aufweisen, das die Bereitstellung einer verbesserten
Passform und Zurückhaltung
unterstützt.
Das elastische Taillenmerkmal (34) soll sich im Allgemeinen
elastisch dehnen und zusammenziehen, um sich dynamisch der Taille des
Trägers
anzupassen. Das elastische Taillenmerkmal (34) erstreckt
sich vorzugsweise von mindestens einem Taillenrand (62)
des Absorptionskerns (28) mindestens in Längsrichtung
nach außen
und bildet im Allgemeinen mindestens einen Teil des Endrands (52)
der Windel (20). Einwegwindeln sind in der Regel so konstruiert,
dass sie zwei elastische Taillenmerkmale aufweisen, wobei eines
im ersten Taillenbereich (36) und eines im zweiten Taillenbereich
(38) angeordnet ist. Ferner kann das elastische Taillenmerkmal
(34) oder jeder beliebige seiner Bestandteile zwar ein
oder mehrere getrennte Elemente aufweisen, die an der Windel (20)
befestigt sind, das elastische Taillenmerkmal (34) kann
jedoch auch als eine Verlängerung
anderer Elemente der Windel (20), wie der Unterschicht
(26), der Oberschicht (24) oder sowohl der Unterschicht
(26) als auch der Oberschicht (24), konstruiert
sein.
-
Das
elastische Taillenmerkmal (34) kann in einer Anzahl verschiedener
Konfigurationen konstruiert sein, einschließlich derjenigen, die in US-Patent Nr.
4,515,595, erteilt an Kievit et al. am 7. Mai 1985, US-Patent Nr.
4,710,189, erteilt an Lash am 1. Dezember 1987, US-Patent Nr. 5,151,092,
erteilt an Buell am 9. September 1992, und US-Patent Nr. 5,221,274,
erteilt an Buell am 22. Juni 1993, beschrieben sind. Zu weiteren
geeigneten Taillenkonfigurationen können Taillenabdeckungsmerkmale
gehören,
wie diejenigen, die in US-Patent Nr. 5,026,364, erteilt an Buell
am 25. Juni 1991, und US-Patent Nr. 4,816,025, erteilt an Foreman
am 28. März
1989, beschrieben sind.
-
Die
Windel (20) kann auch ein Befestigungssystem (40)
enthalten. Das Befestigungssystem (40) hält vorzugsweise
den ersten Taillenbereich (36) und den zweiten Taillenbereich
(38) in einer derartigen überlappenden Konfiguration,
dass seitliche Spannungen um den Umfang der Windel (20)
bereitgestellt werden, um die Windel (20) am Träger festzuhalten.
Das Befestigungssystem (40) umfasst vorzugsweise Klebelaschen
und/oder Klettbefestigungskomponenten, obwohl im Allgemeinen jedes
andere bekannte Befestigungsmittel akzeptabel ist. Einige beispielhafte
Befestigungssysteme sind offenbart in US-Patent Nr. 3,848,594 mit
dem Titel „Tape
Fastening System for Disposable Diaper", erteilt an Buell am 19. November 1974;
US-Patent Nr. B1 4,662,875 mit dem Titel „Absorbent Article", erteilt an Hirotsu
et al. am 5. Mai 1987; US-Patent Nr. 4,846,815 mit dem Titel „Disposable
Diaper Having An Improved Fastening Device", erteilt an Scripps am 11. Juli 1989; US-Patent
Nr. 4,894,060 mit dem Titel „Disposable Diaper
With Improved Hook Fastener Portion", erteilt an Nestegard am 16. Januar
1990; US-Patent Nr. 4,946,527 mit dem Titel „Pressure-Sensitive Adhesive
Fastener And Method of Making Same", erteilt an Battrell am 7. August 1990;
und dem hier vorstehend genannten US-Patent Nr. 5,151,092, erteilt
an Buell am 9. September 1992, und im US-Patent Nr. 5,221,274, erteilt
an Buell am 22. Juni 1993. Das Befestigungssystem kann auch ein
Mittel bereitstellen, um den Artikel in einer Einwegkonfiguration
zu halten, wie offenbart im US-Patent Nr. 4,963,140, erteilt an
Robertson et al. am 16. Oktober 1990, offenbart. In alternativen
Ausführungsformen
können
gegenüber
liegende Seiten des Kleidungsstücks
verbunden oder verschweißt
werden, um eine Unterhose zu bilden. Dies ermöglicht es, dass der Artikel
als Windelhose, wie ein Erziehungshöschen, verwendet werden kann.
-
Die
Windel (20) kann auch Seitenfelder (30) umfassen.
Die Seitenfelder (30) können
elastisch oder verlängerbar
sein, um eine komfortablere und körpernähere Passform bereitzustellen,
indem die Windel (20) dem Träger zu Beginn körperkonform
angelegt wird und diese Passform während der gesamten Tragzeit
und weit über
den Zeitpunkt hinaus, zu dem die Windel (20) mit Körperausscheidungen
belastet wird, hält,
da die elastischen Seitenfelder (30) ein Ausdehnen und
Zusammenziehen der Seiten der Windel (20) ermöglichen.
Die Seitenfelder (30) können
auch ein wirksameres Anlegen der Windel (20) bereitstellen,
da sich die Windel (20) während des Tragens „selbsttätig anpasst", selbst wenn die
Person, die die Windel anlegt, beim Anlegen härter an einem elastischen Seitenfeld
(30) zieht als am anderen.
-
Während die
Windel (20) der vorliegenden Erfindung vorzugsweise die
Seitenfelder (30) in dem zweiten Taillenbereich (38)
angeordnet hat, kann die Windel (20) mit Seitenfeldern
(30) versehen sein, die in dem ersten Taillenbereich (36)
oder sowohl im ersten Taillenbereich (36) und im zweiten
Taillenbereich (38) angeordnet sind. (Wie hier verwendet,
soll der Ausdruck „angeordnet" bedeuten, dass ein/mehrere Element(e)
der Windel in einem bestimmten Ort oder einer bestimmten Position
als eine einheitliche Struktur mit anderen Elementen der Windel
oder als ein separates Element, das mit einem anderen Element der
Windel verbunden ist, geformt ist (verbunden und positioniert).
Die Seitenfelder (30) können
in beliebigen geeigneten Konfigurationen konstruiert sein. Beispiele
für Windeln
mit elastischen Seitenfeldern sind offenbart in US-Patent Nr. 4,857,067,
mit dem Titel „Disposable
Diaper Having Shirred Ears",
erteilt an Wood, et al. am 15. August 1989, US-Patent Nr. 4,381,781,
erteilt an Sciaraffa, et al. am 3. Mai 1983; US-Patent Nr. 4,938,753,
erteilt an Van Gompel, et al. am 3. Juli 1990, dem vorstehend genannten
US-Patent Nr. 5,151,092, erteilt an Buell am 9. September 1992,
und im US-Patent Nr. 5,221,274, erteilt an Buell am 22. Juni 1993;
US-Patent Nr. 5,669,897, erteilt an LaVon, et al. am 23. September
1997, betitelt „Absorbent
Articles Providing Sustained Dynamic Fit", US-Patent Nr. 6,004,306, erteilt an
Robles, et al. am 21. Dezember 1999 mit dem Titel „Absorbent
Article With Multi-Directional Extensible Side Panels".
-
Die
Windel (20) enthält
außerdem
vorzugsweise Beinbündchen
(32), die eine verbesserte Zurückhaltung von Flüssigkeiten
und anderen Körperausscheidungen
liefern. Beinbündchen
können
auch als Beinbändchen,
Seitenklappen, Sperrbündchen oder
elastische Bündchen
bezeichnet werden. US-Patent Nr. 3,860,003 beschreibt eine Einwegwindel,
die eine zusammenziehbare Beinöffnung
mit einer Seitenklappe und einem oder mehreren elastischen Elementen
bietet, die ein elastisches Beinbündchen (ein abdichtendes Bündchen)
bereitstellen. US-Patent Nr. 4,808,178 und 4,909,803, erteilt an
Aziz et al. am 28. Februar 1989 bzw. 20. März 1990, beschreiben Einwegwindeln
mit „abstehenden" elastischen Klappen
(Sperrbündchen),
welche die Zurückhaltung
in den Beinbereichen verbessern. US-Patent Nr. 4,695,278 und 4,795,454,
erteilt an Lawson am 22. September 1987 bzw. an Dragoo am 3. Januar
1989, beschreiben Einwegwindeln mit doppelten Bündchen, einschließlich Dichtungsbündchen und
Sperrbündchen.
In einigen Ausführungsformen ist
es möglicherweise
erstrebenswert, alle oder einen Teil der Beinbündchen wie vorstehend beschrieben mit
einer Lotion zu behandeln.
-
Erfindungsgemäße Ausführungsformen
können
auch Taschen zum Aufnehmen und Zurückhalten von Ausscheidungen,
Trennelemente, die Hohlräume
für Ausscheidungen
bereitstellen, Sperrschichten zum Einschränken der Bewegung von Ausscheidungen
in dem Artikel, Kammern oder Hohlräume, die ausgeschiedene Ausscheidungsmaterialien
in der Windel aufnehmen und zurückhalten,
und dergleichen oder beliebige Kombinationen davon enthalten. Beispiele
für Taschen
und Trennelemente zum Gebrauch in Absorbensprodukten sind beschrieben
in US-Patent Nr. 5,514,121, erteilt an Roe et al. am 7. Mai 1996
mit dem Titel „Diaper
Having Expulsive Spacer";
US-Patent Nr. 5,171,236, erteilt an Dreier et al. am 15. Dezember
1992, mit dem Titel „Disposable
Absorbent Article Having Core Spacers"; US-Patent Nr. 5,397,318, erteilt an
Dreier am 14. März
1995, mit dem Titel „Absorbent
Article Having A Pocket Cuff";
US-Patent Nr. 5,540,671, erteilt an Dreier am 30. Juli 1996, mit
dem Titel „Absorbent
Article Having A Pocket Cuff With An Apex"; und PCT-Anmeldung WO 93/25172, veröffentlicht
am 3. Dezember 1993, mit dem Titel „Spacers For Use In Hygienic
Absorbent Articles And Disposable Absorbent Articles Having Such
Spacer"; und US-Patent Nr.
5,306,266, mit dem Titel „Flexible
Spacers For Use In Disposable Absorbent Articles", erteilt an Freeland am 26. April 1994.
Beispiele für
Kammern oder Hohlräume
sind offenbart in US-Patent Nr. 4,968,312, mit dem Titel „Disposable
Fecal Compartmenting Diaper",
erteilt an Khan am 6. November 1990; US-Patent Nr. 4,990,147, mit
dem Titel „Absorbent
Article With Elastic Liner For Waste Material Isolation", erteilt an Freeland
am 5. Februar 1991; US-Patent Nr. 5,062,840, mit dem Titel „Disposable Diapers", erteilt an Holt
et al. am 5. November 1991; und US-Patent Nr. 5,269,755 mit dem
Titel „Trisection Topsheets
For Disposable Absorbent Articles And Disposable Absorbent Articles
Having Such Trisection Topsheets",
erteilt an Freeland et al. am 14. Dezember 1993. Beispiele geeigneter
quer verlaufender Sperren sind in US-Patent Nr. 5,554,142 mit dem
Titel „Absorbent
Article Having Multiple Effective Height Transverse Partition", erteilt am 10.
September 1996 im Namen von Dreier et al.; PCT-Patent WO 94/14395
mit dem Titel „Absorbent
Article Having An Upstanding Transverse Partition", veröffentlicht
am 7. Juli 1994 im Namen von Freeland, et al.; und US-Patent Nr.
5,653,703 mit dem Titel „Absorbent
Article Having An gular Upstanding Transverse Partition", erteilt am 5. Aug.
1997 an Roe, et al., beschrieben.
-
Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
auch eine Vorrichtung (110) zum Umgang mit Exkrementen
einschließen,
wie sie in 2 dargestellt ist. Die Vorrichtung
(110) zum Umgang mit Exkrementen kann einen Exkrementbeutel
(111) zum Sammeln von Fäkalien,
Urin oder beidem einschließen.
Der Exkrementbeutel (111) kann eine Öffnung (121) und einen
Rand (112) aufweisen, der die Öffnung umgibt, für vorzugsweise
Klebbefestigung am Perianalbereich eines Trägers. Ferner hat sich gezeigt,
dass die Vorrichtung (110) zum Umgang mit Exkrementen besonders
nützlich
und vorteilhaft ist, wenn sie zusammen mit einem Kleidungsstück oder einer
Windel, vorzugsweise einer Einwegwindel, verwendet wird. Ein Beispiel
für eine
Windel (120), die einen Exkrementbeutel (111)
enthält,
ist in 3 dargestellt. Wenn er mit einer Windel (120)
oder einem anderen Kleidungsstück
verbunden wird, kann der Exkrementbeutel (111) auf irgendeiner
Oberfläche des
Artikels angeordnet oder mit dieser verbunden sein. Der Beutel (111)
kann durch jedes bekannte Mittel mit dem Artikel verbunden werden,
einschließlich
jedem der hierin beschriebenen Verbindungs- oder Befestigungsmittel
und/oder jedem anderen Mittel, wie Klebstoff, Klettverschlüssen, Magnetverbindungen,
Gurten, Bändern,
Riemen, Druckknöpfen usw.
In einer Ausführungsform
ist der Exkrementbeutel (111) mit der Oberschicht (124)
der Windel (120) verbunden.
-
Der
Exkrementbeutel (111) ist vorzugsweise ein flexibler Behälter zur
Einschließung
von ausgeschiedenem Fäkalmaterial
oder Urin. Somit ist der Exkrementbeutel (111) vorzugsweise
flüssigkeitsundurchlässig, und
trotzdem kann er atmungsaktiv sein. Ferner besitzt der Exkrementbeutel
(111) genügend Festigkeit,
um typischen Tragebedingungen, wie Sitzen, standzuhalten.
-
Der
Exkrementbeutel (111) kann eine oder mehrere Schichten
umfassen. In einer Ausführungsform
kann der Exkrementbeutel (111) drei Schichten, vorzugsweise eine
Folie und zwei Vliesstoffschichten, umfassen. Die Schichten des
Beutelmaterials können
jedes solche Material umfassen, dass der Beutel vorzugsweise flüssigkeitsundurchlässig ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung kann ein Schichtstoff aus einer Vliesstoffschicht
und einer Folie gebildet werden.
-
Geeignete
Folienmaterialien für
jede beliebige der Folienschichten umfassen vorzugsweise ein thermoplastisches
Material. Das thermoplastische Material kann dampfdurchlässig oder
-undurchlässig sein
und kann ausgewählt
sein unter allen Typen der Heißschmelzkleber,
Polyolefine, insbesondere Polyethylen, Polypropylen, amorphe Polyolefine
und dergleichen; Material, das schmelzbare Komponenten enthält, umfassend
Fasern oder polymere Bindemittel, einschließlich natürlichen Fasern wie Cellulose – Holzfaserstoff,
Baumwolle, Jute, Hanf; synthetische Fasern wie Glasfaserstoff, Rayon,
Polyester, Polyolefin, Acryl, Polyamid, Aramid, Polytetrafluorethylenmetall,
Polyimid; Bindestoffe wie hoch schmelzendes/niedrig schmelzendes
Zweikomponenten-Polymer, Copolymerpolyester, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat/-chloridcopolymer,
Copolymerpolyamid, Materialien, die Mischungen umfassen, wobei einige
der bildenden Materialien nicht schmelzbar sind; luft- und dampfdurchlässige Materialien,
einschließlich
mikroporöse
Folien wie die, die oben stehend hinsichtlich der Unterschicht beschrieben
sind, und monolithisch atmungsaktive Materialien wie HYTRELTM, erhältlich von
DuPont, und PebaxTM, erhältlich von ELF Atochem, Frankreich.
-
Der
Exkrementbeutel (111) kann jede Form oder Größe aufweisen.
Bevorzugte Formen schließen
flache kreisförmige
Beutel, konisch geformte Beutel, schräge konisch geformte Beutel
und pyramidenförmige
oder schräge
pyramidenförmige
Beutel und flache T-förmige
Beutel ein. Ferner kann der Exkrementbeutel (111) von einem
einheitlichen Materialstück
oder einer Anzahl separater Materialstücke bereitgestellt werden,
die identisch oder unterschiedlich sein können und die an ihren jeweiligen
Umfängen
verschweißt
sein können.
-
Der
Exkrementbeutel (111) kann auch Absorptionsmaterial enthalten.
Das Absorptionsmaterial kann jedes Absorptionsmaterial umfassen,
das in der Lage ist, Flüssigkeiten
zu absorbieren und zurückzuhalten.
Das Absorptionsmaterial kann eine große Vielfalt an flüssigkeitsabsorbierenden
Materialien umfassen, die üblicherweise
in Einwegwindeln und anderen Absorptionsartikeln verwendet werden.
Einige Beispiele sind hierin mit Bezug auf den Absorptionskern beschrieben.
-
Der
Exkrementbeutel (111) ist mit einer Öffnung (121) versehen,
durch die Fäkalmaterial
oder Urin von Körper
empfangen wird, bevor dies innerhalb des Beutelhohlraums gespeichert
wird. Die Öffnung
(121) ist vorzugsweise von einem Rand (112) umgeben
und kann in jeder Form oder Größe bereitgestellt
werden, wie kreisförmig,
länglich,
herzförmig, und
kann symmetrisch oder asymmetrisch sein, vorzugsweise hat die Öffnung entweder
in der Längs- oder
der Querrichtung eine längliche
Konfiguration. Der Rand kann Vorsprünge umfassen, die so konstruiert
sind, dass sie dem Damm-, Genital- und/oder Steißbereich des Trägers passen.
-
Der
Rand (112) sollte aus weichem, flexiblem und verformbarem
Material hergestellt sein, um leichtes Anlegen des Rands (112)
an den Perianal- oder Urogenitalbereich zu ermöglichen. Typische Materialien
schließen
Vliesstoffe, Gewebe, offenzellige thermoplastische Schaumstoffe,
geschlossenzellige thermoplastische Schaumstoffe, Verbundstoffe
aus offenzelligen Schaumstoffen und dehnbaren Vliesstoffen, und
Folien ein.
-
Der
Exkrementbeutel (111) umfasst vorzugsweise ferner ein Verbindungs-
oder Befestigungsmittel zum Anbringen der Vorrichtung am Träger. Solche Mittel
können
beliebige der hierin beschriebenen Verbindungs- oder Befestigungsmittel
oder beliebige andere in der Technik bekannte geeignete Verbindungs-
oder Befestigungsmittel umfassen, wie Riemen, Gurt, Klettverschlüsse, Nieten,
Bänder,
Druckknöpfe
und/oder körperverträglichen
Klebstoff, der auf den zum Träger
zeigenden Abschnitt des Exkrementbeutels (111) oder den
Rand aufgetragen ist.
-
Jeder
hautfreundliche wasserfeste Haftkleber kann zur Befestigung der
Vorrichtung am Perianal- oder Urogenitalbereich des Trägers verwendet werden,
wie Hydrokolloid-Klebstoffe und Hydrogel-Klebstoffe. Besonders wirksame
Klebstoffe beim Bereitstellen der gewünschten Hafteigenschaften zum
Befestigen des Rands an der Haut des Trägers an dem empfindlichen Perianalbereich
unter Ermöglichung
relativ schmerzloser Anbringung und Entfernung werden aus vernetzenden
Polymeren mit einem Weichmacher zur Bildung einer dreidimensionalen
Matrix gebildet.
-
Die
Windel (20) umfasst einen oder mehrere „proaktive Sensoren" (60). Wie
in dieser Anwendung verwendet, bezieht sich der Ausdruck „proaktiver Sensor" auf einen Sensor
oder ein Sensorsystem, das in der Lage ist, Veränderungen oder Signale in oder
am Körper
des Trägers,
im Artikel oder in den Exkrementen zu erkennen oder zu beobachten,
d. h. Eingaben, die sich direkt auf ein bevorstehendes Ereignis
in Zusammenhang mit den Exkrementen, dem Träger, dem Artikel oder einer
Komponente oder Komponenten davon beziehen oder zumindest damit in
Beziehung stehen. Proaktive Sensoren können auf eine oder mehrere
spezifische Eingaben reagieren. Beispiele für Eingaben, die von einem proaktiven Sensor
der vorliegenden Erfindung erkannt werden können, um ein bevorstehendes
Ereignis vorauszusagen, schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf, Druck, Schwingung, Ultraschallwellen, Kontraktion, Spannung,
Leitfähigkeit,
Widerstand, Kapazitanz, Induktivität.
-
Der
Sensor (60) kann zum Beispiel chemisch, mechanisch, elektrisch,
thermisch usw. sein. Ein chemischer Sensor kann auf chemische und/oder
biochemische Eingaben, wie Enzyme, die in der Regel in Exkrementen
vorhanden sind, pH, Wasser, Feuchtigkeit, und/oder biologische Eingaben,
wie Bakterien, Blut oder andere Bestandteile von Exkrementen, wie
Fäkalien,
Urin oder Menstruation usw., reagieren. Zu Beispielen für chemische oder
biochemische Sensoren gehören
das Auflösen oder
Aufbrechen von Filmen, Kapseln, Zellen, Verschweißungen usw.,
die sich als Reaktion auf eine spezielle chemische, biochemische
oder biologisch Eingabe oder auf eine spezielle Klasse von chemischen,
biochemischen oder biologischen Eingaben auflösen oder aufbrechen. Ein mechanischer
Sensor kann auf Bewegung, Lage, Druck usw. reagieren. Ein Beispiel
eines mechanischen Sensors ist ein Balgsensor, bei dem, wenn der
Beckenboden vor dem Stuhlgang absinkt, der Druck auf den Balg drückt, um
einen Teil des Sensors aufzublasen. Ein mechanischer Sensor kann
auch einen Sensor oder einen Teil des Sensors einschließen, der
bei einem vordefinierten angelegten Druck zerbrochen oder abgetrennt
wird. Ein elektrischer Sensor kann auf Feuchtigkeit, Urin, Faeces,
Menstruation, Druck, Hitze, Temperatur, Leitfähigkeit, Widerstand, Kapizitanz,
Induktivität
usw. reagieren. Ein elektrischer Sensor kann beispielsweise einen
Sensor einschließen,
in dem eine leitfähige
Eingabe wie Urin einen elektrischen Stromkreis schließt; einen
Sensor, in dem eine Eingabe wie Druck, Zug oder Wärme einen elektrischen
Kontakt schließt,
um einen Stromkreis zu schließen;
einen piezoelektrischen Sensor, der ein Signal über Druck erzeugt, der von
dem Träger
oder einem Teil des Trägers
(z. B. durch Bewegung oder Muskeltonus) hervorgerufen wird; ein
piezoelektrischer Wandler, der eine Ultraschallwelle erzeugt, wenn
er elektrisch ausgelöst
wird, und „Echo"-Rückläufe erkennt
und/oder vergleicht, zum Beispiel, um die Größe eines mit Flüssigkeit
gefüllten
Hohlraums wie der Blase oder des Rektums zu messen; ein Ultraschall-Abbildungsfeld; einen
Sensor, in dem der Widerstand, die Kapazitanz oder die Induktivität in Anwesenheit
der Eingabe variiert, auf die der Sensor reagiert (z. B. Leitfähigkeit
der Haut des Trägers), oder
einen Sensor, wie einen EMG-Sensor, der elektrische Signale vom
Körper
(z. B. von den subkutanen Muskeln) des Trägers über einen Kontakt wie einem
Hautkontaktsensor erhält.
Ein thermischer Sensor kann verwendet werden, um Veränderungen
der Temperatur zu erkennen.
-
In
noch einer anderen Ausführungsform kann
der Sensor einen oder mehrere Biosensoren enthalten, wie sie dem
Stand der Technik entsprechen (z. B. einen Enzymsensor, Organellsensor,
Gewebesensor, Mikroorganismussensor oder elektrochemischen Sensor).
Der Sensor kann angepasst werden, um Proteine, Zucker, Gallenkomponenten usw.
zu erkennen, wie in US-Patent Nr. 4,636,474 mit dem Titel „Toilet
Apparatus", erteilt
an Kenji Ogura et al. am 13. Januar 1987, beschrieben. Biosensoren können biologische
Erkennungssysteme umfassen, in der Regel Enzyme oder bindende Proteine,
wie Antikörper,
die auf der Oberfläche
von physikochemischen Aufnehmern immobilisiert werden. Die Biosensoren
können
Bestandteile von Exkrementen, wie Ammoniak und Phenol, erkennen
(z. B. über
Biosensoren, die Enzymelektroden umfassen). Ein spezieller Stamm
von Bakterien kann mittels Biosensoren erkannt werden, die Antikörper einsetzen,
die gegen den Bakterienstamm gezüchtet
wurden. Beispielhafte Enzymelektroden, die verwendet werden können, um
Phenole (z. B. in Urin oder Faeces) zu erkennen, schließen Elektroden
auf Tyrosinase-Basis oder Polyphenoloxidase-Enzymelektroden ein, die in US-Patent
Nr. 5,676,820 mit dem Titel „Remote
Electrochemical Sensor",
erteilt an Joseph Wang et al. am 14. Oktober 1997, und US-Patent
Nr. 5,091,299 mit dem Titel „An
Enzyme Electrode For Use In Organic Solvents", erteilt an Anthony P. F. Turner et
al. am 25. Februar 1992, beschrieben sind.
-
Der
Sensor der vorliegenden Erfindung kann umkehrbar oder nicht umkehrbar
sein. Eine auflösbare
Folie oder Kapsel ist ein Beispiel eines nicht umkehrbaren Sensors,
während
ein elektrischer Sensor, der elektrische Signale vom Körper eines
Trägers empfängt und
der mehrere Signale in Abfolge empfangen kann, ein Beispiel eines
umkehrbaren Sensors ist.
-
Ein
proaktiver Sensor (60) kann ein bevorstehendes Ereignis
erkennen oder kann einen Parameter erkennen, der mit dem Auftreten
eines bevorstehenden Ereignisses in direktem Verhältnis steht oder
zumindest korreliert. Ein bevorstehendes Ereignis, das von einem
proaktiven Sensor (60) der vorliegenden Erfindung erkannt
oder vorhergesagt werden kann, kann beispielsweise Wasserlassen,
Stuhlgang, Hitzeausschlag, Hautreizung oder Ausschlag, Hautdruckstellen
oder eine Krankheit oder Beschwerde des Trägers wie eine innere Infektion
(z. B. Gelbsucht), einen Vita minmangel, eine Verstopfung des Gallengangs,
Candidiasis, einen Parasiten, ein mögliches chronisches Hautleiden
oder -reizung usw. einschließen.
Ein Parameter, der sich auf Ereignis bezieht, ist irgendeine messbare
Eingabe, ein messbares Signal, wie eines oder mehrere der vorstehend aufgeführten möglichen
Eingaben, die mit dem Auftreten des Ereignisses innerhalb des Bezugsrahmens
des Systems korrelieren (d. h. ein Signal, das von den Exkrementen
oder dem Träger
verursacht wird). Der proaktive Sensor (60) kann zum Beispiel das
Auftreten eines Stuhlgangs, Wasserlassens oder Ausscheidens von
Exkrementen vorhersagen oder kann Signale erkennen, die Hautausschlag
oder -reizung vorangehen. Proaktive Sensoren (60) in einem Artikel
können
viele verschiedene Eingaben messen, um ein Ereignis vorherzusagen.
Zum Beispiel kann der proaktive Sensor (60) den externen
Afterschließmuskel
auf eine Kontraktion oder Entspannung im Afterschließmuskel,
die der Freisetzung von Faeces und/oder Urin vorangeht; Muskelaktivität in einem oder
mehreren Muskeln, die einen Körperhohlraum wie
die Blase, den Dickdarm oder das Rektum umgeben; eine Trennung des
Gesäßes; eine
Druckänderung
im Unterleib; eine Gaskonzentration in dem Artikel; ein Absenken
des Beckenbodens oder ein anderes Anzeichen beobachten, das verwendet
werden kann, um das Auftreten eines Ereignisses wie eines Stuhlgangs,
eines Wasserlassens oder einer Freisetzung von Exkrementen vorherzusagen
oder zu erwarten. Als Alternative kann ein proaktiver Sensor (60)
der vorliegenden Erfindung Signale erkennen, die einer Hautreizung
vorangehen. Zum Beispiel kann der Sensor verbleibenden Fäkalschmutz
auf der Haut des Trägers
erkennen (z. B. Fäkalenzymrückstand,
der nach dem Reinigen von einer verschmutzten Windel auf der Haut
des Trägers
verbleibt), der mit der Zeit zu Hautreizung führen kann. Die Erkennung eines
hohen pH, einer erhöhten
Hauthydration, die zu einer messbaren Zunahme in der Leitfähigkeit
oder Abnahme in der Impedanz der Haut führt, eines speziellen Mikroorganismus,
von Fäkalenzymen
usw. kann ebenfalls verwendet werden, um mögliche Hautreizung vorherzusagen.
-
Der
proaktive Sensor (60) kann in einem Abschnitt eines Einwegartikels,
der der Eingabe ausgesetzt ist, für deren Ermittlung der Sensor
ausgebildet ist, angeordnet und/oder wirkend mit diesem verbunden
sein. Für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung bezieht sich der Begriff „wirkend
verbunden" auf ein solches
Kommunikationsmittel, dass der proaktive Sensor (60) ein
Signal an einen gewissen Abschnitt des Artikels (20) ausgeben
kann, wenn der proaktive Sensor (60) eine Eingabe ermittelt.
Der proaktive Sensor (60) kann getrennt von und operativ
verbunden an einen anderen Teil des Artikels (20), einen
anderen Sensor (60), ein Betätigungselement (70),
ein Steuergerät
(80) oder eine andere Komponente des Artikels (20)
sein. „Operativ
verbunden" kann
beispielsweise ein Kommunikationsmittel wie eine elektrische Verbindung über einen
leitfähigen
Draht oder ein leitfähiges
Element, über
ein übertragenes
Signal wie Radiofrequenz, Infrarot oder eine andere Kommunikation
durch übertragene
Frequenz einschließen.
Alternativ kann der Sensor (60) wirkend über eine
mechanische Verbindung, wie eine pneumatische oder eine hydraulische
Verbindung, angeschlossen sein.
-
In
Artikel (20) zum Beispiel kann der proaktive Sensor (60)
im vorderen Taillenbereich (36), dem hinteren Taillenbereich
(38) oder dem Schrittbereich (37) von Artikel
(20) angeordnet sein und kann mit der Grundeinheit (22),
der Oberschicht (24), der Unterschicht (26), dem
Absorptionskern (28), Seitenfeldern (30), Beinbündchen (32),
einer Taillenfunktion (34), einem Befestigungssystem (40),
den Längsrändern (50)
oder Endrändern
(52) usw. eine Einheit bilden, daran angrenzend angeordnet
sein, damit verbunden sein oder einen Teil davon umfassen. Der proaktive
Sensor (60) kann in den Artikel (20) integriert
sein oder kann von dem Pfleger oder dem Träger angebracht werden. Der
proaktive Sensor (60) kann vollständig innerhalb des Artikels,
wie Artikel (20), enthalten sein oder kann einen Aufnahmeteil aufweisen,
der in dem Artikel enthalten ist, so dass er mit der gewünschten
Eingabe und einem anderen Abschnitt, wie einem übertragenden Abschnitt, der sich
entweder in dem Artikel oder außerhalb
des Artikels befindet, in Kontakt kommt. Alternativ kann der proaktive
Sensor (60) außerhalb
des Artikels (20) liegen, jedoch operativ mit einem Teil
des Artikels (20) verbunden sein, so dass der proaktive
Sensor (60) eine Eingabe außerhalb des Artikels (20)
ermitteln kann und ein Signal für
ein Steuergerät
(80) und/oder ein Betätigungselement
(70) bereitstellen kann. In einigen Ausführungsformen
kann der Sensor vom Artikel getrennt sein, z. B. separat an einen
Teil des Trägers
aufgebracht, und/oder er kann eine oder mehrere Komponenten getrennt
vom Artikel (20) haben.
-
In
einer Ausführungsform
kann der Artikel (20) eine Erweiterung (220) enthalten,
die eine oder mehrere Sensoren (60) umfasst, wie in 4 gezeigt.
Die Erweiterung (220) kann beispielsweise zumindest einen
Teil des Unterleibs des Trägers
bedecken, wodurch der (die) proaktive(n) Sensor(en) (60), wie
ein EMG-Sensor,
in der Nähe
der Dickdarm- oder Unterleibswandmuskeln platziert ist. Die Erweiterung (220)
kann in einer beliebigen geeigneten Form, Größe oder einem beliebigen geeigneten
Material sein, kann elastisch oder nicht elastisch sein und kann
ein Befestigungssystem, Versteifungselement oder eine am Körper haftende
Zusammensetzung, wie ein örtliches
Haftmittel, umfassen, um die Ausrichtung des Sensors mit den Zielmuskeln
beizubehalten.
-
Der
proaktive Sensor (60) kann vorzugsweise elektrische Aktivität in einer
oder mehreren Muskelgruppen des Trägers erkennen, einschließlich des externen
Afterschließmuskels,
des externen Harnröhrenschließmuskels,
Dickdarmmuskeln (d. h. glatte Dickdarmmuskeln), Muskeln der Bauchdecke,
Muskeln um die Blase, Muskeln um das Rektum und Muskeln im Zusammenhang
mit anderen Körperhohlräumen oder
Körperausscheidungen.
Als Alternative kann der Sensor (60) das Volumen des Rektums,
der Blase oder des Dickdarms messen und dem Träger oder Pfleger signalisieren,
wenn das Volumen eine vorbestimmte Schwelle für das Individuum erreicht.
Obwohl das tatsächliche
Volumen der Blase, des Rektums, des Dickdarms oder eines anderen
Körperhohlraums
gemessen werden kann, ist es möglicherweise
wünschenswerter,
bestimmte Eigenschaften der Blase oder eines anderen Körperhohlraums
zu messen, die einem bestimmten Volumen entsprechen. Beispielsweise
kann es ausreichend sein, den Abstand zwischen den Wänden des Hohlraums,
z. B. den Blasenwänden,
zu messen und das ungefähre
Volumen des Hohlraums zu berechnen oder auf andere Weise zu bestimmen.
Nicht beschränkende
Beispiele für
Schwellenwerte für
die Blase oder das Rektum, die für
die Bestimmung der nächsten
Ausscheidung relevant sein können,
schließen
etwa 80% des maximalen Tagesvolumens oder das minimale beobachtete
Harn- oder Stuhlgangvolumen ein. Genauer kann ein Enuresealarm vor
dem Harngang für
Individuen, die nächtliche
Harninkontinenz haben, dem Träger
oder Pfleger beispielsweise signalisieren, wenn die Blase 80% des
maximalen beobachteten Tagesblasenvolumens erreicht. Als Alternative
kann der Alarm anzeigen, wenn eine vorbestimmte Eigenschaft des
Hohlraums (z. B. Abstand zwischen Blasenwänden) erreicht ist, die einem
bestimmten Volumen des Hohlraums entspricht oder die bevorstehendem
Wasserlassen, Stuhlgang oder anderer körperlicher Aktivität entspricht.
-
Der
proaktive Sensor (60) kann ferner ein „Sensorsystem" umfassen, das zwei
oder mehr Sensoren enthält,
von denen jeder gleiche oder unterschiedliche Signale von derselben
Quelle oder unterschiedlichen Quellen ermitteln kann. Das Sensorsystem
kann Bestandteile einschließen,
die sich innerhalb, außerhalb
und/oder separat von dem Artikel befinden. Zum Beispiel kann das
Sensorsystem einen Sensor innerhalb des Artikels enthalten, der
elektrische Signale im externen Analsphinkter des Trägers erkennt,
und einen Sensor außerhalb
des Artikels, der Bewegung, Spannung oder Muskelaktivität im Unterbauch
des Trägers
ermittelt. Das Sensorsystem kann auch oder als Alternative andere
Bestandteile als die Sensorelemente innerhalb, außerhalb und/oder
separat von dem Artikel enthalten. Das Sensorsystem kann beispielsweise
einen Sender einschließen,
der sich außerhalb
des Artikels befindet und ein Signal an einen anderen Teil des Sensorsystems überträgt, der
mit dem Artikel (20) verbunden oder in ihm angeordnet ist.
In weiteren anderen Ausführungsformen
kann der Sensor (60) oder das Sensorsystem Teil einer separaten
Vorrichtung sein, die zusammen mit oder getrennt von dem Artikel
verwendet werden kann. Beispielsweise kann das Sensorsystem eine
völlig
unabhängige
Vorrichtung sein, die dafür
konfiguriert werden kann, zusammen mit einem Artikel wie einer Windel
zu wirken, oder die dauerhaft oder vorübergehend in einen solchen
Artikel integriert sein kann.
-
Der
Artikel der vorliegenden Erfindung kann auch ein Betätigungselement
(70) umfassen (siehe 5 und 5A).
Wie in dieser Anwendung verwendet, bezieht sich der Ausdruck „Betätigungselement" auf eine Vorrichtung,
die „Potential" und ein Mittel zur
Umwandlung dieses Potentials umfasst, um eine „reagierende Funktion" durchzuführen oder zu
aktivieren. Das Potential des Betätigungselements (70)
kann entweder gespeicherte oder potentielle Energie oder gespeichertes
Material umfassen. Das Betätigungselement
(70) kann somit eine reagierende Funktion ausführen oder
aktivieren, indem es potenzielle Energie in kinetische Energie umwandelt oder
indem es gespeichertes Material freisetzt oder liefert. Eine „reagierende
Funktion" ist für die Zwecke der
vorliegenden Erfindung als eine Funktion, die an den Exkrementen,
dem Träger,
dem Artikel oder einem Bestandteil oder Bestandteilen davon durchgeführt wird,
oder ein Signal für
den Träger
oder den Pfleger definiert. Ein Bestandteil von Exkrementen kann
zum Beispiel Feuchtigkeit, Elektrolyte, Enzyme, flüchtige Gase,
Bakterien, Blut usw. einschließen. Eine
Komponente des Trägers
kann auch Haut, Genitalien, den Anus, den externen Afterschließmuskel usw.
einschließen.
Ein Bestandteil des Artikels kann auch Beinbündchen, Taillenaufschläge oder
andere Exkrementsperrschichten und/oder Bestandteile zur Einbehaltung,
Seitenfelder, Flügel,
eine Grundeinheit, einen Absorptionskern, einen Aufnahmebestandteil,
ein Befestigungssystem, die Längs-
oder Endränder
usw. einschließen.
Potenzielle Energie kann als mechanische, elektrische, chemische
oder thermische Energie gespeichert werden. „Kinetische Energie", wie in dieser Anmeldung
verwendet, bezieht sich auf die Fähigkeit, Arbeit zu verrichten
oder eine reagierende Funktion, wie vorstehend beschrieben, auszuführen (z.
B. Ausdehnung einer komprimierten Vorrichtung, Drehung einer verdrillten
Vorrichtung, Bewegung eines Gels, wenn es die Phase ändert, Beschichtung
oder Behandlung von Haut oder Fäkalien,
Hemmung eines Enzyms, Einstellung des pH usw.).
-
Das
Auslösen
der Schaffung einer dreidimensionalen Struktur zum Erfassen von
Exkrementen zum Beispiel umfasst reagierende Funktionen, die an
einem Bestandteil des Artikels und letztlich an den Exkrementen
durchgeführt
werden. Das Erfassen von Exkrementen, das Abwischen der Haut des Trägers, das
Behandeln der Fäkalien
mit einem Fäkalienmodifizierungsmittel
oder das Behandeln der Haut mit einer Hautpflegezusammensetzung
zum Beispiel sind reagierende Funktionen, die an den Exkrementen
und/oder dem Träger
durchgeführt
werden. Das Einstellen der Geometrie des Artikels (in einer, zwei
oder drei Dimensionen) oder seiner physikalischen Eigenschaften
(z. B. Biegemodul, Geometrie usw.) sind Beispiele für reagierende
Funktionen, die an dem Artikel durchgeführt werden können. Signalisieren
an einen Pfleger und/oder den Träger, dass
ein Ereignis bevorsteht, oder Stimulieren eines Teils der Anatomie
des Trägers
sind Beispiele reagierender Funktionen, die am Pfleger bzw. Träger durchgeführt werden.
Ein Betätigungselement
eines Einwegartikels kann zum Beispiel ein Deodorant, einen Enzyminhibitor,
eine Hautpflegezusammensetzung oder ein pH-Steuermittel freisetzen
oder liefern; Exkremente erfassen, abwischen, bedecken, auffangen,
immobilisieren, einschließen,
pumpen oder speichern; oder die Freisetzung oder Schaffung einer Struktur
oder eines Elements zum Ausführen
einer oder mehrerer dieser Funktionen oder irgendeiner anderen reagierenden
Funktion an den Exkrementen, dem Träger, dem Artikel oder einem
Bestandteil davon auslösen.
-
Ein
Betätigungselement
(70) der vorliegenden Erfindung kann potentielle Energie
freigeben, um eine reagierende Funktion an den Exkrementen, dem Träger, dem
Artikel oder einer Komponente davon durchzuführen oder zu aktivieren. Die
Freisetzung potenzieller Energie kann mechanische, elektrische, chemische
oder thermische potenzielle Energie in mechanische, elektrische
oder chemische kinetische Energie umwandeln, um eine reagierende
Funktion auszuführen.
Betäti gungselemente
können
durch einen Schwellenwert einer Eingabe ausgelöst werden, um potenzielle Energie
freizusetzen, um eine reagierende Funktion auszuführen, oder
können
kontinuierlich auf eine Eingabe reagieren, wie nachstehend beschrieben.
Zum Beispiel hat ein komprimierter Schaum gespeicherte mechanische
potenzielle Kompressionsenergie und kann bei Freigabe mechanische
kinetische Energie bereitstellen. Ein gedrillter Schaum hat gespeicherte
mechanische potenzielle Torsionsenergie und kann bei Freigabe mechanische kinetische
Energie, d. h. Drehung, bereitstellen. Außerdem kann gespeicherte chemische,
elektrische oder thermische Energie verwendet werden, um elektrische,
mechanische, chemische oder thermische kinetische Energie freizusetzen.
Ein Betätigungselement
eines Einwegartikels kann zum Beispiel eines oder mehrere der Folgenden
einschließen:
gespeicherte Lotion, Fäkalienmodifizierungsmittel,
Enzyminhibitoren, pH-Puffer, Farbstoffe, Druckgas, einen komprimierten
Schaum, einen gedrillten Schaum, eine Pumpe, ein geschlossenes Flüssigkeitstransportelement,
ein elektrisch empfindliches Gel, ein pH-empfindliches Gel, ein
Salzkonzentrationsgel usw. Potenzielle Energie kann auf jede Weise gespeichert
werden, die ausreicht, um sie zu bewahren/zurückzuhalten, bis sie benötigt wird.
Beispiele schließen
Batterien und/oder Kondensatoren, elastisch, verdrillt, kompressiv
gespannte Materialien oder Strukturen, in der Form nicht umgesetzter
Reagenzien, und Materialien, die zur Ausführung physikalischer oder chemischer
Funktionen fähig
sind (z. B. Absorptionsmittel, Erweichungsmittel, pH-Puffer, Enzyminhibitoren,
Fäkalienmodifizierungsmittel; komprimierte
Gase usw.) ein.
-
Als
Alternative kann ein Betätigungselement (70)
der vorliegenden Erfindung eine Menge eines gespeicherten Materials
umfassen, das die Kapazität hat,
eine reagierende Funktion an den Exkrementen, dem Träger, dem
Artikel oder einer Komponente oder Komponenten davon durchzuführen oder
zu aktivieren. In einer Ausführungsform
zum Beispiel kann das Betätigungselement
(70) ein gespeichertes Material, das eine reagierende Funktion
ausführt,
freisetzen oder liefern. In dieser Ausführungsform kann das Betätigungselement
(70) durch einen Schwellenwert einer Eingabe ausgelöst werden,
um das gespeicherte Material zu einem gegebenen Zeitpunkt diskontinuierlich
freizusetzen oder zu liefern, oder es kann das Material kontinuierlich
freisetzen oder liefern. Das Betätigungselement
(70) kann zum Beispiel gespeicherte Lotion, Hautpflegezusammensetzungen,
Fäkalienmodifizierungsmittel,
Enzyminhibitoren, pH-Puffer, Farbstoffe usw. einschließen. In
bestimmten bevorzugten Ausführungsformen
kann das Material durch ein Betätigungselement
(70), wie ein sich ausdehnendes elastisches Material, ein
freigesetztes Druckgas usw., geliefert werden.
-
In
einer Ausführungsform
der Isolierungsvorrichtung für
Exkremente (90), wie in 5 und 5A gezeigt,
umfasst das Betätigungselement
einen komprimierten Schaumabstandhalter (94), der unter
einer wasserlöslichen
Folie (92) (z. B. einer PVA-Folie) vakuumverschweißt ist.
Nach dem Empfangen des entsprechenden Signals von dem proaktiven
Sensor schließt
das Betätigungselement
einen Schalter, der eine geringe Menge an gespeichertem Wasser freisetzt,
das die wasserlösliche
Folie berührt und
auflöst.
Dies führt
zur Freisetzung der gespeicherten mechanischen Energie in dem komprimierten
Schaum. Der Schaum dehnt sich aus und bildet einen Abstandhalter,
um Porenvolumen für
die eintreffenden Fäkalien
bereitzustellen. Alternativ kann der Schalterschluss zwei Chemikalien
freisetzen, die sich vermischen und ein schäumendes System erzeugen, das
die Haut schützend
umgibt und/oder die Fäkalien
nach der Ausscheidung aufnimmt. Ähnliche Systeme
zur Vorbereitung auf bevorstehende Urinierereignisse sind auch in
dem Umfang dieser Erfindung eingeschlossen.
-
In
anderen Ausführungsformen
kann das reagierende System ein Betätigungselement enthalten, das
den Pfleger oder den Träger
auf ein bevorstehendes Ereignis wie eine Defäkation oder eine Urinierung
hinweist. Wenn das reagierende System den Pfleger alarmiert, kann
sich der Pfleger zum Beispiel auf das Wechseln des Artikels vorbereiten,
um den Zeitraum zu minimieren, für
den die Exkremente mit der Haut des Trägers in Kontakt sind, kann
sicherstellen, dass ein Schieber oder ein Absorptionsartikel zur Stelle
ist, um die Exkremente, wenn sie ausgeschieden werden, aufzunehmen,
oder kann dem Träger helfen,
vor dem Ausscheiden der Exkremente ins Badezimmer zu gelangen. Wenn
das reagierende System den Träger
alarmiert, kann das reagierende System als eine Signalvorrichtung
fungieren, die den Träger
vor dem tatsächlichen
Ereignis auf eine bevorstehende Defäkation oder Urinierung hinweist.
In einer anderen Ausführungsform
kann das reagierende System einen Teil der Anatomie des Trägers in Reaktion
auf die Wahrnehmung des Systems des bevorstehenden Ereignisses stimulieren.
Daher kann das reagierende System beispielsweise den Träger stimulieren,
um den Harngang- oder Afterschließmuskel vor einer bevorstehenden
Defäkation
oder Urinierung zusammenzuziehen. Dies kann dem Träger ausreichend
Zeit geben, um zu einer Toilette zu gelangen oder sich mit einem
angemessenen Absorptionsmittel oder anderen Aufnahmeartikel für Ausscheidungen
zu versehen, bevor die Ausscheidungen den Körper tatsächlich verlassen.
-
Alternativ
können
der Sensor und/oder das Betätigungselement
ein geschlossenes Flüssigkeitstransportelement
umfassen. Ein „geschlossenes Flüssigkeitstransportelement" oder „Transportelement" umfasst ein mit
Flüssigkeit
gefülltes
Element mit einem Einlassanschluss und einem Auslassanschluss, das
bei Empfang von sogar einer kleinen Flüssigkeitsmenge am Einlassanschluss
fast unmittelbar Flüssigkeit
am Auslassanschluss freisetzt. Die vom Auslassanschluss freigesetzte
Flüssigkeit
kann als Eingabesignal für
einen Sensor dienen. Zum Beispiel kann die Flüssigkeit Wasser sein, das freigesetzt
wird, wenn das Transportelement Urin am Einlassanschluss aufnimmt,
und das so wirkt, dass eine Versiegelung aufgelöst wird, um gespeicherte mechanische
Energie freizusetzen, um einen Fäkalienhohlraum
zu schaffen. Alternativ kann das Transportelement selbst ein Betätigungselement
auslösen
(z. B. Mischung mit Mitteln, um eine chemische Reaktion durchzuführen) oder
kann mindestens einen Teil der Funktion des Betätigungselements ausführen (z.
B. wird das freigesetzte Wasser von einem Superabsorber-Polymer
aufgenommen, das in einer bestimmten Geometrie angeordnet ist und
das aufquillt und ein Porenvolumen für Fäkalien bildet). Flüssigkeitstransport
durch solche Transportelemente beruht eher auf direkter Saugwirkung
als auf Kapillarität.
Die Flüssigkeit
wird durch einen Bereich transportiert, in den keine erhebliche
Menge an Luft (oder einem anderen Gas) eindringen kann. Die Antriebskraft,
damit Flüssigkeit
durch ein solches Element fließt,
kann von einer Flüssigkeitsvertiefung
(z. B. einer kapillaren oder osmotischen Absorptionsstruktur) oder
einer Quelle, die in Flüssigkeitsverbindung
mit dem Element ist, erzeugt werden. Deshalb muss ein Flüssigkeitstransportelement
eine relativ hohe Flüssigkeitsdurchlässigkeit
aufweisen.
-
Es
gibt innerhalb des Transportelements vorzugsweise mindestens zwei
Bereiche mit unterschiedlichen Porengrößen, nämlich den einen oder die mehreren
Anschlussbereiche mit kleineren Poren und den Innenbereich mit einer
viel größeren Porengröße. Der
Innenbereich des Transportelements hat eine Durchlässigkeit,
die im Vergleich zur Durchlässigkeit
eines Anschlussbereichs, der ein Teil des Außen-/Wandbereichs sein kann,
der den Innen-/Grundbereich umgibt, relativ hoch ist (eine höhere Flüssigkeitsdurchlässigkeit
sorgt für
weniger Fließwiderstand).
Nicht einschränkende
Beispiele für stark
poröse
Materialien, die zum Gebrauch als Innenbereichsmaterial geeignet
sind, schließen
Faserstrukturen, die Polyolefin, PET, Cellulose und cellulosebasierte
Fasern umfassen, und porösen,
offenzelligen Schaumstoff, wie vernetzte Schaumstoffe, Celluloseschwämme, Polyurethanschäume und
HIPE-Schaumstoffe ein. In einer Ausführungsform sind die Hohlräume des
Innenbereichs im Wesentlichen vollständig mit einem im Wesentlichen
nicht komprimierbaren Fluid gefüllt.
Der Begriff „im
Wesentlichen vollständig" bezieht sich auf
die Situation, in der genügend
Porenvolumen des Innenbereichs mit der Flüssigkeit gefüllt ist,
so dass ein kontinuierlicher Fluss zwischen Einlass- und Auslassanschluss
aufgebaut werden kann.
-
Die
Anschlussbereiche des Transportelements umfassen Materialien, die
für die
Transportflüssigkeit
durchlässig
sind, jedoch nicht für
Umgebungsgas (wie Luft), sobald sie mit der Transportflüssigkeit
benetzt sind. Oft werden solche Materialien als Membranen beschrieben,
die als Bereiche definiert sind, die für Flüssigkeit, Gas oder eine Suspension
von Teilchen in einer Flüssigkeit
oder einem Gas durchlässig
sind. Die Membran kann beispielsweise eine mikroporöse Region
umfassen, die eine Flüssigkeitsdurchlässigkeit
durch die Kapillaren bereitstellt. In einer alternativen Ausführungsform
kann die Membran einen monolithischen Bereich umfassen, der ein Blockcopolymer
umfasst und durch den die Flüssigkeit
mittels Diffusion transportiert wird. Zu beispielhaften Membranen
für die
Anschlussbereiche gehören
Celluloseacetatmembranen, wie auch in US-Patent Nr. 5,108,383 mit
dem Titel „Membranes
For Absorbent Articles",
erteilt an White am 28. April 1992, offenbart, PET-Folien, wie in
EP-A-0451797 offenbart, Nitrocellulosemembranen, Cellulosenitratmembranen,
PTFE-Membranen, Polyamidmembrane und Polyester. Andere geeignete
Materialien sind polymere Siebgewebe, wie Polyamid- oder Polyethylen-Gewebe,
wie sie von Verseidag in Geldern-Waldbeck, Deutschland, oder SEFAR
in Rüschlikon, Schweiz,
erhältlich
sind.
-
Das
Betätigungselement
(70) kann als Alternative ein elektrisch empfindliches
Gel umfassen. Elektrisch empfindliche Gele sind polymere Gelnetzwerke,
die, wenn sie zumindest teilweise mit Wasser aufgequollen sind,
unter der Einwirkung von elektrischem Strom oder einem elektrischen
Feld das Volumen und/oder die Geometrie ändern. Zum Beispiel durchlaufen
bestimmte teilweise ionisierte Polyacrylamidgele unter schwachen
elektrischen Feldern (z. B. 0,5 Volt/cm) eine anisotrope Kontraktion
von ungefähr
50%, wenn sie in Aceton und Wasser getaucht werden. Alternative
elektrisch empfindliche Gele können
eine elektrisch induzierte Krümmung
in Gegenwart von Wasser und einem Tensid durchlaufen oder können eine
oszillierende Wellenbewegung durchlaufen, wenn sie einem oszillierenden
elektrischen Feld ausgesetzt sind. Es wird angenommen, dass eine örtliche
Schrumpfung in einem Abschnitt des Gels angeregt werden kann, z.
B. auf einer Seite eines Gelelements, indem positiv geladene Tensidmoleküle auf dem
negativ geladenen Gelpolymer in einem elektrischen Feld konzentriert
werden. Das Ändern
der Intensität
und/oder der Polarität
des Felds induziert eine Bewegung in dem Gel, wenn die Länge einer
Seite abnimmt (z. B. kann sich ein in einem Streifen geformtes Gel
zusammenrollen). Elektrisch empfindliche Gele können verschiedene Geometrien,
wie rechteckige, kreisförmige,
retikulierte netzförmige
usw. Muster, umfassen, um ein Ventil zur Freisetzung eines Materials
bereitzustellen, um das Durchfließen von Exkrementen zu ermöglichen,
um das Durchfließen
von Exkrementen zu verhindern, um Exkremente einzukapseln usw.,
wenn sie ihr Volumen und/oder ihre Geometrie ändern. Ein elektrisch empfindliches
Gel, das in einen Streifen geformt ist, kann zum Beispiel gebogen
werden, um einen verfügbaren
Leerraum zu bieten, wenn elektrische Aktivität im externen Afterschließmuskel
erkannt wird, die eine Defäkation
oder Urinierung vorhersagt. In 6A und 6B ist
beispielsweise ein Streifen elektrisch empfindlichen Gels (494)
in einem Kreis gezeigt, in dem fäkale
Feuchtigkeit die Kontakte (485) überbrücken kann und Strom von der
Batterie (487) zum elektrisch empfindlichen Gel (494)
fließen
lassen kann, wodurch der Streifen entweder gebogen oder begradigt
wird. Als Alternative kann ein elektrisch empfindliches Gel (594),
das in ein netzartiges Gittermuster geformt ist, wie in 7A, 7B und 7C gezeigt,
elektrisch induziert werden, um anzuschwellen oder zu schrumpfen,
wenn eine bevorstehende Urinierung erkannt wird, um ein Ventil zu bilden,
das Urinfluss zu einem anderen Teil des Artikels (20) erlaubt
und/oder verhindert. 7A zeigt zum Beispiel einen
Kreis, einschließlich
eines netzartigen Gittermusters aus einem elektrisch empfindlichen
Gel. 7B und 7C zeigen
ferner eine mikroskopische Ansicht des Gitters in einer geschrumpften
(593) bzw. in einer gequollenen (595) Konfiguration.
Ein beispielhaftes Material ist ein schwach vernetztes PAMPS-Gel
(Poly(acrylamido-2-methylpropan)sulfonsäure). Diese Art von Gel kann
verschiedene Funktionen ausführen,
wie das Aufbringen oder Liefern eines chemischen Fäkalienbehandlungsmittels.
Andere beispielhafte elektrisch empfindliche Gele sind in US-Patent
Nr. 5,100,933, erteilt an Tanaka am 31. März 1990, und WO 9202005 beschrieben.
Alternativ können
pH-empfindliche Gele oder auf die Salzkonzentration empfindliche
Gele, die bei einem bestimmten pH bzw. bei bestimmten Salzkonzentrationen
ihr Volumen und/oder ihre Geometrie ändern, als Betätigungselement
der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
-
Das
Betätigungselement
(70) kann in jedem Abschnitt des Einwegartikels angeordnet
und/oder wirkend damit verbunden sein, der es dem Betätigungselement
erlaubt, eine reagierende Funktion an den Exkrementen, dem Träger, dem
Artikel oder einem Bestandteil davon auszuführen. In Artikel (20) zum
Beispiel kann das Betätigungselement
(70) im vorderen Taillenbereich (36), dem hinteren
Taillenbereich (38) oder dem Schrittbereich (37)
von Artikel (20) angeordnet sein und kann mit einem Bestandteil der
Grundeinheit (22), der Oberschicht (24), der Unterschicht
(26), dem Absorptionskern (28), Seitenfeldern
(30), Beinbündchen
(32), einer Taillenfunktion (34), einem Befestigungssystem
(40), den Längsrändern (50)
oder Endrändern
(52) usw. eine Einheit bilden, daran angrenzend angeordnet
sein oder damit verbunden sein. Das Betätigungselement (70)
kann auch vollständig
innerhalb des Artikels, wie Artikel (20), enthalten sein,
kann einen Teil in dem Artikel und einen Teil außerhalb des Artikels (20)
angeordnet aufweisen oder kann sich vollständig außerhalb des Artikels (20)
befinden. Ein Betätigungselement (70)
oder ein Teil eines Betätigungselements
(70) kann wirkend mit einem oder mehreren Sensoren (60),
einer oder mehreren Steuereinrichtungen (80), einem anderen
Teil des Betätigungselements
(70) oder einem anderen Teil des Artikels (20)
verbunden sein. Ferner kann das Betätigungselement (70)
mit dem Artikel (20) eine Einheit bilden oder kann von dem
Pfleger oder dem Träger
angebracht werden.
-
Der
Artikel (20) kann auch eine Steuereinrichtung 80 einschließen. Eine „Steuereinrichtung" ist für die Zwecke
dieser Anmeldung als eine Vorrichtung definiert, die eine Eingabe
von einem Sensor empfängt
und festlegt, ob ein oder mehrere Vorgänge durchgeführt werden.
Die Steuereinrichtung kann ein Signal von dem Sensor (60)
empfangen und das Betätigungselement
(70) anweisen, eine reagierende Funktion an den Exkrementen,
dem Träger,
dem Artikel oder einem Bestandteil davon auszuführen. Alternativ kann das Betätigungselement
(70) ein Signal direkt von dem Sensor (60) empfangen
und eine reagierende Funktion an dem Träger, den Exkrementen, dem Artikel
oder einem Bestandteil davon ausführen. Eine Steuereinrichtung
kann Materialien enthalten, die eine chemische oder physikalische
Veränderung durchlaufen,
kann eine chemische, mechanische oder elektrische Vorrichtung sein,
die Informationen von einem Sensor verarbeitet usw. Zum Beispiel kann
der Sensor (60) in einem Artikel mit einem komprimierten
Kunststoffschaumstoff unter Vakuum von einem feuchtigkeitslöslichen
Beutel eingekapselt und zurückgehalten
wird, den feuchtigkeitslöslichen
Beutel umfassen. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften
der Folie, d. h. die Art des Polymers, die Dicke usw., die bestimmen,
wie viel der Eingabe vorhanden sein muss, bevor sich die Folie auflöst, wirken
als Steuereinrichtung (80) und bestimmen den Schwellenwert
der Eingabe, der erreicht werden muss, bevor die Steuereinrichtung
(80) es dem Betätigungselement
(70) erlaubt, gespeicherte Energie freizusetzen, um eine
reagierende Funktion auszuführen.
Das Betätigungselement
(70) ist die Kombination des komprimierten Schaums und
des Verlusts an Vakuum, die die Freisetzung der gespeicherten mechanischen
Energie des komprimierten Schaums ermöglicht. In diesem Beispiel
wirkt die Steuereinrichtung (80) als einmaliger Schalter.
Eine elektrische Steuereinrichtung (80), die Signale von
dem Sensor (60) empfängt,
wie elektrische Aktivität
von Muskeln des Trägers,
kann jedoch mehrere elektrische Signale empfangen und überwachen
und kann das Betätigungselement
wiederholt auslösen.
Die Steuereinrichtung kann mit dem Sensor eine Einheit bilden, mit dem
Betätigungselement
eine Einheit bilden oder ein separater Bestandteil des Systems sein.
-
Die
Steuereinrichtung (80) kann in jedem Abschnitt des Einwegartikels
angeordnet und/oder wirkend damit verbunden sein, der es der Steuereinrichtung
(80) erlaubt, ein Signal von dem Sensor (60) zu empfangen
und ein Signal an das Betäti gungselement
(70) zu übermitteln.
In Artikel (20) kann sich die Steuereinrichtung (80)
zum Beispiel im vorderen Taillenbereich (36), dem hinteren
Taillenbereich (38) oder dem Schrittbereich (37)
des Artikels (20) befinden und kann mit der Grundeinheit
(22) oder einem Bestandteil der Oberschicht (24),
der Unterschicht (26), des Absorptionskerns (28),
Seitenfeldern (30), Beinbündchen (32), einer
Taillenfunktion (34), einem Befestigungssystem (40),
den Längsrändern (50) oder
Endrändern
(52) usw. eine Einheit bilden, daran angrenzend angeordnet
sein, oder damit verbunden sein. Die Steuereinrichtung (80)
kann in den Artikel (20) integriert sein oder kann von
dem Pfleger oder dem Träger
angebracht werden. Die Steuereinrichtung (80) kann vollständig innerhalb
des Artikels, wie Artikel (20), enthalten sein, kann einen
Teil in dem Artikel und einen Teil außerhalb des Artikels angeordnet
aufweisen oder kann sich vollständig
außerhalb des
Artikels (20) befinden. Eine Steuereinrichtung (80)
oder ein Teil einer Steuereinrichtung (80) kann wirkend
mit einem oder mehreren Sensoren (60), einem oder mehreren
Betätigungselementen
(70), einem anderen Teil der Steuereinrichtung (80)
oder einem anderen Teil des Artikels (20) verbunden sein. Die
Steuereinrichtung (80) kann zum Beispiel ein Signal von
dem Sensor (60) empfangen und kann ein Signal an das Betätigungselement
(70) übermitteln, z.
B. durch eine Hochfrequenzübertragung
(HF).
-
Obwohl
unterschiedliche Strukturelemente die Funktionen von Sensor (60),
Betätigungselement (70)
und Steuereinrichtung (80) ausführen können, müssen die erfindungsgemäßen Funktionen
von Sensor (60), Betätigungselement
(70) und/oder Steuereinrichtung (80) nicht von
unterschiedlichen Strukturelementen ausgeführt werden. Die Funktionen
von Sensor (60) und Steuereinrichtung (80) können zum Beispiel
von demselben Strukturelement durchgeführt werden, wie einer Folie,
die sich bei Kontakt mit einem Bestandteil von Exkrementen auflöst. In diesem
Beispiel fungiert die Folie als Sensor und reagiert auf den Eingabebestandteil
von Exkrementen. Die physikalischen und chemischen Eigenschaften der
Folie, d. h. die Art des Polymers, die Dicke usw., die bestimmen,
wie viel der Eingabe vorhanden sein muss, bevor sich die Folie auflöst, wirken
als Steuereinrichtung und bestimmen den Schwellenwert der Eingabe,
der erreicht werden muss, bevor die Steuereinrichtung es dem Betätigungselement
erlaubt, gespeicherte Energie freizusetzen, um eine reagierende
Funktion auszuführen.
-
Ein „reagierendes
System" ist für die Zwecke dieser
Anmeldung als ein System definiert, das einen Sensor (60)
und ein Betätigungselement
(70) enthält, das
auf den Exkrementen, dem Träger,
dem Artikel oder einem Bestandteil oder Bestandteilen davon wirkt,
wenn der Sensor (60) die entsprechende auslösende Eingabe
ermittelt. Nach dem Erkennen eines gegebenen Eingabeparameters bewirkt
das Betätigungselement
(70) die Freisetzung gespeicherter Energie oder die Freisetzung
oder Lieferung gespeicherten Materials, um eine reagierende Funktion auszuführen. Wenn
der proaktive Sensor (60) ein bevorstehendes Ereignis erkennt,
bewirkt das Betätigungselement
die Freisetzung gespeicherter Energie. Durch das Erkennen eines
Eingabesignals vor einem bevorstehenden Ereignis kann ein reagierendes
System in dem Artikel ausgelöst
werden, um auf das Ereignis vorzubereiten oder dem Pfleger oder dem
Träger
das bevorstehende Ereignis zu signalisieren. Dies ermöglicht den
Aufbau von Artikeln, in denen die Technologie zum Umgang mit Exkrementen
anfangs „versteckt" oder diskret ist,
aber in oder kurz vor dem erforderlichen Moment verfügbar ist und/oder
in denen der Artikel dem Pfleger oder dem Träger die Möglichkeit gibt, im Voraus auf
ein Ereignis vorzubereiten. Ungeachtet der speziellen Eingabe kann
der proaktive Sensor (60) in diesen Ausführungsformen
ein Betätigungselement
auslösen,
um einen Vorgang an dem Artikel, dem Träger oder der Umgebung durchzuführen, um
auf das Auftreten des Ereignisses vorzubereiten oder ein Signal
an den Pfleger auszugeben, dass das bevorstehende Ereignis gleich
auftreten wird. Wenn zum Beispiel ein bevorstehender Stuhlgang oder
ein bevorstehendes Wasserlassen über
die elektrische Aktivität
des externen Analsphinkters erkannt werden soll, wird das System
vorzugsweise durch ein Signal, das mit der reflexiven Kontraktion
oder der Entspannung des Analsphinkters verbunden ist, ausgelöst (d. h.
das reagierende Sys tem wird aktiviert). Das Betätigungselement kann dann eine
Funktion durchführen
wie die Behandlung der Haut des Trägers, um Hautreizung zu verhindern
oder zu minimieren; Vorbereiten einer Kontrollvorrichtung für Exkremente
durch Aktivieren eines fäkalen
Leerraum-Abstandhalters; Öffnen
eines Ventils, um Urin in eine Speichervorrichtung fließen zu lassen;
Freisetzen eines Enzyminhibitors, einer Hautpflegezusammensetzung,
eines pH-Steuerungsmittels oder anderer Hautbehandlungshilfsmittel
gemäß dem Stand
der Technik oder Bereitstellen eines hörbaren, fühlbaren oder visuellen Warnsignals an
den Pfleger oder den Träger.
Wenn der Sensor (60) ein Sensorsystem umfasst, kann ein
Betätigungselement
von verschiedenen Sensoren und/oder Signalen ausgelöst werden,
oder es können
unterschiedliche Betätigungselement
von unterschiedlichen Sensoren und/oder Signalen ausgelöst werden.
Alternativ kann ein Sensor und/oder Signal mehrere Betätigungselemente
auslösen.
-
Ein
reagierendes System kann entweder auf „kontinuierliche" oder „diskontinuierliche" Weise reagieren.
Wie in dieser Anmeldung verwendet bezieht sich ein „kontinuierliches
reagierendes System" auf ein
reagierendes System, bei dem die Ausgabe quantitativ unabhängig von
der Menge der Eingabe ist, d. h. es sind kontinuierlich steigende
Mengen der Eingabe erforderlich, um kontinuierlich steigende Mengen
der Ausgabe zu bewirken, oder bei dem die Ausgabe des reagierenden
Systems eine passive Freisetzung eines gespeicherten Materials umfasst. Ein
Superabsorber-Polymer, das in den Absorptionskern eines Artikels
gegeben worden ist, bietet zum Beispiel eine kontinuierliche Reaktion,
bei der die Ausgabe quantitativ unabhängig von der Menge der Eingabe
ist, d. h. wenn steigende Mengen von flüssigen Exkrementen das Superabsorber-Polymer
berühren,
enthält
eine steigende Menge des Polymers diese Flüssigkeit, bis die Kapazität des Polymers
erschöpft
ist. Eine stöchiometrische
chemische Reaktion ist ein anderes Beispiel eines Systems mit einer kontinuierlichen
Reaktion auf eine steigende Ausgabe. In der Reaktion A + überschüssiges B → C zum Beispiel
die Menge an überschüssigem B,
umgewandelt zu C, stöchiometrisch
und deshalb „kontinuier lich" mit der in dem System
verfügbaren
Menge A verbunden. Ein Beispiel für ein kontinuierliches reagierendes
System, in dem sich ein aufblasbarer Abstandhalter über eine
stöchiometrische
chemische Reaktion aufbläht,
um ein Porenvolumen zur Speicherung von Fäkalien bereitzustellen, wenn
eine Flüssigkeit,
wie Urin, ein Gas entwickelndes Material berührt, d. h. ein kontinuierliches
reagierendes System, ist in US-Patent Nr. 5,330,459 mit dem Titel „Disposable
Absorbent Article Having An Inflatable Spacer", erteilt an Gary D. Lavon et al. am
19. Juli 1994, beschrieben. Ein anderes Beispiel für ein kontinuierliches
reagierendes System, ein Einwegartikel, der den Sitz am Träger verbessert,
indem eine Flüssigkeit,
wie Urin, eine Folie auflöst,
um ein Beinbündchen
freizusetzen, das in einem gedehnten Zustand gehalten wurde, ist
in US-Patent Nr. 4,246,900 mit dem Titel „Diaper Including Moisture-responsive
Seal Means", erteilt
an Schröder
et al. am 27. Januar 1981, beschrieben. Ein reagierendes System,
das passiv ein gespeichertes Material freisetzt, bietet jedoch generell
eine kontinuierliche Reaktion, unabhängig davon, wie das Material
selbst freigesetzt wird, da die eigentliche reagierende Funktion,
die an den Exkrementen, dem Träger,
dem Artikel oder einem Bestandteil davon durchgeführt wird,
von dem Material und nicht durch die Freisetzung des Materials durchgeführt wird.
Unabhängig
davon, ob das Material kontinuierlich als Reaktion auf eine gegebene
Eingabe freigesetzt wird oder diskontinuierlich zu einem einzigen
Zeitpunkt, wenn ein Schwellenwert einer gegebenen Eingabe erkannt
wird, freigesetzt wird, wird die von dem freigesetzten Material
durchgeführte
reagierende Funktion folglich so durchgeführt, dass kontinuierlich steigende
Mengen der Eingabe erforderlich sind, um kontinuierlich steigende Mengen
der Ausgabe zu bewirken, bis das freigesetzte Material erschöpft ist.
-
Ein „diskontinuierliches
reagierendes System" der
vorliegenden Erfindung bezieht sich jedoch auf ein reagierendes
System, das eine Ausgabefunktion hat, die im Wesentlichen über einen
Schwellenwert hinaus unabhängig
von der Menge der Eingabe ist. Wenn zum Beispiel einer oder mehrere
der Schwellenwerte einer gegebenen Eingabe erreicht werden, kann
das reagierende System alles oder einen vorbestimmten Teil seiner
gespeicherten Energie freisetzen oder alles oder einen vorbestimmten
Teil seines gespeicherten Materials liefern, d. h. aktiv transportieren,
um eine spezielle reagierende Funktion auszuführen. In einer idealen Ausführungsform der
vorliegenden Erfindung enthält
die Ausgabefunktion, f(x), eine „Stufen"-Funktion, wie in 8A gezeigt.
In dieser Ausführungsform
ist die Änderungsrate
in der Ausgabe mit steigenden Werten der Eingabe (d(output)/d(input)),
d. h. die Steigung oder erste Ableitung f'(x) der Ausgabefunktion f(x), vorzugsweise im
Wesentlichen null, wenn die Menge der Eingabe über oder unter dem Schwellenwert
liegt. Am Schwellenwert geht die Änderungsrate d(output)/d(input)
jedoch vorzugsweise gegen unendlich. Somit ist in der idealen diskontinuierlichen
Reaktion der Grenzwert (Limes) der Funktion f(x – ε), wenn ε → 0, nicht gleich dem Grenzwert
der Funktion f(x + ε), wenn ε → 0, d. h.
limf(x – ε) ≠ limf(x + ε).
ε → 0 ε → 0
-
Die
vorliegende Erfindung erkennt jedoch an, dass in der physischen
Welt eine ideale sofortige Stufenänderung am Schwellenwert nicht
notwendig ist und in vielen Fällen
eventuell nicht einmal möglich ist.
In einer bevorzugten Ausführungsform
ist es nur notwendig, dass die Ausgabefunktion eine virtuelle Stufenänderung
mit sehr geringer Änderung
in der Eingabe am oder um den Schwellenwert der Eingabe aufweist.
Daher betrachtet die vorliegende Erfindung ein diskontinuierliches
reagierendes System der vorliegenden Erfindung mit einer Ausgabefunktion,
die in einer ausreichend diskontinuierlichen Weise in dem Übergangsbereich
reagiert, so dass die Ausgabefunktion mindestens einen relativen
Mindestgrad der Steilheit in dem Übergangsbereich hat. Ohne auf ein
bestimmtes Verfahren des Beschreibens oder Bildens eines diskontinuierlichen
Systems beschränkt sein
zu wollen, wird in einem bevorzugten Verfahren zur Bestimmung, ob
eine gegebene Ausgabefunktion auf ausreichend diskontinuierliche
Weise funktioniert, wie für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung definiert, die Steigung der
Ausgabekurve am Wendepunkt mit der relativen Steigung einer Linie
zwischen dem ersten und dem letzten Punkt des Übergangsbereichs verglichen.
Zum Beispiel zeigt 9A eine Kurve einer beispielhaften
Ausgabefunktion f(x) zusammen mit darauf ausgerichteten Kurven der
ersten, f'(x), und
zweiten, f''(x), und dritten,
f'''(x), Ableitung der beispielhaften Ausgabefunktion.
Die Ausgabefunktion f(x) beschreibt die Auswirkung der Eingabe (x
oder I) auf die Ausgabe oder Reaktion (R(I)). Für Zwecke der vorliegenden Erfindung
ist der Übergangsbereich
als der Bereich zwischen den relativen Höchstwerten R(I1)
und den Tiefstwerten, R(I2) der zweiten
Ableitung f''(x) der Ausgabefunktion
f(x) definiert. Die relativen Höchstwerte
R(I1) und die relativen Tiefstwerte R(I2) sind Punkte, an denen die dritte Ableitung
f'''(x) gegen null geht. Der Wendepunkt
I0 ist als der Punkt im Übergangsbereich definiert,
an dem die zweite Ableitung f''(x) gleich null ist,
d. h.
-
-
Der
Vergleich der Steigung der Ausgabefunktion am Wendepunkt der Steigung
einer Linie zwischen dem ersten und dem letzten Punkt des Übergangsbereichs
kann mit folgender Gleichung beschrieben werden:
-
-
In
dieser Gleichung ist dR/dI am Wendepunkt die erste Ableitung der
Ausgabefunktion an diesem Punkt. Der Begriff ΔIT ist
die Änderung
in der Eingabe in das reagierende System zwischen dem ersten, I1, und dem letzten, I2,
Punkt des Übergangsbereichs,
d. h. I2 – I1,
und der Begriff ΔRT ist die Änderung in der Reaktion der
Ausgabefunktion zwischen dem ersten und dem letzten Punkt des Übergangsbereichs,
d. h. R(I2) – R(I1).
Der Koeffizient k ist eine proportionale Konstante, die die relative
Steilheit der Steigung der Ausgabefunktion am Wendepunkt I0 im Vergleich zur Steigung einer Linie zwischen
dem ersten und dem letzten Punkt des Übergangsbereichs beschreibt.
Damit das reagierende System eine diskontinuierliche Ausgabefunktion
aufweist, muss die proportionale Konstante k mindestens ungefähr 2,0, vorzugsweise
mindestens ungefähr
3,0, mehr bevorzugt mindestens ungefähr 5,0, noch mehr bevorzugt mindestens
ungefähr
10,0 sein, wobei mindestens ungefähr 100,0 am meisten bevorzugt
ist.
-
In
bestimmten Ausführungsformen
kann der relative Steilheitsgrad im Übergangsbereich eines diskontinuierlichen
reagierenden Systems auch durch eine Übergangsfunktion eines Regelungssystems
mit einer Reihe einer ganzen Zahl n, Verzögerungen ersten Grades mit
gleicher Zeitkonstante dargestellt werden. Die Übergangsfunktion des reagierenden
Systems ist für
die Zwecke der vorliegenden Erfindung als das Verhältnis der
Laplace-Transformationen der Ausgabe (reagierende Variable) zur Eingabe
(Störvariable)
definiert. Siehe z. B. Robert H. Perry & Don Green, Perry's Chemical Engineers' Handbook, sechste Ausgabe, Kap. 22
(McGraw Hill, Inc. 1984). Wie in 9B dargestellt
kann man sich dem relativen Steilheitsgrad einer Ausgabefunktion mit
der folgenden Formel nähern:
KG(s) = K/(Ts + 1)n, wobei KG(s) die Übergangsfunktion
ist, K ein proportionales Element ist, T die Zeitkonstante des Systems ist
und n die ganze Zahl der Zeitverzögerungen ersten Grades ist.
Wenn die Zahl n zunimmt, erhöht
sich in diesem Modell die Steilheit der Ausgabefunktion im Übergangsbereich,
und das Modell beginnt, sich einem diskontinuierlichen reagierenden
System zu nähern.
Bestimmte diskontinuierliche reagierende Systeme der vorliegenden
Erfindung können
vorzugsweise mit der vorstehenden Formel dargestellt werden, wenn
n größer als
oder gleich ungefähr
25 ist, wobei n mehr bevorzugt größer als oder gleich ungefähr 50 ist
und n am meisten bevorzugt größer als oder
gleich ungefähr
100 ist.
-
Wie
in 8A dargestellt kann ein reagierendes System der
vorliegenden Erfindung einen einzigen Schwellenwert umfassen, bei
dem das reagierende System die gesamte seiner gespeicherten Energie
freisetzen kann, um eine spezielle reagierende Funktion auszuführen, oder
es kann mehrere Schwellenwerte umfassen, an denen das System einen
vorbestimmten Teil seiner gespeicherten Energie freisetzen kann,
um eine oder mehrere spezielle reagierende Funktionen an jedem der
Schwellenwerte auszuführen.
In einer Ausführungsform
mit einem einzigen Schwellenwert kann das reagierende System zum
Beispiel die gesamte seiner gespeicherten Energie freisetzen, um
die gesamte reagierende Funktion auszuführen, wenn der Schwellenwert
erreicht wird. In diesem Beispiel, in solch einer Ausführungsform
mit einem einzigen Schwellenwert, schließt das diskontinuierliche reagierende
System ein System ein, das zwei Zustände hat, wie An oder Aus. Wenn
eine Schwellenwertmenge einer Eingabe, wie von Exkrementen, in dem
Absorptionsartikel vorhanden ist, kann das reagierende System eine
einzige reagierende Funktion n den Exkrementen, dem Träger, dem
Artikel oder einem Bestandteil davon ausführen, wie die Exkremente von
der Haut des Benutzers entfernt einzuhüllen. Somit kann das diskontinuierliche
reagierende System eine einmalige „schalterartige" Funktion ausführen, die
bei Vorhandensein eines Schwellenwerts einer Eingabe von einem Zustand
zu einem anderen überwechselt.
-
Als
Alternative, wie in 8B gezeigt, kann das reagierende
System mehrere Schwellenwerte wie It1 und
It2 haben, bei denen das System, wenn der
jeweilige Schwellenwert erreicht ist, ein gegebenes „Quant" Energie freigeben
oder eine gegebene Menge Material liefern kann, um eine spezifische
reagierende Funktion durchzuführen.
In dieser Ausführungsform
kann bei Erreichen des jeweiligen Schwellenwerts ein Teil der gesamten
reagierenden Funktion ausgeführt
werden, und/oder es können
unterschiedliche, voneinander unabhängige reagierende Funktionen
als Reaktion auf unterschiedliche erreichte Schwellenwerte ausgeführt werden.
Zum Beispiel kann ein reagierendes System ein Fäkalenzym überwachen, und kann bei Erreichen
des jeweiligen Enzym-Schwellenwerts eine gleiche oder ungleiche Menge
an Enzyminhibitor(en) oder Lotion liefern oder einen pH-Puffer am
ersten Schwellenwert liefern und eine andere reagierende Funktion,
wie das Liefern einer Menge an Enzyminhibitor(en), am zweiten Schwellenwert
ausführen.
In jedem Übergangsbereich
reagiert das reagierende System im Wesentlichen genauso wie im Übergangsbereich
in der vorstehend beschriebenen Ausführungsform mit einem einzigen
Schwellenwert.
-
Außerdem kann
ein reagierendes System mehrere Eingaben, wie Feuchtigkeit und/oder
eines oder mehrere Fäkalenzyme, überwachen
und eine oder mehrere reagierende Funktionen ausführen, die Schwellenwerte
der unterschiedlichen Eingaben erreicht werden, oder es kann eine
reagierende Funktion nur ausführen,
wenn zwei oder mehr der Schwellenwerte der unterschiedlichen Eingaben
erreicht werden. Folglich kann eine Steuereinrichtung mehrere unterschiedliche
Eingaben überwachen
und eine unterschiedliche reagierende Funktion ausführen, wenn
die Schwellenwerte der unterschiedlichen Eingaben erreicht werden.
Alternativ kann die Steuereinrichtung eine logische ODER-Gatter-Funktion
ausführen,
so dass die reagierende Funktion ausgeführt werden kann, wenn einer
oder mehrere Schwellenwerte der mehreren Eingaben erreicht werden.
Die Steuereinrichtung kann auch eine logische UND-Gatter-Funktion
ausführen,
so dass eine reagierende Funktion ausgeführt werden kann, wenn jeder Schwellenwert
von zwei oder mehr unterschiedlichen Eingaben erreicht wird.
-
Das
reagierende System kann auch ein „geschlossenes" oder ein „offenes" System umfassen. Ein „geschlossenes" System, das auch
als „rückgekoppeltes
Regelungssys tem" bezeichnet
wird, beinhaltet getrennte Bestandteile für Sensor (60) und
Betätigungselement
(70) und führt
auf die Eingabe hin eine reagierende Funktion aus. In einigen bevorzugten
Ausführungsformen
kann das System auch eine Erkennung oder eine Messung eines Elements
oder eines Parameters der Ausgabebedingung als mindestens einen
Auslöser
für die
reagierende Funktion, die auf die Eingabe hin ausgeführt wird,
verwenden. Die Ausgabebedingung kann der Zustand der Eingabebedingung
sein, nachdem das Betätigungselement
(70) die Möglichkeit
hatte, eine reagierende Funktion auf die Eingabebedingung hin auszuführen. Wenn
der Sensor (60) zum Beispiel den Hydrationswert der Haut überwacht
und der Hydrationswert den Schwellenwert, d. h. die Ausgabebedingung
des reagierenden Systems, erreicht, kann das reagierende System
eine vorgegebene Menge eines Trocknungsmittels freisetzen, um die
Hydration der Haut zur gewünschten
Zielhydration oder zum gewünschten Zielhydrationsbereich
zurückzuführen, oder
kann ein Trocknungsmittel freisetzen, bis die Hydration zur Zielhydration
oder zum Zielhydrationsbereich zurückkehrt. Ein Absorptionsmaterial,
wie ein Superabsorber-Polymer, das Flüssigkeitseingabe kontinuierlich absorbiert,
bis die gesamte Flüssigkeit
absorbiert wurde oder die Kapazität des Polymers erreicht ist, wird
jedoch nicht als ein geschlossenes System umfassend betrachtet,
da das Absorptionsmaterial keine separaten Bestandteile für Sensor 60 und
Betätigungselement
(70) aufweist. Die reagierende Funktion kann ausgeführt werden,
wenn die Ausgabebedingung einen Schwellenwert erreicht oder kann
nur ausgeführt
werden, wenn die Ausgabebedingung und eine oder mehrere andere Bedingungen
erfüllt werden.
Das Einwirken auf die Eingabe kann das Einwirken auf das sensorisch
erfasste Element einschließen,
z. B. das sensorische Erfassen des pH und das Einwirken auf den
pH, oder es kann da Einwirken auf eine Zusammensetzung, von der
das sensorisch erfasste Element ein integraler Bestandteil ist,
einschließen,
z. B. das sensorische Erfassen eines Fäkalenzym oder von Fäkalfeuchtigkeit
und das Einwirken auf Fäkalien.
Wie vorstehend beschrieben enthält
ein rückgekoppeltes
Regelungssystem mindestens zwei separate Bestandteile: den Sensor
(60) und das Betätigungselement
(70). Der Sensor (60) erkennt ein Ereignis oder
einen Parameter, der mit dem Ereignis zusammenhängt. Das Betätigungselement
(70) empfängt
ein Signal und führt
eine reagierende Funktion auf die Eingabebedingung, die vom Sensor
(60) erkannt wurde, aus. Das rückgekoppelte Regelungssystem
kann ferner eine Steuereinrichtung (80) enthalten. In diesem
Fall kann der Sensor (60) ein Signal an die Steuereinrichtung
(80) ausgeben, und die Steuereinrichtung (80)
kann das Betätigungselement
(70) anweisen, eine reagierende Funktion an der Eingabebedingung
auszuführen.
Die Steuereinrichtung (80) kann ein separater Bestandteil
des reagierenden Systems sein, oder die Funktion der Steuereinrichtung
kann von dem Sensor (60) und/oder dem Betätigungselement
(70) ausgeführt werden.
-
Eine
bevorzugte Ausführung
eines geschlossenen Steuersystems der vorliegenden Erfindung umfasst
einen elektrischen Sensor, der Änderungen in
dem Ausmaß der
elektrischen Aktivität
von Schließmuskeln,
insbesondere dem externen Afterschließmuskel, im Zusammenhang mit
bevorstehender Freisetzung oder dem Potential für Freisetzung von Exkrementen
erkennen kann, und ein Mittel zum Senden eines elektrischen Impulses
(oder einer elektrischen Stimulierung) nach Bedarf an die perianale Haut
des Trägers,
um eine vorübergehende
Kontraktion des Schließmuskels
zu induzieren, um als eine Kontinenzhilfe zu dienen. (Dieser Prozess
kann in der medizinischen Literatur alternativ als dynamische grazilisplastische
Nervenstimulation bezeichnet werden.) Für den Zweck dieser Erfindung
kann die elektrische Aktivität,
die hier als die elektrische Aktivität des externen Afterschließmuskels
bezeichnet wird, zusätzlich
elektrische Aktivität
von anderen Muskeln einschließen,
einschließlich,
aber nicht beschränkt auf,
Beckenbodenmuskeln im Zusammenhang mit dem externen Afterschließmuskel
oder andere Muskeln, wie der externe Harngangschließmuskel,
die Muskeln des Dickdarms, die die Blase oder das Rektum umgebenden
Muskeln oder andere Muskeln, die mit der Abgabe von Ausscheidungen
aus dem Körper verbunden
sind. Wahlweise wird ein sichtbares, hörbares und/oder fühlbares
(d. h. vibrierendes) Signal an den Träger und/oder Pfleger ausgegeben,
um ihn über
die mögliche
Ausscheidung von Exkrementen zu alarmieren.
-
Der
elektrische Impuls kann aus einem oder mehrere Stromstößen bestehen
oder kann ein kontinuierlicher Impuls sein. Obwohl die Höchststärke des elektrischen
Impulses ungefähr
35 Volt betragen kann, hat der elektrische Impuls vorzugsweise eine Spannung
im Bereich von ungefähr
0,05 bis ungefähr 5
Volt und mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 0,3 bis ungefähr 1 Volt.
Vorzugsweise liegt die Stromstärke
des elektrischen Impulses im Bereich von ungefähr 0,1 bis ungefähr 100 mA.
Vorzugsweise liegt die Stimulationsfrequenz im Bereich von ungefähr 10 bis
ungefähr
100 Hz, mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 20 bis ungefähr 80 Hz
und noch mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 60 bis ungefähr 80 Hz.
Wenn der Impuls ein Stromstoß ist
(einer oder Vielzahl von Stromstößen), liegt
die Dauer jedes Stromstoßes
vorzugsweise im Bereich von ungefähr 0,1 bis ungefähr 5 ms
und mehr bevorzugt im Bereich von ungefähr 0,5 bis ungefähr 1 ms.
In bestimmten Ausführungsformen,
in denen der Impuls eine Vielzahl von Stromstößen umfasst, kann die gesamte Reihe
von Stromstößen, oder „Stromstoßfolge", eine Dauer von
ungefähr
0,1 Sekunde bis ungefähr
15 Sekunden mit einem Intervall zwischen den Stromstoßfolgen
zwischen ungefähr
1 Sekunde und ungefähr 60
Sekunden aufweisen. Vorzugsweise können die Spannung der elektrischen
Stimulation, die Frequenz, die Anzahl und Frequenz von Stromstößen in einer
Stromstoßfolge
und die Anzahl und Dauer und der Abstand zwischen Stromstoßfolgen
vom Träger oder
Pfleger modifiziert und/oder gesteuert werden. Jeder in der Technik
bekannte elektrische Stromkreis, der in der Lage ist, diese Parameter
zu erfüllen, kann
verwendet werden, um die elektrische Stimulation des externen Analsphinkters
oder einer anderen Körperstelle
bereitzustellen oder zu steuern. Zum Beispiel kann eine 3-Volt-Uhrenbatterie
mit einem stromerzeugenden System wirkend mit einem proaktiven Sensor,
wie einer EMG-Oberflächenelektrode, wie
hierin beschrieben, verbunden werden und zur Übermittlung eines oder mehrerer
elektrischer Impulse an die Haut des Trägers im Perianalbereich verwendet
werden. Ein beispielhaftes elektrisches Stimulationsgerät ist das
System Prosper e.i.s. 5000, erhältlich
von Dr. Rowedder biomedizinische Geräte in Mühbrook, Deutschland. Dieses
Gerät kann
alternativ mit einer EMG-Elektroden mit einer Klebeoberfläche, wie
hierin beschrieben, verwendet werden.
-
In
alternativen Ausführungsform
der Stimulation (d. h. Kontraktion) des externen Schließmuskels als
Kontinenzhilfe kann das Signal von dem Sensor auf eine andere Stelle
des Körpers
des Trägers
gerichtet werden, um den anorektalen Reflex hervorzurufen Zum Beispiel
kann der Sensor eine elektrische oder mechanische Stimulation der
Perinealhaut, der Haut an der Kniekehle des Trägers, der Fußsohle oder
einer beliebigen anderen Stelle, die zur Ausübung des anorektalen Reflexes
führt,
auslösen.
-
Das
rückgekoppelte
Regelungssystem kann „nichtmodulierend" oder „modulierend" sein. In einem „nichtmodulierenden" reagierenden rückgekoppelten Regelungssystem
kann das reagierende System als einmaliger Schalter fungieren, wobei
das Betätigungselement
eine reagierende Funktion an der Eingabe ausführt, wenn der Schwellenwert
der Ausgabebedingung erreicht wird. Zum Beispiel kann der Sensor
(60) einen speziellen Mikroorganismus erkennen, und das
Betätigungselement
(70) kann ein Signal über
eine mögliche
bevorstehende Infektion an den Pfleger ausgeben. In diesem Beispiel
reagiert das Betätigungselement
(70) auf die Eingabe, die vom Sensor (60) erkannt
wird. Wenn der Sensor (60) elektrische Signale im externen
Afterschließmuskel des
Trägers
erkennt, um eine bevorstehende Defäkation vorherzusagen, und das
Betätigungselement (70)
ein komprimiertes Schaummaterial freigibt, um einen geformten Leerraum
eines ausreichenden Volumens zu schaffen, um Faeces aufzunehmen,
reagiert das Betätigungselement
(70) jedoch auf etwas anderes als die Eingabe, die vom
Sensor (60) erkannt wurde, d. h. es reagiert auf die Faeces
statt auf die elektrische Aktivität in den Schließmuskeln
und ist daher kein rückgekoppeltes
Regelungssystem. Ein „modulierendes" rückgekoppeltes
Regelungssystem enthält
jedoch einen Sensor (60), ein Betätigungselement (70)
und eine Steuereinrichtung (80). In einem modulierenden
rückgekoppelten
Regelungssystem wird die Ausgabebedingung kon stant oder wiederholt überwacht,
und die Steuereinrichtung (80) weist das Betätigungselement
an, eine reagierende Funktion auf die Eingabe auszuführen, um
die Ausgabebedingung bei einem gewünschten Sollwert oder innerhalb eines
gewünschten
Bereichs zu halten. Ein modulierendes reagierendes System kann die
elektrische Aktivität
im Schließmuskel
konstant oder wiederholt messen und ein Signal an die Schließmuskeln
senden, den Analsphinkter für
einen gewünschten
Zeitraum geschlossen zu halten, und somit ein reagierendes rückgekoppeltes
Regelungssystem bereitstellen.
-
Ein „offenes" System ist jedoch
ein System, das auf die Eingabe reagiert, um eine reagierende Funktion
ohne die Verwendung von Rückkopplung auszuführen, d.
h. die Ausgabe hat keine Auswirkung auf die sensorisch erfasste
Eingabe, die in das System eintritt. Ein offenes System kann ein
reagierendes System einschließen,
das ein einziges Gerät
besitzt, das die Funktionen von sowohl dem Sensor 60 als
auch dem Betätigungselement
(70) ausführt,
oder kann getrennte Bestandteile für Sensor (60) und
Betätigungselement
(70) aufweisen, wobei das Betätigungselement auf etwas anderes
einwirkt als die Eingabe. Ein Superabsorber-Polymer, das in einen
Absorptionskern eines Einwegabsorptionsartikels gegeben wurde, stellt
zum Beispiel ein offenes reagierendes System bereit, da das Polymer
nur eine einzige Vorrichtung enthält, die die Funktionen des
Sensors (60) und des Betätigungselements (70)
ausführt.
Alternativ kann ein offenes reagierendes System einen Sensor (60)
enthalten, der Exkremente oder einen Bestandteil der Exkremente
erkennt, und ein Betätigungselement
(70), das eine reagierende Funktion auf etwas anderes als
die vom Sensor (60) erkannte Eingabe auf kontinuierliche
oder diskontinuierliche Weise ausführt. Wie vorstehend kann der
Sensor (60) zum Beispiel elektrische Aktivität des Schließmuskels
erkennen, und das Betätigungselement
(70) kann Fäkalien
erfassen und speichern.
-
Ein
Blockdiagramm eines beispielhaften offenen reagierenden Systems
mit einem Sensor (60) und einem Betätigungselement (70)
ist in 10A dargestellt. Ein Blockdiagramm
eines alternativen offenen reagierenden Systems mit einem Sensor
(60) und einem Betätigungselement
(70) und einer Steuereinrichtung (80) ist in 10C dargestellt. Ein Blockdiagramm eines beispielhaften
geschlossenen reagierenden Systems mit einem Sensor (60)
und einem Betätigungselement
(70) ist in 10B dargestellt. Ein Blockdiagramm
eines alternativen geschlossenen reagierenden Systems einschließlich eines
Sensors (60), eines Betätigungselements
(70) und einer Steuereinrichtung (80) ist in 10D gezeigt.
-
Andere
reagierende Systeme sind in US-Patent 6,160,198 mit dem Titel „Disposable
Article Having A Discontinuous Responsive System", eingereicht am 29. Juni 1998,
US 6,093,869 mit dem Titel „Disposable
Article Having A Responsive System Including A Feedback Control
Loop", eingereicht
am 29. Juni 1998, und
US 6,186,991 mit
dem Titel „Disposable
Article Having A Responsive System Including A Mechanical Actuator", eingereicht am
29. Juni 1998 (P&G-Fallnummer
7199) beschrieben.
-
Ein
Beispiel einer Windel (20) der vorliegenden Erfindung mit
einem proaktiven Sensor ist in 1 dargestellt.
In dieser Ausführungsform
umfasst ein Hautkontaktsensorsystem einen elektrischen Sensor (60),
zu dem drei Elektroden (64), (65) und (66)
gehören.
Ein elektrischer Sensor (60) der vorliegenden Erfindung
kann zwei oder mehr Elektroden enthalten. In einer Ausführungsform
können
die Elektroden (64) und (65) aktiv sein, und die
Elektrode (66) kann eine Bezugselektrode sein. Dies ermöglicht eine
bimodale elektrische Erfassung. Das Hautkontaktsensorsystem kann
lösbar
an der Haut des Trägers
befestigt sein, um elektrische Signale von einem Muskel oder einer
Muskelgruppe des Trägers
zu empfangen. Zum Beispiel kann der Hautkontaktsensor so nah wie
möglich
am Anus des Trägers
angebracht sein, so dass die Sonde Signale vom externen Analsphinkter,
der anatomisch in der Nähe
der Haut an der Stelle der Analöffnung
ist, erkennen kann. Wenn der Sensor nicht selbstklebend ist, kann
ein elektrisch leitfähiges,
klebendes Gel auf die Elektrode der Hautkontaktsonde gegeben werden, bevor
sie auf die Haut gegeben wird. In dieser Ausführungsform können die
Hautkontaktsensoren vom Pfleger an den Träger angelegt werden oder in
den Artikel integriert sein, so dass sie automatisch ausgerichtet und
an der Haut des Trägers
in der Nähe
des Analumfangs befestigt werden, wenn der Artikel an den Träger angelegt
wird. Es wird angenommen, dass zum Beispiel eine 7 mm große, klebende
Einweg-Oberflächenelektrode,
hergestellt von Dantec Medical A/S, Skovlunde, Dänemark, die an eine Empfängereinheit
Dantec EMG (Type 14 D11) angeschlossen werden kann, für die vorliegende
Erfindung geeignet ist. In diesem Beispiel kann die Dantec-EMG-Einheit
zum Beispiel auf eine Zeitbasis von 20 ms/Sektor eingestellt werden,
was zu einer Aktualisierungszeit von 0,2 Sekunden führt. Der
Verstärker
kann auf 20 μV/Bereich
gestellt sein. Ein proaktiver Sensor in dieser Ausführungsform
kann in Größe und Herstellung
variieren und kann wahlweise in den Körper des Artikels integriert
sein. Die Einheit, die das Signal von dem Sensor bzw. den Sensoren
empfängt,
kann vom Artikel separat sein oder kann in den Artikel integriert
sein. Wenn die Empfängereinheit von
dem Artikel separat ist (d. h. ein telemetriebasiertes System),
kann der Artikel zusätzlich
einen Sender zum Übermitteln
des Signals an den Empfänger
umfassen. Dies kann zum Beispiel über ein Infrarot-(IR-) oder
ein Hochfrequenz-(RF-)Telemetriegerät erfolgen.
Die Einstellungen für
den Sensor, den Sender (falls erforderlich) und den Empfänger können je nach
der speziellen Art des Signals, der Ausführungsform des Sensors und
der auszuführenden Funktion
variieren.
-
Die
Oberflächenelektroden
(64), (65) und (66) des Hautkontaktsensorsystems
in der vorstehenden Ausführungsform
messen elektrische Signale in einer Muskelfaser oder einer Gruppe
von Muskelfasern. Wenn die Elektroden die elektrische Aktivität einer
Gruppe von Muskelfasern messen, umfasst die gesamte potenzielle Änderung
eine größere Mischung
von Frequenzen. Vorzugsweise sind der Hautkontaktsensor oder das
Sensorsystem in der Lage, elektrische Aktivität über einen Frequenzbereich von
ungefähr
5 Hz bis ungefähr
500 Hz und mehr bevorzugt von ungefähr 10 bis unge fähr 350 Hz
zu erkennen. Vorzugsweise verwenden die Elektroden zwei aktive Elektroden
(64) und (65) und eine Bezugselektrode (66)
für eine
bimodale elektrische Erfassung. Die elektrische Aktivität, die von
den Oberflächenelektroden
gemessen wird, schließt
eine Kombination von EMG-Signalen, anderen physiologischen Signalen,
die auf der Hautoberfläche
vorhanden sind, wie EKG- und elektrodermale Aktivität, und unerwünschte Umgebungsfaktoren,
wie 60 Hz von elektronischen Geräten
oder Hochfrequenzinterferenz, ein. Wenn bimodale Elektroden in Kombination mit
einem Differentialverstärker
verwendet werden, werden nur die Signale weitergeleitet, die nicht
von den zwei aktiven Elektroden gemeinsam erkannt werden. Da ein
wesentlicher Anteil der gemeinsamen Signale, die von den Elektroden
erfasst werden, keine EMG-Signale sind, kann es vorteilhaft sein,
Signale, die bei beiden aktiven Elektroden gleich sind, abzuweisen.
Diese Abweisung der gemeinsamen Signale liefert ein saubereres,
diskreteres Signal von dem Sensor.
-
In
alternativen Ausführungsformen
kann der elektrische Hautkontaktsensor der vorliegenden Erfindung
jede andere im Handel erhältliche EKG-(Elektrokardiogramm-)
oder EMG-(Elektromyogramm-)Elektrode und/oder jedes -Messsystem
sein. Zum Beispiel umfasst Myo Trace 200, erhältlich von Noraxon U.S.A.,
Inc., Scottsdale, AZ, USA, eine Breitbandelektrode, die in der Lage
ist, elektrische Muskelaktivität
im Bereich von 16 Hz bis 500 Hz sensorisch zu erfassen (dies ist
für die
langsam zuckenden Muskeln des Beckenbodens angemessen). Ein anderes
im Handel erhältliches
EMG-Sensorsystem ist das MyoSense-System, erhältlich von MIE Medical research
Ltd., Leeds, UK. Andere geeignete haftende Oberflächenelektroden
schließen
Elektroden ein, die bei Medicotest A/S aus Olstykke, Dänemark als
M-00-S, N-00-S, M-00-A/F, BS3400, BS3500, BR und BRS erhältlich sind,
sowie Elektroden, die bei Multi Bio Sensor, Inc. aus El Paso, TX,
als 3ST3, 3SG3-N und 2DT2 erhältlich
sind. Andere geeignete elektrische Sensoren sind in den US-Patenten 5,785,040;
5,727,549; 5,337,748; 5,203,330; 5,255,677 offenbart. Die Elektroden
der vorliegenden Erfindung umfassen vorzugsweise ein elektrisch
leitendes Haftmittel, um ununterbrochenen Kontakt mit der Haut des
Trägers
aufrechtzuerhalten.
-
In
zusätzlichen
alternativen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung kann das Telemetriesystem irgendein im
Handel erhältliches
EMG- oder EKG-Telemetriesystem
sein. Ein geeignetes Telemetriesystem ist von Noraxon U.S.A., Inc.
als das Telemyo-System erhältlich
und umfasst einen batteriebetriebenen tragbaren Sender. Ein anderes
geeignetes Telemetriesystem ist von MIE Medical Research Ltd. als
das MT8-Telemetriesystem erhältlich. Ein
anderes geeignetes Telemetriesystem ist in US-Patent Nr. 5,704,351
offenbart.
-
Bei
Ausführungsformen,
in denen eine bevorstehende Defäkation
oder Urinierung erkannt wird, kann der proaktive Sensor (60)
auf ein Signal reagieren, das entweder mit der reflexiven Kontraktion
oder der Entspannung des externen Afterschließmuskels oder mit elektrischer
Aktivität
in einem oder mehreren Muskeln um das Rektum oder die Blase verbunden
ist. In einer Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung wird die Kontraktion des externen Afterschließmuskels
als ein Signal bevorstehender oder potentieller Defäkation erkannt.
Bei kontinenten Erwachsenen und älteren
Kindern und Säuglingen verursacht
das schnelle Füllen
des Rektums mit Faeces von der sigmoidalen Verbindung (d. h. dem
unteren Bereich des Dickdarms) ein reflexives (d. h. unfreiwilliges)
Zusammenziehen des externen Afterschließmuskels. Dieser Reflex wird
als anorektaler Reflex bezeichnet. Eine starke Erhöhung der
Aktivität des
externen Analsphinkters geht mit der Kontraktion des externen Analsphinkters
einher und ist über
die Sensoren der vorliegenden Erfindung als EMG-Signal erkennbar.
Dieser Reflex ist bei einem menschlichen Neugeborenen nicht vorhanden
und beginnt generell im Alter von etwa einem Jahr, sich zu entwickeln.
Deshalb sind Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung, die zum erkennen erhöhter Aktivität des externen
Analsphinkters als Vorläufer
von Stuhlgang vorgesehen sind, generell für ältere Babys (älter als
etwa 1 Jahr) besser anwendbar. Die Erhöhung der elektrischen Aktivität des externen
Analsphinkters, die Füllung
des Mastdarms signalisiert, ist vorzugsweise mindestens ungefähr das 2-fache
der Basisaktivität
des externen Analsphinkters, kann jedoch mindestens ungefähr das 3-fache
der Basisaktivität,
mindestens ungefähr
das 5-fache der Basisaktivität
oder mehr sein.
-
In
anderen bevorzugten Ausführungsformen erkennt
der Sensor starke Abnahmen oder das Fehlen der elektrischen Aktivität des externen
Analsphinkters. Diese Abnahmen geschehen, wenn sich der externe
Analsphinkter entspannt, um den Mastdarmausgang kurz vor oder während des
Stuhlgangs zu öffnen.
Generell kann die elektrische Aktivität des externen Analsphinkters
für mindestens
einige Sekunden stark abfallen, wenn sich der Muskel entspannt.
Die Aktivität
ist unmittelbar vor oder während des
Ausscheidungsvorgangs bei oder nahe null. In diesen Ausführungsformen
kann ein Sensor (60) durch steiles Abfallen der elektrischen
Muskelaktivität
ausgelöst
werden, vorzugsweise durch Abfallen von mehr als oder gleich ungefähr 50%.
Mehr bevorzugt kann der Sensor (60) durch Abfallen von
mehr als oder gleich ungefähr
75% oder gleich ungefähr 95%
ausgelöst
werden.
-
Da
elektrische Muskelaktivität
in der Regel „geräuschvoll" ist, sollte ein
gemittelter Wert der Amplitude (d. h. des absoluten Werts des Signals)
zum Vergleich der Aktivität
des externen Analsphinkters bei verschiedenen Bedingungen (z. B.
dem Grundzustand und stimulierten Bedingungen) verwendet werden. 11a ist eine grafische Darstellung (elektrische
Aktivität
des Analsphinkters gegen Zeit) einer starken Erhöhung in der elektrischen Aktivität des externen
Analsphinkters im Bezug auf die Erweiterung des Mastdarms (d. h.
für einen
normalen Erwachsenen), die als ein Signal bevorstehenden oder potenziellen
Stuhlgangs geeignet ist. Die Darstellung zeigt ein basales elektrisches
Aktivitätsniveau
eines Schließmuskels
(a) gefolgt von der rektalen Füllung, die
zu einer Erhöhung
bei dem Ausmaß der
elektrischen Aktivität
des Schließmuskels
führt,
der mit dem anorektalen Reflex (b) verbunden ist. 11b ist eine grafische Darstellung eines starken
Abfallens in der elektrischen Aktivität des externen Analsphinkters
im Bezug auf bevorstehenden oder gegenwärtigen Stuhlgang. Die Schließmuskelaktivität während des
Stuhlgangs (c) ist zwischen der elektrischen Aktivität des anorektalen
Reflexes (b) und der elektrischen Basisaktivität (a) dargestellt, was typisch
ist.
-
Vorzugsweise
kann der Ziel- oder „Auslösewert" des Ansteigens oder
Abfallens der elektrischen Muskelaktivität, der zum Ausgeben eines Signals
an den Träger
oder Pfleger führt,
oder die Anwendung eines elektrischen Reizes auf der Grundlage von
Unterschieden zwischen einzelnen Trägern vom Träger oder Pfleger variiert werden.
In bestimmten Ausführungsformen
können
eine oder mehrere Sequenzen elektrischer Reize, die basierend auf
dem speziellen erkannten elektrischen Muskelsignal an einen Teil des
Körpers
des Trägers
(z. B. die Perianalhaut) angelegt werden sollen, in einer Steuereinrichtung,
die wirkend mit dem Sensor/Betätigungselement
(d. h. der Stimulierungsvorrichtung) verbunden ist, vorprogrammiert
werden.
-
In
einer beispielhaften Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung, wie in 12 gezeigt,
kann der Artikel einen Gürtel
(230) einschließlich
mindestens eines Sensors (60) umfassen, der um mindestens
einen Teil des Unterleibs des Trägers
befestigt oder gesichert wird, im Allgemeinen entsprechend der Position
des quer laufenden, abfallenden und/oder sigmoidalen Dickdarms.
Mindestens ein Teil des Gürtels
(230) kann elastisch verlängerbar sein, um sich an lokale
Veränderungen
der Maße
des Trägers
anzupassen und eine ausreichend enge Passung zu bieten, um den Sensor 60 in
der Zielposition zu halten, während
der Gürtel
(230) getragen wird. Der Gürtel (230) kann um
den Unterleib des Trägers
durch ein beliebiges, dem Stand der Technik entsprechendes Befestigungssytem
befestigt werden, einschließlich
Klebebändern, örtlichen
Haftmittels, mechanischen Verschlüssen wie Haken- und Schlaufenverschlüssen, Knöpfen und
dergleichen. Ein Teil des Gürtels
(230) oder einer der Sensoren (60) kann als Alternative
direkt am Träger über die Verwendung
eines örtlichen
Haftmittels oder anderer am Körper
haften der Zusammensetzungen befestigt werden, die unten stehend
genauer beschrieben sind. In jedem Fall wird mindestens ein Sensor
(60), wie ein EMG-Sensor, vom Gürtel (230) vorzugsweise in
Kontakt mit der Haut des Trägers
gehalten. In Ausführungsformen
mit mehreren Sensoren wird es im Allgemeinen bevorzugt, dass eine
Vielzahl von Sensoren (60) die Haut in Intervallen entlang
eines Pfads berühren,
der zumindest einem Teil des quer verlaufenden, abfallenden und/oder
sigmoidalen Dickdarms entspricht.
-
Körperhaftmittel-Zusammensetzungen,
die zum Gebrauch in der vorliegenden Erfindung geeignet sind, können in
einer beliebigen Form sein, einschließlich, aber nicht beschränkt auf
Gels, Lotionen, Folien, Gewebe oder dergleichen. Einige beispielhafte
Körperklebstoffe
schließen
Klebstoffe, Gelatin, Petrolatum, Wachse wie Silikon- oder Petroleumwachse, Öle wie Öle auf Silikon-
oder Petroleumbasis, Hautpflegezusammensetzungen oder Inhaltsstoffe davon
ein. Andere örtliche
Haftmittel schließen
ein, sind aber nicht beschränkt
auf, Hydrogel- oder
Hydrokolloidklebstoffe wie polymere Klebstoffe auf Acrylbasis und
dergleichen. (Einige beispielhafte Hydrogel- und/oder Hydrokolloidklebstoffe
sind in US-Patenten Nr. 4,231,369; 4,593,053; 4,699,146; 4,738,257
und 5,726,250 offenbart.) Die örtlichen Haftmittel
können
auch jeglichen „medizinischen Haftstoff" einschließlich, der
für die
Benutzung mit biologischem Gewebe wie Haut kompatibel ist. Medizinische
Acrylklebstoffe, die zum Gebrauch als Körperhaftzusammensetzungen (80)
geeignet sind, schließen
Klebstoffe ein, die bei Adhesive Research, Inc., aus Glen Rock,
PA, unter den Benennungen MA-46, MA-312, „MTTM" High MVTR-Klebstoff und AS-17 erhältlich sind.
Medizinische Klebstoffe auf Gummibasis, wie SB-2 von Adhesive Research
Inc., sind möglicherweise
auch geeignet. Andere beispielhafte Klebstoffe schließen Dow
Corning Medical Adhesive (Type B), erhältlich bei Dow Corning, Midland,
MI; „MEDICAL
ADHESIVE" von Hollister
Inc., aus Libertyville, IL; 3M Spray Adhesives #79, 76, 77 und 90, erhältlich von
3M Corp. aus St. Paul, MN; und Flüssigklebstoff „MATISOL", erhältlich von
Ferndale Laboratories aus Ferndale, MI, ein.
-
Andere
medizinische Klebstoffe sind in US-Patenten Nr. 4,078,568; 4,140,115;
4,192,785; 4,393,080; 4,505,976; 4,551,490; 4,768,503 beschrieben
und Polyacrylat- und Polymethacrylat-Hydrogelklebstoffe sind in
US-Patenten Nr. 5,614,586 und 5,674,275 offenbart. Wiederum ein
anderer beispielhafter Klebstoff, der Polyvinylpyrollidon und ein multi-funktionales,
Amin enthaltendes Polymer umfasst, ist in WO 94/13235A1 offenbart.
(Die Offenbarung aller dieser Referenzen ist hierin durch Bezugnahme
aufgenommen.) Alternative Körperhaftmittel, die
statt oder zusätzlich
zu den oben beschriebenen verwendet werden können, schließen statische
Elektrizität,
Saugkraft und dergleichen ein. In jedem Fall ist es bevorzugt, dass
die Körperhaftzusammensetzung
das Durchlassen von Gasen ermöglicht
(d. h. atmungsaktiv), mit der Haut kompatibel und ansonsten hautfreundlich
ist.
-
Um
die gewünschten
Eigenschaften zu erhalten, kann die Körperhaftzusammensetzung umfassen:
zu 0,5 bis 20 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% bis 15 Gew.-%, eine makromolekulare
polymere Substanz oder eine Mischung solcher Substanzen, die in
dem (den) unten genannten Weichmacher(n) lösbar oder quellfähig sind.
Als nicht beschränkende
Beispiele können
solche makromolekularen oder polymeren Substanzen natürlich und/oder synthetisch
sein, wie natürliche
Gummistoffe oder Derivate wie natürliche Gummistoffe und Gelatinen, ihre
Derivate und Alginate; Polyacryle; Polyvinylalkohol; Polyethylenoxid;
Polyvinylpyrrolidon (PVP) oder Polyvinylether, ihre Copolymere und
Derivate; Cellulosederivate; thermoplastische Blockcopolymer-Elastomere
und vorzugsweise Styrol-Blockcopolymere
und mehr bevorzugt die hydrierten Sorten Styrol/Ethylen-Butylen/Styrol
(SEBS), Styrol/Isopren/Styrol (SIS) und Styrol/Ethylen-Propylen/Styrol (SEPS).
Ferner können
bevorzugte Körperklebstoffzusammensetzungen
zu 45 bis 99,5 Gew.-%, vorzugsweise von 51 bis 99,5 Gew.-% eine
plastifizierende Substanz oder eine Mischung aus plastifizierenden
Substanzen umfassen, die bei Raumtemperatur flüssig sind. Als nicht beschränkende Beispiele kann
der Weichmacher Wasser, verschiedene Alkohole (wie insbesondere
Glycerin), Glycole und ihre Ether, Polyglycole, flüssige Polybutene,
Ester wie Phtalate, Adipate, Stearate, Palmitate, Sebacate oder
Myristate, natürliche
oder synthetische Öle
wie Planzenöle,
Mineralöle
oder Kombinationen davon sein. Ferner kann der Körperklebstoff zu 0 Gew.-% bis
50 Gew.-% der Zusammensetzung, vorzugsweise 0 Gew.-% bis 600 Gew.-%
der makromolekularen polymeren Substanz, ein klebrig machendes Harz
enthalten, dessen Hauptaufgabe es ist, den Tg insbesondere in Systemen
auf Grundlage synthetischer Polymere abzustimmen. Bevorzugte Körperklebstoffe
können
auch zu 0 bis 10 Gew.-% und mehr bevorzugt von 0 bis 5 Gew.-% Substanzen
zum Ermöglichen
und Stabilisieren des Gels und des Gel bildenden Verfahrens sowohl
hydrophiler als auch hydrophober flüssiger Weichmacher enthalten.
Diese können
für ölige Systeme,
z. B. Fettsäuren
von C8 bis C22,
ihre metallischen Salze und ihre Polyoxo-Derivate; Lanolinderivate;
Silica; Bentonit, Montmorillonit und ihre Derivate; Polyamide, Wachse
oder Mischungen davon sein.
-
Übliche,
dem Stand der Technik entsprechende Zusatzstoffe wie Konservierungsstoff,
Antioxidationsmittel, Anti UV-Mittel, Pigmente, Mineralfüllstoffe,
Rheologiemodifikationsmittel und dergleichen können auch in Mengen von bis
zu jeweils 10% umfasst sein. Wenn chemische Vernetzungen in dem System
gebildet werden, kann auch ein Vernetzungsmittel vorhanden sein,
vorzugsweise in Mengen von bis zu 5 Gew.-%. Chemische Vernetzung
kann auch durch gegenseitige Neutralisierung von Polymeren mit verschiedenen
Funktionen gebildet werden, wie in der Umsetzung zwischen Säurepolyacrylen
und Polysacchariden.
-
Geeignete
Hautpflegezusammensetzungen, die als, mit oder statt der Körperklebstoffe
verwendet werden können,
schließen
Wirkstoffe der Kategorie I ein, wie definiert vom „Tentative
Final Monograph on Skin Protectant Drug Products for Over-the-Counter Human Use" der U.S. Federal
Food and Drug Administration (FDA), die derzeit einschließen: Alantoin, Aluminiumhydroxidgel,
Kieselzinkerz, Kakaobutter, Dimethicon, Lebertran (in Kombination),
Glycerin, Kaolin, Petrolatum, Lanolin, Mineralöl, Haifischleberöl, weißes Petrolatum,
Talk, topische Stärke,
Zinkacetat, Zinkcarbonat, Zinkoxid und dergleichen. Andere möglicherweise
nützliche
Materialien sind Wirkstoffe der Kategorie III, wie definiert vom „Tentative Final
Monograph on Skin Protectant Drug Products for Over-the-Counter
Human Use" der U.S.
Federal Food and Drug Administration (FDA), die derzeit einschließen: lebende
Hefezellenderivate, Aldioxa, Aluminiumacetat, mikroporöse Cellulose,
Cholecalciferol, kolloidales Hafermehl, Cysteinhydrochlorid, Dexpanthanol,
peruanisches Balsamöl,
Proteinhydrolysate, Racemethionin, Natriumbicarbonat, Vitamin A und
dergleichen. Viele der FDA-monographierten Hautpflegebestandteile
werden derzeit in im Handel erhältlichen
Hautpflegeprodukten verwendet, wie „A AND D"-Salbe, „VASELINE"-Rohvaseline, „DESITIN"-Windelausschlagsalbe
und Salbe für
tägliche Pflege, „GOLD BOND" medizinisches Babypuder, „AQUAPHOR"-Heilsalbe, „BABY MAGIC"-Babylotion, „JOHNSON'S ULTRA SENSITIVE"-Babycreme, Johnson's Babylotion, Lippensalben
usw. Andere geeignete Hautpflegezusammensetzungen (z. B. Lotionen)
sind genau in US-Patent Nr. 5,643,588; US-Patent Nr. 5,607,760;
US-Patent Nr. 5,609,587 und US-Patent Nr. 5,635,191 beschrieben;
wobei jede dieser Referenzen durch Bezugnahme hierin aufgenommen
ist.
-
In
alternativen Ausführungsformen
der vorliegenden Erfindung können
ein oder mehrere Sensoren so angeordnet sein, dass sie Muster hoher elektrischer
Aktivität
des Dickdarmmuskels, „Bursts", erkennen, die von
dem proximalen Ende des quer verlaufenden Dickdarms (d. h. nahe
der Leberflexur) entlang dem Dickdarm zum distalen Ende des nach unten
laufenden Dickdarms (d. h. nahe der rectosigmoidalen Verbindung)
zu laufen scheinen. Diese elektrischen „Spitzen" oder „Bursts" hoher Amplitude, die im Allgemeinen
als „wandernde
Bursts mit langen Spitzen" („migrating
long spike bursts" – „MLSBs") oder „wandernde
elektrische Aktivität" bezeichnet werden,
stehen in Zusammenhang mit progressiver Kontraktion der Dickdarmmuskeln,
die eine Druckwelle entlang des Dickdarms erzeugt, wodurch die luminalen
Inhalte des Dickdarms, d. h. Faeces, zum Rektum transportiert werden,
wo sie zur Defäkation bereitgestellt
werden. MLSBs haben üblicherweise eine
Dauer von etwa 30 Sekunden, eine Amplitude von etwa 100 bis 500 μV und eine
Leitgeschwindigkeit von etwa 15 mm/Sekunde und können an der Hautoberfläche mit
den EMG-Sensoren erkannt werden, die über dem Dickdarm platziert
sind. (Eine detailliertere Besprechung der wandernden Bursts mit langen
Spitzen ist in dem Artikel mit dem Titel „Electromyography and Manometry
of the Pelvic Colon – a Contribution
to the Understanding of its Function", Medeiros, J. A., et al., Europ J Gastro
Hepat Band 8, S. 453–459
(1996), zu finden, der durch Bezugnahme hierin aufgenommen ist.)
Die Druckwellen, die Faeces durch den Dickdarm bewegen, werden üblicherweise
als propagierende Kontraktionen mit hoher Amplitude oder „HAPCs" (high amplitude
propagating contractions) bezeichnet. Eine grafische Darstellung
der Ausgabe von einem Sensor, der die elektrische Aktivität im Zusammenhang
mit HPACs über Zeit
beobachtet, ist in 13A–13F gezeigt.
Die MSLBs sind 250 benannt und sind sequenziell in vorbestimmten
Intervallen gezeigt, wenn die Inhalte des Dickdarms des Trägers durch
den Dickdarm transportiert werden. In 13A–13F stellt die horizontale Achse die Länge des
Dickdarms vom Blinddarm zum Rektum dar, wenn man sich von links
nach rechts auf der Achse bewegt. Wenn die Inhalte sich durch den Dickdarm
bewegen, wandert das Signal zum Rektum. Die Ausgabe, die auf den
Graphen 13A–13F gezeigt
ist, ist so geordnet, dass die Messung, die in 13B dargestellt ist, nach der Messung vorgenommen
wurde, die in 13A gezeigt ist, und so weiter
bis 13F. Daher zeigen die Figuren
eine graphische Darstellung der Bewegung der Inhalte des Dickdarms,
wie dargestellt von einer Druckwelle, über Zeit, wenn man sich von 13A bis 13F bewegt.
-
In
einer besonderen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung ist festgestellt worden, dass ein einzelner
Sensor, wie ein EMG-Sensor, der sich an der Haut des Benutzers im
allgemeinen Bereich des sigmoidalen Dickdarms befindet, in der Lage
war, elektrische Spitzen zu erkennen, als die Inhalte des Dickdarms
zum Rektum des Benutzers bewegt wurden. Es wurde festgestellt, dass
die Amplitude der Spitzen im Allgemeinen im Bereich von etwa 40–100 μV lagen,
die Frequenz in dem Bereich von etwa 0,1 Hz bis etwa 10 Hz lag,
und die Dauer lag im Bereich von etwa 5 bis etwa 50 Sekunden. (Es
sollte beachtet werden, dass die oben beschriebenen Bereiche nur beispielhaft
sind und dass verschiedene Parameter nach Bedarf in verschiedenen
Bereichen beobachtet werden könnten.
In nur einem Beispiel könnte
die Frequenz der Spitzen in einem wesentlich breiteren Bereich beobachtet
werden, wie von etwa 0,05 Hz bis etwa 500 Hz, und die Amplitude
kann bei 10 μV
oder größer beobachtet
werden.) Ein graphisches Beispiel der Ausgabe des Sensors (60)
ist in 14 gezeigt und als (260)
bezeichnet, während
die Darstellung des Drucks in dem Dickdarm, der mit der elektrischen Aktivität verbunden
ist, als (270) bezeichnet ist. Wie von einem Fachmann festgestellt
werden würde,
wären die
Einheiten der Ausgaben des Drucks (260) und der elektrischen
Aktivität
(270) unterschiedlich, aber könnten beliebige geeignete Einheiten
sein, wie mmHg bzw. μV.
-
In
einer alternativen Ausführungsform
der vorliegenden Erfindung in der Form eines Enurese-Alarms vor
dem Harnabgang kann der Artikel ein Beobachtungssystem umfassen,
das einen piezoelektrischen Wandler enthält, der das Volumen eines flüssigkeitgefüllten Hohlraums
im Körper,
wie einer Blase oder einem Rektum, misst. Bei Stimulation sendet
der piezoelektrische Wandler einen Ultraschallimpuls in den Unterleib.
Der Impuls kann mit einem vorbestimmten oder einem zufälligen Intervall gesendet
werden. Die Zeitverzögerung
oder Phasenverschiebung in der Reflektion des Ultraschallimpulses
durch verschiedene Lagen oder Komponenten des Unterleibs wird dann
vom Wandler erkannt. Das Signal kann verarbeitet werden, um den
Abstand zwischen den vorderen und hinteren Wänden der Blase oder eines anderen
Hohlraums zu berechnen oder um das relative Volumen der Blase oder
des anderen Hohlraums gegenüber
einem Vergleichszustand zu schätzen,
wie einem beobachteten Höchstvolumen. Wenn
ein vorbestimmter Schwellenparameter erreicht ist, signalisiert
das System dem Träger
oder Pfleger oder sendet die Informationen an ein ande res System
oder eine andere Vorrichtung, die die Information speichert oder
auf andere Weise auf die Eingabe reagiert.
-
Der
piezoelektrische Wandler ist vorzugsweise auf angemessene Weise
ausgerichtet, um den Ultraschallimpuls auf den Zielhohlraum zu richten.
In einer geeigneten Ausführungsform
hat der Wandler eine Frequenz im Bereich von 3 bis 5 MHz und wird von
einem RF-(Radiofrequenz)Sender angetrieben. Ein Impuls mit hoher
Spannung und halber Wellenlänge
(z. B. ein Impuls mit 45 bis 80 Hz mit einer 30 nano-sek Anstiegszeit
und einer 150 nano-sek Betriebszeit) erzeugt den Ultraschall-Burst.
Ein beispielhafter piezoelektrischer Wandler und zugehöriges elektrisches/Verarbeitungssystem,
das zum Gebrauch mit der vorliegenden Erfindung geeignet ist, ist
genauer in dem Artikel „Design
of a Miniaturized Ultrasonic Bladder Monitor and Subsequent Preliminary
Evaluation on 41 Patients",
Petrican, P., et al., IEEE Transactions on Rehabilitation Engineering, Band
6, Nr. 1, März
1998 beschrieben.
-
Ferner
sollte es klar sein, dass alle Kombinationen solcher Ausführungsformen
und Merkmale möglich
sind und zu bevorzugten Ausführungen
der Erfindung führen
können.
Daher sollen die beiliegenden Ansprüche alle solche Änderungen
und Modifikationen abdecken, die innerhalb des Umfangs dieser Erfindung
liegen. Des Weiteren ist die vorliegende Erfindung, obwohl sie vorwiegend
im Hinblick auf eine Einwegwindel veranschaulicht und beschrieben ist,
nicht auf diese Ausführungsform
beschränkt.
Die vorliegende Erfindung kann auch beispielsweise in Artikeln verwendet
werden, die direkt an einem Träger
(z. B. an den perianalen oder perinealen Bereichen des Trägers) vor
der Anbringung einer Einwegwindel oder statt einer Einwegwindel,
in einer Windel zum Anziehen, einer Windeleinlage, einer Damenbinde,
einem Tampon usw. angebracht werden. Daher sollen in den beiliegenden
Ansprüchen
alle solchen Änderungen
und Modifikationen, die im Schutzumfang der Erfindung liegen, abgedeckt
sein.